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reformleben Ausgabe Nr. 23

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November<br />

/18<br />

Dezember<br />

<strong>reformleben</strong>.de<br />

Mit vielen<br />

Weihnachts-<br />

Rezepten<br />

Zur RUHE<br />

kommen<br />

Ginseng<br />

belebt den Körper und<br />

harmonisiert das Denken<br />

Arganbaum<br />

Pflanze des Monats<br />

Mach mal Pause<br />

mit leichter Aktivität<br />

wirklich abschalten


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auch als Abo:<br />

6 <strong>Ausgabe</strong>n = 19,– €<br />

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gesund<br />

GLÜCKLICH<br />

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Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder abo@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Zurückliegende <strong>Ausgabe</strong>n können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,45 € Versandkosten) bestellen.


Inhalt<br />

Gesundheit<br />

Titelthema:<br />

Zur Ruhe kommen<br />

– Meditieren ist heilsam S. 4<br />

Unter Strom S. 10<br />

Ginseng – Belebt den Körper und<br />

harmonisiert das Denken S. 14<br />

Schweineschmalz statt Kokosöl? S. 18<br />

Passionsblumenkraut<br />

für mehr Gelassenheit S. 26<br />

Diabetes S. 32<br />

Pflanzenstoffe gegen Stimmungstiefs<br />

– Safran und Rhodiola S. 36<br />

Mach mal Pause – mit leichter<br />

Aktivität wirklich abschalten S. 42<br />

Liebe Leserinnen & Leser,<br />

von morgens bis abends im Dauerstress – das ist kein<br />

Randphänomen überlasteter Manager oder siebenfacher<br />

Mütter mehr. Heute sind alle gestresst. Vor allem natürlich<br />

Menschen in ihrer Lebensmitte. Wenn Beruf, Familie,<br />

Freizeit und das Smartphone alles fordern. Aber selbst<br />

Kinder und Senioren haben oft randvolle Terminkalender<br />

und kaum Auszeiten für Ruhe und Muße. Mit üblen Folgen<br />

für die Gesundheit von Körper, Geist und Seele.<br />

Mit dieser Winterausgabe Ihrer <strong>reformleben</strong> möchten wir<br />

Sie pünktlich zum trubeligen Jahreswechsel einladen, dem<br />

Stress Heilvolles entgegenzusetzen. Dr. Klaus Mohr inspiriert<br />

zum Meditieren und zeigt, wie einfach und wohltuend<br />

der Einstieg in das gezielte Innehalten sein kann.<br />

Ernährung & Rezepte<br />

Rezept – Rote Bete-Linsen-Salat S. 9<br />

Rezept – Lebkuchen-Dinkel-Cantuccini S. 24<br />

Rezept – Lebkuchen vom Blech S. 25<br />

Rezept – Haselnussmakronen<br />

oder Kokosmakronen S. 25<br />

Pflanze des Monats – der Arganbaum S. 38<br />

Rezept – Gebackener Ziegenkäse S. 40<br />

Rezept – Hummus mit Arganöl S. 40<br />

Rezept – Couscoussalat S. 41<br />

Fitness & Sport<br />

Mach mal Pause – mit leichter<br />

Aktivität wirklich abschalten S. 42<br />

Kleines Workout für den Büroalltag S. 46<br />

Lifestyle<br />

Buchempfehlungen S. <strong>23</strong><br />

Impressum S. 29<br />

Zudem stellen wir Ihnen altbewährte Anti-Stress-Mittel<br />

wie das beruhigende Passionsblumenkraut oder den stärkenden<br />

Ginseng vor. Wertvolle Hintergrundinfos zum<br />

Stress, seinen Ursachen und Wirkungen runden das Heft ab.<br />

Eine stressfreie Lektüre wünscht Ihnen<br />

Bernhard Sillich, Herausgeber<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />

Schreiben Sie uns:<br />

zoe Media-Verlag GmbH<br />

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten oder<br />

per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />

| 3


MEDIT<br />

ist heilsam<br />

Meditieren Sie schon?<br />

Dr. med. Klaus Mohr – in Fachkreisen und bei<br />

seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und<br />

Autor, der es versteht Natur- und Schulmedizin<br />

zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen.<br />

In zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen<br />

und weltanschaulichen Artikeln lässt er seine<br />

stetig wachsende Leserschaft seit vielen Jahren<br />

an seinem ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />

Oder wollten Sie bisher nichts davon wissen?<br />

Sich nicht darauf einlassen? Weil es Ihnen<br />

schwierig, mühsam oder unheimlich schien?<br />

Oder unnötig? Zumal Sie ohnehin schon mit<br />

scheinbar unlösbaren Problemen und Sorgen<br />

belastet sind, von Schmerzen, Ängsten, Depressionen<br />

Funktionsstörungen und Verlusten<br />

betroffen – leiden?<br />

Warum sollten Sie dazu auch noch Meditation<br />

üben? Weil Sie meditierend besser zurecht<br />

kommen – und inneren Frieden finden.<br />

Primär ist das Meditieren jedoch nicht<br />

zweckorientiert. Meditieren bedeutet bloß,<br />

wie Gautama Buddha erklärte, bei sich selbst<br />

sein. Diese Erklärung wird manche Mitmen-<br />

4 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


IEREN<br />

schen enttäuschen, die sich vom Meditieren<br />

schnell eine Reihe von Wirkungen erhoffen<br />

und meinen, das solle funktionieren wie ein<br />

Medikament. Das aber wäre ein Missverständnis.<br />

Aus eigener Erfahrung kann ich mitteilen:<br />

Meditieren wirkt anders. Von innen her.<br />

Erweiternd. Befreiend. Verbindend. Angst,<br />

Schmerz und Leiden überwindend. Konzentrationsfördernd.<br />

Zur Gelassenheit führend. Bei<br />

sich selbst zu sein, ist etwas ganz anderes als<br />

selbstsüchtig und egoistischem Verlangen und<br />

Wollen mit daraus resultierenden Ängsten<br />

verhaftet zu sein. Viele Menschen in unserer<br />

Gesellschaft sind vor allem für sich selbst,<br />

anstatt bei sich selbst zu sein.<br />

To straighten the crooked, you must first<br />

do a harder thing, hatte Buddha gelehrt:<br />

straighten yourself. Um dich von den Haken<br />

und Zwängen zu lösen, an denen du zappelst,<br />

musst du zuerst dich selbst ändern: begradigen.<br />

Erreichbar ist das im Meditieren. Das zu<br />

üben manchen Zeitgenossen aber schwierig<br />

oder unnötig scheint. Das aber mit folgender<br />

Anleitung und gutem Willen ganz einfach<br />

erlernt werden kann:<br />

So funktioniert’s<br />

1. Setzen Sie sich auf einen einfachen Stuhl<br />

ohne Armlehnen in einen Raum, der frei<br />

von äußerer Störung ist. (Nach ein paar Wochen<br />

des Übens werden Sie auch im dicksten<br />

Tumult meditieren können). Stellen Sie die<br />

Füße mit einem Abstand von 30–50 cm fest<br />

auf den Boden. Legen Sie Ihre Unterarme<br />

| 5


parallel so auf die Oberschenkel, dass die<br />

geöffneten Handflächen nach oben weisen.<br />

Richten Sie Ihren Oberkörper – ohne Anlehnen<br />

– gerade auf. Die Augen können dabei<br />

halb geschlossen sein, der Blick nach innen<br />

gerichtet. Gut wäre, wenn Sie anfangs für<br />

10 Minuten pro Tag so still sitzen könnten.<br />

SAMINA POWER Lokosana FLEX ®<br />

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Luft und Entspannung wird flexiblersind längst den Alltag bekann-<br />

Dein Körper<br />

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einen geruhsamen Schlaf. Wesentlich scheinen<br />

dabei die biologischen Effekte der Körpererdung<br />

und Es geht der Wirkung nicht um des Fitness. Erdmagnetfeldes Es geht um auf Dich. den<br />

Körper zu sein.<br />

Der · Aktiviert Ansatz Muskelketten<br />

der Lokosana® Erdungsauflage besteht<br />

darin, · Für jedes die Schlafqualität Alter geeignet durch eine Körpererdung und<br />

· Präventiv Stabilisierung und akut natürlicher gegen Schmerz Magnetfelder zu verbessern.<br />

MobilitätDurch das „nächtliche Erden“<br />

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kann der Körper wieder in<br />

seinen normalen<br />

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sieren. Die Lokosana® Erdungsauflage wird als Matratzenunterlage<br />

verwendet. Hierbei wird sie mit einem<br />

CE-geprüften, stromlosen Stecker über die Steckdose<br />

geerdet. Dadurch erfolgt eine berührungslose und<br />

großflächige Körpererdung während des Schlafs. Die<br />

verwendeten Bio-Magnete<br />

sollen zudem das für uns Menschen<br />

wichtige, jedoch meistens<br />

verzerrte Erdmagnetfeld,<br />

wieder ausgleichen. Mit dem<br />

Lokosana® Erdungskissen<br />

können Sie auch am Tag diese<br />

Effekte im Sitzen ausnutzen.<br />

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Rechtliche Hinweise: Lokosana® ist kein Heilmittel oder Medizinprodukt<br />

im Sinne nationaler Heilmittel- und Medizinproduktegesetze<br />

und kein Arzneimittel im Sinne nationaler Arzneimittelgesetze.<br />

2. Beachten und begleiten Sie dabei einfach<br />

Ihr Einatmen und Ausatmen: wie die Luft<br />

in Ihren Körper hineinströmt, durch die<br />

Nase in die Lunge, in Ihre Mitte – und von<br />

da mit dem Blut in den Kopf sowie in Arme<br />

und Beine. Und dann wieder zurück in die<br />

Mitte, in die Lunge, zum Ausatmen. Lassen<br />

Sie so Ihren Atem kommen und gehen, ohne<br />

ihn zwingen zu wollen: weder beschleunigen,<br />

noch verlangsamen. Ihr Atem reguliert<br />

sich selbst: er wird so ruhiger werden.<br />

Haben Sie bisher mehr auf das Einatmen<br />

oder das Ausatmen geachtet? War Ihnen<br />

die kleine Pause zwischen Ausatmen und<br />

Einatmen bewusst? Oder haben Sie Ihre<br />

Atmung gar nicht bemerkt?<br />

3. Empfinden Sie nun ein paar Minuten lang<br />

die Ruhe, die Weite, den inneren Frieden.<br />

4. Währenddessen werden jedoch scharenweise<br />

Gedanken, Ängste und Sorgen in<br />

Ihnen auftauchen, die um Vergangenes<br />

und Zukünftiges kreisen und Sie von Ihrem<br />

Begleiten des Atems ablenken wollen. Das<br />

ist anfangs völlig normal.<br />

5. Lassen Sie nun Ihre Gedanken, Ängste und<br />

Sorgen vorüberziehen, wie Laufschrift auf<br />

einem Bildschirm. Ohne sie anzuhalten.<br />

Wenn sich dennoch etwas davon festsetzen<br />

möchte, sagen Sie leise: Das ist ein Gedanke.<br />

Oder: Das ist Angst. Oder: Das ist Sorge.<br />

6. Und kommen Sie zu Ihrer Atmung zurück.<br />

Biosa Vertriebsbüro<br />

Christof Plottek<br />

Botschelsgraben 20<br />

D-97837 Erlenbach<br />

www.biosa.de


7. Indem Sie<br />

– Ihren Atem begleiten<br />

– Ihre Gedanken, Wünsche, Ängste<br />

und Sorgen vorüberziehen lassen<br />

– um wieder bei ihrem Atem zu sein<br />

meditieren Sie schon.<br />

8. Die Verbindung mit dem Atem wirkt<br />

zentrierend, befreiend, lösend und regenerierend,<br />

wenn sie alltäglich 10–20 Minuten<br />

lang (gerne auch etwas länger) geübt wird.<br />

9. Allmählich wird so dauerhafte Gelassenheit<br />

in Ihnen entstehen.<br />

10. Davor werden aber bei Ihren ersten Meditationsübungen<br />

alle möglichen Widerstände<br />

in Ihnen auftauchen. Versuchen Sie<br />

da nicht, die zu unterdrücken oder gegen<br />

Ihre Bedenken anzugehen. Bemerken Sie<br />

stattdessen: Das sind Gedanken. Lassen Sie<br />

diese vorbeiziehen und bleiben Sie bei Ihrem<br />

Atem. Anfangs werden Sie die Konzentration<br />

auf den Atem kaum eine halbe Minute<br />

lang durchhalten. Allmählich, mit stetiger<br />

Übung, werden Sie das immer länger<br />

schaffen. Und auch in schwierigen Situationen<br />

über innere Ruhe, inneren Frieden<br />

verfügen, woraus Konzentration, Ausdauer,<br />

Bewältigung und Lebenskraft erwächst.<br />

Meditationsschulen unterschiedlicher Art<br />

angeboten.<br />

Achtsamkeitsmeditation<br />

Seit Jahrzehnten bekannt und erfolgreich ist<br />

die Achtsamkeitsmeditation zur Stressreduktion<br />

(MBSR), die von dem Molekularbiologen<br />

Jon Kabat-Zinn aus Elementen des Hatha Yoga,<br />

der Vipassana (Einsichts)-Meditation und dem<br />

Zen (Zustand meditativer Versenkung) für<br />

krankheits- und stressleidende Menschen in<br />

unserer Gesellschaft entwickelt wurde.<br />

Der Historiker Yuval Harari, Autor des empfehlenswerten<br />

Buches „Eine kurze Geschichte<br />

der Menschheit“ berichtet in seinem neuen<br />

Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“<br />

über seine Erfahrung in einem zehntägigen<br />

Vipassana Retreat: Bis dahin wusste ich recht<br />

wenig über Meditation und war der Ansicht,<br />

dazu gehörten alle möglichen komplizierten<br />

mystischen Theorien. Ich war deshalb<br />

erstaunt, dass sich der Kurs als sehr praxisorientiert<br />

erwies. Unser Lehrer, S. N. Goenka,<br />

brachte den Teilnehmern bei, im Schneidersitz<br />

mit geschlossenen Augen da zu sitzen und<br />

die gesamte Aufmerksamkeit auf den Atem<br />

zu richten, der durch die Nase in den Körper<br />

strömt und wieder hinausfließt.<br />

11. Meditation kann – ebenso wie die Liebe<br />

oder der Schlaf – nicht erzwungen werden.<br />

Meditation entsteht, wenn wir dazu bereit<br />

sind und mit einfacher Anleitung (s. o.)<br />

den Atem begleiten.<br />

12. Das bewusste Begleiten des Atems, wie<br />

hier erklärt, ist das Kernprinzip sämtlicher<br />

Meditation. Auf diesem Fundament<br />

weiter bauend kann geleitet, imaginierend<br />

und transzendierend meditiert werden.<br />

Dazu werden Kurse und Retreats von<br />

„Tue nichts“, sagte er immer wieder, „versuche<br />

nicht, den Atem zu kontrollieren oder<br />

auf eine besondere Weise zu atmen. Nimm<br />

einfach nur die Wirklichkeit des gegenwärtigen<br />

Augenblicks wahr, wie auch immer es sein<br />

mag. Wenn der Atem einströmt, bist du dir<br />

einfach nur bewusst – jetzt strömt der Atem<br />

herein. Wenn der Atem hinausfließt, bist du<br />

dir einfach nur bewusst – jetzt fließt der Atem<br />

hinaus. Und wenn du die Konzentration verlierst<br />

und dein Geist damit beginnt, zu Erinnerungen<br />

und Fantasien abzuschweifen, bist<br />

| 7


du dir einfach bewusst – jetzt schweift mein<br />

Geist vom Atem ab.“ Das war das Wichtigste,<br />

was jemals irgendjemand zu mir gesagt hatte,<br />

schreibt der renommierte Wissenschaftler<br />

Prof. Yuval Harari.<br />

unseres Gehirnes. Das Frontalhirn (Stirnhirn)<br />

ist mit Impulsen aus den Basalganglien und<br />

dem limbischen System (mit dem Einfluss von<br />

Emotionen) zuständig für Planen, Gestalten<br />

und Wirken. Für Klarheit.<br />

Selber ist mir das einfache, alltägliche, atembegleitende<br />

Meditieren essentiell geworden.<br />

Aus dem Lebenskraft, Gelassenheit und<br />

Resilienz erwächst. Das sowohl in belastenden<br />

wie auch in erhebenden Lebensphasen erdet.<br />

Das hilft, zu verstehen. Sicherlich können Sie<br />

das auch mit ein paar Minuten geduldigen<br />

täglichen Übens erreichen.<br />

In unserer Gesellschaft ist permanentes<br />

Multitasking, von der Digitalisierung und<br />

sozialen Medien getrieben, Shitstorming und<br />

Fehlernährung mit übermäßiger Zufuhr von<br />

Kohlenhydraten üblich geworden. Parallel dazu<br />

werden kognitive Störungen, an denen Betroffene<br />

schwer leiden, bis hin zur Demenz häufig.<br />

Ist die Demenz das Menetekel dieses Systems?<br />

Was während des Meditierens – und daraufhin<br />

– geschieht ist kaum zu beschreiben, sondern<br />

nur selbst zu erleben. Da ist nichts Unheimliches,<br />

wohl aber Klärendes und Befreiendes.<br />

Gedanken steigen auf, wie Luftblasen, und<br />

lösen sich auf. Worte kommen und gehen,<br />

während Sie bei Ihrem Atem sind – und damit<br />

in seelischer Ruhe. In dieser tiefen Ruhe verlieren<br />

Wünsche, Ängste, Sorgen und Zwänge<br />

an Bedeutung und Macht. Daraufhin schwindet<br />

die Ichhaftigkeit, die viele Mitmenschen<br />

antreibt und quält.<br />

Meditierende müssen nicht zwanghaft immer<br />

mehr für sich selbst sorgen. Ihre Konzentration<br />

zusammen mit ihrer Gelassenheit kommt<br />

ihrem Wirken zugute. Meditierende müssen<br />

nicht hadern, nicht leiden, nicht verlangen,<br />

nicht hassen, nicht quälen, nicht zerstören.<br />

Regelmäßig Meditierende erhalten ihre Hirnfunktionen<br />

besser und länger. Alltägliches<br />

Meditieren ist einfach, klärend und sinnvoll.<br />

Die Neurowissenschaftlerin Sara Lazar von<br />

der Universität Harvard bestätigt das: Selbst<br />

meditiere ich vier bis fünfmal in der Woche.<br />

Und ich finde es unglaublich, wie einfach das<br />

ist: Ein Mensch braucht nur 20–40 Minuten<br />

lang bewusst wahrnehmen, wie er atmet und<br />

das hat Studien zufolge erhebliche Auswirkungen<br />

auf unser Wohlbefinden, Gedächtnis,<br />

Kognition und Gesundheit.<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

Buchtipp<br />

Meditieren ist sein und sein lassen<br />

Bei sich selbst sein. Von Tag zu Tag weiter von<br />

Egoität befreit. Manch einer in unserer Gesellschaft<br />

mag das für unnütz und dämlich halten.<br />

Meditierende sind aber keineswegs doof.<br />

Meditieren fördert und stärkt wichtige Hirnfunktionen,<br />

primär im präfrontalen Cortex<br />

Gesund durch<br />

Meditation<br />

Autor: Jon Kabat-Zinn<br />

· Optimaler Einstieg für alle, die sich<br />

mit der MBSR-Methode befassen<br />

wollen.<br />

· Preis: 12,99 €<br />

· Auflage: 10/2013, 464 Seiten<br />

8 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


Foodbloggerin Zorica Schruff empfiehlt:<br />

ROTE BETE-LINSEN-SALAT<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

ca. 500 g Rote Bete<br />

200 g rote Linsen<br />

5 Frühlingszwiebeln<br />

½ Bund glatte Petersilie<br />

350 ml Gemüsebrühe<br />

1 ½ TL Senf<br />

3 EL weißer Balsamico<br />

4 EL Olivenöl<br />

je ½ TL Curry und Kurkuma<br />

1 TL Kreuzkümmel<br />

1 EL flüssiger Honig<br />

Salz und Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Rote Bete mit Schale ca. 30 Minuten kochen (je nach Größe),<br />

danach abkühlen lassen. 1 EL Olivenöl erhitzen und Linsen<br />

mit Kreuzkümmel, Curry und Kurkuma andünsten. Mit<br />

Gemüsebrühe ablöschen und ca. 10 Minuten weiter köcheln.<br />

Danach in ein Sieb geben, abtropfen und abkühlen lassen.<br />

Die abgekühlte Rote Bete schälen und in kleine Stücke<br />

schneiden. Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden und die<br />

Blätter von der Petersilie klein hacken. Nun ein Dressing aus<br />

Senf, Balsamico, Olivenöl, Honig, Salz und Pfeffer mischen<br />

und mit Linsen, Roter Bete, Frühlingszwiebeln und Petersilie<br />

vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Serviertipp mit einer Scheibe<br />

Dinkelknäckebrot<br />

| 9


Unter STROM<br />

Stress und Anspannung machen uns krank.<br />

Aber nicht immer. Auf das richtige Maß<br />

kommt es an und auf die innere Haltung.<br />

Früher forderten Infektionen ihre Opfer. Heute<br />

ist es der Alltag. Wissenschaftler sprechen von<br />

„Lifestyle-Diseases“, von Krankheiten, die zu<br />

großen Teilen auf einem ungesunden Lebenswandel<br />

beruhen. Stress gehört zu den größten<br />

Risikofaktoren. Die moderne Gesellschaft<br />

fordert ihren Tribut.<br />

Dabei ist die Reaktion des Körpers auf extreme<br />

Belastungen, auf „Stress“, tief in unseren<br />

Genen verankert. Sie bereitet uns bei Bedrohung<br />

auf Angriff oder Flucht vor. Die Stressreaktion<br />

rüstete unsere Vorfahren für den<br />

Säbelzahntiger. Stresshormone, wie Adrenalin<br />

und Cortisol, sorgen für erhöhte Herz- und<br />

Atemfrequenz und hohen Blutdruck. Gehirn<br />

und Muskeln werden bevorzugt durchblutet.<br />

Wir sind bereit für schnelle Entscheidungen<br />

und Reaktionen, können ausdauernd laufen.<br />

Stoffwechsel und Verdauung haben das Nachsehen.<br />

Auch die Immunabwehr wird gedrosselt.<br />

Tiger sind selten geworden, dafür frisst uns<br />

heute der Alltag. Im Gegensatz zu den natürli-<br />

chen Bedrohungen können wir die beruflichen<br />

und privaten Herausforderungen, die sich uns<br />

heute in den Weg stellen, aber nicht besiegen<br />

und auch nicht vertreiben. Zeitdruck, Mehrfachbelastung<br />

und mobile Erreichbarkeit verharren<br />

als unterschwellige Dauerbedrohung.<br />

Wir verbleiben im Ausnahmezustand und die<br />

Stresshormone machen uns somit anfälliger<br />

für Magen-Darm-Probleme, Infektionen und<br />

Herz-Kreislauf-Leiden. Immer mehr Krankschreibungen<br />

gehen auf das Konto zu hoher<br />

Belastungen. Gerade zwischen 36 und 45 Jahren,<br />

in der „Rush hour“ des Lebens, wo Beruf<br />

und Familie unter einen Hut gebracht werden<br />

müssen, geben rund 80 Prozent an, unter<br />

dauerhaftem Stress zu stehen.<br />

Stress macht krank<br />

Wo der Stress anhält, zehren Schlafmangel<br />

und Daueranspannung beständig an den Kräften.<br />

Das Gefühl der Überforderung steigt, bis<br />

wir völlig erschöpft, müde und ausgebrannt<br />

sind. Der Arzt spricht dann von „Burnout“:<br />

Körper und Geist kapitulieren vor der übergroßen<br />

Anforderung mit Antriebslosigkeit und<br />

Interessenverlust bis zum sozialen Rückzug.<br />

Die Übergänge zur Depression sind fließend.<br />

10 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


Dauerhafter Stress führt aber nicht nur geistig<br />

und seelisch zur Erschöpfung. Herz-Kreislauf-<br />

System, Nervensystem und Stoffwechsel<br />

reagieren mit ungünstigen Veränderungen<br />

und die Schlagkraft der Immunabwehr geht<br />

zurück. Je länger die Belastung anhält, umso<br />

kranker werden wir. Unter dem anhaltenden<br />

Beschuss mit Stresshormonen steigt zum Beispiel<br />

der Blutdruck und der Körper lässt mehr<br />

Fett und Zucker in unseren Adern kreisen,<br />

damit wir ausdauernder und schneller in unseren<br />

Reaktionen werden. Gleichzeitig plagt<br />

uns der Heißhunger auf Kalorienreiches für<br />

den emotionalen Ausgleich. Nimmt der Stress<br />

kein Ende, droht das „Metabolische Syndrom“,<br />

ein tödliches Quartett aus Bluthochdruck,<br />

erhöhten Blutfett- und Blutzuckerwerten und<br />

bauchbetontem Übergewicht.<br />

Auf das richtige Maß kommt es an<br />

Wann eine Herausforderung zur Überlastung<br />

wird ist individuell. Äußere Gegebenheiten,<br />

wie die Art und die Dauer einer Belastung,<br />

stehen persönlichen Voraussetzungen gegenüber,<br />

den erlernten Fähigkeiten, Erfahrungen<br />

und der persönlichen Belastbarkeit. Was der<br />

eine als angenehm und herausfordernd empfindet,<br />

ist für den anderen bedrohlich. Wer ein<br />

schlechtes Selbstwertgefühl hat, schnell an<br />

sich zweifelt, aber mit hohem Anspruch, Verantwortungsbewusstsein<br />

und Perfektionismus<br />

an die Aufgaben herangeht, gilt als besonders<br />

stressgefährdet.<br />

Deshalb jede „Hürde“ zu meiden, wäre jedoch<br />

falsch. Der Körper benötigt eine gewisse Stressenergie,<br />

um körperlich und geistig leistungsfähig<br />

zu sein. Herausforderungen zu meistern<br />

stärkt unser Selbstwertgefühl, schult unsere<br />

Fähigkeiten und ermöglicht Weiterentwicklung.<br />

Erfolg macht glücklich.<br />

Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />

Der Mühle entrinnen<br />

Stress-Belastung lässt sich nur durch Veränderungen<br />

im Alltag und im Verhalten<br />

abwenden. Drei Aspekte sind dabei besonders<br />

wichtig:<br />

1. Ausreichend Schlaf: Nachts regeneriert der<br />

Körper. Er verbrennt Fett, heilt Wunden,<br />

repariert Organverschleiß. Wer ausreichend<br />

schläft, bleibt länger leistungsfähig. Spätes<br />

Arbeiten am PC oder Fernsehen sind Schlafräuber.<br />

Auch wer sich zu wenig bewegt,<br />

kommt nicht zur Ruhe. Hilfreich ist ein<br />

Abendspaziergang. Intensiver Sport dagegen<br />

putscht auf. Der Schlafraum sollte ruhig,<br />

kühl und gut gelüftet sein.<br />

Verzichten sie abends auf anregende<br />

Getränke, wie Cola, Kaffee, schwarzen Tee,<br />

Nikotin und Alkohol. Auch üppige Mahlzeiten<br />

am Abend erschweren die nächtliche<br />

Erholung.<br />

2. Werden Sie gelassener: Es muss nicht<br />

immer alles perfekt sein. Planen sie nicht<br />

mehr, als sie umsetzen können. Lernen<br />

Sie auch mal „nein“ zu sagen. Kurse zum<br />

Stressmanagement oder psychotherapeutische<br />

Unterstützung helfen bei der Umsetzung.<br />

3. Nehmen Sie sich Auszeiten: Regelmäßige<br />

Entspannung ist unerlässlich. Planen Sie<br />

Rituale mit ein. Yoga, Wellness, feste Paarzeiten,<br />

ein Saunabesuch oder ein Hobby<br />

helfen das Chaos im Gehirn zu ordnen und<br />

loszulassen und bringen Körper und Geist<br />

wieder ins Gleichgewicht.<br />

| 11


Dr. med. Klaus Mohr<br />

Praktizierender Landarzt,<br />

Naturheilkundler und<br />

Pharmazeut<br />

Dr. Mohr Basisprogramm –<br />

natürlich und wirksam Vorbeugen<br />

Zivilisationskrankheiten sind meist die Folge<br />

anhaltender, häufig unbewusster, Vernachlässigung<br />

der natürlichen Bedürfnisse unseres<br />

Körpers. Wie können wir – naturgemäß und<br />

wirksam – vorbeugen und dadurch möglichst<br />

lange gesund bleiben?<br />

Auf der Suche nach einer Antwort forschte<br />

ich schon als junger Arzt an einer Universitätsklinik,<br />

in der viele Schwerkranke zu<br />

behandeln waren, nach Naturstoffen für die<br />

Gesundheit. Hierzu war mir das vorhergehende<br />

Studium der Pharmazie und vor allem<br />

der pharmazeutischen Biologie besonders<br />

hilfreich.<br />

Auf dieser Grundlage erwuchs allmählich<br />

das Basisprogramm, welches ich nach langjähriger<br />

eigener Anwendung und Erfahrung<br />

auch interessierten Patienten empfohlen<br />

habe und nun Ihnen zur Verfügung stelle.<br />

Die zwölf „Gesundheitselemente“ des Basisprogramms<br />

weisen den Weg, zeigen Ihnen<br />

worauf es bei natürlicher Vorbeugung<br />

ankommt und welchen Naturstoffen Sie<br />

vertrauen können.<br />

In <strong>reformleben</strong> zeigen wir, wie Sie Leinöl,<br />

Kokosöl, grünen Tee, Kurkuma, Granatapfel<br />

schmackhaft in Ihre tägliche Ernährung<br />

aufnehmen, Ihr Bindegewebe entsäuern,<br />

Ihre Darmflora wiederherstellen und Ihr<br />

Immunsystem fit machen.<br />

Starten Sie mit dem Basisprogramm in ein<br />

gesünderes, vitaleres Leben. Sie werden<br />

überrascht sein wie einfach und wirksam<br />

die Umstellung gelingt.<br />

Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie unter: www.<strong>reformleben</strong>.de<br />

12 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


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ENERGIE<br />

2<br />

SAFRAN-<br />

RHODIOLA<br />

DARM-<br />

GESUNDHEIT<br />

1<br />

PROBIOTIKA<br />

LEINÖL<br />

AUSREICHEND<br />

GESUNDE<br />

FETTE<br />

SELEN<br />

DHA<br />

GENÜGEND<br />

SCHUTZSTOFFE<br />

GRANATAPFEL<br />

KOKOSÖL<br />

KURKUMA<br />

GRÜNER<br />

TEE<br />

1 Ziele des Basisprogramms<br />

2 Gesundheits-Elemente & -Produkte<br />

3 Gesunde Ernährung<br />

4 Ausreichend Bewegung<br />

5 Bewusste Lebensweise<br />

6 Ausgleich von Natur-Defiziten<br />

| 13


GINSENG<br />

Belebt den Körper und<br />

harmonisiert das Denken<br />

Ginseng „Jen Shen“<br />

bedeutet<br />

„Menschenwurzel“<br />

14 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


In der fernöstlichen Medizin wird Ginseng<br />

gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt.<br />

Die Wurzel hat sich bewährt als Tonikum,<br />

welches das Immunsystem stärkt, den Stoffwechsel<br />

anregt und den Körper allgemein<br />

widerstandsfähiger gegen Stress und andere<br />

negative Einflüsse macht. Ginseng setzt<br />

somit beim Allgemeinbefinden an, ist fast<br />

ein Alleskönner, der ganzheitlich günstige<br />

Wirkungen entfaltet und aufmuntert.<br />

Erschöpfungszustände lassen nach, bleierne<br />

Müdigkeit weicht, Erkältungen & Co. wird<br />

vorgebeugt. Die können sich gerade jetzt in<br />

der nasskalten Jahreszeit wieder vermehrt<br />

ausbreiten, wenn ihnen nichts entgegengesetzt<br />

wird.<br />

Herkunft und Aussehen<br />

der Heilpflanze<br />

Panax ginseng gehört zu den Efeugewächsen,<br />

stammt aus den bergigen Waldgebieten zwischen<br />

Südkorea und dem Nordosten Chinas.<br />

Die Anbaugebiete gelten bis heute als die<br />

besten. „Panax“ ist das lateinische Wort für<br />

Allheilmittel. Genutzt wird Ginseng bereits<br />

seit Jahrtausenden. In der Traditionellen<br />

Chinesischen Medizin zählt Ginseng, „Jen<br />

Shen“, übersetzt die Menschenwurzel, zu den<br />

ranghöchsten Arzneimitteln. Diese „königlichen“<br />

sollen in erster Linie Gesundheit erhalten,<br />

weitgehend frei von Nebenwirkungen<br />

sein und geeignet für den häufigen Gebrauch.<br />

Die Ginsengpflanze wird bis zu 80 Zentimeter<br />

hoch und trägt am Stängel lang gestielte,<br />

handförmige Blätter. Ihre gelblich-weißen<br />

Blüten sind eher unscheinbar und ordnen<br />

sich zu Dolden an. Aus den Blüten entwickeln<br />

sich leuchtend rote Beeren.<br />

ausgewachsenen Pflanze acht bis zwölf<br />

Zentimeter lang und gut zwei Zentimeter<br />

dick. Ihre Rinde weist eine gelblich-braune<br />

Farbe auf, das Innere ist gelblich-weiß.<br />

Besondere Exemplare haben eine menschenähnliche<br />

Form, woher wohl der Name „Menschenwurzel“<br />

rührt.<br />

Wissenswertes zur Verarbeitung<br />

Gute Ginsengqualitäten zu erzeugen ist<br />

aufwändig und benötigt vom Samen bis zur<br />

erntereifen Wurzel circa sechs bis sieben<br />

Jahre. Diese älteren Wurzeln sind die besseren,<br />

denn je mehr Haar- und Nebenwurzeln<br />

ausgebildet werden konnten, desto größer ist<br />

auch der Wirkstoffgehalt. Um möglichst viele<br />

der feinen Wurzelfasern zu erhalten, wird<br />

Ginseng behutsam ausgegraben und weitgehend<br />

in Handarbeit gewaschen und vorsichtig<br />

gebürstet.<br />

Es gibt roten und weißen Ginseng. Dabei<br />

handelt es sich nicht um verschiedene Arten,<br />

sondern um unterschiedliche Verarbeitungsweisen.<br />

Weißer Ginseng wird direkt getrocknet<br />

und behält so seine Farbe. Roter Ginseng<br />

entsteht, wenn die Wurzeln vor dem Trocknen<br />

gedämpft werden. Durch die Wärmeeinwirkung<br />

erhält er seine typisch rot-orange<br />

Färbung und es werden Wirkstoffe „aufgeschlossen“.<br />

Verantwortungsvolle Anbieter<br />

kontrollieren die Qualität in jedem Fall und<br />

lassen Laboranalysen durchführen.<br />

Die Wurzel hat eine zylindrische Gestalt und<br />

besitzt zahlreiche Nebenäste. Sie ist bei der<br />

| 15


Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen<br />

Arzneilich zum Einsatz kommt die Wurzel.<br />

Sie besteht zu zwei bis drei Prozent aus<br />

sogenannten Triterpensaponinen, zu denen<br />

die Ginsenoside zählen. Das sind die wichtigsten<br />

Inhaltstoffe, wenn es um Ginseng<br />

als Heilmittel geht. Über 30 verschiedene<br />

Ginsenosid-Verbindungen sind inzwischen<br />

bekannt. Den Ginsenosiden verdankt Ginseng<br />

seine entzündungshemmenden und krampflösenden<br />

Eigenschaften. Ihre Wirkungen sind<br />

teils ganz unterschiedlich. So gibt es zum<br />

Beispiel ein Ginsenosid, das den Blutdruck<br />

anhebt, eines, das ihn senkt.<br />

Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle,<br />

Peptidoglykane und Phytosterole. Außerdem<br />

sind Fettsäuren, Aminosäuren und zahlreiche<br />

Mineralstoffe wie Selen, Eisen, Kalium,<br />

Magnesium, Kalzium enthalten. Hinzu kommen<br />

diverse Vitamine und Spurenelemente.<br />

In ihrer Gesamtheit sorgen alle diese Stoffe<br />

für die gesundheitsfördernde Wirkung von<br />

Ginseng.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

16 | <strong>reformleben</strong> 06/2018<br />

Ginseng kann dem Menschen in nahezu jeder<br />

Lebenslage gute Dienste erweisen. Als Multitalent<br />

beeinflusst er die Balance zwischen<br />

Körper und Geist positiv. Ginseng findet<br />

Anwendung in der Rekonvaleszenz, das heißt<br />

nach langen Erkrankungen oder Operationen,<br />

bei Erschöpfung und Müdigkeit, Leistungsund<br />

Konzentrationsschwäche, Stressbelastung<br />

in Beruf und Familie, Wechseljahrsbeschwerden<br />

sowie bei Alterserscheinungen.<br />

Der wesentliche Grund für die vielfältigen<br />

Einsatzgebiete liegt in seiner adaptogenen<br />

Wirkung, also der Fähigkeit, die Anpassungsfähigkeit<br />

eines Organismus gegenüber potentiellen<br />

Stressauslösern zu erhöhen. Diese<br />

Eigenschaft ist in sich schnell verändernden<br />

Zeiten wie heute sehr gefragt.


Südkorea und der Nordosten<br />

Chinas gelten als beste<br />

Anbaugebiete<br />

Die Inhaltstoffe der Ginsengwurzel verhelfen<br />

dem Immunsystem zu einer besseren<br />

Funktion, sind immunmodulierend. Im<br />

Bedarfsfall werden Fresszellen (weiße Blutkörperchen),<br />

Antikörper und Botenstoffe aktiviert.<br />

Ginseng ist aber auch in der Lage, ein<br />

überschießendes Immunsystem in Richtung<br />

Normalfunktion einzuregeln. Ginsenoside<br />

haben dazu antioxidative Effekte, schützen<br />

als Radikalfänger vor vorzeitigem Verschleiß.<br />

Somit ist der Einsatz bei körperlichen und<br />

seelischen Belastungen sinnvoll, für die<br />

Krankheitsprophylaxe sowie um ein altersbedingtes<br />

Nachlassen der Leistungsfähigkeit<br />

zu bremsen.<br />

Hochwertige Arzneimittel<br />

Zur kontinuierlichen Unterstützung der<br />

Gesundheit mit Ginseng ist es am besten,<br />

ihn in Kuren über einen längeren Zeitraum<br />

einzunehmen, damit der Ginseng einerseits<br />

Impulse setzen und andererseits seine volle<br />

Wirkung entfalten kann. Die Wirkung benötigt<br />

mitunter etwas Anlaufzeit.<br />

Ärzte, die Naturheilverfahren einsetzen,<br />

beziehen Ginseng gern in die Therapie ein.<br />

Bestehen Unsicherheiten, ob die Einnahme<br />

im persönlichen Kontext bestehender Gesundheitsprobleme<br />

sinnvoll ist, sollte der<br />

behandelnde Arzt bzw. die behandelnde<br />

Ärztin darauf angesprochen werden. Angeraten<br />

ist dies bei Einnahme blutverdünnender<br />

Medikamente, bei zu hohem Blutdruck und<br />

Diabetes. Das heißt nicht, dass dann grundsätzlich<br />

kein Ginseng eingenommen werden<br />

sollte. Es gibt naturheilkundlich tätige Ärzte,<br />

die Ginseng in die Therapie einbeziehen.<br />

Aber dies sollte individuell je nach Stoffwechsellage<br />

und anderen verordneten Medikamenten<br />

entschieden werden.<br />

Beim Kauf von Ginseng-Präparaten ist die<br />

Qualität ein beachtenswerter Aspekt. Neben<br />

zugelassenen Naturarzneien gibt es Nahrungsergänzungsmittel.<br />

Präparate, die den<br />

Arzneimittel-Qualitätsstandard erfüllen, sind<br />

vom Bundesinstitut für Arzneimittel und<br />

Medizinprodukte geprüft und zugelassen,<br />

werden darüber hinaus jährlich kontrolliert.<br />

Das Verfahren ist aufwändig und für den<br />

Hersteller teuer. Deshalb müssen diese Präparate<br />

dann auch einen höheren Preis haben.<br />

Bei der Auswahl zwischen den diversen Kapseln,<br />

Tabletten, Tonika, Wurzelscheiben, Tees<br />

usw. ist das Fachpersonal im Reformhaus<br />

gern behilflich.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

| 17


SCHWEINE<br />

schmalz statt<br />

KOKOSÖL?<br />

18 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


„Reines Gift“ sei das Kokosöl, hatte die Professorin<br />

Dr. Dr. Karin Michels in einem Vortrag<br />

verkündet und von „völligem Quatsch“ sowie<br />

„Irrglauben“ gesprochen. Dem Vernehmen<br />

nach waren viele Hörer im Saal und 700.000<br />

Viewer auf YouTube von den „klaren Worten“<br />

beeindruckt.<br />

Klare (?) Worte<br />

Aber was daran ist klar? Was daran ist hilfreich?<br />

Warum bedient sich die renommierte<br />

Harvard-Absolventin und Direktorin des<br />

Institutes für Prävention und Tumorepidemiologie<br />

der Universität Freiburg derartiger<br />

Schlagworte, deren Art an das Twittern des<br />

derzeitigen US-Präsidenten erinnert? Das<br />

Ziel von Frau Michels sei da gewesen, zu den<br />

Themen Ernährung und Gesundheit aufzuklären,<br />

versicherte ein Sprecher des Klinikums<br />

Freiburg verbindlich.<br />

Dieses Anliegen ist lobenswert. Wenn es denn<br />

sachlich und differenziert – statt mit Polemik<br />

– erfüllt wird. Die Behauptung hingegen,<br />

Kokosöl sei „reines Gift“ und „gefährlicher<br />

als Schweineschmalz“ könnte sich jedoch als<br />

gesundheitsgefährdend erweisen, wenn derart<br />

aufgeklärte VerbraucherInnen daraufhin das<br />

Schlachtfett statt Kokosöl essen würden. Das<br />

hat die Präventologin wohl auch so nicht<br />

gemeint. Sie wollte bloß vor dem Kokosöl<br />

warnen. Als Hauptübel sieht sie die enthaltenen<br />

gesättigten Fettsäuren an. Bekanntlich<br />

enthält Kokosöl rund 80 Prozent gesättigte<br />

Fettsäuren (die überwiegend mittelkettiger<br />

Art sind), während in Schweineschmalz rund<br />

40 Prozent gesättigte und 60 Prozent ungesättigte<br />

Fettsäuren sind.<br />

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Das wäre nicht nur ethisch und ökologisch,<br />

sondern auch für die Gesundheit übel.<br />

Letzteres, weil im Schweineschmalz rund<br />

1,7 Prozent Arachidonsäure enthalten sind.<br />

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Arachidonsäure, eine vierfach ungesättigte<br />

Fettsäure vom Omega-6-Typ ist am Entstehen<br />

und Bestehen von Entzündungsprozessen wesentlich<br />

beteiligt. Die wiederum Risikofaktor<br />

(Mitursache) sämtlicher Zivilisationskrankheiten<br />

sind: von Arteriosklerose, Demenz,<br />

Krebs, Autoimmunkrankheiten, entzündlichen<br />

und degenerativen Nervenerkrankungen.<br />

Auch deshalb muss vor der Annahme, Kokosöl<br />

sei gefährlicher als Schweineschmalz, ganz<br />

klar gewarnt werden.<br />

Dazu hatte Frau Prof. Dr. Dr. Karin Michels<br />

ausgeführt, dass gesättigte Fettsäuren die<br />

„Herzkranzgefäße verstopfen und Herzinfarkte<br />

verursachen“. Das mag bildhaft und<br />

erschreckend anmuten. Merkwürdig daran<br />

ist: Den BewohnerInnen der Pazifikinseln,<br />

auf denen das Kokosöl seit Urzeiten Grundnahrungsmittel<br />

war, blieben Herzinfarkte vor<br />

der Einführung von Zivilisationskost fern.<br />

Wenn das Kokosöl, wie von Frau Michels<br />

vermutet, giftig wäre, hätten die Entdecker<br />

(und Eroberer) dieser Inseln, die vor 500<br />

Jahren aus Europa dahin kamen, keine dort<br />

lebenden Menschen mehr vorgefunden.<br />

Stattdessen waren die Ureinwohner dieser<br />

Inseln, wie damalige Forscher berichteten,<br />

weitaus gesünder, ausdauernder, kräftiger,<br />

freundlicher und friedlicher als die Europäer<br />

in dieser Zeit.<br />

Neuerdings sind in den USA und in Europa<br />

mit kohlenhydratreicher und fettreicher<br />

Zivilisationskost die Zivilisationskrankheiten<br />

sehr häufig geworden.<br />

Das nahm die American Heart Association (AHA)


im Juni 2017 zum Anlass, in einem Presidential<br />

Advisory den Ersatz gesättigter Fettsäuren<br />

(die in den USA wie in Europa hauptsächlich<br />

tierischen Ursprungs und lang tätig sind)<br />

durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren<br />

anzuraten. Damit könne, einer Metaanalyse<br />

zahlreicher Studien zufolge, die Häufigkeit<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund<br />

30 Prozent reduziert werden.<br />

Auf Schlachtfette und Fleischverzehr – und<br />

bedingt auch auf Milchfett – zu verzichten, ist<br />

ethisch, ökologisch und gesundheitlich sinnvoll.<br />

Problematisch ist jedoch der pauschale<br />

Rat, die gleiche Menge an mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren aufzunehmen. Weil die<br />

Wirkungen von ungesättigten Omega-6- und<br />

Omega-3-Fettsäuren im Organismus konträr<br />

sind.<br />

Im richtigen Maß<br />

Übermäßige Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren<br />

treibt Entzündungsprozesse in unseren<br />

Körperzellen an – und damit die Zellalterung,<br />

sowie das Entstehen von Zivilisationskrankheiten.<br />

Dennoch soll auf die essentielle Linolsäure,<br />

eine Omega-6-Fettsäure nicht völlig<br />

verzichtet werden. Im richtigen Maß ist sie<br />

für die Immunfunktionen erforderlich. Linolsäure<br />

ist in Distelöl, Hanföl, Sojaöl, Weizenkeimöl,<br />

Maisöl, Sonnenblumenöl reichlich, in<br />

Rapsöl und Leinöl weniger – und in Olivenöl<br />

sowie in Kokosöl nur in kleinen Anteilen<br />

enthalten.<br />

Mit der Zivilisationskost werden aber seit der<br />

Mitte des vorigen Jahrhunderts große Mengen<br />

an Omega-6-Fettsäuren und Arachidonsäure<br />

(aus tierischen Fetten) zugeführt – und dafür<br />

zu wenig Omega-3-Fettsäuren, speziell Alphalinolensäure.<br />

Alphalinolensäure ist im Leinöl<br />

(60–70 Prozent), im Hanföl (25 Prozent) und<br />

im Walnuss- sowie im Rapsöl (jeweils um 15<br />

Prozent) enthalten.<br />

Längere Gesundheit und<br />

weniger Zellalterung<br />

Optimal für längere Gesundheit und weniger<br />

Zellalterung scheint die Aufnahme von 1 g<br />

Omega-3-Fettsäuren pro 3 g Omega-6-Fettsäuren<br />

zu sein (Omega-6-/Omega-3-Quotient<br />

3:1) und für die Hirn- und Nervenfunktionen<br />

sogar die 1:1-Relation. In Deutschland werden<br />

aber derzeit 7–8 mal mehr Omega-6- als<br />

Omega-3-Fettsäuren aufgenommen. Dieses<br />

Missverhältnis trägt zum Entstehen häufiger<br />

Krankheiten bei.<br />

Zusätzlich angefeuert werden entzündliche<br />

und Proliferationsprozesse im Organismus<br />

von üppiger Kohlenhydratzufuhr und davon<br />

stimulierter Insulinausschüttung. Nach langjähriger,<br />

reichlicher Aufnahme von Kohlenhydraten,<br />

vor allem in Form raffinierter Zucker,<br />

und dazu übermäßig vielen Omega-6-Fettsäuren<br />

plus Arachidonsäure können Zivilisationskrankheiten<br />

kaum ausbleiben.<br />

Statt dazu sachlich und differenziert aufzuklären,<br />

sprach sich Frau Prof. Dr. Dr. Karin<br />

Michels heftig gegen das Kokosöl aus. Aber<br />

wie viele Menschen in unserer Gesellschaft,<br />

die von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von Infarkten,<br />

von Schlaganfällen, von Autoimmunleiden,<br />

von entzündlichen und degenerativen<br />

Nervenerkrankungen, von Krebs und Demenz<br />

betroffen sind, hatten davor täglich kleine<br />

oder gar größere Mengen an Kokosöl aufgenommen?<br />

Vermutlich kaum eine(r). Warum<br />

dann die heftige Attacke?<br />

Vielleicht hätten ein paar Gramm Kokosöl<br />

pro Tag anstelle äquikalorischer Mengen von<br />

Kohlenhydraten, Zuckern und/oder Omega-<br />

| 21


6-Fettsäuren sogar zur Verhütung dieser<br />

Erkrankungen beitragen können:<br />

Weil die gesättigten mittelkettigen (das ist<br />

besonders) Fettsäuren des Kokosöls von<br />

sämtlichen Körperzellen bevorzugt aufgenommen<br />

und in den Mitochondrien zur optimalen<br />

Energiegewinnung genutzt werden. Daraufhin<br />

bleibt für die postulierte „Verstopfung der<br />

Herzkranzgefäße“ gar nichts mehr übrig.<br />

Tatsächlich stenosenbildend (verengend) in<br />

sämtlichen Arterienwänden, nicht nur in den<br />

Herzkranzgefäßen und in den hirnversorgenden<br />

Arterien, sind Ablagerungen von Cholesterin<br />

(nicht von gesättigten Fettsäuren, die<br />

angeblich verstopfen) und Entzündungsprozesse.<br />

Wenn im Blut zu viel LDL-Cholesterin<br />

ist – und in den Arterienwänden unbemerkte,<br />

stumme Entzündung. Die mittelkettigen<br />

gesättigten Fettsäuren des Kokosöls sind da<br />

neutral. Entzündungsfördernd hingegen wirkt<br />

die Arachidonsäure (zum Beispiel aus Schweineschmalz),<br />

die übermäßige Zufuhr von<br />

Omega-6-Fettsäuren (zum Beispiel aus Sojaöl,<br />

aus Distelöl oder aus Sonnenblumenöl) – und<br />

proliferationsfördernd die unphysiologisch<br />

hohe Insulinausschüttung nach Aufnahme<br />

von stärke- und zuckerhaltiger Zivilisationskost.<br />

Deshalb ist es kein Irrglaube oder „völliger<br />

Quatsch“ einen Teil der Omega-6-Fettsäuren<br />

sowie der Kohlenhydratzufuhr durch Kokosöl<br />

zu ersetzen. Zumal das Wachstum und die<br />

Vermehrung bösartig veränderter Zellen von<br />

hohen Blutzuckerspiegeln unterstützt wird.<br />

Hingegen können Krebszellen mit den mittelkettigen<br />

gesättigten Fettsäuren des Kokosöls<br />

nichts anfangen, können damit nicht wachsen<br />

und sich nicht vermehren.<br />

Aufgrund dieser Zusammenhänge bleibe ich<br />

von den gesundheitsfördernden Wirkungen<br />

des Kokosöls anstelle übermäßiger Kohlenhydrat-<br />

und Omega-6-Zufuhr überzeugt und<br />

nehme es (wie bisher ein bis zwei Teelöffel pro<br />

Tag) weiter. Bisher hat es mich nicht vergiftet,<br />

sondern – im Verbund mit sämtlichen Elementen<br />

meines Basisprogramms für längere<br />

Gesundheit – fit, schlank und leistungsfähig<br />

erhalten. Auch aufgrund eigener, persönlicher<br />

Erfahrung schrecken mich die Schlagworte<br />

von Frau Prof. Dr. Dr. Karin Michels nicht.<br />

Selbstverständlich kann Kokosöl für Amerikaner<br />

und für Europäer schon wegen der weiten<br />

Transportwege kein Grundnahrungsmittel<br />

sein. Zudem könnten die dafür erforderlichen<br />

Mengen von den kleinen ökologisch wirtschaftenden<br />

Betrieben in den Ursprungsländern<br />

überhaupt nicht erbracht werden. Darüber hinaus<br />

rate ich von Kokosölen, deren Herkunft<br />

und Anbau zweifelhaft ist, grundsätzlich ab.<br />

Was ist mit Nachhaltigkeit?<br />

Global werden riesige Mengen von ökologie-,<br />

klima- und gesundheitsschädlichen Produkten<br />

transportiert und konsumiert. Massenhafter<br />

Sojaanbau auf gerodeten Gebieten ehemaliger<br />

Regenwälder ermöglicht die Tiermast in<br />

Europa und Nordamerika (USA). Im Vergleich<br />

damit ist die Aufnahme von ein paar Gramm<br />

Kokosöl aus ökologischer Landwirtschaft weitaus<br />

weniger klimabelastend – und für kleine,<br />

nachhaltig wirtschaftende Familienbetriebe in<br />

den Ursprungsländern günstig. Und günstig<br />

wohl auch für gesundheitsbewusste Menschen,<br />

die Kokosöl vernünftig anwenden.<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

22 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


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| <strong>23</strong>


In der<br />

Weihnachtsbäckerei<br />

Tipps von Foodbloggerin Zorica Schruff<br />

Lebkuchen-Dinkel-CANTUCCINI<br />

Zutaten für 80 Stück<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten (zzgl. 60 Minuten Ruhezeit)<br />

2 Eier<br />

120 g Rohrohrzucker<br />

2 TL echter Vanillezucker<br />

1 Prise Salz<br />

2 TL Lebkuchengewürz<br />

30 g weiche Butter<br />

50 g Marzipanrohmasse<br />

260 g Dinkelmehl<br />

1 TL Weinstein Backpulver<br />

180 g ganze Mandeln<br />

Eier, Zucker, Vanillezucker, Salz und Lebkuchengewürz mit einem Mixer<br />

schaumig schlagen. Butter zugeben und verrühren, danach die Marzipanrohmasse<br />

unterrühren. Mehl mit Backpulver vermischen und die Masse<br />

mit dem Knethaken verkneten. Danach die ganzen Mandeln unterkneten.<br />

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in 4 gleich große Rollen<br />

teilen und in Folie gewickelt ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.<br />

Danach die Rollen (ohne Folie) auf einem mit Backpapier ausgelegtem<br />

Backblech im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze ca. 15<br />

Minuten backen. Die Rollen abkühlen lassen und mit einem scharfen<br />

Messer schräg in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Cantuccini mit einer<br />

Schnittfläche nach unten wieder auf das Backblech legen und nochmals<br />

im vorgeheizten Backofen 8 bis 10 Minuten backen.<br />

24 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


HaselnussMAKRONEN<br />

oder KokosMAKRONEN<br />

Zutaten für ca. 30 Stück<br />

Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />

250 g Haselnüsse, gemahlen oder 130 g Kokosraspel<br />

3 Eiweiß<br />

1 TL Zitronensaft<br />

120 g Rohrohrzucker<br />

ca. 30 Haselnüsse, ganz<br />

ca. 30 runde Oblaten (ø 40 mm)<br />

LEBKUCHEN vom Blech<br />

Zutaten für ca. 1 Blech<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />

Eiweiß mit Zitronensaft steif schlagen. Zucker<br />

dazugeben und verrühren, dann die gemahlenen<br />

Haselnüsse (oder Kokosraspel) dazu und ebenfalls<br />

verrühren. Mit einem Teelöffel kleine Portionen auf<br />

die Oblaten setzen und mit einer ganzen Haselnuss<br />

belegen (nur bei den Haselnussmakronen). Im vorgeheizten<br />

Backofen bei 150 °C Ober-/Unterhitze<br />

ca. 25 Minuten backen.<br />

200 g Schokolade, fein zerhackt<br />

100 g Haselnüsse, gemahlen<br />

250 g Butter<br />

100 g Rohrohrzucker<br />

2 Eier<br />

3 reife Bananen<br />

100 g Mehl<br />

20 g Lebkuchengewürz<br />

100 g Mandeln, gehäutet<br />

100 g Zartbitter-Kuvertüre<br />

Butter und Zucker schaumig rühren, dann die Eier<br />

und Bananen dazugeben und gut verrühren. Als<br />

Nächstes das Mehl mit dem Lebkuchengewürz, und<br />

zum Schluss Schokolade und Nüsse unterheben. Den<br />

Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech<br />

streichen und im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober-/<br />

Unterhitze ca. 25 Minuten backen. Die Kuvertüre im<br />

Wasserbad schmelzen und auf den erkalteten Lebkuchen<br />

verteilen, in kleine Rechtecke schneiden und<br />

mit den Mandeln verzieren.<br />

Weitere Rezepte finden Sie auf Zorica Schruffs<br />

Foodblog: natuerlichschmeckts.de<br />

| 25


Passionsblumen<br />

KRAUT<br />

für mehr Gelassenheit<br />

26 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


Die Wirkstoffe des Passionsblumenkrauts<br />

entspannen ohne zu ermüden – ideal gegen<br />

die tägliche Überforderung.<br />

Die Passionsblume (Passiflora) verdankt<br />

ihren Namen ihrer symbolträchtigen Blütenform.<br />

Die auffällig gefärbte, filigrane Blüte<br />

soll das Leiden Christi darstellen, mit drei<br />

Narben, die an drei Nägel erinnern und dem<br />

purpurroten Kranz als Abbild der Dornenkrone.<br />

Ihre Heimat sind die tropischen<br />

Wälder Mittel- und Südamerikas, wo sie als<br />

Heilkraut schon von den Azteken geschätzt<br />

wurde. Die heute medizinisch verwendete<br />

Passiflora incarnata L. stammt als einzige<br />

der rund 400 Arten aus dem Südosten der<br />

USA. Die Auszüge ihres Krauts beruhigen<br />

und entspannen und wirken so nervösen<br />

Unruhezuständen entgegen und helfen beim<br />

Einschlafen.<br />

Unterstützt das<br />

körpereigene Beruhigungssystem<br />

Wer den Zustand nervöser Unruhe und die<br />

Wirkung der Passionsblume verstehen will,<br />

muss einen Blick in den Mikrokosmos der<br />

Nerven wagen. Nerven sind endlos lange<br />

„Kabel“ aus hintereinander geschalteten und<br />

gebündelten winzigen Nervenzellen. Über<br />

kaum wahrnehmbare elektrische Impulse<br />

leiten sie „Erregungen“ von einer Zelle zur<br />

nächsten durch den Körper, wobei das Signal<br />

an jedem Zellübergang durch chemische<br />

Botenstoffe kontrolliert wird. Anregende und<br />

dämpfende Botenstoffe balancieren hier die<br />

Stärke der Reizweiterleitung aus, so dass der<br />

Körper immer angemessen reagieren kann.<br />

Stress fordert eine gewisse Erregung. Wir<br />

müssen bereit sein, für schnelle Reaktionen.<br />

Eine Überaktivierung aber ist kontraproduktiv.<br />

Die entstehende „Nervosität“ blockiert<br />

uns. Der Botenstoff, der in unserem Körper<br />

für Gelassenheit sorgt, heißt GABA oder<br />

fachsprachlich Gamma-Aminobuttersäure.<br />

Er dämpft die Erregbarkeit der Nervenzellen<br />

und verhindert damit eine zu starke „Zündung“.<br />

Die Nerven beruhigen sich.<br />

Das GABA-System ist im Gehirn weit verbreitet<br />

und entscheidend für unser nervliches<br />

Gleichgewicht. Ein Mangel des Botenstoffs<br />

steht im Zusammenhang mit nervösen Unruhezuständen,<br />

Angst, Schlafstörungen, nervösen<br />

Magen-Darm-Beschwerden und Depressionen.<br />

Viele dämpfende Wirkstoffe greifen hier<br />

an, darunter chemisch-synthetische Beruhigungsmittel,<br />

Alkohol und auch die Wirkstoffe<br />

des Passionsblumenkrauts.<br />

Entspannt ohne zu ermüden<br />

Auszüge des Passionsblumenkrauts unterstützen<br />

die GABA-Wirkung und das gleich<br />

doppelt: Sie binden die gleichen Rezeptoren<br />

und setzen damit die Erregbarkeit der Nervenzellen<br />

herab und sie bewirken, dass GABA<br />

selbst länger zwischen den Nervenzellen<br />

verbleibt und seine beruhigende Wirkung so<br />

stärker und länger entfaltet. Nervosität und<br />

Ruhelosigkeit lassen nach. Das Einschlafen<br />

fällt leichter. Passionsblumenkraut wirkt milder<br />

als andere beruhigende Kräuter, wie etwa<br />

Baldrian. Der große Vorteil liegt in der „Alltagstauglichkeit“.<br />

Unter Passionsblumenkraut<br />

bleiben Reaktions- und Konzentrationsvermögen<br />

sowie insgesamt die Tagesleistungsfähigkeit<br />

trotz Beruhigung voll erhalten. Es<br />

entspannt ohne zu ermüden und die Einnahme<br />

birgt keine Risiken, wie Abhängigkeit oder<br />

Nebenwirkungen. Wirksam ist der gesamte Auszug<br />

des Krauts. Sein Gemisch der wirksamen<br />

Inhaltsstoffe liegt in der frischen Pflanze in<br />

der höchsten Konzentration und im natürlichen<br />

Mengenverhältnis vor. Frischpflanzensaft<br />

ist daher besonders geeignet.<br />

| 27


Lieber Hängematte<br />

als Gedankenkarussell!<br />

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• Einzigartige Kombination aus Ashwagandha<br />

– dem „indischen Ginseng“ –, Passionsblume<br />

und Melisse<br />

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Grün beruhigt<br />

Nicht nur Passionsblume oder Ginseng sind<br />

starke Partner in stressigen Zeiten. Auch altbewährte<br />

Heilkräuter, wie Baldrian, Hopfen,<br />

Melisse, Lavendel oder Johanniskraut helfen<br />

dem Körper natürlich wieder ins Gleichgewicht<br />

zu kommen. Pflanzliche Beruhigungsmittel<br />

werden gerne gemischt.<br />

Die Auszüge der verschiedenen Heilpflanzen<br />

ergänzen und verstärken sich gegenseitig<br />

in ihrer Wirkung. Während Baldrian und<br />

Hopfen vor allem den Schlaf fördern und<br />

auch beruhigen, steht bei Lavendel, Melisse<br />

und Passionsblume die beruhigende Wirkung<br />

im Vordergrund. Die Kombination kann das<br />

Einschlafen bei nervösen Menschen verbessern.<br />

Wo Niedergeschlagenheit mitschwingt,<br />

kann ergänzend Johanniskraut helfen. Melisse<br />

wirkt auch blähungswidrig und beruhigt den<br />

Magen – Passionsblume gleicht allgemein<br />

aus. Damit Qualität und Mischungsverhältnis<br />

stimmen, sollten Sie auf hochwertige Fertigpräparate<br />

aus Apotheken und Reformhäusern<br />

setzen.<br />

Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />

IMPRESSUM<br />

6. <strong>Ausgabe</strong> 2018 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>23</strong><br />

unabhängiges Magazin für natürliche, wirksame Gesundheitsvorsorge<br />

Herausgeber<br />

zoe Media-Verlag GmbH<br />

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />

redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />

Geschäftsführer<br />

Bernhard Sillich<br />

Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />

Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen und<br />

Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information und stellen<br />

keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen ist<br />

stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften weder die Autoren<br />

noch der Verlag für Forderungen aller Art, die mit dem Inhalt dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> in Zusammenhang gebracht werden.<br />

Gestaltung & Realisierung<br />

SCHOENE AUSSICHT Ideenagentur GmbH<br />

T +49 (0) 661 2969828-0 · www.ideenagentur.de<br />

Druck<br />

apm alpha print medien AG<br />

T +49 (0) 6151 8601-0 · www.apm.ag<br />

Fotos & Illustrationen<br />

www.istockphoto.com, www.stock.adobe.com, www.gettyimages.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />

alle zwei Monate in Printform.<br />

Hinweis für Österreich<br />

Die genannten Produkte werden größtenteils auch in Österreich<br />

angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund arzneimittelrechtlicher<br />

Bestimmungen möglich.<br />

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Bernhard Sillich<br />

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />

M +49 (0) 163 74 55 424 · anzeigen@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />

Dr. Susanne Schwarzer lebt und arbeitet als<br />

freie Fachjournalistin für Medizin in der Nähe<br />

von Rosenheim. Zum Thema Vitalstoffe hat<br />

die promovierte Biologin ein Buch verfasst.<br />

Bezugsquellen<br />

<strong>reformleben</strong> erhalten Sie in allen teilnehmenden Reformhäusern,<br />

Apotheken und Bioläden mit Reformwarensortiment in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz. Alle Rechte vorbehalten.<br />

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verleiht mit einem pH-Wert von 8,5 ein einzigartiges Hautgefühl. Das basischmineralische<br />

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Jentschura informiert<br />

STRESS UND HEKTIK TROTZEN<br />

In drei Schritten zu mehr Wohlbefinden durch sanfte Entschlackung<br />

Voll eingespannt zwischen Beruf und Familie, immer<br />

auf dem Sprung von Termin zu Termin – ein „ganz normaler“<br />

Alltag lässt kaum noch Luft zum Durchatmen,<br />

geschweige denn Zeit, um immer gesund zu kochen und<br />

für Bewegung im Freien. Dass dieser Raubbau mit der<br />

Zeit Spuren hinterlässt, ist kein Wunder. Müdigkeit,<br />

Abgeschlagenheit und Antriebsarmut gehören auf der<br />

psychischen Seite zu den häufigsten Symptomen. Doch<br />

auch der Körper funkt Alarm, wenn er auf Dauer keinen<br />

wertvollen „Treibstoff“ mehr bekommt, sondern nur<br />

Fertiggerichte, viel Zucker und Kaffee. Immunschwäche<br />

kann die Folge sein – zu Beginn des Herbstes nimmt<br />

man plötzlich jede Erkältung mit. Oft reagiert auch die<br />

Haut mit Unreinheiten oder Trockenheit, Pölsterchen<br />

halten sich hartnäckig, das Bindegewebe verliert an<br />

Festigkeit. Aus naturheilkundlicher Sicht sind all dies<br />

Signale für eine Übersäuerung des Organismus. Die Zeit<br />

ist reif für eine Entschlackungskur.<br />

Schonend zu mehr Energie<br />

Heilfasten gehört zu den bekannten Methoden der<br />

Entsäuerung. Dabei kann es jedoch zu unangenehmen<br />

Heilkrisen mit Kopfschmerzen, Ekzemen oder Stimmungstiefs<br />

kommen, wenn der Körper mit gelösten<br />

Säuren überschwemmt wird. Hinzu kommt: Nicht jeder<br />

ist von dem Gedanken, mehrere Tage oder Wochen auf<br />

feste Nahrung zu verzichten, angetan. Eine schonendere<br />

Form empfiehlt Bestsellerautor und Gesundheitsexperte<br />

Dr. h. c. Peter Jentschura (Buchtipp:<br />

Gesundheit durch Entschlackung,<br />

Verlag Peter Jentschura). „Es ist<br />

unverzichtbar, die gelösten<br />

Säuren zu neutralisieren, damit<br />

der Körper sie über Nieren und<br />

Haut ausscheiden kann. Dann<br />

sind Krisen nicht zu erwarten“,<br />

erläutert der Fachmann.<br />

Der Dreisprung der Entschlackung<br />

Um die Säuren aus dem Gewebe zu lösen, empfiehlt<br />

Jentschura im ersten Schritt, die tägliche Trinkmenge<br />

langsam auf ein bis anderthalb Liter basischen Kräutertee<br />

(Reformhaus) und die gleiche Menge stilles Wasser<br />

zu erhöhen. Auf diese Weise bekommt der Körper den<br />

Impuls, das Gewebe zu reinigen. Damit die gelösten<br />

Säuren keinen Schaden anrichten – Harnsäure etwa<br />

kann zu Gelenkbeschwerden führen – müssen sie im<br />

zweiten Schritt neutralisiert werden. „Das geschieht am<br />

besten durch eine mineralstoffreiche, vegetarische Kost<br />

aus frischen Zutaten“, rät Jentschura. Um die Ausleitung<br />

anzukurbeln, ist es weiterhin nötig, über den Tag<br />

verteilt reichlich Wasser zu trinken.<br />

Die Entschlackung über die Haut lässt sich durch<br />

basische Bäder, Fußbäder und Wickel anregen. Hierfür<br />

werden basische Körperpflegesalze verwendet, die es in<br />

Bioläden und Reformhäusern gibt. Eine Leseprobe von<br />

„Gesundheit durch Entschlackung“ finden Interessierte<br />

unter verlag-jentschura.de.<br />

Entschlacken in der Medizin<br />

Eine dauerhafte Übersäuerung des Körpers durch<br />

ungesunde Ernährung, Genussgifte oder auch Medikamente<br />

kann schwerwiegende Entzündungsprozesse<br />

durch Übersäuerung für die Gesundheit haben. Studien,<br />

etwa an der Berliner Charité, zeigten: Rheumapatienten,<br />

die sich nach einer Fastenkur<br />

weiterhin vegetarisch, also überwiegend<br />

basenbildend ernährten, stellten<br />

eine deutliche Linderung ihrer<br />

Beschwerden fest und konnten<br />

teilweise ihre Medikamente reduzieren.<br />

Mehr Infos zum Thema<br />

Übersäuerung gibt es unter:<br />

www.verlag-jentschura.de<br />

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DIABE<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Chronische Erkrankungen wie Diabetes und Jugendalter auf, kann sich aber auch noch<br />

mellitus sind bei der Diagnosestellung ein mit höherem Lebensalter entwickeln. Über 90<br />

Schock. Die Gedanken kreisen um Risiken, Prozent der Diabetiker leiden unter der Diabetes<br />

Typ 2 genannten Form. Sie wird einerseits<br />

Behandlungen und Einschränkungen, die<br />

damit verbunden sind. Ärztlicherseits werden von einer erblichen Disposition begünstigt,<br />

Medikamente verordnet, Anweisungen gegeben.<br />

Als Patient oder Patientin hat man ein Belastung durch Fehlernährung. Viel süßes<br />

beruht andererseits auf einer jahrelangen<br />

Gefühl der Ohnmacht. Oft aber ist es möglich, und fettes Essen in Kombination mit wenig<br />

aktiv zum Behandlungserfolg beizutragen. Bei Bewegung führt zu Übergewicht. Insulin wird<br />

Diabetikern produziert der Körper zu wenig vermehrt ausgeschüttet, die Körperzellen<br />

Insulin oder reagiert nicht mehr richtig auf das gewöhnen sich an den hohen Insulinspiegel<br />

Hormon. Das kann mehr oder weniger stark der und sprechen mit der Zeit schlechter darauf<br />

Fall sein. Rund sechs Millionen Menschen in an. Um die mangelhafte Wirkung auszugleichen,<br />

kurbelt der Körper die Insulinproduk-<br />

Deutschland sind davon betroffen. Nicht alle<br />

wissen von ihren gesundheitlichen Problemen. tion weiter an. Während dieser Phase können<br />

Aber zu hohe Zuckerspiegel schaden Arterien, meist noch keine erhöhten Blutzuckerwerte<br />

Organen und Nerven. Deshalb erleiden Diabetiker<br />

– insbesondere ohne Behandlung und bei schon latent. Nach einiger Zeit erlahmt die<br />

festgestellt werden – der Diabetes besteht aber<br />

schlechter Einstellung – häufig Folgekomplikationen<br />

wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, Blutzuckerwerte sind die Folge. Es kommt zum<br />

überbeanspruchte Bauchspeicheldrüse, erhöhte<br />

Schäden an den Augen, den Nieren oder den Übertritt von Zucker in den Harn. Typische<br />

Füßen. Gute Einstellung ist daher das Ziel. Symptome sind Durst und Müdigkeit.<br />

Formen des Diabetes<br />

Wurden die insulinproduzierenden Zellen<br />

der Bauchspeicheldrüse durch fehlgeleitete<br />

Autoimmunreaktionen zerstört, besteht ein<br />

absoluter Insulinmangel. Diese als Diabetes<br />

Typ 1 bezeichnete Form tritt meist im Kindes-<br />

Der manifeste Diabetes kann durch einfache<br />

Urin- und Blutuntersuchungen festgestellt<br />

werden. Der verborgene Diabetes ist mittels<br />

eines Zucker-Belastungstests diagnostizierbar.<br />

Dazu wird eine bestimmte Menge Traubenzucker<br />

auf einmal aufgenommen und nach<br />

zwei Stunden die Höhe des Blutzuckerspiegels<br />

32 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


TES<br />

gemessen. Oft reicht dann noch eine Umstellung<br />

der Ernährung als Behandlung aus. In<br />

fortgeschritteneren Stadien sind zur Regulierung<br />

des Blutzuckerspiegels Medikamente<br />

oder eine Insulinbehandlung in Form von<br />

Spritzen notwendig.<br />

Der Arzt oder die Ärztin entscheidet anhand<br />

der gemessenen Werte über die Therapie und<br />

kontrolliert regelmäßig den Erfolg. Dabei<br />

hat sich die Bestimmung des HbA1c-Wertes<br />

bewährt. Die Grundlage für den Wert sind<br />

Zuckerteilchen, die sich an das Hämoglobin<br />

(Hb), den roten Blutfarbstoff, angelagert<br />

haben. Der größte Teil davon hängt an einer<br />

bestimmten Untereinheit, HbA1c genannt.<br />

Je mehr Zuckerteilchen im Blut eines Menschen<br />

zirkulieren, desto mehr von ihnen<br />

binden sich an das Hämoglobin. Diese Bindung<br />

ist zunächst locker und löst sich wieder,<br />

sobald der Blutzuckerspiegel sinkt. Beim<br />

längerfristig erhöhten Blutzuckerspiegel eines<br />

Diabetikers bleibt der Zucker am Hämoglobin<br />

„kleben“. Die Verbindung besteht solange, bis<br />

die roten Blutkörperchen nach einer Lebenszeit<br />

von etwa drei Monaten vom Körper durch<br />

neue ersetzt werden. Ein hoher HbA1c-Wert<br />

bedeutet also, dass der Blutzuckerspiegel in den<br />

vergangenen Wochen schlecht eingestellt war.<br />

Essen und Trinken<br />

Das wichtigste Ziel ist, den Blutzuckerspiegel<br />

in normalen Grenzen zu halten. Er sollte<br />

weder auf Dauer erhöht (Hyperglykämie)<br />

noch zu stark erniedrigt (Hypoglykämie) sein.<br />

Dies kann passieren, wenn die Abstimmung<br />

zwischen Medikamenten oder Insulin und der<br />

Diät nicht gut ist, eine Mahlzeit ausgelassen<br />

oder viel Sport getrieben wurde. Für Diabetiker<br />

ist eine regelmäßige Lebensweise wichtig.<br />

Übergewicht muss abgebaut werden, da jedes<br />

überflüssige Kilo den Stoffwechsel belastet.<br />

Bei normalem Gewicht ist die Empfindlichkeit<br />

des Körpers für Insulin besser. Der Zucker<br />

wird leichter von den Zellen aufgenommen, es<br />

kreist weniger im Blut.<br />

Tierische Fette mit einem hohen Anteil gesättigter<br />

Fettsäuren sind einzuschränken, da sie<br />

den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen.<br />

Pflanzliche Fette und Fisch stehen im Vordergrund.<br />

Wichtig sind Salate und Gemüsegerichte,<br />

Obst etwas weniger als bei Nicht-Diabetikern<br />

– vor allem Obstsäfte. Gemüsesäfte<br />

eignen sich dagegen sehr gut.<br />

Bei den Kohlenhydraten kommt es auf die<br />

Menge und die richtige Auswahl an. Die Ernährungswissenschaft<br />

unterscheidet zwischen<br />

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Kohlenhydraten, die „langsam“ aus dem Darm<br />

ins Blut gelangen und solchen, bei denen<br />

dieser Vorgang „schnell“ erfolgt. Bei Gemüse,<br />

Hülsenfrüchten, Getreide in der Vollkornvariante<br />

und auch Obst ist der Blutzuckeranstieg<br />

geringer als bei isolierten Süßungsmitteln wie<br />

dem normalen Haushaltszucker. Die Zuckereinheiten<br />

werden bei ballaststoffreichen<br />

Nahrungsmitteln sozusagen nur Stück für<br />

Stück abgespalten und allmählich ins Blut<br />

aufgenommen. Eine Maßeinheit für den voraussichtlichen<br />

Blutzuckeranstieg nach dem<br />

Essen ist der glykämische Index (GI). Hat ein<br />

Lebensmittel einen niedrigen GI, steigt der<br />

Blutzucker nach dem Verzehr weniger steil an.<br />

Für den süßen Geschmack<br />

Das seit 2000 Jahren kultivierte Maca stammt aus<br />

Peru und ist seit jeher Teil der Nahrung. Die wiederstandsfähige<br />

Pflanze wird auf Grund der vielfältigen<br />

positiven Eigenschaften weltweit verzehrt. MacaPro<br />

XP Purple ist ein natürliches Extrakt aus ausgewählten,<br />

purpurnen Maca-Wurzeln im Verhältnis 20:1.<br />

Die Produktion erfolgt zur Sicherstellung höchster<br />

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Die Frage nach den Süßungsmitteln galt lange<br />

Zeit in der Diabetesdiät als die wichtigste.<br />

Durch neuere Erkenntnisse ist dies überholt.<br />

Diabetiker sollten generell gesund essen und<br />

wenig Süßes konsumieren. Die Menge wird<br />

nun eindeutig als wichtiger bewertet als die<br />

Art der Süßung.<br />

Kalorienfrei sind Süßstoffe. Doch Achtung,<br />

wer Süßstoffe zu sich nimmt, überlistet seine<br />

Zunge, aber nicht das Gehirn. Es erwartet<br />

„Kalorien“ und reagiert mit Heißhunger,<br />

wenn diese nicht kommen. Besser ist, sich<br />

an weniger süß zu gewöhnen. Gleiches gilt<br />

vermutlich für Stevia. Die jahrelang verbotene<br />

Substanz ist in Deutschland seit Dezember<br />

2011 zugelassen. Das aus den Blättern der<br />

südamerikanischen Stevia-Pflanze gewonnene<br />

Süßungsmittel darf in bestimmten Produkten<br />

verwendet werden. Umstritten ist es dennoch<br />

weiterhin.<br />

Häufig verwechselt werden Süßstoffe mit<br />

Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit, Xylit oder<br />

Isomalt. Dies sind süß schmeckende Kohlen-<br />

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hydrate, die zahnfreundlich sind und einen<br />

geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel<br />

haben als Haushaltszucker. Mit circa 2,4<br />

Kalorien pro Gramm liefern sie auch weniger<br />

Energie. Mehr als 20 bis 30 Gramm pro Tag<br />

wirken allerdings abführend.<br />

Fruchtzucker (Fructose) hat den gleichen<br />

energetischen Wert wie Zucker (vier Kalorien<br />

pro Gramm), wird jedoch etwas langsamer<br />

verstoffwechselt und galt daher früher als gut<br />

geeigneter Zuckerersatz für Diabetiker. Das<br />

ist vorbei, da sein negativer Einfluss auf die<br />

Serumlipide (Blutfette, Triglyzeridspiegel) bekannt<br />

wurde. Außerdem werden Übergewicht,<br />

Harnsäureanstieg, Einlagerung von Bauchfett,<br />

das Entstehen einer Fettleber und sogar Insulinresistenz<br />

mit höherer Fructoseaufnahme in<br />

Zusammenhang gebracht. Isolierte Fructose<br />

ist bei Diabetes seit einigen Jahren tabu. Auch<br />

von Dicksäften aus Äpfeln und Birnen oder<br />

dem beliebt gewordenen Agaven-Dicksaft wird<br />

abgeraten, da diese hauptsächlich aus Fructose<br />

bestehen.<br />

Dafür ist der normale Zucker wieder in kleinen<br />

Mengen erlaubt. Auch Honig ist nicht mehr<br />

generell verboten. Wenn Diabetiker Süßes<br />

essen, sollte es am besten innerhalb einer<br />

Mahlzeit sein, nicht isoliert zum Beispiel als<br />

Limonade.<br />

Nahrungsergänzung und<br />

Naturheilmittel<br />

Chrom, Zink, B-Vitamine spielen im Stoffwechsel<br />

eines Diabetikers eine besondere<br />

Rolle. Chrom verbessert die Aufnahmefähigkeit<br />

der Zellen für Blutzucker. Zink ist an der<br />

Produktion des Insulins beteiligt und fördert<br />

die Wundheilung, die bei Diabetikern häufig<br />

gestört ist. B-Vitamine gelten allgemein als<br />

Nervenvitamine, wobei B 1<br />

im Kohlenhydrat-<br />

und Zuckerstoffwechsel besonders wichtig ist.<br />

Momordicafrüchte und Zimt, die bioaktive<br />

Pflanzenstoffe enthalten, die einen gesunden<br />

Zuckerstoffwechsel unterstützen, werden<br />

ebenfalls als Präparat angeboten. Momordica<br />

gibt es auch als Tee. Die Erfahrungen vieler<br />

Diabetiker damit sind positiv. Die Anwendung<br />

kann aber blutzuckersenkende Arzneimittel<br />

und die Einhaltung der Diät nicht ersetzen,<br />

sondern nur ergänzen. Nicht angewendet<br />

werden sollten die Produkte während einer<br />

Schwangerschaft.<br />

Momordica charantia, auch Bittermelone oder<br />

Balsambirne genannt, gehört zur Familie der<br />

Kürbisgewächse. In ihrer asiatischen Heimat<br />

ist sie ein beliebtes Gemüse und gilt traditionell<br />

als gesundheitsfördernd. Wie so oft<br />

bestätigen wissenschaftliche Studien, dass an<br />

der Überlieferung etwas dran ist.<br />

Weitere Informationen<br />

Deutscher Diabetiker Bund e. V., Goethestr. 27,<br />

34119 Kassel; www.diabetikerbund.de<br />

Der DBB bietet Wissenswertes, persönliche<br />

Beratung, Treffen und setzt sich im Sozialrecht<br />

für die Interessen von Diabetikern ein.<br />

Welt-Diabetestag am 14.11.<br />

Der Weltdiabetestag wird seit 1991 als ein<br />

Tag der Internationalen Diabetes-Föderation<br />

(International Diabetes Federation,<br />

IDF) und der Weltgesundheitsorganisation<br />

(World Health Organization, WHO) durchgeführt.<br />

Seit 2007 ist der Weltdiabetestag<br />

ein offizieller Tag der Vereinten Nationen<br />

(United Nations, UN). Man hat den 14. November<br />

ausgewählt, da an diesem Tag 1891<br />

Frederick G. Banting geboren wurde, der<br />

gemeinsam mit Charles Herbert Best und<br />

weiteren Forschern 1921 das lebenswichtige<br />

Insulin entdeckte.<br />

| 35


Pflanzenstoffe gegen Stimmungstiefs<br />

SAFRAN und<br />

RHODIOLA<br />

Die Tage werden wieder kürzer und draußen wird es allmählich düster und kalt. Während der<br />

dunklen Jahreszeit leiden viele Menschen unter Gemütsschwankungen und depressiven<br />

Verstimmungen, sie fühlen sich lustlos und melancholisch. Vorbeugen kann man mit täglichen<br />

Spaziergängen an der frischen Luft und bewussten geselligen Zeiten, die man gemütlich<br />

zu Hause mit der Familie oder mit Freunden verbringt. Immer mehr Studien zeigen, dass auch<br />

bestimmte Pflanzenstoffe helfen können, die Stimmungstiefs zu überwinden ohne gleich zu<br />

Medikamenten zu greifen, die nicht selten beträchtliche Nebenwirkungen haben.<br />

Am bekanntesten ist das traditionell oft eingesetzte<br />

Johanniskraut. Allerdings hat Johanniskraut<br />

den Nachteil, dass es die Sonnenempfindlichkeit<br />

der Haut erhöht und sich in<br />

Kombination mit anderen Wirkstoffen negativ<br />

auswirken kann. Eine gute Alternative sind<br />

vor allem Safran und Rhodiola. Diese Heilpflanzen<br />

können auf sanfte Art die Psyche<br />

unterstützen und einem geistigen Leistungsabfall<br />

entgegenwirken.<br />

Safran macht die Psyche hell<br />

Safran ist eine Krokussart und gehört zu der<br />

Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae).<br />

Die Knollenpflanze produziert Blüten mit<br />

jeweils einem dreigliedrigen, gelbgefärbten<br />

Stempel, auch Griffel, Narbe oder Stigma<br />

genannt, der als Gewürz weltbekannt ist. Für<br />

ein Kilogramm des feinen Gewürzes werden<br />

etwa 150.000–200.000 Blüten oder 700.000<br />

36 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


Stempel benötigt. Safran wird hauptsächlich<br />

im Iran und Afghanistan, aber auch in Europa<br />

im Mittelmeerraum angebaut. Die Pflanze<br />

blüht einmal im Jahr im Herbst und kann dann<br />

in einem Zeitraum von zwei Wochen geerntet<br />

werden. Safran kennen die meisten aus der<br />

Küche, wo es als färbendes Gewürz verwendet<br />

wird („Safran macht den Kuchen gehl“). Auch<br />

als Färbemittel für Kleidung wurde die Pflanze<br />

verwendet. Für die starke Farbkraft sind Carotinoide,<br />

insbesondere das Crocin und Carotin<br />

verantwortlich. Das intensive Aroma entsteht<br />

durch ätherische Öle. Daneben enthält Safran<br />

zahlreiche Vitamine und Flavonoide, also<br />

sekundäre Pflanzenstoffe wie das Monoterpen-<br />

Aldehyd Safranal.<br />

Wirkung von Safran<br />

Rhodiola,<br />

die nordische Antistresspflanze<br />

Auch Rhodiola – zu deutsch Rosenwurz –<br />

wird schon seit vielen Jahren bei Stress<br />

und Überlastungssituationen empfohlen.<br />

Insbesondere in Skandinavien, den baltischen<br />

Staaten und Russland wird es schon<br />

seit langem gegen Stress und fortdauernde<br />

Müdigkeit eingesetzt. Die fünf bis 35 cm<br />

hohe Rhodiola rosea L. gehört zur Familie<br />

der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Wegen<br />

ihres rosenartigen Geruchs gab der schwedische<br />

Botaniker Carl von Linné ihr den Namen<br />

Rhodiola rosea. Studien legen nahe, dass<br />

Rhodiola-Extrakte bestimmte Botenstoffe im<br />

Gehirn aktivieren und zugleich schädliche<br />

Stoffwechselzwischenprodukte entfernen.<br />

Dass Safran nicht nur in der Küche, sondern<br />

auch in der Naturheilkunde genutzt wird,<br />

wussten bisher die wenigsten. Dabei wurde<br />

Safran bereits in der Antike für die Gesundheit<br />

verwendet. So sprach bereits Hippokrates von<br />

einer positiven Wirkung des Safrans. Auch in<br />

China und im indischen Ayurveda ist Safran<br />

bereits seit 2.000 Jahren bekannt, u. a. soll es<br />

den Menschen widerstandsfähiger gegen Stress<br />

und negative Umwelteinflüsse machen. Diese<br />

Effekte konnten in der neueren Zeit durch<br />

intensive Forschung bestätigt werden. Wissenschaftler<br />

führen die antidepressive Wirkung<br />

des Safrans auf die Erhöhung des Serotonin-<br />

Spiegels durch den Wirkstoff Safranal zurück.<br />

Serotonin wird gemeinhin aus als ‚Glücks-<br />

Hormon‘ bezeichnet. Es sorgt nämlich dafür,<br />

dass Informationsprozesse im Gehirn richtig<br />

ablaufen. Ist zu wenig Serotonin vorhanden,<br />

kann sich dies auf Denkfähigkeit und Stimmung<br />

auswirken. Es zeigte sich außerdem, dass<br />

die Gabe von Safran im Vergleich zu anderen<br />

Antidepressiva wesentlich weniger oder keine<br />

Nebenwirkungen hervorruft.<br />

Rhodiola rosea wird von der Europäische Arzneimittelagentur<br />

(EMA) als Adaptogen eingestuft.<br />

Adaptogene greifen in den Stoffwechsel<br />

von Adrenalin und Cortisol ein und versetzen<br />

den Organismus in die Lage, sich Umweltfaktoren<br />

gegenüber besser anzupassen. So<br />

aktivieren sie das Stresssystem des Körpers,<br />

so dass er mit exogenem Stress besser fertig<br />

werden kann. Die pharmazeutisch wirksamen<br />

Inhaltsstoffe von Rhodiola sind vor allem die<br />

in der Wurzel enthaltenen Substanzen Rosavin,<br />

Rosarin und Rosin.<br />

Auch bei akuten Erschöpfungssymptomen<br />

kann Rhodiola helfen: In einer randomisierten,<br />

doppelblinden, Placebo-kontrollierten<br />

Studie an erwachsenen Burnout-Patienten<br />

mit Fatigue-Syndrom wurde festgestellt, dass<br />

die wiederholte Gabe von Rhodiola-Extrakt<br />

einen Anti-Ermüdungseffekt hat, die geistige<br />

Leistungsfähigkeit, insbesondere die Fähigkeit,<br />

sich zu konzentrieren, erhöht und die<br />

Stressreaktion verbessert.<br />

Dr. Matthias Oldhaver<br />

| 37


Die 4 Phasen<br />

der Arganfrucht<br />

Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />

ARGANÖL<br />

Der Arganbaum – Pflanze des Monats<br />

38 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


Herkunftsland des exklusiven Arganöls ist<br />

Marokko. Gewonnen wird es aus den Samen<br />

oder Kernen der Arganfrucht, die der Arganbaum<br />

produziert. Der gedeiht weltweit<br />

ausschließlich in einer begrenzten Region<br />

im südwestlichen Marokko um Agadir.<br />

Der Arganbaum und dessen Früchte<br />

freuen sich auch bei den marokkanischen<br />

Ziegen großer Beliebtheit.<br />

Botanisch gesehen ist der Arganbaum ein Relikt<br />

aus einem vergangenen Erdzeitalter, dem<br />

Tertiär. Sein aktuelles Verbreitungsgebiet ist<br />

seit 1998 durch die UNESCO als Biosphärenreservat<br />

ausgewiesen. Die im Gebiet ansässigen<br />

Berber können die Bäume nutzen, die<br />

gleichzeitig unter Schutz stehen.<br />

Das Arganöl stellen sie zunächst für den<br />

Eigenbedarf her, denn es ist traditioneller<br />

Bestandteil ihrer Küche, häusliche „Medizin“<br />

und dient der Hautpflege. Die gezielte Produktion<br />

für den Verkauf ist ein wirtschaftliches<br />

Standbein in der sonst armen Gegend.<br />

Die Früchte werden gesammelt, wenn sie reif<br />

vom Baum fallen. Gut 30 Kilogramm enthalten<br />

genug Kerne, um aus ihnen einen Liter<br />

Arganöl herzustellen.<br />

Die positive Wirkung von Arganöl auf die<br />

Haut ist durch wissenschaftliche Studien bewiesen.<br />

Es schützt die Haut vor Austrocknung<br />

und hilft ihr zu regenerieren. Die Haut kann<br />

wieder mehr Feuchtigkeit speichern, wirkt<br />

frischer und straffer. Ein Anwendungsvorteil<br />

ist, dass Arganöl extrem rasch einzieht. Da es<br />

zudem den Nägeln gut tut, eignet sich Arganöl<br />

hervorragend zur Pflege strapaziert aussehender<br />

Hände.<br />

Im Gesicht mildert Arganöl als Bestandteil<br />

der Tages- und Nachtpflege Fältchen und<br />

„Krähenfüße“ um die Augen. Als Massageöl<br />

für den Körper verbessert es das Hautbild<br />

und kann Dehnungsstreifen während einer<br />

Schwangerschaft vorbeugen.<br />

Trockene, juckende Kopfhaut sowie Schuppen<br />

lassen sich mit regelmäßiger Anwendung<br />

von Arganöl erfolgreich bekämpfen. Sprödes<br />

Haar wird wieder glatt, geschmeidig und<br />

besser kämmbar. Deshalb ist Arganöl auch als<br />

Bestandteil von Shampoos und Spülungen im<br />

Kommen.<br />

Der hohe Anteil an Vitamin E im Arganöl<br />

wirkt sich sowohl äußerlich als auch innerlich<br />

positiv aus. Es hat eine stark antioxidative<br />

Wirkung. Verstärkt wird diese durch Substanzen<br />

wie Ferulasäure, Polyphenole, Squalen.<br />

Sein Omega-3-Gehalt ist allerdings gering.<br />

In Marokko wird Arganöl ganz selbstverständlich<br />

so vielseitig verwendet wie in anderen<br />

Mittelmeerländern Olivenöl. Und auch wenn<br />

es schade wäre, es zum Braten zu nehmen,<br />

es hat einen hohen Rauchpunkt von etwa<br />

250 Grad Celsius.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

| 39


Gebackener ZIEGENKÄSE<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

1 Romanosalat<br />

einige Rucolablätter<br />

4 TL Mandeln (gehobelt)<br />

1 rote Zwiebel<br />

8 Kirschtomaten<br />

Salz und Pfeffer<br />

100 ml Balsamico-Essig<br />

4 runde Ziegenkäse<br />

4 TL Honig<br />

10 TL Arganöl<br />

4 Scheiben Vollkorntoast<br />

HUMMUS mit Arganöl<br />

Salat und Rucola vorbereiten – putzen, waschen,<br />

abtropfen lassen. Mandeln in einer Pfanne leicht<br />

anrösten. Zwiebel schälen und hacken. Tomaten<br />

waschen und halbieren. Salat, Rucola, Zwiebel<br />

und Tomaten in einer Schüssel mit je zwei Teelöffel<br />

Balsamico-Essig und Arganöl, Salz und Pfeffer<br />

vorbereiten.<br />

Backofen auf 190 Grad Celsius vorheizen. Vier Scheiben<br />

Toast rösten. Jeweils mit einem Teelöffel Arganöl<br />

beträufeln. Ziegenkäse auf das Brot legen und fünf<br />

bis zehn Minuten in den Backofen schieben – wenn<br />

vorhanden Grillfunktion nutzen.<br />

Weitere vier Teelöffel Arganöl mit Honig vermischen.<br />

Mandeln unterrühren. Restlichen Balsamico in einer<br />

Pfanne aufkochen, dann köcheln lassen, bis nur noch<br />

die Hälfte der Flüssigkeit übrig ist. Brot-Käse-Scheiben<br />

aus dem Backofen nehmen und jeweils einen<br />

Teelöffel der Öl-Mandel-Mischung darauf verteilen.<br />

Nochmals kurz in den Backofen schieben, bis der<br />

Honig geschmolzen ist.<br />

Den in der Pfanne reduzierten Balsamico über den<br />

Salat geben. Salat und Brot-Käse-Scheiben zusammen<br />

servieren.<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 2 Stunden (1 Tag Einweichzeit)<br />

250 g Kichererbsen<br />

1 Limette<br />

1 Knoblauchzehe<br />

3 EL Arganöl<br />

Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />

Kichererbsen in einem Topf mit kaltem Wasser<br />

einweichen. Sie sollten vollständig bedeckt sein und<br />

idealerweise 24 Stunden quellen. Nach dem Einweichen<br />

sind sie fast doppelt so groß wie vorher, daher<br />

reichlich Wasser verwenden.<br />

Einweichwasser wegschütten, Kichererbsen abspülen<br />

und mit frischem Wasser zum Kochen bringen.<br />

1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen. Nach 2 Stunden sind<br />

sie ganz weich. In ein Sieb abgießen und nochmals<br />

abspülen. Limette auspressen. Knoblauchzehe schälen<br />

und hacken. Zusammen mit den Kichererbsen in eine<br />

Schüssel geben und pürieren. Arganöl dabei unterrühren.<br />

Hummus mit Pfeffer und Salz abschmecken.<br />

Das Hummus eignet sich gut als Dip zu rohem<br />

Gemüse oder als Brotaufstrich. Es hält sich im Kühlschrank<br />

einige Tage.<br />

40 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


Foodbloggerin Zorica Schruff empfiehlt:<br />

COUSCOUSsalat<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 2,5 Stunden<br />

30 g Pinienkerne<br />

150 g Couscous<br />

150 ml Gemüsebrühe<br />

2 rote Paprikaschoten<br />

6 große Datteln oder mehr kleine<br />

6 halbe getrocknete Tomaten<br />

1 Zitrone<br />

2 EL Arganöl<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

1 TL Kreuzkümmel<br />

2 EL Essig (Balsamico)<br />

1 TL Korianderblätter<br />

1 EL Zitronenmelisse<br />

Die Pinienkerne trocken in einer beschichteten Pfanne bei<br />

schwacher Hitze anrösten, anschließend abkühlen lassen<br />

und zur Seite stellen. Den Couscous abwiegen und in eine<br />

Schüssel geben. Wasser heiß machen, einen halben Teelöffel<br />

Instant-Gemüsebrühe darin auflösen und den Couscous<br />

damit übergießen. Mindestens zehn Minuten ausquellen<br />

lassen. Zwischenzeitlich Paprika waschen, putzen und in<br />

kleine Würfel schneiden. Datteln und getrocknete Tomaten<br />

ebenfalls klein schneiden.<br />

Den gequollenen Couscous mit einem Löffel umrühren. Zitrone<br />

auspressen und Saft zugeben. Es folgen das Arganöl, Pfeffer<br />

und Kreuzkümmel. Gut vermischen. Anschließend die vorbereiteten<br />

Paprika, Datteln und getrockneten Tomaten sowie den<br />

Balsamico hinzufügen, durchrühren und Salat circa zwei Stunden<br />

im Kühlschrank durchziehen lassen. Korianderblätter und<br />

Zitronenmelisse waschen, klein schneiden. Mit den gerösteten<br />

Pinienkernen zum Salat geben und leicht unterrühren.<br />

| 41


Mach mal<br />

PAUSE<br />

Mit leichter Aktivität wirklich abschalten<br />

42 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


Alljährlich zur Weihnachtszeit steigt der<br />

Stresspegel bei vielen Menschen deutlich an:<br />

Zum Jahresende muss im Job noch viel erledigt<br />

werden und in der Familie beginnen die<br />

Vorbereitungen für St. Martin, Nikolaus, die<br />

Adventszeit und Weihnachten. Statt besinnlich<br />

bei Kerzenschein mit Freunden oder Familie die<br />

dunkle Jahreszeit zu genießen, fühlen wir uns<br />

gehetzt, sinken abends erschöpft ins Bett und<br />

können aber oft trotzdem nicht schlafen, weil<br />

die Stresshormone in unserem Blut noch Tango<br />

tanzen. Wieder einmal nehmen wir uns vor, dass<br />

es in diesem Jahr anders werden soll. Damit das<br />

gelingt, ist es wichtig, sich klarzumachen, dass<br />

es ohne Pause nicht geht – und dass Pause nicht<br />

gleich Pause ist.<br />

– zack, zack muss das gehen und am liebsten<br />

noch zwei Aufgaben gleichzeitig. Gefühle von<br />

Müdigkeit und nachlassender Konzentration<br />

ignorieren wir oder schieben sie mit Koffein beiseite.<br />

Wir wenden enorme Energien auf, um uns<br />

gegen das Pausenbedürfnis unseres Organismus<br />

zu wehren. Das aber strengt uns so an, dass uns<br />

abends die Kraft fehlt, noch zum Sport zu gehen<br />

oder etwas zu unternehmen. Wenn Sie sich über<br />

einen längeren Zeitraum in diesem Hamsterrad<br />

aus negativem Stress bewegen und der<br />

Parasympathikus keine Chance bekommt, sind<br />

Kopfschmerzen, Müdigkeit und Erschöpfung die<br />

Folge, später auch Bluthochdruck und Diabetes<br />

oder Burnout.<br />

Mehr Pausen für mehr Leistung<br />

Alle Forschungen zum Biorhythmus zeigen ganz<br />

eindeutig: Unser Organismus ist nicht durchgehend<br />

gleichmäßig leistungsfähig, sondern<br />

unsere Leistungsfähigkeit verläuft in rhythmischen<br />

Wellen. Etwa 70 bis 90 Minuten am<br />

Stück können wir konzentriert und mit vollem<br />

Einsatz arbeiten, dann verlangt der Körper 10<br />

bis 20 Minuten Pause. In genau diesen Zeiträumen<br />

wechseln sich nämlich Sympathikus und<br />

Parasympathikus ab, die beiden Bereiche unseres<br />

peripheren Nervensystems. Während der<br />

Sympathikus uns aktiviert und uns Power gibt,<br />

ist der Parasympathikus für die Entspannung<br />

zuständig und fährt uns wieder runter. Beide<br />

müssen in einem harmonischen Gleichgewicht<br />

stehen, damit wir leistungsfähig, konzentriert,<br />

fit und gesund bleiben.<br />

Im Hamsterrad gegen sich selbst<br />

Das Paradoxon: Gehirn und Körper<br />

kennen keine Pause, brauchen sie aber.<br />

Wenn wir Pause machen, ist unser Organismus<br />

weiterhin aktiv, denn dann hat er Zeit<br />

für Prozesse, die er während unseres Alltags<br />

nicht durchführen kann. Nur wenn wir<br />

schlafen und die Muskulatur nicht arbeiten<br />

muss, kann der Organismus auf eine körperliche<br />

Anstrengung wie Training reagieren<br />

und mehr Eiweißbausteine in die Muskeln<br />

einbauen, sodass sie größer und stärker werden.<br />

Mit dem Gehirn ist es ähnlich: Forscher<br />

fanden heraus, dass es ganz besonders aktiv<br />

ist, wenn wir nichts bewusst denken. Man<br />

vermutet, dass es die Erlebnisse der letzten<br />

Stunden untersucht und neue Synapsen<br />

bildet. Unsere scheinbar müßige Pausenzeit<br />

ist für unseren Organismus die Zeit, in der<br />

er wichtige Aufgaben erledigen kann, zu<br />

denen er sonst nicht kommt!<br />

Doch die meisten von uns missachten diesen<br />

Rhythmus und geraten dadurch in Stress: Wir<br />

haben eine lange Liste an Aufgaben im Kopf und<br />

versuchen, sie hintereinander weg zu erledigen<br />

Machen Sie ganz bewusst Pause<br />

Besonders wenn Sie das Gefühl haben, ständig<br />

gestresst zu sein und keine Zeit für sich zu<br />

| 43


haben, sollten Sie sich im Alltag Ihre Pausen<br />

gezielt einbauen und sie bewusst nehmen und<br />

ausfüllen. Das gilt nicht nur für die großen<br />

Erholungsphasen nach Feierabend und am<br />

Wochenende, sondern auch für die kleinen<br />

5-Minuten-Pausen zwischendurch. Stellen Sie<br />

sich einfach alle 90 Minuten einen Timer und<br />

lernen Sie so, konsequent Pause zu machen.<br />

Falls Sie körperlich arbeiten, setzen Sie sich<br />

dann und schaffen Sie sich einen geistigen<br />

Ausgleich durch lesen, meditieren oder ein<br />

Gespräch mit den Kollegen. Meist ist das auch<br />

die Zeit, um etwas zu trinken, damit Ihr Flüssigkeitshaushalt<br />

im Gleichgewicht bleibt – ganz<br />

wichtig für gute Leistungen. Als „Sitzarbeiter“<br />

dagegen sollten Sie unbedingt aufstehen und<br />

sich ein wenig bewegen, damit Ihr Kreislauf<br />

wieder in Schwung kommt. Am besten machen<br />

Sie zwischendurch einige Übungen wie auf Seite<br />

46 gezeigt. Nicht entspannend dagegen wirkt,<br />

sitzen zu bleiben und den nächsten Urlaub zu<br />

googeln: Die Pause sollte immer ein Kontrapunkt<br />

zu Ihrer Haupttätigkeit sein. Ähnliches<br />

gilt auch für die größeren und großen Erholungsphasen<br />

wie Mittagspause, Feierabend und<br />

Wochenende. So haben zahlreiche Untersuchungen<br />

festgestellt, dass gerade bei großem Stress<br />

der klassische „Bierchen-und-Chips-Fernsehabend“<br />

keineswegs entspannt, sondern vor allem<br />

dick macht und für schlechten Schlaf sorgt.<br />

Bewegung dagegen entstresst.<br />

Vor allem Bewegung und Sport spielen in<br />

puncto Erholung eine wichtige Rolle, denn<br />

ursprünglich war die Stressreaktion dafür<br />

da, unsere Vorfahren effektiv rennen oder<br />

kämpfen zu lassen, um ihr Leben zu retten.<br />

Auch wenn die Stressauslöser heutzutage<br />

ganz andere sind, ist der körperliche Ablauf<br />

immer noch derselbe: Wir werden durch die<br />

Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin,<br />

Noradrenalin und Cortisol aufgeputscht und<br />

auf Bewegung programmiert.<br />

Aber wer rennt schon vor seinem Chef davon<br />

oder schlägt ihn? Stattdessen reißen wir uns<br />

zusammen. In der Folge bleiben die Hormone<br />

im Blut, der Sympathikus bleibt aktiv und<br />

der Parasympathikus kommt nicht zum Zuge.<br />

Auch in den kälteren Monaten eignet sich<br />

die Joggingrunde zum Stressabbau.<br />

Mit Bewegung kommen Sie aus diesem<br />

Stresskreislauf raus, denn dabei werden die<br />

Stresshormone abgebaut. Dafür ist es egal,<br />

ob Sie einen größeren Abendspaziergang<br />

machen, auf dem Heimtrainer radeln, zuhause<br />

ein Muskel-Workout machen oder zu Fitness<br />

und Gymnastik gehen – Hauptsache, Sie<br />

bewegen sich.<br />

Tipp: Auch wenn Sie körperlich arbeiten, ist<br />

Sport als Ausgleich sinnvoll: Fast bei jeder Arbeit<br />

werden bestimmte Muskelgruppen deutlich<br />

mehr belastet als andere und können deswegen<br />

irgendwann Beschwerden bereiten. Trainieren<br />

Sie deswegen gezielt die Gegenspieler dieser<br />

Muskelgruppen, um ein muskuläres Gleichgewicht<br />

zu erreichen und zu erhalten.<br />

Ulrike Schöber<br />

44 | <strong>reformleben</strong> 06/2018


Tipp: Planen Sie Alltagsbewegungen ein<br />

Wenn Sie sich immer wieder zwischendurch<br />

bewegen, wirken Sie Stress und<br />

Rückenschmerzen effektiv entgegen.<br />

Nutzen Sie deshalb jede Gelegenheit:<br />

• Nehmen Sie die Treppe statt Lift oder<br />

Rolltreppe.<br />

• Parken Sie nicht immer direkt vor der<br />

Tür, sondern etwas weiter weg, sodass Sie<br />

ein Stück laufen müssen.<br />

• Gehen Sie zu Fuß zum Einkaufen oder<br />

fahren Sie mit dem Rad.<br />

• Stehen Sie auf beim Telefonieren und<br />

gehen Sie dabei hin und her.<br />

• Strecken und recken Sie sich auch im<br />

Sitzen immer wieder.<br />

• Stellen Sie den Drucker so auf, dass Sie<br />

aufstehen müssen, um einen Ausdruck<br />

zu holen.<br />

• Halten Sie Besprechungen im Stehen ab.<br />

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