Industrieanzeiger 21.18
Themenheft Technischer Einkauf, Zulieferung
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<strong>21.18</strong><br />
13.08.2018 | 140. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />
Extra-Ausgabe Technischer Einkauf<br />
E-Mobility Neue Bedarfe, andere Spielregeln Seite 24<br />
Standort Hightech aus der Schweiz Seite 44<br />
Aventics-Manager Hart<br />
Pneumatik-Shop<br />
geht online Seite 22<br />
Special<br />
Zukunft des<br />
Einkaufs<br />
Seite 29<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 1
ECOSIT ® RFID<br />
So sieht die Beschaffung der Zukunft aus<br />
ECOSIT ® setzt neue Maßstäbe im Beschaffungsprozess<br />
Die RFID Box wird vom reinen Auslöser der Bestellung zur Informationszentrale.<br />
Das 15"-Touchdisplay ermöglicht den Zugriff auf die zentrale Datenbank und die<br />
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2 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
meinung<br />
Fair Play,<br />
quo vadis?<br />
Wo ist er nur geblieben, der faire und ehrliche Umgang der OEMs<br />
mit den Zulieferern. Sind Win-win-Situation oder leben und leben<br />
lassen in der Automobilbranche nur Floskeln? Es sieht so aus.<br />
Derzeit nehmen die Klagen wieder zu, fast wie zu López-Zeiten. Vor<br />
allem kleinere und mittelständische Zulieferer sind betroffen, können<br />
sie sich nicht so wehren wie die Großen. Hier steht Marktmacht<br />
gegen Marktmacht, man begegnet sich auf Augenhöhe.<br />
Gewiss: Die Automobilbauer brauchen Geld, trotz hoher Gewinne.<br />
Aber das eine scheint mit dem anderen nichts zu tun zu haben.<br />
Selbst Strafen in Milliardenhöhe, etwa für die Dieselaffäre, trüben<br />
die Bilanzen der Fahrzeughersteller kaum.<br />
Der Druck auf die Zulieferer basiert auf der<br />
Zukunft. Man brauche viel Geld für die<br />
Entwicklung der Elektromobilität, für<br />
autonome Fahrzeuge, für deren Vernetzung.<br />
Das holt man sich gern zum Teil bei den<br />
Lieferanten.<br />
Leider gehören zu den Verhandlungen auch<br />
zweifelhafte Methoden, über die aber kaum<br />
gesprochen wird. Nur gemunkelt. Sei es<br />
Eintrittsgeld, um Angebote abgeben zu<br />
dürfen. Seien es unzulässige mündliche<br />
Nebenabreden. Oder das vorherige Einfordern<br />
hoher Rabatte, um die Chance auf<br />
einen künftigen Auftrag zu haben. Wer<br />
aufmuckt, ist weg vom Fenster. Wobei, es ist<br />
nichts dagegen einzuwenden, wenn echte<br />
Produktivitätsfortschritte in Form von<br />
Rabatten weitergegeben werden.<br />
Man muss sich nur die Bilanzen der<br />
OEMs anschauen, und die der Zulieferer.<br />
Oder die Summen, die die festen Mitarbeiter<br />
der OEMs in letzter Zeit als Prämie<br />
erhielten. Sei Ihnen gegönnt. Aber am<br />
Erfolg der Automobilhersteller sind eben<br />
auch die Zulieferer beteiligt. Und die<br />
gehen häufig leer aus. •<br />
Themen <strong>21.18</strong><br />
06 Technik-Augenblicke<br />
08 Tipps der Redaktion<br />
10 Frachteinkauf<br />
14 Elektromobilität<br />
18 Automotive-Zubehör<br />
22 E-Commerce<br />
24 Einkaufsstrategien<br />
26 Beschaffungslogistik<br />
29 Sonderteil Einkauf 4.0<br />
44 Standort Schweiz<br />
52 Digitale Demofabrik<br />
54 Industrieprodukte<br />
82 Produkte<br />
90 Glosse<br />
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Berichte aus der<br />
Wissenschaft.<br />
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Werner Götz<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 3
inhalt <strong>21.18</strong><br />
44 | Hightech-Land Schweiz<br />
Auch 2018 listet der Global<br />
Innovation Index die<br />
Schweiz auf Platz eins der<br />
innovativsten Nationen der<br />
Welt. Das Land punktet mit<br />
wichtigen Kompetenzen und<br />
kluger Standortpolitik.<br />
29 | Special: Einkauf 4.0<br />
Die Automatisierung der<br />
Beschaffungsprozesse ist<br />
nicht mehr als die erste Welle<br />
der digitalen Transformation.<br />
Moderne Tools bilden die<br />
analogen Prozesse optimiert<br />
ab und beschleunigen die<br />
Ausführung.<br />
22 | Interview<br />
Der Pneumatikspezialist<br />
Aventics startet diesen September<br />
in Deutschland seinen<br />
Online-Shop. Die Besonderheiten<br />
erläutert der E-Commerce-Experte<br />
Andreas Hart.<br />
4 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
News & Management<br />
03 Meinung<br />
Der Umgang von OEMs mit Automobilzulieferern<br />
lässt zu wünschen übrig<br />
10 Maschinen- und Anlagenbau<br />
Bei der Abwicklung des<br />
Frachteinkaufs bestehen Defizite<br />
11 Werkzeugmaschinen<br />
Italiens Herstellerindustrie schließt<br />
2017 mit Wachstum ab<br />
12 Predictive Maintenance<br />
Wer im aufstrebenden Weltmarkt<br />
mitmischen will, muss sich anpassen<br />
14 Elektromobilität<br />
Testlösungen für autonome- und E-<br />
Autos versprechen Milliardenumsätze<br />
18 Automotive-Zubehör<br />
Die Automechanika in Frankfurt<br />
präsentiert neue Trends<br />
●22 Interview<br />
E-Commerce-Experte Andreas Hart<br />
zum neuen Aventics-Online-Shop<br />
24 Einkaufsstrategie<br />
Elektromobilität verändert die Bedarfe<br />
und die Spielregeln im Einkauf<br />
26 Beschaffungslogistik<br />
Wie Blockchains die Effizienz und<br />
Sicherheit in Lieferketten steigern<br />
Special: Zukunft des Einkaufs<br />
●29 Digitalisierung<br />
In Zeiten von Digitalisierung und<br />
Disruption muss sich der Einkauf von<br />
bisherigen Strukturen lösen und sich<br />
neu ausrichten<br />
Technik & Wissen<br />
●44 Standort Schweiz<br />
Für die Spitzenwerte des Hightech-<br />
Landes Schweiz gibt es gute Gründe<br />
52 Digitale Demofabrik<br />
Comarch forscht mit der RWTH<br />
Aachen an einem durchgängigen<br />
Internet of Production für KMU<br />
Industrieprodukte<br />
54 Antriebs-/Fluidtechnik<br />
Tragbare Filtereinheit vereinfacht die<br />
Wartung auf engstem Raum<br />
58 Fertigungstechnik<br />
Trotz hoher Leistungsfähigkeit und<br />
Präzision sind die neuen Tools flexibel<br />
60 Qualitätssicherung<br />
Auswerte-Elektronik für tägliche<br />
Messaufgaben in der Fertigteilprüfung<br />
62 Pumpen & Kompressoren<br />
Frequenzgeregelter Kompressor hilft<br />
Energie einzusparen<br />
64 Oberflächentechnik<br />
Optimierte Behälterlösungen für die<br />
individuelle Teilereinigung<br />
66 Zulieferprodukte<br />
Zweistrahliger Laser schmilzt<br />
Hochleistungskunststoff PEEK auf<br />
74 Betriebsbedarf<br />
Tray-Wechselgerät mit direkter<br />
Palettierung auf Bodenroller<br />
78 Arbeitsschutz<br />
Heizjacke mit sechs individuell steuerbaren<br />
Heizzonen lädt Smartphone<br />
Produkte & Service<br />
06 Augenblicke der Technik<br />
08 Tipps der Redaktion<br />
14 Veranstaltungen<br />
20 Menschen<br />
82 Produkte<br />
87 Impressum & Vorschau<br />
88 Firmenschriften<br />
89 Wir berichten über<br />
90 Zuletzt<br />
Zum Titelbild<br />
Neue Lösungen, Entwicklungen und<br />
Plattformen prägen den technischen<br />
Einkauf bereits heute. Bild: sdecoret/Fotolia<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 5
6 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
nahm am 11. Juni 2018<br />
die weltweit präziseste<br />
Neutrino-Waage im Rahmen<br />
des Karlsruhe Tritium<br />
Neutrino (KATRIN) Exaugenblicke<br />
der technik<br />
Sie nehmen ihren Anfang in Kernreaktionen,<br />
zum Beispiel in unserer Sonne oder in<br />
radioaktiven Zerfallprozessen. Sie interagieren<br />
kaum mit anderer Materie, durchdringen<br />
problemlos alles, unabhängig von<br />
seiner Dichte und sind so klein und leicht,<br />
dass die Wissenschaft lange Zeit glaubte,<br />
sie hätten keine Masse: Neutrinos. Die<br />
schwer fassbaren Teilchen sind die leichtesten<br />
und häufigsten Teilchen in unserem<br />
Universum. Die Frage nach ihrer Masse gehört<br />
zu den wichtigsten der modernen Teilchenphysik<br />
und Kosmologie. Ihrer Beantwortung<br />
widmen sich derzeit 150 Forscher<br />
am KIT. Nach 17 Jahren Plan- und Bauzeit<br />
periments ihre Dienste auf. Der europaweit<br />
einzigartige Apparat ist eine 70 m lange,<br />
60 Mio. € teure Messanlage, an deren<br />
Beginn Titrium steht. Die radioaktive Version<br />
von Wasserstoff spaltet sich hier in<br />
Elektronen und Neutrinos auf, die über<br />
ein starkes Magnetfeld zum Herzstück des<br />
Projekts gelangen: ein 24 m langes, 200 t<br />
schweres Spektrometer aus Edelstahl<br />
(Bild). Im Innern dieser Vakuumkammer,<br />
wird letztlich die Masse der Elektronen gemessen,<br />
die gleich der von Neutrinos ist.<br />
Aufgrund ihrer Größe konnte das Spektrometer<br />
nicht über die Autobahn von seinem<br />
Produktionsort in Oberbayern zum<br />
KIT nach Karlsruhe transportiert werden,<br />
sondern musste einen 9.000 km langen<br />
Umweg über die Donau, das Mittelmeer,<br />
die Nordsee und den Rhein nehmen. Das<br />
Bild zeigt den Transport bei Karlsruhe.<br />
Bild: KIT<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 7
tipps der redaktion<br />
Stil gepaart mit Effizienz<br />
Immer öfter sieht man Glühbirnen – ganz ohne Lampenschirme<br />
– als minimalistisches Statement oder als Ausdruck<br />
von Design von der Decke baumeln. Ausgefallene<br />
Modelle gibt es zum Beispiel von Nanoleaf. Die LED-Leuchtmittel<br />
sind in weiß, schwarz oder mit Blumenmuster und in<br />
einem warmen oder kalten Farbton erhältlich. Der Hersteller<br />
verspricht eine Lebensdauer von 30.000 Stunden und bietet<br />
Modelle von 7,2 bis 15 Watt an. Dimmbare Versionen sind ebenfalls<br />
erhältlich.<br />
Bild: Nanoleaf<br />
@<br />
Eine<br />
Übersicht sowie weitere Informationen zu<br />
den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:<br />
www.industrieanzeiger.de/tipps<br />
Gerader Rücken kann entzücken<br />
Bild: Percko<br />
Tagsüber ist es der Bürostuhl,<br />
abends die Couch: Der moderne<br />
Mensch verbringt den Großteil<br />
seiner Zeit sitzend oder<br />
liegend – und das oftmals mit<br />
einer schlechten Körperhaltung,<br />
die Rückenschmerzen begünstigt.<br />
Hier setzt die Kleidung von<br />
Percko an. Als Top oder T-Shirt<br />
unterhalb des normalen Outfits<br />
getragen, üben die Oberteile<br />
Druck aus, sobald man eine<br />
ungesunde Haltung einnimmt.<br />
Dies geschieht über ergonomisch<br />
an den Rücken angepasste<br />
Bänder im Stoff, die sich stufenweise<br />
spannen lassen. Ganz<br />
ohne Elektronik wird man so<br />
daran erinnert, aufrecht durch<br />
den Tag zu gehen.<br />
Günstig in den Urlaub starten<br />
Bild: Backmarket<br />
Refurbished oder wiederaufbereitet – für wen bei Elektrogeräten<br />
wie Urlaubskameras auch secondhand infrage kommt, sollte sich<br />
auf backmarket.de umsehen. Als Anbieter von generalüberholter<br />
oder neuwertiger Ware, bietet die E-Commerce-Plattform Computer,<br />
Smartphones, Fernseher, Drohnen, Spielekonsolen... oder<br />
eben Fotokameras zu günstigen Preisen an. Diese liegen dort im<br />
Schnitt 48 % unter den Originalkosten. Die Reisekasse freut sich.<br />
8 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Für die Nerds von morgen<br />
Mit dem Conrad-Lernpaket rund um das Internet der Dinge<br />
können technikbegeisterte Tüftler die Steuerung von Hardware<br />
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oder die Netzwerk- und HTML-Programmierung zu erfahren.<br />
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Bild: Conrad Electronic<br />
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Nachhaltiger Genuss<br />
Wer Filterkaffee trinkt, nutzt wahrscheinlich<br />
auch Filtertüten aus Papier. Als Öko-Alter -<br />
native bieten sich Dauerfilter an, zum Beispiel<br />
von Westmark. Diese bestehen aus Kunststoff<br />
und rostfreiem Edelstahl, sind geschmacksneutral<br />
und lassen sich nach der Nutzung dank<br />
Bügel einfach entnehmen und wieder einsetzten.<br />
In Größe 4 sind die Filter für alle gängigen<br />
Kaffeemaschinen oder Hand-Kaffeefilter geeignet<br />
und ergeben 8 bis 12 Tassen. Die Reinigung<br />
erfolgt per Hand oder Spülmaschine. Auf Dauer<br />
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nachrichten<br />
Dringender<br />
Handlungsbedarf<br />
Frachteinkauf | Im Maschinen- und Anlagenbau<br />
offenbart oft die Abwicklung des Frachteinkaufs<br />
Defizite. Zu hinterfragen ist deshalb das konventionelle<br />
Frachtvergabesystem zu Tagespreisen.<br />
Ein effizienter Frachteinkauf zu<br />
Tagespreisen braucht klar definierte<br />
Zuständigkeiten innerhalb<br />
des Unternehmens, zudem<br />
sollte die Aufgabe in der richtigen<br />
Abteilung verortet sein.<br />
Doch bereits hier hakt es: Bei<br />
rund 25 % der vom Logistik -<br />
berater Prolog-Team im Auftrag<br />
von Conloxx befragten 55 mittelständischen<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenbauern sind die technischen<br />
Einkaufsabteilungen mit<br />
der Beschaffung günstiger<br />
Transportdienstleistungen befasst.<br />
Dies sei wenig zielführend,<br />
da die Kernkompetenzen der<br />
Einkäufer im Beschaffen von<br />
Produktionsmaterialien liegen.<br />
Versand- und Logistikabteilungen<br />
hingegen hätten in der Regel<br />
die nötige praxisrelevante Erfahrung,<br />
welcher Spediteur die<br />
beste Transportabwicklung biete.<br />
„Damit einzelne Abteilungen<br />
nicht überlastet werden, ist die<br />
Verwendung eines digitalen<br />
Frachtvergabesystems sinnvoll“,<br />
empfiehlt Logistikberater Martin<br />
Stoll.<br />
Rund zwei Drittel der Teilnehmer<br />
halten Compliance und<br />
Revisionssicherheit für wichtige<br />
Aspekte ihres Frachteinkaufs.<br />
Konkret bedeutet dies, dass gesetzliche<br />
Bestimmungen sowie<br />
selbst definierte Verhaltensrichtlinien<br />
während des gesamten<br />
Ausschreibungsprozesses durchgehend<br />
beachtet werden. Dennoch<br />
wickeln etwa 70 % der<br />
Maschinen- und Anlagenbauer<br />
ihren Frachteinkauf über Telefon,<br />
E-Mail und Fax ab. Diese<br />
Routine stehe in Widerspruch<br />
zu Compliance und Revisionssicherheit,<br />
da die genannten Kommunikationsmittel<br />
oftmals keine<br />
rechtssichere Transportabwicklung<br />
gewährleisten, heißt es<br />
in der Studie. Mit Frachtsoftware<br />
gehen man hingegen auf<br />
Nummer sicher, weiß Stoll.<br />
Bei einem Viertel der Unternehmen<br />
vergehen zudem von<br />
der Anfrage bis zur Vergabe<br />
mehr als 30 min. Sie stoßen<br />
schnell an ihre Grenzen, würden<br />
sie für einen Frachtauftrag bei<br />
mehreren Transportdienstleistern<br />
anfragen. Schon deshalb<br />
würden sich digitale Frachtvergabesysteme<br />
anbieten. •<br />
Digitale Frachtvergabesysteme<br />
stellen transparente<br />
und revisionssichere<br />
Geschäftsvorgänge sicher<br />
und verhindern Compliance-Verstöße.<br />
Bild: vege/<br />
Fotolia<br />
Zulieferindustrie ohne neue Impulse<br />
Die Kapazitäten der Zulieferer sind derzeit<br />
gut ausgelastet – Neue Impulse fehlen<br />
jedoch. Bild: paulbranding/Fotolia<br />
Geschäftsklima | Die deutschen Zulieferer<br />
haben im Juli ihr Niveau der beiden Vormonate<br />
gehalten. Laut der Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie ArGeZ unterlagen sowohl<br />
die Einstufung der aktuellen Lage als auch<br />
die Bewertung der Perspektiven bis zum<br />
Jahreswechsel 2018/2019 keinen neuen Impulsen.<br />
Die monatliche Umfrage in Zusammenarbeit<br />
mit dem Ifo-Institut München fand<br />
noch vor den Gesprächen von EU-Kommissionspräsident<br />
Jean-Claude Juncker und<br />
US-Präsident Donald Trump statt. Somit<br />
konnten deren Ergebnisse – unter anderem<br />
die Vertagung der Ausweitung der Zollsätze<br />
auf Pkws sowie Komponenten – keinen Einfluss<br />
mehr auf die Umfrage nehmen.<br />
Die ArGeZ gibt derzeit jedoch keine Entwarnung,<br />
da erfahrungsgemäß nicht zu bestimmen<br />
sei, wie die „Halbwertszeit der Vereinbarungen“<br />
ausfalle. So sei davon auszugehen,<br />
dass sich die derzeitigen Unsicherheiten<br />
eher noch verfestigen würden.<br />
Die 600 befragten Zulieferunternehmen<br />
gehören den folgenden Industriebereichen<br />
an: Gießerei, Kunststoffverarbeitung. Stahlund<br />
Metallverarbeitung, Nichtmetall (NE),<br />
Kautschuk und Technische Textilien. •<br />
10 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Positive Bilanz<br />
für Italien<br />
Jahresabschluss | Italiens Herstellerindustrie für Werkzeugmaschinen,<br />
Robotik und Automatisierung zeigte 2017<br />
ein Wachstum in allen relevanten Wirtschaftsindikatoren.<br />
Mit einem Umsatz von mehr als<br />
9 Mrd. Euro haben Italiens Hersteller<br />
das Jahr 2017 laut Branchenverband<br />
Ucimu positiv abgeschlossen.<br />
Die Produktion<br />
von Werkzeugmaschinen, Robotern<br />
und Automatisierungslösungen<br />
lag knapp über 6 Mio.<br />
Euro und verzeichnete damit im<br />
Vergleich zum Vorjahr einen<br />
Anstieg um 9,6 %.<br />
Dieses Ergebnis ist sowohl<br />
auf die gestiegene Inlandsnachfrage<br />
als auch auf die im Vergleich<br />
zu 2016 wieder positive<br />
Exportrate zurückzuführen: Die<br />
Lieferungen an den Binnenmarkt<br />
sind um 17,4 % auf 2,7<br />
Mio. Euro gestiegen, während<br />
sich der Export um 4,1% auf<br />
3,4 Mio Euro erhöht hat.<br />
Damit nimmt Italien nach<br />
China, Deutschland und Japan<br />
den vierten Platz unter den weltweiten<br />
Herstellern der Branche<br />
ein. Als Exporteur verteidigt das<br />
Land seinen dritten Platz hinter<br />
Deutschland und Japan. Hauptabsatzmarkt<br />
für italienische<br />
Produkte war hierbei mit 343<br />
Mio. Euro Deutschland. Es folgten<br />
China mit 342 Mio. und die<br />
USA mit 318 Mio. Euro.<br />
Laut Ucimu ist 2018 ein Produktionsanstieg<br />
von 9,3 % auf<br />
6,7 Mio. Euro zu erwarten. Hier<br />
stellt Verbandspräsident Massimo<br />
Carboniero fest: „Es ist offensichtlich,<br />
dass wir nicht mehr<br />
die im Jahr 2017 registrierten<br />
Steigerungen erwarten können,<br />
aber das Wachstum, obgleich<br />
moderat, zeigt an, dass der<br />
Markt noch steigt und sich auf<br />
Rekordniveau stabilisiert.“ •<br />
Italiens Werkzeugmaschinenhersteller<br />
verzeichneten<br />
im zweiten Quartal<br />
2018 einen Auftragseingang<br />
von + 2,8 %.<br />
Bild: Rawf8/Fotolia<br />
Einkauf muss sich neu ausrichten<br />
Organisation | In Zeiten von Digitalisierung<br />
und Disruption sehen sich industrielle Einkaufsabteilungen<br />
neuen Rahmenbedingungen<br />
gegenüber. Da gerade der Einkauf im<br />
volatil gewordenen Umfeld eine Schlüsselrolle<br />
einnimmt, muss er sich von bisherigen<br />
Strukturen lösen und neu ausrichten. Notwendige<br />
Schritte erläutert die Roland-Ber-<br />
ger-Studie „Procurement-Endgame“. Um<br />
weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, müsse<br />
ein Unternehmen in seiner Einkaufsstrategie<br />
unbedingt „die neuen Anforderungen<br />
an den Einkauf aus disruptiven Trends und<br />
die eigene Digitalisierung berücksichtigen“,<br />
rät Berger-Partner Oliver Knapp.<br />
Demnach kann die notwendige Transformation<br />
in einem mehrstufigen<br />
Prozess gelingen. Als erstes gilt<br />
es, die Rahmenbedingungen, also<br />
branchenspezifische Trends,<br />
die Firmenstrategie sowie die individuellen<br />
Erfolgsfaktoren des<br />
Mittlerweile werden auch<br />
komplexere Aufgaben im<br />
Einkauf automatisiert<br />
erledigt. Bild: metamorworks/Fotolia<br />
Unternehmens zu betrachten. Zu diesem<br />
Schritt gehört auch eine Analyse, was die<br />
Einkaufsfunktion zukünftig leisten muss<br />
und wie viel Zeit für die Transformation<br />
bleibt. „Wer nur die Digitalisierung angeht<br />
oder neue Trends im Markt außer Acht<br />
lässt, wird scheitern. Eine ganzheitliche Betrachtung<br />
aller Einflussgrößen ist entscheidend<br />
für die Transformation“, so Knapp.<br />
Darauf aufbauend entstehen verschiedene<br />
Szenarien: Wie sollen die Organisation<br />
und Rolle des Einkaufs sowie das Zuliefernetzwerk<br />
aussehen, welche Kapazitäten<br />
werden durch die digitale Standardisierung<br />
frei? Die einzelnen Faktoren müssten Unternehmen<br />
individuell gewichten und im Hinblick<br />
auf ihre Möglichkeiten bewerten. In<br />
weiteren Schritten geht es darum, Szenarien<br />
und strategische Maßnahmen zu realisieren.<br />
Mit einer solchen Roadmap lasse sich die<br />
Transformation Schritt für Schritt steuern<br />
und erfolgreich umsetzen, meint Knapp. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 11
nachrichten<br />
Ticker<br />
+++ Faulhaber | Der Unternehmensbereich<br />
Antriebssysteme<br />
des Anbieters von Miniatur- und<br />
Mikroantriebstechnik aus Baden-Württemberg<br />
übernimmt<br />
Dimatech, einen Hersteller für<br />
Schrittmotoren in Scheibenmagnettechnologie<br />
aus der Schweiz.<br />
Damit erweitert Faulhaber sein<br />
Portfolio bei Schrittmotoren im<br />
oberen Leistungsbereich. +++<br />
Klare Strategie statt<br />
Datenflut<br />
❧<br />
+++ Findling Wälzlager | Das<br />
Karlsruher Unternehmen investiert<br />
in zwei neue Dosieranlagen<br />
zur Wälzlagerbefettung und eine<br />
Spezialreinigungsanlage. So ist<br />
die Sonderfertigung in Serien bis<br />
1.000 Stück pro Losgröße und<br />
eine Verarbeitung von hochfertigen<br />
PTFE-Fetten dank ölfreier<br />
Oberflächen möglich. +++<br />
❧<br />
+++ Kemper | Der Hersteller<br />
von Absaug- und Filteranlagen<br />
aus dem westfälischen Vreden<br />
hat mit ITec einen neuen Vertriebspartner<br />
in Skandinavien.<br />
Das norwegische Unternehmen<br />
vertreibt mit rund 150 Schweißfachhändlern<br />
ab sofort exklusiv<br />
das Kemper-Portfolio. Der globale<br />
Zulieferer vertreibt etwa<br />
Schneid- und Werkzeugmaschinen<br />
sowie Lasersysteme. +++<br />
❧<br />
+++ SKF | Der schwedische Anbieter<br />
von Wälzlagern, Dichtungen,<br />
Schmiersystemen und Mechatronik-Bauteilen<br />
verkauft<br />
seinen Geschäftsbereich Lineartechnik<br />
und Aktuatorik an Triton,<br />
eine deutsch-schwedische<br />
Private-Equity-Gesellschaft. +++<br />
Predictive Maintenance<br />
bedeutet weit mehr als<br />
nur Betriebsdaten sammeln.<br />
Bild: NicoElNino/<br />
Fotolia<br />
Predictive Maintenance | Der Weltmarkt für vorausschauende<br />
Wartung wächst bis 2022 um bis zu 40 % pro Jahr. Wer<br />
reüssieren will, muss seine Unternehmenskultur ändern.<br />
Acht von zehn Unternehmen befassen<br />
sich bereits mit dem Thema<br />
vorausschauende Wartung,<br />
hat die Unternehmensberatung<br />
Roland Berger in ihrer Analyse<br />
„Predictive Maintenance –<br />
From data collection to value<br />
creation“ ermittelt. Reines Sammeln<br />
von Betriebsdaten sei aber<br />
viel zu kurz gedacht, mahnen<br />
die Berater. Schließlich gehe es<br />
weniger um die „richtigen“ Sensoren,<br />
als um Offenheit für neues<br />
(Service-)Denken. „In Wirklichkeit<br />
geht es hierbei um eine<br />
Unternehmenstransformation,<br />
die den Endkundenbedarf in<br />
den Mittelpunkt rückt“, sagt<br />
Roland Berger-Partner Sebastian<br />
Feldmann. Wenn das gelinge,<br />
würden sich Unternehmen vom<br />
reinen Technologie-Anwender<br />
und Datensammler zum serviceorientierten<br />
Wertschöpfungspartner<br />
wandeln und wären<br />
langfristig erfolgreich. Laut der<br />
Studie stehen am Ende von Predictive<br />
Maintenance neue Geschäftsmodelle<br />
und eine Unternehmenskultur,<br />
die nicht mehr<br />
in Silos denkt.<br />
Im heutigen klassischen After-Sales<br />
verdienen die Unternehmen<br />
hauptsächlich am Verkauf<br />
von Hardware und nachgelagerter<br />
Produktion, etwa mit<br />
einer Verpackungsmittelmaschine<br />
und Ersatzteilen. Im Zeitalter<br />
von Predictive Maintenance<br />
würden sie zum Leistungsverkäufer<br />
des eigentlichen Ergebnisses<br />
ihrer Hardware, etwa Anzahl<br />
der Verpackungen pro<br />
Stunde. •<br />
12 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Visuelle Qualitätssicherung im Visier<br />
Übernahme | Atlas Copco<br />
Holding aus Essen hat Quiss mit<br />
Sitz in Puchheim bei München<br />
übernommen. Die zum schwedischen<br />
Industriekonzern Atlas<br />
Copco gehörende deutsche<br />
Produktionsstätte für Produktivitätslösungen<br />
der Industrie will<br />
durch die Akquisition Kompetenz<br />
im Bereich der visuellen<br />
Qualitätssicherung und Roboterführung<br />
gewinnen. Quiss bie-<br />
tet Systemlösungen zur visuellen<br />
100-%-Inspektion und Überwachung<br />
von Kleb- und Dichtstoffapplikationen<br />
an. Die derzeit 45<br />
Beschäftigten widmen sich der<br />
Bildverarbeitung mit zugehörigen<br />
Algorithmen sowie dem<br />
Systemaufbau inklusive Hardund<br />
Software.<br />
Henrik Elmin, Präsident des<br />
Konzernbereichs Industrietechnik<br />
bei Atlas Copco, spricht von<br />
einem „deutlichen Mehrwert“<br />
für Kunden im Bereich der Automation.<br />
•<br />
Fahrerlose<br />
Intralogistik<br />
Kooperation | Die SSI Schäfer<br />
Gruppe als Anbieter von modularen<br />
Lager- und Logistiklösungen<br />
mit Hauptsitz im saarländischen<br />
Neunkirchen kooperiert<br />
mit DS Automotion aus Linz.<br />
Durch finanzielle Beteiligung<br />
von SSI Schäfer am Hersteller<br />
für fahrerlose Transportsysteme<br />
für die innerbetriebliche Logistik<br />
und Montage, wollen beide<br />
Geschäftspartner ihre FTS-<br />
Kompetenz in der Intralogistik<br />
ausbauen.<br />
Aus Sicht von DS Automotion<br />
bedeutet die Kooperation eine<br />
Erweiterung des eigenen Produktportfolios<br />
als Antwort auf<br />
eine steigende Nachfrage nach<br />
agilen Systemen in der Intralogistik.<br />
Geschäftsführer Arthur<br />
Kornmüller bewertet die Partnerschaft<br />
daher wie folgt: „Mit<br />
der weltweit tätigen SSI Schäfer<br />
Gruppe haben wir den passenden<br />
Partner gefunden, um das<br />
Geschäft mit Gesamtlösungen<br />
für die Lager- und Transportlogistik<br />
weiter auszubauen.“<br />
Manfred Hummenberger,<br />
weiterer Geschäftsführer bei DS<br />
Automotion, spricht in diesem<br />
Zusammenhang von „flexiblen<br />
innerbetrieblichen Materialflüssen“,<br />
die in „ganzheitliche Logistiklösungen<br />
integriert“ werden<br />
sollen.<br />
SSI Schäfer beschäftigt derzeit<br />
rund 10.500 Mitarbeiter an<br />
zehn Produktionsstätten. •<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 13
nachrichten<br />
Veranstaltungen<br />
Prozesskette im Fokus – Korrosionsschutz,<br />
26. September, Ulm<br />
Bantleon, Ulm<br />
www.bantleon.de<br />
Elektromobilität sorgt für<br />
Milliarden-Umsatz<br />
❧<br />
Spritzgießen – Grundlagen und Verfahren,<br />
26. - 27. September, Ostfildern<br />
Technische Akademie Esslingen e. V.,<br />
Ostfildern<br />
www.tae.de<br />
O-Ringe im Detail erklärt, 27. September,<br />
Pinneberg<br />
C. Otto Gehrckens, Pinnenberg<br />
www.cog.de<br />
❧<br />
❧<br />
Datacenter Experience – Zukunft. Heute,<br />
27. September, München<br />
Socomec, Mannheim<br />
www.datacenter-experience.com<br />
IAA – Messe für Nutzfahrzeuge,<br />
27. September - 04. Oktober, Hannover<br />
Verband der Automobilindustrie e. V.,<br />
Berlin<br />
www.iaa.de<br />
❧<br />
❧<br />
Wärmeleitfähige Kunststoffe clever eingesetzt<br />
– Der Wandel vom Isolator zum Wärmeleiter,<br />
27. September, Lüdenscheid<br />
Kunststoff-Institut, Lüdenscheid<br />
www.kunststoff-institut-luedenscheid.de<br />
❧<br />
Feinwerktechnische Konstruktion,<br />
27. - 28. September, Dresden<br />
DGFT Deutsche Gesellschaft für Feinwerktechnik<br />
e.V., Dresden<br />
www.dgft-ev.de<br />
Die Entwicklung und<br />
Prüfung autonomer<br />
Fahrzeuge wird den Fortschritt<br />
bei Prüfgeräten<br />
voranbringen.<br />
Bild: zapp2photo/Fotolia<br />
Anzeige<br />
Klassisches Kanban<br />
vier RFID-Varianten<br />
Konsignation, eShop ...<br />
Markt | In Testlösungen für Elektro- und autonome Fahrzeuge<br />
stecken Umsätze von 2,81 Mrd. US-Dollar bis zum<br />
Jahr 2024, so eine Studie von Frost & Sullivan.<br />
Die aktuelle Analyse von Frost<br />
& Sullivan trägt den Titel „Global<br />
Integrated Automotive Test<br />
Solutions, Forecast to 2024“<br />
und hat herausgefunden, dass<br />
Testlösungen für Elektrofahrzeuge,<br />
Emissionskontrolle und<br />
autonome Fahrzeuge bis 2024<br />
Bis zu 50% im Einkauf sparen:<br />
C-Teile-Management<br />
www.lederer-online.com<br />
Umsatzchancen in Höhe von<br />
2,81 Mrd. US-Dollar schaffen<br />
wird. Das Beratungsunternehmen<br />
rechnet mit Partnerschaften<br />
und Kooperationen zwischen<br />
Herstellern von Prüfgeräten<br />
und Technologieunternehmen.<br />
Die Entwicklung und Prü-<br />
0001537960_000002.indd 1 19.03.15 13:37<br />
fung autonomer Fahrzeuge wird<br />
den Fortschritt bei Prüfgeräten<br />
voranbringen. Eine detaillierte<br />
Einschätzung der wichtigsten<br />
Dynamiken im Markt, aufkommende<br />
Automobiltechnologien,<br />
Umsatzprognosen, Marktanteile<br />
und Wettbewerberanalysen in<br />
den wichtigen Segmenten Elektronik,<br />
Mechatronik, Telematik<br />
und Konnektivität sind ebenfalls<br />
Teil der Studie. Die Komplexität<br />
moderner Automobilsysteme<br />
bedarf einer umfassenden<br />
Prüfung der Elektronik als<br />
auch der Software. Neue Player<br />
aus angrenzenden Märkten wie<br />
Informationstechnik, Sicherheitssysteme<br />
und Mobilfunknetzbetreiber<br />
treten in den<br />
Markt für automobile Telematiksysteme<br />
ein und ebnen damit<br />
den Weg für neue Wachstumsmöglichkeiten<br />
für Anbieter von<br />
Testsystemen. •<br />
14 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Charlie erkundet den Mars<br />
Robotik | Die Entwicklung eines autonomen Roboterschwarms<br />
zur Erforschung des Valles Marineris auf dem<br />
Mars ist das Ziel der Forschungsinitiative VaMEx des DLR.<br />
In dem nun als Teilprojekt dieser Initiative<br />
abgeschlossenen Verbundvorhaben VIPE<br />
entwickelte der Forschungsbereich Robotics<br />
Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums<br />
für Künstliche Intelligenz<br />
(DFKI) eine den Schwarm ergänzende hominide<br />
Roboterplattform weiter, die sich<br />
kletternd über Felsen und steile Hänge hinwegbewegen<br />
kann. Der bis zu 7 km tiefe<br />
Grabenbruch des Valles Marineris auf dem<br />
Fraunhofer ILT gewinnt Leibinger-Preis<br />
Award | Für die Entwicklung des EHLA<br />
(Extremes Hochgeschwindigkeits Laserauftragschweißen)<br />
wird ein Forscherteam des<br />
Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT<br />
und des Lehrstuhls für Digital Additive Production<br />
DAP der RWTH Aachen University<br />
mit dem Berthold Leibinger Innovationspreis<br />
2018 geehrt. Mit EHLA lassen sich<br />
Bauteile besonders wirtschaftlich und<br />
gleichzeitig umweltfreundlich beschichten,<br />
reparieren oder additiv fertigen. Die Innovation<br />
basiert auf dem Laserauftragschwei-<br />
Der vierbeinige Laufroboter erklimmt<br />
die künstliche Kraterumgebung in der<br />
Weltraumexplorationshalle.<br />
Bild: DFKI/Thomas Frank<br />
Mars ist das größte Grabenbruchsystem<br />
unseres Sonnensystems und für die Wissenschaft<br />
von großem Interesse. Berge,<br />
Schluchten und Höhlen machen das Gebiet<br />
jedoch zu einem für die Exploration<br />
extrem komplexen Terrain. Für eine umfangreiche<br />
Erforschung des Valles Marineris<br />
fehlte es bisher an einer Roboterplattform,<br />
die sich auch innerhalb der zerklüfteten<br />
Felsformationen fortbewegen sowie in Höhlen<br />
und Felsspalten vordringen und navigieren<br />
kann. Diese Lücke im Schwarm schließt<br />
der vierbeinige hominide Laufroboter<br />
„Charlie“, der im Projekt VIPE weiterentwickelt<br />
wurde.<br />
•<br />
ßen, das sich als Reparaturverfahren für<br />
Turbinenschaufeln bewährt hat. Die geringe<br />
Verfahrensgeschwindigkeit verhinderte allerdings<br />
bisher den serienmäßigen Einsatz<br />
beim Beschichten großer Bauteile. Dieser<br />
Nachteil ist jetzt behoben, da beim EHLA-<br />
Verfahren Metallpulverpartikel direkt im<br />
Laserstrahl geschmolzen werden. So kann<br />
die Prozessgeschwindigkeit von bisher maximal<br />
einigen m/min auf maximal 500<br />
m/min gesteigert werden. Gleichzeitig sinkt<br />
die herstellbare Schichtdicke nach eigenen<br />
Angaben von bisher über 500<br />
auf 10 bis 250 μm. •<br />
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
N & BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />
Mit 130 Jahren Erfahrung<br />
zählt REYHER zu den<br />
führenden Handelsunternehmen<br />
für<br />
Verbindungselemente<br />
und Befestigungstechnik<br />
in Europa und beliefert<br />
Kunden weltweit.<br />
Effizientes C-Teile-<br />
Management<br />
Vielfältige E-Business-<br />
Lösungen<br />
Flexible Kanban-<br />
Versorgungssysteme<br />
Individuelle<br />
Konfektionierungsleistungen<br />
Das EHLA kommt als Alternative zum<br />
Hartverchromen mit umstrittenen<br />
Chrom(VI)-Verbindungen zum Einsatz.<br />
Bild: Fraunhofer ILT/Volker Lannert<br />
F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />
Haferweg 1 · 22769 Hamburg<br />
Telefon 040 85363-0<br />
kontakt@reyher.de<br />
www.reyher.de<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 15
nachrichten<br />
Größtes Risiko sind<br />
die Mitarbeiter<br />
IT-Security | Eine neue IDC-Studie zeigt, dass nur 58 Prozent<br />
der deutschen Unternehmen über ein zentrales Konzept<br />
bei der Informationssicherheit verfügen.<br />
Laut der Studie „IT-Security-<br />
Trends in Deutschland 2018“<br />
verzeichneten zwei Drittel der<br />
befragten Unternehmen in den<br />
vergangenen Monaten Sicherheitsvorfälle.<br />
Durchgeführt hatte<br />
die Studie das Marktforschungs-<br />
und Beratungsunternehmen<br />
International Data Corporation<br />
(IDC). TA Triumph-<br />
Adler war als Kooperationspartner<br />
beteiligt. Demnach hat<br />
sich im Zuge der Digitalisierung<br />
die Sicherheitslage verschärft.<br />
Zwar wachse bei Unternehmen<br />
das Verständnis für den Nutzen<br />
moderner, ganzheitlicher IT-Security,<br />
die Umsetzung lasse aber<br />
weiterhin zu wünschen übrig.<br />
Und nach wie vor sind die eigenen<br />
Mitarbeiter auch durch<br />
mangelndes Bewußtsein das Sicherheitsrisiko<br />
Nummer 1. IDC<br />
hat IT-Entscheider aus 230 Organisationen<br />
mit mehr als 20<br />
Mitarbeitern zum Thema IT-Security<br />
befragt, um einen umfassenden<br />
Einblick in die IT-Securi-<br />
ty-Praxis in Deutschland zu bekommen.<br />
Laut der Studie ist der<br />
Anwender das potenzielle Angriffsziel.<br />
Der Mitarbeiter rangiere<br />
nach wie vor auf Platz 1<br />
bei den größten Risiken, gefolgt<br />
von unzureichend gesicherten<br />
Endpoints (37 %) und Angriffen<br />
von Cyber-Kriminellen, so die<br />
Marktforscher. Das Anwender-<br />
Fehlverhalten sowie mangelnde<br />
Awareness, etwa für die Gefahr<br />
von Phishing-Mails, Downloads<br />
oder Geräteverlusten, hätten<br />
Externen demnach in den vergangenen<br />
Monaten den Zugang<br />
zu Firmendaten erleichtert. •<br />
Weniger als der Hälfte<br />
der befragten Unternehmen<br />
ist der Schritt der<br />
Neubewertung ihrer IT-<br />
Security bisher gelungen.<br />
Bild: itcraftsman/Fotolia<br />
Erstes E.GO-Werk in Aachen eröffnet<br />
Elektromobilität | Das erste Produktionswerk<br />
der E.GO Mobile AG in Aachen ist eröffnet.<br />
Am Standort Aachen Rothe Erde hat<br />
Architekt Monty Klepzig vom Büro Pasucha<br />
& Klepzig symbolisch den Schlüssel für<br />
das Werk an den CEO und RWTH-Professor<br />
Dr. Günther Schuh und den Werksleiter<br />
Dr. Bastian Lüdtke übergeben. In dieser<br />
Werk 1 genannten Industrie 4.0-Vorzeige -<br />
fabrik produziert das Unternehmen mit 140<br />
Mitarbeitern das Elektrostadtauto E.GO<br />
Life. Die Produktion ist laut eigenen Angaben<br />
von der Entwicklung über den Einkauf<br />
bis hin zur Montage gekennzeichnet durch<br />
digitale Kontinuität sowohl in der Prozessdefinition<br />
als auch im Materialfluss. Die erste<br />
Auslieferung des konsequent als Zweitwagen<br />
konzipierten E.GO Life an Kunden<br />
soll Ende dieses Jahres erfolgen. Die Reichweiten<br />
sollen bei maximal 160 km liegen.<br />
Mit diesem Stromauto hat<br />
das Unternehmen das entwickelt,<br />
was die großen Konzerne<br />
in den vergangenen Jahren<br />
versäumt haben: ein günstiges<br />
und massentaugliches<br />
Elektroauto. •<br />
Das Elektrostadtauto<br />
E.GO Life rollt noch in<br />
diesem Jahr vom Band.<br />
Bild: E.GO Mobile<br />
Modernisierte<br />
Ausbildungsberufe<br />
Metall- und Elektroindustrie | Mit<br />
dem Start ins neue Ausbildungsjahr<br />
bilden Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs<br />
künftig in elf modernisierten<br />
industriellen Metall- und Elektroberufen<br />
aus. Voraussichtlich mehr<br />
als 40.000 Azubis lernen 2018/2019<br />
besonders im Hinblick auf die Digitalisierung<br />
und Industrie 4.0 neue Inhalte.<br />
Dazu gehören unter anderem die<br />
Themen Datensicherheit und -analyse,<br />
informationstechnologische Auftragsabwicklung<br />
und Terminverfolgung,<br />
Recherche in Clouds und Netzen sowie<br />
der Umgang mit digitalen Lernmedien<br />
und mit Assistenz-, Diagnoseoder<br />
Visualisierungssystemen. Für<br />
laufende Ausbildungen gibt es sieben<br />
neue Zusatzqualifikationen, die Betriebe<br />
bei Bedarf nutzen können. •<br />
16 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Investition erhöht<br />
Produktivität<br />
Automatisierung | Bei SMC Deutschland in Egelsbach<br />
erhöht ein neues Automationssystem die Produktivität und<br />
Prozesssicherheit in der CNC-Fertigung.<br />
Mit der Inbetriebnahme eines<br />
neuen Produktionssystems investiert<br />
SMC Deutschland weiter<br />
in den Standort Egelsbach,<br />
dem Sitz der deutschen Gesellschaft.<br />
Bei der Investition handelt<br />
es sich um die Automationseinheit<br />
Eco-Compact 20 von<br />
Lang. Der automatische Werkstückspeicher<br />
be- und entlädt<br />
mithilfe eines zweiachsigen<br />
Linearmoduls das angeschlossene<br />
5-Achs- Bearbeitungszentrum<br />
Variaxis J600 von Mazak vollautomatisch<br />
mit Werkstück-<br />
Rohlingen. Die dadurch reduzierten<br />
Rüstzeiten hätten die<br />
Produktivität verbessert, sodass<br />
das Fertigen von Werkstücken<br />
im Haus noch wirtschaftlicher<br />
möglich sei. „Durch die Investition<br />
müssen wir weniger Aufträge<br />
an externe Lieferanten vergeben.<br />
Das hat entsprechend positive<br />
Effekte auf unsere Maschinenauslastung“,<br />
sagt Marius<br />
Pulter, Manager Production bei<br />
SMC Deutschland. Die jährlichen<br />
Einsparungen beziffert er<br />
auf mehrere zehntausend Euro.<br />
Geplant wird der Einsatz des<br />
Werkstückspeichers bei Ferti -<br />
gungsaufträgen mit einer Maschinenlaufzeit<br />
von mindestens<br />
4 Stunden. •<br />
Die Automationseinheit<br />
Eco-Compact 20 be- und<br />
entlädt vollautomatisch<br />
das angeschlossene<br />
5-Achs-Bearbeitungs -<br />
zentrum. Bild: SMC<br />
SERVICEFÄLLE ERKENNT MAN AM BESTEN,<br />
BEVOR SIE ENTSTEHEN.<br />
Ihre AERZEN Maschine steht an einer Schlüsselposition Ihrer Produktion. Ausfälle können entsprechend<br />
folgenreich sein. Auch wenn das in der Regel selten vorkommt, ist es gut zu wissen,<br />
dass unser Service bereitsteht. Im Vorfeld. Im Ernstfall. In der Zukunft. Vom Real Time Monitoring<br />
über Field Services, von der schnellen Original-Ersatzteil-Versorgung weltweit bis zum praktischen<br />
Mietmaschinen-Einsatz – der Aerzen Service betreut Sie ganzheitlich. Für höchste Maschinenverfügbarkeit<br />
und effiziente Prozesse.<br />
www.aerzen.com
nachrichten<br />
Der Auto-Zubehörmarkt ist wichtiger Bestandteil<br />
der Wertschöpfungskette des Automobils.<br />
Bild: Messe Frankfurt/Jochen Günther<br />
Automotive-Zubehörmarkt<br />
Zwischen Auto<br />
und Werkstatt<br />
Messe | Zum Automotive Aftermarket präsentiert die<br />
Automechanika in Frankfurt Trends automatisierter<br />
Reparaturtechnologien, digitaler Geschäfte und alternativer<br />
Antriebe.<br />
❧ Nico Schröder<br />
Wichtige Geschäftsfelder des Automotive-<br />
Zubehörmarktes stellt die Automechanika<br />
vom 11. bis 15. September in der Messe<br />
Frankfurt zur Schau. Die Messe findet 2018<br />
zum 25. Mal statt. Im Fokus stehen Reparaturtechnologien<br />
wie die Roboter-Reparatur,<br />
3D-Druck oder Augmented Reality. „Erstmals<br />
bieten wir beim Thema 3D-Druck das<br />
Seminar ‚Discover 3D-Printing‘ für Neueinsteiger<br />
in Zusammenarbeit mit der Formnext<br />
und dem ACAM (Aachen Center for<br />
Additive Manufacturing) an, sagt Olaf<br />
Mußhoff, Director Automechanika Frankfurt.<br />
Weitere Themenschwerpunkte entlang<br />
der Wertschöpfungskette des Automobils<br />
sind künstliche Intelligenz, Vernetzung zwi-<br />
schen Auto und Werkstatt, Elektromobilität<br />
und Fahrzeugsicherheit. Die Messeveranstalter<br />
rechnen mit über 5000 Ausstellern<br />
aus etwa 70 Ländern. Zuletzt besuchten<br />
rund 133.000 Fachbesucher aus 170 Ländern<br />
die Veranstaltung. Automobilhersteller,<br />
die Teileindustrie, das Transport- und Logistikgewerbe,<br />
die Energiewirtschaft sowie<br />
Werkstattausrüster, Softwareentwickler und<br />
Mobilitätsdienste sind auf der Messe vertreten.<br />
„Entscheidern aus der Industrie empfehle<br />
ich einen ersten Stopp in der Frankfurter<br />
Festhalle einzulegen, denn hier spielt Zukunftsmusik“,<br />
so Mußhoff. In der Festhalle<br />
spiegelt die Automechanika Academy während<br />
der ersten vier Messetage Entwicklungen<br />
aus Digitalisierung, Vernetzung, Konnektivität,<br />
autonomem Fahren, und alternativen<br />
Antriebstechnologien wider.<br />
Künftige Ansprüche an Automobilität<br />
Der Blogger und Autor Sascha Lobo spricht<br />
am Montagnachmittag über die radikale<br />
Wirkung der Digitalisierung zum Thema<br />
„Wie das Netz die Welt verändert und was<br />
das mit unserem Verständnis von Mobilität<br />
macht“. Alltägliche Herausforderungen der<br />
Instandsetzung in Karossiere- und Lackierwerkstätten<br />
sind Thema der Fachvorträge<br />
und Workshops in der Galleria bei Halle 8<br />
sowie im Portalhaus bei Halle 11. Der Messedonnerstag<br />
steht in der Festhalle im Zeichen<br />
von Start-ups. Darüber hinaus findet<br />
am Donnerstag die Connected-Mobility-<br />
Konferenz im Forum statt. Die Teilnahme<br />
an allen Academy-Veranstaltungen ist kostenfrei<br />
und ohne Voranmeldung möglich.<br />
Zum Jubiläum wird die Automechanika<br />
Frankfurt um die Bereiche Classic Cars,<br />
Autowäsche und Wiederaufbereitung sowie<br />
um die Reifen-Show erweitert. Sie sind in<br />
der neuen Messehalle 12 untergebracht. Die<br />
Messe Reifen fand bisher in Essen statt.<br />
Hintergrund der Eingliederung des Reifen-<br />
Themas sei ein Umbruch der Reifenbranche,<br />
so die Messeveranstalter. Reifenhändler<br />
böten zunehmend Autoservices an. Umgekehrt<br />
würden Autohäuser ihr Reifenangebot<br />
erweitern.<br />
•<br />
18 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
menschen<br />
Robotik-Award<br />
für Litzenberger<br />
Neues Team führt Saertex<br />
Die Saertex GmbH & Co. KG, Saerbeck, hat die<br />
Geschäftsführung an das Global Executive Board mit<br />
Christoph Geyer (Mitte) als neuem Chief Executive<br />
Officer übertragen. Neben seinen bisherigen Aufgaben<br />
als CSO und seinen neuen als CEO, verantwortet Geyer<br />
nun auch den globalen Vertrieb bei Saertex. Weitere<br />
Mitglieder im Global Executive Board sind CFO<br />
Dr. Guido Kritzler (re.) und CTO Dietmar Möcke (li).<br />
Brandl folgt Borst<br />
Nach 18 Jahren als Geschäftsführer Vertrieb<br />
und Marketing der EBM-Papst-Gruppe, Mulfingen,<br />
hat sich Thomas Borst (Bild) aus der<br />
aktiven Rolle zurückgezogen. Die Leitung des<br />
Bereiches Vertrieb und Marketing übernimmt<br />
künftig der Vorsitzende der Geschäftsführung,<br />
Stefan Brandl. Der Gruppengeschäftsführung<br />
als Unterbau angeschlossen ist ein internationales<br />
Managementboard .<br />
Die Generalsekretärin der International Federation of<br />
Robotics, Gudrun Litzenberger, wurde für ihre Verdienste<br />
in der Robotik mit dem „Joseph F. Engelberger Robotics<br />
Award“ in der Kategorie „Leadership“ ausgezeichnet. Litzenberger<br />
entwickelte als Leiterin des IFR-Statistik-Departments<br />
die World Robotics Statistics weiter und setzt sich für<br />
ein besseres Verständnis des globalen Robotik-Marktes ein.<br />
Verdienstorden<br />
für Andreas Lapp<br />
Hohe Ehre für Andreas Lapp<br />
(re.): Der Vorstandsvorsitzende<br />
der U.I. Lapp GmbH, Stuttgart,<br />
wurde von Ministerpräsident<br />
Winfried Kretschmann (li.) mit<br />
dem Verdienstorden des Landes<br />
Baden-Württemberg ausgezeichnet.<br />
Andreas Lapp setze<br />
mit seiner Firma internationale<br />
Industriestandards und sei Vorreiter<br />
in der Kabeltechnologie,<br />
heißt es in der Begründung. Zudem<br />
initiierte Lapp als Honorarkonsul<br />
der Republik Indien<br />
bereits zahlreiche kulturelle und<br />
wirtschaftliche Projekte.<br />
Neuer Finanzchef bei Manz<br />
Der Hightech-Maschinenbauer Manz AG, Reutlingen,<br />
hat die Position des Finanzvorstands neu besetzt: Mit<br />
Wirkung zum 1. Juli bestellte der Aufsichtsrat der Gesellschaft<br />
Manfred Hochleitner als Finanzvorstand. Der<br />
45-Jährige Mathematiker verantwortet ab sofort die<br />
Bereiche Finanzen und Controlling, Personal, IT, Organisation,<br />
Verwaltung, Investor Relations und Recht.<br />
20 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Ostdeutschland<br />
im Aufschwung<br />
Geschäftslage | Ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbauer<br />
bewerten ihre aktuelle Situation mit sehr gut oder gut.<br />
Sie profitieren von einer guten Auftragslage.<br />
Trotz zunehmender politischer<br />
und wirtschaftspolitischer Spannungen<br />
im In- und Ausland<br />
zeigt der ostdeutsche Maschinen-<br />
und Anlagenbau laut Branchenverband<br />
VDMA Ost kaum<br />
nehmen der heterogenen Branche<br />
eine Auslastung von mindestens<br />
90 %; nur vereinzelt lag<br />
diese unter 80 %.<br />
Zudem verbesserten sich die<br />
Betriebe beim Auftragspolster:<br />
Trotz guter Auftragslage<br />
bereiten dem ostdeutschen<br />
Maschinenbau<br />
die demografische<br />
Entwicklung und die<br />
teils unattraktive Infrastruktur<br />
Sorge. Bild:<br />
Monkey Business/Fotolia<br />
MOTEK 2018<br />
Halle 3 / Stand 3104<br />
08. - 11. Oktober 2018<br />
info@tuenkers.de<br />
www.tuenkers-modular-automation.de<br />
Anzeigendaten einfach<br />
und sicher übermitteln.<br />
Ermüdungserscheinungen. Die<br />
Unternehmen hätten im Gegenteil<br />
den Schwung der vergangenen<br />
Monate auch in das zweite<br />
Quartal 2018 mitgenommen.<br />
Die meisten der 350 befragten<br />
Mitgliedsunternehmen des<br />
Landesverbands in Berlin, Brandenburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen, Sachsen-<br />
Anhalt und Thüringen blicken<br />
zuversichtlich in die Zukunft.<br />
Auch bewerten 91 % der Betriebe<br />
ihre derzeitige wirtschaftliche<br />
Situation als sehr gut oder gut.<br />
So konnten die vorhandenen<br />
Produktionskapazitäten durchschnittlich<br />
fast zu 93 % ausgelastet<br />
werden – so gut wie zuletzt<br />
in den wirtschaftsstarken<br />
Jahren 2007 und 2008. Konkret<br />
erreichten 74 von 100 Unter-<br />
Hier konnten sie im Schnitt für<br />
knapp sechs Produktionsmonate<br />
vorplanen.<br />
Reinhard Pätz, Geschäftsführer<br />
des VDMA Ost, zeigt sich<br />
durchaus überrascht: „Die Geschäftslage<br />
der ostdeutschen<br />
Maschinenbauer hat sich in den<br />
zurückliegenden zwei Jahren<br />
kontinuierlich verbessert. Dass<br />
sich diese Dynamik nun so<br />
nachdrücklich fortsetzt, hatten<br />
wir aufgrund der wachsenden<br />
Handelshemmnisse nicht erwartet“.<br />
Schwierig ist hingegen die<br />
Personalplanung: Obwohl 38 %<br />
der Betriebe im kommenden<br />
halben Jahr neue Mitarbeiter<br />
einstellen wollen, beklagen vier<br />
von fünf Firmen, keine geeigneten<br />
Fachkräfte zu finden. •<br />
PDF<br />
<br />
<br />
www.konradin-ad.de<br />
<br />
<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 21
interview<br />
E-Commerce-Experte Andreas Hart zum Online-Shop von Aventics<br />
„Nutzerfreundlich und<br />
einfach wie bei Amazon“<br />
Um seine bestehenden Vertriebs- und Servicekanäle digital<br />
zu unterstützen, hat Aventics seinen Online-Shop weiterentwickelt.<br />
Am 25. September geht der Pneumatik-Shop in<br />
Deutschland online. Andreas Hart, Director Digital Business<br />
bei Aventics und verantwortlich für den E-Commerce, erläutert<br />
das Konzept.<br />
❧ Dietmar Kieser<br />
Mit dem neuen Online-<br />
Shop will der Digitalund<br />
E-Commerce-Experte<br />
Andreas Hart den Kunden<br />
von Aventics einen<br />
einfachen Zugang zu den<br />
bestmöglichen technologischen<br />
Lösungen bieten.<br />
Was hat Aventics dazu gebracht, einen<br />
neuen Online-Shop zu konzipieren?<br />
Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit der<br />
Frage, wie wir den Vertrieb für ein so klassisches<br />
B2B-Unternehmen wie Aventics für<br />
die Zukunft bestmöglich aufstellen können.<br />
Unser Ziel ist es, unsere bestehenden Vertriebs-<br />
und Servicekanäle digital zu unterstützen.<br />
Basierend auf einer detaillierten<br />
Analyse und nach vielen Gesprächen mit<br />
ganz unterschiedlichen Kundentypen haben<br />
wir deshalb ein innovatives Portal für den<br />
digitalen Vertrieb konzipiert.<br />
Warum adaptieren Sie nicht einfach die<br />
Erfolgskriterien von B2C-Shops auf das<br />
B2B-Segment?<br />
Verbraucher wollen ganz allgemein über ein<br />
Produkt informiert werden und die Versanddetails<br />
und den Preis wissen. B2B-Kunden<br />
hingegen brauchen viel detailliertere<br />
Informationen über spezifische Produkteigenschaften.<br />
Sie brauchen außerdem Informationen<br />
zur Angebotserstellung, den Nettopreis<br />
und die zu erhebenden Steuern. Dies<br />
sind nur einige wenige Unterschiede von<br />
vielen zwischen B2B- und B2C-Nutzern.<br />
Deshalb haben wir nach einer Lösung gesucht,<br />
die den unterschiedlichen Bedürfnissen<br />
entspricht. Unser neuer Web-Shop soll<br />
eine einfache Suche, hohe Benutzerfreundlichkeit<br />
und einen einfachen Bestellprozess<br />
garantieren – ähnlich wie bei Amazon.<br />
22 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Und was sind nun die Hauptunterschiede<br />
zwischen B2B- und B2C-E-Commerce?<br />
Neben der erwähnten Komplexität im<br />
Produktinformationsmanagement umfasst<br />
auch der Bestellprozess vielschichtige Strukturen.<br />
Die Entscheidungsebenen sind oft<br />
komplex und inkludieren in der Regel viele<br />
verschiedene Ansprechpartner mit verschiedenen<br />
Kompetenzen aus unterschiedlichen<br />
Abteilungen. Beispielsweise Entwickler, Prozess-<br />
oder Qualitätsmanager sowie Einkäufer.<br />
Da die Freigabeprozesse bei unterschiedlichen<br />
Unternehmen oft signifikant variieren,<br />
ist es schwierig, die Funktionen für alle<br />
Kundentypen, die wir mit unserem Shop ansprechen,<br />
zu standardisieren. Zudem muss<br />
„Der digitale<br />
Handel ist für<br />
Aventics eine<br />
Chance, einen<br />
außergewöhnliche<br />
Kundenservice<br />
zu<br />
bieten und<br />
uns damit zu<br />
differenzieren.“<br />
Mit dem Ansatz „ein<br />
Portal, das alles enthält“,<br />
rollt Aventics den neuen<br />
Online-Shop seiner<br />
aktuell 23 Ländergesellschaften<br />
bis September<br />
aus. Bilder: Aventics<br />
Trusted Shop zusammen, die umfangreiche<br />
Feedback- und Evaluierungstools anbieten.<br />
Im B2C-Segment sind Verbraucher an diese<br />
Art der Personalisierung gewöhnt. Im B2B<br />
ist das bisher eher die Ausnahme.<br />
Wie viele Produkte werden beim Start des<br />
Pneumatik-Shops im September angeboten?<br />
Die Anzahl der angebotenen Produkte ist<br />
abhängig vom Länderkanal. Grundsätzlich<br />
sind zwischen 70.000 und 190.000 Produkte<br />
verfügbar. In Deutschland bieten wir aktuell<br />
circa 120.000 Artikel an, davon rund<br />
20.000 Katalogprodukte, die in der Regel<br />
kurzfristig lieferbar sind.<br />
Wird im Shop das gesamte Katalogsortiment<br />
von Aventics bestellbar sein oder<br />
handelt es sich eher um eine reduzierte<br />
Produktpalette?<br />
Aktuell wird das komplette bestellbare Sortiment<br />
verfügbar sein.<br />
ein Online-Shop nahtlos mit dem unternehmenseigenen<br />
ERP-System verknüpft sein.<br />
Das erfordert umfangreiche technische Anforderungen<br />
und komplexe Strukturen, um<br />
einen solchen B2B-Online-Shop nach den<br />
neuesten Standards aufzubauen.<br />
Warum sollte ein B2B-Unternehmen dann<br />
überhaupt einen Online-Shop initiieren,<br />
wenn die Konzeptionierung so kompliziert<br />
ist?<br />
Wir sehen die Digitalisierung als eine großartige<br />
Möglichkeit, um Mehrwert für unsere<br />
Partner und Kunden zu schaffen. Insbesondere<br />
wollen wir mit unserem neuen Pneumatik-Shop<br />
die individuellen Bedürfnisse<br />
von kleinen und mittleren Unternehmen ansprechen.<br />
Diese suchen oft nach schnellen<br />
und neuesten Technologien und manchmal<br />
auch sehr spezialisierten und individualisierten<br />
Lösungen. Und genau solche Unternehmen<br />
können von den verbesserten Produktinformationsmanagementsystemen<br />
und ergänzenden<br />
Serviceleistungen zukünftiger<br />
Online-Shops profitieren.<br />
Wie sieht für Sie ein optimaler B2B-Shop<br />
aus?<br />
Bei Aventics implementieren wir einen<br />
„One-Stop-Shop“, der zukünftig alle relevanten<br />
Applikationen umfasst. Eine Stateof-the-Art-Suchfunktion<br />
erleichtert das Einkaufserlebnis<br />
erheblich, um eine Verein -<br />
fachung der Anfragen zu gewährleisten. Darüber<br />
hinaus bekommt der Kunde Zugang<br />
zum personalisierten Bereich myAventics.<br />
Ich bin überzeugt davon, dass das die richtige<br />
Tendenz in Richtung Personalisierung ist,<br />
beginnend mit der Optimierung des Surf -<br />
verhaltens bis hin zu den individualisierten<br />
Nutzeranwendungen. Verbraucher erwarten<br />
dieselbe Art der Informationsbeschaffung<br />
von B2B-Plattformen, wie sie es bereits von<br />
B2C-Plattformen kennen, gemäß dem<br />
Ansatz „ein Portal, das alles inkludiert“. So<br />
können unsere Kunden nicht nur ihre<br />
Bestellhistorie verwalten, sondern haben<br />
auch die Möglichkeit, Feedback zu den bestellten<br />
Produkten zu geben. Um noch mehr<br />
Vertrauen in die digitale Transformation zu<br />
erzeugen, arbeiten wir mit Anbietern wie<br />
Aventics betreibt Online-Shops bereits in<br />
einigen Ländern. Wird dieses Konzept noch<br />
weiter ausgebaut?<br />
Bis September 2018 werden die aktuellen<br />
23 Ländergesellschaften von Aventics aus -<br />
gerollt. Über eine mögliche Erweiterung auf<br />
andere Länder werden wir anschließend diskutieren.<br />
Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem<br />
Online-Shop in der Schweiz?<br />
Wir sind sehr zufrieden mit dem Start in der<br />
Schweiz. Das Bestellaufkommen steigt kontinuierlich.<br />
Wie vermeiden Sie Kannibalisierungseffekte<br />
gegenüber Ihren Vertriebspartnern?<br />
Grundsätzlich haben wir ein großes Netz an<br />
Vertriebspartnern. Der Online-Auftritt ist<br />
eine zusätzliche Plattform zur „Bekanntheitssteigerung“.<br />
Aktuell können wir über<br />
das Vertriebspartner-Netzwerk nicht alle<br />
potenziellen Kunden erreichen. Diese werden<br />
über den neuen Kanal abgedeckt. Wir<br />
kannibalisieren hier nicht, da die Direktkunden<br />
heute auch bei uns kaufen und Endkunden<br />
beim Handel andere Preise erhalten.<br />
Online vertreiben wir unsere Produkte zum<br />
Listenpreis an Neukunden. •<br />
www.pneumatics-shop.com<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 23
Einkauf in der E-Mobility<br />
Neue Bedarfe,<br />
andere Spielregeln<br />
Automotive | Die Position am vertrauten Markt für<br />
Verbrennungsmotoren verteidigen und sich in der<br />
jungen E-Mobility rechtzeitig positionieren: kein einfacher<br />
Balanceakt, der von Herstellern und Zulieferern<br />
auf allen Ebenen gefordert ist. Einkäufer müssen sich<br />
auf zahlreiche Veränderungen einstellen.<br />
„In den nächsten fünf Jahren wird sich in der Automobilindustrie<br />
mehr ändern als in den letzten 50 zusammen“,<br />
resümiert VW-Personalvorstand Karlheinz Blessing<br />
die aktuelle Situation seiner Branche. Teil dieser<br />
Herausforderung ist auch die Veränderung von weiten<br />
Teilen der Zulieferkette: Im reifen Markt für Verbrennungsmotoren<br />
und zugehörige Komponenten gilt es,<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig müssen im<br />
neuen Markt der E-Mobility veränderte, innovative<br />
oder neue Bedarfe gedeckt werden.<br />
Dies verlangt vom Einkauf ein differenziertes Vorgehen.<br />
Auf dem bisherigen Zuliefermarkt können sich die<br />
Einkäufer der OEMs und Zulieferer dank der etablierten<br />
Supply Chains und dem hohen Reifegrad der<br />
Produkte darauf fokussieren, gute Qualität zum bestmöglichen<br />
Preis zu beschaffen. Die Elektrifizierung der<br />
Lieferanten ergreifen selbst die Initiative und<br />
streben eine Neupositionierung an. Im Bild die<br />
abschließende Sichtprüfung bei der Produktion<br />
von Zellkontaktiersystemen für Lithium-Ionen-<br />
Batterien. Bild: Elring-Klinger<br />
Automobilindustrie führt jedoch auf neue und bisweilen<br />
auch enge Beschaffungsmärkte. Sei es wegen knapper<br />
Rohstoffe oder aufgrund neuer Technologien, die noch<br />
nicht in Serienreife gefertigt werden. „Spürnasen-Qualität“<br />
ist gefragt: Was brauchen und wollen Kunden im<br />
elektromobilen Fahrzeug wirklich? Und wer kann es<br />
produzieren? Hier benötigen Einkäufer neue Kompetenzen<br />
auf strategischer wie auch operativer Ebene.<br />
Die sprunghafte Veränderung der Automobilindustrie<br />
führt zu einer deutlichen Verschiebung der Nachfrage.<br />
Neben dem Antriebsstrang und dem Elektromotor<br />
gibt es zahlreiche weitere Elemente, die sich verändern<br />
oder gar nicht mehr benötigt werden – mit deutlichen<br />
Konsequenzen für das Beschaffungsportfolio. Diesen<br />
Herausforderungen sollte der Einkauf mit einer noch<br />
engeren Kooperation zwischen den Fachabteilungen<br />
begegnen. Nur wenn Vertrieb, F+E, Produktion und<br />
Einkauf gemeinsam die Zusammenarbeit mit den heute<br />
noch teils deutlich kleineren Zulieferern konsequent<br />
entwickeln, verschaffen sie sich einen Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber ihren Konkurrenten.<br />
Im Zuge dieser Entwicklung wird sich der Umgang<br />
von Autoherstellern mit ihren Lieferanten grundlegend<br />
verändern. Wie die aktuelle Studie „The Electric Car<br />
Tipping Point“ der Boston Consulting Group zeigt, soll<br />
24 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
news & management<br />
der weltweite Marktanteil elektrischer Fahrzeuge bis<br />
2026 auf 36 % und bis 2030 dann auf über 50 % steigen.<br />
Dabei ist das E-Mobility-Wachstum in den nächsten<br />
fünf Jahren stark von politischem Druck angetrieben.<br />
Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu<br />
Diesel-Fahrverboten in Städten ist dabei ein zusätzlicher<br />
Beschleuniger umweltschonender Mobilität. Durch die<br />
steigende Nachfrage verfügen Anbieter von Schlüsselkomponenten<br />
auch über eine steigende Anbietermacht.<br />
Diese sichert eine gute Verhandlungsposition – selbst<br />
gegenüber den großen OEM und Tier-1-Zulieferern.<br />
Denn in der aktuellen Phase des Wachstums werden die<br />
zukünftigen Absatzmärkte aufgeteilt. Wer hier leicht -<br />
fertig Marktanteile vergibt, muss sich diese zu einem<br />
späteren Zeitpunkt teuer zurückerobern.<br />
getriebene Single- oder Dual-Sourcing-Strategie die<br />
richtige Wahl war, sollten in der E-Mobility Innovation<br />
und Versorgungssicherheit im Fokus stehen. Auch sollte<br />
das Lieferantenmanagement auf Basis neuer Anforderungen<br />
erfolgen: Kriterien wie technisches Know-how,<br />
Innovationsgeschwindigkeit oder die Möglichkeit,<br />
Kapazitäten flexibel auszubauen, gewinnen an Bedeutung<br />
und sollten Bestandteil eines neuen Anforderungskatalogs<br />
werden.<br />
Natürlich gewinnt in Umbruchssituationen auch das<br />
Risikomanagement entlang der gesamten Lieferkette an<br />
Bedeutung. Angefangen mit der Sicherung der zukünf -<br />
tigen Rohstoffe – wie Lithium und Graphit – über die<br />
Absicherung der Lieferfähigkeit bis hin zur Entwick-<br />
Neupositionierung innerhalb der Wertschöpfungskette<br />
Interessant sind auch weitere Entwicklungen, die die<br />
Marktdynamik zusätzlich treiben: Begünstigt durch ein<br />
immer breiteres Systemverständnis einerseits und den<br />
geringen Margen im Komponentengeschäft andererseits<br />
ergreifen Lieferanten verstärkt selbst die Initiative und<br />
streben durch Integration eine Neupositionierung innerhalb<br />
der Wertschöpfungskette an. Als Systemlieferant<br />
können Abhängigkeiten und Margendruck reduziert<br />
werden, so das Kalkül.<br />
Die etablierten Spieler treffen dabei immer wieder<br />
auch auf neue Wettbewerber in der Elektromobilität.<br />
Diese generierten ihren Umsatz bisher eher fern der<br />
Automobilindustrie, etwa in der IT oder Konsumgüterindustrie.<br />
Besonders gefragt sind innovative Technologien<br />
zu akzeptablen Kosten, die in stark skalierbaren<br />
Stückzahlen zur Verfügung stehen. Newcomer wie<br />
Tesla, Byton oder Aumann halten zwar zahlreiche Technologiepatente,<br />
doch sind sie noch weit von einer großvolumigen<br />
und preisgünstigen Produktion entfernt.<br />
Zudem gilt es immer noch, eine Vielzahl an Schwachstellen<br />
der neuen Technologien zu lösen. Beispielsweise<br />
sind Akkus immer noch sehr kälteempfindlich, während<br />
Heizungen gleichzeitig nicht effizient sind. Beides wirkt<br />
sich massiv auf die Reichweite von Elektroautos aus.<br />
Handlungsempfehlungen für den Einkauf<br />
Strategisch muss sich der Einkauf vom Preisdrücker<br />
zum Innovator wandeln – das gilt nicht nur für OEMs,<br />
sondern auch für die Zulieferindustrie. Dabei sind zwei<br />
grundsätzliche Fragen zu beantworten: Wie verankere<br />
ich das Thema Innovation in meiner Organisation? Und<br />
wie binde ich den Einkauf effektiv in den Produkt -<br />
entstehungsprozess mit ein? In jedem Fall muss der<br />
Einkauf aktiv die Suche nach neuen und innovativen<br />
Partnern vorantreiben – innerhalb und außerhalb der<br />
Automobilbranche.<br />
Der Einkauf im Automotive muss seine bisherigen<br />
Beschaffungsstrategien hinterfragen. Denn während am<br />
Automarkt mit Verbrennungsmotor eine stark preis -<br />
lungspartnerschaft oder möglichen Szenarien zum Ausphasen.<br />
Besonders bei Lieferanten mit Schwerpunkt -<br />
produkten der Verbrennungsmotoren ist verstärkt mit<br />
Marktaustritten oder einer Umorientierung hin zu neuen<br />
Produkten und Märkten zu rechnen.<br />
Unbestritten ist: Im aktuellen Strukturwandel der<br />
Automobil-Branche muss sich der Einkauf auf neue<br />
strategische sowie operative Herausforderungen einstellen.<br />
Es gilt, veränderte Bedarfe zu entdecken, zu beschaffen<br />
und sich als Innovations-Scout im Unternehmen<br />
zu positionieren. Dies kann nur im partnerschaft -<br />
lichen Miteinander mit neuen, zum Teil kleinen Zulieferern<br />
erfolgen. Im Umgang mit diesen sind bisherige, auf<br />
den Preis fokussierte Beschaffungsstrategien nicht<br />
länger ausreichend.<br />
•<br />
Jaymin Patel<br />
Project Manager bei der Inverto GmbH, Köln, und<br />
Mitglied im Competence Center Automotive & Engineering<br />
Industry.<br />
Die Elektrifizierung der<br />
Automobilindustrie führt<br />
auf neue und bisweilen<br />
auch enge Beschaffungsmärkte.<br />
„Spürnasen-<br />
Qualität“ ist gefragt.<br />
Bild: Inverto<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 25
news & management<br />
Der Mehrwert der Blockchain-Technologie<br />
liegt<br />
neben der Sicherheit auch<br />
in der Automatisierung<br />
der Supply-Chain-Ketten.<br />
Bild: Sashkin/Fotolia<br />
Blockchain im Supply Chain Management<br />
Segensreiche<br />
Verkettung<br />
Beschaffung | Kleinere Losgrößen, höherer Individualisierungsgrad,<br />
schnellere Lieferzeiten: Die Beschaffungslogistik<br />
steht vor komplexen Herausforderungen.<br />
Blockchains lösen so manches Problem in unternehmensübergreifenden<br />
digitalen Prozessen.<br />
Was ist eine Blockchain? Es gibt viele Erklärungsversuche,<br />
meist von Technikern für<br />
Techniker geschrieben. Hier eine Definition<br />
für alle anderen: Eine Blockchain ist ein ITbasierendes<br />
Verfahren, mit dem Informationen<br />
fälschungssicher dokumentiert und an<br />
alle Beteiligten in Echtzeit verteilt werden<br />
kann. Das funktioniert bei digitalen Währungen<br />
wie dem Bitcoin ebenso wie bei der<br />
Nachverfolgung einer Lieferkette.<br />
Das Grundprinzip: Wer Informationen<br />
schützen möchte, hat zwei Möglichkeiten.<br />
Entweder legt er das entsprechende Dokument<br />
in einen Tresor und hofft, dass der<br />
nicht eines Nachts geknackt wird. In diesem<br />
Fall ist jede Änderung manuell einzutragen,<br />
was Fehler oder Manipulationen erlaubt. In<br />
der digitalen Welt entspräche der Tresor<br />
dem Einsatz von Firewalls und Zugangs -<br />
beschränkungen. Die zweite Möglichkeit:<br />
Man verteilt die Informationen in seinem<br />
gesamten Umfeld und sorgt dafür, dass jeder<br />
über alle Änderungen sofort Bescheid weiß<br />
und diese auch überprüfen kann. Wer jetzt<br />
manipulieren möchte, müsste dies gleichzeitig<br />
bei allen Mitgliedern in der Community<br />
tun. Und das ist unmöglich.<br />
Im Fall eines Beschaffungsvertrages<br />
funktioniert das so: Jede Transaktion erzeugt<br />
einen Informationsblock – ein Datenpaket.<br />
Unter Transaktionen können Dokumente,<br />
Vereinbarungen, Tabellen oder auch<br />
Bedingungen gemeint sein. Diese werden<br />
einzeln digital gespeichert und jeweils mit<br />
einer Prüfsumme versehen, die in das nächste<br />
Datenpaket übernommen wird. Und dessen<br />
Prüfsumme in das folgende – so entsteht<br />
eine Datenkette, mit anderen Worten: eine<br />
Blockchain. Nachträgliche Änderungen fallen<br />
sofort auf, weil etwa die Änderung eines<br />
Dokumentes eine andere Prüfsumme zur<br />
Folge hätte und das gefälschte Dokument<br />
beziehungsweise Datenpaket damit nicht<br />
mehr in die Reihe passt. Diese wachsende<br />
26 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Blockchain ist bei allen Beteiligten präsent.<br />
Die aktuelle Blockchain der Kryptowährung<br />
Bitcoin ist beispielsweise 156 GB groß –<br />
kein Wunder bei der Vielzahl der Transaktionen.<br />
Beschaffungs-Blockchains sind dagegen<br />
deutlich kompakter.<br />
Eine für alles<br />
Momentan löst sich die Blockchain von<br />
ihrem ursprünglichen Anwendungsfall<br />
Kryptowährung und entwickelt sich zu<br />
einer technischen Lösung für transaktionsbasierende<br />
Prozesse. Der Vorteil: Mit einer<br />
Blockchain lässt sich zu jedem Zeitpunkt<br />
ein nachvollziehbarer, überprüfter und<br />
ganzheitlicher Systemzustand belegen. Es<br />
kann lückenlos festgehalten werden, welches<br />
Dokument zu welchem Zeitpunkt mit<br />
welchem Inhalt wem vorlag. Damit werden<br />
eine Vielzahl neuer Einsatzgebiete denkbar:<br />
vom Monitoring einer Kühlkette über die<br />
Fälschungssicherheit von Ersatzteilen bis<br />
hin zum Supply Chain Management.<br />
Eine Blockchain kann aber mehr, als<br />
„nur“ einen Systemzustand fälschungs -<br />
sicher zu belegen. Es können Bedingungen<br />
in die Chain geschrieben werden. Zum Beispiel:<br />
Hat der Lieferant just-in-time über -<br />
geben, erfolgt automatisiert eine Zahlung.<br />
Oder andersherum: Bei Verzug unterbleibt<br />
die Zahlung, beziehungsweise werden automatisch<br />
vorher vereinbarte Rabatte abgezogen.<br />
Bei Mängeln kann die Chain sofort<br />
eine Ersatzlieferung beantragen. In diesem<br />
Fall spricht man von Smart Contracts. Auch<br />
das Rollen- und Rechtemanagement in der<br />
realen wie auch in der digitalen Welt lässt<br />
sich mit dem Verfahren in Echtzeit managen.<br />
Wird ein Recht entzogen, wird dies in<br />
der aktuellen Chain vermerkt und ab sofort<br />
nicht mehr berücksichtigt. So lassen sich<br />
auch unternehmensübergreifend Rechte managen.<br />
Es gibt bereits realisierte Einsatzbeispiele<br />
für solche Smart Contracts. So kann<br />
die Blockchain bei ausbleibenden Zahlungen<br />
zuerst die Motorleistung eines geleasten<br />
Lkws reduzieren. Bleiben die Raten weiterhin<br />
aus, kann sogar der elektronische Autoschlüssel<br />
vollautomatisch gesperrt werden.<br />
Jeder weiß alles. Sofort.<br />
Die überwiegende Anzahl der unternehmensübergreifenden<br />
Prozesse sind bisher<br />
nicht standardisiert digitalisiert. Eine Ausnahme<br />
bilden die marktbeherrschenden<br />
Logistik-Unternehmen wie DHL oder UPS.<br />
Anders sieht die Lage bei den kleinen und<br />
mittleren Unternehmen aus: Der IT-Verband<br />
Bitkom schätzt, dass über 95 % aller unternehmensübergreifenden<br />
Prozesse nicht oder<br />
nur punktuell digitalisiert sind. Mit anderen<br />
Worten: Auftragsvergabe, Vertragsverein -<br />
barungen und Statusüberwachungen werden<br />
über kostenintensive und fehleranfällige<br />
Kommunikationsmedien wie Fax, Telefon<br />
oder E-Mail abgewickelt. Um trotzdem<br />
immer kürzere Lieferzeiten zu garantieren,<br />
werden höhere Lagerkapazitäten vorgehalten.<br />
Mittelständische Einzel- und Kleinserienfertiger<br />
lagern mittlerweile durchschnittlich<br />
20 % ihres Umsatzes in Warenbeständen<br />
als Reserve.<br />
Rund 60 % der Transaktionen<br />
im B2B-Bereich<br />
werden heute noch auf<br />
Papier abgerechnet. Bild:<br />
rogerphoto/Fotolia<br />
Vor allem aber sind die meisten bisherigen<br />
Stationen eines Beschaffungsprozesses<br />
nicht automatisiert, sondern werden manuell<br />
von Menschen angestoßen. Das bietet<br />
Raum für Flexibilität, kostet aber Ressourcen<br />
und Zeit. Darüber hinaus sind die<br />
Finanzprozesse in der Supply Chain meist<br />
vom eigentlichen Workflow entkoppelt.<br />
Heute werden immer noch mehr als 60 %<br />
der B2B-Transaktionen auf Papierrechnungen<br />
abgewickelt. Der Einsatz von Blockchains<br />
könnte dies ändern und zudem die<br />
verschiedenen Supply-Chain-Partner wie etwa<br />
Lieferanten, Hersteller, Händler, Logistik-<br />
und Finanzdienstleister integrieren.<br />
Der Mehrwert liegt neben der Sicherheit<br />
auch in der Automatisierung. Dezentrale<br />
Steuereinheiten können via Blockchain<br />
autonome Dispositionsentscheidungen im<br />
Supply-Chain-Netzwerk treffen. Das bietet<br />
ein großes Potenzial zur Effizienzsteigerung<br />
vor allem im operativen und strategischen<br />
Einkauf. Auf diese Weise können im Lieferantennetzwerk<br />
Wertschöpfungsstammbäume<br />
über mehrere Stufen angelegt werden.<br />
Der Transparenzgewinn wäre für alle Beteiligten<br />
enorm.<br />
Die Widerstände<br />
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter<br />
Weg. Nach einer weiteren Bitkom-Umfrage<br />
aus dem Herbst 2017 hat bis zu diesem<br />
Zeitpunkt gerade einmal ein Drittel der<br />
Automobilhersteller und -zulieferer (34 %)<br />
von der Blockchain als Technologie für den<br />
Unternehmenseinsatz gehört. Das ist das<br />
Ergebnis einer Umfrage unter 177 Vorständen<br />
und Geschäftsführern aus der Automobilindustrie<br />
mit 20 und mehr Mitarbeitern<br />
in Deutschland. Größter Hinderungsgrund<br />
für eine Einführung im eigenen Unternehmen<br />
sind die Kosten (60 %), die unklare<br />
rechtliche Situation (43 %) sowie das fehlende<br />
Know-how im Unternehmen (29 %).<br />
Gut jedes vierte Unternehmen (27 %) sieht<br />
bislang auch keine Notwendigkeit, die Technik<br />
zu nutzen. Das wird sich in absehbarer<br />
Zeit ändern. Vor allem dann, wenn die<br />
Global Player von ihren kleineren Lieferanten<br />
die Einführung unternehmensübergreifender<br />
digitaler Prozesse fordern. •<br />
Michael Grupp<br />
Freier Journalist in Remshalden<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 27
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Veranstalter:<br />
FORUM<br />
ROBOTICS<br />
KONGRESS<br />
6. Februar 2019<br />
Robotation Academy<br />
Hannover Messe<br />
8. Robotics Kongress<br />
Mit Robotern in die smarte Fertigung<br />
Sensorik & Vision<br />
Erst Sensoren geben Robotern beim Greifen das nötige Feingefühl, ermöglichen<br />
zugleich weitere Arbeitsschritte wie eine Qualitätssicherung<br />
oder Freiraumprüfung. Zusammen mit Vision-Systeme analysieren<br />
sie ihre Umgebung, können auf unvorhergesehene Ereignisse sowie<br />
Objekte reagieren und erkennen zuverlässig Gefahrsituationen. Das gilt<br />
insbesondere für die 3D-Bildverarbeitung.<br />
TOP<br />
EVENT<br />
MRK & Safety<br />
Sicherheit für den Menschen in der Zusammenarbeit mit einem Roboter<br />
versprechen unterschiedlichste Systeme. Allen gemein ist, dass klassische<br />
Einhausungen überflüssig sind. Eine allgemein gültige Patenlösung gibt<br />
es aber nicht. Erfordert die Interaktion zwischen Mensch und Roboter<br />
doch häufig neue Techniken und individuelle Lösungsansätze. Nur ein umfassendes<br />
Sicherheitskonzept mit smarten Komponenten minimiert Gefahren.<br />
Das gilt besonders, wenn immer stärker werdende Roboter in der<br />
MRK Einzug halten, mit dem Menschen und hohen Lasten interagieren.<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.industrieanzeiger.de/<br />
robotics-kongress<br />
Bisherige Partner:<br />
28 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Inhalt<br />
32 Big Data verstehen<br />
Bild: Sikov/Fotolia<br />
Zukunft des Einkaufs<br />
Einkauf 4.0 | Die Automatisierung der<br />
Beschaffungsprozesse ist nicht mehr als die<br />
erste Welle der digitalen Transformation.<br />
Moderne Tools bilden die analogen Prozesse<br />
optimiert ab und beschleunigen die Ausführung,<br />
wie die Beiträge dieses Specials zeigen.<br />
34 Digitaler Einkauf<br />
36 Sparen auf Zuruf<br />
38 Blockchain und<br />
Supply Chain<br />
40 Roboter im Facility-<br />
Management<br />
42 Sichere Digitale<br />
Identitäten<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 29
einkauf 4.0<br />
Einkauf 4.0<br />
Big Data verstehen<br />
und Potenziale nutzen<br />
Big Data | Noch vor Kurzem war Einkauf 4.0 für viele<br />
nur eine Worthülse. Doch mit der zunehmenden Etablierung<br />
des Gesamtkonzeptes richtet sich der Fokus<br />
nun immer stärker auf einzelne Anwendungsfelder.<br />
Big Data ist dabei ein Schlüsselwort. Dieser Beitrag<br />
systematisiert den Ansatz und zeigt Anwendungsmöglichkeiten<br />
im modernen Einkauf.<br />
Big Data im Einkauf 4.0. Quelle: Kleemann<br />
Kaum über zwei Jahre ist es her, dass Industrie<br />
4.0 und deren Auswirkung als „Totgeburt“<br />
oder kaum charmanter, als „Hype“<br />
abgetan wurden. Doch mittlerweile verbreitet<br />
sich die Überzeugung, dass die digitalen<br />
Technologien tatsächlich Revolutionäres<br />
mit sich bringen könnten. Was vor nicht allzu<br />
langer Zeit noch Vision war, füllt sich immer<br />
schneller mit Leben und realen Anwendungsfällen.<br />
Was dabei im operativen Einkauf<br />
die „Robotics Process Automation“<br />
(RPA), also autonome Bestellprozesse sind,<br />
ist im strategisch-taktischen Bereich das<br />
Thema „Big Data“. Die Fähigkeit, auf Basis<br />
großer Datenmengen Bedarfe, Märkte und<br />
Lieferanten professionell analysieren und in<br />
der Folge besser steuern zu können, wird daher<br />
eine Kernkompetenz des Einkaufs. Dieser<br />
Beitrag entwickelt daher eine Konzeption<br />
zur Nutzung der vielfältigen Potenziale<br />
von Big Data in Beschaffungsaktivitäten.<br />
Ausgangspunkt für die Notwendigkeit<br />
von Big Data sind die Defizite bestehender<br />
IT-Lösungen im Einkauf. Diese unterstützen<br />
aufgrund Begrenzungen ihrer Rechenkapazität,<br />
ihres Vernetzungsgrades oder ihrer Logik<br />
nur bestimmte, klare vorgegebene Aufgaben.<br />
Moderne, intelligente und vernetzte<br />
Systeme als Grundgedanke des „Einkauf<br />
4.0“ sind in der Lage, beliebig viele historische<br />
und zukunftsorientierte Daten zu<br />
strukturieren und gezielt auszuwerten (Big<br />
Data). Dies ist insbesondere deshalb wichtig,<br />
da durch die erwartete Vernetzung sämtlicher<br />
Produkte, Prozesse und Systeme die<br />
Menge an verfügbaren Daten exponentiell<br />
ansteigen wird (=„Big Data“).<br />
Konzeption „Big Data“ im Einkauf 4.0<br />
Allerdings sind große Datenmengen per se<br />
kein Erfolgsfaktor. Dieser liegt – Google,<br />
Facebook & Co. Lassen grüßen – in der<br />
Nutzung der Daten (=„Analytic“. Die konkrete<br />
Rolle von „Big Data Analytics“ im<br />
Einkauf bleibt jedoch oft unklar. Nicht jede<br />
Systemauswertung ist gleichzeitig Big Data,<br />
nicht jede datengetriebene Erkenntnis ist Ergebnis<br />
von „Analytics“ – so stellt sich zunächst<br />
die Frage nach den konzeptionellen<br />
Grundlagen. Gängige Charakteristika zur<br />
Definition von „Big Data Analytics“ sind<br />
dabei Volume (Datenmenge), Variety (Heterogenität),<br />
Velocity (Verarbeitungsgeschwindigkeit)<br />
und Veracity (Richtigkeit),<br />
die nachfolgend für den Einkauf ausgelegt<br />
werden.<br />
Volume – Einkaufsdaten in „rauen<br />
Mengen“<br />
Die durch die vorab skizzierte Vernetzung<br />
potenz iell entstehende Datenmenge wird in<br />
einer digitalisierten Wirtschaft massiv zunehmen.<br />
Ein zentrales, verbindendes Element<br />
hierbei ist der Einkauf in seiner<br />
Schnittstellenfunktion zu den Beschaffungsmärkten<br />
– und damit für die Vernetzung mit<br />
den Lieferanten.<br />
Hieraus ergeben sich Fragen danach,<br />
welche Daten überhaupt erhoben und ggf.<br />
ausgetauscht werden sollen. Die über moderne<br />
Sensorik erhebbaren Daten können<br />
dabei sogar Aufschluss über die Nutzung<br />
bzw. Verbrauch einzelner Produkte geben.<br />
Da dies auch ökonomisch verwertbare<br />
Informationen ermöglicht (etwa Produktdesign),<br />
sind Daten bzw. Zugriff darauf in<br />
Zukunft auch „Verhandlungsmasse“ zwischen<br />
Einkäufer und Lieferant. Doch auch<br />
einkaufsinterne Anwendungsbereiche sind<br />
denkbar, zum Beispiel Zuverlässigkeit von<br />
Lieferanten viel umfassender prüfen und<br />
steuern zu können – und zwar nicht mehr<br />
nur auf aggregierter Ebene.<br />
30 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Bild: alswart/Fotolia<br />
Variety – Datenvielfalt managen<br />
Durch die Vernetzung werden zukünftig<br />
zahllose Supply-Chain-Beteiligte ihren Beitrag<br />
zu einem Datenpool leisten, was zu entsprechender<br />
Heterogenität führt. Intelligenten<br />
„Big Data“-Systemen wird daher abverlangt,<br />
zahlreiche Datenformate verarbeiten<br />
zu können, ohne dass es zu Datenbrüchen<br />
kommt. Der Einkauf kann hier auf mehreren<br />
Dimensionen wirken. Etwa indem er seinen<br />
Lieferanten Vorgaben zu Datenformaten<br />
macht. Da jedoch Lieferanten zumeist<br />
mehrere Kunden haben, kommt es hier<br />
wahrscheinlich zu einer Vervielfältigung von<br />
Datenstandards. Da eine Konzentration auf<br />
zentrale Plattform-Standards (wie etwa bei<br />
Smartphones mit iOS und Android oder die<br />
weltweit einheitlichen E-Mail-Protokolle)<br />
derzeit nicht absehbar ist, sollte daher die<br />
Entwicklung solcher Standards aufmerksam<br />
beobachtet und auf eine Vereinheitlichung<br />
seitens der Lieferanten hingewirkt werden.<br />
Velocity – Wettbewerbsvorteil Schnelligkeit<br />
Der Aspekt der Daten-„Geschwindigkeit“<br />
betrifft Big Data auf einer Vielzahl von<br />
Ebenen. Zunächst einmal geht es dabei bereits<br />
um infrastrukturelle Fragen, nämlich<br />
wie schnell Daten in einer vernetzten<br />
Wirtschaft übertragen werden, gerade bei<br />
internationalen Lieferanten ein nicht zu<br />
unterschätzendes Problem. Die verstärkte<br />
Nutzung sogenannter Cloud-Lösungen<br />
erhöht die Erfordernis für ein „schnelles<br />
Internet“ noch einmal. Entsprechende Initiativen<br />
kann und sollte der Einkauf unter -<br />
stützen, zum Beispiel als zusätzliche Erwä -<br />
gung in der Lieferantenauswahl.<br />
Daneben ist auch die Frage nach der<br />
Nutzung von Erkenntnissen der Big-Data-<br />
Analyse für den Einkauf relevant, also<br />
inwieweit durch schnelle Datenverarbeitung<br />
Beschaffungsentscheidungen unterstützt<br />
werden können. Algorithmen zur Muster -<br />
erkennung erleichtern schnelle Bedarfsprognosen,<br />
Lieferantensuchen werden breiter<br />
angelegt und dennoch schneller durch -<br />
geführt; selbst Aussagen in Verhandlungen<br />
ließen sich in Echtzeit prüfen und simulieren.<br />
Der Einkauf sollte sich dieser Möglichkeiten<br />
bewusst werden und unter stetiger<br />
Kosten-Nutzen-Abwägung sukzessive einsetzen.<br />
Veracity – Allheilmittel Blockchain?<br />
Die Verlässlichkeit und Sicherheit der erhobenen<br />
Daten gilt auch im Einkauf als einer<br />
der größten Vorbehalte gegenüber der Digitalisierung.<br />
Darauf eingehend häufen sich<br />
die Vorschläge, die Konsistenz von Daten<br />
mittels Blockchain-Verfahren zu sichern.<br />
Hierbei handelt es sich um ein Kryptoverfahren,<br />
das eine durchgängige dezentrale<br />
Buchführung aller Transaktionen ermöglicht,<br />
also eine lückenlose Transparenz.<br />
Schon heute werden Blockchains eingesetzt,<br />
um Währungs- oder Warenflüsse nachvollziehen<br />
zu können.<br />
Ob und inwieweit das Beschaffungscontrolling<br />
Blockchain nutzen soll, ist eine Entscheidung,<br />
die auch davon abhängt, inwieweit<br />
neben der operativen Liefertreue auch<br />
die „Datentreue“ ein Aspekt der Leistungsbewertung<br />
eines Lieferanten ist, also wie<br />
verlässlich die bereitgestellten Informationen<br />
sind.<br />
Big Data verändert den Einkauf<br />
Die zusammenfassende Betrachtung zeigt,<br />
dass Big Data auf konzeptioneller Ebene<br />
eine hohe Überschneidung zum Einkauf<br />
aufweist, Big Data somit ein essentieller<br />
Bestandteil des Einkauf 4.0 ist. Die zentrale<br />
Chance liegt dabei natürlich nicht darin,<br />
große Datenmengen anzuhäufen, sondern<br />
diese auch zielgerichtet einzusetzen. Intelligente<br />
Analytics-Lösungen erlauben es dem<br />
Einkauf schon heute, Einkaufsentscheidungen<br />
fundierter zu treffen – und vielleicht<br />
sogar Fragen beantwortet zu bekommen,<br />
die man bisher gar nicht gestellt hat. Dass<br />
hierbei noch nicht alle Herausforderungen<br />
(beispielsweise Standardisierung oder<br />
Sicherheiten der Daten) gelöst sind, sollte<br />
Einkäufer nicht abhalten, die Thematik<br />
anzugehen.<br />
Die Veränderungsgeschwindigkeit im<br />
Zeitalter der Digitalisierung lässt Ideen, die<br />
noch vor wenigen Jahren als pure Vision<br />
erschienen, innerhalb kurzer Zeit Realität<br />
werden. Einkaufsorganisationen, die Big<br />
Data gezielt einsetzen, werden hiervon überproportional<br />
profitieren und so auch ihren<br />
strategischen Mehrwert im Unternehmen<br />
spürbar erhöhen.<br />
•<br />
Prof. Dr. Florian C. Kleemann<br />
Professor für Supply Chain Managemen t,<br />
Hochschule München<br />
Dr. Andreas H. Glas<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der<br />
Universität der Bundeswehr München<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 31
Zukünftig nimmt der Einkäufer eine<br />
neue Roll e ein. Als Manager koordiniert<br />
er die verschiedenen Unter -<br />
nehmens bereiche. Bild: Katarzyna<br />
Białasiewicz/123rf<br />
Digital Procurement<br />
Digitalisierung im Einkauf<br />
muss alle mitnehmen<br />
Digitaler Einkauf | Die Digitalisierung bringt den Einkauf<br />
näher an seine Stakeholder und verändert das<br />
Gesamtbild der Organisation. Für den Erfolg ist ein<br />
begleitendes Changemanagement unerlässlich.<br />
Die Digitalisierung verändert den Einkauf<br />
und damit auch das Verhältnis zu seinen<br />
Stakeholdern. Die Vernetzung in die Fachbereiche<br />
sowie zu Anbietern und Lieferanten<br />
nimmt zu. Die Auswirkungen sind<br />
unternehmensweit spürbar. Oft verhindern<br />
allerdings Skepsis und Unsicherheit, dass die<br />
Systeme in der Breite konsequent genutzt<br />
werden. Für die Implementierung ist das<br />
eine Herausforderung. Denn wer Prozess -<br />
effizi en zen und Wettbewerbsvorteile schnell<br />
heben will, muss dafür sorgen, dass alle Nutzer<br />
von Beginn an im Boot sind. Ein begleitendes<br />
Changemanagement gehört zu jedem<br />
E-Lösungsprojekt im Einkauf deshalb „zwingend“<br />
dazu.<br />
Operativer Einkauf<br />
Die Auswirkungen der Digitalisierung und<br />
somit Automatisierung auf den operativen<br />
Einkauf werden immens sein. Seine Aufga-<br />
ben und Arbeitsweisen ändern sich massiv.<br />
Mitarbeiter, die bis heute noch Bestellungen<br />
schreiben und Bezugsquellen recherchieren,<br />
sehen sich plötzlich mit den Anforderungen<br />
eines elektronischen Katalogmanagements<br />
oder Lieferanten-Onboardings konfrontiert.<br />
Auch die Prozessverantwortung verlagert<br />
sich und geht in eine neue Organisationseinheit<br />
aus Beschaffung und Finanzen über.<br />
Das Ziel lautet: Den Ablauf „Requistion to<br />
Pay“ (R2P) komplett zu automatisieren und<br />
sich sukzessive selbst abzuschaffen. Künst -<br />
liche Intelligenz (KI) und Machine Learning<br />
werden auf lange Sicht dazu führen, dass<br />
operative Beschaffungsvorgänge sogar völlig<br />
autonom ablaufen können.<br />
Zunächst sind jedoch die Voraussetzungen<br />
durch die Standardisierung von Abläufen<br />
und Prozessen zu schaffen, ehe anschließend<br />
durch eine elektronische Lösung die<br />
Automatisierung erfolgen kann. Schon während<br />
der Auswahl- und Pilotphase wird<br />
deutlich, dass die künftigen Beschaffungsprozesse<br />
auch Auswirkungen auf die<br />
Gesamtorganisation haben. Das frühe Mitwirken<br />
der Stakeholder des Einkaufs erleichtert<br />
den Veränderungsprozess erheblich,<br />
denn sie müssen die Veränderungen und die<br />
32 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
einkauf 4.0<br />
Automatisierung durch E-Lösungen mittragen<br />
und unterstützen.<br />
Der Erfolg hängt zudem in hohem Maße<br />
davon ab, welche Datenqualität der Einkauf<br />
seinen Bedarfsträgern zur Verfügung stellt.<br />
Wettbewerbsvorteile in der Prozesseffizienz<br />
generieren jene Unternehmen, die sich geschlossen<br />
hinter die digitalen Prozesse stellen<br />
und mit Leben füllen. Letztlich lautet<br />
das Ziel jedoch unbestritten: Komplette Automatisierung<br />
der operativen Beschaffungsprozesse.<br />
„Bildlich gesprochen wird der<br />
Einkauf zur Spinne im Netz. Als<br />
interne und externe Schnitt stelle<br />
entwickelt der Einkauf sich zu<br />
einem Business-Partner im eige-<br />
”nen Unternehmen.“<br />
Taktischer Einkauf<br />
In vielen Unternehmen wird der sogenannte<br />
Source-to-Contract-Prozess bereits über<br />
Ausschreibungsplattformen und ein nach -<br />
gelagertes Vertragsmanagement digital unterstützt.<br />
Die Automatisierung geht jedoch<br />
auch hier weiter und gehört der künstlichen<br />
Intelligenz (KI). Die vorhandenen Daten<br />
und anstehenden Bedarfe werden dabei<br />
über Algorithmen aufbereitet und in Ausschreibungsprozesse<br />
überführt, einheitliche<br />
Vorgehensweisen vorausgesetzt. Die Vorteile<br />
liegen vor allem darin, dass selbstlernende<br />
Bild: Kheng Ho Toh/123rf<br />
Systeme proaktiv den geeigneten Beschaffungszeitpunkt<br />
identifizieren können.<br />
Außerdem betrachten sie externe Einflussfaktoren<br />
wie Wechselkurse und Rohstoff -<br />
indizes und verarbeiten die Informationen<br />
in Sekundenschnelle.<br />
Doch während im operativen Einkauf die<br />
komplette Automatisierung an vorderster<br />
Stelle steht, kann auf die Erfahrung des Einkaufs<br />
in taktischen Belangen nicht verzichtet<br />
werden. Die KI kann die Schnittstelle zu<br />
einem Lieferanten zwar auf technische Weise<br />
sicherstellen, jedoch lassen sich Einkaufs -<br />
erfolge vielfach auch über persönliche Bezie-<br />
hungen erzielen. Künstliche Intelligenz<br />
unterstützt den taktischen Einkauf in den<br />
komplexen Vorarbeiten und macht auf<br />
Marktgegebenheiten aufmerksam. Sie wird<br />
den Einkäufer im taktischen Umfeld jedoch<br />
nicht ersetzen.<br />
Der strategische Einkaufsprozess hat eine<br />
Vielzahl komplexer Aufgaben. Neben Analysen<br />
der Beschaffungsmärkte und einem<br />
umfassenden Lieferantenmanagement gehören<br />
Ausarbeitung und Umsetzung von<br />
Warengruppenstrategien zum Alltag strategischer<br />
Einkäufer. Die Auswirkungen der<br />
Digitalisierung sind für den strategischen<br />
Einkauf noch überschaubar, die Entwicklung<br />
ist aber auch hier nicht aufzuhalten.<br />
Die von vielen Anbietern elektronischer Lösungen<br />
verfügbaren Lieferantennetzwerke<br />
verkürzen zum Beispiel die Analyse- und<br />
Qualifizierungsphasen deutlich. Das steigert<br />
die ohnehin schon wertschöpfende Aufgabe<br />
des strategischen Einkaufs prozessseitig und<br />
verknüpft bislang unbekannte Lieferanten<br />
und deren Portfolio mit einem Klick.<br />
Viel elementarer ist die Veränderung der<br />
Gesamtfunktion des Einkaufs. Bildlich gesprochen<br />
wird der Einkauf zur Spinne im<br />
Netz. Als interne und externe Schnittstelle<br />
entwickelt der Einkauf sich zu einem Business-Partner<br />
im eigenen Unternehmen, verbindet<br />
Produktentwicklung mit potenziellen<br />
Lieferanten, baut Partnerschaften intern wie<br />
extern aus und stellt mit Weitblick die Versorgung<br />
des Unternehmens sicher.<br />
Services des Einkaufs<br />
Durch den Einsatz von elektronischen Katalogen,<br />
Freitextanforderungen mit Smartform<br />
und kleinen Preisanfragen werden<br />
Bedarfsträger zu Einkäufern. Der gewohnte<br />
Griff zum Telefonhörer, um bei den bekannten<br />
Lieferanten schnell den Bedarf zu<br />
decken, wird hinfällig, sogar unterbunden.<br />
Da im privaten Umfeld Shopping-Portale<br />
schon lange genutzt werden, dürfte die<br />
Handhabung mit E-Lösungen im operativen<br />
Beschaffungsbereich keine Probleme mehr<br />
bereiten.<br />
Die frühzeitige Einbindung der Bedarfsträger<br />
in den Auswahl- und Implementierungsprozess<br />
der E-Lösung ist in diesem<br />
Zusammenhang jedoch sehr wichtig: Denn<br />
je komfortabler und nutzenstiftender die<br />
Besteller das System erleben, desto eher werden<br />
sie es nutzen. Umgekehrt gilt: Sorgt der<br />
Einkauf nicht für den passenden Input der<br />
operativen Lösung, schwindet die Akzeptanz<br />
zusehend. Bietet der Einkauf jedoch ein<br />
umfassendes Portfolio an Materialien und<br />
Dienstleistungen und sorgt für einen reibungslosen<br />
Workflow, ist der Erfolg im<br />
wahrsten Sinne vorprogrammiert. •<br />
Joachim v. Lüninck<br />
Managing Partner, AMC Group<br />
Felix Wader<br />
Senior Consultant, AMC Group<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 33
Manuelle Kalkulationen<br />
könnten der Vergangenheit<br />
angehören, wenn<br />
Spracherkennung und<br />
KI den Einkauf erobern.<br />
Bild: Natee Meepian/ -<br />
Fotolia<br />
Sparen auf Zuruf<br />
„Alexa, wo kann<br />
ich heute sparen?“<br />
Smarter Assistent | Der strategische Einkauf verbringt<br />
viel Zeit mit Analysen und Reportings. Künftig<br />
nehmen ihm Algorithmen diese Arbeit ab. Einspar -<br />
potenziale, Bestellzeitpunkte oder Bestandshöhen –<br />
all das ermitteln dann Analytics-Lösungen per<br />
Sprachbefehl. Auch Verhandlungen lassen sich über<br />
den intelligenten Assistenten vorbereiten.<br />
Für die Beschaffung ist die Digitalisierung<br />
Alltag. Bestellvorgänge laufen automatisiert,<br />
C-Teile werden über Plattformen<br />
beschafft und Preise per elektronischer Ausschreibung<br />
oder E-Auktion ermittelt. Dabei<br />
wuchs die Datenbasis immer weiter und der<br />
strategische Einkäufer mutierte zum Analysten.<br />
Spend-Analysen, die Optimierung von<br />
Artikel-, Warengruppen- oder Lieferanten-<br />
Setups, die Suche nach Savings, die Vorbereitung<br />
von Verhandlungen, dazu Reportings<br />
gegenüber dem Management sind<br />
Routinen, die Aufwand und Zeit bedeuten.<br />
Endlich denkt die Software mit<br />
Nicht mehr lange. Denn jetzt kommt künst -<br />
liche Intelligenz ins Spiel. Sie ist immer dann<br />
gefragt, wenn es darum geht, große Datenmengen<br />
zu durchsuchen und Vorschläge für<br />
Optimierungen zu machen. Analytics- und<br />
Controlling-Lösungen denken nämlich mit.<br />
Die erwähnten Lösungen entdecken in<br />
Einkaufs - und Markt daten Muster und<br />
Abweichungen. Sie prognostizieren Liefer -<br />
risiken und Preise, ermitteln Einspar -<br />
potenziale auf Artikel-, Waren gruppen- oder<br />
Lieferanten basis, empfehlen optimale<br />
Bestellzeitpunkte , errechnen Sicher heits -<br />
bestände und liefern Handlungs -<br />
empfehlungen. Und das auf Zuruf. Die<br />
Lösung von Kloepfel iProcurement lässt<br />
sich beispielsweise ab Ende Sommer 2018<br />
auch per Sprach befehl steuern – über Alexa,<br />
den smarten Speaker von Amazon.<br />
Vieles von dem, was das selbstlernende<br />
System in Bestell- und Kreditorendaten,<br />
Preis- und Mengeninformationen, Chargen-,<br />
Lager-, Qualitäts-, Markt- und Risikodaten<br />
an Mustern und Auffälligkeiten etwa<br />
bei Konditionen, Stückkosten, Frachtraten<br />
oder Lieferanten-Klassifizierungen findet,<br />
blieb zuvor unentdeckt − vor allem bei<br />
B- oder C-Teilen. Denn der Fokus des Einkaufs<br />
liegt nun mal auf zentralen Warengruppen<br />
und Bauteilen. Der Tail-Spend läuft<br />
besonders in mittelständischen Einkaufs -<br />
organisationen einfach mit.<br />
Minus 80 Prozent Reporting-Aufwand<br />
In diese Lücke springt die smarte Lösung.<br />
Die Detailarbeit, die der strategische Einkauf<br />
in dieser Fülle kaum zu leisten vermag,<br />
erledigt das selbstlernende System über<br />
Nacht. Das Prinzip: Die KI entdeckt die<br />
Kostenhebel und gibt Empfehlungen. Der<br />
Einkauf entscheidet, generiert die Savings<br />
und hat am Ende mehr Zeit für Wertschöpfendes.<br />
Bis zu 80 % des Reporting-Aufwands<br />
entfällt im strategischen Einkauf,<br />
wenn die automatisierbare Arbeit über<br />
34 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
einkauf 4.0<br />
KI-Lösungen läuft. Der morgend liche<br />
Dialog mit der künstlichen Intelligenz könnte<br />
also künftig so aussehen:<br />
• „Alexa, öffne iProcurement.“<br />
• „Willkommen bei iProcurement. Was<br />
möchtest du tun?“<br />
• „Sparen.“<br />
• „Möchtest du bei einem Lieferanten,<br />
Artikel oder einer Warengruppe sparen?“<br />
• „Bei Lieferanten.“<br />
• „Hier hat der Top-Lieferant einen Anteil<br />
von rund 55 Prozent und es gibt weitere<br />
125 Lieferanten. Der Top-Lieferant bietet<br />
ein wahrscheinliches Potenzial bedingt<br />
durch eine verhandlungsgünstige Korrelation<br />
der Preis- , Mengen- und Losentwicklung.“<br />
• „Erstelle eine Ausschreibung!“ (…)<br />
In der KI-Lösung iProcurement steckt das<br />
Know-how aus über 600 Einkaufsprojekten<br />
der Kloepfel Group. Der Vorteil ist die<br />
360-Grad-Sicht. Das System fügt werkübergreifend<br />
Stamm- und Bewegungsdaten aus<br />
verschiedenen Quellen zusammen, verdichtet<br />
sie und bietet eine Komplettansicht auf<br />
alle Informationen.<br />
Daten aus allen Systemen<br />
Die Daten kommen aus ERP-Systemen, der<br />
Finanzbuchhaltung , dem SRM-System, aus<br />
selbstgestrickten Excel-, Access - oder SQL-<br />
Lösungen und aus externen Datenquellen<br />
(zum Beispiel Risikodaten oder den Sourcingdaten<br />
von Scoutbee). Auch Freitext -<br />
bestellungen durchsucht das System nach<br />
möglichen Synergien und potenziellen Bündelungen.<br />
Hieraus generiert die KI ihre Analysen<br />
und leitet aus ihnen selbstständig<br />
Prognosen und Handlungsempfehlungen<br />
ab. Erstellt werden zum Beispiel ABC/XYZ-<br />
Analysen, Lieferantenprofile, Artikelanalysen,<br />
Maverick-Buying-Analysen, Konditionen-Benchmarks,<br />
Absatz- und Lageranalysen<br />
sowie Qualitätsanalysen.<br />
Vor allem Rohstoff-Preisentwicklungen<br />
spielen für die Beschaffung eine große Rolle.<br />
Der lernende Preisalgorithmus analysiert die<br />
Entwicklungen der letzten Jahre, wählt Lieferanten<br />
aus, entwickelt Prognosen und gibt<br />
Empfehlungen für den idealen Wiederbeschaffungszeitpunkt.<br />
Auch Verhandlungserfolge<br />
lassen sich automatisch aufzeigen. Das<br />
System überwacht zudem die Performance<br />
von Lieferanten, stellt die tatsächlichen Einsparungen<br />
dar und liefert werkübergreifende<br />
und standortbezogene Soll-Ist-Analysen.<br />
Alexa von Amazon hilft<br />
trotz der hand lichen<br />
Größe bei der Analyse<br />
riesiger Daten mengen.<br />
Bild: Screeny/Fotolia<br />
Über den Sprachassistenten lässt sich das<br />
System zudem simpel und intuitiv steuern.<br />
Das Dashboard lässt sich individuell konfigurieren.<br />
Die komplexen statistischen Verfahren<br />
laufen in der Cloud. Der Arbeits -<br />
alltag für den Einkauf wird entschlackt.<br />
Zugleich nimmt die Entscheidungssicherheit<br />
zu. Und das ohne stundenlanges Brüten<br />
über Excel-Tabellen.<br />
Fakten statt Bauchgefühl<br />
Die Software-as-Service wird ausschließlich<br />
auf leistungsstarken Serverfarmen in<br />
Deutschland gehostet. Die Verfügbarkeit<br />
beträgt 99,9 % Der Datenschutz nach dem<br />
aktuellen Bundesdatenschutzgesetz ist<br />
sichergestellt. Eine Umfrage von Kloepfel<br />
auf den BME-E-Lösungstagen 2018 ergab,<br />
dass 85 % der Einkäufer ihr Beschaffungsverhalten<br />
aufgrund solider Prognosen und<br />
datenbasierter Empfehlungen ändern<br />
würde. Zu oft entscheidet heute immer noch<br />
das Bauchgefühl. Faktenbasiert entscheiden<br />
– das ermöglicht die Lösung iProcurement<br />
dem Einkauf.<br />
Innovatives, ressourcenschonendes und<br />
kostengünstiges Produktdesign verlangt<br />
einen intensiven Dialog mit Lieferanten. Die<br />
Zusammenarbeit mit externen Partnern<br />
wird zum strategischen Wettbewerbsvorteil<br />
für Unternehmen. Crossfunktionale Teams,<br />
die Arbeit in Ökosystemen und Themen wie<br />
Open Innovation verlangen eine intensive<br />
Vernetzung und Beobachtung der Märkte.<br />
Anders als früher muss sich der Einkauf<br />
künftig noch viel mehr darauf konzentrieren,<br />
die Produktentwicklung zu unterstützen,<br />
indem er Lieferanten frühzeitig einbindet<br />
und ihren Innovations-Input nutzt.<br />
Wenn digitale Assistenten automatisierbare<br />
Routinen übernehmen, entstehen im Einkauf<br />
die notwendigen Freiräume, sich in die<br />
Produktentwicklung intensiv und wertschöpfend<br />
einzubringen.<br />
Einsparpotenziale bis zehn Prozent<br />
Die via KI ermittelten Einsparpotenziale<br />
liegen bei 5 bis 10 % pro Warengruppe. Das<br />
zeigen die Erfahrungen der letzten Monate.<br />
Im Rohstoffeinkauf lassen sich je nach<br />
Warengruppe durch ideale Wiederbeschaffungszeitpunkte<br />
nochmals ein bis zwei Prozentpunkte<br />
sparen. Für rohstoffintensive<br />
Industrien sind das mächtige Savings.<br />
Das Tool ist modular aufgebaut. Je nach<br />
Bedarf lassen sich Module für Rohstoffpreisentwicklung,<br />
Bestandsmanagement<br />
und zur Analyse von Mengen- und Preis-<br />
Korrela tionen kombinieren. Die jährlichen<br />
Nutzungsgebühren für das Tool liegen im<br />
vierstelligen Bereich, was es damit besonders<br />
für den Einsatz im Mittelstand interessant<br />
macht.<br />
KI schafft im Einkauf Zeit fürs Wesent -<br />
liche. Oder auch einfach Zeit für die nicht<br />
minder wichtige Work-Life-Balance. Wenn<br />
der Algorithmus nachts arbeitet, können<br />
Einkäufer vielleicht mal pünktlich nach<br />
Hause gehen.<br />
•<br />
Marc Kloepfel und Duran Sarikaya<br />
Geschäftsführer Kloepfel Group<br />
Christopher Messina<br />
Geschäftsführer Kloepfel Supply Group<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 35
Blockchain und Supply Chain<br />
Liebe oder<br />
Zweckehe?<br />
Digitalisierung | Blockchain ist momentan eines der<br />
heißesten Themen überhaupt. Auch die Medien<br />
berichten mittlerweile, wenn auch überwiegend über<br />
Kryptowährungen, die auf Blockchain basieren. Von<br />
der Marktreife ist die Technologie allerdings noch<br />
entfernt. Es mangelt an Erfolgsgeschichten.<br />
Zwar zweifeln Auguren wie Gartner noch am großen<br />
Erfolg der Blockchain. Geht es nach den Marktforschern,<br />
so ist das Gros der Pilotprojekte für die kommenden<br />
24 Monate zum Scheitern verurteilt. Die Industrie<br />
scheint das nicht zu beeindrucken. Sie zeigt weiterhin<br />
ein enormes und nachhaltiges Interesse an der Technik,<br />
die für andere Marktbeobachter bis 2025 auf mehr<br />
als 176 Mrd. Dollar anwachsen könnte. Hinter Blockchain<br />
verbirgt sich voraussichtlich also eine Zukunftstechnologie,<br />
die reifen und kommerziell einsetzbar sein<br />
wird. Unklar ist, wie, wann und wo.<br />
Eines dieser Anwendungsfelder ist die Supply-Chain-<br />
Automatisierung mit dezentralen Prozesse bei der<br />
Beschaffung, Herstellung und dem Versand von Waren.<br />
Das gilt unter anderem in den Bereichen Asset Tracking,<br />
Payment und Smart Contracts. Doch wird eine Marktreife<br />
von Blockchain in der Lieferkette noch auf sich<br />
warten lassen. Gartner rechnet mit einer großflächigen<br />
Implementierung in frühestens zehn Jahren.<br />
Dabei sind Parallelen zu den Anfängen der Cloud-<br />
Technologie unverkennbar. Die Möglichkeit, Programme<br />
nicht lokal auf dem Rechner, sondern online zu nutzen,<br />
führte zu massiven Investitionen in Unternehmen.<br />
Unzählige Cloud-Start-ups tauchten auf, Werbespots<br />
liefen zu besten Sendezeiten und immer neue Konzepte<br />
entstanden: Ein regelrechter Hype um die Cloud kam<br />
36 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
einkauf 4.0<br />
Je mehr Anwendungsbeispiele für die<br />
Blockchain verfügbar sind, desto<br />
mehr Firmen wenden sich der Technologie<br />
zu. Bild: sdecoret/Fotolia<br />
auf, bevor nach der Jahrtausendwende Investoren und<br />
Unternehmer wieder auf den Boden der Tatsachen<br />
zurückgeholt wurden. Die meisten damaligen Projekte<br />
scheiterten, die Cloud schien in die Bedeutungslosigkeit<br />
abzudriften. Die Reaktion darauf: Geschäftsmodelle<br />
wurden verfeinert, Early Adopters begannen, sich an<br />
Cloud-IT-Projekten zu beteiligen – die Technologie<br />
wurde salonfähig.<br />
Ähnlich wie die Blockchain stellte auch Cloud-Computing<br />
eine immense Chance für internationale Lieferketten<br />
dar. Sie waren global geworden; Hersteller<br />
produzierten und versandten Waren in alle Welt. Dafür<br />
wurden Systeme benötigt, die ganze Ökosysteme beteiligter<br />
Unternehmen technologisch zusammenführen<br />
konnten – etwas, das Software-Systeme bis dato nicht<br />
leisten konnten.<br />
Frühe Adaption ist der Schlüssel zum Erfolg<br />
Trotz ganz offensichtlicher wirtschaftlicher Vorteile<br />
dauerte es ein ganzes Jahrzehnt, bis Cloud-Computing<br />
die Marktreife für einen Einsatz in der Lieferkette<br />
erreicht hatte. Hauptgründe hierfür waren sowohl die<br />
Komplexität der Technik als auch Sicherheitsbedenken<br />
seitens der Unternehmen. Vor allem der Gedanke,<br />
erfolgskritische Prozesse von der Sicherheit des eigenen<br />
Ökosystems in die Cloud zu verlagern, war für die meisten<br />
CIOs beunruhigend.Im Zuge eines technologischen<br />
Reifeprozesses entstanden dennoch überzeugende Anwendungsbeispiele.<br />
Diese zeigten der Industrie: Die Verbindung<br />
von Handelspartnern durch ein gemeinschaftliches<br />
Cloud-Netzwerk schafft einen enormen Mehrwert.<br />
Eine Vorreiterstellung in der Supply-Chain-Automatisierung<br />
erfordert nicht nur zunehmend fortschrittlichere<br />
Software, auch das Partner- und Kundennetzwerk<br />
ist von essenzieller Bedeutung. Plattformen wie das GT<br />
Nexus Commerce Network haben in den letzten zwei<br />
Jahrzehnten kontinuierlich ein Netzwerk von Käufern,<br />
Verkäufern und Partnern aufgebaut, die sich aktiv in<br />
den größten Lieferketten der Welt engagieren. Bevor<br />
Blockchain dort Fuß fassen kann, muss sie ähnliche<br />
Prozesse durchlaufen.<br />
Unternehmen werden sich nach und nach an einer<br />
Vielzahl neuer Projekte beteiligen, die gemeinsam mit<br />
neuen Anbietern entstehen. Je mehr Anwendungsbeispiele<br />
verfügbar sind, desto mehr Firmen wenden sich<br />
der Technologie zu. Eine großflächige Einführung von<br />
Blockchain wird wahrscheinlich mehr Zeit in Anspruch<br />
nehmen als vergleichbare Entwicklungs- und Implementierungsprozesse<br />
in der IT der Vergangenheit. Grund ist<br />
die Komplexität moderner Lieferketten. Für den Erfolg<br />
ist es unabdingbar, dass Projekte in Verbindung mit neuesten,<br />
netzwerkbasierten Lösungen durchgeführt werden.<br />
Diese wiederum müssen flexibel genug konzipiert<br />
sein, um die vielschichtigen Zusammenhänge in Lieferketten<br />
bearbeiten zu können. Ebenfalls wird erwartet,<br />
dass sie parallel zu neuen Technologien operieren.<br />
Marktreife von Blockchain nicht abwarten<br />
Gleichermaßen fortschrittliche Innovationen wie das Internet<br />
der Dinge und selbstlernende Maschinen sind bereits<br />
heute Teil moderner Lieferketten und mit Cloud-<br />
Supply-Chain-Plattformen vernetzt. Gründe genug,<br />
warum die Blockchain Teil dieser Entwicklung werden<br />
kann. Unternehmen sollten die Entwicklung und<br />
Marktreife von Blockchain nicht abwarten. Vieles was<br />
Blockchain verspricht, existiert bereits in ähnlicher<br />
Form. So besteht etwa die Möglichkeit, eine Lieferkette<br />
mit einer „Single source of truth“, also einem gemeingültigen<br />
Datenbestand, zu verbinden. Auch sind bereits<br />
die Voraussetzungen gegeben, den Zugriff auf Waren zu<br />
überwachen und jeden Schritt in der Lieferkette nach -<br />
zuvollziehen – und das überall und jederzeit über das<br />
Internet. Eine moderne Lieferkette kann als strategischer<br />
Vorteil genutzt werden. Unternehmen die sich<br />
jedoch nicht aktiv am Wandel beteiligen, geraten in Gefahr,<br />
ins Abseits zu gelangen, bevor die „Supply-Block-<br />
Chain“ den Massenmarkt überhaupt erreicht hat. •<br />
Greg Kefer<br />
VP Corporate Marketing, Infor<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 37
einkauf 4.0<br />
Da Maschinen nach festen Vorgaben handeln und in<br />
der Regel keinen Leistungsschwankungen unterliegen,<br />
wird die Reinigungsleistung konstant verlaufen .<br />
Bild: Kittipong Jirasukhanont/123rf<br />
Beschaffung von Facility- und Zeitarbeitsdienstleistungen<br />
Roboter im Facility<br />
Management<br />
Zukunft des Einkaufs | Welchen Einfluss haben Robotik<br />
und Automation zukünftig auf den Einkauf von<br />
Dienstleistungen? Anhand der Warengruppen Facility<br />
Management und Zeit arbeit sei ein Blick ins Morgen<br />
und Übermorgen im klassischen Einkauf gewagt. Die<br />
Frage dabei: Wird es den Einkäufer in seiner heutigen<br />
Funktion zukünftig noch geben?<br />
38 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Nach heutigem Entwicklungsstand verfügen<br />
moderne Roboter bereits über die motorischen<br />
Fähigkeiten eines Fünfjährigen, gepaart<br />
mit schier unendlicher Arbeitskraft<br />
und einer für menschliche Maßstäbe unerreichbaren<br />
Arbeitsgeschwindigkeit.<br />
Betrachtet man diese Eigenschaften näher,<br />
wird schnell deutlich, dass es zukünftig<br />
eine Verlagerung der Arbeitszeiten geben<br />
wird. Dienstleistungen wie beispielsweise<br />
die klassische Unterhaltsreinigung werden<br />
in naher Zukunft nachts verrichtet. Dies<br />
bringt für Unternehmen diverse Vorteile mit<br />
sich. Der tägliche Arbeitsablauf wird nicht<br />
durch den Einsatz von Reinigungspersonal<br />
gestört und auch beim Thema Nachtarbeitszuschläge<br />
wird es keine Kostendiskussion<br />
mehr geben. Ganz im Gegenteil, durch die<br />
Nutzung von günstigerem Nachtstrom können<br />
in verschiedenen Kostenbereichen sogar<br />
erhebliche Einsparungen realisiert werden.<br />
Des Weiteren wird sich die klassische<br />
Unterhaltsreinigung vom plangesteuerten<br />
hin zum automatisierten bedarfsgesteuerten<br />
Markt entwickeln. Die Entscheidung, ob<br />
und welche Reinigung in einem Unternehmen<br />
notwendig ist, wird von Sensoren- und<br />
Kameratechnik analysiert, bewertet und<br />
entschieden. Dies wird auch maßgeblichen<br />
Einfluss auf das Thema „Reinigungsqualität“<br />
haben. Der Kunde entscheidet bereits<br />
zum Zeitpunkt der Beauftragung, welches<br />
Servicelevel zum Einsatz kommen soll.<br />
Da Maschinen nach festen Vorgaben<br />
handeln und in der Regel keinen Leistungsschwankungen<br />
unterliegen, wird die Reinigungsleistung<br />
konstant verlaufen. Die Vermutung,<br />
dass es den klassischen Facility<br />
Manager in seiner heutigen Funktion nicht<br />
mehr geben wird, liegt daher nahe. Vielmehr<br />
wird sich die einkäuferische Entscheidung<br />
darauf fokussieren, welcher Anbieter den<br />
günstigsten Reinigungsroboter mit der<br />
höchsten Reinigungsleistung stellt.<br />
Der klassische Kauf hat ausgedient<br />
Vermutlich wird jedoch auch die Beschaffungs-<br />
oder Entleihthematik nicht mehr<br />
relevant sein, wenn moderne Gebäude<br />
bereits bei ihrer Errichtung mit der erforderlichen<br />
Reinigungstechnik ausgestattet und<br />
so verpachtet oder verkauft werden.<br />
Überträgt man die Entwicklung des<br />
Automobils in die Moderne, so erkennt<br />
man, dass diese anfänglich mit hohen Kosten<br />
ausschließlich kaufkräftigen Konsumenten<br />
vorbehalten war. Da sich diese Entwicklung<br />
im Bereich der Robotik widerspiegeln<br />
wird, vermuten Experten, dass der klassische<br />
Kauf ausgedient hat und durch ein umfängliches<br />
Mietsystem ersetzt wird.<br />
Übertragen auf die Zeitarbeit wird der<br />
Einsatz von Robotertechnik zur Schließung<br />
aller Versorgungsengpässe im Entgeltbereich<br />
1 und 2 führen, was auf lange Sicht<br />
den Wandel vom Verleiher- hin zum Entleihermarkt<br />
zur Folge haben wird. Gesetzliche<br />
Bestimmungen, die der aktuellen Zeitarbeit<br />
ihre Komplexität geben, werden in Zukunft<br />
weniger ins Gewicht fallen. Aspekte wie<br />
Auch die Komplexität der Verrechnungssatzkalkulation<br />
wird sich drastisch verein -<br />
fachen und die Einsparungen für die Entleiher<br />
gravierend zunehmen.<br />
Kalkulationspunkte wie beispielsweise<br />
Sozialabgaben, Aufschläge für Krankheitsausfälle,<br />
Garantietage oder Mutterschutz<br />
entfallen komplett. Die Kosten bei der Verleihung<br />
von Robotern werden sich nach<br />
Abschreibungs- sowie Instandhaltungs- und<br />
Wartungskosten richten.<br />
Nach den Schilderungen der beiden Warengruppen<br />
ist eine Verschmelzung dieser<br />
Bereiche geradezu naheliegend. Reinigungs-<br />
Der Kauf einer Maschine wird im<br />
Hinblick auf nutzungsfreie Zeiten<br />
vermieden, da dieser ineffizient<br />
und mit unnötigen Fixkosten ver-<br />
”bunden wäre.“<br />
maximale Arbeitszeiten, Höchstüberlassungsdauern,<br />
Equal-Pay-Thematiken oder<br />
Kettenverleih verlieren an Bedeutung.<br />
Sprachbarrieren, die derzeit eine Hemmschwelle<br />
beim Einsatz von Leiharbeitskräften<br />
darstellen, wird es zukünftig nicht mehr<br />
geben.<br />
Globaler Einkauf von Dienstleistungen<br />
Da durch den Einsatz von Zeitarbeit<br />
Arbeitsspitzen und saisonale Schwankungen<br />
abgedeckt werden sollen, wird auch in diesem<br />
Segment der Wandel zum Mietgeschäft<br />
Einzug halten. Der Kauf einer Maschine<br />
wird hingegen in Hinblick auf nutzungsfreie<br />
Zeiten vermieden, da dieser ineffizient und<br />
mit unnötigen Fixkosten verbunden wäre.<br />
Dennoch ist zu erwarten, dass die<br />
aktuelle Entgeltgruppierung in der Zeitarbeit<br />
weiterhin Bestand hat. Zukünftig wird<br />
sich diese jedoch nicht nach den Qualifikationen<br />
des Zeitarbeitnehmers ausrichten,<br />
sondern vielmehr an der Funktion des Roboters.<br />
Die Kosten in Bezug auf die stündliche<br />
Entleihe eines Miet roboters werden sich<br />
somit am technischen Entwicklungsstand<br />
orientieren.<br />
maschinen werden nicht mehr gekauft,<br />
sondern je nach Bedarf auf Zeit verliehen.<br />
Keine Leistungsschwankungen<br />
Allgemein gesehen wird der Einkauf von<br />
Dienstleistungen wesentlich globaler. Es ist<br />
zukünftig unerheblich, ob eine Reinigungsfirma<br />
in Deutschland, Europa oder anderweitig<br />
weltweit ansässig ist, da nicht<br />
menschliches Personal, sondern vollautomatische<br />
Robotertechnik die Arbeiten<br />
ausführt.<br />
Betrachtet man die Entwicklung auf dem<br />
Automatisierungsmarkt, so stellt man fest,<br />
dass der moderne Arbeitnehmer sich nach<br />
und nach in strategische und emotionale<br />
Arbeitsgebiete zurückziehen wird. Einfachste<br />
Helfertätigkeiten, aber auch die Bekleidung<br />
einer operativen Einkäufertätigkeit<br />
werden zukünftig von Robotern übernommen.<br />
Sascha Köster<br />
Category Manager,<br />
Kerkhoff Indirect Procurement GmbH<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 39
Digitale Identitäten im Beschaffungsprozess<br />
Sicher ist sicher ist<br />
digital<br />
Noch ist der Direktkontakt die wichtigste Basis für<br />
Beschaffungsprozesse. Plattformen holen allerdings<br />
auf. Sie werden zwar vor allem für die Produktsuche<br />
verwendet, die tatsächlichen Bestellzahlen im<br />
B2B-Bereich allerdings wachsen. Und mit ihnen die<br />
Forderung nach Sicheren Digitalen Identitäten (SDI).<br />
Die B2B-Beschaffungsplattform „Wer liefert<br />
was“ hat Mitte 2017 rund 1300 Einkäufer<br />
in Deutschland und der Schweiz zu ihren<br />
analogen versus digitalen Einkaufs -<br />
präferenzen befragt. Die Ergebnisse bestätigen:<br />
Beschaffung funktioniert (noch) überwiegend<br />
persönlich. Demnach gaben fast<br />
60 % der Befragten an, dass ihnen der<br />
Direktkontakt am wichtigsten ist. Allerdings<br />
nutzen fast 54 % Online-Shops und<br />
Plattformen – allerdings vor allem, um neue<br />
Lieferanten und alternative Produkte zu finden.<br />
Nur ein Drittel bestellt tatsächlich via<br />
Web. Der Vollständigkeit halber: Messen<br />
kommen bei der Geschäfts anbahnung auf<br />
37 %, Branchenverzeichnisse auf 28% und<br />
eigene Liefersysteme auf 11 %. Persönliche<br />
Empfehlungen liegen dagegen abgeschlagen<br />
im einstelligen Prozentbereich. Eine durch<br />
Europages zeitgleich durchgeführte Unter -<br />
suchung im europäischen Rahmen kommt<br />
zu ähnlichen Ergebnissen.<br />
Mit der Digitalisierung der Beschaffungsstrukturen<br />
erhebt sich die Frage nach der<br />
Authentifizierung von Personen wie auch<br />
von Dingen und Prozessen. Nur, wenn ich<br />
sicher sein kann, tatsächlich beim Hersteller<br />
meines Vertrauens zu bestellen beziehungsweise,<br />
dass wirklich Original-Produkte im<br />
Lkw angeliefert werden, rechnet sich die<br />
digitale Bestellung.<br />
Wer sind Sie?<br />
Im analogen Leben ist eine Identifizierung<br />
einfach. Beim Einchecken am Flughafen<br />
legen Sie zum Beispiel Ihren Pass vor und<br />
schon weiß der Beamte über Sie und Teile<br />
Ihrer Historie Bescheid . Zumindest wenn der<br />
Ausweis echt ist und Sie wirklich der Besitzer<br />
sind. Womit schon ein Grundproblem offenbar<br />
wird: Jede Identität lässt sich fälschen –<br />
in der digitalen Welt noch einfacher als in<br />
der realen. Denn im Internet kann sich der<br />
Mensch nicht auf seine fünf Sinne verlassen,<br />
sondern muss auf die Sicherheit von ITbasierenden<br />
Systemen vertrauen.<br />
Wenn wir in Netzwerken kommunizieren,<br />
Bestellvorgänge auslösen und Bestätigungsmails<br />
verschicken, überall authentisieren<br />
wir uns mit unterschiedlichen Verfahren.<br />
Dabei werden einer Person bestimmte Attri-<br />
40 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
einkauf 4.0<br />
Wer ist am anderen Ende des Glasfaserkabels? Eine<br />
digitale Identität schafft Sicherheit. Bild: Bulat/Fotolia<br />
bute zugeordnet. Das sind im einfachsten<br />
Fall ein Benutzername sowie ein Passwort –<br />
fertig ist die digitale Identität.<br />
Dass wir heute automatisiert bestellen<br />
können, setzt eine vollständige Digitalisierung<br />
des gesamten zugrundeliegenden<br />
Workflows voraus. Dabei können nur Sichere<br />
Digitale Identitäten sicherstellen, dass alle<br />
Informationen vertraulich bleiben und<br />
Dienstleistungen nur von autorisierten Personen<br />
in Anspruch genommen werden.<br />
Mehr noch: In den Industrie-4.0-Prozessketten<br />
kommunizieren nicht nur Personen<br />
mit Unternehmen, sondern auch Menschen<br />
mit Maschinen, Maschinen mit Maschinen,<br />
Rohstoffe mit dem Lager und der Container<br />
mit dem Lkw, der ihn anliefert. Damit wird<br />
unter anderem sichergestellt, dass der<br />
Bandbreite der Identitäten<br />
Fuhrpark noch genügend Kapazitäten bietet<br />
– und gleichzeitig die Fahrroute automatisch<br />
optimiert. Die digitale Identität von<br />
Personen, Geräten und Dingen wird damit<br />
zum erfolgskritischen Faktor einer durchgehend<br />
digitalisierten Wertschöpfungskette.<br />
Mit einer eindeutigen Authentifizierung lassen<br />
sich alle Objekte eindeutig zu den jeweiligen<br />
Prozessschritten zuordnen und sind<br />
lokalisierbar; beispielsweise in der Logistik<br />
oder in der Produktion.<br />
Dabei sind nicht nur konkrete Dinge und<br />
Personen betroffen, sondern alle sinnvollen<br />
Entitäten. Eine Entität ist jedes konkret<br />
beschreibbare Objekt: ein Auto, ein Motorblock,<br />
ein Stück Rohstahl, aber zum Beispiel<br />
auch Patente, Webseiten, Software oder<br />
Datenpakete. Jede Entität besitzt eine individuelle<br />
Identität, die authentifiziert werden<br />
muss, damit es nicht zu Verwechslungen,<br />
Diebstahl, Spionage oder Sabotage kommen<br />
kann. Überwindet beispielsweise ein gefälschtes<br />
und damit zumeist minderwertiges<br />
Bauteil die Identitätsprüfung, kann es alle<br />
In digitalen Systemen gibt es verschiedene Ausprägungen von Identitäten.<br />
Sie lassen sich teilweise nicht klar voneinander abgrenzen und vermischen sich.<br />
Anonyme Identität<br />
Sie werden vor allem für einmalige Identifizierungen verwendet, zum Beispiel in<br />
Form von Wegwerf-E-Mail-Adressen oder Fake-Accounts. Anonyme Identitäten<br />
stellen keine Verbindung zur wahren Identität einer Person her.<br />
Pseudo-Identität<br />
Sie kommt zum Einsatz, wenn sich eine Person regelmäßig bei bestimmten<br />
Diensten authentifizieren möchte. Dabei werden Name und Kennwort vom<br />
Benutzer festgelegt und bieten keinen Bezug zur echten Identität.<br />
Selbsterklärte Identität<br />
Bei diesem Verfahren gibt der Nutzer alle vom Dienst geforderten Daten<br />
(Name, E-Mail, Anschrift, etc.) selbst ein. Ob diese Daten korrekt sind, liegt<br />
allein bei der handelnden Person.<br />
Validierte Identität<br />
Dabei wird die Identität der Person aufgrund von sozialen Bindungen mit anderen<br />
definiert und somit validiert. Aber auch dieses Verfahren bietet keine absolute<br />
Sicherheit. Stichwort: CEO-Fraud.<br />
Verifizierte Identität<br />
Sie entspricht der bewiesenen Identität einer Person in der analogen Welt.<br />
Damit bietet die verifizierte Identität die gleiche Aussagekraft wie die einer<br />
Person außerhalb der digitalen Kanäle. Sie ist zum Beispiel beim Abschluss von<br />
Verträgen oder beim Zugriff auf IT-Systeme erforderlich.<br />
nachfolgenden Prozessschritte gefährden.<br />
Prozesse zu definieren, in dem Sichere Digitale<br />
Identitäten definiert und genutzt werden<br />
können, ist allerdings nicht trivial. Das<br />
zeigt schon die Vielzahl der möglichen Entitäten,<br />
die unterschiedliche Sicherungsmaßnahmen<br />
erfordern.<br />
Zudem gilt es, das Sicherheitsrisiko<br />
gegenüber den Kosten und der Usability<br />
abzuwägen. Schließlich sollen die Prozesse<br />
nicht ausgebremst werden. Dabei muss<br />
zwischen der sicheren Identifizierung von<br />
Kommunikationspartnern, von Entitäten<br />
und von den eingesetzten Prozessen unterschieden<br />
werden:<br />
1. Persönliche Identität<br />
Personen können sich mit unterschiedlichen<br />
Verfahren identifizieren. Die Bandbreite<br />
reicht von der einfachen Login/Passwort-<br />
Kombination bis hin zu personenbezogenen<br />
Daten in offiziellen Dokumenten, die von<br />
Behörden ausgestellt wurden. Grundsätzlich<br />
kommen drei unterschiedliche Verfahren<br />
zum Einsatz: wissensbasiert über Passwörter<br />
etc., besitzbasiert über Tokens oder Chip-<br />
Karten sowie merkmalbasiert auf Basis<br />
biometrischer Daten.<br />
2. Netzwerk-Identität<br />
Überall, wo Daten und Informationen digital<br />
im professionellen Umfeld ausgetauscht<br />
werden, ist es wichtig, den Absender eindeutig<br />
authentifizieren zu können. Dazu kommen<br />
digitale Zertifikate zum Einsatz. Jeder<br />
Internetnutzer profitiert täglich von ihnen.<br />
Allerdings kann nach einer Umfrage der<br />
Bundesdruckerei nur jeder vierte Anwender<br />
diesen Begriff auch erklären. „Digitale Zertifikate<br />
schützen die kryptografischen<br />
Schlüssel von Personen, Objekten oder<br />
Organisationen vor Fälschung und Manipulation.<br />
In der Smart Factory steuern sich die<br />
Maschinen selbst und tauschen Daten untereinander<br />
aus, umso wichtiger ist eine Absicherung<br />
ihrer Identitäten. Diese stellen<br />
sicher, dass eine Maschine auch tatsächlich<br />
diejenige ist, für die sie sich ausgibt. Wenn<br />
vernetzte Maschinen manipuliert werden,<br />
kann der Schaden für Unternehmen schnell<br />
groß werden“, warnt Jochen Felsner,<br />
Marketing-Leiter der Bundesdruckerei.<br />
3. Objekt-Authentifizierung<br />
Anwender erkennen den Einsatz digitaler<br />
Zertifikate anhand der Adresszeile ihres<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 41
einkauf 4.0<br />
Browsers. Diese Zeile färbt sich grün,<br />
sobald der Absender einer Webseite als<br />
vertrauenswürdig eingeschätzt wird. Dazu<br />
prüfen Vertrauensdiensteanbieter vorab die<br />
Seriosität des Absenders und vergeben ein<br />
Transport-Layer-Security-Zertifikat (TLS-<br />
Zertifikat). Beim Aufruf der Seite überprüft<br />
der Browser des Nutzers zwei Dinge: Ist das<br />
Zertifikat von einem vertrauenswürdigen<br />
Dienst ausgestellt und ist es noch gültig?<br />
Sobald die Prüfungen erfolgreich bestanden<br />
wurden, schaltet der Browser auf Grün.<br />
Ähnlich funktioniert die Authentifizierung<br />
von Maschinen. Auch für sie kann ein<br />
Zertifikat angefordert werden – zum<br />
Beispiel bei der Bundesdruckerei; nach eigenen<br />
Aussagen einer der größten Herausgeber<br />
Sicherer Digitaler Identitäten in Europa. Das<br />
Zertifikat wird kryptografisch geschützt und<br />
dann mit der Identität der Maschine<br />
verknüpft. Danach kann sich die Maschine<br />
bei der nächsten Interaktion gegenüber anderen<br />
Maschinen oder IT-Anwendungen<br />
eindeutig ausweisen; zum Beispiel, wenn<br />
Maschinendaten in die Cloud übertragen<br />
werden sollen. Diese Sicherheit ist vor allem<br />
dann unabdingbar, wenn die Objekte über<br />
Unternehmensgrenzen hinweg mit anderen<br />
Systemen kommunizieren.<br />
Für die Bestätigung einer sicheren Identität<br />
von Objekten kommt eine Vielzahl von<br />
Verfahren zum Einsatz. Das beginnt mit<br />
einem einfachen Barcode-Aufkleber oder<br />
einem RFID-Chip. Wesentlich manipulationssicherer<br />
ist allerdings der Einsatz von<br />
kryptografie fähigen Authentifikations-<br />
Chips, sogenannten Hardware Security<br />
Moduls (HMS), etwa Dongles. Diese gibt es<br />
mittlerweile sogar schon für die Entität<br />
Mensch: Das schwedische Start-up Epicenter<br />
Routine bietet seinen Mitarbeitern an,<br />
sich einen Chip in Reiskorngröße einpflanzen<br />
zu lassen. Die Chips arbeiten wie die<br />
Identifikationskarten, wie sie in vielen Unternehmen<br />
verbreitet sind – nur eben unter<br />
der menschlichen Haut. Mit einer Wischbewegung<br />
lassen sich dann Türen öffnen, Drucker<br />
bedienen und der Espresso in der Cafeteria<br />
bezahlen. Der Vorteil: nie mehr die<br />
Karte vergessen. Der Nachteil: totale Kontrolle<br />
über Wege, Pausen und Aktivitäten.<br />
Bei der Entität Motorblock wäre aber gerade<br />
dies gefordert und auch wünschenswert.<br />
Implantat-Chips sind<br />
nicht viel größer als ein<br />
Reiskorn und werden<br />
zwischen Daumen und<br />
Zeigefinger platziert.<br />
Bild: vetkit/Fotolia<br />
4. Prozesssicherheit via Blockchain<br />
Die Blockchain gilt deshalb als besonders<br />
sicher , weil sie nicht auf kryptografischen<br />
Verfahren basiert, die im Zweifelsfall mit<br />
entsprechendem Aufwand geknackt werden<br />
könnten. Das Sicherheitskonzept der Blockchain<br />
sieht dagegen vor, dass jeder Beteiligte<br />
die aktuelle Chain besitzt und mit allen<br />
anderen vergleichen kann. Fälschungen<br />
einer Chain würden bei diesem Abgleich<br />
sofort auffallen und von den anderen Nutzern<br />
abgelehnt werden. Ursprünglich wurde<br />
das Blockchain-Verfahren für die Kryptowährung<br />
Bitcoin entwickelt. Die Funktionsweise<br />
am Beispiel der digitalen Währung:<br />
Jede Transaktion, also jeder Kauf oder<br />
Verkauf, erzeugt einen Datenblock. Dieser<br />
Block besteht aus einem Datensatz, der in<br />
einer Prüfsumme zusammengefasst wird.<br />
Diese Prüfsumme wird in den nächsten<br />
Block aufgenommen. So entsteht eine wachsende<br />
Datenkette, deren einzelne Glieder<br />
jeweils die Prüfsumme der vorangegangenen<br />
Transaktion enthalten – und so konsistent<br />
aufeinander aufbaut. Daher der Name<br />
Blockchain. Die aktuelle Bitcoin-Blockchain<br />
ist ungefähr 166 GB groß, beginnt mit dem<br />
allerersten Bitcoin im Jahre 2009 und endet<br />
mit der letzten Transaktion, die gerade eben<br />
irgendwo auf dem Globus getätigt wurde.<br />
Momentan löst sich die Blockchain von ihrem<br />
ursprünglichen Anwendungsfall Kryptowährung<br />
und entwickelt sich zu einer<br />
technischen Lösung für transaktionsbasierende<br />
Prozesse.<br />
Der Vorteil: Mit einer Blockchain lässt<br />
sich zu jedem Zeitpunkt ein nachvollzieh -<br />
barer, überprüfter und ganzheitlicher Systemzustand<br />
belegen. Mit anderen Worten:<br />
Jeder weiß sofort über alles Bescheid. Damit<br />
werden eine Vielzahl neuer Einsatzgebiete<br />
denkbar: vom Monitoring einer Kühlkette<br />
über die Fälschungssicherheit von Ersatzteilen<br />
bis hin zum Supply Chain Management.<br />
Bei der Transaktionsverfolgung werden die<br />
Prüfsummen aus den relevanten Dokumenten<br />
berechnet und nacheinander in der Blockchain<br />
gespeichert. Damit kann lückenlos festgehalten<br />
werden, welches Dokument zu<br />
welchem Zeitpunkt mit welchem Inhalt wem<br />
vorlag. Eine Blockchain kann aber mehr als<br />
„nur“ einen Systemzustand fälschungssicher<br />
zu dokumen tieren .<br />
Es können Bedingungen in die Chain<br />
geschrieben werden. Zum Beispiel: Pünktlich<br />
zwei Wochen nach der Lieferun g und abhängig<br />
von der Qualitätssicherung erfolgt automatisiert<br />
eine Zahlung. Oder andersherum:<br />
Bleibt beispielsweise eine Zahlung von einem<br />
Lkw-Leasingnehmer aus, kann die Chain im<br />
ersten Schritt die Motorleistung drosseln.<br />
Bleibt der Nutzer weiterhin im Verzug, können<br />
die elektronischen Wagenschlüssel<br />
gesperrt werden – bis zum Ausgleich des<br />
Zahlungs verzug s. Man spricht dabei von<br />
Smart Contracts. Auch das Rollen- und<br />
Rechtemanagement in der realen wie digitalen<br />
Welt lässt sich mit der Blockchain real -<br />
time managen. Wird ein Recht entzogen,<br />
wird dies in der Chain vermerkt und ab<br />
sofort nicht mehr berück sichtigt . So lassen<br />
sich auch unternehmensübergreifend Rechte<br />
und Identitäten managen .<br />
42 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Fehlende Standards<br />
Momentan existiert eine Vielzahl von Verfahren<br />
auf dem Markt. Sie kommen nicht<br />
nur branchen- und unternehmensspezifisch<br />
zum Einsatz, üblicherweise gibt es sogar<br />
innerhalb eines Betriebes andere Verfahren<br />
für unterschiedliche Anwendungen. Es ist<br />
offensichtlich, dass Authentifizierungsprozesse<br />
einen der Hauptvorteile von Industrie-4.0<br />
infrage stellt: die länder-, unternehmens-<br />
und prozessübergreifende Zusammenarbeit<br />
innerhalb des gesamten Workflows<br />
eines Produktes oder einer Dienstleistung.<br />
Dies kann nur auf Basis gemeinsamer<br />
Standards und Normen gelingen. Dazu liegen<br />
zwar schon erste technische und organisatorische<br />
Lösungen, Vorschriften und<br />
Spezifikationen vor – eine einheitliche<br />
Authentifizierungs- Architektur gibt es allerdings<br />
noch nicht. Erste Schritte aber sind getan:<br />
Als Meilenstein zählt zum Beispiel das<br />
„Vertrauensdienstegesetz“; verabschiedet<br />
2017. Es regelt die Zuständigkeiten und<br />
Befugnisse beteiligter Behörden wie der<br />
Bundesnetzagentur, des Bundesamts für<br />
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />
und der Deutschen Akkreditierungsstelle.<br />
Dazu kommt die eIDAS-Verordnung. Sie<br />
enthält verbindliche europaweite Regelungen<br />
in den Bereichen „Elektronische Identifizierung“<br />
und „Elektronische Vertrauensdienste“.<br />
Mit der Verordnung werden einheitliche<br />
Rahmen bedingungen für die grenz -<br />
überschreitende Nutzung elektronischer<br />
Identifizierungs mittel und Vertrauensdienste<br />
geschaffen.<br />
Die ersten Ergebnisse der Standardisierung<br />
dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass der Markt noch von Insel -<br />
lösungen und mangelnder Interoperabilität<br />
bestimmt wird. Verschärfend kommt hinzu,<br />
dass die aktuellen und signifikanten Informationstechnologien<br />
und -strukturen außerhalb<br />
Europas entwickelt werden – vor allem<br />
von den amerikanischen Big Five: Google,<br />
Microsoft, Apple, Amazon und Facebook.<br />
Es besteht die Gefahr, dass die zentralen<br />
Player zukünftig proprietäre Lösungen<br />
durchsetzen und die Interessen der europäischen<br />
Wirtschaft und Gesellschaft auf der<br />
Strecke bleiben. So werden in Deutschland<br />
zum Beispiel die Persönlich keits rechte stärker<br />
gewi chtet als in anderen Ländern. Es ist<br />
daher im vitalen Interesse der deutschen<br />
Politik und Wirtschaft, dass IT-Sicherheitstechnologien<br />
auch unter Berücksichtigung<br />
der deutschen Sichtweise definiert werden.<br />
Michael Grupp<br />
Fachjournalist in Remshalden<br />
EXCommunity<br />
The Supply Chainers’<br />
GE<br />
Blockchain<br />
Hype oder Business-Modell<br />
Kultur & Mindsets<br />
zur Digitalen Transformation<br />
6. Internationales Treffen<br />
20. – 21. November 2018<br />
auf der Hypermotion, Frankfurt am Main<br />
Management 4.0 –<br />
New Work & Digital Business<br />
Award Night:<br />
13. PREISVERLEIHUNG<br />
SUPPLY CHAIN<br />
MANAGEMENT AWARD<br />
Big Data<br />
in der Supply Chain<br />
Nachhaltiges Wirtschaften<br />
in komplexen Lieferketten<br />
Präsentation der<br />
Award-Finalisten<br />
Diskutieren Sie mit Experten u.a. von:<br />
3 p, BVL, Die Denkfabrik Asia, Dematic,<br />
DEPOT, DHL, GS1, HUGO BOSS, LoadFox,<br />
Nokia, pakadoo, PMI, PwC Strategy&,<br />
Siemens, SSI SCHÄFER, startport,<br />
Zentrum für Logistik & Verkehr<br />
Jetzt anmelden!<br />
exchainge.de<br />
Supply Chain Management | Finanzen | Logistik | Einkauf<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 43<br />
Entscheidungsträger aus Start-ups, dem Mittelstand und der Konzernwelt
hightech in der schweiz<br />
Fast die Hälfte aller<br />
Schweizer arbeitet in<br />
der Hightech-Branche.<br />
Bild: drik/Fotolia<br />
Das Hightech-Land Schweiz: Zahlen, Fakten, Trends<br />
Die Bits und Bytes<br />
der Eidgenossen<br />
Standort | Auch 2018 listet der Global Innovation<br />
Index (GII) die Schweiz auf Platz eins der innovativsten<br />
Nationen der Welt. Die Eidgenossen punkten mit<br />
überdurchschnittlich vielen Patentanmeldungen,<br />
hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben,<br />
exzellenten Ausbildungsstätten sowie einer guten<br />
Verfügbarkeit von Fachkräften.<br />
Seit 2011 belegt die Schweiz jedes Jahr den ersten Platz<br />
des Global Innovation Index (GII). Dieses jährliche<br />
Ranking wird gemeinsam von der Cornell University,<br />
Insead sowie der World Intellectual Property Organization<br />
(Wipo) der Vereinten Nationen errechnet. Insgesamt<br />
80 Indikatoren wie die Ausgaben für Bildung und<br />
Forschung und Entwicklung, der Zugang zu Krediten,<br />
Produktivität pro Arbeiter, technische Fertigung, Qualität<br />
von wissenschaftlichen Publikationen und Universitäten,<br />
politische Stabilität und ausländische Direktinvestitionen<br />
werden dabei berücksichtigt. Einziger Wermutstropfen:<br />
Seit 2016 schrumpft der einstmals deutliche<br />
Vorsprung. Auf den Plätzen folgen die Niederlande,<br />
Schweden und Großbritannien. Deutschland muss sich<br />
44 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
mit einem neunten Platz begnügen, nach Singapur, den<br />
USA, Finnland und Dänemark.<br />
Auch andere Umfragen sehen die Schweiz ganz vorne.<br />
Die Studie „Digital Evolution Index 2017“, gemeinsam<br />
von Mastercard und der Fletcher School an der<br />
Tufts University (USA) erhoben, sieht die Schweiz auf<br />
Platz drei bei der Digitalisierung. Der Bericht bewertet<br />
60 Länder nach der digitalen Dynamik sowie in puncto<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum. Dabei<br />
wurden vor allem folgende Indikatoren analysiert: Internetzugang<br />
und Infrastruktur, Nachfrage für digitale<br />
Technologien, institutionelle Rahmenbedingungen und<br />
die Investitionen von Staat und Investoren in Forschung<br />
und digitale Startups. Deutschland liegt im vorderen<br />
Drittel, Tendenz fallend.<br />
Für die schweizerischen Spitzenwerte gibt es gute<br />
Gründe: Das Land investiert mehr als 3 % seines Bruttoinlandprodukts<br />
in Forschung und Entwicklung.<br />
60 Universitäten und Hochschulen sorgen für den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs. Annähernd die Hälfte aller<br />
Beschäftigten arbeitet in wissensintensiven Bereichen,<br />
rund ein Viertel der Hightech-Produkte wird exportiert.<br />
2016 haben die Eidgenossen mehr als 7000 Patente angemeldet.<br />
Weltweit bedeutet das Rang fünf, europaweit<br />
international tätiger Computerzubehör-Hersteller mit<br />
Sitz in Apples in der Schweiz.<br />
Geographische Cluster<br />
Die einzelnen Branchen konzentrieren sich oft in geographisch<br />
definierten Räumen. Davon gibt es vier in der<br />
Schweiz:<br />
• die Nordwestschweiz mit einem Clusterschwerpunkt<br />
Pharma,<br />
• die Uhrenindustrie im Kanton Jura,<br />
• die Zentralschweiz (Medizintechnik)<br />
• und der Großraum Zürich mit einem Branchenmix.<br />
Wege in die<br />
Alpenregion<br />
Handbuch für Investoren<br />
von Switzerland Global Enterprise,<br />
www.s-ge.com<br />
KMU Portal<br />
Schweizerische Eidgenossenschaft:<br />
www.kmu.admin.ch<br />
ABB liefert in Deutschland inzwischen etwa 15 % der Roboter an die Solarindustrie<br />
und ist damit bundesweit Marktführer in der Solarbranche. Mit einem patentierten<br />
Schneid-/Mess- und Handhabungsmodul trennt der Industrieroboter IRB 6640 laminierten<br />
Solarmodule präzise. Er ist für Traglasten bis zu 235 kg geeignet und kann<br />
auch in herausfordernden Arbeitsumgebungen eingesetzt werden; Nässe, Hitze und<br />
Staub machen ihm nichts aus. Bild: ABB<br />
Rang drei. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist das erneut<br />
die Weltmeisterschaft.<br />
Folgerichtig schätzen Organisationen und Unternehmen<br />
aus dem In- und Ausland die Schweiz als Forschungs-,<br />
Entwicklungs- und Produktions-Standort. Dazu<br />
zählen die Pharmakonzerne Roche und Novartis, die<br />
Forschungszentren von Google und Disney und nicht<br />
zuletzt der Energie- und Automatisierungstechnikkonzern<br />
ABB mit Hauptsitz in Zürich und Liebherr aus Bulle.<br />
Und so ist es nicht überraschend, dass in der Schweiz<br />
nicht nur die Milchschokolade und der Instant-Kaffee<br />
erfunden, sondern auch die Computermaus zur Serienreife<br />
entwickelt wurde. Logitech ist heute noch ein<br />
Nach Erhebungen des Bundesamts für Statistik (BFS)<br />
hat die Bedeutung dieser Cluster in den letzten Jahren<br />
zugenommen: Im Jahr 2000 entfielen rund 30 % des<br />
industriellen Bruttosozialproduktes auf den Hightech-<br />
Sektor, also auf die Branchen mit einem überdurchschnittlich<br />
hohen Forschungs- und Entwicklungsaufwand.<br />
Bis 2013 stieg dieser Anteil auf 43 %.<br />
Im gleichen Zeitraum ist der Anteil des Hightech-<br />
Sektors an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung<br />
von 5 % auf 8 % gestiegen. Und das trotz – oder obwohl<br />
– der überdurchschnittlich hohen Arbeitskosten.<br />
So verdient laut der Jobbörse Stepstone ein Ingenieur in<br />
der Schweiz durchschnittlich 77.500 Euro (93.000<br />
Franken) bei 41 Wochenstunden und 25 Tagen Urlaub.<br />
Zum Vergleich: In Deutschland sind es durchschnittlich<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 45
hightech in der schweiz<br />
Beim Einsatz von Artificial Intelligence gewinnt die Einhaltung<br />
lokaler Datenschutz-Bestimmungen an Bedeutung. Swiss Post<br />
Solutions (SPS), ein globaler Full-Service-Dienstleister<br />
für physisches und digitales Dokumentenmanagement,<br />
garantiert, dass sensible Daten<br />
sicher gespeichert werden und das Land<br />
nicht verlassen. Dafür setzt das Unternehmen<br />
Software des britischen Entwicklers<br />
Celaton ein und kommt so<br />
den länderspezifischen Gesetzen<br />
in puncto Datenschutz<br />
und Privatsphäre nach.<br />
Bild: elenvd/Fotolia<br />
Ecovolta entwickelt in der Schweiz eine vollautomatisierte Li-Ionen-<br />
Batteriekonfektionierung mit einer Jahreskapazität von 200 MWh.<br />
Fertigungsstart ist der September 2018. Dann wird die Produktion europaweit<br />
zu den größten ihrer Art gehören. Das für die Ecovolta-Akkupacks<br />
verwendete Bauprinzip ermöglicht die Serienproduktion<br />
hochstromfähiger Batteriespeicher, die keine aktive Kühlung benötigen<br />
und so zum Beispiel in Heuwender eingebaut werden können. Bild:<br />
Bermartec<br />
Industrie 4.0 spielt auch bei den Eidgenossen eine<br />
zunehmende Rolle – mit den gleichen Treibern und<br />
Hemmnissen wie in Deutschland. Zu den Chancen und<br />
Risiken der smarten Fabrik hat DXC Technology 100<br />
Industriemanager in der Schweiz befragt. Demnach<br />
halten 70 % der eidgenössischen Entscheider die Transformation<br />
zur Industrie 4.0 zwar für wichtig (in<br />
Deutschland arbeiten aktuell 71 % der Unternehmen an<br />
Industrie 4.0-Konzepten). In beiden Ländern hält das<br />
Management gemäß der Studie aber zu stark an traditionellen<br />
Denkmustern und Geschäftsmodellen fest. Das<br />
zeigt sich auch daran, dass nur 24 % der Entscheider<br />
konkret darüber nachdenken, an automatisierten Lieferketten<br />
teilzunehmen, den eigenen Einkauf und Vertrieb<br />
zu automatisieren (33 %) oder in Roboter und Maschinen<br />
zu investieren (31 %).<br />
Zwar gingen nach einem Bericht des eidgenössischen<br />
Bundesrates bis 2017 in der Schweiz in den letzten beiden<br />
Jahrzehnten infolge des Strukturwandels etwa<br />
350.000 Stellen verloren. Im gleichen Zeitraum wurden<br />
aber netto 860.000 neue Stellen geschaffen. Der Bundesrat<br />
berichtete, dass zusammen mit anderen Einflussfaktoren<br />
der technologische Fortschritt in diesem Zeitraum<br />
ein anhaltendes Beschäftigungswachstum ermöglicht<br />
hat.<br />
Industrie 3.5<br />
Allerdings nimmt die Schweiz ausgerechnet bei der vierten<br />
industriellen Revolution keine Vorrangstellung ein.<br />
59.000 Euro (40 Wochenstunden, 30 Tage Urlaub), in<br />
Österreich 37.000 Euro (40 Wochenstunden, 25 Tage Das belegt die zweite Auflage der weltweiten „Global<br />
Urlaub). Allerdings sind auch in keinem anderen Land Digital Operations Survey 2018“ von PwC. Für diese<br />
die Lebenshaltungskosten so hoch wie im Alpenstaat. Studie wurden Führungskräfte aus 1155 Unternehmen<br />
Die Preise für Lebensmittel liegen zwischen 20 und<br />
30 % über denen in Deutschland. Fortsetzung auf Seite 51<br />
46 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Wichtig:<br />
Fruhbucherrabatt<br />
..<br />
endet am<br />
30. September 2018!<br />
7.–9. Mai 2019<br />
Messe Stuttgart
Die Z<br />
Me<br />
T4M in Stuttgart:<br />
Hier schlägt das Herz der Medizintechnik.<br />
Im Land der Tüftler und Denker hat Innovation stets Tradition. Das gilt auch für die Medizintechnik. Rund 750 Hersteller<br />
medizinischer Apparate – von kleinen Werkstätten bis hin zu international führenden Unternehmen – haben<br />
ihren Sitz in Baden-Württemberg. Das macht das Bundesland zum Zentrum der deutschen Medizintechnik-Branche<br />
und schafft wichtige Synergien für Aussteller und Besucher.<br />
Auf der T4M, der neuen Plattform für Medizintechnik in Stuttgart, erleben Sie die inspirierende Innovationskraft<br />
der Medizintechnik hautnah. Führende Medizintechnik-Zulieferer und Komponentenhersteller präsentieren ihre<br />
neusten Technologien, Innovationen und Konzepte. Die T4M wird vom 7. bis 9. Mai 2019 auf einer Fläche von rund<br />
20.000 m² die komplette Bandbreite der Branche zeigen und bietet Besuchern ebenso wie Ausstellern eine Plattform<br />
für die Zukunft.<br />
Mehr Technologie, mehr Wissen, mehr Netzwerk.<br />
Hier trifft sich die Branche.<br />
Aussteller<br />
Die T4M bietet zukunftsweisenden Innovationen von<br />
Zulieferern und Komponentenherstellern eine würdige<br />
Plattform. Hier treffen die wichtigsten Spezialisten der<br />
Medizintechnik aufeinander.<br />
3 Gründe für einen Auftritt bei der T4M:<br />
• Erstklassige Kontakte zu wichtigen Entscheidern<br />
• Besonders nah an der Medizintechnik-Branche<br />
• Zuverlässige Betreuung in allen Fragen und<br />
hochmoderne Infrastruktur<br />
Besucher<br />
Digitalisierung und komplexe High-Tech-Lösungen:<br />
Das stellt die Hersteller immer wieder vor neue Herausforderungen.<br />
Mit der T4M behalten Einkäufer, F&Eund<br />
Produktionsleiter, Ingenieure und Verpackungsspezialisten<br />
immer den Überblick.<br />
3 Gründe für einen Messebesuch bei der T4M:<br />
• Komplettes Themenspektrum der Branche<br />
auf 20.000 m²<br />
• Umfassende Beratung durch erfahrene Experten<br />
• Die Trends von morgen schon heute kennen
ukunft der<br />
dizintechnik<br />
Innovation zum Anfassen:<br />
Die Ausstellungsbereiche im Überblick.<br />
Komponenten und Werkstoffe<br />
• Elektrische Komponenten,<br />
elektronische Komponenten<br />
• Sensoren<br />
• Antriebstechnik<br />
• Fluidik<br />
• Pumpen, Ventile, Schläuche<br />
• Bearbeitetes Metall, verarbeitetes Metall<br />
• Optische Komponenten, Displays<br />
• Baugruppen, Instrumente, Zubehör<br />
• Biomaterialien, Rohmaterialien<br />
• Werkstoffe, Klebstoffe<br />
• Gerätesoftware<br />
Fertigungstechnik<br />
• Werkzeugmaschinen<br />
• Laserbearbeitung<br />
• Spritzgussmaschinen, Extrusion<br />
• Verarbeitung von Keramik, Glas,<br />
Verbundwerkstoffen<br />
• Fügetechnik<br />
• Additive Technologien<br />
• Oberflächentechnik<br />
• Automatisierung, Robotik<br />
• Mikrotechnik, Nanotechnik<br />
Produktionsumfeld<br />
• Werkzeugbau, Formenbau<br />
• Bearbeitungswerkzeuge<br />
• Software, IT<br />
• Digitalisierung, Security<br />
• Verpackung, Labelling<br />
• Markierung, Kennzeichnung<br />
• Messtechnik, Prüftechnik<br />
• Reinraum<br />
• Reinigung, Sterilisation<br />
Dienstleistungen<br />
• Forschung, Wissenschaft<br />
• Design, Entwicklung, Prototypen<br />
• Prüfung, Zertifizierung<br />
• Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle<br />
• Lohnfertigung, Auftragsfertigung<br />
• Beratung<br />
• Verlage<br />
• Verbände<br />
Das passende Angebot für<br />
Ihren Messeauftritt! (Preise pro m²)<br />
Sie haben Fragen?<br />
www.t4m-expo.de<br />
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Eckstand € 240,00<br />
Kopfstand € 260,00<br />
Blockstand € 280,00
Kurze Wege, modernste Infrastruktur:<br />
Der Top-Partner in bester Lage.<br />
Die Messe Stuttgart vereint fachliche Kompetenz mit einer hochmodernen<br />
Infrastruktur. Das Messe- und Kongresszentrum am Stuttgarter Flughafen<br />
ist idealer Standort für zukunftsweisende Ideen und Technologien.<br />
Die Messe Stuttgart: einmalige Lage – einfache Anreise und beste Übersicht<br />
nur 355 Schritte vom internationalen Flughafen<br />
Unterstützt von:<br />
direkt an der Autobahn A8, über 7.000 Parkplätze<br />
zahlreiche ICE- Direktverbindungen nach Stuttgart<br />
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Landesmesse Stuttgart GmbH<br />
Messepiazza 1, D-70629 Stuttgart<br />
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Fortsetzung von Seite 46<br />
Ja, die Schweiz ist eine Autonation. Der Mircolino hat<br />
Ende Juli 2018 die Homologation bestanden und ist<br />
jetzt legal auf europäischen Straßen unterwegs – am<br />
Steuer sind vorerst allerdings nur die Entwickler. Erste<br />
offene Testfahrten sind in Zürich für den Oktober geplant.<br />
Dann dürfen sich die Käufer auf eine rasante Beschleunigung<br />
von Null auf 50 in 5 s freuen. Die Maximalgeschwindigkeit<br />
beträgt 90 km/h, die Reichweite je<br />
nach Batterie bis zu 215 km. Der Basispreis liegt bei<br />
12.000 Euro, Schummelsoftware ist ausgeschlossen.<br />
Bild: Micro Mobility Systems<br />
Der Schweizer Meister Hannes Wallimann<br />
2016 im Kampf gegen einen Roboter im<br />
Tischfußballspiel während der Sindex 2016.<br />
Noch ist der Mensch besser. Die Schweizer<br />
arbeiten daran. Bild: Sindex<br />
nehmen im Einsatz, während es in Amerika und in der<br />
APAC-Region bereits 12 % beziehungsweise 15 % sind.<br />
Dasselbe gilt für Blockchain-Anwendungen: Global betrachtet<br />
nutzen 24 % der Unternehmen diese Technologie,<br />
in der Schweiz sind es erst 11 %.<br />
Dabei stehen die Schweizer der Digitalisierung<br />
durchweg positiv gegenüber: 41 % der Eidgenossen<br />
glauben, dass die Automatisierung und die damit verbundene<br />
Effizienzsteigerung dazu führen könnte, dass<br />
eine Rückverlagerung von Produktionsprozessen in die<br />
lohnintensive Schweiz erfolgen könnte.<br />
Höchstpersönlich vor Ort<br />
Den Hightech-Markt Schweiz kennenzulernen gelingt<br />
am einfachsten über individuelle Beratung (siehe Infokasten)<br />
oder über eine Messe. Die Sindex ist eine Industriemesse<br />
für Automation, Robotik, Handling, Fluid-<br />
in 26 Ländern und sechs Branchen (Automotive, Konsumgüter,<br />
Elektronik, Industrieanlagen und -technik,<br />
industrielle Fertigung und Prozessindustrie) befragt.<br />
Zwar haben über die Hälfte der Schweizer Unternehmen<br />
Manufacturing Execution Systeme (MES) implementiert.<br />
Damit befinden sie sich über dem internationalen<br />
Durchschnitt (45%). 41 % der Schweizer Unternehmen<br />
nutzen heute bereits Robotik-Anwendungen,<br />
global sind es dagegen nur 28 %.<br />
In anderen Bereichen aber liegt das Alpenland zurück.<br />
Integrierte End-to-End Supply Chain Planung<br />
nutzt lediglich ein Drittel (33%) der Schweizer Firmen,<br />
in Amerika und der Apac-Region sind es bereits über<br />
die Hälfte. Auf Predictive Maintenance setzen 45 %, auf<br />
das industrielle Internet der Dinge aber nur 29 %.<br />
Künst liche Intelligenz ist bei 1% aller Schweizer Untertechnik,<br />
Elektronik, Elektrotechnik, Produktik, Ausbildung,<br />
Forschung und Entwicklung. Sie findet alle zwei<br />
Jahre statt, das nächste Mal vom 28. bis 30. August<br />
2018 in Bern. Bei der letzten Veranstaltung informierten<br />
sich etwa 13.000 Besucher bei rund 400 Ausstellern.<br />
Die Swisstech ist nach eigenen Angaben die einzige<br />
Zuliefermesse zwischen Frankfurt und Mailand. Sie<br />
umfasst den Metall- und den Kunststoffbereich und alle<br />
Wertschöpfungsstufen vom Zulieferer von Rohmaterial<br />
bis zum Systemanbieter. Nächster Termin: vom 14. bis<br />
17. Mai 2019 in der Messe Basel. Die Messe erwartet<br />
wieder rund 440 Aussteller und 20.000 Besucher. •<br />
Michael Grupp<br />
Freier Journalist in Remshalden<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 51
technik & wissen<br />
Schritt für Schritt zur autonomen Produktion<br />
Digitale Schatten in<br />
der Demofabrik<br />
Digitalisierung | Seit Jahresbeginn forscht Comarch<br />
in der Demofabrik im Cluster Smart Logistik auf dem<br />
RWTH Aachen Campus. Ziel ist die Gestaltung eines<br />
durchgängigen Internet of Production (IoP) für KMU.<br />
Industrie 4.0 live erleben:<br />
Die Demonstrationsfabrik ist<br />
zentraler Bestandteil des<br />
Clusters Smart Logistik auf<br />
dem RWTH Aachen Campus.<br />
Bild: FIR<br />
In der Demofabrik wird das IoP in realer<br />
Vorserien- und Serienproduktion bereits<br />
umgesetzt, zum Beispiel beim Elektroautomobil<br />
e.GO life, welches als elektronisches<br />
Fahrzeug der Zukunft komplett auf dem<br />
RWTH Aachen Campus entstand und zuletzt<br />
für großes Aufsehen in den Medien<br />
sorgte. Mit einem „digitalen Schatten“ aller<br />
relevanten Daten wird die Produktion voll-<br />
ständig digitalisiert über den ganzen Prozess<br />
abgebildet. Voraussage-Methoden wie KI,<br />
Industrie 4.0 und Big Data werden praktisch<br />
realisiert und breit verfügbar gemacht.<br />
Eine vollständig autonome Produktion, die<br />
selbst alles entscheiden kann, gibt es zwar<br />
de facto noch nicht. Jedoch soll sie mit diesen<br />
Forschungsprojekten einen Schritt näher<br />
rücken.<br />
Comarch entwickelt derzeit zwei Projekte<br />
rund um die Demonstrationsfabrik: Im<br />
Centerprojekt RTLS 3.0 wird das Comarch<br />
ERP-System mit einem Real-Time-Location-<br />
System (RTLS) so gekoppelt, dass Sensordaten<br />
Rückmeldeinformationen im ERP-System<br />
erzeugen. Zudem gibt es ein zweites<br />
Projekt zu Future Logistics mit Location based<br />
Services.<br />
ERP berührungslos bedienen<br />
Im Rahmen des Gedankens von Industrie<br />
4.0 ist die automatische Erfassung von Daten<br />
ein essenzieller Aspekt zur Optimierung<br />
der Fertigungsprozesse. Nachdem Comarch<br />
vor sechs Monaten in die Anwendungsforschung<br />
des FIR an der RWTH Aachen eingestiegen<br />
ist, konnte man dort mittlerweile<br />
einen durchgängig einsatzfähigen Prototypen<br />
kreieren.<br />
Über Smart Devices, beispielsweise einen<br />
Dash-Button oder eine Primate-Camera mit<br />
Bildanalyse, wird die Produktionslinie<br />
„smart gemacht“ und via IoT-Plattform an<br />
Comarch ERP angebunden. Berührungslos<br />
wird der Prozess dank der Kopplung des<br />
Real-Time-Location-Systems (RTLS) mit<br />
dem ERP-System. Überdies werden logische<br />
Zonen für die jeweiligen Arbeitsplätze defi-<br />
52 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
In der Demofabrik im<br />
Cluster Smart Logistik<br />
auf dem RWTH Aachen<br />
Campus wird erforscht,<br />
wie Arbeitsabläufe und<br />
Prozesse in kleinen und<br />
mittleren Unternehmen<br />
optimiert werden können.<br />
Aus der freien Wirtschaft<br />
gehen zahlreiche Aufträge<br />
ein. Bild: JRF<br />
niert. Dies ermöglicht ein umfassendes Tracking<br />
auf einem Dashboard für den Betriebsverantwortlichen<br />
sowie intuitive<br />
Oberflächen für die Produktionsmitarbeiter,<br />
welche umgehend auf Fehler hingewiesen<br />
werden. Auf einer Videowand wird Einblick<br />
in das aktuelle Geschehen an der Produktionslinie<br />
gewährt. So können Mitarbeiter<br />
und Aufträge jederzeit lokalisiert werden.<br />
Eine Visualisierung des Planzeit-vs-Ist-Zeit-<br />
Vergleichs ermöglicht es dem Schichtleiter<br />
stets, die Performance im Blick zu behalten.<br />
Auch die Mitarbeiter erhalten Hinweise,<br />
zum Beispiel im Rahmen der auf Bildanalyse<br />
basierenden Qualitätskontrolle oder bei<br />
der Entnahme eines falschen Bauteils. Dadurch<br />
können Fehler im Prozess und teure<br />
Rückrufaktionen vermieden werden.<br />
Alle Prozesse im Blick<br />
Einen Innovationsschub erhält die Fertigung<br />
aus dem Einzelhandel, wo Comarch mit Personalisierungsprojekten<br />
über IoT bereits Erfahrungen<br />
sammeln konnte. Inspiriert vom<br />
Einsatz im Einzelhandel ist auch das Asset<br />
Tracking mit den kleinen Bluetooth-Sendern<br />
Comarch Beacons. Mit ihnen ist die lückenlose<br />
Nachverfolgung von Bauteilen auf<br />
deutlich kostengünstigere Weise möglich als<br />
mit etablierten Systemen. Dafür kann der<br />
ganze Produktionsbereich in Zonen eingeteilt<br />
und mit kleinen Bluetooth-Empfangsantennen<br />
nachgerüstet werden. Auf der Suche<br />
nach einem bestimmten Material genügt<br />
der Blick auf die entsprechende App. Eine<br />
optische Markierung mit einer Lampe im<br />
Regal, die dann angeht, ist ebenfalls denkbar.<br />
Die Technologie ist sowohl indoor als<br />
auch outdoor einsetzbar und bewährt sich<br />
bereits in zahlreichen Kaufhäusern, wo Comarch<br />
Location Based Services mit der entsprechenden<br />
Technologie etabliert hat. Dieses<br />
Forschungsprojekt mit zehn Schnittstellen<br />
zur IoT-Plattform (Hubs) und 30 Bluetooth-Sendern<br />
(Beacons) erfolgt im Auftrag<br />
des E-Go-Car-Herstellers, der den Einsatz in<br />
seiner Serien- und Vorserienproduktion<br />
plant.<br />
•<br />
Philipp Erdkönig<br />
Strategisches Produktmanagement,<br />
Comarch, München<br />
Derzeit entwickelt Comarch<br />
zwei Projekte auf dem<br />
RWTH Aachen Campus: Im<br />
Centerprojekt RTLS 3.0 wird<br />
das Comarch ERP-System<br />
mit einem Real-Time-Location-System<br />
(RTLS) so gekoppelt,<br />
dass Sensordaten Rückmeldeinformationen<br />
im ERP-<br />
System erzeugen. In einem<br />
zweiten Projekt geht es um<br />
die kostengünstige Nachverfolgbarkeit<br />
von Bauteilen<br />
mithilfe von Bluetooth-Sendern.<br />
Bild: David Wilms<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 53
antriebs-/fluidtechnik<br />
Mobil an Bord<br />
Filtereinheit | Für die mobile Filtration von dezentralen Anlagen<br />
der Bordhydraulik hat Stauff eine tragbare Filtereinheit<br />
entwickelt, die sich auch unter beengten Verhältnissen gut<br />
zum Einsatzort transportieren lässt.<br />
An Bord von Schiffen gibt es<br />
diverse dezentrale Hydraulikanlagen.<br />
Bei Wartungsarbeiten<br />
oder zur Unterstützung der integrierten<br />
Filter kann es notwendig<br />
sein, an den Anlagen mobile<br />
Filtereinheiten einzusetzen. Speziell<br />
für diesen Anwendungsfall<br />
hat Stauff die Filtereinheiten<br />
vom Typ SMFS-P-015 entwickelt.<br />
Sie zeichnen sich durch<br />
sehr kompakte Abmessungen<br />
aus und sind tragbar statt rollbar,<br />
weil auf Schiffen der Transport<br />
über mehrere Etagen oder<br />
durch Luken sowie die platzspa-<br />
rende Lagerung entscheidende<br />
Auswahlkriterien darstellen.<br />
Die Einheiten fördern das Öl<br />
mit Zahnradpumpen, die dank<br />
ihres guten Ansaugverhaltens<br />
fluide Medien mit einer Viskosität<br />
zwischen 10 und 400 Centi -<br />
stokes fördern können, durch<br />
das Stauff-Filterelement. Gereinigt<br />
werden können sowohl<br />
Hydraulik- als auch Schmierölsysteme<br />
auf Mineralölbasis. Mit<br />
einem passenden Leerelement<br />
ausgestattet, können die Einheiten<br />
auch zum Ab- und Umpumpen<br />
von Behälterinhalten verwendet<br />
werden. Den Pumpenantrieb<br />
übernehmen Drehstrommotoren<br />
(Klasse IE2).<br />
Zwei Antriebe sind verfügbar:<br />
50 Hz-Version für die Landstromversorgung,<br />
60 Hz-Antriebe<br />
für Bordnetze. •<br />
Auf engstem Raum einsatzfähig:<br />
Die mobile<br />
Filtereinheit SMFS-P-015<br />
wurde speziell für die<br />
Nutzung auf Schiffen<br />
entwickelt. Bild: Stauff<br />
Kosten sparen im<br />
Sinne von TCO<br />
Synchronmotoren | Antriebssysteme gehören in der<br />
Industrie zu den Hauptenergieverbrauchern. Der Energieverbrauch<br />
bietet daher den größten Hebel zur Reduzierung<br />
der Total Cost of Ownership (TCO). Die energiesparenden<br />
IE4-Synchronmotoren von Nord Drivesystems<br />
verfügen über hohe Wirkungsgrade und erfüllen<br />
sämtliche Effizienzvorschriften, unter anderem dank<br />
PMSM-Technik auch in Teillastbereichen und niedrigen<br />
Drehzahlbereichen. Nord bietet seine Antriebssysteme<br />
im Modulbaukasten an. Aus ihm können die notwendigen<br />
Grundvarianten zusammengestellt werden. Die so<br />
erzielte Reduzierung der Variantenvielfalt trägt zu<br />
weiteren Kosteneinsparungen bei. •<br />
Präzision für<br />
dynamische Anwendungen<br />
Planetengetriebe<br />
| Im Bereich der<br />
mittleren und<br />
hohen Verdrehsteifigkeit<br />
sind<br />
die Planetengetriebe<br />
RPS-,<br />
RPL- und G-Reihe<br />
von Ruhrgetriebe<br />
zu finden.<br />
Die RPS-Reihe<br />
zeichnet sich<br />
durch eine große<br />
Übersetzungsvielfalt von i = 3 bis i = 512, einer hohen<br />
Leistungsdichte, Laufruhe, Überlastfähigkeit und einem<br />
geringen Gewicht aus. Die RPL-Reihe ist charakterisiert<br />
durch eine höhere Torsionssteifigkeit, einer robusteren<br />
Abtriebslagerung wie auch einer höheren radialer und<br />
axialer Belastbarkeit, einer hohen Lebensdauer und der<br />
kurzen Bauweise. Die G-Reihe besticht durch ein geringes<br />
Laufgeräusch, der hohen Drehmomentaufnahme<br />
und ist ausgelegt für hohe Präzision. •<br />
54 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Wartungsfreie Kleingetriebe<br />
in diversen Größen<br />
Klassiker für alle Fälle<br />
Klappankerventil | Das in den 1960er Jahren<br />
erfundene Klappankerventil von Bürkert ist<br />
mittlerweile ein Klassiker unter den direktwirkenden<br />
Ventilen. Es kann als 2/2– und 3/2-Wege-Magnetventil,<br />
aber auch als Pilotventil für<br />
Servoventilanwendungen eingesetzt werden. Es<br />
eignet sich besonders für kritische Medien.<br />
Partikel im Medium haben keinen Einfluss auf<br />
das Schaltverhalten. Typische Einsatzgebiete:<br />
Chemische Verfahrenstechnik, Pharma- und<br />
Medizintechnik sowie Feuerlösch- und Klärwasseranlagen.<br />
Für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen gibt es ATEX-zertifizierte<br />
Varianten mit Kabelanschluss oder Klemmenanschlusskasten.<br />
•<br />
Kleingetriebe | Die<br />
universell einsetzbaren<br />
Schneckengetriebe<br />
von Norelem<br />
(Bild) sind in einer<br />
Baugröße mit einem<br />
Achsabstand von<br />
20 mm und 7 verschiedenen<br />
Übersetzungen<br />
von 13:1 bis<br />
65:1 verfügbar. Die maximalen Axial- und Radiallasten<br />
liegen zwischen 200 und 500 N. Es<br />
sind Abtriebsdrehmomente bis zu 15 Nm<br />
erreichbar, wobei die Antriebsdrehzahl bis zu<br />
1.000 U/min betragen darf. Bei den Kegelgetrieben<br />
haben Kunden die Wahl zwischen sieben<br />
Baugrößen mit Schenkellängen von 32 bis<br />
60 mm. Mit einer Übersetzung von 1:1 decken<br />
sie mit Drehmomenten von bis zu 10 Nm einen<br />
weiten Einsatzbereich ab. •<br />
Robuste Lineartische<br />
für die Industrie<br />
Lineartische | Physik Instrumente (PI) hat das Produktportfolio<br />
für industrielle Positionierlösungen um die Lineartische L-412<br />
und L-417 erweitert. Die einzelnen Typen der Serie unterscheiden<br />
sich in den Breiten 116 mm (L-412) und 166 mm (L-417)<br />
und eignen sich für Lasten bis 40 kg (L-412) und bis 45 kg<br />
(L-417). Die Stellwege beginnen bei 52 mm und reichen bis<br />
813 mm; die maximale Geschwindigkeit beträgt 300 mm/s. Mit<br />
einer optionalen Bremse ist auch ein vertikaler Betrieb möglich.<br />
Der Antrieb erfolgt durch Synchron-Servomotoren (75 bis 320<br />
V). Die Ansteuerung können Motion-Controller von ACS<br />
übernehmen.<br />
•<br />
Antriebskraft<br />
in der Hand<br />
Servomotoren | Bei der neuen BHx-Serie von<br />
Faulhaber handelt es sich um spaltlose, bürstenlose<br />
Hochleistungsmotoren in 2-Pol-Technik mit<br />
16 mm Durchmesser. Bezogen auf Abmessungen<br />
und Gewicht liefern sie hohe Drehzahl- und Leistungswerte<br />
bei geringer Vibration und Wärmeentwicklung.<br />
Damit eignen sich die Motoren besonders<br />
gut für den Einsatz in Dentalhandstücken,<br />
professionellen Handwerkzeugen oder in der Robotik.<br />
Die Serie ist in zwei unterschiedliche Motorausführungen,<br />
die beide eine Länge von 60 mm<br />
aufweisen und jeweils für hohe Drehzahlen und<br />
hohe Drehmomente ausgelegt sind. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 55
antriebs-/fluidtechnik<br />
Für Einsätze in brandgefährdeten<br />
Bereichen<br />
Keine Riefen mehr<br />
im Schlauch<br />
Drosselrückschlagventile |<br />
SMC hat seine Drosselrückschlagventile<br />
der AS-<br />
Serie für Einsätze in<br />
brandgefährdeten Umgebungen<br />
gewappnet. Die<br />
schwer entflammbaren<br />
Drosselrückschlagventile<br />
aus Metall und schwer<br />
entflammbarem Kunststoff sind<br />
unter der Serienbezeichnung AS-<br />
W2D erhältlich. Die Serie<br />
umfasst insgesamt vier Modelle<br />
mit den Anschlussgrößen G1/8,<br />
G1/4, G3/8 und G1/2. Baugrößenabhängig<br />
lassen sich daran<br />
Schlauchdurchmesser von 6 bis<br />
12 mm anschließen. Die Durchflusseinstellung<br />
erfolgt per<br />
Schraubendreher. SMC bietet<br />
die Drosselrückschlagventile der<br />
Serie AS-W2D in Winkelausführung<br />
mit Steckverbindung an.<br />
Sie entsprechen dem UL-94<br />
Standard V-0. •<br />
Steckanschluss | Eisele hat das Dichtungssystem 17B<br />
der Inoxline-Steckanschlüsse weiter optimiert. In der<br />
Neukonstruktion wird der O-Ring vor der Spannzange<br />
montiert. Dadurch verbessert sich die Dichtigkeit des<br />
Anschlusses und es können an der Dichtungsstelle keine<br />
Riefen im Schlauch mehr entstehen. In Kombination<br />
mit FDA-konformen Viton-Dichtungen empfiehlt sich<br />
das Programm für Anwendungen in der Prozess- und<br />
Verfahrenstechnik sowie der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />
Neben der<br />
hohen Dichtigkeit bei Überund<br />
Unterdruck überzeugen<br />
die Steckanschlüsse aus<br />
Edelstahl 1.4301/1.3207<br />
durch ihr reinigungsfreundliches<br />
Design und ihre Korrosionsbeständigkeit.<br />
•<br />
Kraftbündel mit tollen<br />
Regeleigenschaften<br />
Controller | Maxon Motor lanciert mit der<br />
Epos 4 70/15 Positioniersteuerung die leistungsstärkste<br />
Version der Produktlinie. Die CANopen Steuerung<br />
mit Ethercat-Option im robusten Metallgehäuse liefert<br />
eine Abgabeleistung von bis zu 2,1 kW und ist für die<br />
Ansteuerung von bürstenbehafteten DC- als auch<br />
bürstenlosen BLDC-Motoren geeignet. Die Steuerung<br />
zeichnet sich durch umfangreiche Funktionalitäten<br />
und einfache Bedienung aus. Digitale und analoge Anschlüsse<br />
lassen sich konfigurieren und unterschiedliche<br />
Feedbacksysteme einsetzen. Zudem ermöglicht die<br />
dazugehörige Software Epos Studio eine einfache<br />
Inbetriebnahme und Einbindung<br />
in verschiedene<br />
Mastersysteme. •<br />
Radialkräfte im Griff<br />
Pendelkugellager | KBT Pendelkugellager von<br />
Knapp Wälzlagertechnik nehmen Axial- und<br />
Radialkräfte bei Winkelausgleichsbewegungen<br />
auf, die durch Fluchtfehler oder Wellendurchbiegungen<br />
hervorgerufen werden. Sie nehmen<br />
Verkippungen bis zu 4° auf und überzeugen<br />
durch Leichtgängigkeit bei geringer Wärmeentwicklung<br />
und ruhigem Rundlauf. Dadurch<br />
grenzen sich Pendelkugellager von übrigen<br />
Wälzlagertypen ab. Knapp Wälzlagertechnik<br />
entwickelt, designt und fertigt die Pendelkugellagerlösungen<br />
nach Kundenvorgaben und<br />
passt diese auf die jeweilige Einbausituation<br />
an.<br />
•<br />
56 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Wirtschaftlich und<br />
variantenreich<br />
Schrägkugellager | Zum 30.000 Artikel<br />
umfassenden Sortiment von Hecht Kugel -<br />
lager zählen preisoptimierte Schrägkugel -<br />
lager der zertifizierten Eigenmarken HKC<br />
und HKW in ein- und zweireihiger Bauweise.<br />
Ein reihige Schrägkugellager sind für die<br />
Aufnahme radialer und einseitig axial<br />
wirkender Kräfte ausgelegt und kommen<br />
beispielsweise bei Spindeln oder in Motoren<br />
mit vertikaler Achslage zum Einsatz. Für<br />
Anwendungen, bei denen beidseitig große<br />
Axialkräfte wirken – wie etwa in Pumpen,<br />
Landmaschinen, Kompressoren – eignen<br />
sich die zweireihigen Schrägkugellager mit<br />
oder ohne Füllnut. Die Produkte sind sofort<br />
lieferbar.<br />
•<br />
Ab sofort mit<br />
Profinet-Schnittstelle<br />
Gleichstrommotor | Der bürstenlose Gleichstrommotor<br />
BG 65 von Dunkermotoren ist<br />
ab sofort mit seiner integrierten Profinet-<br />
Schnittstelle mit Siemens-Steuerungen der<br />
S7-Baureihe kompatibel. Durch Funktionsbausteine<br />
ist der Antrieb einfach in SPS-<br />
Steuerungen integrierbar. Mit einer Dauerabgabeleistung<br />
von 60 bis 190 W und Spitze<br />
von 341 W eignet sich der kompakte BG<br />
65 PN für die Industrial Automation und<br />
den Maschinenbau. Aufgrund seines eingebauten<br />
Absolutencoders ist keine Referenzierung<br />
notwendig. Anwendungsbereiche<br />
für den BG 65 PN sieht Dunkermotoren<br />
unter anderem in Linearachsen oder Hubzylindern<br />
für Positionieraufgaben. •<br />
Effizienter Antrieb<br />
für Atex-Zonen<br />
Getriebemotoren | Antriebstechnik-Spezialist<br />
WEG hat auf der Achema 2018 seine<br />
neuen Atex-zertifizierten Getriebemotoren<br />
der WG20-Reihe für Ausgangsleistungen<br />
von 0,12 bis 30 kW bis Energieeffizienzklasse<br />
IE3 vorgestellt. Entsprechend der Richt -<br />
linie 2014/34/EU sind die Getriebemotoren<br />
für explosionsgeschützte Bereiche für die<br />
Zonen 2 (Gas, Gruppen IIA, IIB, IIC) oder<br />
22 (Staub, Gruppen IIIA, IIIB, IIIC) zertifiziert.<br />
Sie sind für eine Spannung bis 690 V<br />
ausgelegt und in den Baugrößen von IEC 63<br />
bis IEC 200 erhältlich. Mit der laufenden<br />
Erweiterung der Reihe bis 18.000 Nm werden<br />
bald auch explosionsgeschützte Getriebemotoren<br />
für den Leistungsbereich bis<br />
75 kW zur Verfügung stehen. •<br />
Wechseln Sie jetzt das Lager<br />
Schneller Wechsel-Check:<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 57
fertigungstechnik<br />
Flexibilität im Fokus<br />
Fräsen | Der Multifunktionsfräser Tor 6 Mill eignet sich<br />
besonders für den Einsatz im Maschinen-, Werkzeug- und<br />
Formenbau sowie zum Bearbeiten von Turbinenschaufeln.<br />
Hersteller Iscar verspricht Anwendern wirtschaftliche<br />
Prozesse und eine hohe Flexibilität.<br />
Die Neuentwicklung spielt ihre<br />
Stärken insbesondere beim Taschen-,<br />
Plan- und Konturfräsen,<br />
Abzeilen sowie im Dreh- und<br />
Eckfräsen aus. Normale und tiefe<br />
Kavitäten entstehen damit<br />
in hoher Oberflächenqualität.<br />
Iscar bietet das Werkzeug in<br />
den Varianten TR6 ER als<br />
Schaftfräser mit Durchmessern<br />
von 16 bis 32 mm, TR6 ER-M<br />
als Schaftfräser mit spezieller<br />
Flexfit-Schnittstelle und Durchmessern<br />
von 20 bis 32 mm,<br />
sowie TR6 FR als Planfräser mit<br />
den Durchmessern 40, 42, 50,<br />
52, 63, 66 und 80 mm an. Die<br />
Nutzer haben die Wahl zwischen<br />
doppel- und einseitigen<br />
Wendeplatten mit drei bis sechs<br />
Schneidkanten und Eckenradien<br />
von 0,5 bis 3 mm. Zusätzlich zu<br />
den Platten mit gängigen Eckenradien<br />
zum Abzeilen sind weitere<br />
zum 90-Grad-Eckfräsen, zum<br />
Planfräsen und Anfasen mit 45<br />
Grad sowie zum Hochvorschubfräsen<br />
erhältlich. Für alle<br />
Typen von Wendeschneidplatten<br />
genügt ein Grundhalter. Die<br />
Platten sind radial eingebettet<br />
und ermöglichen so einen<br />
ruhigen Lauf und stabile Bearbeitungen.<br />
Die Schneidplatten<br />
eignen sich fürs Schruppen und<br />
Schlichten und erlauben Zustellungen<br />
bis 4 mm sowie Vorschübe<br />
bis 1,2 mm/min. Ein leicht<br />
positiver Spanwinkel sorgt für<br />
einen weichen Schnitt. Der<br />
Grundkörper ist beschichtet<br />
und poliert, wodurch die Späne<br />
ungehindert abfließen. •<br />
Für den Multifunktionsfräser<br />
Tor 6 Mill bietet<br />
Hersteller Iscar vier<br />
verschiedene Typen von<br />
Wendeschneidplatten an.<br />
Bild: Iscar<br />
Ein Spanner, zwei Werkstücke<br />
Spanntechnik | Hoffmann hat ein neues Modul für seinen 5-Achs-<br />
Spanner Garant Xpent auf den Markt gebracht. Mit der neuen<br />
Mittelbacke, die optional auf die Basisschiene gesetzt werden kann,<br />
ist es möglich, mit nur einem Spanner zwei Werkstücke zu spannen<br />
und in einem Arbeitsgang zu bearbeiten. Dadurch lassen sich<br />
effizientere Spannstrategien umsetzen und messbare Produktivitätsgewinne<br />
erzielen. Der Garant Xpent ist modular konzipiert. Spannmodule,<br />
Basisschiene und Spindel können individuell zusammengestellt,<br />
die konvexen Spannmodule um 180 Grad gedreht werden.<br />
Die neue Mittelbacke ist ab sofort als Zubehör für die Baugrößen 0<br />
und 1S und in Kürze auch für die Baugrößen 1 und 2 erhältlich. Das<br />
bestehende Programm an Vorsatzleisten mit jeweils zwei Spannstufen<br />
ist mit der neuen Mittelbacke voll kompatibel.<br />
Der 5-Achs-Spanner erreicht eine Spannkraft von bis zu 40 kN<br />
bei 90 Nm Drehmoment und ist in drei unterschiedlichen Höhen<br />
und zwei Breiten verfügbar. Basisschienen gibt es mit 360 bis<br />
1050 mm Länge. Die neue Baugröße 1S wurde speziell für 3- und<br />
5-Achs-Maschinen mit kleinem Spindelkasten entwickelt. Der<br />
Spanner wurde mit dem IF Design Award 2018 ausgezeichnet. •<br />
Hartmetall-Tool erlaubt<br />
hohe Schnittdaten<br />
Reibahlen | Um die Feinbearbeitung von Bohrungen<br />
in der Serienfertigung zu ermöglichen, bietet<br />
Hahn+Kolb neue HPC-Reibahlen für Stahl-,<br />
Guss-, Edelstahl- und gehärtete<br />
Werkstoffe bis 63 HRC<br />
an. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
VHM-Reibahlen<br />
profitieren Anwender von<br />
höheren Schnittgeschwindigkeiten<br />
sowie einem bis zu<br />
dreifach höheren Vorschub.<br />
In Kombination mit einer<br />
stabilen Werkzeugspannung<br />
und einer guten Werkstück -<br />
spannung arbeiten die Atorn-HPC-Reibahlen präzise<br />
und prozesssicher bei sehr hohen Schnittparametern.<br />
Die Kombination aus Geometrie, VHM-<br />
Schneidstoff und TiAlN-Beschichtung sorgt für<br />
hohe Standzeiten und eine hohe Maßhaltigkeit –<br />
auch nach intensivem Einsatz. Alle Ausführungen<br />
sind sowohl spiralisiert für Durchgangslöcher<br />
sowie gerade genutet für Sacklöcher erhältlich. •<br />
58 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Kurzklemmhalter lässt sich<br />
digital einstellen<br />
Werkzeughalter | Swiss Tools hat einen Kurzklemmhalter<br />
entwickelt, der sich direkt auf der Maschine einstellen<br />
lässt. Der Verstellmechanismus ist digital und<br />
einfach zu handhaben. Er ermöglicht bei Feinbohroperationen<br />
hochpräzise Maßkorrekturen im μm-Bereich.<br />
Ein direktes Weg-Messsystem liefert exakte Ergebnisse.<br />
Im externen Display, das für den<br />
Einstellvorgang angedockt wird, ist<br />
die Auswerteelektronik samt Batterie<br />
untergebracht. Es lässt sich<br />
durch Magnetkraft an die Schnittstelle<br />
des neuen Kurzklemmhalters<br />
andocken, und es zeigt die Werte der<br />
Verstellung mit einer Genauigkeit von<br />
0,001 mm an. Radial beträgt der Verstellweg<br />
für die Plattenposition mindestens<br />
0,4 mm. Die axiale Längenverstellung ist<br />
bis 1,5 mm über das Keilelement möglich.<br />
Eingesetzt werden kann der neue Kurzklemmhalter<br />
bis 10.000 min -1 . Eine Innenkühlung leitet Kühlschmierstoff<br />
direkt bis auf die Werkzeugschneide. •<br />
Zerspant fertig gesintertes<br />
Hartmetall präzise und effizient<br />
Diamanttools |<br />
Die Vorteile der<br />
synthetischen<br />
CVD-Dickschicht-Diamanten<br />
nutzt Horn in<br />
einem speziellen<br />
Werkzeugprogramm<br />
zum Bearbeiten<br />
von<br />
CFK- und GFK-<br />
Verbundstoffen, sowie von<br />
Hartmetall- und Keramikgrünlingen,<br />
fertig gesintertem Hartmetall<br />
oder Aluminium-Knetlegierungen.<br />
Beim Einbringen von<br />
Bohrungen, Stechen von Nuten,<br />
Drehen und Fräsen von Passungen<br />
und Konturen in gesintertem<br />
Hartmetall bieten CVD-<br />
D-bestückte Werkzeuge bemerkenswerte<br />
Vorzüge. Die geometrisch<br />
bestimmten Schneiden<br />
werden der jeweiligen<br />
Aufgabe<br />
angepasst – von<br />
extrem scharf<br />
über verrundet<br />
bis zu positiven<br />
oder negativen<br />
Fasen. Dank der<br />
schartenfreien<br />
und geometrisch<br />
optimierten<br />
Schneiden ist der CVD-D-Diamant<br />
vom Schruppen bis zum<br />
Feinschlichten einsetzbar. Da die<br />
Tools konturtreues Bearbeiten<br />
im μm-Bereich ermöglichen,<br />
bieten sie etwa gegenüber dem<br />
Schleifen oder Erodieren deut -<br />
liche Vorteile hinsichtlich der<br />
Kosten, der Flexibilität, der<br />
Oberflächenstruktur, der Rauheit,<br />
Polierbarkeit und des Korrosionsverhaltens.<br />
•<br />
Höchste Wirtschaftlichkeit<br />
in der Kleinserie<br />
Bohrer | Sukzessive erweitert Mapal das Programm seiner<br />
dreischneidigen Tritan-Drill-Bohrer. Die neue Universalvariante<br />
aus HSS wurde für höchste Wirtschaftlichkeit<br />
beim Einsatz in Kleinserien entwickelt. Der Tritan-Drill-HSS<br />
ist aufgrund seiner Hauptschneidenform<br />
besonders robust – auch bei schwierigen Bohrsituationen.<br />
Die stabilen Schneidecken führen zu weniger Belastungen<br />
der Schneide. Damit sind höhere Leistungen bei<br />
gleichzeitig ruhiger Bearbeitung möglich. Die Beschichtung<br />
des Tritan-Drill-HSS ist optimiert für die universelle<br />
Bearbeitung. So werden in verschiedenen Materialien<br />
hohe Standzeiten erreicht. Gegenüber zweischneidigen<br />
Bohrern aus HSS können laut Mapal mit dem Tritan-<br />
Drill-HSS bis zu 50 % höhere Vorschübe realisiert werden<br />
bei bis zu vierfachem Standweg. Durch die spezielle<br />
Spitzengeometrie muss nicht pilotiert und angekörnt<br />
werden. Der Bohrer ist im Durchmesserbereich von 8<br />
bis 40 mm mit einer Länge von 5xD verfügbar. •<br />
Drehfutter hält Tools sicher<br />
Hydraulikspannfutter | Mit dem CoroChuck 935 hat<br />
Sandvik Coromant ein hochpräzises Hydraulikspannfutter<br />
fürs Drehen entwickelt. Dieses stellt höchsten Schutz gegen<br />
Werkzeugauszug bereit und ermöglicht immer wieder<br />
schnelle, starre und sichere Aufspannungen. So sind<br />
anspruchsvolle Drehbearbeitungen auch mit großen Überhängen<br />
möglich. Das Futter ermöglicht eine Spannlänge<br />
von vier Mal dem Bohrstangendurchmesser. Es wurde für<br />
den Einsatz auf Drehmaschinen, Drehzentren und Multitask-Drehfräsmaschinen<br />
entwickelt und deckt die gängigsten<br />
Maschinenschnittstellen ab. Das Konstruktionsprinzip,<br />
das hinter dem hohen Sicherheits niveau steht, basiert auf<br />
der Stützpunkt-Technologie. Eine dünne, gelötete Membran<br />
mit optimierter Spannfunktion erzeugt durch Ausdehnung<br />
zwei spezifische Spannbereiche auf jeder Seite<br />
(Stützpunkte). Das Konzept gewährleistet laut Hersteller<br />
eine dauerhafte, wiederholgenaue Spannkraft<br />
für hohen Schutz gegen Werkzeugauszug<br />
und eine hohe Dämpfung. Ein<br />
weiterer Vorteil des Futters ist der<br />
Einsatz der Easy-Fix-Spannaufnahmen,<br />
womit sich<br />
die korrekte Mittenhöhe<br />
einstellen<br />
und die Rüstzeit<br />
reduzieren<br />
lässt. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 59
Zuverlässig<br />
und einfach messen<br />
Messtechnik | Die Auswerte-Elektronik Quadra-Chek 2000<br />
von Heidenhain ist für die täglichen Messaufgaben in der<br />
Fertigteilprüfung gedacht.<br />
Mit der Auswerte-Elektronik<br />
nimmt der Anwender Messpunkte<br />
von ebenen 2D-Konturen<br />
entweder manuell per Fadenkreuz<br />
oder automatisch über<br />
die optische Kantenerkennung<br />
auf. Sowohl im manuellen als<br />
auch im automatischen Modus<br />
stehen verschiedene Werkzeuge<br />
für vordefinierte Geometrien<br />
zur Verfügung, um zweidimensionale<br />
Konturelemente wie<br />
Punkt, Gerade, Kreis, Nut oder<br />
Rechteck zu erfassen. Besonders<br />
einfach ist das Messen mit Measure<br />
Magic. Die Funktion wählt<br />
anhand der aufgenommenen<br />
Messpunkte automatisch die<br />
passende Geometrie. Ist die optische<br />
Kantenerkennung aktiviert,<br />
erkennt das ausgewählte<br />
Werkzeug beim Überfahren einer<br />
beliebigen Kante selbstständig<br />
den tatsächlichen Messpunkt.<br />
Diese objektive, bedienerunabhängige<br />
Messpunktaufnahme<br />
ermöglicht eine hohe Wiederholbarkeit<br />
und reduziert Messunsicherheiten<br />
erheblich. Bei<br />
schwierigen und sich wiederholenden<br />
Messaufgaben kann der<br />
Anwender das Messprogramm<br />
automatisch aufzeichnen und<br />
jederzeit wieder abspielen.<br />
Quadra-Chek 2000 lernt<br />
dabei Bezugspunkte, Messreihenfolge,<br />
Toleranzen und Datenausgabefunktionen.<br />
Wird das<br />
aufgezeichnete Messprogramm<br />
wieder abgespielt, führt die die<br />
Auswerte-Elektronik den Anwender<br />
direkt und reproduzierbar<br />
mithilfe visueller Hinweise<br />
auf ihrem Display zu den anzutastenden<br />
Elementen. •<br />
Quadra-Chek 2000 ist für<br />
2D-Messaufgaben mit<br />
Profilprojektoren,<br />
Messmikroskopen oder<br />
2D-Messmaschinen mit<br />
bis zu drei Achsen geeignet.<br />
Bild: Heidenhain<br />
Kleinste Merkmale<br />
in hoher Präzision<br />
Interferometer | Wenn<br />
der Standard versagt,<br />
ermöglichen die langen<br />
Messsonden des Werth<br />
Interferometer Probe<br />
WIP die Messung eng<br />
tolerierter Maße. Sondengeometrien<br />
und<br />
Austrittswinkel lassen<br />
sich individuell an die<br />
Anforderungen der Messaufgabe anpassen, beispielsweise<br />
für Messungen in tiefen Bohrungen. Die Messsonde ist eine<br />
lichtleitende Glasfaser mit einem Standard-Durchmesser<br />
von 125 μm, kleinere Sonden sind möglich. Durch die Führung<br />
der Faser in einem Metallröhrchen können die Sonden<br />
in sehr großer Länge für große Eintauchtiefen realisiert<br />
werden. Die Sondengeometrie lässt sich individuell an die<br />
Anforderungen der Messaufgabe anpassen – beispielsweise<br />
sind gerade oder abgewinkelte Sonden möglich. Der<br />
Anschliff der Sonde bestimmt den Austrittswinkel des<br />
Messstrahls zwischen 0° und 90°. Sonden mit 90°-Winkel<br />
werden zum Beispiel zur Messung der Mantelflächen<br />
kleiner Bohrungen eingesetzt.<br />
•<br />
Eine für alles<br />
Messaufnahme | Gemeinsam mit Promess hat das<br />
Fraunhofer IWU eine Messaufnahme entwickelt,<br />
die sich flexibel für den Großteil aller Prüfaufgaben<br />
im Karosseriebau verwenden lässt: das<br />
Promess Measuring Device (PMD). Auf ein neues<br />
Bauteil oder eine neue Baugruppe stellt es sich in<br />
weniger als 2 min ein, vollautomatisch und hochgenau.<br />
Möglich machen das die 63 NC-Achsen<br />
der modular aufgebauten Messvorrichtung. Mit<br />
einem Arbeitsraum von 2000 mm x 2000 mm x<br />
480 mm und 24 Aufnahmepunkten, die sich bis<br />
auf 55 mm zusammenfahren lassen,<br />
kann bereits ein einzelnes<br />
Modul ein breites Spektrum an<br />
Teilen aufnehmen. Sollen<br />
größere Objekte eingespannt<br />
werden, lässt sich<br />
der Arbeitsbereich beliebig<br />
vergrößern, indem<br />
nahtlos weitere Module<br />
ergänzt werden. •<br />
60 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
qualitätssicherung<br />
Hochgenaue Abstandsmessungen<br />
Lasersensor | Der<br />
neue Laser-Sensor<br />
Opto NCDT<br />
1750LL von Micro-<br />
Epsilon kommt in<br />
hochgenauen Abstandsmessungen<br />
bei metallischen<br />
oder strukturierten<br />
Oberflächen zum<br />
Einsatz. Dank seines ovalen<br />
Lichtflecks werden physikalisch<br />
bedingte Interferenzen kompensiert<br />
und stabile Messwerte<br />
ausgegeben. Dadurch kann der<br />
Sensor dort eingesetzt werden,<br />
wo herkömmliche Laser-Punkt-<br />
Sensoren an ihre Grenzen stoßen.<br />
Der Laser-Triangulationssensor<br />
ermöglicht hochgenaue<br />
Messungen auf strukturierte<br />
Oberflächen wie Schleifpapier,<br />
Für 100-Prozent-Messungen<br />
Messzelle | Der Bruch in der Prozesskette der<br />
Automatisierung zwischen Produktion und<br />
Messtechnik hat die drei Unternehmen Erler,<br />
Jenoptik und Hegedüs veranlasst, eine automatisierte<br />
Lösung zu entwickeln: An die mobile<br />
Roboterzelle von Erler lässt sich leicht an eine<br />
optische Wellenmessmaschine Opticline C305<br />
von Jenoptik ankoppeln. Das Spannmittel Fixator<br />
von Hegedüs lieferte die Grundlage für<br />
eine zuverlässige Aufnahme von Teilen aller<br />
Geometrien. Im Ergebnis erhält<br />
der Kunde eine Lösung zur<br />
100 % Prüfung mit einem<br />
AQL-Wert von Null. Selbst<br />
Messungen von mehreren<br />
Merkmalen dauern mit der<br />
Messzelle nur Sekunden.<br />
Hochpräzise erbringt die<br />
Messzelle rund um die Uhr<br />
exakt reproduzierbare Ergebnisse<br />
– völlig unabhängig von<br />
Werkern. •<br />
Schleifscheiben oder Gummi<br />
und auf glänzende Metalle. Herkömmliche<br />
Laser-Punkt-Sensoren<br />
kommen hier mit ihrem kleinen<br />
Lichtfleck an ihre Grenzen,<br />
da durch die Oberflächenstruktur<br />
eine homogene Reflexion<br />
des Laserlichts unterbunden<br />
wird und instabile beziehungsweise<br />
verrauschte Messsignale<br />
entstehen. •<br />
Digital einstellbar<br />
Kurzklemmhalter | Ein neuer Feinbohr-Kurzklemmhalter<br />
von Swiss Tools lässt sich direkt auf der Maschine<br />
einstellen. Maßkorrekturen für Länge und<br />
Durchmesser sind so einfach, schnell und präzise im<br />
Mikrometer-Bereich und bei Umgebungsbedingungen<br />
möglich. Die Verstellung wird inkremental mit<br />
Hilfe eines direkten Wegmesssystems gemessen. Das<br />
heißt, es gibt kein Umkehrspiel. Radial beträgt der<br />
Verstellweg für die Plattenposition mindestens<br />
0,4 mm. Die axiale Längenverstellung ist bis 1,5 mm<br />
über das Keilelement möglich. Eingesetzt werden<br />
kann der neue Kurzklemmhalter bis 10.000 min −1 .<br />
Eine Innenkühlung leitet Kühlschmierstoff direkt bis<br />
auf die Werkzeugschneide. Die Wege zum und vom<br />
Einstellraum entfallen – auch weil sich die Werte fehlerfrei<br />
einstellen und klar und deutlich ablesen lassen.<br />
Verantwortlich dafür ist das externe Display, das<br />
für den Einstellvorgang angedockt wird. In ihm ist<br />
die Auswerteelektronik samt<br />
Batterie untergebracht. Es<br />
lässt sich durch Magnetkraft<br />
an die Schnittstelle des<br />
neuen Kurzklemmhalters<br />
andocken und zeigt die<br />
Werte der Verstellung<br />
mit einer Genauigkeit<br />
von 0,001 mm an. •<br />
Misst Dehnung<br />
berührungslos<br />
Prüftechnik | Eine universelle Tiefzieh-<br />
Prüfeinrichtung von Zwick Roell wird<br />
auf der Fahrtraverse einer statischen<br />
Materialprüfmaschine montiert. Sie ist<br />
neben Tiefungsversuchen nach Erichsen,<br />
Nakajima oder Marciniak auch<br />
für Lochaufweitungs- und Näpfchenziehversuche<br />
ausgelegt. Grund für die<br />
Neuentwicklung ist der Bedarf der Industrie nach Werkstoffen<br />
mit erhöhter Zugfestigkeit und größerem Dehnungsvermögen<br />
in der Blechumformung. Highlight ist<br />
ein Laser-Extensometer, der die Dehnung der Blechoberfläche<br />
berührungslos misst und die Umformung beim Erreichen<br />
des Sollwerts beendet. Das kombinierte Prüfsystem<br />
wird bei Voestalpine im Werk Linz bereits produktionsbegleitend<br />
eingesetzt und lässt sich bei Bedarf um ein<br />
automatisches Probenzuführsystem erweitern. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 61
Geringere Verluste<br />
im Teillastbereich<br />
Druckluft | Seine frequenzgeregelten Kompressoren der<br />
ASD-Baureihe hat Kaeser mit Synchronreluktanz-Motoren<br />
ausgestattet. Sie helfen, Energie zu sparen.<br />
Die frequenzgeregelte ASD-<br />
Kompressoren-Reihe ist erstmals<br />
mit einem Synchronreluktanz-Motor<br />
ausgerüstet, der gerade<br />
im Teillastbereich deutlich<br />
geringere Verluste gegenüber<br />
Asynchronmotoren aufweist.<br />
Die Schraubenkompressoren<br />
der Baureihe punkten bei einem<br />
Volumenstrom von 3,15 bis 5,5<br />
m³/min dank Sigma Profil und<br />
innovativen Antriebskonzepten<br />
mit hoher Leistung und Zuver-<br />
lässigkeit bei gleichzeitig niedrigem<br />
Energie- und Platzbedarf.<br />
Nun folgt der nächste Schritt.<br />
Das Unternehmen bringt die<br />
drehzahlgeregelten Schraubenkompressoren<br />
der ASD-Baureihe<br />
mit einer neuen Antriebstechnik<br />
auf den Markt. Der größte<br />
Vorteil dieser Gesamtlösung ist:<br />
Bis zu 10 % Wirkungsgradverbesserung<br />
im Teillastbereich.<br />
Mit der drehzahlgeregelten Variante<br />
(SFC) der ASD-Baureihe<br />
bietet Kaeser seinen Kunden<br />
weltweit den Einstieg in ein Minimum<br />
an Energieverbrauch<br />
und Betriebskosten.<br />
Für Volumenströme von 14 bis<br />
25 m³/min steht die Schraubenkompressor-Baureihe<br />
DSD zur<br />
Verfügung. Komplett überarbeitete<br />
Kompressorblöcke sorgen<br />
mit dem effizienten Sigma-Profil<br />
und IE4-Motoren für eine um<br />
bis zu 9 % verbesserte spezifische<br />
Leistung sowie um bis zu<br />
6 % mehr Volumenstrom gegenüber<br />
den bisherigen Modellen.<br />
Dies senkt die Energiekosten<br />
deutlich. •<br />
Die frequenzgeregelte Variante<br />
der ASD-Schraubenkompressoren<br />
von<br />
Kaeser gibt es mit einem<br />
Synchronreluktanz-Antriebssystem<br />
von Siemens.<br />
Bild: Kaeser<br />
Leicht und leistungsstark<br />
Akkupumpen | Mit den neuen Akkupumpen<br />
B1 Battery und B2 Battery von Lutz<br />
lassen sich in Kombination mit den<br />
Pumpwerken in PP, PVDF und Edelstahl<br />
viele Flüssigkeiten in verschiedenen<br />
Tauchtiefen unterschiedlichen Gebinden<br />
fördern. Die neuen BLDC Motoren überzeugen<br />
mit hohem Wirkungsgrad von bis<br />
zu 70 %, hoher Akkulaufzeit und Lebensdauer,<br />
geringem Gewicht, einer geringen<br />
Lautstärke ≤ 70 dBA und sind stufenlos<br />
regelbar. Durch den Schnellverschluss<br />
kann der Motor sicher und einfach<br />
gelöst werden. Die austauschbaren,<br />
leistungsstarken Akkus mit Lithium-Ionen<br />
Technik ermöglichen, dass bis zu<br />
2.500 l mit einer Akkuladung und einer<br />
Akkulaufzeit von 34 min bei maximaler<br />
Drehzahl abgefüllt werden. Das macht<br />
die neuen Akkupumpen zu mobilen Helfern<br />
im täglichen Arbeitsprozess. •<br />
Kompakter und effizienter<br />
Turbokompressor | Die neue<br />
kompakte Baureihe Turbo<br />
G5plus von Aerzen werden für<br />
Volumenströme von 300 m 3 /h<br />
bis 8.400 m 3 /h und für maximal<br />
1.000 bar Druck angeboten.<br />
Weitere Features sind eine innovative<br />
Luftlagerung mit Doppelbeschichtung<br />
und die neue Multilevel-Frequenzumrichtertechnologie<br />
(> 55 kW), die die Wärmeverluste<br />
im Motor auf ein<br />
Minimum reduziert und damit<br />
den Gesamtwirkungsgrad verbessert.<br />
Auf eine zusätzliche<br />
Motordrossel oder einen Sinusfilter,<br />
die bei herkömmlichen<br />
Frequenzumrichtern eingesetzt<br />
werden müssen, kann zudem<br />
verzichtet werden. Ebenfalls<br />
weiterentwickelt ist die neue<br />
Luftspaltlagerung mit Doppelbeschichtung,<br />
bestehend aus<br />
Teflon und Grafit. Sie zeichnet<br />
sich durch eine erhöhte Temperaturbeständigkeit<br />
und eine höhere<br />
Lebensdauer von mehr als<br />
80.000 Betriebsstunden aus –<br />
unabhängig von Start- und<br />
Stoppzyklen. •<br />
62 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
pumpen&kompressoren<br />
100 % ölfreie Druckluft<br />
Turbokompressor | Mit dem Low Pressure Turbo 150<br />
ermöglicht Boge den Betreibern von Niederdrucknetzen,<br />
ihre Betriebskosten zu senken. Durch die optimale<br />
technische Abstimmung von Permanentmagnetmotor,<br />
luftgelagerter Antriebswelle und zweistufigem Verdichtersystem<br />
arbeitet der Kompressor sehr effizient – ob<br />
zur Kühlung durch Druckluft oder zum Abblasen von<br />
Spänen. Ein Frequenzumrichter passt den Kompressor<br />
dem Druckluftbedarf anforderungsgerecht an. Die gesamte<br />
Antriebsmechanik kommt ohne einen Tropfen Öl<br />
aus. Dadurch wird ölfreie Druckluft der Klasse 0 sichergestellt.<br />
Die Technologie<br />
ist besonders verschleißund<br />
wartungsarm; regelmäßige<br />
Öl- und Filterwechsel<br />
entfallen. Zudem<br />
ist die Turbo-Technologie<br />
deutlich leiser als ölfrei<br />
verdichtende Schraubenkompressorvarianten.<br />
•<br />
Druckdicht bis 40 bar<br />
Hochdruck-Kupplungen | Besser als Schrauben, schneller als<br />
Schweißen, sicherer als Flanschen: Die neuen Hochdruck-<br />
Kupplungen von Flexseal verbinden unterschiedliche Rohre<br />
einfach, schnell und zuverlässig. Mit Außendurchmessern von<br />
21 mm bis 2090 mm erhältlich, sind die zweiteiligen Manschetten<br />
druckdicht bis 40<br />
bar und weisen durchgehend<br />
seewasserbeständige<br />
W5-Qualität auf. Die<br />
Druckmanschetten aus<br />
Edelstahl sind alle nach<br />
demselben Dicht- und<br />
Montageprinzip gefertigt:<br />
Sie bestehen aus einer patentierten<br />
Dichtung, die<br />
keine Leckagen zulassen<br />
soll, sowie einem speziell geformten Krallenring für eine dauerhafte<br />
und widerstandsfähige Verbindung. Universell einsetzbar<br />
und mit großen Spannbereichen ausgestattet, verknüpfen<br />
sie gleiche oder unterschiedliche Rohrmaterialien – etwa<br />
Kunststoff und Metall – miteinander und setzen Rohrschäden<br />
ohne Zeitverlust instand.<br />
•<br />
Druck für Kühlschmierstoff<br />
Hochdruckstation | Die neue<br />
mobile Hochdruckstation Lubicool<br />
von Knoll Maschinenbau<br />
ist für den Einsatz an Kurz- und<br />
Langdrehautomaten konzipiert.<br />
Sie stellt den Kühlschmierstoff<br />
(KSS) unter Hochdruck zur Verfügung<br />
und sorgt für entsprechend<br />
hochwertige KSS-Reinigung.<br />
Der erzeugte Druck von<br />
bis zu 150 bar sorgt für kurzbrechende<br />
Späne, eine verkürzte<br />
Bearbeitungszeit und höhere<br />
Werkzeugstandzeiten. Durch<br />
den hohen Druck eignen sich<br />
derartig ausgerüstete Maschinen<br />
selbst für sehr anspruchsvolle<br />
Bearbeitungsprozesse wie<br />
zum Beispiel der Zerspanung<br />
von hochlegierten Stählen oder<br />
Titan. Selbst Tieflochbohren in<br />
einem Zug ist mit der Hochdruckanlage<br />
möglich. Die für<br />
Hochdruckanwendungen erforderliche<br />
Reinheit des KSS gewährleistet<br />
der eingebaute<br />
Bandfilter mit einer Filterfeinheit<br />
von bis zu 20 μ. Er reinigt<br />
den aus der Werkzeugmaschine<br />
stammenden KSS im Vollstrom,<br />
entfernt die Schmutzlast direkt<br />
aus dem Kreislauf und verhindert<br />
somit effektiv die Aufkonzentration<br />
von Feinstpartikeln<br />
im Medium. Bis zu acht schaltbare<br />
Ausgänge sorgen dafür,<br />
dass die Werkzeugmaschine bedarfsgerecht<br />
mit dem gereinigten<br />
Kühlschmierstoff versorgt<br />
wird.<br />
•<br />
Trocken und sauber<br />
Vakuumpumpe | Die ölfreie Schraubenpumpe Varodry von<br />
Leybold gewährleistet den erforderlichen Betriebsdruck,<br />
eine kurze Zykluszeit sowie letztlich eine hohe Anlagenverfügbarkeit<br />
und Robustheit – gerade in feuchten oder staubigen<br />
Prozessen. Durch ihre kompakte Bauform und die<br />
Reduktion auf das Wesentliche lässt sie sich einfach in neue<br />
oder bestehende Systeme integrieren. Ausgestattet mit einer<br />
vollständigen Luftkühlung macht die Pumpe eine Wasserkühlung<br />
komplett überflüssig. Überdies ist sie absolut trocken<br />
und sauber. Dadurch werden Öl- und Partikelemissionen<br />
oder Ölleckagen sowie Ölmigrationen in der Vakuumkammer<br />
oder in den Produkten und Prozessen verhindert.<br />
•<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 63
Stärker individualisiert<br />
Teilereinigung | LK Mechanik wird sein Produktangebot flexibilisieren<br />
und ausweiten. Ziel ist es, den Kunden noch einfacher<br />
und schneller für ihre individuellen Reinigungsprozesse<br />
optimierte Behälterlösungen bereitzustellen.<br />
Abgestimmt auf verschiedene<br />
Teilegeometrien und Reinigungsprozesse<br />
stellt LK Mechanik<br />
Edelstahl-Rundwaschkörbchen<br />
für die Kleinteile-Reinigung<br />
in unterschiedlichen Größen<br />
sowie mit Schraubdeckel<br />
oder Bajonettverschluss zur Verfügung.<br />
Bislang sieht das Standardangebot<br />
zudem vor, dass<br />
auch die Maschenweiten von<br />
Korb und Deckel zwischen 0,3<br />
mm und 0,5 mm variieren kön-<br />
nen. Nun will das Unternehmen<br />
sein Produktangebot flexibilisieren<br />
und ausweiten.<br />
Dabei verfolgt LK Mechanik<br />
drei Richtungen: Zum einen<br />
wird die Auswahl an Rundwaschkörbchen<br />
ausgeweitet, indem<br />
das aktuelle Sortiment in<br />
ein vielteiliges Baukastensystem<br />
überführt wird. Zum zweiten ist<br />
die Integration moderner Ident-<br />
Technik in die Kleinteile-Behälter<br />
geplant. Damit will man<br />
Kunden bei der Automatisierung<br />
und Digitalisierung ihrer<br />
Prozesse unterstützen. Und<br />
schließlich wird die Konstruktion<br />
der Kleinteile-Behälter weiter<br />
optimiert. Das bedeutet zum<br />
Beispiel, dass die Kunden die<br />
Möglichkeit haben, die Waschkörbe<br />
zusätzlich mit Einzelteil-<br />
Aufnahmen auszustatten, die<br />
ein besonders schonendes Teilehandling<br />
und hocheffektives<br />
Reinigen unterstützen. Forcieren<br />
will man zudem die Herstellung<br />
von Kleinteile-Behältern<br />
mit abgerundeten Ecken. •<br />
Im Rahmen der kundenspezifischen<br />
Individualisierung<br />
seiner Kleinteile-<br />
Waschkörbe werden auch<br />
Edelstahl-Behälter mit<br />
abgerundeten Ecken, innenliegende<br />
Fallgriffen<br />
und gratfreien Kanten<br />
angeboten.<br />
Bild: LK Mechanik<br />
Umweltfreundliche<br />
Anlage<br />
Mit geringem Druck<br />
Lackieren | Die Epsys I-Jet Lackiermaschine hat Innocoat<br />
für eine sehr präzise und sehr flexible Schutzlackierung<br />
von elektronischen Baugruppen entwickelt. Sie<br />
vereint große Flexibilität und kurze Programmierzeiten<br />
mit hoher Präzision.<br />
Die Anlage eignet sich besonders für die Lackierung<br />
problematischer Layouts, wo die klassischen Verfahren<br />
wie Film- oder Spray-Düsen die Auflösung und Genauigkeit<br />
nicht mehr aufbringen können. Basis der Anlage<br />
ist das neuartige Jetting-Modul. Dabei wird das Beschichtungsmaterial<br />
über eine Jet-Düse mit geringem<br />
Druck auf die Baugruppe dosiert. Dies führt zu deutlich<br />
geringeren reflexionsbedingten Spritzern und somit zu<br />
praktisch keiner Lackkontamination der Umgebung. Je<br />
nach Beschichtungsmaterial und Rheologie kann das<br />
Jetting-Modul aus einem Abstand von bis zu 50 mm<br />
über dem Substrat zuverlässig arbeiten und das bei<br />
gleichbleibender Lackierauflösung. •<br />
Pulverbeschichtung | H.P. Kaysser baut in Nellmersbach<br />
eine 3.400 m² große Anlage zur Pulverbeschichtung,<br />
in der deutlich größere und schwerere Teile beschichtet<br />
werden können; die Abmaße können bis zu<br />
400 cm x 200 cm x 220<br />
cm betragen. Die vollkommen<br />
lösungsmittelfreie<br />
Pulverbeschichtung<br />
hat aufgrund ihrer<br />
Umweltfreundlichkeit<br />
in den vergangenen<br />
Jahren die Nasslackierung<br />
in manchen Bereichen<br />
ersetzt. Das überschüssige<br />
Pulver wird in<br />
der Regel wieder recycelt.<br />
Die Anlage, die Ende<br />
2018 in Betrieb gehen soll, arbeitet mit der modernen<br />
Dichtstrom-Pulverförderung. Diese Technik<br />
funktioniert Druckluft-unabhängig. Die Pulverwolke,<br />
die erzeugt wird, ist deutlich feiner und deutlich<br />
besser dosierbar als beim Einsatz des traditionellen<br />
Venturi-Prinzips. Das errechnete Energie-Einspar-Potenzial<br />
liegt laut H.P. Kaysser bei bis zu 30 % und<br />
auch der Pulververbrauch wird merklich gesenkt. •<br />
64 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
oberflächentechnik<br />
Trocken statt nass<br />
Für perfekte Oberflächen<br />
Farbnebelabscheider | Für die<br />
rechtssichere, hygienisch saubere<br />
und ressourcenschonende<br />
Trockenabscheidung des Oversprays<br />
beim Lackieren eignen<br />
sich die Edrizzi Farbnebelabscheider<br />
aus brandhemmender<br />
Wellpappe von Freudenberg Filtration.<br />
Durch ihr verschachteltes<br />
Innenleben verfügen sie über<br />
eine sehr große Overspray-Aufnahmekapazität,<br />
erreichen einen<br />
Abscheidegrad von bis zu 97 %<br />
und lange Standzeiten. Außerdem<br />
lassen sie sich kostengünstig<br />
und umweltfreundlich durch<br />
Verbrennung entsorgen. Je nach<br />
Lack und Anforderungsprofil<br />
stehen sechs Varianten zur Auswahl.<br />
Das Handling der Farbnebelabscheider<br />
ist leicht und die<br />
Standzeiten sind lang. Der Filterwechsel<br />
kann im laufenden<br />
Betrieb ohne Anlagenstillstand<br />
erfolgen. •<br />
Schleifmittel | Mirkas Optimierter Schleifprozess<br />
(OSP) für die Autoreparaturlackierung ist ein standardisiertes<br />
Schritt-für-Schritt-Verfahren, bei dem<br />
High-Tech-Schleifmittel mit innovativen Schleif -<br />
maschinen für mehr Geschwindigkeit, Kontrolle und<br />
Effizienz kombiniert werden. OSP ist auch als elektrisches<br />
System erhältlich, sodass keine Druckluftoder<br />
Pneumatikschläuche mehr benötigt werden.<br />
Das Golden Finish-System des Hersteller hingegen<br />
führt nahtlos durch den Post-Paint-Prozess und sorgt<br />
so für ein sehr gutes Oberflächenfinish. Mit der mobilen<br />
App Mymirka und den intelligenten Maschinen<br />
können die Schleifgeschwindigkeit und die augen -<br />
blick liche Vibrationsbelastung während des gesamten<br />
Prozesses verfolgt werden.<br />
•<br />
Bauteilereinigung ohne Risiko<br />
Bauteilereinigung | Die Maschinenkonzeptionen seiner<br />
Reinigungsanlagen passt EVT Eiberger an die Erfordernisse<br />
der industriellen Anwender an: hinsichtlich Größe und<br />
Gewicht der Teile, der erforderlichen Prozesse, wie auch<br />
bezüglich der Besonderheiten in der Behandlung oder Bewegung<br />
des Reinigungsgutes. Darüber hinaus werden die<br />
baulichen Gegebenheiten der Produktionsstätte berücksichtigt.<br />
EVT-Front-Top-Lader verbinden die frontale Beschickung<br />
der Anlage mit der Sicherheit einer von oben<br />
beladenen Arbeitskammer, deren maximales Lösemittel-<br />
Niveau unterhalb der Ladetür liegt. Auf diese Weise werden<br />
Lösemittelunfälle etwa durch ein versehentliches oder<br />
fehlerhaftes Öffnen der Tür aufgrund eines technischen<br />
Defekts oder wegen<br />
eines Bedienungsfehlers<br />
ausgeschlossen.<br />
•<br />
Alles im Paket<br />
Serienfertigung | Oftec bietet<br />
nun die Bauteilreinigung,<br />
KTL-Beschichtung und anschließende<br />
Pulverbeschichtung<br />
für mittlere Serien als<br />
Paket an. Zur Reinigung der<br />
Bauteile steht eine Schleuder-<br />
Strahlanlage zur Verfügung,<br />
die durch das Strahlen mit<br />
Kugelgraphit Verunreinigungen<br />
an den Bauteilen wie<br />
etwa Zunder, Schweißperlen,<br />
Schweißschmauch sowie Laserkanten<br />
entfernt und somit<br />
die Bauteiloberfläche verbessert. Dadurch erhöht<br />
sich auch die Lackhaftfestigkeit beim anschließenden<br />
KTL-Prozess und somit der Korrosionsschutz.<br />
Die maximale Teilegröße für die<br />
Pulverbeschichtung liegt bei 260 cm Länge,<br />
160 cm Breite und 140 cm Höhe sowie einem<br />
Gewicht von 500 kg.<br />
•<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 65
zulieferprodukte<br />
Magnesium trotzt<br />
dem Verschleiß<br />
PEEK-Beschichtung | Korrosionsgefahr und geringe Härte<br />
sind die Nachteile des Leichtbauwerkstoffs Magnesium. Doch<br />
jetzt gibt es ein Gegenmittel: Mittels zweistrahligem Laser<br />
wird der Hochleistungskunststoff PEEK aufgeschmolzen.<br />
Der Clou: Mit dem Laser lassen<br />
sich auch gezielt Bereiche des<br />
Bauteils mit einer Schutzschicht<br />
versehen, die besonders beansprucht<br />
werden. Erste Tests zeigen,<br />
dass die applizierte Schicht<br />
eine 100-fach längere Lebenszeit<br />
des Bauteils bei Verschleiß<br />
durch Abrieb ermöglicht.<br />
Dies teilt die Landesagentur<br />
Leichtbau BW mit, die diese<br />
Innovation präsentiert. Ent -<br />
wickelt haben das Verfahren<br />
Forscher des ELB – Eloxalwerk<br />
Ludwigsburg Helmut Zerrer<br />
GmbH – und des Fraunhofer-<br />
Instituts für Lasertechnik ILT.<br />
Mögliche Anwendungen sind<br />
etwa bewegte Teile in Motoren,<br />
Getrieben oder Lagern – also<br />
überall dort, wo Temperatur -<br />
beständigkeit, niedrige Reibung<br />
und geringer Verschleiß gefragt<br />
sind. Um ein Bauteil zu behandeln,<br />
wird PEEK zusammen mit<br />
Additiven lokal aufgebracht<br />
und durch ein zweistrahliges<br />
Lasersystem aufgeschmolzen.<br />
Heraus kommt dabei eine<br />
extrem dünne Hochleistungs-<br />
Polymeroberfläche, die das<br />
Leichtmetall vor Korrosion und<br />
Abrieb schützt. Das Verfahren<br />
bietet dabei gleich mehrere Vorteile:<br />
Das partielle Beschichten<br />
minimiert den Wärmeeintrag, ist<br />
sehr ressourceneffizient und<br />
kommt ohne umweltschädliche<br />
Lösungsmittel aus. •<br />
Ein zweistrahliges<br />
Lasersystem schmelzt den<br />
Hochleistungskunststoff<br />
PEEK genau dort auf, wo<br />
das Bauteil besonders<br />
beansprucht wird.<br />
Bild: ELB<br />
Das Aus für Magnetfelder<br />
Entmagnetisierung | Mit MFC präsentiert Maurer<br />
Magnetic ein System zur Kompensation externer<br />
Magnetfelder. Das ist besonders bei schlanken Teilen<br />
wie Rohren, Stangen oder Draht wichtig, bei denen<br />
externe Felder – allen voran das Erdmagnetfeld – die<br />
Qualität einer Entmagnetisierung negativ beeinflussen<br />
können: Je nach Aufstellung und Ausrichtung der<br />
Entmagnetisieranlagen können sie dann zu ganz unterschiedlichen<br />
Ergebnissen kommen. Das MFC neutralisiert<br />
die externen Einflüsse und sorgt so für eine tiefe<br />
und vor allem orts- und lageunabhängige Entmagnetisierung.<br />
Das System besteht aus zwei Spulen und einem<br />
Steuergerät. Fachleute von Maurer Magnetic unterstützen<br />
Anwender bei der korrekten Inbetriebnahme. •<br />
Hart und korrosionsfest<br />
Edelstahl | Bei Verschleißteilen<br />
aus Stabstahl<br />
(Biegeführungen,<br />
Ventilsitze, Düsen) entscheiden<br />
Härte, Korrosionsbeständigkeit<br />
und<br />
Schlagfestigkeit über<br />
die Lebens zyklus kos -<br />
ten. Ebenso wichtig ist<br />
die gute Verarbeitbarkeit<br />
des Werkstoffs.<br />
Ugitech bietet nun erstmals<br />
einen Edelstahl an, der eigenen Angaben zufolge bei<br />
allen diesen Kriterien „hervorragende Werte“ erreicht.<br />
Ugima 4116N sei durch Zusatz von Nitrogen sehr hart<br />
und viel korrosionsbeständiger als Standard güten wie<br />
EN 1.4125/AISI 440C und EN 1.4112/AISI 440B. Durch<br />
die Kombination mit verbesserter Zerspanbarkeit profitieren<br />
Hersteller hochbeanspruchter Verschleißteile und<br />
Anwender, heißt es. Als Wert für die Härte gibt Ugitech<br />
57 HRC an, für die Beständigkeit gegen Lochfraßkorrosion<br />
ein Potenzial von 200 mV/ECS (in NaCl 0,02 M bei<br />
23 °C und pH = 6,6) im vergüteten Zustand. •<br />
66 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Vom Gießen flink<br />
ins Umformen<br />
Simulation | Magma und Simufact haben eine Schnittstelle<br />
entwickelt, mit der die simulierten Eigenschaften des Gussteiles<br />
direkt an die Umformsimulation übergeben werden<br />
können – erhältlich bei beiden Software-Anbietern.<br />
Diese gemeinsame Schnittstelle<br />
bieten die beiden Firmen mit<br />
ihren neuen Software- Versionen<br />
Magmasoft Rel. 5.4 und<br />
Simufact Forming 15 an. Damit<br />
schaffen sie simulationstechnisch<br />
die Verbindung zwischen<br />
Gießen, Abkühlen und Umformen,<br />
um die Fertigungsprozesskette<br />
zu optimieren.<br />
Magmasoft sagt lokale<br />
Eigen schaften und Schädigun-<br />
gen im Gussteil oder Rohblock<br />
vorher und liefert so die<br />
Ausgangsbedingungen für die<br />
Umformsimulation. Dies kann<br />
der entscheidende Schritt zur<br />
verbesserten Qualität des Bauteils<br />
sein, wie es heißt. Risiken<br />
aus Schwindungsporositäten im<br />
Werkstück lassen sich nun frühzeitig<br />
in allen Prozessen und für<br />
beliebige Gussmaterialien identifizieren.<br />
Mit Auto nomous<br />
Engineering sei Magmasoft in<br />
der Lage, den bestmöglichen<br />
Gießprozess für optimierte Produktqualität<br />
zu finden.<br />
Von Simufact kommen<br />
Lösungen für die Simulation,<br />
mit denen sich Prozesse zum<br />
Umformen, thermischen und<br />
mechanischen Fügen sowie zur<br />
additiven Fertigung auslegen<br />
und optimieren lassen. Die<br />
Tools des Unternehmens sollen<br />
dabei den Anwendern helfen,<br />
ihre Kosten für Produktions -<br />
entwicklung und Betrieb maßgeblich<br />
zu senken. •<br />
Die Querschnittansicht<br />
einer Temperaturverteilung,<br />
die von Magmasoft<br />
in Simufact Forming<br />
übernommen wird.<br />
Bild: Simufact<br />
So zugfest wie noch nie<br />
PP-Compound | Mit Thermylene P11 will Asahi Kasei eine<br />
Generation von Glasfaser-verstärktem Polypropylen „mit<br />
bisher unerreichter Festigkeit“ auf den Markt bringen. Erste<br />
Tests laufen, hieß es im Juni. Vor allem beim Dünnwand-Spritzgießen<br />
soll das thermoplastische Material neue Möglichkeiten<br />
eröffnen und sich deswegen für Strukturbauteile im<br />
Automobil innenraum ebenso eignen wie unter der Motor -<br />
haube oder etwa für Flusensiebe in Haushaltstrocknern.<br />
Die Thermylene-P11-Familie chemisch gekoppelter<br />
PP-Compounds ist mit 30, 40, 45 oder 50 % Glasfaseranteil<br />
erhältlich. Als kennzeichnend nennt Asahi Kasei unter anderem<br />
eine höhere Zugfestigkeit bei Raum- und erhöhter Temperatur<br />
sowie eine verbesserte Ermüdungs- und Kriechfestigkeit im<br />
Vergleich zur Vorgängerfamilie P10. Die gemessene Zugfestigkeit<br />
liege bei 80 °C und 120 °C um bis zu 40 % besser als bei<br />
herkömmlichem Glasfaser-gefülltem<br />
PP. Bei<br />
40 % Glasfaseranteil<br />
biete der Kunststoff<br />
einen Biegemodul von<br />
10.000 MPa, eine Zugfestigkeit<br />
von 125 MPa<br />
und eine Wärmeformbeständigkeit<br />
von<br />
155 °C. •<br />
Im Boden abbaubar<br />
Bio-Compound | Das Spritzgussmaterial M·Vera<br />
GP1012 des Zweigs Bio-Fed von Akro-Plastic hat das<br />
Zertifikat „OK biodegradable Soil“ nach EN 13432<br />
vom Tüv Austria Belgium bekommen. Dazu muss sich<br />
mindestens 90 % des Werkstoffes zu Kohlendioxid und<br />
Wasser abbauen lassen. Das Compound eignet sich für<br />
Anwendungen im landwirtschaftlichen und gartenbaulichen<br />
Bereich als auch für Kaffeekapseln. Laut Anbieter<br />
lässt sich M·Vera GP1012 auf allen gängigen Spritzgieß -<br />
maschinen verarbeiten. Es bestehe zu 100 % aus<br />
er neuerbaren Rohstoffen, verfüge über eine Wärmeformbeständigkeit<br />
von über 100 °C und biete eine<br />
ausgewogene Balance von Steifigkeit und Zähigkeit. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 67
zulieferprodukte<br />
Viel Power in Werker-Hand<br />
Blindnietgeräte |<br />
Mit vier neuen<br />
Blindnietwerk -<br />
zeugen der ProSet-<br />
XT-Reihe bedient<br />
KVT-Fastening die<br />
Anforderungen<br />
produzierender<br />
Unternehmen. Die<br />
hydropneumatischen<br />
Modelle zeichnen sich den Angaben zufolge<br />
durch ein hohes Kraft-Gewicht-Verhältnis, ein -<br />
fache Bedienung und optimierte Ergonomie aus:<br />
Das leichte XT1-Blindnietgerät eigne sich gut<br />
für Produktionslinien-Umgebungen. Mit dem<br />
XT2 lassen sich vor allem Dornbruchnieten kraftvoll<br />
setzen. Das flexible ProSet XT3 verarbeitet<br />
Dornbruchnieten, Schließringbolzen und Dicht -<br />
stopfen in diversen Größen und erlaubt dank seines<br />
26 mm großen Hubs das Setzen auch von längeren<br />
Nieten in einem Arbeitsgang. Die höchste<br />
Zugkraft seiner Klasse bietet mit 23 kN das XT4<br />
und wiegt dennoch nur knapp 2 kg. •<br />
Türen öffnen und<br />
schließen automatisch<br />
Funktionsscharnier | Das neue GN 233.3 aus<br />
Hochleistungspolyamid mit Federrückstellung<br />
erweitert das Scharnier-Angebot von Ganter.<br />
Dank der Rückstell-Funktion kehrt das Scharnier<br />
und damit die daran anmontierte Klappe<br />
oder Tür automatisch in die Ausgangsposition<br />
zurück, sobald diese losgelassen wird. Es eignet<br />
sich somit für das automatische Öffnen und<br />
Schließen oder Zuhalten von Türen. Da es aus<br />
widerstandsfähigem Hochleistungspolyamid<br />
mit sehr hoher mechanischen Festigkeit gefertigt<br />
ist, lässt sich das Funktionsscharnier<br />
großen mechanischen Belastungen aussetzen,<br />
betont Ganter. Die Aluminium-Drehhülse und<br />
die Edelstahl-Torsionsfeder sorgen für hohe<br />
Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit. Laut<br />
Hersteller hat die Konstruktion in Tests bewiesen,<br />
dass sich das Rückstell-Drehmoment auch<br />
nach 100.000 Betätigungen nicht ändert. •<br />
Schweißen aus dem Koffer<br />
Transport-Set | Bei Schweißjobs auf Montage muss der<br />
Fachmann viele Arbeitsmittel zum Schweißplatz tragen.<br />
Mit dem neuen Pico-160-Set von EWM kann er in einem<br />
Gang das E-Hand-Schweißgerät, Werkstückleitung, Elektrodenhalter<br />
und beispielsweise auch Elektroden, Drahtbürste<br />
und Schlackehammer zum Einsatzort bringen – im<br />
Transportkoffer sei alles gut verstaut, verspricht der Anbieter.<br />
Der eigens für EWM produzierte Kunststoffkoffer aus<br />
der L-Boxx-Serie sei durchdacht aufgeteilt, besonders<br />
robust und mit ergonomischem Tragegriff ausgestattet.<br />
Dank Klick-System lassen sich zudem mehrere Koffer<br />
übereinandergestapelt verbinden – ein Vorteil besonders<br />
für die Ladegutsicherung im Fahrzeug. •<br />
Auf Schienen zur Naht<br />
Schweißtraktor | Mit dem schienengeführten<br />
Trac RL Performance stellt<br />
Lorch seinen High-End-Schweißtraktor<br />
vor, der sehr flexibel automatisierte<br />
Lösungen anbahnt – an Trägern<br />
mit hohen Werkstücktoleranzen<br />
ebenso wie etwa bei Zwangslagen im<br />
Rohrleitungsbau (Bild).<br />
Ein besonderes Produktfeature ist<br />
die taktile Nahtverfolgung. Sie<br />
gleicht Werkstücktoleranzen in vertikaler<br />
und horizontaler Richtung<br />
sofort automatisch aus und legt so<br />
die Basis für eine sehr genaue Naht.<br />
Als weiteres Plus des High-End-<br />
Schweißtraktors nennt der Anbieter<br />
den programmierbaren Schweiß -<br />
ablauf, bei dem jetzt sowohl Vorschweißzeit, Segmente,<br />
Lücken, Gesamtlänge und Kraterfüllzeit als auch der Job<br />
der Stromquelle im Vorhinein unabhängig voneinander<br />
definiert werden können. Die Schweißparameter können<br />
während des Schweißprozesses problemlos über das<br />
Trac- Bedienfeld angepasst werden, teilt Lorch mit. •<br />
68 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
MASCHINEN<br />
BAU<br />
KONGRESS<br />
MASCHINENBAU IN DER<br />
TRANSFORMATION<br />
DENK NEU.<br />
MACH NEU.<br />
06. November 2018, bei SEW-EURODRIVE in Bruchsal<br />
++ mit Besichtigung der Schaufensterfabrik ++<br />
100 €<br />
Rabatt bei<br />
Anmeldung unter<br />
Stichwort<br />
‚Leser-Vorteil‘<br />
VERANSTALTER VERANSTALTUNGSPARTNER KOOPERATIONSPARTNER
DIE DIGITALISIERUNG<br />
ERÖFFNET DEM<br />
MASCHINENBAU NEUE<br />
GESCHÄFTSMÖGLICHKEITEN<br />
Agenda<br />
Erfolgreiche Unternehmenstransformation<br />
durch Führungs- und Kulturwandel<br />
Wilhelm Goschy | Mitglied des Vorstands | STAUFEN.<br />
Der Maschinenbau durchläuft eine gravierende Transformation. Dabei bestimmt<br />
<br />
aber auch neue Geschäftsmöglichkeiten. Allerdings besteht in diesem Zusammenhang<br />
noch eine hohe Unsicherheit über den Nutzen der Digitalisierung und den<br />
Erfolg neuer Geschäftsmodelle.<br />
<br />
bei Heidelberg<br />
Rainer Hundsdörfer | Vorstandsvorsitzender |<br />
Heidelberger Druckmaschinen<br />
Prozesse müssen auch bei fortschreitender Digitalisierung beherrschbar und<br />
<br />
verbessert werden. Lean Transformation heißt der Weg zum Ziel. Jedoch bedeutet<br />
Lean Transformation auch neue Führungsprinzipien und konsequente Umsetzung.<br />
Smarte Produkte und Predictive Maintenance<br />
Johann Soder | COO, Geschäftsführung Operatives<br />
Geschäft | SEW-EURODRIVE<br />
Wie geht der Maschinen- und Anlagenbau in diesem Transformationsprozess vor?<br />
Wie entwickeln Unternehmen smarte Produkte sowie neue Geschäftsmodelle und<br />
setzen diese auch im internationalen Kontext um?<br />
BESUCH DER SEW-SCHAUFENSTERFABRIK<br />
IN GRABEN-NEUDORF<br />
Entscheidungsträger aus Unternehmen, die in diesen Prozessen schon fortgeschritten<br />
sind, zeigen und diskutieren mit Ihnen ihre Lösungswege auf dem zweiten<br />
<br />
Referenten und gewinnen Sie Denk- und Handlungsanstöße für Ihr eigenes Unternehmen<br />
– frei nach dem Motto: In jedem Unternehmen steckt ein noch besseres.<br />
Lean Transformation bei Herrmann Ultraschall –<br />
<br />
Thomas Herrmann | Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />
CEO | Herrmann Ultraschalltechnik<br />
In der Schaufensterfabrik der SEW-EURODRIVE erleben Sie live, welche Ergebnisse<br />
sich mit einer konsequenten Umsetzungsstrategie bei digitalisierten Prozessen in<br />
der Produktion erzielen lassen. Zusätzliche Impulse erhalten Sie von den Experten<br />
der STAUFEN.DIGITAL NEONEX, die sich auf die Umsetzung von Digitalisierungsprozessen<br />
spezialisiert haben.<br />
Leadership als Triebkraft für erfolgreiche<br />
Lean Transformation<br />
Dr. Tim Nikolaou | Geschäftsführer / Managing<br />
Director COO | Oskar Frech<br />
Am 6. November wird Ihnen in Bruchsal und Graben-Neudorf viel geboten. Wir<br />
freuen uns auf Ihr Kommen und sind uns sicher, dass Sie viele inspirierende Eindrücke<br />
gewinnen werden, die Ihr Unternehmen weiter voranbringen.<br />
PARALLELE WORKSHOPS FÜR EINEN<br />
GELUNGENEN PRAXISTRANSFER –<br />
SIE HABEN DIE WAHL!<br />
Global Lean Transformation –<br />
<br />
Florian Hermle | Geschäftsführer Technologie,<br />
<br />
Martin Haas<br />
CEO,<br />
STAUFEN.AG<br />
Johann Soder<br />
COO, Geschäftsführung<br />
Operatives Geschäft,<br />
SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />
Wachstumsstrategie im Service<br />
<br />
Paul Buschle | Mitglied der Geschäftsleitung<br />
und Leiter Service | CHIRON Werke<br />
GET-TOGETHER UND NETWORKING IN DER<br />
DRIVE ACADEMY DER SEW-EURODRIVE.
Maschinenbau Kongress | 06. November 2018<br />
MASCHINEN<br />
BAU<br />
KONGRESS<br />
Entscheidungsträger aus dem Maschinen- und Anlagenbau präsentieren Benchmark-Beispiele aus<br />
ihren Organisationen mit Erfahrungsberichten, Stolpersteinen, Lessons Learned und Success Stories.<br />
<br />
» <br />
» Workshops<br />
» Besichtigung der Schaufensterfabrik der SEW-EURODRIVE in Graben-Neudorf<br />
» Intensiver Austausch und Networking<br />
» Vorträge „von Entscheidungsträgern für Entscheidungsträger“ mit:<br />
Johann Soder<br />
COO, Geschäftsführung<br />
Operatives Geschäft,<br />
SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />
Dr. Tim Nikolaou<br />
Geschäftsführer / Managing Director<br />
COO, Oskar Frech GmbH + Co. KG<br />
Rainer Hundsdörfer,<br />
Vorstandsvorsitzender,<br />
Heidelberger Druckmaschinen AG<br />
Florian Hermle,<br />
Geschäftsführer Technologie,<br />
<br />
Thomas Herrmann,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung /<br />
CEO, Herrmann Ultraschalltechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Paul Buschle,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
und Leiter Service,<br />
CHIRON Werke GmbH & Co. KG<br />
Parallele Workshops<br />
ERFOLGREICHER MASCHINENBAU<br />
DURCH ROBUSTE UND SCHNELLE<br />
ORDER-TO-CASH-PROZESSE<br />
Prozess- und Führungsexzellenz<br />
in der Auftragsabwicklung<br />
1 2<br />
DIGITALE GESCHÄFTSMODELLE<br />
FÜR DEN AFTER-SALES-SERVICE<br />
AUS KUNDENSICHT<br />
Vom Szenario zum<br />
<br />
3<br />
LEAN LEADERSHIP – MIT FÜHRUNG<br />
ZUR SPITZENLEISTUNG<br />
Prozessexzellenz braucht<br />
Führungsexzellenz<br />
4<br />
WACHSTUMSSTRATEGIEN ERFOLGREICH<br />
MIT HOSHIN KANRI UMSETZEN<br />
Orientierung geben, Kurs halten,<br />
Ziele erreichen<br />
ANMELDUNG UNTER: www.maschinenbaukongress.de
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success story<br />
Oskar Frech GmbH<br />
Wieder im Takt.<br />
„ Ein Jahr nach Projektstart zeigen sich die ersten Erfolge.<br />
Es ist uns gelungen, die Durchlaufzeit in der Auftragsabwicklung<br />
um 40 Prozent und in der Montage um 30<br />
Prozent zu verringern.“<br />
Dr. Tim Nikolaou, Geschäftsführer, Oskar Frech GmbH + Co. KG<br />
Shopfloor Management schafft Transparenz.<br />
In Schorndorf bei Stuttgart sitzt einer der typischen Hidden<br />
Champions der deutschen Industrie: die Oskar Frech<br />
GmbH. Das Familienunternehmen mit 850 Mitarbeitern<br />
gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Druckgusstechnologien.<br />
Die Warm- und Kaltkammermaschinen<br />
aus Schwaben sind gefragt – im Automotive-Bereich<br />
ebenso wie in der Industriebranche. Von außen betrachtet<br />
lief also in den vergangenen Jahren alles bestens bei<br />
Frech, die Auftragslage war gut. Doch intern gab es einige<br />
Herausforderungen. Immer größer wurde die Unzufriedenheit<br />
mit den bestehenden Prozessen, an denen<br />
der Mittelständler zu lange festgehalten hatte. 2016 beschloss<br />
Frech daher einen radikalen Neuanfang.<br />
Anfang 2016 holte Dr. Tim Nikolaou, Geschäftsführer<br />
bei der Oskar Frech GmbH daher zur Unterstützung die<br />
Staufen AG ins Haus. Lange Durchlaufzeiten, die Suche<br />
nach Teilen für die Produktion, Wartezeiten vor der Lackiermaschine,<br />
viel Nacharbeit aufgrund von Fehlern<br />
– all diese bei Maschinenbauern alltäglichen Probleme<br />
sollte es bei Frech künftig nicht mehr geben. Die wirtschaftlich<br />
guten Zeiten wollte man nutzen, um das Wertschöpfungssystem<br />
noch weiter zu optimieren.<br />
Schneller zu werden in der Gesamt-Durchlaufzeit vom<br />
Auftrag bis zur Auslieferung – wie das gehen kann, wurde<br />
bei Frech nicht im Konferenzraum erarbeitet, sondern<br />
gemeinsam mit der Belegschaft. Mit beratender Unterstützung<br />
der Staufen AG analysierten Mitarbeiter und<br />
Führungskräfte die bestehenden Prozesse, identifizierten<br />
die nicht wertschöpfenden Tätigkeiten und arbeiteten<br />
Verbesserungspotenziale in den Abläufen heraus. Aus<br />
einer werkstattorientierten Montage entstand so eine<br />
prozessorientierte Fließtaktmontage.<br />
Montage als Schrittmacher der Vorprozesse<br />
Die Produktion wurde so aufgestellt, dass alle drei Tage<br />
eine Maschine fertiggestellt werden kann. Damit gibt die<br />
Montage den Takt vor – auch die Vorprozesse wurden<br />
hier nun perfekt integriert. Damit dies gelingt, wurden<br />
Schnittstellen abgebaut: Auftragsabwicklung, Planung<br />
und Steuerung sowie Beschaffung und Logistik wurden<br />
zu einem Auftragszentrum zusammengefasst und umorganisiert.<br />
Eine große Umstellung für die Mitarbeiter dieser Abteilungen.<br />
Sie gelang auch, da „fast jede Entscheidung im<br />
Zuge der Neugestaltung des Wertschöpfungssystems mit<br />
dem Projektteam beziehungsweise den beteiligten Mitarbeitern<br />
getroffen wurde“, erklärt Dr. Ing. Timo Stock,<br />
Leiter Materialwirtschaft und Auftragszentrum.<br />
Dank Shopfloor Management ist der Status von Auftragsabwicklung<br />
und Montage heute für jeden Auftrag<br />
mit einem Blick erkennbar. Treten an einer Stelle Verzögerungen<br />
auf, weiß jeder, was das für vor- und nachgelagerte<br />
Prozesse bedeutet.<br />
Sofortmaßnahmen zur Problemlösung können direkt<br />
eingeleitet werden. Gleichzeitig kann die Problemursache<br />
eindeutig identifiziert und nachhaltige Abstellmaßnahmen<br />
eingeleitet werden.<br />
Ein Jahr nach Projektstart zeigen sich die ersten Erfolge.<br />
„Es ist uns gelungen, die Durchlaufzeit in der Auftragsabwicklung<br />
um 40 Prozent und in der Montage um 30<br />
Prozent zu verringern. Die Prozessverbesserungen führen<br />
zudem zu deutlichen Qualitätssteigerungen und Kostensenkungen“,<br />
freut sich Geschäftsführer Nikolaou.<br />
Auch die Belegschaft ist heute spürbar motivierter. „Das<br />
Verständnis für die Zusammenhänge hat sich abteilungsübergreifend<br />
gewandelt. Die Mitarbeiter können ihre<br />
Ideen jetzt besser einbringen, die Abläufe hinterfragen<br />
und eigenverantwortlicher handeln. Wir spüren einen<br />
deutlichen Kulturwandel.“
Damit klebt sich‘s besser<br />
Handapplikator |<br />
Atlas Copco IAS<br />
stellt eine flexible<br />
Lösung vor, um<br />
die Qualität des<br />
manuellen Klebstoffauftrags<br />
zu<br />
verbessern: Der<br />
ergonomisch optimierte<br />
Bonder X<br />
sei optimal aus -<br />
balanciert und<br />
leichter als sein Vorgänger, der Abzug erfordere weniger<br />
Druck. Wichtig ist er in vielen Bereichen: „Selbst die<br />
Auto- Industrie setzt in einigen Fällen auf Handarbeit“,<br />
erklärt Produktmanager Cornelius Aichele. Handgeführte<br />
Werkzeuge machen den Anwender flexibler und<br />
er kann Engstellen leichter erreichen. So sitzt beim<br />
Bonder X der Materialschlauch an einem drehbaren<br />
Gelenk und ist weniger im Weg. Und der Anschluss lässt<br />
sich an drei Stellen fixieren: oben, unten und seitlich. •<br />
Die Mutter, die dreifach<br />
so lange hält<br />
Gewindetriebe | Mit dem langlebigen Werkstoff<br />
Iglidur J200 baut Igus seinen Gewindeshop aus:<br />
Bei Tests habe das Material auf hartanodisierten<br />
Aluminiumspindeln eine dreimal höhere Lebensdauer<br />
als das Igus-Standardmaterial für Gewindemuttern<br />
erreicht, heißt es aus Köln. Die Spindelmuttern<br />
aus Iglidur J200 reihen sich ein in den<br />
Online-Shop (igus.de/<br />
gewindeshop), der neben<br />
der Bestellfunktion<br />
auch einen Konfigurator<br />
und einen Lebens -<br />
dauerrechner enthält.<br />
Der Shop biete mit<br />
über 5000 Gewindetrieb-Varianten<br />
die<br />
größte Auswahl weltweit,<br />
wirbt Igus. •<br />
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EINE ZUKUNFT.<br />
Das ist die KRAFT<br />
der Patenschaft.<br />
Jzt Pate<br />
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Beilagen in dieser Ausgabe:<br />
Landesmesse Stuttgart GmbH<br />
Wir bitten um Beachtung.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 73
etriebsbedarf<br />
Funktion und Design mit<br />
einem Handgriff<br />
Trennwände | Die Trennwandsysteme von Strähle verbinden<br />
Design mit Multifunktionalität. Sie leisten nicht nur einen Beitrag<br />
zu Schall- und Brandschutz sowie zur Raumakustik, sondern<br />
erlauben durch einfache<br />
Kombination mit Organisa -<br />
tionselementen, Arbeitsplätze<br />
individuell einzurichten und bei<br />
wechselnden Anforderungen<br />
schnell und flexibel umzugestalten.<br />
Sie bieten bereits in der<br />
Grundausstattung ein serienmäßig<br />
integriertes vertikales<br />
Organisationssystem. Durch<br />
die senkrechten Fugen lassen<br />
sich die neu gestalteten Elemente<br />
ohne Werkzeug direkt in die<br />
Wandunterkonstruktion einhängen.<br />
Neben rasterübergreifenden<br />
Regalen aus Holz und Glas, Sideboards, Flipcharts, Pinnwänden,<br />
Garderoben, Türschildern und Magnetschienen stehen<br />
weitere Accessoires zur Verfügung. Die Elemente werden durch<br />
leichtes Kippen eingehängt und sind seitlich verschiebbar. •<br />
Nur genutzte Behälter müssen<br />
bezahlt werden<br />
Verpackung | Dank der gemeinsamen<br />
Nutzung und Wiederverwendung<br />
der Ladungsträger<br />
und des modularen Behältersystems<br />
von Chep können Automobilhersteller<br />
und -zulieferer<br />
Kosten, Risiken, Lagerbedarf<br />
und Verwaltungsaufwand senken.<br />
Entsprechend dem Pooling-<br />
Prinzip wird nur für diejenigen<br />
Behälter bezahlt, die zum Einsatz<br />
kommen. Rückführung,<br />
Reinigung, Instandhaltung und<br />
Recycling organisiert der Lieferkettenexperte<br />
selbst. Diese<br />
Schritte liegen damit nicht im<br />
Risikobereich der Automobilindustrie.<br />
Kleinladungsträger<br />
(KLT-Behälter) eignen sich für<br />
Bauteile wie Turbolader, Schrauben,<br />
Stopfen, Bremsscheiben,<br />
Rohre, Pumpen und Filter. Die<br />
faltbaren Großbehälter (FLCs)<br />
bieten Produktschutz und Ladungsstabilität<br />
für<br />
größere Produkte.<br />
Passende Deckel erlauben<br />
es, die Elemente<br />
platzsparend<br />
auf einer Palette zu<br />
stapeln. •<br />
Ballenpresse leert ihre<br />
Sammelwagen selber<br />
Entsorgung | Der Autoloadbaler von Strautmann erledigt<br />
nicht nur das bequeme Zerreißen von Kartonagen,<br />
sondern leert auch die Sammelwagen automatisch. Der<br />
gefüllte Sammelwagen wird in Sekundenschnelle in die<br />
Zuführeinheit eingeschoben. Mit einem Knopfdruck<br />
startet dann der automatische Pressprozess. Der Boden<br />
des Sammelwagens fährt automatisch hoch und die Kartonage<br />
wird über Rotoren in die Presskammer gefördert<br />
und dort mit 530 kN Presskraft in circa 400 kg direktvermarktungsfähige<br />
Ballen verpresst. Die kompakte<br />
Ballenpresse hat eine Stellfläche von lediglich 4 m² für<br />
die zentrale Aufstellung. Die Verdichtung des Materials<br />
in Ballen führt zu einer Transportauslastung und Reduzierung<br />
der CO 2 -Emission. So ist die Entsorgung einheitlich,<br />
sauber und wetterunabhängig. •<br />
Servicetechniker prüfen die<br />
Ladegeräte<br />
Elektrostapler |<br />
Schöler Fördertechnik<br />
ergänzt seine<br />
Servicemannschaft<br />
um spezialisierte Ladegeräteprüfer<br />
für<br />
alle elektrisch betriebenen<br />
Flurförderzeuge.<br />
Diese führen<br />
vor Ort beim<br />
Kunden Spannungsmessungen sowie Sicht- und Isolationsprüfungen<br />
durch, um frühzeitig Kabeldefekte oder<br />
andere Schäden aufzudecken. Die Prüfung beinhaltet<br />
neben umfangreichen Messungen des Ladegeräts weitere<br />
Untersuchungen von Steckern, Leitungen, Isolierungen,<br />
Gehäuse und Schutzabdeckung sowie Funktionstests<br />
an externen und integrierten Ladegeräten. Das<br />
Portfolio umfasst neben der Prüfung von Standardladegeräten<br />
die Kontrolle von HF- und Li-Ion-Ladegeräten.<br />
Zusätzlich übernehmen die Mitarbeiter die Wartung.<br />
Zudem bietet der Hersteller eine Reinigung an, um<br />
Staubablagerungen zu entfernen, die eine Brandgefahr<br />
darstellen.<br />
•<br />
74 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Wenig Lampe – viel Licht<br />
Schaltschrankleuchten | Seifert System bietet seine<br />
LED-Leuchten Striplite SL4000 in zwei Ausführungen<br />
mit 700 lm und einer Nennleistung von 7,5 W<br />
mit einem Weitspannungsbereich von 120 bis 230 V<br />
an. Die sehr lichtstarken Modelle mit 120° Abstrahlwinkel<br />
und einer Farbtemperatur von 6500 K sind<br />
sowohl mit Ein-/Aus-Schalter als auch mit integriertem<br />
Bewegungssensor erhältlich, der beim Öffnen<br />
der Gehäusetür automatisch die Beleuchtung mit<br />
einer Abschaltzeit von 5 min aktiviert. Aufgrund ihrer<br />
geringen Abmessungen von 32 mm Breite und<br />
35,5 mm Höhe finden die 140 g leichten Leuchten in<br />
beliebigen Einbaulagen im Schaltschrank Platz. Neben<br />
Montageclips sorgen zwei rückseitig integrierte<br />
Magnete für stabile und variable Befestigungsoptionen.<br />
Die wartungsfreien Leuchten erreichen Betriebsdauern<br />
bis 60.000 Stunden.<br />
•<br />
Kabel erhalten ihre eigene<br />
Ausfahrt<br />
Verdrahtungskanäle | Conta-<br />
Clip bietet ein breites Spektrum<br />
an UL- und VDE-zertifizierten<br />
Verdrahtungskanälen. Sie zeichnen<br />
sich durch hohe Formstabilität<br />
und einen festen Deckelsitz<br />
aus, der dennoch ein einfaches<br />
Auf- und Abrasten gestattet.<br />
Über Sollbruchstellen an den Stegen lassen sich Zuleitungen<br />
oder Abzweigungen schnell und einfach konfektionieren.<br />
Die gratfreien Kanten minimieren die Verletzungsgefahr<br />
während der Montage und Bestückung.<br />
Zudem schonen sie die Kabelummantelungen. Die<br />
Lieferlänge beträgt 2 m. Das Hart-PVC ist bleifrei,<br />
schwer entflammbar und entsprechend UL 94 V-0<br />
selbstverlöschend. Mit dem Schneidgerät VKS lassen<br />
sich die Kanäle bis zu einer Breite von 125 mm 90°-winkelgenau<br />
schneiden. Das Setzwerkzeug SN-SW gestattet<br />
eine sichere Verarbeitung der Spreiznieten. •<br />
Müheloses Arretieren mit<br />
der Fußspitze<br />
Feststellfüße | Blickle hat<br />
sein Portfolio an Feststellfüßen<br />
um die Varianten<br />
FF 100-1 und FF<br />
125-1 erweitert: Sie arretieren<br />
Transportgeräte sicher<br />
und zuverlässig in Standposition.<br />
Die Wagen werden durch einfaches<br />
und kraftsparendes Betätigen des Feststellhebels<br />
fixiert, ohne sie anzuheben.<br />
Die Füße sind schnell montiert. Ihre<br />
platzsparende Bauweise ermöglicht eine<br />
einfache Montage. Im Vergleich zu großen Feststellfüßen<br />
mit Anschraubplatten erzeugen sie die<br />
gleiche maximale Anpresskraft. Auf glatten Böden<br />
bieten sie eine höhere Standfestigkeit. In der Regel<br />
ist pro Wagen nur ein Feststellfuß nötig. Bei Betätigung<br />
federt er um etwa 10 mm ein. Die maximale<br />
Anpresskraft in Kombination mit den passenden<br />
Lenk- und Bockrollen beträgt rund 60 kg. Die<br />
neuen Versionen haben eine Plattengröße von 100<br />
x 85 mm.<br />
•<br />
Sauberkeit auf Rollen<br />
Teilereiniger | Der mobile Pinselwaschtisch<br />
von Mewa kann<br />
dahin geschoben werden, wo er<br />
gerade gebraucht wird. So müssen<br />
die ölverschmierten Geräte<br />
nicht durch den ganzen Betrieb<br />
getragen werden. Der Waschtisch<br />
Bio-Circle ist in zwei Ausführungen<br />
erhältlich – als Mini<br />
und als Maxi. Der kleinere<br />
Waschtisch ist besonders wendig<br />
und hat eine Tragkraft von<br />
90 kg, der größere erweist sich<br />
mit einer Tragkraft von 220 kg<br />
als besonders robust und leistungsstark.<br />
Beide Modelle sind<br />
mit Rollen ausgestattet. Der<br />
Pinselwaschtisch reinigt auf Basis<br />
natürlicher Mikroorganismen,<br />
ist daher umwelt- und<br />
hautschonend. Die Bedienung<br />
ist einfach und sicher: Mit der<br />
Pinseldusche lassen sich kleinteilige<br />
Geräte, Werkzeuge und<br />
Schrauben sanft und gründlich<br />
säubern. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 75
etriebsbedarf<br />
Palettierung direkt<br />
auf Bodenroller<br />
Tray-Wechselgerät | Hirata hat seine Palettierer der AST-<br />
Baureihe ergänzt: Das neue Modell vereint das schmalbauende<br />
Gestell der AST-Serie mit den Vorteilen der direkten Palettierung<br />
auf klassische Bodenroller.<br />
Mit einer Anlagenbreite im Arbeitsbereich<br />
von 900 mm und<br />
1.100 mm im Beladebereich benötigt<br />
das Tray-Wechselgerät<br />
wenig Stellfläche. Durch die<br />
Palettierung direkt auf Bodenroller<br />
wird die innerbetriebliche<br />
Logistikkette nicht unterbrochen.<br />
Während des Wechsels<br />
werden die Trays ohne Unterbrechung<br />
weiter abgearbeitet.<br />
Durch die Bereitstellung<br />
mehrerer Traystapel im Gerät<br />
kann die Autonomiezeit kundenspezifisch<br />
variiert werden.<br />
Die kleinste Anlage hat eine Autonomie<br />
von drei Stapeln. Der<br />
Palettierer ermöglicht auch die<br />
Verarbeitung sehr hoher Traystapel<br />
bis 900 mm. Die Traywechselzeit<br />
liegt bei 4 bis 5 s.<br />
Typische Einsatzgebiete sind<br />
die Werkstückzuführung bei der<br />
Kleinteilmontage und die Palettierung<br />
von Werkstücken an<br />
Kunststoffspritzguss- und Werkzeugmaschinen.<br />
Sie führen Traystapel<br />
zu, vereinzeln die Trays,<br />
be- oder entladen diese und stapeln<br />
sie erneut auf. Der Palettierer<br />
verarbeitet Traygrößen von<br />
400 x 300 bis 600 x 400 mm<br />
sowie bis zu einem Stapelgewicht<br />
von 140 kg.<br />
Zusammen mit Flurförderfahrzeugen<br />
(FTS) können die<br />
Wechselgeräte zu vollautomatischen<br />
Systemen ausgebaut werden.<br />
Mit einem Scara-Roboter<br />
oder einem Linearachsensystem<br />
eignen sie sich für die präzise<br />
Montage von Baugruppen. •<br />
Der Werker ist am Palettiersystem<br />
nur kurz zum<br />
Wechseln der Bodenroller<br />
gebunden. Während<br />
dieser Zeit werden die<br />
Trays ohne Unterbrechung<br />
weiter abgearbeitet.<br />
Bild: Hirata<br />
Zusatzschicht verhindert<br />
Spananhaftungen<br />
Fiberscheibe | Die Stearat Plus Fiberscheibe XF733 von<br />
VSM optimiert das Schleifen von anspruchsvollen Nichteisen-Metallen<br />
(NE-Metallen) und Aluminium. Dort trifft<br />
die Ceramics-Technologie auf die antiadhäsive Zusatzschicht<br />
Stearat Plus. Diese verringert die Spananhaftung<br />
und somit das Zusetzen des Schleifmittels. Damit verdoppeln<br />
sich der Abtrag und die Standzeit. Ein weiterer Pluspunkt:<br />
Beim Schleifen kommt es zu hohen Temperaturen in<br />
der Schleifzone. Trägermaterialien anderer Produkte<br />
neigen dazu, sich zu<br />
verformen oder Blasen<br />
zu bilden. Der<br />
Vulkanfiberträger<br />
der Stearat-Plus-<br />
Scheibe dagegen ist<br />
extrem hitzebeständig<br />
und bringt bis<br />
zum Ende der Standzeit<br />
seine volle Leistungsfähigkeit.<br />
•<br />
Bereit zum Einsatz<br />
Schnappschalter | Die<br />
Baureihe 1050 von<br />
Marquardt in Bauform<br />
DIN 41635 B ist bei<br />
EVG auch als verdrahtete<br />
Einheit mit Thermelt-umspritzter<br />
Kabelverbindung<br />
erhältlich.<br />
Die einsatzfertig<br />
konfektionierten Schnappschalter eignen sich für<br />
Schaltleistungen bis zu 10 A/250 VAC, sind für<br />
den Temperaturbereich von -40 bis +100 °C ausgelegt<br />
und überdauern 10 6 Betätigungen. Sie stehen<br />
optional mit Zusatzbetätigern aus glasfaserverstärktem<br />
Polyamid oder rostfreiem Federstahl<br />
zur Verfügung. Im Vergleich zum Anschluss mit<br />
Einzellitzen bieten sie eine vereinfachte Installation.<br />
Dies gilt besonders dort, wo zur Überwindung<br />
größerer Distanzen bisher die Verlegung von<br />
Einzellitzen erforderlich war. Der Hersteller liefert<br />
die konfektionierten Schalter als Öffner, Schließer<br />
oder Wechsler.<br />
•<br />
76 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
arbeitsschutz<br />
Hier kommt kein Teilchen<br />
unbemerkt durch<br />
Lichtgitter | Dank der Auflösungen<br />
von 0,9, 2, 4, 8 oder 25 mm<br />
lassen sich mit dem DGI-Lichtgitter<br />
von Contrinex auch<br />
kleinste Teile zuverlässig erkennen.<br />
Sie kommen mit einer<br />
Grundfläche von 40 x 20,5 mm<br />
aus. Bei den Geräten mit 0,9<br />
und 2 mm Auflösung ist eine<br />
Feineinstellung per Potentiometer<br />
vorgesehen. Die Ansprechzeiten<br />
liegen mit 0,8<br />
bis 4,8 ms außergewöhnlich<br />
niedrig.<br />
Die Geräte sind<br />
mit Detektionshöhen<br />
von 75 bis<br />
2.010 mm und<br />
Reichweiten bis<br />
8.000 mm erhältlich.<br />
Mit robustem<br />
Aluminium-Gehäuse und einem<br />
Temperaturbereich von -5 bis<br />
+50 °C eignen sie sich auch für<br />
den Einsatz im rauen Industriealltag.<br />
Typische Anwendungsbereiche<br />
gibt es unter anderem in<br />
der Kleinteile- oder Folienproduktion,<br />
Verpackungs-, Pharmasowie<br />
der Holzindustrie. Die Installation<br />
erfolgt über<br />
Plug&play. •<br />
Hier sickert nichts durch<br />
Gefahrstoffregal |<br />
Mit einer Lagerkapazität<br />
bis 2 IBC<br />
oder acht Fässern<br />
à 200 l bieten die<br />
neuentwickelten<br />
Gefahrstoffregal -<br />
lager Solidmaxx<br />
von Denios optimale<br />
Bedingungen. Sie überzeugen<br />
nicht nur durch ihre robuste Optik – die<br />
Raumsysteme sind zur gesetzeskonformen Lagerung<br />
wassergefährdender Stoffe geeignet. Mit Zubehörpaketen<br />
können ätzende, aggressive und entzündbare<br />
Flüssigkeiten ebenfalls gelagert werden. Details wie<br />
etwa der integrierte Regenwasserablauf ermöglichen<br />
die Aufstellung im Außenbereich. Ausführungen mit<br />
komfortabler Innenhöhe von 1.770 mm bieten<br />
Raum zur Nutzung zusätzlicher Abfüllböcke. Die Lager<br />
bieten in vier Größen verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten.<br />
Eine Auffangwanne mit 1.000 l<br />
Auffangvolumen ist in jeder Version integriert. •<br />
Mehrsprachige<br />
Katalogproduktion<br />
Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten<br />
Kataloge sind wir bestens gerüstet – speziell wenn es<br />
um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen<br />
Aufträge geht.<br />
Individuelle Tools, die perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind,<br />
beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess.<br />
Wir können viel für Sie tun, sprechen Sie uns an.<br />
intelligent<br />
Medien<br />
produzieren<br />
druck@konradin.de<br />
www.konradinheckel.de<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 77
arbeitsschutz<br />
Da wird einem<br />
warm ums Herz<br />
Akku-Heizjacke | Die neue Heizjacke HJA 14.4-18 von Metabo<br />
hat sechs individuell steuerbare, große Heizzonen an Rücken,<br />
Brust und Frontjackentaschen. Dank Akku und USB-Adapter<br />
lässt sich parallel dazu sogar das Smartphone aufladen.<br />
Das wind- und wasserabweisende<br />
Außenmaterial der Heizjacke<br />
HJA 14.4-18 wappnet Handwerker<br />
für jedes Wetter. Eine<br />
isolierende Zwischenschicht<br />
und weiches Polarfleece geben<br />
ein angenehmes Tragegefühl.<br />
Die Heizzonen lassen sich<br />
unabhängig voneinander in vier<br />
Wärmestufen bis 50 °C einstellen.<br />
Die Jacke kann über den<br />
LED-USB-Adapter PA 14,4-18<br />
mit allen 14.4- und 18-V-Akkupacks<br />
mit dem Adapter Powermaxx<br />
PA auch mit 10.8-V-Ak-<br />
kus beheizt werden. Der Adapter<br />
versorgt nicht nur die Jacke<br />
mit Energie – über die USB-Anschlüsse<br />
kann man parallel dazu<br />
beispielsweise das Smartphone<br />
aufladen.<br />
Für das beste Verhältnis von<br />
Gewicht und Betriebsdauer<br />
empfiehlt der Hersteller den<br />
18-V-Akkupack mit 2 Ah . In<br />
dieser Kombination wärmt die<br />
Jacke bei niedrigster Wärmestufe<br />
bis zu fünf Stunden lang. Für<br />
optimalen Tragekomfort ist der<br />
leichtere 10.8-V-Akku mit 2 Ah<br />
die beste Wahl und wärmt den<br />
Träger bei niedrigster Stufe bis<br />
zu drei Stunden lang.<br />
Durch den leicht taillierten<br />
Schnitt liegen die Heizkissen<br />
nah am Körper an. Heizjacke,<br />
Akkus und die dazu passenden<br />
Adapter sind Teil des Pick+mix-<br />
Systems. Innerhalb derselben<br />
Voltklasse sind Maschinen, Akkus,<br />
Ladegeräte und Zubehör<br />
beliebig kombinierbar. •<br />
Die Heizelemente liegen<br />
eng am Körper an. Der<br />
Akku versorgt nicht nur<br />
die Jacke mit Energie –<br />
über USB kann man auch<br />
Geräte wie etwa das<br />
Smartphone aufladen.<br />
Bild: Metabo<br />
Kopfschutz mit Köpfchen<br />
Industriekletterhelm | Der Inceptor GRX von Skylotec besitzt<br />
eine optimale Stoßdämpfung im Scheitel- und seitlichen Bereich<br />
des Kopfes. Zudem hat der Hersteller mit „Claw“ ein<br />
mitlaufendes Auffanggerät gegen Absturz entwickelt.<br />
Eine hohe Durchdringungsfestigkeit<br />
gegen spitze Gegenstände<br />
– das macht den Industriekletterhelm<br />
von Skylotec aus. Die<br />
Helmserie besitzt einen EPS-<br />
Kern mit Innenpolsterung und<br />
maximal zulässigen Belüftungsöffnungen,<br />
was den Komfort<br />
erhöht. Überdies lassen sich<br />
Zubehörteile wie Gehörschutz<br />
oder Stirnlampe anbringen.<br />
Zu den Details gehört eine<br />
Schnalle am Kinnriemen, die<br />
sich einfach und bequem öffnen<br />
und schließen lässt. Das Schließen<br />
erfolgt selbständig durch<br />
einen Magneten, sodass ein<br />
Einklemmen der Haut am Hals<br />
oder Kinn nicht möglich ist.<br />
Optional ist Helm ohne Kinnriemen<br />
erhältlich – etwa für<br />
Tätigkeiten, die ausschließlich<br />
am Boden ausgeübt werden.<br />
Kinnriemen, Nackenband, Innenpolsterung<br />
und Gear Rack<br />
sind austauschbar. Sie können<br />
zur Reinigung separat entnommen<br />
und einzeln ersetzt werden.<br />
Ebenfalls neu ist ein Läufer<br />
für den vertikalen Zugang an<br />
Stahlseilen mit einem Durchmesser<br />
von 8 mm. Der „Claw“<br />
kann am Körper mitgeführt<br />
werden und verbindet beim Steigen<br />
den angelegten Auffanggurt<br />
mit dem ortsfest installierten<br />
Steigschutzsystem. Ein integrierter<br />
Sperrbolzen verhindert, dass<br />
das Auffanggerät auf das Seil<br />
aufgesetzt wird, wenn es falsch<br />
herum gehalten wird. Zudem<br />
zeigt ein Totenkopf-Symbol den<br />
Anwendungsfehler an. •<br />
Ein 30-mm-Euroslot im<br />
vorderen Bereich sowie<br />
vier Helmclips ermöglichen<br />
die Anbringung<br />
einer Stirnlampe. Zudem<br />
lässt sich am Gear Rack<br />
ein Gehörschutz anbringen.<br />
Bild: Skylotec<br />
78 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Tief durchatmen trotz Chromund<br />
Nickelstaub<br />
Schweißrauchfilter | Esta bietet<br />
seine Entstauberserie Dustomat<br />
4 auch als IFA-geprüfte<br />
Schweißrauchfilter an. Das Institut<br />
für Arbeitsschutz der<br />
Deutschen Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(IFA) zertifizierte<br />
die energiesparende Variante<br />
Eco+ für die höchste<br />
Schweißrauch-Abscheideklasse<br />
W3. Somit dürfen die Geräte<br />
selbst für schweißtechnische<br />
Trenn- und Fügeverfahren eingesetzt<br />
werden, bei denen hochlegierte<br />
Stähle (einschließlich<br />
Chrom- und Nickelstähle) verwendet<br />
werden. Die hochwirksamen<br />
Filterpatronen scheiden<br />
nahezu 100 % der Schadstoffe<br />
ab, die in der abgesaugten Luft<br />
enthalten sind. Die Filter mit<br />
W3-Zertifikat sind in zwei Leistungsstärken<br />
bis zu einem maximalen<br />
Luftvolumenstrom von<br />
3.300 m 3 /h erhältlich. Die Geräte<br />
eignen sich als Einzel-<br />
oder Mehrplatzlösung<br />
zur Direktabsaugung.<br />
Optional<br />
können Erfassungshauben,<br />
Absaugarme<br />
und kleinere Rohrsysteme<br />
angeschlossen<br />
werden. •<br />
Rutschfeste Haftelemente<br />
statt Stolperfallen<br />
Kabelbrücken | Die<br />
neuen Serpa Safetycover<br />
von H. Hiendl<br />
sichern Gefahrenstellen<br />
kurzfristig<br />
und unkompliziert<br />
ab. Die Kabelbrücken<br />
bestehen aus<br />
einem trittfesten<br />
Elastomer mit Stahlkern<br />
und sind deshalb äußerst stabil und elektrisch<br />
isolierend. Neben dem hohen Gewicht (2,4 kg/Element)<br />
sorgen zusätzliche Haftelemente aus einem<br />
weichen Elastomer für die nötige Rutschfestigkeit,<br />
ohne den Boden zu beschädigen. Es ist keine weitere<br />
Fixierung notwendig. Die Kabelbrücken entsprechen<br />
den Anforderungen der DIN EN 50085. Der Nutzer<br />
kann mehrere Brückenelemente werkzeugfrei und<br />
fugenlos wie Puzzlestücke aneinanderlegen. Ebenso<br />
leicht lassen sie sich wieder abbauen. Ein Element ist<br />
350 mm lang, 220 mm breit und 28 mm hoch. Für<br />
die abzudeckenden Leitungen steht ein Querschnitt<br />
von 120 x 19 mm zur Verfügung. •<br />
Sichere Sneaker<br />
Arbeitsschuhe | Der Halbschuh Salerno und der Schnürstiefel<br />
Legano von Leipold + Döhle bieten alles, was S3-Sicherheitsschuhe<br />
brauchen. Außerdem überzeugen sie durch<br />
ihre coole Sneaker-Optik. Beide Modelle bestehen aus<br />
wasserabweisendem Nubukleder mit einem atmungsaktiven<br />
Innenfutter. Die Kunststoffkappe sorgt nicht nur für<br />
optimalen Schutz, sondern trägt durch Ihr geringes Gewicht<br />
auch zum erhöhten Tragekomfort bei. Den Sicherheitsdreiklang<br />
bildet die Sohle, bestehend aus einer herausnehmbaren,<br />
antistatischen Innensohle, einer durchtrittsicheren<br />
Zwischensohle aus No-Nail-Tex und einer rutschhemmenden<br />
SRA-Sohle aus PU/TPU. Die beiden Sneaker<br />
sind in den Größen 39 bis 47 erhältlich und werden mit<br />
schwarzen und weißen Schnürsenkeln ausgeliefert. •<br />
Macht jede Bewegung mit<br />
Bundhose | Die neue Damenbundhose in<br />
Schwarz-Pink von Kübler Activiq ermöglicht<br />
Frauen einen selbstbewussten, femininen<br />
Auftritt. Der elastische Bundeinsatz<br />
garantiert perfekten Sitz bei jeder Körperhaltung<br />
und Bewegung. Zum Komfort<br />
der Workwear-Serie tragen ergonomisch<br />
vorgeformte Knie- und Ellbogenpartien<br />
sowie Bewegungszonen im<br />
Jackenrücken bei. Das Mischgewebe<br />
mit einem Flächengewicht von<br />
270 g/m 2 sorgt selbst bei höheren Temperaturen<br />
für angenehme Trageeigenschaften.<br />
Es gibt Seiten- und Gesäßtaschen,<br />
eine multifunktionale Blasebalgtasche<br />
mit aufgesetzter Stifttasche,<br />
eine integrierte Smartphone-Tasche auf<br />
dem rechten Bein sowie eine lose Meterstabtasche<br />
auf dem linken Bein. Die Jacke bietet zwei<br />
Napoleontaschen mit Reißverschluss, eine Armtasche mit<br />
Stifttasche sowie eine Innentasche mit Klettverschluss. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 79
BÜRSTEN<br />
Pharmaproduktion präsentiert Ihnen Partner für die Pharmaindustrie<br />
Antriebstechnik/Fluidtechnik Automatisierung<br />
Arbeitsschutz Betriebsbedarf Gebrauchtmaschinen<br />
HMI Industrie 4.0 Materialfluss/Logistik Robotik<br />
Spanende Fertigung Spanlose Fertigung<br />
Montage-, Handhabungstechnik Kunststoffverarbeitung<br />
Lasertechnik Mikrosystemtechnik/Nanotechnologie<br />
Smart Energy Oberflächentechnik Qualitätssicherung<br />
Verbindungstechnik Verpackungstechnik<br />
Werkstoffe Werkzeug-/Formenbau<br />
Bookmark!<br />
Finden Sie die passenden Unternehmen<br />
aus den Bereichen Produktion,<br />
Verpackung, Management und<br />
Dienstleistung.<br />
Weitere Fakten zu Unternehmen,<br />
Details zum Angebots- und Leistungsspektrum<br />
finden Sie im Firmenverzeichnis<br />
auf industrienanzeiger.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />
www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />
KULLEN-KOTI GmbH<br />
www.kullen.de<br />
Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />
ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />
100 Jahren.<br />
Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />
jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />
Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />
Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />
besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />
durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />
der Welt.<br />
Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />
Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />
Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />
der Zukunft.<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />
www.schrauben-gross.de<br />
Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />
und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />
Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />
Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />
über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />
Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />
107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />
bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />
zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />
Keller & Kalmbach GmbH<br />
www.keller-kalmbach.de<br />
Wir sind ein Spezialist für Verbindungselemente und<br />
Befestigungstechnik und der Experte, wenn es um<br />
intelligentes C-Teile-Management geht. Unsere<br />
Kunden in der Automobilindustrie, im Maschinen- und<br />
Anlagenbau sowie in der Bahntechnik und Luftfahrt<br />
beliefern wir weltweit. Dabei überzeugen wir mit<br />
hoher technischer Expertise sowie kundenindividuellen<br />
Konzepten und Serviceleistungen.<br />
Zuverlässig seit 1878.<br />
Lederer GmbH<br />
www.c-teile-management.info<br />
Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />
& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />
Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />
u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />
und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />
Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />
Bestellung und Beschaffung, Bevorratung<br />
und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />
sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />
– Verbindungselemente<br />
– Norm- und Standardartikel<br />
– Sonder- und Zeichnungsteile<br />
– C-Teile-Management<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />
www.reyher.de<br />
E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />
Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />
es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />
geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />
Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />
Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />
Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />
Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />
bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />
weltweit aus einem der modernsten und größten<br />
Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />
beliefert.<br />
simple system GmbH & CO. KG<br />
www.simplesystem.com<br />
• Beschaffungsplattform für C-Teile<br />
• Persönliche Beratung vor Ort<br />
• Kunden-Lieferantenbeziehung steht im Fokus<br />
• Anbindung an die Warenwirtschaft<br />
• Mit simple system C-Teile Beschaffung vereinfachen<br />
• Verschlanken Sie Prozesse im indirekten Einkauf<br />
• Jetzt informieren und Beratung anfordern<br />
Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />
www.wuerth-industrie.com<br />
Die Würth Industrie Service ist auf modulare<br />
Beschaffungs- und Logistikkonzepte für produzierende<br />
Industrie kunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen<br />
Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für<br />
jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-<br />
Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit<br />
zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von<br />
über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und<br />
RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.<br />
80 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
PARTNER DER INDUSTRIE<br />
CAD-/CAM-SOFTWARE<br />
CNC-LASERSCHNEIDEN<br />
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
Autodesk GmbH<br />
www.autodesk.de<br />
Autodesk entwickelt Software für Menschen, die<br />
Dinge erschaffen. Wenn Sie jemals einen Sportwagen<br />
gefahren sind, einen Wolkenkratzer bewundert, ein<br />
Smartphone benutzt oder einen guten Film gesehen<br />
haben, haben Sie wahrscheinlich ein Ergebnis davon<br />
gesehen, was Millionen Kunden von Autodesk mit<br />
unserer Software erschaffen. Autodesk gibt Anwendern<br />
die Möglichkeit, alles zu entwickeln.<br />
Entdecken Sie CAM-Lösungen und CAM-Software von<br />
Autodesk, wie z. B.<br />
– PowerMill®<br />
– FeatureCAM®<br />
Schages GmbH & Co.KG<br />
www.schages.de<br />
Über 30 Jahre Erfahrung im Laserschneiden!<br />
Als mehrfach zertifizierter Hightech Laser-Blechbearbeiter<br />
aus Krefeld bieten wir wirtschaftliche Lösungen<br />
für die weiterführende Metallverarbeitung.<br />
Flexibilität ist unsere Stärke<br />
– Edelstahl rostfrei bis 50 mm, Stahl/Alu bis 25 mm,<br />
Kupfer/Messing bis 10 mm<br />
– XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />
– XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />
– Kleinteile, Einzelteile, Prototypen<br />
– CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />
Zertifizierungen:<br />
DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, PED 97/23/EC,<br />
WPK nach DIN EN 1090.<br />
Airgroup GmbH & Co. KG<br />
www.airgroup.eu<br />
Die Airgroup, ein Servicenetz ausgewählter, zertifizierter<br />
Drucklufttechnik-Anlagenbauer und Drucklufttechnik-Serviceunternehmen.<br />
Mit 17 Partnerbetrieben<br />
an 20 Standorten und rund 430 Mitarbeitern<br />
– davon mehr als 100 Servicetechniker – garantiert<br />
Ihnen die Airgroup einen 24 Std.-Anlagenservice,<br />
einheitlich hohe Standards in Quali tät, Fachkompetenz<br />
und der Ausarbeitung innovativer Druckluftkonzepte<br />
sowie die schnelle Bereitstellung von<br />
Mietkompressoren.<br />
Airgroup GmbH & Co. KG<br />
Im Ostpark 15, 35435 Wettenberg<br />
Phone +49 641 984682-0, Fax +49 641 984682-29<br />
info@airgroup.eu, www.airgroup.eu<br />
FEDERN<br />
KOMPONENTEN + SYSTEME<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Schweizer GmbH & Co. KG<br />
www.schweizer-federn.de<br />
Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />
bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />
Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 105 Mitarbeiter<br />
hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />
aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />
Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />
GmbH & Co. KG umfasst:<br />
• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />
• Draht- und Stanzbiegeteile<br />
• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
Albert Pasvahl GmbH & Co.<br />
www.pasvahl.de<br />
Als Schraubenspezialist mit über 80 Jahren Erfahrung<br />
stehen wir für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />
Wir liefern – direkt ab Lager:<br />
• Passschrauben<br />
• Vierkantschrauben<br />
• Verschlussschrauben<br />
• Flachkopfschrauben<br />
• Schrauben mit Zapfen/Spitze<br />
• Rändelschrauben<br />
• Messingschrauben<br />
• Sonderanfertigungen nach Vorgaben<br />
VERPACKUNG<br />
WEITERBILDUNG<br />
ZEICHNUNGSTEILE<br />
LICEFA Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG<br />
Vollsortimenter | Branchenspezialist | Systemlieferant<br />
Verpackungslösungen aus Kunststoff für Industrie,<br />
Werbung, Optik, Akustik, Elektronik, Medizin.<br />
• Rund-, Rechteck- und Membrandosen<br />
• Sortimentskästen<br />
• Koffer + Einlagen + Ausstattung<br />
• Strong Cases<br />
• Transport- und Lagerkästen<br />
• Aufbauschränke<br />
• Roll-Container und Neon-Schubladen<br />
• leitfähige Verpackungen + SMD-Boxen<br />
• tiefgezogene leitfähige Einlagen<br />
• Schaumstoff- und Tiefzieheinlagen<br />
Verpackungskatalog kostenlos: www.licefa.de<br />
Technische Akademie Esslingen – TAE<br />
www.tae.de<br />
Die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in<br />
Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – ist<br />
seit über 60 Jahren für Unternehmen und Privatpersonen<br />
internationaler Partner für effektive Fort- und<br />
Weiterbildung.<br />
Mit rund 1000 Veranstaltungen, einem Kompetenznetzwerk<br />
von mehr als 4000 Referenten und über<br />
10 000 Teilnehmern pro Jahr gehören wir zu den größten<br />
Weiterbildungsanbietern im deutschsprachigen Raum.<br />
Auch in den Bereichen Studium und Ausbildung bietet<br />
die TAE jahrzehntelange Erfahrung. Sie finden bei uns<br />
berufsbegleitende Bachelor-, Master- und Online-<br />
Studiengänge, mit denen Sie Beruf und Studium perfekt<br />
verbinden.<br />
P+V GmbH Präzisions- und Verbindungstechnik<br />
www.drehteile-fraesteile.com<br />
Dreh-, Frästeile u. Montageteile vom Spezialisten. Seit<br />
über 25 Jahren ist P+V Partner der Industrie im Bereich<br />
Lohnfertigung kundenspezifischer Teile nach Zeichnung.<br />
Gefertigt wird aus Alu, Edelstahl, Stahl, Messing,<br />
Kunststoff und Sonderlegierungen.<br />
Das Lieferspektrum umfasst:<br />
– Drehteile<br />
– Frästeile<br />
– Blechteile<br />
– Montageteile<br />
Qualitätssicherung, Rahmenverträge, EMPB, VDA<br />
Labels, EDI, Kanban, kundenspezifische Datenschnittstellen,<br />
JIT und vieles mehr runden den Service ab.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 81
produkte<br />
Fehlersicher arbeiten bis<br />
Performance Level e<br />
Controller | Bei den dezentralen<br />
Automatisierungs-Controllern<br />
bietet Siemens den leistungsfähigeren<br />
Simatic ET 200SP Open<br />
Controller CPU 1515SP PC 2<br />
für Standard- und fehlersichere<br />
Applikationen bis Performance<br />
Level e. Der neue Open Controller,<br />
geeignet besonders für<br />
den Serienmaschinenbau, ver-<br />
bindet in einem kompakten Gerät<br />
die Funktionen eines PC-basierten<br />
Software-Controllers mit<br />
Visualisierung, Windows-Anwendungen<br />
und zentralen I/Os.<br />
Auch die fehlersichere<br />
CPU1516pro-2 PN für die Distributed<br />
Controller Simatic ET<br />
200pro löst Standard- und fehlersichere<br />
Automatisierungsaufgaben<br />
bis Performance Level e<br />
in einem Gerät. Bei den Simatic<br />
S7-1500 Software-Controllern<br />
wurden Safety-Funktionalitäten<br />
integriert. Dies gewährleistet eine<br />
hohe Systemverfügbarkeit<br />
und begünstigt den schnellen<br />
Steuerungs-Hochlauf. •<br />
Batterien für E-Mobilität<br />
leben länger<br />
Thermomanagement | Mit ihrem flexiblen System für<br />
das Batterie-Thermomanagement regelt Fränkische Industrial<br />
Pipes (FIP) die Temperatur der Batterie von Hybrid-<br />
und Elektrofahrzeugen.<br />
Die modular einsetzbare<br />
Temperaturregulierung<br />
erhöht die Batterieleistung<br />
und ihre Lebensdauer.<br />
Um eine konstante<br />
Betriebstemperatur<br />
von 15 bis 35 °C sicherzustellen,<br />
entwickelt<br />
und fertigt der Hersteller<br />
Batterietemperierungssysteme und bietet Kunden ein effizientes<br />
und flexibles Thermomanagement. Damit die<br />
Batterien mindestens zehn Jahre ohne Beeinträchtigung<br />
arbeiten, dürfen sie weder Hitze noch enormer Kälte<br />
ausgesetzt sein. Werden die Batterien entsprechend abgekühlt<br />
oder aufgewärmt, lassen sich Schäden vermeiden.<br />
Die Bauteile sind gewichtssparend, lassen sich modular<br />
in verschiedenen Einbausituationen einsetzen und an die<br />
Bedürfnisse des OEM anpassen. •<br />
Messungen werden am PC<br />
in einer Tabelle gespeichert<br />
Software-Tool | Der Field Indicator von Maurer Magnetic<br />
ist eine Ergänzung für die Arbeit mit dem Teslameter<br />
M-Test LL, der zur präzisen Messung von Restmagnetimus<br />
eingesetzt wird. Die Software vereinigt Anzeige-<br />
und Alarmfunktionen mit der Möglichkeit, Messungen<br />
direkt am PC in einer Tabelle zu speichern. Die gemessenen<br />
Werte können erfasst, abgespeichert und für<br />
die Langzeitarchivierung in QS-Systemen bereitgestellt<br />
werden. Das Messgerät übermittelt den aktuellen Messwert<br />
mit Datum, Zeit, Messeinstellungen sowie Maximalwerten<br />
von Nord- und Südpol über eine USB-<br />
Schnittstelle an den Rechner. Wird der vom Nutzer einstellbare<br />
Grenzwert überschritten, erfolgt eine optische<br />
und optional auch eine akustische Warnung. Das Messgerät<br />
führt bis zu 1.000 Messungen pro Sekunde durch.<br />
Ein parametrierbarer Tiefpassfilter glättet die Messwerte<br />
durch Mittelwertbildung.<br />
•<br />
Vom Handwerk bis zum<br />
Härteeinsatz<br />
Blindniet-Werkzeug | Q-Tool<br />
R50 von Titgemeyer ist ein kraftvolles,<br />
leichtes und ergonomisches Akku-Blindniet-Werkzeug<br />
für Standard- und Becher-<br />
Blindniete von 2,4 bis 5 mm aus allen<br />
Werkstoffen. Der Li-Ion-Akku garantiert<br />
bis zu 650 Setzvorgänge pro<br />
Akkuladung. Während des Setzvorganges<br />
wird der Arbeitsbereich hell<br />
ausgeleuchtet. Das Werkzeug eignet<br />
sich sowohl für die gelegentliche Nutzung im<br />
Handwerk als auch für den industriellen Härteeinsatz.<br />
Geliefert wird das Tool in einem Werkzeugkoffer<br />
inklusive Mundstücke, 18-V-Schiebe-<br />
Akku sowie einem Ladegerät mit USB-Anschluss<br />
zum Laden weiterer Geräte. •<br />
82 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Elektronische Bauelemente<br />
vor Entladung geschützt<br />
Compounds | Mit den Scolefin CB-Typen von Ravago<br />
hat Kunststoff-Distributor Ultrapolymers Polypropylen-Compounds<br />
im Portfolio, die auf Grund ihres Oberflächenwiderstands<br />
produkte<br />
Baukasten für Texte<br />
Qualitätssicherung | Für Standardbeschriftungen mit kleinen<br />
Änderungen wie zum Beispiel Buchstaben- oder Zahlenkombinationen<br />
bietet Hommel+Keller ein Baukastensystem an,<br />
mit dem man Textinhalte schnell und einfach anpassen kann.<br />
Ohne exakte Kennzeichnung<br />
lassen sich Bauteile kaum identifizieren<br />
und schon gar nicht zurückverfolgen.<br />
Um auch eine<br />
möglichst hohe Produktivität zu<br />
erreichen, ist es sinnvoll, schon<br />
im Herstellungsprozess einen<br />
Schritt für die Teilebeschriftung<br />
einzuplanen. Das Beschriftungsverfahren<br />
von Hommel+Keller<br />
lässt sich nahtlos in den Fertigungsprozess<br />
auf Bearbeitungszentren<br />
integrieren.<br />
Bei Beschriftungen, die immer<br />
wieder gleich oder mit kleinen<br />
Änderungen vorkommen,<br />
wie zum Beispiel Buchstabenoder<br />
Zahlenkombinationen von<br />
Serien- oder Chargennummern,<br />
haben sich laut Hersteller seit<br />
langem die Zeus-Werkzeuge des<br />
rückfedernden Systems bewährt.<br />
Es ist für unterschiedliche<br />
Werkstückdurchmesser geeignet<br />
und ermöglicht dank austauschbarer<br />
Segmente einfache<br />
Textmodifikationen. Das Baukastensystem<br />
besteht aus Beschriftungswerkzeugen<br />
der Serie<br />
432. Die Segmentträgereinheit<br />
kann für jede Anwendung mit<br />
den Zeichen individuell neu bestückt<br />
und so die Beschriftung<br />
schnell und einfach geändert<br />
werden.<br />
Dabei sind längs- oder planseitige<br />
sowie Beschriftung bis zu<br />
einem Bund möglich. Die Prägung<br />
erfolgt in nur einer Teilumdrehung.<br />
Die exakte Positionierung,<br />
Tiefe und Schärfe der<br />
Schrift wird dabei durch Antriebspunkte<br />
gewährleistet. •<br />
Alle enthaltenen Zeichen<br />
im Buchstabensatz von<br />
A-Z und im Zahlensatz<br />
von 0–9 sowie die Sonderzeichen<br />
Bindestrich,<br />
Punkt und Slash sind<br />
auch einzeln erhältlich.<br />
Bild: Hommel+Keller<br />
Integriertes Netzteil<br />
ohne Wärmeeintrag<br />
Kühlgeräte | Die PK-<br />
Schaltschrank-Kühlgeräte<br />
von Elmeko mit<br />
Peltier-Technik sind<br />
platzsparend montierbar<br />
und mobil einsetzbar,<br />
da sie ohne flüssiges<br />
Kältemittel arbeiten.<br />
Es gibt sie mit Kühlleistungen<br />
von 30 bis 300 W zur Kühlung<br />
von kleinen Schaltschränken, Bediengehäusen<br />
und Steuerpulten. Durch Umpolung werden<br />
sie zu Heizungen, um die Kondensatbildung zu<br />
verhindern und Elektronik auf Temperatur zu halten.<br />
Typ PK 300 PS verfügt über ein integriertes<br />
Netzteil, das im eingebauten Zustand außerhalb<br />
des Schaltschranks liegt. Dadurch wird der Wärmeeintrag<br />
des Netzteils in den zu kühlenden Bereich<br />
verhindert. Mit einer Kühlleistung von<br />
280 W arbeitet es an 100 bis 240 VAC bei Umgebungstemperaturen<br />
von -20 bis +60 °C. Untergebracht<br />
sind die Geräte in einem Edelstahlgehäuse<br />
mit Schutzarten bis IP65. •<br />
Fokusshift wird in Echtzeit<br />
gemessen<br />
Laserstrahl-Messgerät | Das berührungslos<br />
arbeitende Laserstrahlmessgerät<br />
Beamwatch AM<br />
von MKS Ophir ist leicht, kompakt<br />
und gezielt entwickelt für<br />
die Additive Fertigung. Es zeichnet<br />
sich dadurch aus, dass selbst<br />
die Fokusshift des Lasers in<br />
Echtzeit gemessen werden kann.<br />
Darüber hinaus liefert es zahlreiche<br />
Parameter wie Strahlgröße<br />
und -position sowie Fokusgröße<br />
und die Strahlkaustik.<br />
Damit lässt sich einfach und<br />
schnell feststellen, wann der<br />
Strahl korrekt ausgerichtet und<br />
fokussiert ist. Die Messungen<br />
können sowohl tabellarisch als<br />
auch in 2D- oder 3D-Ansichten<br />
dargestellt werden.<br />
Die Geräte nutzen alleine<br />
die Rayleigh-Streuung, um<br />
den Strahl darzustellen.<br />
Der Laserstrahl<br />
selbst wird nicht beeinflusst,<br />
sodass keine<br />
Gefahr besteht, dass<br />
das Messgerät selbst<br />
beschädigt wird. •<br />
84 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
Spannendes Duo<br />
Spanntechnik | Um große Werkzeuge<br />
an oftmals schwer zugänglichen Positionen<br />
zu befestigen, hat Enemac eine<br />
mechanische Lösung entwickelt: Die<br />
Kraftspannmuttern ESB und ESD. Hierbei<br />
handelt es sich um ein in einem Außengehäuse<br />
verstecktes Planetengetriebe,<br />
das mittels Außensechskant angetrieben<br />
wird. Hierdurch wird das Innengewinde etwas eingezogen,<br />
wodurch das Gegenstück fest gespannt wird. So<br />
kann eine Kraft von 6 bis 20 t manuell von jedem Arbeiter<br />
ausgeübt werden. Die Reihe ESB wurde für Werkstücke<br />
mit jeweils gleicher Bauteilstärke konzipiert, da die<br />
Einschraubtiefe aufgrund des geschlossenen Gehäuses<br />
begrenzt ist. Für Bauteile mit unterschiedlichen Abmessungen<br />
sollte auf die Baureihe ESD mit Durchgangsgewinde<br />
zurückgegriffen werden, da diese über einen unbegrenzten<br />
Hub verfügt. Auf Anforderung sind auch<br />
Sondervarianten möglich, wie Hochtemperaturausführungen<br />
für den Gießereibereich oder Schmierungen für<br />
Lebensmittel- und Labortechnik. •<br />
Eisige Reinheit<br />
Oberflächentechnik | Der 48,5 kg schwere Ascojet<br />
1208 lässt sich auf vier Rädern an jeden Ort manövrieren<br />
und eignet sich auch für filigranere Reinigungsarbeiten.<br />
Gehäuse und Rahmen sind aus<br />
Edelstahl gefertigt. Die integrierte Erdungsrolle<br />
und das im Trockeneisbehälter integrierte Schutzgitter<br />
sollen eine sichere Handhabung garantieren.<br />
Die Verbrauchswerte zur Trockeneismenge<br />
und der Strahldruck können per Hand eingestellt<br />
werden. Da es sich beim Trockeneisstrahlen um<br />
ein korrosionsfreies und nicht<br />
abrasives Verfahren handelt, können<br />
auch empfindliche Oberflächen<br />
gereinigt werden. Die Kombination<br />
von hoher Reinigungsleistung<br />
und verhältnismäßig<br />
niedrigem Druckluftverbrauch<br />
sei laut Hersteller ein zusätzlicher<br />
Bonus. •<br />
Netzauslastung auf die<br />
Millisekunde genau messen<br />
Switch | Der Promesh P9 von<br />
Indu-Sol ist ein Full-Profinet-<br />
Switch, der die Vorgaben an die<br />
Conformance Class B sowie<br />
Netload Class III erfüllt. Durch<br />
optimierte Schirmkontaktierungen<br />
in den RJ45-Buchsen und<br />
eine Ableitstromüberwachung<br />
verfügt der Profinet/Ethernet-<br />
Switch über eine hohe EMV-<br />
Festigkeit. Das Gerät lässt sich<br />
individuell an das Netzwerk anpassen.<br />
Um Netzwerkspitzen<br />
korrekt erfassen zu können, ermittelt<br />
der Switch die Netzauslastung<br />
auf die Millisekunde genau<br />
und stellt diese auf der<br />
Web-Oberfläche grafisch dar<br />
oder setzt bei Überschreitung<br />
entsprechende Alarme ab. Er<br />
kann auch in elektromagnetisch<br />
stark belasteten Bereichen eingesetzt<br />
werden. Mit der Ableitstromüberwachung<br />
lässt sich<br />
dauerhaft die Summe aller<br />
Schirmströme erfassen und bewerten.<br />
Hierfür<br />
wird zusätzlich zum<br />
Stromwert das dazugehörige<br />
Spektrum<br />
mit den jeweiligen<br />
Frequenzanteilen<br />
angegeben. •<br />
Große Formate schneiden<br />
Laserschneiden | Salvagnini stellt mit der<br />
L3–6020 ein neues System für große Formate<br />
vor. Sie bearbeitet Bleche mit einer Größe von<br />
6096 mm × 2032 mm. Das Tragbalken-Prinzip<br />
wurde überarbeitet und soll der Struktur höhere<br />
Steifigkeit und Stabilität bieten. Die langen<br />
Seite verfügt über sechs Schiebetüren. Der<br />
Schneidkopf ist mit einer einzelnen Optik ausgerüstet,<br />
die ohne Zufuhr von Gas oder Flüssigkeiten<br />
gekühlt wird. Das System ist zwei<br />
Schneidfunktionen ausgestattet: Die Betriebsart<br />
Standard garantiert erhöhte Sicherheit in<br />
der mannlosen Bearbeitung, PowerCut ermöglicht<br />
eine höhere Reaktionsfähigkeit und Ausführgeschwindigkeit<br />
.<br />
•<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 85
produkte<br />
Wechselkopfsystem erweitert<br />
Präzisionswerkzeuge | Seco<br />
Tools ergänzt das Wechselkopfsystem<br />
Minimaster<br />
Plus, dessen Schäfte und<br />
Schneidköpfe sich untereinander<br />
kombinieren lassen.<br />
Zum Zentrieren und Anbohren<br />
gedacht ist das System<br />
C90 mit zwei Schneiden<br />
sowie interner Kühlmittelzufuhr.<br />
Die sechsschneidige Ausführung dagegen eignet<br />
sich für das Fasen und Entgraten. Ebenfalls neu im Programm<br />
ist der Kugelkopf B90 mit vier Schneiden in der<br />
Universalsorte F40M und der verschleißfesten Sorte<br />
MP3000 zum Vorschlichten und Schlichten. Die Schnittstelle<br />
des Systems bietet eine Rundlauftoleranz von unter<br />
10 μm. Die Schneidköpfe sind in den Durchmessern<br />
10 mm, 12 mm und 16 mm verfügbar. •<br />
Auch Nicht-Mitglieder<br />
dürfen kommentieren<br />
Portal | Der DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />
und verwandte Verfahren – hat sein Regelwerksportal<br />
unter dem Link www.dvs-regelwerk.de verbessert:<br />
Es ist interaktiv und<br />
komfortabler geworden. Mit<br />
der Kommentarfunktion haben<br />
nicht nur Mitglieder, sondern<br />
alle Interessierten die<br />
Möglichkeit, nach einer Registrierung<br />
Merkblätter und<br />
-Richtlinien zu kommentieren.<br />
Mitglieder können Regelwerke<br />
im Detail (Texte, Bilder,<br />
Tabellen) abschnittsweise<br />
kommentieren. Sie können<br />
jetzt auch kostenlos auf zahlreiche<br />
englische Merkblätter<br />
und Richtlinien zugreifen, um<br />
die internationale Arbeit von<br />
Fachleuten zu vereinfachen.<br />
Die bisherige Suchfunktion<br />
wurde zu einer Volltextsuche<br />
ausgebaut. Wird ein Merkblatt oder eine Richtlinie<br />
ersetzt, so sind die zurückgezogenen Dokumente in<br />
einem Archiv weiterhin verfügbar. Das Portal ist<br />
auch auf Endgeräten wie Smartphones oder Tablets<br />
nutzbar.<br />
•<br />
Systeme können sich<br />
ungehindert unterhalten<br />
Kommunikation | Mit dem<br />
OPC Router stellt Inray Industriesoftware<br />
eine zentrale Kommunikationsplattform<br />
für Projekte<br />
in der Industrie 4.0 als Lizenzmodell<br />
zur Verfügung.<br />
Nach wenigen Einrichtungsschritten<br />
beginnen Speicher-programmierbare<br />
Steuerungen<br />
(SPS), Scada-Systeme, SQL-Datenbank-Server,<br />
OPC-Server<br />
und Webservices, miteinander<br />
oder auch<br />
mit Etikettendruckern,<br />
E-Mail-Servern,<br />
MS Excel und<br />
sogar SAP-Systemen<br />
zu reden. Als OPC-<br />
Client-Software unterstützt<br />
der Router die<br />
beiden wichtigsten<br />
Standardprotokolle<br />
OPC DC und OPC UA für das<br />
Internet der Dinge (IoT) und Industrie<br />
4.0. Die Anzahl der zu<br />
verbindenden Datenpunkte und<br />
der Transaktionen sind nahezu<br />
unbegrenzt. Durch die Ablösung<br />
alter Kommunikationswege und<br />
Insellösungen wird der Router<br />
zu einer zentralen Kommunikationsplattform.<br />
•<br />
Luft-Wasser-Kühlung zur<br />
Luftkühlung umgebaut<br />
Verdichtermotor | Menzel Elektromotoren hat Ersatz für<br />
einen Verdichtermotor geliefert, der die Sauerstoffversorgung<br />
zahlreicher Krankenhäuser gewährleistet. Während<br />
diese Art von Kompressor üblicherweise mit wassergekühlten<br />
Motoren und Fremdschmierung der Lager ausgerüstet<br />
wird, hatte der zu ersetzende Motor eine Luftkühlung und<br />
selbstgeschmierte, übergroße Gleitlager. Die Anlage bot<br />
weder einen Kühlwasseranschluss noch eine Ölversorgung.<br />
Menzel modifizierte daher einen auf Lager verfügbaren<br />
Verdichtermotor nach diesen Vorgaben. Die Luft-Wasser-<br />
Kühlung wurde zu einer Luftkühlung umgebaut. Es wurde<br />
eine Ölumlaufpumpe mit separatem Tank angebaut und<br />
mit beiden Lagern verbunden. Die eigenständige Schmierung<br />
wurde in einem<br />
Probelauf überprüft.<br />
Kernparameter sind eine<br />
Anschlussleistung<br />
von 4.750 kW,<br />
6.600 V, Drehzahl<br />
1.492 min -1 und<br />
Schutzart IP23. •<br />
86 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
vorschau 22.18<br />
Smart Energy<br />
China strebt nach der Innovationsführerschaft<br />
in Spitzentechnologien. Vor allem in strategisch<br />
wichtigen Bereichen der Netzwerke und der<br />
Energie will die Volksrepublik vorne mitspielen.<br />
Eine neue Seidenstraße soll die Welt – und<br />
damit auch die Welt der Energie – vernetzen.<br />
Das Riesenreich will auch aus fossiler Energie<br />
aussteigen und setzt auf Energieeinsparung.<br />
Alles folgt einem engagierten Gesamtkonzept.<br />
Bild: WU/Fotolia<br />
Strommarkt<br />
Trifft starke Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien auf niedrigen Verbrauch, entstehen an<br />
der Strombörse niedrige und sogar negative<br />
Preise. Diskussionen zeigen erste Wirkungen.<br />
Trends in der Robotik<br />
Interview mit Robotik-Pionier Prof. Torsten<br />
Kröger vom Karlsruher Institut für Technologie<br />
(KIT) über Trends in der Robotik und die<br />
Bedeutung der KI für die Branche.<br />
erscheint montags Impressum<br />
ISSN 0019–9036<br />
Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung<br />
e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder<br />
des Verbandes erhalten den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer<br />
Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik<br />
mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeugmaschinen);<br />
Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke (Technologie der Fertigungsverfahren);<br />
Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />
und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther<br />
Schuh (Produktionssyste matik), WZL RWTH Aachen<br />
Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />
Phone +49 711 7594–454<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594–458;<br />
M.A. Laura Cyprian (lc), Phone +49 711 7594–342<br />
M. A. Dana Fattahi (df), Phone +49 711 7594–475<br />
B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391<br />
M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879<br />
Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />
Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />
Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) MonaWillrett (mw),<br />
Phone +49 711 7594–285<br />
Ständige freie Mitarbeiter:<br />
Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh, Michael Grupp,<br />
Sabine Koll, Markus Strehlitz<br />
Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />
Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />
Layout: Beate Böttner, Vera Müller, Helga Nass<br />
ANZEIGEN<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />
Auftragsmanagement:<br />
Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />
Zurzeit gilt Preisliste 77 vom 1.10.2017.<br />
Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />
15 Uhr.<br />
Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />
Fax –15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Erscheinungsweise: montags (34 x jährlich)<br />
Bezugspreis: Inland jährlich 206,70 € inkl. Versandkosten und<br />
MwSt; Ausland 206,70 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 8,00 €<br />
(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und<br />
Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt.<br />
und Versandkosten, Ausland 137,80 € inkl. Versandkosten.<br />
Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />
Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />
bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum<br />
Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf<br />
des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier<br />
Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer<br />
Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />
Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long<br />
Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />
862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />
Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />
Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />
Fax 03 3234–1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,<br />
Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />
CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633<br />
08 99, e-mail: f.stoll@iff-media.ch; USA: D.A. Fox Advertising<br />
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10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, detlef<br />
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Leinfelden-Echterdingen<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 87
firmenschriften<br />
Präzisionswerkzeuge<br />
Mit über 30.000 Artikeln aus den Bereichen<br />
Zerspanung, Spannen, Schleifen<br />
und Messen bildet der Katalog ein<br />
umfassendes Sortiment ab. Übersichtlich<br />
nach Fertigungsverfahren sortiert,<br />
gibt er einen Überblick über alle für<br />
den Anwender relevanten Abmessungen,<br />
Konstruktionsdaten und Anwendungsfälle.<br />
Fritz Hartmann Präzisionswerk -<br />
zeuge GmbH & Co. KG, Renningen,<br />
www.fritzhartmann.de<br />
3D-Druck!<br />
D Toll, und dann...?<br />
Bei immer mehr Verfahren kommt die additive<br />
Fertigung zum Einsatz, der Produktionsprozess<br />
wird aber nicht bis zum Ende,<br />
dem Finish, durchdacht. Damit wird sogar<br />
eine Funktionsbeeinträchtigung riskiert.<br />
Häufig mangelt es an dem notwendigen<br />
Wissen und den entsprechenden Werkzeugen.<br />
Für beides bietet dieser „Wegweiser“<br />
viele Lösungen.<br />
Joke Technology GmbH,<br />
Bergisch-Gladbach, www.joke.de<br />
Maschinen- und Vorrichtungsbau<br />
Auf über 400 Seiten ist das erweiterte Produktprogramm mit<br />
37.000 Artikeln übersichtlich zusammengefasst. Ganz neu ist die<br />
Produktgruppe der Einbauteile, welche speziell auf die Bedürfnisse<br />
des Vorrichtungsbaus zugeschnitten sind.<br />
Meusburger Georg GmbH & Co KG, Wolfurt<br />
www.meusburger.com<br />
Werkzeugtechnik<br />
Erstmals werden mehr als 70.000<br />
Artikel in drei thematisch getrennten<br />
Katalogen präsentiert. Die neue<br />
Aufteilung in Zerspanung – Spanntechnik,<br />
Werkzeuge sowie Betriebseinrichtung<br />
– Maschinen verspricht<br />
eine bessere Übersichtlichkeit. Um<br />
dem gewachsenen Sortiment vor allem<br />
im Zerspanungsbereich gerecht<br />
zu werden, gibt es ab sofort einen<br />
separaten Katalog zur „Zerspanung<br />
– Spanntechnik“. Hier finden Anwender<br />
aus mehr als 37.000 Artikeln<br />
schnell das passende Produkt<br />
rund um die zerspanende Bearbeitung<br />
von Metall – vom Vollhartmetall-Fräser<br />
bis hin zum Werkzeugvoreinstellgerät.<br />
Hahn+Kolb GmbH, Ludwigsburg,<br />
www.hahn-kolb.de<br />
88 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>
produkte & service<br />
Regler wählt die Stromquelle aus<br />
Energieversorgung | Der neue DEA-Regler<br />
(Dezentrale Erzeugungsanlagen) von EE<br />
Technik steuert, aus welcher Stromquelle<br />
die Verbraucher den Strom beziehen. Dabei<br />
können die autarken Energiesysteme zum<br />
Beispiel aus Windkraftanlagen, Batterien<br />
und Dieselgeneratoren bestehen.<br />
Die Frequenzüberwachung erkennt, wie<br />
viel Strom zur Verfügung steht. Bei einem<br />
Überschuss sorgt der Regler mit integriertem<br />
Batteriemanagementsystem dafür, dass<br />
der Strom gespeichert wird. Bei einem Mangel<br />
schaltet der Regler andere Stromquellen<br />
hinzu. Weil er herstellerunabhängig arbeitet<br />
und sämt liche gängigen Übertragungsprotokolle<br />
versteht, lassen sich unterschiedlichste<br />
Energieerzeuger von verschiedenen Herstellern<br />
zu einem Inselsystem kombinieren. •<br />
Wir berichten über<br />
ABB ......................................................... 44<br />
Aerzen .................................................... 62<br />
Akro-Plastic ........................................... 67<br />
Amazon .................................................. 34<br />
AMC Group ............................................ 32<br />
ArGeZ ..................................................... 10<br />
Asahi Kasei ............................................ 67<br />
Ascojet ................................................... 85<br />
Atlas Copco Holding ............................ 13<br />
Atlas Copco IAS .................................... 73<br />
Aventics ................................................. 22<br />
Backmarket ............................................. 8<br />
Blickle ..................................................... 75<br />
Boge ....................................................... 63<br />
Bürkert ................................................... 55<br />
Chep ........................................................ 74<br />
Comarch ................................................. 52<br />
Conloxx ................................................... 10<br />
Conrad Electronic ................................... 9<br />
Conta-Clip .............................................. 75<br />
Contrinex ................................................ 77<br />
Cornell University ................................. 44<br />
Denios .................................................... 77<br />
DFKI ........................................................ 15<br />
Dimatech ................................................ 12<br />
Disney ..................................................... 44<br />
DLR .......................................................... 15<br />
DS Automotion ...................................... 13<br />
Dunkermotoren ..................................... 57<br />
DVS ......................................................... 86<br />
DXC Technology .................................... 44<br />
E.GO Mobile ........................................... 16<br />
EBM-Papst ............................................ 20<br />
Ecovolta ................................................. 46<br />
EE Technik .............................................. 89<br />
Eisele ...................................................... 56<br />
ELB .......................................................... 66<br />
Elmeko .................................................... 84<br />
Enemac .................................................. 85<br />
Erler ........................................................ 61<br />
Esta ......................................................... 79<br />
EVG ......................................................... 76<br />
EVT Eiberger .......................................... 65<br />
EWM ....................................................... 68<br />
Fanuc ...................................................... 89<br />
Faulhaber ......................................... 12, 55<br />
Findling Wälzlager ................................ 12<br />
Fletcher School ..................................... 44<br />
Fooke ...................................................... 83<br />
Fränkische Industrial Pipes ................ 82<br />
Fraunhofer ILT ................................. 15, 66<br />
Fraunhofer IWU .................................... 60<br />
Freudenberg Filtration ......................... 65<br />
Frost & Sullivan ..................................... 14<br />
Ganter ..................................................... 68<br />
Google .................................................... 44<br />
H. Hiendl ................................................. 79<br />
H.P. Kaysser ........................................... 64<br />
Hahn+Kolb ............................................. 58<br />
Harting .................................................... 83<br />
Hecht ...................................................... 57<br />
Hegedüs ................................................. 61<br />
Heidenhain ............................................ 60<br />
Hirata ...................................................... 76<br />
Hochschule München ......................... 30<br />
Hoffmann ............................................... 58<br />
Hommel+Keller ..................................... 84<br />
Horn ........................................................ 59<br />
IDC .......................................................... 16<br />
Igus ......................................................... 73<br />
Indu-Sol .................................................. 85<br />
Infor ........................................................ 36<br />
Innocoat ................................................. 64<br />
Inray Industriesoftware ....................... 86<br />
Insead ..................................................... 44<br />
IFR ........................................................... 20<br />
Inverto .................................................... 24<br />
Iscar ........................................................ 58<br />
ITec ......................................................... 12<br />
Jenoptik ................................................. 61<br />
Kaeser .................................................... 62<br />
Kemper ................................................... 12<br />
Kerkhoff .................................................. 38<br />
KIT ............................................................. 6<br />
Kloepfel .................................................. 34<br />
Knapp ..................................................... 56<br />
Knoll Maschinenbau ............................ 63<br />
Kübler ..................................................... 79<br />
KVT-Fastening ....................................... 68<br />
Lang ........................................................ 17<br />
Lapp ........................................................ 20<br />
Leichtbau BW ....................................... 66<br />
Leipold + Döhle ..................................... 79<br />
Leybold ................................................... 63<br />
LK Mechanik ......................................... 64<br />
Logitech ................................................. 44<br />
Lorch ....................................................... 68<br />
Lutz .......................................................... 62<br />
Magma ................................................... 67<br />
Manz ....................................................... 20<br />
Mapal ..................................................... 59<br />
Marquardt .............................................. 76<br />
Mastercard ............................................ 44<br />
Maurer Magnetic ........................... 66, 82<br />
Maxon Motor ........................................ 56<br />
Mazak ..................................................... 17<br />
Menzel Elektromotoren ....................... 86<br />
Messe Basel ......................................... 44<br />
Messe Frankfurt ................................... 18<br />
Metabo ................................................... 78<br />
Mewa ..................................................... 75<br />
Micro-Epsilon ........................................ 61<br />
Mirka ...................................................... 65<br />
MKS Ophir ............................................. 84<br />
Nakamura-Tome ................................... 89<br />
Nanoleaf .................................................. 8<br />
Nord Drivesystems ............................... 54<br />
Norelem ................................................. 55<br />
Novartis .................................................. 44<br />
Oftec ....................................................... 65<br />
Pasucha & Klepzig ............................... 16<br />
Percko ...................................................... 8<br />
Physik Instrumente (PI) ....................... 55<br />
Prolog-Team .......................................... 10<br />
Promess ................................................. 60<br />
PwC ......................................................... 44<br />
Quiss ....................................................... 13<br />
Ravago ................................................... 83<br />
Roche ..................................................... 44<br />
Roland Berger ....................................... 12<br />
Ruhrgetriebe ......................................... 54<br />
RWTH Aachen ...................................... 52<br />
Saertex ................................................... 20<br />
Salvagnini .............................................. 85<br />
Sandvik Coromant ................................ 59<br />
Schöler Fördertechnik ......................... 74<br />
Seco Tools ............................................. 86<br />
Seifert System ....................................... 75<br />
Siemens ................................................. 82<br />
Simufact ................................................. 67<br />
Sindex ..................................................... 44<br />
SKF .......................................................... 12<br />
Skylotec ................................................. 78<br />
SMC .................................................. 17, 56<br />
SSI Schäfer ........................................... 13<br />
Stauff ...................................................... 54<br />
Steinbach ............................................... 83<br />
Strähle .................................................... 74<br />
Strautmann ............................................ 74<br />
Swiss Tools ...................................... 59, 61<br />
Swisstech .............................................. 44<br />
TA Triumph-Adler .................................. 16<br />
Titgemeyer ............................................. 82<br />
Triton ....................................................... 12<br />
Trusted Shop ......................................... 22<br />
Ucimu ..................................................... 11<br />
Ugitech ................................................... 66<br />
Ultrapolymers ........................................ 83<br />
Univ. der Bundeswehr München ....... 30<br />
VDMA ..................................................... 16<br />
VDMA Ost .............................................. 21<br />
VSM ........................................................ 76<br />
WEG ........................................................ 57<br />
Wer liefert was ..................................... 40<br />
Werth ...................................................... 60<br />
Westmark ................................................. 9<br />
WIPO ...................................................... 44<br />
ZVEI ......................................................... 16<br />
Zwick Roell ............................................ 61<br />
89
zuletzt ...<br />
Lass Hirn<br />
regnen<br />
Ich versuche mich klar auszudrücken.<br />
Denn: Einige von Ihnen werden ihre<br />
Probleme mit den folgenden Zeilen<br />
haben. Einige werden sie vielleicht gar<br />
nicht verstehen. Weil: Der Urlaub ist<br />
für viele gerade zu Ende gegangen.<br />
Und das bedeutet: Wenn auch Sie die Zeit mit Nichtstun verbracht<br />
haben, ist Ihr IQ gesunken. Kein Scherz. Forscher haben herausgefunden<br />
(Achtung, Flachwitz: ...und auch wieder hereingefunden), dass pures Faulenzen<br />
oder – eloquenter formuliert – sinnierender Müßiggang<br />
negativ auf die grauen Zellen einwirkt. Wer zum Beispiel drei Wochen am<br />
Strand schwer mit Untätigkeit beschäftigt ist, büßt rund 20 Intelligenz-<br />
Punkte ein. Die gute Nachricht: Nach zwei Wochen sind es nur um die 14 bis<br />
15 Punkte. Was dieser Logik folgend nach vier oder sogar fünf Wochen<br />
Däumchendrehen im Oberstübchen passiert, wollen wir uns lieber<br />
nicht ausmalen. Doch keine Angst, die Leistungsfähigkeit unseres Denkapparats<br />
kehrt zum Glück wieder zurück. Dieser<br />
Prozess dauert in etwa so lange, wie Ihre geistige<br />
Auszeit angehalten hat. Vorausgesetzt Sie liegen im<br />
Alltag nicht mehr auf der Bärenhaut<br />
herum. Wer einen perfekten Gehirnurlaub verbringen<br />
will, sollte laut Psychologen aktiv sein.<br />
Wandern, joggen, surfen, Mühle spielen. Das sorgt<br />
sogar für mehr Grips als vorher. Der ideale Urlaub<br />
könnte also wie folgt aussehen: In der ersten Hälfte<br />
die Hände in den Schoß legen, in der<br />
zweiten Hälfte täglich Mühle spielen. (df)<br />
Bild: koldunova_anna/Fotolia<br />
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