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Online_SkylineSports_Ausgabe1-2018_final

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SKYLINE<br />

S P O R T S<br />

IMPRESSIONEN VOM<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong><br />

DER FRANKFURTER<br />

SPORTSTIFTUNG<br />

JAHRE<br />

FRANKFURTER SPORTSTIFTUNG<br />

JUBILÄUM<br />

50 Jahre Frankfurter SportStiftung<br />

SPORTLICH<br />

Golf Cup <strong>2018</strong> und<br />

Sportgala 2017<br />

DISZIPLIN<br />

Nichts geht ohne sie.<br />

Themenfokus und Interviews<br />

AUSGABE 1/<strong>2018</strong>


GRUSSWORT<br />

SEHR GEEHRTE DAMEN<br />

UND HERREN,<br />

LIEBE SPORTFREUNDE,<br />

Als Hessischer Sportminister freut es mich, dass Sie in<br />

Zeiten des schweren Überangebotes von Freizeitaktivitäten<br />

es immer wieder schaffen, den Vereinssport<br />

attraktiv zu halten. Durch innovative Arbeit haben Sie es<br />

geschafft, Sportlerinnen und Sportler weiter für ein aktives<br />

Vereinsleben zu begeistern. Gleichzeitig gelingt es<br />

Ihnen mit den Frankfurter Vereinen, Kinder und Jugendliche<br />

für den Sport zu gewinnen. Damit leistet die Frankfurter<br />

SportStiftung einen unverzichtbaren Beitrag als<br />

Ergänzung der staatlichen Sportförderung. Über 500<br />

Sportlerinnen und Sportler wurden in den letzten 50<br />

Jahren durch die Stiftung gefördert, darunter Größen,<br />

wie der Radrennfahrer und Triathlet Kai Hundertmarck<br />

und die Hammerwerferin Betty Heidler.<br />

Peter Beuth | Hessischer Sportminister<br />

wer an die Sportstadt Frankfurt denkt, denkt oft an<br />

Eintracht Frankfurt und den FSV, an die Frankfurter<br />

Löwen, die Skyliners oder an den Marathon und<br />

Radrennen. Das sind die bekannten Vereine und<br />

Veranstaltungen, die Frankfurt bundesweit den Ruf<br />

der „Sportstadt“ einbringen.<br />

Für Ihren Einsatz und Ihr Engagement im Sinne des<br />

Sports bedanke ich mich herzlich und Wünsche der<br />

Frankfurter SportStiftung für Ihr weiteres Wirken weiterhin<br />

viel Erfolg.<br />

Basis für diese „Marken“ ist allerdings die immense<br />

Sportbegeisterung, die Frankfurt auszeichnet. Das Fundament<br />

wird insbesondere durch und in jenen Vereinen<br />

gelegt, die junge Menschen am Sport begeistern und<br />

das Feuer am Brennen halten. Die Frankfurter SportStiftung<br />

fördert und unterstützt Vereine in der Jugendarbeit<br />

und insbesondere junge talentierte Sportler auf ihrem<br />

Weg an die Spitze.<br />

Ihr<br />

Peter Beuth<br />

Hessischer Sportminister<br />

SKYLINE SPORTS | 3


GRUSSWORT<br />

GRUSSWORT<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER,<br />

SEHR GEEHRTE DAMEN<br />

UND HERREN,<br />

Bei den diesjährigen, erstmals in dieser Form ausgetragenen,<br />

European Championships in Glasgow und<br />

Berlin hat Deutschland den fünften Platz im Medaillenspiegel<br />

erreicht.<br />

In Ergänzung zu unserer kommunalen Leistungssportförderung<br />

leistet die Frankfurter SportStiftung somit<br />

einen weiteren unverzichtbaren Beitrag – und das seit<br />

nunmehr 50 Jahren!<br />

Peter Feldmann | Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main<br />

das Engagement von Stiftungen hat in Frankfurt über<br />

Jahrhunderte hinweg eine große Bedeutung. Keine andere<br />

deutsche Stadt ist im Verhältnis zur Größe ähnlich<br />

vom Stiftungsgedanken geprägt. Rund 550 Stiftungen<br />

bereichern mit ihrem herausragenden Engagement viele<br />

zentrale gesellschaftliche Bereiche unserer Stadt.<br />

Die Frankfurter SportStiftung, die in diesem Jahr ihr<br />

50-jähriges Bestehen feiert, unterstützt junge talentierte<br />

Sportlerinnen und Sportler aus dem Raum Frankfurt.<br />

Sie ist damit ein unverzichtbarer Partner, der sich die<br />

finanzielle und persönliche Förderung sowie die Schaffung<br />

optimaler Rahmenbedingungen für den Spitzenund<br />

Behindertensport zur Aufgabe gemacht hat.<br />

Damit solche Ergebnisse bei nationalen und internationalen<br />

Wettkämpfen erzielt werden können, reicht Talent<br />

allein nicht aus. Der absolute Wille zum Sieg ist unverzichtbar.<br />

Großer finanzieller und materieller Einsatz ist<br />

nötig, um die jungen Talente, die mit großem Einsatz<br />

ihre Ziele verfolgen, zu unterstützen.<br />

Für diesen engagierten Einsatz danke ich allen Verantwortlichen,<br />

die die Geschicke der Stiftung lenken,<br />

ebenso wie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Ich gratuliere ganz herzlich zum 50-jährigen Bestehen<br />

und wünsche der Frankfurter SportStiftung und den<br />

geförderten Aktiven weiterhin viel Erfolg.<br />

Peter Feldmann<br />

Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main<br />

Markus Frank | Stadtrat<br />

ohne das große Engagement der Frankfurter SportStiftung<br />

hätten in der Vergangenheit vielleicht weder Betty<br />

Heidler, Kathrin Klaas und Carolin Schäfer sportliche<br />

Erfolge gefeiert. Ebenso wenig hätten wir Sarah Köhler<br />

oder Jan-Philip Glania vor wenigen Wochen bei der<br />

Europameisterschaft in Glasgow so erfolgreich ins Ziel<br />

schwimmen sehen. Und dies ist nur eine kleine Auswahl<br />

an Frankfurter Spitzensportlern, die – gefördert von der<br />

Frankfurter SportStiftung – in den vergangenen Jahren<br />

bei großen internationalen Wettkämpfen an den Start<br />

gegangen sind.<br />

Zugleich ist die Förderung von ambitionierten Sportlerinnen<br />

und Sportler im Nachwuchsbereich ein wichtiges<br />

Anliegen der Frankfurter SportStiftung:<br />

Viele junge Talente in den Frankfurter Turn- und Sportvereinen<br />

erhalten durch eine gezielte finanzielle und<br />

ideelle Unterstützung die Möglichkeit, ihre sportliche<br />

Karriere effektiv zu gestalten.<br />

Zu dieser langjährigen erfolgreichen Arbeit und zum<br />

50-jährigen Bestehen gratuliere ich von Herzen. Allen<br />

Verantwortlichen der Frankfurter Stiftung gilt mein besonderer<br />

Dank für ihr vorbildliches Engagement<br />

Ich bin davon überzeugt, dass sich die bewährte partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit auch in den kommenden<br />

Jahren fortsetzen und weiterentwickeln wird.<br />

Markus Frank<br />

Stadtrat<br />

Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit<br />

und Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main<br />

4 | SKYLINE SPORTS SKYLINE SPORTS | 5


VORWORT<br />

INHALT<br />

SEHR GEEHRTE<br />

FREUNDE DER FRANKFURTER<br />

SPORTSTIFTUNG,<br />

INHALT<br />

PROFILE<br />

INTERVIEW HORST VATTER<br />

15<br />

VEREINSWELT<br />

UNITED VOLLEYS RHEIN-MAIN<br />

24<br />

MICHAEL WARM<br />

19<br />

EINTRACHT FRANKFURT E.V. – FECHTEN<br />

58<br />

ausrichten. Ohne Sie und Ihre unternehmerische<br />

JULIANE WOLF<br />

46<br />

FRANKFURTER RUDERGESELLSCHAFT<br />

Disziplin könnte diese Stiftung nicht weiter bestehen.<br />

Ohne Sie könnten zahlreiche junge, talentierte Sportler<br />

CAROLIN SCHÄFER<br />

67<br />

GERMANIA E.V.<br />

62<br />

in ihren sportlichen Disziplinen nicht auf Ihrem Weg<br />

in den Spitzensport unterstützt werden und damit eine<br />

EVENTS<br />

SPORTSZENE<br />

wichtige Grundlage für die Sportszene in Frankfurt<br />

nicht gelegt werden.<br />

50 JAHRE FRANKFURTER SPORTSTIFTUNG<br />

09<br />

BEHINDERTENSPORT: TANZEN<br />

70<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> – SPONSORENABEND<br />

27<br />

STAND-UP-PADDLING<br />

72<br />

Mit der Ausrichtung des 4. Golf Cups <strong>2018</strong> zum<br />

50. Jubiläum haben wir unser Ziel von 50.000 Euro<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> – GOLFTAG<br />

33<br />

MAINOVA – BREITENSPORT<br />

74<br />

aus Überschuss und Spenden erreicht und somit nicht<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> – ABENDVERANSTALTUNG<br />

50<br />

EUROPEAN CHAMPIONSHIPS<br />

76<br />

nur die zukünftige Talentförderung der Frankfurter<br />

SportStiftung gesichert, sondern auch weitere langfris-<br />

SPORTGALA 2017<br />

79<br />

Jürgen Lange | Vorstandsvorsitzender der Frankfurter SportStiftung<br />

tige Unterstützer für die kommenden Jahre gewinnen<br />

können.<br />

FÖRDERER<br />

wenn sich eine Stiftung über 50 Jahre am Leben hält<br />

Ich bin stolz, dass dieses Jubiläum gleichzeitig 50 Jahre<br />

SCHÜLLERMANN & PARTNER AG<br />

49<br />

und heute wie damals den gleichen Zweck erfolgreich<br />

erfolgreiche Unterstützung und Förderung von jungen,<br />

PAGEGROUP DEUTSCHLAND<br />

65<br />

erfüllt, dann gebührt dieser Anstrengung ein großer<br />

talentierten Sportlern aus dem Raum Frankfurt bedeutet<br />

Applaus. Dass 50 Jahre an einer Stiftung nicht spurlos<br />

und wir gemeinsam die Erfolge Frankfurts Sportlerinnen<br />

vorbeigehen, sollte jedem klar sein. Auf diesem Weg<br />

und Sportler in die Welt hinaustragen konnten. Ein wei-<br />

mit Höhen und Tiefen wurde die Stiftung von vielen<br />

teres Highlight dieser Ausgabe sind Impressionen der<br />

namhaften Frankfurter Unternehmern und Persönlich-<br />

vergangenen Sportgala zur Ehrung der Sportlerinnen<br />

CVD<br />

Nadina Arnautovic, CONVOTIS<br />

keiten unterstützt. Mit dieser Jubiläumsausgabe des<br />

SKYLINE SPORTS Magazins möchten wir noch einmal<br />

auf die Entstehung der SportStiftung zurückblicken und<br />

an die Gründer und Wegbegleiter der vergangenen<br />

fünf Jahrzehnte erinnern. Wir möchten allen bisherigen,<br />

den aktuellen und zukünftigen Weggefährten und<br />

Förderern der Stiftung einen großen, goldenen Dank<br />

und Sportler Frankfurts.<br />

Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß mit der vierten<br />

Ausgabe des SKYLINE SPORTS Magazins.<br />

Jürgen Lange<br />

Vorstandsvorsitzender der Frankfurter SportStiftung<br />

IMPRESSUM SKYLINE SPORTS | Ausgabe 1/<strong>2018</strong><br />

Herausgeber<br />

Frankfurter SportStiftung<br />

An der Hauptwache 11, 60313 Frankfurt am Main<br />

Telefon: 069 677290-60<br />

www.frankfurter-sportstiftung.de, info@frankfurter-sportstiftung.de<br />

Social: www.facebook.com/FrankfurterSportStiftung<br />

Media: www.skyline-sports.de, mail@skyline-sports.de<br />

Vorstandvorsitzender<br />

Jürgen Lange<br />

Schirmherr<br />

Peter Feldmann – Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main<br />

Chefredaktion<br />

Jürgen Lange<br />

Redaktion<br />

Jörg Hahn, Walter Mirwald, Nadina Arnautovic, Kristin Gerlach, Katja Sturm<br />

Konzept & Gestaltung<br />

herr schmidt Werbeagentur GmbH, Frankfurt, www.herrschmidt.de<br />

Druck<br />

Henrich Druck + Medien GmbH, Frankfurt am Main, www.henrich.de<br />

Fotos<br />

Institut für Stadtgeschichte (ISG Frankfurt am Main), LOTUS Photography: Erik Redemann &<br />

Sutharsan Selvalingam, Christine Gabler, Dirk Möser, Robin Kassel, Marion Milz,<br />

Frank Wildmann, Eintracht Frankfurt e.V., Ann-Kathrin Ernst, Elke Jonas, Hannes Doesseler,<br />

Juliane Wolf, RAMAN-PHOTOS 2017, MeinRuderbild.de: Detlev Seyb, United Volleys:<br />

Gregor Biskup, Manfred Neumann, Joachim Storch, Mainova: Joachim Storch, Leichtathletik<br />

EM: Beautiful Sports, Axel Kohring<br />

Auflage 6.000<br />

Frankfurt am Main, September <strong>2018</strong><br />

6 | SKYLINE SPORTS SKYLINE SPORTS | 7


C ANDIDATE CITY<br />

C ANDIDATE CITY<br />

EVENTS – 50 JAHRE FRANKFURTER SPORTSTIFTUNG<br />

50 JAHRE FRANKFURTER<br />

SPORTSTIFTUNG<br />

GOLDENES JUBILÄUM NACH EINER GROSSARTIGEN ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Frankfurt ist<br />

United by Football.<br />

AUS POKALSIEGER WIRD GASTGEBER.<br />

GEMEINSAM BRINGEN WIR DIE EURO 2024 NACH FRANKFURT.<br />

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Keine Frage – der Sport spielt in der weltoffenen Stadt<br />

Frankfurt am Main eine besondere Rolle. Sportlerinnen<br />

und Sportler sind internationale Botschafter der<br />

Main-Metropole und zugleich Vorbilder für viele junge<br />

Menschen, für die im Alltag Sport und Bewegung<br />

unverzichtbar sind. Der Erfolg der Frankfurter Athletinnen<br />

und Athleten, die in den vergangenen Jahrzehnten bei<br />

Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften<br />

sowie auf nationaler Ebene glänzten, hat einen<br />

Namen: Die Frankfurter SportStiftung. Diese Institution,<br />

die bis heute in den rund 420 Frankfurter Vereinen mit<br />

ihrer Förderung den<br />

Grundstein für einen<br />

erfolgreichen Spitzensport<br />

legt, feiert in diesem<br />

Jahr ihr Goldenes<br />

Jubiläum – sie ist 50<br />

Jahre alt geworden.<br />

Seit 2016 steht Jürgen<br />

Lange als Vorsitzender<br />

des Vorstandes an der<br />

Spitze der Frankfurter<br />

SportStiftung. Er will<br />

mit seinem Vorstandsteam<br />

mit neuen<br />

Ideen und frischen<br />

Impulsen die Frankfur-<br />

ter SportStiftung in<br />

das nächste halbe<br />

Jahrhundert führen. Zu<br />

den neuen Ideen und<br />

den frischen Impulsen zählt der Golf Cup der Frankfurter<br />

SportStiftung, der in diesem Jahr zum vierten Mal auf<br />

der Anlage des Frankfurter Golf-Clubs in Niederrad<br />

veranstaltet wurde. Bei diesen Turnieren wurde ein Überschuss<br />

von insgesamt 187.000 Euro für die Frankfurter<br />

Sportlerinnen und Sportler generiert. So haben es alle<br />

Beteiligten mit Mut, Beharrlichkeit und dem Glauben<br />

an die gute Sache geschafft, eine Erfolgsgeschichte<br />

zu schreiben, die in diesem Rückblick beleuchtet<br />

werden soll.<br />

Spende an die Frankfurter SportStiftung durch die Stadtsparkasse<br />

(links: Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Dieter Albert,<br />

Sportdezernent Peter Rhein)<br />

Schon bevor die Stiftung<br />

Deutsche Sporthilfe<br />

gegründet wurde, kam<br />

Georg Fleischer, der damalige<br />

Chef der Frankfurter<br />

Coca-Cola-Niederlassung,<br />

auf die Idee, eine lokale<br />

Frankfurter SportStiftung zu<br />

gründen. Damit sollte mit<br />

dem Blick auf die Olympischen<br />

Spiele in München<br />

1972 ein Beitrag<br />

geleistet werden, junge<br />

Nachwuchssportler in der<br />

aufstrebenden Messestadt<br />

zu fördern. Georg Fleischer<br />

gab mit einer Spende in<br />

Höhe von 10.000 Mark<br />

im September 1967 das<br />

Startsignal der Frankfurter<br />

SportStiftung. Die Stiftungs-<br />

SKYLINE SPORTS | 9


50 JAHRE FRANKFURTER SPORTSTIFTUNG<br />

50 JAHRE FRANKFURTER SPORTSTIFTUNG<br />

urkunde wurde vom Land Hessen im Februar 1968 über-<br />

Im ersten Jahr wurden 130 Firmen, Institutionen und<br />

Auf die Ära Zellekens folgten nach dessen Tod 1978<br />

Schubert, Eigentümer der Henninger Bräu, beigetra-<br />

reicht. Deshalb ist 1968 das offizielle Gründungsjahr.<br />

wirtschaftlich potente Persönlichkeiten angeschrieben.<br />

sieben prägende Jahre mit dem Gespann Professor<br />

gen, der gemeinsam mit Graf Orsisch internationale<br />

Hochrangige Persönlichkeiten bildeten den ersten<br />

Das Ergebnis war nicht ermutigend: Nur 21.150 Mark<br />

Peter Rhein, dem Frankfurter Sportdezernenten, als<br />

Fußballspiele im Waldstadion inszenierte. Diese<br />

Vorstand: Fritz Dietz, der Präsident der Industrie- und<br />

gingen ein. Damit war auch der Spielraum eingeengt,<br />

Vorsitzendem und Gustav Hofmann als Geschäftsführer.<br />

Spiele brachten mit 50.000 Mark gutes Geld in die<br />

Handelskammer, Karlheinz Giesler, der Generalsekretär<br />

um – wie es in der damaligen Geschäftsordnung<br />

Diese Konstellation hatte Vorteile durch die Nähe zur<br />

Stiftungskasse – eine Summe, die 1975 auch das von<br />

des Deutschen Sportbundes, Eintracht-Präsident Rudi<br />

hieß – „Leistungssportler sowie talentierte Nachwuchs-<br />

Stadt. Es gab aber auch Kritik, dass die Stadt Frankfurt<br />

der SportStiftung in der Festhalle veranstaltete erste<br />

Gramlich, in den dreißiger Jahren Spielführer der<br />

sportler durch schnelle, wirksame und unkomplizierte<br />

die Finanzmittel der Stiftung dazu benutzte, Löcher in<br />

Hallenfußballturnier abwarf.<br />

deutschen Fußball-Nationalmannschaft, BFG-Chef<br />

Maßnahmen individuell zu fördern“. Bei allem guten<br />

ihrem Sportetat zu stopfen. Nach der Forderung, ein<br />

Stadtrat Walter Hesselbach, der weitere 10.000 Euro<br />

Willen musste sich die SportStiftung in Bescheidenheit<br />

unabhängiger Bürger sollte an die Spitze der Stiftung<br />

Während der Amtszeit von Finn B. Larsen ging es der<br />

zum Stiftungs- und Betriebskapital beisteuerte, Sport-<br />

üben. Dennoch wurden schon in den ersten Jahren<br />

rücken, übernahm der Europadirektor der brasiliani-<br />

SportStiftung so gut wie nie zuvor. Es schien sich eine<br />

hilfechef Josef Neckermann, einer der bedeutendsten<br />

Beihilfen zur Beschaffung von Geräten, zu Fahrt- und<br />

schen Fluggesellschaft Varig, der Däne Finn B. Larsen,<br />

dauerhafte Lösung für finanzielle Unterstützung abzu-<br />

Unternehmer der Bonner Republik und als Dressurreiter<br />

zeichnen, als die Tombola-Erlöse des Sportpresseballs<br />

zweimaliger Olympiasieger, sowie Albert Zellekens, als<br />

„Betten-Zellekens“ bekannter Frankfurter Geschäftsmann,<br />

Bruno H. Schubert und Albert Zellekens<br />

in der Alten Oper auf das Konto der Frankfurter Sport-<br />

Stiftung flossen. Der umtriebige Journalist Fritz Weber<br />

der zum Ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Dazu kam<br />

organisierte einige Jahre diesen Ball und war zugleich<br />

als „Ständiger Gast“ Willi Cordt, der Sportdezernent<br />

als Nachfolger Gustav Hofmanns Geschäftsführer der<br />

der Stadt Frankfurt.<br />

SportStiftung. Als aus dem Frankfurter Sportpresseball<br />

im Jahr 2000 der Deutsche Sportpresseball wurde<br />

Wichtig war damals für die Pioniere der SportStiftung,<br />

und die Tombola-Erlöse an andere Empfänger gingen,<br />

dass Neckermann in den Vorstand rückte, nachdem<br />

versiegte diese wichtige Einnahmequelle.<br />

seine Bedenken, es könnte bei den um Spenden<br />

anzusprechenden Wirtschaftskreisen zu einer Interes-<br />

Mitte der neunziger Jahre kam es zu einer existenziellen<br />

senkollision kommen, ausgeräumt waren. Man einigte<br />

Krise der SportStiftung. Der Grund waren unüberbrück-<br />

sich damals darauf, dass sich die SportStiftung nur auf<br />

bare Auffassungen im Vorstand über die Funktion der<br />

Frankfurter Mäzene beschränken und Talente unterhalb<br />

Einrichtung. Der komplette Vorstand trat zurück, mit<br />

der Kader-Ebene der Sporthilfe fördern sollte. Der letzte<br />

Ausnahme des stellvertretenden Vorsitzenden Hans<br />

Punkt wurde zu einem Hemmnis. Denn wenn die jungen<br />

Georg Michel. Der langjährige SPD-Vorsitzende im<br />

Sportler für Schlagzeilen sorgten, wuchsen sie aus der<br />

Frankfurter Römer wirkte als Stabilisator und gewann<br />

Förderung der Frankfurter SportStiftung heraus. Und<br />

den damaligen Leiter der Coca-Cola-Niederlassung in<br />

damit entfiel auch der Rückenwind der Werbung.<br />

Frankfurt, Erhard Koczorek, 1995 als Vorsitzenden der<br />

SportStiftung. Dem Vorstand gehörten u.a. Persönlichkei-<br />

Zellekens, ein kleiner energischer Mann, der als Schatz-<br />

ten wie Dieter Lindner, 1959 mit der Eintracht deutscher<br />

meister des Internationalen Turnverbandes und als Orga-<br />

Fußballmeister, Karlheinz Gemmer, der damalige<br />

nisator von großen Turnveranstaltungen hoch angesehen<br />

Polizeipräsident, Dr. Günther Pelshenke, der langjährige<br />

war, führte, unterstützt vom ehemaligen Geschäftsführer<br />

Mietkosten von jungen Sportlern dankbar angenommen.<br />

der in 28 Jahren die Stadt Frankfurt und ihre Menschen<br />

Geschäftsführer der Stiftung Deutsche Sporthilfe, der Ver-<br />

Gustav Hofmann, dem Leiter des Sport- und Badeamtes,<br />

Besonders die neuen Leistungsgemeinschaften (LGs)<br />

schätzen gelernt hatte, den Vorsitz von 1985 bis 1994.<br />

leger Horst Vatter, der schon im Vorstand in der Zeit von<br />

als Vorsitzender die Frankfurter SportStiftung mit Tatkraft<br />

in der Leichtathletik, im Rudern und später auch im<br />

Rhein und Larsen mitgearbeitet hatte, und Ingrid Pajunk,<br />

und Umsicht.<br />

Schwimmen, wurden gefördert. Und die Erfolge blieben<br />

Zu einer besseren finanziellen Ausstattung hatte noch<br />

die langjährige Presse- und PR-Chefin der Henninger<br />

nicht aus.<br />

zu Zeiten von Zellekens nicht zuletzt Konsul Bruno H.<br />

Bräu, an. Diese Personen trugen entscheidend zur<br />

10 | SKYLINE SPORTS SKYLINE SPORTS | 11


50 JAHRE FRANKFURTER SPORTSTIFTUNG<br />

2006 bis 2011 ausgezeichnete Arbeit, die das Mainova-Vorstandsmitglied<br />

Lothar Herbst von 2013 bis 2016<br />

fortführte. Seit 2016 liegt der Vorsitz in den Händen<br />

des IT-Unternehmers Jürgen Lange. Ihm zur Seite stehen<br />

im Vorstand Ilse Bechthold, Lothar Herbst, Heinz Huth,<br />

Georg Kemper, Michael Müller, Prof. Andreas Kiefer,<br />

Horst Vatter und Otto Völker.<br />

Nun blickt die SportStiftung auf 50 ereignisreiche Jahre<br />

zurück. Seither wurden mehr als 500 Sportler wie zum<br />

Beispiel Betty Heidler, Pascal Behrenbruch, Carolin<br />

Schäfer, Kathrin Klaas, Gesa Felicitas Kraus, Katharina<br />

Heinig oder Ariane Friedrich auf ihrem Weg zum Erfolg<br />

finanziell unterstützt. Und die Erfolgsstory soll weitergeschrieben<br />

werden.<br />

Dynamik der SportStiftung bei, die sich auch mit den<br />

Frankfurter Oberbürgermeistern (Wallmann, Roth und<br />

heute Feldmann) als Schirmherren schmücken kann.<br />

Der überraschende Tod von Erhard Koczorek im<br />

Februar 2003 stellte die SportStiftung vor eine erneute<br />

Belastungsprobe. Wieder erwies sich Hans Georg<br />

Michel als Retter in der Not. Zuerst führte der stellvertretende<br />

Vorsitzende die SportStiftung bis März 2004<br />

kommissarisch und erklärte sich dann bereit, bis zu<br />

seinem Ausscheiden als Arbeitsdirektor von Fraport,<br />

sich auch formal der vollen Verantwortung zu stellen.<br />

Michels Nachfolger als Arbeitsdirektor bei Fraport,<br />

Herbert Mai, übernahm den Staffelstab und leistete von<br />

SKYLINE SPORTS | 13


50 JAHRE FRANKFURTER SPORTSTIFTUNG<br />

PROFILE – INTERVIEW HORST VATTER<br />

DANKE<br />

Carolin Schäfer | Vizeweltmeisterin Siebenkampf 2017<br />

Anlässlich des 50. Jubiläums der Frankfurter Sport-<br />

Stiftung würde ich gerne stellvertretend für alle geförderten<br />

Athleten ein paar Worte schreiben. Auf diesem<br />

Wege würde ich gerne die Möglichkeit nutzen, um<br />

mich bei der Frankfurter SportStiftung für die langjährige<br />

Unterstützung und Förderung zu bedanken und freue<br />

mich auch in Zukunft auf die weitere Zusammenarbeit!<br />

Die Frankfurter SportStiftung und auch alle anderen Institutionen<br />

in Frankfurt und Hessen tragen dazu bei, dass<br />

junge, talentierte Sportler die Möglichkeit haben, ihre<br />

jeweilige Sportart optimal und auf Weltklasseniveau<br />

ausführen zu können. Sie unterstützen nicht nur finanziell,<br />

sondern halten uns auch personell den Rücken<br />

frei, in jeglicher Hinsicht eine wichtige Anlaufstelle für<br />

Sportler.<br />

Ich bin mit 16 Jahren von Bad Wildungen ins Sportinternat<br />

an der Otto-Fleck-Schneise nach Frankfurt am Main<br />

gezogen. Aus der Kleinstadt rein in die Mainmetropole<br />

war für mich persönlich, aber auch sportlich gesehen<br />

eine große Veränderung. Ich habe vor Ort optimale<br />

Trainingsbedingungen vorgefunden und durch die unterschiedlichen<br />

Förderungsinstitutionen war es möglich,<br />

die Kosten für das Sportinternat weitestgehend zu finanzieren,<br />

und meine Eltern zu entlasten. Ich habe 2011<br />

in Frankfurt am Main an der Carl-von-Weinberg-Schule<br />

mein Abitur abgeschlossen und bin seit September<br />

2011 bei der Landespolizei in Hessen angestellt und<br />

dort Angehörige der Sportfördergruppe.<br />

Durch die monatelange erhöhte finanzielle Unterstützung<br />

vor den Olympischen Spielen 2016 war es mir<br />

möglich, mich professionell auf das größte Sportereignis<br />

auf der Welt vorzubereiten und mich ausschließlich<br />

auf meine Vorbereitung und Ziele zu konzentrieren.<br />

Ich erreichte meinen bis dahin größten sportlichen Erfolg<br />

mit Platz 5 bei den Olympischen Spielen.<br />

Ohne die Frankfurter SportStiftung und allen anderen<br />

Institutionen in Frankfurt und Hessen wäre es uns<br />

Sportlern nicht möglich, den Sport auf Weltklasseniveau<br />

auszuführen! Danke, dass Ihr bereits frühzeitig im Nachwuchs<br />

mit der Förderung beginnt und somit Eltern eine<br />

Stütze seid. Ihr gebt damit jungen Sportlern Hoffnung,<br />

Hoffnung, dass Ihr an sie glaubt, ihr Talent wahrnehmt,<br />

sie fördert und sie dadurch ihren persönlich bestmöglichen<br />

Erfolg erzielen! Jahrelange Partner und Unterstützer<br />

an seiner Seite zu haben ist alles andere als selbstverständlich,<br />

danke dafür, wir Athleten wissen dies sehr zu<br />

schätzen!<br />

Carolin Schäfer<br />

RÜCKBLICK AUF<br />

50 JAHRE FRANKFURTER<br />

SPORTSTIFTUNG<br />

EIN INTERVIEW MIT HORST VATTER<br />

Horst Vatter ist nicht nur einer der erfolgreichsten<br />

Unternehmer der Medienbranche in unserer Republik,<br />

sondern auch ein Mann des Sports. Er startete in seiner<br />

Jugend als Sprinter für den TV Wattenscheid und kümmert<br />

sich intensiv um die Förderung junger Sportlerinnen<br />

und Sportler. Seit mehr als vier Jahrzehnten gehört der<br />

77-Jährige dem Vorstand der Frankfurter SportStiftung<br />

an, deren 50-jährige Erfolgsgeschichte er maßgeblich<br />

mitgeprägt hat.<br />

Herr Vatter, was hat Sie dazu bewogen, sich bei der<br />

Frankfurter SportStiftung mehr als ein halbes Leben<br />

lang zu engagieren?<br />

Ich bin damals als Verleger neue Wege gegangen<br />

und habe – vielen Skeptikern zum Trotz – mit Partnern<br />

das Anzeigenblatt „Blitz-Tip“ aufgebaut. Da suchte ich<br />

immer wieder Möglichkeiten für soziales Engagement.<br />

Ich fand zwei ideale Projekte – die Frankfurter SportStiftung<br />

und die Kinderhilfestiftung e. V. Für beide Institutionen<br />

engagiere ich mich noch heute.<br />

Wie war anfänglich die Resonanz auf ihre Aktionen?<br />

Die Resonanz war riesig. Es kam zu einem Boom der<br />

Zustimmung in der Leserschaft nach den ersten Veröffentlichungen.<br />

Wir konnten die Menschen mitnehmen und<br />

begeistern.<br />

14 | SKYLINE SPORTS SKYLINE SPORTS | 15


INTERVIEW HORST VATTER<br />

INTERVIEW HORST VATTER<br />

Auf Ihrer Visitenkarte steht neben Vatter & Vatter<br />

Verlags- und Medienberatung OHG noch der Begriff<br />

„Problemlöser“. Mussten sie in den vier Jahrzehnten<br />

Mitglied im Vorstand der Frankfurter SportStiftung<br />

auch Probleme lösen?<br />

Problemlöser war und bin ich in dem Sinne, dass ich<br />

es über meine Kontakte immer wieder geschafft habe,<br />

namhafte Unternehmen als Förderer für die Frankfurter<br />

SportStiftung zu gewinnen.<br />

Wie drückt sich das Engagement in Zahlen aus?<br />

Ich bin stolz, dass wir für die Kinderhilfe bisher einen<br />

Betrag sammeln konnten, der über eine Million Euro<br />

liegt. Für die Frankfurter SportStiftung schaffen wir es<br />

gemeinsam, jährlich 100.000 Euro an Spenden zu<br />

bekommen. Eine Findungskommission bearbeitet die<br />

eingehenden Anträge. Danach werden Gelder verteilt,<br />

zum Beispiel für eine monatliche Unterstützung der<br />

Top-Athleten oder auch für die Anschaffung von Sport-<br />

Wie sieht ihr Blick in die Zukunft aus, auch angesichts<br />

der Tatsache, dass es parallel zur Frankfurter<br />

SportStiftung seit einigen Jahren auch die Hessische<br />

Sportstiftung gibt?<br />

Wir müssen uns ausweiten auf eine SportStiftung Rhein-<br />

Main und mit der Hessischen Sportstiftung kooperieren.<br />

Ich will ein Beispiel nennen: Der Olympiasieger von Los<br />

Angeles, Michael Groß, war Frankfurter Bürger, startete<br />

aber für einen Offenbacher Schwimmclub. Da müssen<br />

Was hat sich denn in dem halben Jahrhundert<br />

geräten.<br />

die Grenzen fließend werden.<br />

Wie wurde damals für die Frankfurter SportStiftung<br />

und die Kinderhilfe die Werbetrommel gerührt?<br />

Immer wieder mit spektakulären Dingen und neuen<br />

Ideen. Wir sammelten Spenden bei Glücksrad-Aktionen.<br />

Auf der Zeil wurde mit Ministerpräsident Roland<br />

Koch die längste Pflaumentorte der Welt angeschnitten.<br />

Es gab Eintrittskarten für Veranstaltungen in der Festhalle<br />

Frankfurter SportStiftung verändert.<br />

Die Zeiten haben sich verändert, die Menschen haben<br />

sich verändert. Ich habe es im Vorstand mit tollen Persönlichkeiten<br />

zu tun gehabt wie Albert Zellekens, Erhard<br />

Koczorek, Helmut Altemöller, Fritz Weber, Otto Völker,<br />

Dieter Lindner, Herbert Mai, Erich Reiter und der auch<br />

mit 90 Jahren noch unverwüstlichen Ilse Bechthold.<br />

Aber eins ist immer gleich geblieben: Die Begeisterung<br />

für meine Traumstadt Frankfurt am Main, die Gewissheit,<br />

junge Sportlerinnen und Sportler fördern zu können und<br />

sie – wenn es gut läuft – bis hin zur Teilnahme an Olympischen<br />

Spielen begleiten zu können.<br />

Wie ist die Frankfurter SportStiftung derzeit<br />

aufgestellt?<br />

Sehr gut, denn der derzeitige Vorstandsvorsitzende<br />

Jürgen Lange hat mit wunderbaren Ideen für frischen<br />

Wind gesorgt. So geht er neue Wege mit einem<br />

Benefiz-Golfturnier. Und es ist eine tolle Leistung, dass<br />

am Ende dieses Golfturniers ein Spendenerlös von rund<br />

50.000 Euro steht. Jetzt gilt es, im Vorstand, neues<br />

Nachvornepreschen und die alte Kontinuität zusammenzubringen,<br />

damit der erfolgreiche Weg auch dank der<br />

Unterstützung und Begleitung der Stadt Frankfurt weiter<br />

gegangen werden kann.<br />

Sie sind aus Essen in die Rhein-Main-Metropole<br />

gekommen, wohnen heute in Bad Soden, sind aber<br />

überzeugter Frankfurter. Was wünschen Sie sich für<br />

den Sport in Frankfurt in der Zukunft?<br />

Da habe ich eine Vision. Eine Stadt wie Frankfurt muss<br />

es schaffen, nicht nur im Fußball top zu sein, sondern<br />

auch Spitzenmannschaften in allen Bereichen wie zum<br />

Beispiel Basketball, Handball, Eishockey bis hin zum<br />

Polo zu haben. Dazu brauchen wir aber endlich für die<br />

Hallensportarten die neue Großsporthalle am Kaiserlei.<br />

und Fußball-Bundesligaspiele der Frankfurter Eintracht<br />

zu gewinnen. Die „Blitz-Tip“-Leser machten mit.<br />

Nahezu alles, was wir anpackten, wurde zum Erfolg.<br />

Sie organisieren aber nicht nur vom heimischen<br />

Schreibtisch aus, sondern sind auch bei den großen<br />

Bilder: LOTUS Photography, Erik Redemann<br />

Wettkämpfen dabei …<br />

Das klappt aber nur dann, wenn viel Herzblut<br />

Ja, die Olympischen Spiele, diese großartigen Treffen<br />

dabei ist …<br />

der Sportler aus aller Welt, sind für meine Frau und<br />

Ohne persönliche Begeisterung geht es nicht. Ich habe<br />

für mich ein großes Hobby. Wir waren in Calgary,<br />

meine runden Geburtstage immer groß gefeiert und<br />

Barcelona, Sydney, Athen, London und Rio de Janeiro.<br />

Geld für die SportStiftung und die Kinderhilfestiftung<br />

Ein besonderes Erlebnis war Sydney, als wir auf dem<br />

gesammelt. Da ließ ich ein Gestell bauen, an dem<br />

ZDF-Schiff wohnten und dank der großartigen Kontakte<br />

angezeigt werden konnte, wie die Summe in die Höhe<br />

von Ilse Bechthold auch immer wieder Sportler trafen.<br />

schoss. Einmal kamen dabei 48.000 D-Mark zusam-<br />

Aber auch die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Paris<br />

men, die je zur Hälfte an beide Einrichtungen gingen.<br />

und Berlin haben wir erlebt.<br />

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PROFILE – MICHAEL WARM<br />

TRENNUNG<br />

NACH<br />

DREI TOLLEN<br />

JAHREN<br />

ERFOLGSTRAINER MICHAEL WARM VERLÄSST<br />

DIE UNITED VOLLEYS RHEIN-MAIN<br />

„Für Stillstand“, hat Trainer Michael Warm vor ein<br />

paar Monaten mal gesagt, „bin ich nicht zu haben.“<br />

Das war mitten in der Saison 2017/18, die keine<br />

leichte werden sollte für die United Volleys Rhein-Main.<br />

Verletzungsprobleme machten den Frankfurtern in ihrem<br />

dritten Bundesligajahr zu schaffen. Und doch sollten<br />

sie, wie bereits in den beiden Spielzeiten zuvor, in<br />

beiden nationalen Wettbewerben am Ende wieder<br />

im Halb<strong>final</strong>e stehen.<br />

Doch während dies als Beleg dafür gelten darf,<br />

dass sich die Volleyballprofis vom Main in sportlicher<br />

Hinsicht unter den Topadressen auf der Beletage etabliert<br />

haben, bleibt das Projekt in anderen Bereichen<br />

hinter den anfänglichen Erwartungen zurück. Um den<br />

nächsten Schritt nach vorne zu schaffen, wären bessere<br />

Trainingsmöglichkeiten Bedingung. Auch bei anderen<br />

Themen wie der Sponsorenakquise, der Vermarktung<br />

oder dem Versuch, aus dem Rhein-Main-Gebiet eine<br />

richtige Volleyball-Region zu machen, hinkt man hinter<br />

den eigenen Hoffnungen zurück. Warm hat dies in<br />

den vergangenen Monaten immer wieder angemahnt<br />

und zu mehr Tempo aufgefordert. Nun haben sich die<br />

Wege des Cheftrainers und der United Volleys getrennt.<br />

Der auslaufende Vertrag des Fachmanns wurde nicht<br />

verlängert.<br />

SKYLINE SPORTS | 18<br />

SKYLINE SPORTS | 19


MICHAEL WARM<br />

MICHAEL WARM<br />

Moculescu. Als sich der Rumäne vom Deutschen<br />

Diese Arbeit mit jungen Talenten sollte ihn dann auch<br />

Volleyball-Verband verabschiedete, war seinem Co die<br />

zum Wunschkandidaten für die Frankfurter machen.<br />

Nachfolge mündlich zugesagt. Zu einer Zusammenar-<br />

Die Ernte lässt sich nicht nur an den Erfolgen der Mann-<br />

beit kam es jedoch nicht. Warm kündigte nach acht<br />

schaft ablesen, sondern auch daran, wie weit einzelne<br />

Jahren im Verband – einen Tag später war Manager<br />

seiner Spieler gekommen sind. So hat Bundestrainer<br />

Kaweh Niroomand am Apparat und bot ihm den Job<br />

Andrea Giani auch in diesem Sommer wieder die<br />

beim damals noch als SC Charlottenburg firmierenden<br />

United-Talente Julian Zenger und Tobias Krick für seine<br />

Bilder: United Volleys: Gregor Biskup, Manfred Neumann<br />

Berliner Bundesligisten an. Dort startete Warm ein ähnliches<br />

Projekt wie später in Frankfurt, mit dem Ziel, die<br />

Auswahl nominiert, die beide 2017 großen Anteil an<br />

der Europameisterschafts-Silbermedaille des deutschen<br />

Es ist das Ende einer sehr erfolgreichen Zeit. Der gebürtige<br />

Franke Warm kam 2015 nach Hessen, um an dem<br />

Konzept mitzuschreiben, das damals von vielen aus der<br />

Szene als das spannendste im deutschen Volleyballsport<br />

angesehen wurde. „Es waren drei super Jahre“, sagt<br />

der 50-Jährige. „Ich habe mich sehr wohl gefühlt in der<br />

Stadt.“ Zudem stimmten von Anfang an die Ergebnisse<br />

des damaligen Aufsteigers: dreimal Dritter in der Bundesliga,<br />

zwei Halb<strong>final</strong>teilnahmen im nationalen und<br />

eine im europäischen CEV-Pokal. Sogar das Ticket für<br />

die Champions-League-Qualifikation im Herbst wurde<br />

zuletzt verdient. Statt Warm wird dann der gebürtige<br />

Kroate Stelio DeRocco beim Königsklassen-Debütanten<br />

an der Seitenlinie stehen.<br />

Der scheidende Coach plant derweil, sich erst mal<br />

ein Jahr lang ganz auf die österreichische Nationalmannschaft<br />

zu konzentrieren, die er seit 2010 parallel<br />

Schon früh, mit 15 Jahren, hatte der ältere von zwei<br />

Brüdern seinen ersten Trainerlehrgang besucht. Seine<br />

Eltern, beide Volleyballspieler, hatten ihn zu dem Sport<br />

gebracht. Doch im eigenen Verein, dem VfL Nürnberg,<br />

gab es damals noch kein Angebot für Jugendliche.<br />

„Ich habe dann selbst einen ganzen Schwung mit in<br />

die Halle gebracht“, erzählt Warm. Daraus entstand<br />

ein Team.<br />

An eine Zukunft als Profitrainer hatte er anfangs noch<br />

nicht gedacht, stattdessen wie sein Vater auf Lehramt<br />

studiert. Doch der Pädagoge sollte in dem Beruf nie<br />

wirklich arbeiten. Ein Skiunfall im Alter von 26 Jahren<br />

hat ihn auf einen anderen Weg geführt. Nach dem<br />

dabei erlittenen Schädelbasisbruch war es kurz vor dem<br />

Aufstieg in die zweite Liga mit der eigenen Karriere<br />

am Netz vorbei. Stattdessen fokussierte sich der zuvor<br />

schon als Spielertrainer Engagierte auf die Aufgaben<br />

Randsportart auf die große Bühne, in die Max-Schmeling-Halle,<br />

zu bringen.<br />

Nach fünf Jahren und noch vor dem Umzug in die bis<br />

heute genutzte Arena war auch dieses Engagement<br />

vorbei. Warm verließ sein Land in Richtung Rumänien,<br />

wo er 2010 mit dem Erstligisten CS Remat Zalau die<br />

Meisterschaft holte. Zurück ließ er für kurze Zeit zahlreiche<br />

Nationalspieler, die er während seiner Berliner<br />

Jahre geprägt hatte.<br />

Teams hatten. Zudem ist der Frankfurter Außenangreifer<br />

Moritz Karlitzek im Kader für die Nations League<br />

mit dabei. Die ehemaligen Volleys Jan Zimmermann<br />

und Moritz Reichert spielen ebenfalls in dem neuen<br />

Wettbewerb mit und wechseln im Herbst nach einem<br />

Auslandsjahr in Frankreich zum aktuellen Meister und<br />

United-Konkurrenten aus Berlin.<br />

Diesen und den Pokalsieger VfB Friedrichshafen anzugreifen,<br />

das hätte Warm in seiner Zeit am Main gerne<br />

möglich gemacht. Das Potenzial dafür spricht er dem<br />

Projekt, das jungen Hoffnungsträgern frühzeitig viel<br />

Spielpraxis auf erstklassigem Niveau ermöglichen, aber<br />

auch gute Strukturen für den Profisport schaffen soll,<br />

weiterhin nicht ab. „Ich glaube noch immer daran, dass<br />

man Frankfurt als zweiten großen Standort für Volleyball<br />

in Deutschland neben Berlin installieren kann.“<br />

Doch das müssen nun andere beweisen.<br />

zu seinen Vereinstätigkeiten betreut und mit der der<br />

am Spielfeldrand. Als Absolvent der Trainerakademie<br />

Wahl-Wiener im Januar die Qualifikation für die in<br />

in Köln landete er über Stationen in Dingolfing, bei<br />

vier verschiedenen Ländern ausgetragene Europameis-<br />

der Bayern-Auswahl sowie in Lohhof schließlich in der<br />

terschaft 2019 anpeilt. Gedanken um seine Zukunft<br />

Hauptstadt. Bei einem „ominösen Anruf“ habe man ihm<br />

macht sich der Frankfurter Trainer des Jahres 2016<br />

das Amt des Jugend-Bundestrainers angetragen. Eines<br />

nicht. „Es stehen einige Möglichkeiten im Raum.“<br />

dieser Angebote, die immer dann aufploppten, wenn<br />

Und bislang habe sich stets, wenn sich irgendwo eine<br />

es gerade Zeit für etwas Neues war. „Deshalb gab es<br />

Tür schloss, eine andere geöffnet. „Es ist spannend,<br />

nie einen Anlass, zurück in die Schule zu gehen.“<br />

dass immer eine Aufgabe für mich bereitliegt im Leben“,<br />

sagt Warm.<br />

Ein Jahr später kamen die Junioren dazu, dann die<br />

Position des Assistenten von Bundestrainer Stelian<br />

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VEREINSWELT – UNITED VOLLEYS RHEIN-MAIN<br />

UNITED VOLLEYS RHEIN-MAIN<br />

AUFBRUCH DER UNITED<br />

VOLLEYS MIT „THE ROCK“<br />

ALS COACH<br />

Verlängerungsoption. „Nach langer und eingehender<br />

Analyse haben wir uns entschieden, einen neuen Impuls<br />

zu setzen“, sagte United-Manager Henning Wegter.<br />

Team-Gründer Jörg Krick dankte zugleich dem alten<br />

Chefcoach Warm: „Die drei Jahre seit unserer Bundesliga-Premiere<br />

2015 waren eine unglaubliche Erfolgszeit.<br />

Das war nur möglich dank der herausragenden Arbeit<br />

von Michael Warm, der unser Konzept mitentwickelt<br />

und maßgeblich geprägt hat.“ Es war bekannt, dass<br />

Warm sich manche Entwicklungsschritte bei den United<br />

Volleys anders, schneller vorgestellt hatte, aus dieser<br />

Unzufriedenheit entstand dann wohl die Entscheidung<br />

Bilder: United Volleys: Gregor Biskup<br />

zur Trennung, mit freundlichen Tönen auf allen Seiten.<br />

Der 50 Jahre alte Warm konzentriert sich auf seine<br />

Gerade ein so junges Projekt wie die United Volleys<br />

Es gibt eine lange Frankfurter Erfolgsgeschichte anderer<br />

Tätigkeit als Österreichs Nationaltrainer.<br />

müsse sich immer wieder hinterfragen und neue Anreize<br />

kanadischer Bundesliga-Coaches, wie Gordon Herbert<br />

schaffen, heißt es bei den Verantwortlichen. DeRocco<br />

bei den Basketball-Skyliners oder Rich Chernomaz bei<br />

Stelio DeRocco ist ein Weltmann und war selbst ein<br />

steht der polnische Co-Trainer Rafal Murckiewicz zur<br />

den Eishockey-Löwen. DeRocco könnte ein weiteres<br />

Weltklasse-Volleyballspieler: Der gebürtige Kroate, zwei<br />

Seite, beide haben auch in Bedzin zusammengearbei-<br />

Kapitel schreiben. Seine gesamte Familie ist supersport-<br />

Meter lang, der damals den Spitznamen „The Rock“<br />

tet. „Wenn wir höhere Ziele anstreben wollen, müssen<br />

lich. Seine Frau Val war selbst kanadische Nationalspie-<br />

verpasst bekommen hat, wurde von 1977 bis 1980<br />

wir bereit sein, uns Veränderungen zu stellen. Stelio<br />

lerin, damals unter Nationaltrainer Ard Ludwig, dem<br />

Mit drei Bronzemedaillen in der deutschen Meisterschaft<br />

sowie 1985/86 in der kanadischen Nationalmann-<br />

bringt unglaublich viel internationale Erfahrung mit.<br />

früheren Nationalspieler in Frankfurt und Kriftel.<br />

und ebenso vielen Halb<strong>final</strong>teilnahmen in den Pokal-<br />

schaft eingesetzt. Als Außenangreifer wurde er in Italien<br />

Davon können unsere jungen Spieler enorm profitieren“,<br />

DeRoccos Sohn Jason ist kanadischer Nationalspieler<br />

wettbewerben auf nationaler und europäischer Ebene<br />

dreimal Meister und Pokalsieger, 1987 gewann er den<br />

sagte United-Manager Henning Wegter nach Bekannt-<br />

und Team-Gefährte des früheren Frankfurters Lukas<br />

können die United Volleys als „bester Aufsteiger aller<br />

Europacup der Pokalsieger. Auch als Trainer führte er<br />

werden des Wechsels gegenüber Frankfurter Medien<br />

Kampa in Polen. „Die Investition in junge deutsche<br />

Zeiten“ der Volleyball Bundesliga eine beeindruckende<br />

seine Teams in Italien und Rumänien zu Pokalsiegen<br />

und fügte an: „Er ist eine echte Trainer-Persönlichkeit<br />

Spieler und der zukunftsorientierte Ansatz waren<br />

Bilanz vorweisen. Diesen Erfolgsweg festigen und<br />

und Meistertiteln. Als Nationalcoach von Australien und<br />

mit Siegermentalität und der Fähigkeit, zu motivieren.“<br />

ausschlaggebend für meine Zusage bei den United<br />

fortsetzen soll nun ein neuer Mann an der Seitenlinie:<br />

Kanada gewann er bei Asien- und Nordamerikameister-<br />

Seit 2016 betreute er in der starken polnischen Plus-Liga<br />

Volleys“, sagte DeRocco. „Harte Arbeit und intelligen-<br />

Anstelle von Frankfurts „Trainer des Jahres 2016“<br />

schaften zahlreiche Medaillen. Zuletzt war DeRocco in<br />

MKS Bedzin – mit dem ehemaligen United-Spieler Jan<br />

te Spielweise“ prägten seinen Stil als Trainer. Sein Ziel<br />

Michael Warm hat der 58-jährige Kanadier Stelio<br />

Polen beim MKS Bedzin tätig.<br />

Klobucar, der sich begeistert über seinen Coach äußer-<br />

kann bei den United Volleys allen nur gefallen:<br />

DeRocco das sportliche Kommando bei den Volleys<br />

te. Der Verein und DeRocco samt Murckiewicz trennten<br />

„Weiter oben angreifen.“ Ein starkes Signal an die<br />

übernommen – für zunächst ein Jahr mit automatischer<br />

sich dennoch im Februar <strong>2018</strong>.<br />

Bundesliga und an Europa.<br />

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EVENTS – GOLF CUP <strong>2018</strong> SPONSORENABEND<br />

SPONSORENABEND –<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong><br />

Es fühlt sich an wie ein Klassentreffen langer Bekannter<br />

und Freunde, wenn sich jährlich Entscheider und Unternehmer<br />

als Sponsoren und Förderer am Vorabend<br />

des Golf Cups im renommierten Frankfurter Golf Club<br />

zusammenfinden.<br />

Während neue sowie langjährige Partner des Golf<br />

Cups sich in großer Runde gegenseitig vorstellten und<br />

die Shirts für den Tag des Golfturniers erstmalig vorgestellt<br />

wurden, wurden die Gäste mit frisch gezapftem<br />

Binding und kühlem Selters versorgt.<br />

Jürgen Lange, Vorstandsvorsitzender der Frankfurter<br />

SportStiftung, lud dieses Jahr zu besonderem Anlass ein:<br />

Das 50-jährige Bestehen der Frankfurter SportStiftung.<br />

Bilder: LOTUS Photography: Erik Redemann<br />

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GOLF CUP <strong>2018</strong> SPONSORENABEND<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> SPONSORENABEND<br />

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GOLF CUP <strong>2018</strong> SPONSORENABEND<br />

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EVENTS – GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

SKALIERBARE HR-SERVICES<br />

PERSÖNLICH & INDIVIDUELL<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong><br />

DER FRANKFURTER<br />

SPORTSTIFTUNG<br />

Endlich war es wieder so weit: Der 4. Golf Cup der Frankfurter<br />

SportStiftung wurde auf dem exklusiven Gelände des Golfplatzes des<br />

Frankfurter Golf Clubs ausgeführt. Angetreten sind 81 Sportler für Sportler<br />

mit höchstem Engagement und Sportgeist, denn dieses Jahr stand der<br />

Golf Cup hinter einem ganz besonderen Ereignis: dem 50. Geburtstag<br />

der Frankfurter SportStiftung. Erstmalig fanden sich in diesem Jahr<br />

die Sportler Maryse Luzolo (Weitspringerin) und Andreas Bechmann<br />

(Zehnkämpfer), auf dem Gelände ein, um Sponsoren und Förderer<br />

interessante Fragen zu ihrem Engagement zu stellen.<br />

Das Wetter ließ dieses Jahr mit einer milden und bewölkten Höchsttemperatur<br />

von 23 Grad Celsius Höchstleistungen der Turnierteilnehmer zu.<br />

Dennoch standen der Spaß am Sport und die Förderung von Frankfurts<br />

Sportlerinnen und Sportlern an erster Stelle.<br />

CONVOTIS bietet Unternehmen jeder Größe mit seinen HR-Systemlösungen,<br />

HR-Cloud & Cloud-Services nachhaltige Lösungen für den<br />

gesamten HR-Bereich des Unternehmens.<br />

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Bilder: LOTUS Photography, Erik Redemann & Sutharsan Selvalingam<br />

FRANKFURT | LANGENSELBOLD | MÜNSTER | STUTTGART | KOBLENZ<br />

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GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

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GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

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GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

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GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG


GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

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GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> GOLFTAG<br />

SIEGER DES GOLF CUPS <strong>2018</strong><br />

NEAREST TO THE PIN DAMEN<br />

Renate Röhrs<br />

Frankfurter Golf Club<br />

NEAREST TO THE PIN HERREN<br />

Jörg Thomas Bacherer<br />

Berlin Prenden Golf Club<br />

LONGEST DRIVE DAMEN<br />

Renate Röhrs<br />

Frankfurter Golf Club<br />

LONGEST DRIVE HERREN<br />

Erik Muschalla<br />

Royal Homburger<br />

BRUTTO DAMEN<br />

Susan Liebertz<br />

Neuhof Golf Club<br />

BRUTTO HERREN<br />

Oscar Canton<br />

Frankfurter Golf Club<br />

KLASSE A NETTO<br />

Platz 1<br />

Florian Almeling – Frankfurter Golf Club<br />

Platz 2<br />

Dr. Sven Baumann – Kronberg Golf- und Landclub<br />

Platz 3<br />

Frank Straatmann – Krefelder Golf Club<br />

KLASSE B NETTO<br />

Platz 1<br />

Holger Grebe – Neuhof Golf Club<br />

Platz 2<br />

David Ian Stapleton – Rheinblick Golf Club<br />

Platz 3<br />

Jil Reuning – Winnerod Golf Club<br />

KLASSE C NETTO<br />

Platz 1<br />

Erik Wille – Golfrevier Duisburg<br />

Platz 2<br />

Simone Sendlinger – Gut Kaden Golf- und Landclub<br />

Platz 3<br />

Alexander Leuthner – Nordsee Golf Club<br />

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PROFILE – JULIANE WOLF<br />

JULIANE WOLF<br />

AUFSCHLAG ZU<br />

GROSSEN ZIELEN<br />

TISCHTENNISSPIELERIN JULIANE WOLF WILL BEI DEN PARALYMPICS 2020 EDELMETALL GEWINNEN<br />

Mit Tischtennis ist Juliane Wolf verbunden, seit sie acht Jahre alt ist. So spielte die gebürtige Brandenburgerin in ihrer<br />

Heimat Eisenhüttenstadt bis zu ihrem Abitur in verschiedenen Jugendmannschaften, machte irgendwann auch einen<br />

Trainerschein und übernahm ein Nachwuchsteam. Doch dass sie im Behindertensport aktiv und erfolgreich werden<br />

könnte, darüber dachte die heute 30-Jährige lange nicht nach. Obwohl sie aufgrund eines Sauerstoffmangels bei<br />

der Geburt mit einer Cerebralparese auf die Welt kam, einer neurologischen Erkrankung, die sich vor allem auf ihre<br />

Beine auswirkt.<br />

Auf die Idee kam die Spielerin erst, als sie sich nach<br />

der Schulzeit für einen Europäischen Freiwilligendienst<br />

in Kalmar/Småland entschied und beim dortigen<br />

Tischtennisclub (BTK) das Kinder- und Jugendtraining<br />

übernahm. Bei einem Turnier traf sie auf die schwedische<br />

Behindertennationalmannschaft, die sich zu dem<br />

Zeitpunkt auf die Paralympics in Peking 2008 vorbereitete.<br />

Deren Physiotherapeut sprach Juliane Wolf auf<br />

diese neue Möglichkeit für sie an, und das Abenteuer<br />

Behindertensport begann.<br />

Zurück in Deutschland meldete sie sich 2009 bei<br />

einem Behindertensportverein an und startete durch.<br />

Mittlerweile hat Juliane Wolf, die seit vier Jahren am<br />

Frankfurter Riedberg wohnt, 15 nationale Meistertitel<br />

und etliche Podestplatzierungen erreicht und ist damit<br />

eine der erfolgreichsten deutschen Tischtennisspielerinnen<br />

mit Handicap. Aber auch international hat die<br />

aktuelle Weltranglistenvierte der Wettkampfklasse 8<br />

schon mächtig abgeräumt. Die Nationalspielerin, die<br />

zum Top-Team des Deutschen Behindertensportverbandes<br />

für die Paralympics 2020 in Tokio gehört, gewann<br />

bei den Europameisterschaften 2011, 2015 und 2017<br />

jeweils Silber im Einzel sowie Bronze, Silber und Gold<br />

mit der Mannschaft. Zu ihren größten Erfolgen zählt sie<br />

neben dem dritten Platz im Einzel und Silber mit dem<br />

Team bei der Weltmeisterschaft 2014 den vierten Platz<br />

bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro.<br />

Es war ihre erste Teilnahme an den Weltspielen, und<br />

die deutsche A-Kader-Athletin zog nach einem hart<br />

umkämpften Match gegen die Chinesin Pan Mengyi<br />

ins Halb<strong>final</strong>e ein. Dort unterlag sie deren Landsfrau<br />

und späteren Goldmedaillengewinnerin Mao Jingdian.<br />

Im Duell um Platz drei zeigte Juliane Wolf Nerven und<br />

fand gegen die Philippinin Josephine Medina nicht in<br />

ihr Spiel. Sie verlor das Match mit 3:0 und musste sich<br />

mit dem ungeliebten vierten Platz zufriedengeben.<br />

Mit dieser Erfahrung im Hinterkopf ist die Motivation<br />

nun riesig, bei den nächsten Paralympischen Spielen<br />

in Japan Edelmetall zu gewinnen. Sowohl im Einzel- als<br />

auch im Teamwettbewerb der Wettkampfklassen 6 bis<br />

8, wo sie gemeinsam mit ihren Mitspielerinnen in der<br />

Nationalmannschaft, Stephanie Grebe und Corinna<br />

Hochdörfer, Ende September in Slowenien fast sensationell<br />

kontinentales Gold erkämpfte. Für Wolf war dies<br />

der erste große internationale Titelgewinn. Nun scheint<br />

das Eis gebrochen.<br />

Bis zu ihrem nächsten<br />

Paralympics-Start will<br />

die Wahl-Hessin, die<br />

als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am Institut<br />

für Sonderpädagogik der<br />

Frankfurter Goethe-Universität<br />

arbeitet und dort<br />

ein Forschungsprojekt<br />

betreut, ihre Promotion<br />

abgeschlossen und den<br />

Doktortitel in der Tasche<br />

haben. Das erfordert<br />

gutes Zeitmanagement.<br />

Doch Juliane Wolf ist überzeugt davon, dass sich der<br />

Sport und ihre wissenschaftliche Tätigkeit gut ergänzen.<br />

Seit mehreren Jahren wird sie bereits vom Olympiastützpunkt<br />

Hessen betreut und weiß die Nähe zur dortigen<br />

Physiotherapie und Laufbahnberatung zu schätzen.<br />

An den Wochenenden schlägt die leidenschaftliche Spielerin<br />

im Regelsport für den TTC Bad Soden-Salmünster<br />

in der Oberliga auf und misst sich dabei unter anderem<br />

mit Hessens Nachwuchskräften. Selbst zu Heimpartien<br />

muss sie einen längeren Fahrtweg in Kauf nehmen,<br />

doch in Frankfurt gibt es aktuell kein Damenteam in<br />

dieser Spielklasse. Dennoch, betont Wolf, biete die<br />

sport- und tischtennisbegeisterte Stadt ihr hervorragende<br />

Voraussetzungen, ihre Pläne und Ziele zu verwirklichen.<br />

46 | SKYLINE SPORTS SKYLINE SPORTS | 47<br />

Bilder: Hannes Doesseler, Juliane Wolf


FÖRDERER – SCHÜLLERMANN & PARTNER AG<br />

DISZIPLIN IN SPORT UND BERUF<br />

EIN INTERVIEW MIT JOACHIM WILL, AUFSICHTSRAT DER SCHÜLLERMANN UND PARTNER AG<br />

Sportliche Spitzenleistungen erfordern Willensstärke<br />

und Disziplin. Die richtige Strategie und Disziplin<br />

sind auch im Berufsleben unerlässlich. Welchen Stellenwert<br />

hat Disziplin in Ihrem Unternehmen?<br />

Die meisten unserer Dienstleistungen werden von interdisziplinären<br />

Teams erarbeitet. Damit diese Teams auch<br />

erfolgreich agieren können, müssen sie eine präzise<br />

Arbeitsteilung haben. Die Aufgaben werden zwar koordiniert<br />

erfüllt, aber nicht im engeren Sinne gemeinsam.<br />

Jeder erledigt seinen Teil der Aufgabe; alle anderen<br />

müssen sich genau darauf verlassen können. Hieraus<br />

leitet sich der Grundsatz arbeitsfähiger Teams schnell<br />

ab: strikte Disziplin. Disziplinlosigkeit ist Gift für<br />

jede Art von Team. Sowohl im Sport als auch in der<br />

Wirtschaft. Disziplin ist vielleicht die preußischste<br />

aller Tugenden. Entsprechend angejahrt ist ihr Image:<br />

steif, altbacken, ungefähr so heiter wie Marschmusik.<br />

Schon das Wort klingt unsympathisch, scharf, nach<br />

Drill und Regulierungswut. Nicht wirklich motivierend.<br />

Doch auch wenn es unbequem ist: Nicht positives<br />

Denken oder allein seinen Leidenschaften zu folgen<br />

ist der Schlüssel zum Erfolg, sondern Disziplin.<br />

Niemand vollbringt Großartiges ohne harte Arbeit.<br />

Was ist eine weitere wichtige Eigenschaft, die zum<br />

beruflichen Erfolg führt? Kann dies auch auf den<br />

Sport übertragen werden?<br />

Nun, was zeichnet erfolgreiche Menschen im Leben<br />

aus? Wer genau hinschaut, stellt fest, was ihnen gemeinsam<br />

ist: Sie lieben ihren Job. Sie sind so gut, weil<br />

sie ihre ganze Energie und Leidenschaft in ihren Beruf<br />

legen. Die Begeisterung für das, was sie tun, treibt sie<br />

an. Dauerhafte Spitzenleistungen entstehen nicht, weil<br />

jemand talentierter ist, sondern weil er seinen Job so<br />

sehr liebt, dass er stets das Optimum herausholen will.<br />

Leidenschaft bedeutet Motivation, das Beste zu geben<br />

und einfach Spaß an der Arbeit zu haben. Ohne Leidenschaft<br />

wird man es nicht schaffen, langfristig etwas<br />

wirklich Erfolgreiches aufzubauen.<br />

Was können sich Unternehmer von Sportlern<br />

abschauen?<br />

Ganz einfach: Freiwilligkeit und Begeisterung.<br />

Natürlich stellt sich Erfolg nicht ohne Disziplin ein.<br />

Aber wenn man etwas so sehr will, wird Pflicht zum<br />

Mittel des Größeren. Sie ist kein Selbstzweck mehr.<br />

Wenn Sportler ein inspirierendes Ziel infiziert, macht<br />

es ihnen Riesenspaß, sich täglich neu zu übertreffen.<br />

Diese positive Disziplin hat nichts mit dem sturen Abarbeiten<br />

einer To-do-Liste im beruflichen Alltag zu tun.<br />

Sie folgt einem höheren Sinn und der Überzeugung,<br />

dass es jede Mühe lohnt. Wer Mails um 5 Uhr morgens<br />

nur deshalb schreibt, um sein Pensum zu schaffen, wird<br />

Disziplin nicht mögen. Wer aber früh das Nötige tut,<br />

um über den Tag seinen Karrieretraum bauen zu können,<br />

hat Freude daran. Braves Erledigen aufgezwungener<br />

Aufgaben zerstört Leistungsfreude. Diese Begeisterung<br />

an der Sache und die damit einhergehende Leistungsfreude<br />

zeichnet Sportler grundsätzlich aus. Diese Eigenschaft<br />

sollte der Wirtschaft daher stets ein Vorbild sein.<br />

www.schuellermann.de<br />

SKYLINE SPORTS | 49


EVENTS – GOLF CUP <strong>2018</strong> ABENDVERANSTALTUNG<br />

GOLF CUP 2016 <strong>2018</strong> | ABENDVERANSTALTUNG<br />

ABENDVERANSTALTUNG<br />

Zum gebührenden Abschluss eines erfolgreichen Golfturnieres und zur feierlichen Ehrung aller Golfturnier-Sieger fanden<br />

sich dieses Jahr rund 190 Gäste in unserer Lieblings-Location WESTHAFEN PIER 1 ein. Sponsoren und Partner<br />

genossen den krönenden Abschluss eines aufregenden Golftages mit ihren Gästen, während sie mit Sous-vide gegartem<br />

Zweierlei vom US-Rind von FPS Catering verwöhnt wurden. Der Moderator Jens Pflüger und Vorstandvorsitzender<br />

der Frankfurter SportStiftung Jürgen Lange führten die Gäste durch einen abwechslungsreichen Abend. Neben der<br />

feierlichen Siegerehrung der Teilnehmer des Golfturniers waren die Versteigerung und die Tombola zugunsten des<br />

Zweckes der Stiftung ein besonderes Highlight. Exklusive Preise fanden neue Besitzer, während die Erlöse des Losverkaufes<br />

Frankfurts Sportlerinnen und Sportlern zugutekamen.<br />

Bilder: LOTUS Photography: Erik Redemann & Sutharsan Selvalingam<br />

50 | SKYLINE SPORTS


GOLF CUP <strong>2018</strong> ABENDVERANSTALTUNG<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> ABENDVERANSTALTUNG<br />

52 | SKYLINE SPORTS


GOLF CUP <strong>2018</strong> ABENDVERANSTALTUNG<br />

GOLF CUP <strong>2018</strong> ABENDVERANSTALTUNG<br />

SKYLINE SPORTS | 55


GOLF CUP <strong>2018</strong> ABENDVERANSTALTUNG<br />

56 | SKYLINE SPORTS<br />

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VEREINSWELT – EINTRACHT FRANKFURT E.V. FECHTEN<br />

EINTRACHT FRANKFURT E.V. FECHTEN<br />

AUS DER UNI IN<br />

DEN ADLERHORST<br />

DIE EHEMALIGEN UFC-FECHTER HABEN BEI DER EINTRACHT EINE NEUE HEIMAT GEFUNDEN<br />

Bilder: Eintracht Frankfurt e.V., Elke Jonas<br />

Manchmal weiß man erst im Nachhinein, wozu etwas<br />

gut sein kann. Die Verantwortlichen des ehemaligen<br />

Universitätsfechtclubs (UFC) Frankfurt erleben das gerade.<br />

Der Wechsel der Waffenexperten unter das Dach<br />

des mitgliederstärksten und populärsten Vereins in der<br />

Stadt hat mit Blick auf die Zukunft einige Vorteile gebracht.<br />

„Den Eintracht-Effekt hatte ich so nicht erwartet“,<br />

sagt die Sportliche Leiterin Elke Jonas.<br />

Doch bis es so weit war, mussten die Fechter harte<br />

Kämpfe überstehen, die bis heute ihre Spuren hinterlassen<br />

haben. Das fing bereits vor drei Jahren an.<br />

Damals kündigte das Institut für Sportwissenschaften den<br />

langjährigen Gästen an, sie aus ihrer Heimat zu vertreiben.<br />

„Eigenbedarf“ lautete die Begründung dafür, dass<br />

die 1971 geschlossene Kooperation, der der Verein<br />

auch seinen Namen verdankte, nicht mehr weiter bestehen<br />

sollte. Mitten hinein in die Diskussionen darüber,<br />

wie lange und zu welchen Bedingungen ein Verbleib im<br />

Untergeschoss des universitären Sporthallenkomplexes<br />

noch möglich sein sollte, platzte eine neue Hiobsbotschaft:<br />

Das Gebäude würde erst mal zur Notunterkunft<br />

für Flüchtlinge umgewandelt werden. Die Gnadenfrist<br />

für die Fechter war damit hinfällig geworden.<br />

Die Suche nach einer neuen Übungsstätte gestaltete<br />

sich schwierig. Während der Nachwuchs erst mal im<br />

Lessing-Gymnasium am neuen Westend-Campus der<br />

Goethe-Universität unterkam, zogen die ambitionierten<br />

Wettkämpfer unter den Degenspezialisten zu den<br />

Nachbarn vom Fechtclub Offenbach um. Auf den<br />

ersten Blick keine schlechte Entscheidung, sind in dem<br />

Zweikampfsport starke Sparringspartner der Leistung<br />

doch durchaus förderlich. Das Gefühl des Fremdseins<br />

wurde man allerdings schwer los. Zudem wechselte einer<br />

der Frankfurter Trainer die Seiten. Ein befriedigender<br />

Dauerzustand sieht anders aus.<br />

Seit Januar 2017 ist eine bessere Lösung gefunden:<br />

Der UFC hat sich aufgelöst und der Frankfurter Eintracht<br />

angeschlossen – seit Juli als eigene Abteilung.<br />

Historisch betrachtet fast eine Rückkehr in die Vergangenheit,<br />

denn unter denen, die sich einst als Leistungsgemeinschaft<br />

unter neuem Namen zusammengefunden<br />

hatten, waren auch die Fechter der Adlerträger.<br />

Die Unruhen und Ortswechsel hatten jedoch Mitglieder<br />

gekostet. Von 160 war die Zahl der Karteikarten um<br />

die Hälfte auf 80 geschrumpft. Natürlich seien darunter<br />

auch Passive gewesen, sagt Jonas. Aber den Eltern<br />

einiger Kinder waren die neuen Fahrstrecken zu weit,<br />

zudem gab es für ältere Freizeitsportler und die Vertreter<br />

von Waffengattungen abseits des beim UFC favorisierten<br />

Degens keine Übungsgelegenheiten mehr.<br />

Mit denen, die übrig geblieben sind, zeigt sich Jonas<br />

jedoch sehr zufrieden: „Eine gute Gruppe, die zusammenhält<br />

und sehr international ist“, charakterisiert sie<br />

die Schar. Zudem habe die neue Adresse dafür<br />

gesorgt, dass schon wieder ein paar Neugierige<br />

dazugekommen sind. „Viele schauen im Internet auf<br />

die Eintracht-Seite“ und dann beim Training vorbei.<br />

Doch nicht mehr alle Anfänger wollten sich auch bei<br />

Turnieren messen. „Es gibt Kinder, die Wettkämpfe<br />

scheuen.“<br />

Einem größeren Ansturm wäre man kaum gewachsen.<br />

Obwohl die Eintracht mehr Freiraum für die Fechter<br />

im Lessing-Gymnasium herausschlagen konnte und die<br />

Basketballer dafür zusammenrückten, sodass jetzt alle<br />

Gruppen dort wieder beisammen sind, reichen die<br />

Übungsmöglichkeiten kaum aus. Einmal in der Woche<br />

teilen sich sämtliche Niveaus, vom Anfänger bis zum<br />

Topathleten, die Halle. „Das ist sehr anstrengend“,<br />

sagt Jonas, zumal neben Chefcoach Viktor Zent nur<br />

58 | SKYLINE SPORTS SKYLINE SPORTS | 59


EINTRACHT FRANKFURT E.V. FECHTEN<br />

noch zwei weitere Trainer dabei sind. Einzellektionen<br />

außerhalb der regulären Zeiten, die ab einer gewissen<br />

Klasse dringend geraten und in den Bundesstützpunkten<br />

fest auf der Tagesordnung sind, können ohne einen für<br />

die Frankfurter nicht zu bezahlenden hauptamtlichen<br />

Fechtmeister nicht erteilt werden. Einige der größten<br />

Talente haben sich deshalb schon vor einiger Zeit zum<br />

Wegzug entschlossen: Jonas‘ ältere Tochter Anna etwa<br />

oder Sophie Weitbrecht, die zu den Top Ten in Deutschland<br />

gehören und mittlerweile für Heidenheim auf die<br />

Planche gehen. Da andere Clubs in der Umgebung<br />

der Schuh ähnlich drückt, organisiert man mittlerweile<br />

sogenannte Pools, zu denen regionale Fechter zusammenkommen<br />

und gemeinsam an ihren Qualitäten feilen.<br />

„Es ist schwer, die Sportler nach dem Abitur zu halten“,<br />

sagt Jonas. Aber es bestätige die eigene Arbeit, dass<br />

die Stützpunkte die Frankfurter Fechter nehmen.<br />

Zudem ist der ehemalige UFC weiter als Zentrum für<br />

Nachwuchsleistungssport vom nationalen und als Leistungszentrum<br />

vom Landesverband anerkannt.<br />

Die knappe, zur Verfügung stehende Zeit wird offenbar<br />

bestmöglich genutzt. Allerdings gehört, anders als noch<br />

zu UFC-Zeiten, der etwa zehnminütige Aufbau der<br />

Anlagen dazu. In der Uni-Halle waren die sogenannten<br />

Rollen, über die die Ganzkörperkleidung der Fechter<br />

mit der Trefferanzeige verbunden wird, in den Wänden<br />

eingebaut. Die Frankfurter konnten sie deshalb, anders<br />

als die Melder, nicht mitnehmen und mussten sie neu<br />

anschaffen. „Sechs Rollen wurden uns gespendet“,<br />

erzählt Jonas.<br />

Immerhin bewege man sich wieder „in ruhigem Fahrwasser“<br />

und könne von dort aus anstehende Probleme<br />

besser in Angriff nehmen. „Wir schauen gerade, wo<br />

wir uns eventuell noch einen anderen Raum sichern<br />

können“, erklärt Jonas. Eine alte, nicht mehr genutzte<br />

Kegelbahn schwebt ihr da beispielsweise vor.<br />

Trotz all der Sorgen und Nöte hat das Engagement der<br />

Verantwortlichen nicht nachgelassen. Der längst etablierte<br />

„Frankfurter Bembel“ wurde auch im vergangenen<br />

Herbst wieder organisiert. Mehr als 240 Teilnehmer<br />

aus fünf Nationen kamen in die Fabriksporthalle zu<br />

dem einzigen Turnier auf diesem Niveau hierzulande,<br />

bei dem Herren wie Damen zum Degen greifen.<br />

Neben der deutschen Nationalmannschaft waren natürlich<br />

auch die Ausrichter vertreten: Erstmals mit dem roten<br />

Eintracht-Adler auf dem weißen Ärmel. Und laut Jonas<br />

mit sichtbarem Stolz, „bei der Eintracht zu sein“.<br />

REVOLUTION<br />

IST<br />

MACHBAR,<br />

HERR<br />

NACHBAR.<br />

Dieser Sponti-Spruch entstand genauso wie „Trau keinem über 30“ in der 68er-Bewegung, die in Frankfurt ihren<br />

Mittelpunkt hatte. Und irgendwie passte der Spruch schon damals auch sehr gut zur Frankfurter SportStiftung.<br />

Denn die Idee einer Stiftung, die Frankfurter Athleten bei ihrer Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 1972<br />

in München förderte, war nichts anderes, als eine kleine lokale Revolution. Und so wie die 68er-Bewegung<br />

bleibende Spuren in der deutschen Gesellschaft hinterlassen hat, prägt die Frankfurter SportStiftung die Förderung<br />

von Spitzensportlern, aufstrebenden Sporttalenten und behinderten Sportlern aus der Mainmetropole noch<br />

heute. Zum 50-jährigen Jubiläum gratulieren wir daher allen, die sich in dieser langen Zeit in der Frankfurter<br />

SportStiftung engagiert haben. Auf dem oft entbehrungsreichen und harten Weg wurden und werden so unzählige<br />

Sportler aus der Region gefördert, um ihren Traum von sportlicher Höchstleistung und sportlichem Wettkampf<br />

wahr werden zu lassen. Der Frankfurter SportStiftung stehen hoffentlich 50 weitere goldene Jahre bevor – mit<br />

revolutionären Ideen, die die Nachbarn dieser Sportmetropole eint.<br />

60 | SKYLINE SPORTS<br />

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VEREINSWELT – FRANKFURTER RUDERGESELLSCHAFT GERMANIA E.V.<br />

FRANKFURTER RUDERGESELLSCHAFT GERMANIA E.V.<br />

IMMER<br />

WEITER AUF<br />

ERFOLGSKURS<br />

DIE RUDERER DER FRANKFURTER RG GERMANIA<br />

GEHÖREN NICHT NUR AUF NATIONALEN<br />

GEWÄSSERN ZU DEN BESTEN<br />

Zwei Jahre ist es her, dass Stephan Bub bei der Frankfurter<br />

Rudergesellschaft (FRG) Germania von 1869<br />

das Steuer übernahm. Der Traditionsverein mit dem<br />

beschaulichen Clubheim am Museumsufer hatte da sein<br />

zwischenzeitliches Tief, als sich nur noch 300 Mitglieder<br />

unterm eigenen Dach in die Riemen legten, zwar<br />

schon überwunden. Doch der frühere Leistungssportler<br />

wollte das, was seine Vorgänger angefangen hatten,<br />

noch sehr viel weiterentwickeln.<br />

„Wir waren zu groß, um ehrenamtlich geführt zu<br />

werden“, erklärt der ehemalige Vorstand der Hypo Vereinsbank.<br />

„Aber zu klein, um professionell gemanagt zu<br />

werden.“ Entsprechend habe man sich für eine Richtung<br />

entscheiden müssen, und die hieß Wachstum. „In dem<br />

Haus, das wir besitzen, kann man schließlich nicht als<br />

Bilder: MeinRuderbild.de: Detlev Seyb<br />

Kellerkind leben“, betont Bub, der zu Jahresbeginn auf<br />

800 Mitglieder verweisen konnte.<br />

Als „Hauptbrennpunkt“ wurde beim Blick in die Zukunft<br />

das Olympiateam ausgemacht, die Athletinnen und Athleten<br />

also, die auf nationalen Gewässern in der Spitze<br />

mitrudern und damit Chancen auf einen Rollsitz in den<br />

Booten des Deutschen Ruderverbandes (DRV) besitzen.<br />

Doch dessen finanzielle Unterstützung, das war klar,<br />

reicht nicht aus, um die Aktiven über Wasser zu halten.<br />

Zudem wühlte die eingeleitete Spitzensportreform des<br />

Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bereits<br />

einiges auf; ihre Folgen sind bis heute nicht vollständig<br />

absehbar. Unabhängigkeit und Selbstständigkeit waren<br />

gefragt.<br />

Einen ersten Schritt stellte für die Germania dabei der<br />

Ausbau der im Nachwuchsbereich bereits vorhandenen<br />

Kooperation mit dem Mainzer RV dar, mit dem zusammen<br />

man jetzt Kurs auf die Spiele 2020 in Tokio<br />

nimmt. Drei Startplätze in Kleinbooten und je zwei in<br />

den großen sowie bei den Paralympics wurden dabei –<br />

dem vorhandenen Potenzial entsprechend – als Ziel<br />

formuliert. Sponsoren sollen das Rennen des „Top-Team<br />

Metropolregion Rhein-Main“ gegen die Konkurrenz<br />

begleiten.<br />

Während sich diese Suche auch dank guter Kontakte<br />

und der Kompetenz des überwiegend in den USA<br />

lebenden Vorsitzenden in den entsprechenden Gewässern<br />

bislang sehr erfolgreich gestaltet, stimmen auch die<br />

Leistungen. So waren bei den Weltmeisterschaften im<br />

vergangenen Jahr in Sarasota/USA fünf Frankfurter mit<br />

dabei. Valentin Luz im Para-Mixed-Doppelzweier sowie<br />

Jonathan Koch und Sven Keßler im leichten Vierer fischten<br />

dabei sogar Bronzemedaillen aus dem Wasser.<br />

Bei den nationalen Qualifikationswettkämpfen in diesem<br />

Frühjahr konnten sich die Germanen ebenfalls gut verkaufen.<br />

In den Finals der deutschen Meisterschaften von<br />

Essen waren sie in sieben Booten vertreten und damit<br />

öfter als jeder andere Verein. Im Leichtgewichts-Einer<br />

verteidigte WM-Teilnehmerin Leonie Pless erfolgreich<br />

ihren Vorjahrestitel vor Clubkollegin Katrin Thoma.<br />

Johannes Ursprung sicherte sich mit seinem Siegburger<br />

Partner Patrik Stöcker im leichten Männerzweier ebenfalls<br />

Gold, und Nico Merget schob sich als Endlaufteilnehmer<br />

im schweren Zweier in den Kreis der Auswahlkandidaten<br />

für den Deutschland-Achter.<br />

Mit solchen Ergebnissen und gleichzeitig der Möglichkeit,<br />

ihre Topsportler während der Karriere professionell<br />

und finanziell zu unterstützen, ihnen zudem über Stipendien<br />

den Weg ins Ausland zu ebnen, sind die<br />

Frankfurter für Auswärtige ebenfalls sehr attraktiv.<br />

So heuerte in diesem Jahr der frühere Welt- und Europa-<br />

62 | SKYLINE SPORTS SKYLINE SPORTS | 63


FRANKFURTER RUDERGESELLSCHAFT GERMANIA E.V.<br />

FÖRDERER – PAGEGROUP DEUTSCHLAND<br />

meister Stephan Krüger bei der FRG an. Der gebürtige<br />

Rostocker startete zuletzt bei den Olympischen Spielen<br />

2016 mit Marcel Hacker im Doppelzweier, und als der<br />

langjährige beste deutsche Skuller und Olympiadritte<br />

von 2000 danach seine Karriere beendete, lotste er<br />

seinen Freund und Kollegen in den Verein, für den er<br />

selbst längere Zeit die Blätter ins Nass getaucht hatte.<br />

Krüger peilt bei seiner dann vierten Olympiateilnahme<br />

in Japan den Platz im Einer an, will aber auch bei<br />

gemeinsamen Trainingslagern den Athleten von Germania-Cheftrainer<br />

Ralf Hollmann mit seiner Erfahrung<br />

unterstützend unter die Arme greifen.<br />

Die jüngsten Veränderungen auf internationaler Ebene<br />

haben derweil Umstellungen notwendig gemacht.<br />

So ist in Zukunft bei Olympischen Spielen bei Männern<br />

und Frauen jeweils nur noch ein Boot aus den Leichtgewichtsklassen,<br />

der Doppelzweier, gefragt. Daraus<br />

haben einige Athleten Konsequenzen gezogen, ihre<br />

Karriere beendet oder den Wechsel zu den „Schweren“<br />

in Angriff genommen. Die FRG, die zuletzt stets einen<br />

Schwerpunkt in dem von den Kilozahlen her limitierten<br />

Bereich hatte, will sich nun den auf nationaler Ebene<br />

etwas vernachlässigten Frauen insgesamt zuwenden.<br />

„Da liegt noch viel Potenzial“, hat Bub erkannt.<br />

Um dieses auszuschöpfen, engagiert sich die Germania<br />

intensiv im Kinder- und Jugendbereich. Sie kooperiert<br />

etwa mit der Schillerschule, an der Chefcoach Hollmann<br />

als Lehrer arbeitet und die regelmäßig Erfolge beim<br />

Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ einfahren<br />

kann.<br />

Einen weiteren Meilenstein stellt in dem Zusammenhang<br />

die Übernahme eines Grundstücks in den Mainwasen in<br />

Niederrad dar, auf dem 2019 der Spatenstich für ein<br />

Ruderzentrum für bis zu 200 Jugendliche erfolgen soll.<br />

Das Topteam hat im benachbarten Offenbach beste<br />

Trainingsbedingungen gefunden, wo man sich beim RV<br />

Hellas einen Bootshallenteil angemietet hat. Hier, von<br />

Frankfurt aus gesehen hinter der Schleuse, herrscht auf<br />

dem Wasser weniger Verkehr, weniger Wellengang,<br />

und Richtung Osten lassen sich 15 Kilometer ohne<br />

Wende absolvieren.<br />

Immer an der Spitze dabei war bislang auch das Männer-Bundesligateam<br />

der Germania. Der Achter bietet<br />

sich als Auffangbecken für ehemalige Leistungssportler<br />

an, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr ganz so<br />

intensiv trainieren, aber die Riemen noch nicht an den<br />

Nagel hängen wollen. Im vergangenen Jahr schlossen<br />

die Frankfurter die Saison auf dem dritten Rang ab, in<br />

diesem jedoch müssen sie – wie auch die Frauencrew –<br />

pausieren, weil aufgrund privater oder beruflicher<br />

Verpflichtungen keine Mannschaft zusammenkam.<br />

Für 2019 ist eine Rückkehr in den medienwirksamen<br />

Sprintwettbewerb geplant. Schließlich soll es für die<br />

erfolgsverwöhnten Wassersportler in einem der ältesten<br />

Rudervereinen Deutschlands in jeder Hinsicht nach<br />

vorne gehen.<br />

DISZIPLIN – WAS MAN<br />

VOM SPORT LERNEN KANN<br />

EIN INTERVIEW MIT GORAN BARIC, GESCHÄFTSFÜHRER DER PAGEGROUP DEUTSCHLAND<br />

In welchem Sinne spielen Disziplin und Ehrgeiz<br />

eine Rolle in Ihrem Unternehmen?<br />

Talent und Freude daran, Kunden und Kandidaten zusammenzubringen,<br />

sind die elementaren Bestandteile für<br />

eine erfolgreiche Karriere bei der PageGroup. Aber es<br />

gehören auch Fleiß und Ausdauer dazu. Denn nur wer<br />

sich anstrengt und nicht aufgibt, wird langfristig Erfolg<br />

haben. Ähnlich wie im Sport. Wenn es einmal nicht<br />

so gut läuft, sollte man nicht die Schuld bei anderen<br />

suchen, sondern zunächst sein eigenes Verhalten kritisch<br />

reflektieren und sich fragen „Was kann ich ändern?“<br />

Diese Einstellung ist die Grundlage für jede persönliche<br />

Weiterentwicklung. Sei es im Sport oder im Job – in<br />

beiden Bereichen gilt es, kontinuierlich an sich und seinen<br />

Fähigkeiten zu arbeiten, um seine Leistung zu halten<br />

und zu verbessern. Wir haben viele Mitarbeiter, die aus<br />

dem Profisport kommen oder privat sehr sportlich sind.<br />

Die Disziplin im Sport zeigt sich unmittelbar auch im<br />

beruflichen Umfeld.<br />

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter zu mehr<br />

Disziplin in Ihren Aufgaben?<br />

Wir erleben aktuell einen sehr intensiven Kandidatenmarkt.<br />

Unternehmen suchen händeringend nach<br />

Mitarbeitern auf allen Ebenen und uns ergeht es da<br />

nicht anders. Führen über Angst ist ein Modell, das ich<br />

noch nie befürwortet habe und das heute auch nicht<br />

mehr praktikabel ist. Um Mitarbeiter zu gewinnen und<br />

auch halten zu können, müssen wir eine Vision mit ihnen<br />

teilen und gemeinsame realistische Ziele feststecken,<br />

mit denen sie sich identifizieren und die sie erreichen<br />

können. Denn wie sich auch im Sport bewährt, sind<br />

kleine und große Erfolge die größte Motivation, weiterhin<br />

diszipliniert an Herausforderungen und Aufgaben<br />

heranzutreten. Darüber hinaus geben wir unseren<br />

Mitarbeitern gleichzeitig Freiraum, um sich zu entfalten.<br />

Durch diese Maßnahmen sind sie intrinsisch motiviert<br />

und die Disziplin jedes Einzelnen rückt so automatisch<br />

in den Fokus.<br />

www.michaelpage.de<br />

64 | SKYLINE SPORTS<br />

SKYLINE SPORTS | 65


PROFILE – CAROLIN SCHÄFER<br />

IN DER WELTSPITZE<br />

ANGEKOMMEN<br />

SIEBENKÄMPFERIN CAROLIN SCHÄFER HAT NACH IHRER<br />

WM-SILBERMEDAILLE NOCH LANGE NICHT GENUG<br />

Es war der Schritt, den Carolin Schäfer so lange<br />

schon angepeilt hatte. Für den sie so viel gearbeitet,<br />

so viel gegeben und auf so vieles verzichtet hatte.<br />

Und den sie trotz aller Rückschläge stets im Fokus<br />

behielt. Im vergangenen Sommer sollte er ihr endlich<br />

gelingen. Schäfer, die zu den Allrounderinnen der<br />

Leichtathletik gehört und die bereits bei ihrem Sieg<br />

bei den U-20-Weltmeisterschaften 2008 im polnischen<br />

Bydgoszcz angedeutet hatte, wozu sie im Siebenkampf<br />

in der Lage sein könnte, gewann bei den Weltmeisterschaften<br />

im August 2017 in London die Silbermedaille.<br />

Allein Olympiasiegerin Nafissathou Thiam aus Belgien<br />

war besser als die Deutsche. Selbst das, so sollte deren<br />

Trainer Jürgen Sammert später feststellen, hätte vielleicht<br />

gar nicht nötig sein müssen.<br />

Doch die Athletin zeigte sich überglücklich. Hatte sie<br />

doch im Winter kaum zu hoffen gewagt, den Sprung<br />

aufs Podest eines internationalen Großereignisses schon<br />

im nacholympischen Jahr zu schaffen. Bei den Spielen<br />

in Rio de Janeiro war die mittlerweile 26-Jährige noch<br />

als Fünfte an Edelmetall vorbeigeschrammt. So wie bei<br />

den Europameisterschaften 2014, als sie Vierte wurde.<br />

Sie habe genug von solchen Platzierungen, erklärte<br />

Schäfer im November 2016. Da war gerade öffentlich<br />

geworden, dass die gebürtige Bad Wildungerin nach<br />

zwei Jahren Abstinenz wieder zur LG Eintracht Frankfurt<br />

zurückkehren würde.<br />

Wirklich weg gewesen war sie nie, startete nur wieder<br />

eine Zeit lang für ihren ehemaligen Verein, den TV Friedrichstein,<br />

um diesem etwas von dem zurückzuzahlen,<br />

was er einst in das Talent investiert hatte. Gewohnt und<br />

trainiert hatte Schäfer aber weiter am Main, wohin sie<br />

als Jugendliche gezogen war, um als Internatsschülerin<br />

an der Carl-von-Weinberg-Schule Leichtathletik und<br />

Ausbildung bestmöglich unter einen Hut zu bringen.<br />

Und von wo aus sie sich danach in der Sportfördergruppe<br />

der hessischen Polizei in Wiesbaden zur<br />

Kommissarin ausbilden ließ.<br />

SKYLINE SPORTS | 67<br />

Bilder: Eintracht Frankfurt & Ann-Kathrin Ernst


CAROLIN SCHÄFER<br />

Seit dem Abschluss dort kann Schäfer sich als Profi<br />

voll und ganz auf ihre Leidenschaft konzentrieren.<br />

Dabei hat sie vor allem die Olympischen Spiele 2020<br />

in Tokio im Blick. Doch schon im vergangenen Jahr<br />

gelang ihr ein gehöriger Leistungssprung, als sie beim<br />

Mehrkampf-Meeting im österreichischen Götzis, dem<br />

traditionellen Saisonstart der Allrounder, ihre bis dahin<br />

geltende Bestleistung um 279 Punkte auf 6836 Zähler<br />

steigerte und damit den besten Siebenkampf einer<br />

Deutschen seit dem nationalen Rekord von Sabine<br />

Braun ein Vierteljahrhundert früher lieferte. Dabei waren<br />

die Wochen zuvor nicht einfach gewesen für die Sportlerin<br />

und ihren Coach. Sammert hatte nach Herzbeschwerden<br />

eine Weile im Krankenhaus verbringen und<br />

auf einen Rat der Ärzte hin kürzertreten, das Erfolgsteam<br />

etwa in der Vorbereitung auf Trainingslager im Ausland<br />

verzichten müssen.<br />

Beim Großereignis selbst konnte Schäfer ihre Leistung<br />

von Götzis zwar nicht ganz bestätigen, aber immerhin<br />

ihr erstes Edelmetall bei den Aktiven gewinnen.<br />

Was andere abheben lassen könnte, hat die Hessin,<br />

wie sie selbst sagt, „geerdet“, ihr das Gefühl gegeben,<br />

„endgültig in der Weltspitze angekommen“ zu sein.<br />

„Ich verspüre eine innere Zufriedenheit“, sagt sie.<br />

Sie sei aber hungrig geblieben.<br />

Nach zahlreichen Medienanfragen, einem kurzen<br />

Urlaub und diversen Terminen hat sie sich Ende des<br />

vergangenen Jahres eine Weile in den Familien- und<br />

Freundeskreis zurückgezogen, um den Kopf freizubekommen<br />

und Kraft zu sammeln für den nächsten Anlauf<br />

zum Sprung nach ganz oben. Dabei sieht sie ihr<br />

größtes Potenzial am zweiten Wettkampftag des Siebenkampfs,<br />

wenn unter anderem der Speerwurf ansteht.<br />

Um den zu verbessern, hat Schäfer sich prominente<br />

Hilfe in der Spezialistenszene gesucht: Seit Dezember<br />

schaut sie immer mal bei Olympiasieger Thomas Röhler<br />

in Jena vorbei und hat bei dem 26-Jährigen „eine ganz<br />

neue Philosophie“ seiner Disziplin kennengelernt.<br />

Gemeinsam arbeiten die beiden an einer individuellen<br />

Verbesserungsstrategie für die langen Würfe.<br />

Auszahlen soll sich das spätestens in zwei Jahren<br />

in Japan. Allerdings stehen zunächst im August die<br />

Heim-Europameisterschaften in Berlin an. Und dort –<br />

der Gedanke lässt es bei der Topathletin schon ein<br />

wenig kribbeln – könnte das eigene Publikum Schäfer<br />

vielleicht ja bereits zum nächsten großen Schritt<br />

verhelfen.<br />

Rhein-Main steckt voller Energie.<br />

Als zuverlässiger Partner unserer Heimatregion setzen wir uns für die<br />

Menschen ein, die hier leben. Wir unterstützen Vereine und Initiativen,<br />

die das Miteinander und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft<br />

stärken. Mehr Engagement: www.mainova.de<br />

68 | SKYLINE SPORTS


GOLF SPORTSZENE CUP 2017 – BEHINDERTENSPORT: ABENDVERANSTALTUNG TANZEN<br />

BEHINDERTENSPORT: TANZEN<br />

TANZEND AUS DEM TUNNEL<br />

FÜR ANDREA NAUMANN-CLÉMENT UND JEAN-MARC CLÉMENT<br />

SIND WALZER UND TANGO VIEL MEHR ALS NUR EIN HOBBY<br />

Zwei Jahre lang herrschte totale Finsternis. „Da habe ich Das Tanzen half dem heute 63-Jährigen schließlich<br />

überhaupt nichts gemacht“, sagt Jean-Marc Clément. „aus dem Tunnel“ heraus. Nicht nur damals, sondern<br />

Dabei war der gebürtige Schweizer stets sportinteressiert,<br />

kam sogar als Volunteer für die Fußball-Weltmeisheit<br />

ein neues Tief bescherte. Ohne die Leidenschaft,<br />

immer wieder, wenn eine Verschlechterung der Gesundterschaft<br />

1974 nach Frankfurt und blieb, weil es ihm so die er mit seiner Partnerin und heutigen Ehefrau Andrea<br />

gut gefiel. Doch die Tatsache, dass er aufgrund einer Naumann-Clément teilt, hätte er vieles nicht geschafft.<br />

schweren Krebserkrankung in jungen Jahren und deren<br />

Folgen in Zukunft im Rollstuhl würde sitzen müssen, war Kennengelernt haben sich die beiden durch das<br />

1987 schwer zu verkraften. „Das muss man erst mal Ehrenamt. Da waren sie eigentlich Konkurrenten, als<br />

akzeptieren“, sagt Clément.<br />

es um die Wahl des Pfarrgemeinderates in der Herz-<br />

Jesu-Kirche im Stadtteil Oberrad ging. „Ich habe damals<br />

gegen ihn verloren“, sagt die gebürtige Offenbacherin.<br />

„Entweder wird man dadurch zu Feinden oder man<br />

macht gemeinsame Sache.“ Sie entschlossen sich zu<br />

Letzterem und „haben tolle Sachen“ angestellt.<br />

Doch richtig nahe kamen sie einander erst später.<br />

Auf einem Straßenfest in Offenbach war Clément durch<br />

eine Vorführung aufs sogenannte Combitanzen aufmerksam<br />

geworden, bei dem Fußgänger mit Rollstuhlfahrern<br />

Paare bilden. Seine damalige Frau war nur begrenzt<br />

dafür zu begeistern. So startete er mit Andrea Naumann<br />

eine Tanzpartnerschaft.<br />

Heute haben die beiden auf Standard spezialisierten<br />

Hessen 14 deutsche Meistertitel gewonnen und durften<br />

bei Welt- und Europameisterschaften mit den Stärksten<br />

aufs Parkett. Doch der Anfang war nicht leicht. Nachdem<br />

ihnen das Formationstanzen beim Rollstuhl-Sport-<br />

Club (RSC) Frankfurt schnell zu langweilig geworden<br />

war, versuchten sie es auf sich allein gestellt. Die ersten<br />

Turniererfahrungen waren schmerzhaft, ab 2003 gab<br />

es die ersten Medaillen.<br />

Seitdem sind die Cléments aus der Szene nicht wegzudenken<br />

und haben dafür manch hemmendes Hindernis<br />

gemeistert. Die ganze Welt haben sie schon tanzend<br />

bereist. Davon sind sie wegen der anstrengenden<br />

langen Flüge abgekommen. Doch obwohl sie mangels<br />

Masse oft gegen viel jüngere Konkurrenz antreten<br />

müssen, gehören sie bei den Senioren weiter zu den<br />

Spitzenpaaren.<br />

„Wir tanzen mit guter Haltung“, erklärt Naumann-<br />

Clément. Andere seien aber schneller – auch weil der<br />

Mann dabei steht und führt. „Das ist derzeit en vogue“,<br />

Kombinationen wie die ihre eher Seltenheit. „Aber Tanzen<br />

ist sowieso immer subjektiv.“<br />

Bei der Rollstuhlvariante kommt es vor allem auf den<br />

Oberkörper an. Der muss so ausdrucksvoll agieren,<br />

dass selbst ohne Musik erkennbar ist, ob es sich gerade<br />

um Tango oder Walzer handelt. Seitwärtsbewegungen<br />

sind nicht möglich, auch wenn die speziellen, maßgeschneiderten<br />

Sportstühle, die zwischen 5.000 und<br />

6.500 Euro kosten, noch mit etwa 1.000 Euro teuren<br />

Spezialrädern ausgerüstet sind, die sich gut drehen.<br />

Der Fußgänger muss sich an die Einschränkungen anpassen,<br />

vor allem viel rückwärts tanzen, sagt<br />

Naumann-Clément. Aber den Partner nicht ziehen.<br />

Damit das harmonisch<br />

aussieht,<br />

trainieren die<br />

beiden zwei- bis<br />

dreimal in der<br />

Woche miteinander.<br />

Ein Fitnessstudio<br />

unterhalb ihrer<br />

Wohnung in<br />

Langen stellt ihnen<br />

dafür einen Raum<br />

zur Verfügung.<br />

Tipps und Tricks<br />

erhalten sie von Trainern, die sie sich selbst gesucht haben.<br />

Dabei gibt es auf ihrem Niveau kaum Spezialisten, deswegen<br />

orientieren sich die beiden an dem, was auch<br />

reine Fußgängerpaare präsentieren, und gestalten es<br />

für ihre Zwecke um. „Aber man braucht jemanden, der<br />

das kontrolliert“, sagt Naumann-Clément. Entsprechend<br />

leisteten sie sich das.<br />

Ihr eigenes Wissen und die Erfahrung, die sie sich in<br />

den vielen Jahren angeeignet haben, geben sie gerne<br />

weiter: Andrea Naumann-Clément engagiert sich als<br />

Trainerin und Fachbereichsvorsitzende im Deutschen<br />

Rollstuhl-Sportverband (DRS), ihr Mann ist dort stellvertretender<br />

Vorsitzender und Kassenwart des RSC Frankfurt.<br />

Seinen Beruf als Bankkaufmann hat er krankheitsbedingt<br />

aufgegeben. „Aber Tanzen gehört für mich zum Gesundungsprozess.“<br />

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Bilder: RSC Frankfurt: Marion Milz & Frank Wildmann


SPORTSZENE – STAND-UP-PADDLING<br />

STAND-UP-PADDLING<br />

Wettkämpfe bestreiten wollen. Und deshalb arbeitet<br />

Qualifizierte und zertifizierte Anbieter achten darauf,<br />

STAND-UP-<br />

PADDLING<br />

er vor allem mit aufblasbaren Boards, weniger mit den<br />

Hard-Boards aus der Rennserie. Dass SUP-Boards und<br />

Paddel seit einigen Jahren schon beim Discounter oder<br />

in Baumärkten angeboten werden, kommentiert Kassel<br />

dass Kinder immer eine Schwimmweste tragen, für<br />

Erwachsene sollten ebenfalls Westen im Angebot sein.<br />

Bei kühlem Wetter schützen Neopren-Anzüge und auch<br />

Neopren-Füßlinge. Für Gruppen gibt es oft größere<br />

VOM TRENDSPORT IN DEN BREITENSPORT<br />

klar und deutlich: „Ein billiges Brett kann für Kinder mit<br />

geringem Körpergewicht durchaus funktionieren.<br />

Event-Boards, die mehrere Personen gleichzeitig tragen;<br />

und Yoga auf dem SUP-Brett taugt nicht nur für schöne<br />

„Die Hochhauskulisse der Stadt mitten auf dem Wasser<br />

stehend zu sehen, das hat mich geflasht“, erzählt Robin<br />

Kassel, wenn er an seine erste eigene Tour auf dem<br />

Main in Frankfurt als Stand-Up-Paddler zurückdenkt.<br />

Vor zehn Jahren war das. Er arbeitete in einem Shop<br />

für Wassersportartikel, das einzige Board für Stand-Up-<br />

Paddling, kurz SUP, war aber ein Ladenhüter. Also hat<br />

er es schließlich selbst ausprobiert. Der Beginn einer Leidenschaft<br />

für das Stehpaddeln, die schnell auch seine<br />

Frau infizierte. „Man kann SUP wunderbar gemeinsam<br />

betreiben, auch für Kinder geht das oder für Menschen,<br />

die sich gar nicht für so sportlich halten oder lange keinen<br />

Sport mehr gemacht haben – wenn sie schwimmen<br />

können.“ Denn das ist für alle Teilnehmer unbedingt die<br />

Voraussetzung, um mit Brett und Paddel losziehen zu<br />

dürfen.<br />

Der wassersportaffine Trainer begann, Kleinstgruppen<br />

auf dem Main anzuleiten. „Vor zehn Jahren waren wir<br />

zu zweit oder zu dritt. Und dann galt SUP plötzlich als<br />

Trendsport. Heute haben wir an meinen Standorten zwi-<br />

Bilder: Christine Gabler, Dirk Möser, Robin Kassel<br />

Die GSUPA kooperiert mit den Wellenreitern und dem<br />

Deutschen Kanu-Verband, hat selbst aber nicht genügend<br />

Mitglieder, um in den Deutschen Olympischen<br />

Sportbund aufgenommen zu werden. Die SUP-Szene<br />

wird aktuell von vielen kleinen kommerziellen Anbietern<br />

bestimmt. Der Kanu-Verband reklamiert jedoch für sich<br />

eine Führungsrolle und hat schon vorletztes Jahr ein Positionspapier<br />

veröffentlicht, indem er seine 1.300 Vereine<br />

aufruft, mehr zu tun. Dank SUP hofft man auf neue,<br />

jüngere Mitglieder. Ulrich Clausing, Geschäftsführer<br />

Freizeitsport des Kanu-Verbandes in Duisburg, sagt:<br />

„SUP ist kein kurzfristiger Trend, sondern zeigt eine sta-<br />

Aber um wirklich dauerhaft Spaß an SUP zu haben,<br />

sollte man an der Ausrüstung nicht sparen.“ Ein Board<br />

braucht eine hohe Steifigkeit, die Nase den richtigen<br />

Shape, damit die Wellen nicht übers Brett laufen.<br />

Nicht zu vergessen das Paddel, dient es doch der Beschleunigung,<br />

dem Bremsen und dem Lenken.<br />

Länge und Breite des Boards werden nach dem Körpergewicht<br />

ausgesucht. Bevor es aber aufs Wasser geht,<br />

kommt für den Neuling an Land ein bisschen Theorie.<br />

Man lernt das Board mit Finnen und Halteleinen sowie<br />

das Paddel kennen, die Einstellung der passenden<br />

Paddellänge, die Paddeltechnik und die richtige Körperhaltung.<br />

Nach Trockenübungen und Sicherheitseinweisungen<br />

startet der praktische Teil. Zwei Stunden dauert<br />

in der Regel solch eine Einführung. Sie ist wichtig, denn<br />

viele Flüsse sind auch Schifffahrtsstraßen. Zum Verkehr<br />

der Tanker und Lastschiffe kommen noch Ausflugsdampfer,<br />

Sportboote sowie Strömungen und Untiefen.<br />

Zur eigenen Sicherheit müssen Regeln und Risiken beachtet<br />

werden, auch auf Seen und natürlich am Meer.<br />

Fotomotive, es ist auch ziemlich effektiv, weil man den<br />

Körper immer wieder ausbalancieren muss.<br />

Wie wird sich dieser Sport weiterentwickeln?<br />

„Das wird ein ernst zu nehmender Breitensport“, glaubt<br />

Robin Kassel. Er selbst kooperiert schon mit Vereinen<br />

und Betriebssportgruppen und strebt für die Zukunft<br />

noch die Zusammenarbeit mit Krankenkassen an:<br />

SUP ist in seinen Augen auch ein hervorragender Präventionssport.<br />

Ulrich Clausing von Deutschen Kanu-<br />

Verband sieht es so: „Stehpaddeln ist als Kombination<br />

aus Wellenreiten und Kanufahren ein hervorragendes<br />

Ganzkörper-Work-out. Es ist ein relativ einfacher, schnell<br />

erlernbarer, ruhiger und trotzdem fordernder Sport, der<br />

von Männern und Frauen jeden Alters gleichermaßen<br />

betrieben werden kann. Er schult den Gleichgewichtssinn<br />

und die Koordination, stärkt die gesamte Muskulatur,<br />

ist ein gutes Herz-Kreislauf-Training und stellt durch<br />

seine Naturverbundenheit einen idealen Ausgleich zum<br />

Alltagsstress dar.“<br />

schen Aschaffenburg und Frankfurt rund 2000 Leute pro<br />

Jahr.“ Dennoch ist SUP für Kassel derzeit nur Nebenerwerb,<br />

er ist angestellt in einem Catering-Unternehmen.<br />

Christian Hahn aus Berlin, Präsident der erst 2014<br />

gegründeten „German Stand Up Paddle Association“<br />

(GSUPA), spricht zwar von der „am schnellsten wachsenden<br />

Wassersportart der Welt“. Dass sich jemand<br />

alleine mit SUP den Lebensunterhalt verdienen kann,<br />

hält er aber derzeit für unmöglich.<br />

bile Entwicklung, gerade in Großstädten mit geeigneten<br />

Gewässern und einer jungdynamischen Bevölkerung,<br />

also in Berlin als Hochburg, Hamburg, Frankfurt,<br />

München. Aber auch im ländlichen Raum gibt es Angebote.“<br />

Der Verband will mit seiner Ausbildung zum<br />

„SUP-Instructor“ sicherstellen, dass auf Sicherheit und<br />

Naturverträglichkeit des Sports geachtet wird.<br />

Der Frankfurter Trainer konzentriert sich auf Freizeitsportler,<br />

die besondere Erlebnisse suchen, aber nicht<br />

Eine der meisten gestellten Fragen von Anfängern ist:<br />

Was passiert, wenn ich ins Wasser falle? Zunächst<br />

gilt: rasch wieder aufs Brett! SUP-Boards sind länger<br />

und breiter als Surfbretter und dadurch kippstabiler.<br />

Die Wahrscheinlichkeit reinzufallen ist bei ruhigem und<br />

umsichtigem Verhalten geringer als gedacht. Auf jeden<br />

Fall bringt SUP rasch Erfolgserlebnisse für alle Altersgruppen,<br />

denn man beherrscht die Grundzüge schneller<br />

als in den meisten anderen Wassersportarten.<br />

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SPORTSZENE – MAINOVA BREITENSPORT<br />

MAINOVA BREITENSPORT<br />

MIT MAINOVA DEN<br />

VORBILDERN GANZ NAH<br />

Am zweiten Juli-Wochenende gab die Triathlongemeinschaft<br />

wieder das Tempo in Frankfurt am Main vor.<br />

Zum 17. Mal lud die Mainmetropole zum Mainova<br />

IRONMAN Frankfurt ein.<br />

Bilder: Mainova, Joachim Storch<br />

Ziel. Neben Teamkapitänin Laura Philipp auf dem<br />

Rad nahm mit Nicole Leder, Siegerin des IRONMAN<br />

Frankfurt im Jahr 2007, eine echte IRONMAN-Legende<br />

an der Frauenstaffel teil. Gemeinsam mit den anderen<br />

Top-Athletinnen konnten sie eindrucksvoll beweisen, was<br />

Frauen in fordernden Sportarten leisten. Anna Hahner,<br />

eine der Läuferinnen, die in der Staffel für die herausragende<br />

Marathonzeit verantwortlich waren, sagte<br />

danach: „Es war unglaublich und ich habe so Respekt<br />

vor allen Startern hier“.<br />

Zwei Staffeln erhielten Profi-Unterstützung und wurden<br />

von den beiden Teamkapitänen Daniela Sämmler und<br />

Normann Stadler angeführt. Bei exklusiven Trainingstagen<br />

hatten Daniela und Normann den Staffelmitgliedern<br />

bereits in der Vorbereitungsphase wertvolle Tipps<br />

gegeben. Das machte sich bezahlt, beide Promistaffeln<br />

zeigten nicht nur großen Willen, sondern auch herausragenden<br />

Teamgeist – und gute Leistungen. Im Team<br />

von Daniela war ein Läufer beim Marathon umgeknickt,<br />

hat sich aber trotzdem bis zum Staffelwechsel durchgekämpft.<br />

„Jeder hilft jedem, jeder unterstützt jeden“, sagte<br />

Staffelteilnehmer Sven Härter hinterher. Der Teamgedanke<br />

innerhalb einer Staffel sei einfach enorm wichtig,<br />

findet Härter.<br />

die Kinder sind die Begegnungen mit den Profis immer<br />

etwas Besonderes. An ihnen kann sich der Nachwuchs<br />

orientieren.<br />

Ende Oktober übernehmen dann die Marathonis<br />

wieder die Innenstadt zur 37. Auflage des Mainova<br />

Frankfurt Marathon. Der Höhepunkt für alle: der Zieleinlauf<br />

über den roten Teppich in der Frankfurter Festhalle –<br />

egal ob Profi oder Amateur. Für einige Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer gibt es erneut ein zusätzliches Highlight.<br />

Sie starten in Promistaffeln unter anderem mit Triathlon-Profis.<br />

Insgesamt werden wieder 250 Starter für das<br />

Team Mainova an den Start gehen.<br />

„Die Stimmung ist bombastisch. Ich kriege Gänsehaut,<br />

wenn ich hier stehe. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt“,<br />

sagte Laura Philipp an der Radstrecke. Die Profi-<br />

Triathletin, die in diesem Jahr und bereits 2017 auf der<br />

Mitteldistanz das Feld dominierte, startete dieses Jahr<br />

mit ihrer Frauenstaffel Mainova Women for Sports Relay<br />

by Laura Philipp. Nach knapp neun Stunden und der<br />

zweitschnellsten Marathonzeit erreichte die mit aktuellen<br />

und ehemaligen Profi-Athletinnen besetzte Staffel das<br />

<strong>2018</strong> traten auch weitere Mainova-Staffeln über die<br />

Volldistanz an. Sechs Teams stellten sich der Herausforderung<br />

– ein einmaliges Erlebnis für die Amateursportler.<br />

Dank dieser Aktionen kommen Breitensportler ihren Vorbildern<br />

nahe. Vorbilder wie sie auch Nachwuchssportler<br />

haben. Dafür prädestiniert: die „Mainova Fußball-<br />

Camp für Kids“ und „Mainova-Trikots für die Region“.<br />

Für junge Fußballerinnen und Fußballer ist es ein ganz<br />

besonderes Erlebnis, wenn sie in den Fußball-Camps<br />

von Ex-Profis Tricks lernen. Ab August werden wieder<br />

zehn Mainova-Camps auf den heimischen Plätzen der<br />

Gewinnervereine stattfinden. Leuchtende Augen gibt<br />

es, wenn ehemalige Eintracht-Spieler neue Trikots an<br />

Jugendmannschaften überbringen. In den vergangenen<br />

elf Jahren sind in der Region über 6.000 Trikotsätze<br />

durch Mainova vergeben worden. Eine tolle Verbindung<br />

zwischen Sport und Nachwuchsförderung. Denn für<br />

Als Hessens größter Energiedienstleister liefert Mainova<br />

nicht nur zuverlässig Energie, sondern engagiert sich<br />

für die Menschen in der Region Frankfurt Rhein-Main.<br />

Dabei liegt uns die Unterstützung des Breitensports<br />

besonders am Herzen. Insgesamt gilt: Sport ist gesund.<br />

Sport verbindet. Sport erfüllt wichtige Funktionen in<br />

unserer Gesellschaft. Im Mittelpunkt stehen Werte wie<br />

Fair Play, Toleranz und Leistung. Darüber hinaus fördert<br />

er Integration. Diese Kraft entwickelt er bei Großveranstaltungen<br />

– genau wie im täglichen Vereinsleben oder<br />

bei Profis und Amateuren.<br />

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SPORTSZENE – EUROPEAN CHAMPIONSHIPS<br />

EUROPEAN CHAMPIONSHIPS<br />

„EUROPEAN CHAMPIONSHIPS“<br />

IN BERLIN UND GLASGOW<br />

DIE FRANKFURTER SPORTSTIFTUNG GEHÖRT AUCH ZU DEN GEWINNERN<br />

Bilder: Beautiful Sports, Axel Kohring<br />

Anders als viele Konkurrentinnen gab sie nicht auf.<br />

Einen letzten großen Auftritt erlebte Kathrin Klaas auf<br />

der internationalen Bühne. Die 34- jährige Werferin von<br />

der LG Eintracht Frankfurt schleuderte den Hammer am<br />

Schlusstag der Europameisterschaften 71,50 Meter weit<br />

und erreichte den siebten Platz. Kathrin Klaas bedankte<br />

sich beim Publikum im Olympiastadion, schließlich flossen<br />

Tränen zum Karriereende.<br />

Insgesamt waren die ersten „European Championships“ –<br />

sieben parallel stattfindende Europameisterschaften<br />

in Berlin und Glasgow – ein großer Publikumserfolg.<br />

Im Schnitt verfolgten über zwei Millionen Zuschauer<br />

die diversen Wettkämpfe in der ARD und im ZDF. Ein<br />

Hauch von Olympia lag über den Übertragungen.<br />

Golf, Leichtathletik, Rad, Rudern, Schwimmen, Triathlon,<br />

Turnen – die Kombination dieser Europameisterschaften<br />

sorgte für eine überzeugende Premiere.<br />

Für Kathrin Klaas und die frühere Frankfurter Hammerwerferin<br />

Betty Heidler gab es kürzlich noch interessante<br />

Nachrichten vom Internationalen Olympischen Komitee.<br />

Betty Heidler erhält statt der Bronzemedaille nachträglich<br />

die Silbermedaille für ihren Wettkampf bei den<br />

Olympischen Spielen in London 2012. Hintergrund<br />

ist die nun rechtskräftige Disqualifikation der russischen<br />

Olympiasiegerin Tatjana Lysenko wegen eines<br />

Dopingvergehens, das im Zuge von Nachkontrollen<br />

eingelagerter Proben erkannt worden ist. Die Ergebnislisten<br />

seien bereits entsprechend geändert, teilte das<br />

Internationale Olympische Komitee dem Deutschen<br />

Olympischen Sportbund mit. Kathrin Klaas, die im Hammerwurf-Finale<br />

von London Fünfte geworden war, erhält<br />

nun ihre Urkunde für den vierten Platz.<br />

Der Erfolg hat viele Väter, heißt ein Sprichwort. Vielleicht<br />

sollte man eher sagen, „viele Vater und Mütter“,<br />

aber im Kern stimmt die Aussage, vor allem, wenn man<br />

die Grundlagen für sportlichen Erfolg analysiert. Zum<br />

individuellen Talent und zur eigenen Begeisterung sowie<br />

Leidensfähigkeit muss vielfältige Unterstützung kommen,<br />

durch die Eltern, den Verein, durch Trainer und andere<br />

Betreuer, durch Physiotherapeuten, Ernährungswissenschaftler<br />

und, und, und. Vom Talent zum Meister wird<br />

man nicht im Handumdrehen, sondern der Weg dauert<br />

in der Regel acht bis zehn Jahre. Das kostet auch Geld,<br />

womit wir bei der finanziellen Förderung eines Athleten<br />

oder einer Athletin wären. Auch auf diesem Feld sind<br />

viele engagierte Mitspieler gefragt.<br />

Bester Beleg dafür ist der Facebook-Post von Carolin<br />

Schäfer, der Siebenkämpferin von der LG Eintracht<br />

Frankfurt, mit dem sie sich im August nach dem Gewinn<br />

der Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in<br />

Berlin für die Unterstützung bedankt hat – elf Partner,<br />

Förderer, Sponsoren zählt sie darin auf. Die Frankfurter<br />

SportStiftung gehört natürlich dazu.<br />

Für Carolin Schäfer war es die zweite internationale<br />

Medaille innerhalb von zwölf Monaten, nach Silber<br />

bei der WM 2017 in London – kein Wunder, dass<br />

sie vor allem ihren Trainer Jürgen Sammer mit Dank<br />

überschüttete. Die frühere Junioren-Weltmeisterin (2008)<br />

und Junioren-Europameisterin (2009) ist endgültig in der<br />

absoluten Weltspitze angekommen. Bei den Olympischen<br />

Spielen in Rio 2016 hatte sie als Fünfte ebenfalls<br />

überzeugt. Schon 2017 war sie in Hessen und in<br />

Frankfurt „Sportlerin des Jahres“.<br />

Bei der stimmungsvollen EM im Berliner Olympiastadion<br />

gingen nicht alle Hoffnungen auf, wie für die deutsche<br />

Marathon-Meisterin Katharina Heinig von der LG Eintracht<br />

Frankfurt; bei großer Hitze wurde sie 16. in 2:35<br />

Stunden. Erschöpft, gezeichnet, aber durchgekommen:<br />

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EVENT – SPORTGALA 2017<br />

SPORTGALA 2017<br />

Im stimmungsvollen Ambiente der Mainarcaden feierten rund 400<br />

Gäste aus der Frankfurter Sport- und Politikszene im November<br />

2017 den Ausklang eines spannenden und emotionalen Sportjahres.<br />

Bei der Frankfurter Sportgala wurden Athletinnen und Athleten,<br />

die für einen hiesigen Verein starten oder hier leben, in sieben<br />

Kategorien für ihre besonderen Leistungen ausgezeichnet.<br />

Die Ehrung der Sportlerinnen und Sportler erfolgt auf der Basis eines<br />

<strong>Online</strong>-Votings, bei dem sich 2017 rund 8.000 Menschen beteiligt<br />

haben. Den Siegerinnen und Siegern wird der Tradition nach ein<br />

Doppelhenkel-Siegerbembel überreicht. Veranstalter der Sportgala ist<br />

das Sportamt Frankfurt. Zum glanzvollen Rahmen des Abends trägt<br />

neben dem Programm mit atemberaubenden Show-Darbietungen<br />

auch die Tombola der Frankfurter SportStiftung zugunsten von<br />

Sportlerinnen und Sportlern bei.<br />

Bilder: RAMAN-PHOTOS 2017<br />

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SPORTGALA 2017<br />

SPORTGALA 2017<br />

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SPORTGALA 2017<br />

SPORTGALA 2017<br />

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SPORTGALA 2017<br />

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SPORTGALA 2017<br />

SPORTGALA PREISTRÄGER 2017<br />

SPORTLERIN DES JAHRES 2016<br />

Carolin Schäfer<br />

LG Eintracht Frankfurt, Leichtathletik<br />

SPORTLER DES JAHRES 2016<br />

Korash Kabir<br />

Calisthenics Frankfurt, Calisthenics<br />

MANNSCHAFT DES JAHRES 2017<br />

Löwen Frankfurt<br />

TRAINER DES JAHRES 2017<br />

Jürgen Sammert<br />

LG Eintracht Frankfurt<br />

BEHINDERTENSPORTLER DES JAHRES 2017<br />

Valentin Luz<br />

FRG Germania, Rudern<br />

NACHWUCHSSPORTLERIN DES JAHRES 2017<br />

Elena Kelety<br />

Königsteiner LV, Leichtathletik<br />

NACHWUCHSSPORTLERIN DES JAHRES 2017<br />

Tobias Krick<br />

United Volleys Rhein-Main, Volleyball<br />

SPORTAMT.FRANKFURT.DE<br />

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