12.11.2018 Aufrufe

Industrieanzeiger 21.18

Themenheft Technischer Einkauf, Zulieferung

Themenheft Technischer Einkauf, Zulieferung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>21.18</strong><br />

13.08.2018 | 140. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Extra-Ausgabe Technischer Einkauf<br />

E-Mobility Neue Bedarfe, andere Spielregeln Seite 24<br />

Standort Hightech aus der Schweiz Seite 44<br />

Aventics-Manager Hart<br />

Pneumatik-Shop<br />

geht online Seite 22<br />

Special<br />

Zukunft des<br />

Einkaufs<br />

Seite 29<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 1


ECOSIT ® RFID<br />

So sieht die Beschaffung der Zukunft aus<br />

ECOSIT ® setzt neue Maßstäbe im Beschaffungsprozess<br />

Die RFID Box wird vom reinen Auslöser der Bestellung zur Informationszentrale.<br />

Das 15"-Touchdisplay ermöglicht den Zugriff auf die zentrale Datenbank und die<br />

Kontaktaufnahme zu Böllhoff über eine direkte Videohotline.<br />

So können Fragen schnellstmöglich geklärt werden, ohne den Arbeitsplatz<br />

zu verlassen.<br />

Begeisterung für erfolgreiche Verbindungen.<br />

Tel. +49 521 4482-03<br />

dienstleister@boellhoff.com<br />

www.boellhoff.de<br />

2 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


meinung<br />

Fair Play,<br />

quo vadis?<br />

Wo ist er nur geblieben, der faire und ehrliche Umgang der OEMs<br />

mit den Zulieferern. Sind Win-win-Situation oder leben und leben<br />

lassen in der Automobilbranche nur Floskeln? Es sieht so aus.<br />

Derzeit nehmen die Klagen wieder zu, fast wie zu López-Zeiten. Vor<br />

allem kleinere und mittelständische Zulieferer sind betroffen, können<br />

sie sich nicht so wehren wie die Großen. Hier steht Marktmacht<br />

gegen Marktmacht, man begegnet sich auf Augenhöhe.<br />

Gewiss: Die Automobilbauer brauchen Geld, trotz hoher Gewinne.<br />

Aber das eine scheint mit dem anderen nichts zu tun zu haben.<br />

Selbst Strafen in Milliardenhöhe, etwa für die Dieselaffäre, trüben<br />

die Bilanzen der Fahrzeughersteller kaum.<br />

Der Druck auf die Zulieferer basiert auf der<br />

Zukunft. Man brauche viel Geld für die<br />

Entwicklung der Elektromobilität, für<br />

autonome Fahrzeuge, für deren Vernetzung.<br />

Das holt man sich gern zum Teil bei den<br />

Lieferanten.<br />

Leider gehören zu den Verhandlungen auch<br />

zweifelhafte Methoden, über die aber kaum<br />

gesprochen wird. Nur gemunkelt. Sei es<br />

Eintrittsgeld, um Angebote abgeben zu<br />

dürfen. Seien es unzulässige mündliche<br />

Nebenabreden. Oder das vorherige Einfordern<br />

hoher Rabatte, um die Chance auf<br />

einen künftigen Auftrag zu haben. Wer<br />

aufmuckt, ist weg vom Fenster. Wobei, es ist<br />

nichts dagegen einzuwenden, wenn echte<br />

Produktivitätsfortschritte in Form von<br />

Rabatten weitergegeben werden.<br />

Man muss sich nur die Bilanzen der<br />

OEMs anschauen, und die der Zulieferer.<br />

Oder die Summen, die die festen Mitarbeiter<br />

der OEMs in letzter Zeit als Prämie<br />

erhielten. Sei Ihnen gegönnt. Aber am<br />

Erfolg der Automobilhersteller sind eben<br />

auch die Zulieferer beteiligt. Und die<br />

gehen häufig leer aus. •<br />

Themen <strong>21.18</strong><br />

06 Technik-Augenblicke<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

10 Frachteinkauf<br />

14 Elektromobilität<br />

18 Automotive-Zubehör<br />

22 E-Commerce<br />

24 Einkaufsstrategien<br />

26 Beschaffungslogistik<br />

29 Sonderteil Einkauf 4.0<br />

44 Standort Schweiz<br />

52 Digitale Demofabrik<br />

54 Industrieprodukte<br />

82 Produkte<br />

90 Glosse<br />

Spannende<br />

Berichte aus der<br />

Wissenschaft.<br />

Print, digital und als App.<br />

Jetzt<br />

lesen!<br />

Wissenschaft ist Spannung pur –<br />

mit bild der wissenschaft erfahren<br />

Sie schon heute, was morgen unser<br />

Leben bestimmt. In jeder Ausgabe<br />

finden Sie Aufsehen erregende<br />

Themen aus allen Bereichen von<br />

Forschung und Wissenschaft –<br />

detailliert und in verständlichen<br />

Zusammenhängen dargestellt.<br />

bild der wissenschaft.<br />

Verstehen, was dahintersteckt!<br />

Werner Götz<br />

Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

www.direktabo.de/bdw/angebote<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 3


inhalt <strong>21.18</strong><br />

44 | Hightech-Land Schweiz<br />

Auch 2018 listet der Global<br />

Innovation Index die<br />

Schweiz auf Platz eins der<br />

innovativsten Nationen der<br />

Welt. Das Land punktet mit<br />

wichtigen Kompetenzen und<br />

kluger Standortpolitik.<br />

29 | Special: Einkauf 4.0<br />

Die Automatisierung der<br />

Beschaffungsprozesse ist<br />

nicht mehr als die erste Welle<br />

der digitalen Transformation.<br />

Moderne Tools bilden die<br />

analogen Prozesse optimiert<br />

ab und beschleunigen die<br />

Ausführung.<br />

22 | Interview<br />

Der Pneumatikspezialist<br />

Aventics startet diesen September<br />

in Deutschland seinen<br />

Online-Shop. Die Besonderheiten<br />

erläutert der E-Commerce-Experte<br />

Andreas Hart.<br />

4 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


News & Management<br />

03 Meinung<br />

Der Umgang von OEMs mit Automobilzulieferern<br />

lässt zu wünschen übrig<br />

10 Maschinen- und Anlagenbau<br />

Bei der Abwicklung des<br />

Frachteinkaufs bestehen Defizite<br />

11 Werkzeugmaschinen<br />

Italiens Herstellerindustrie schließt<br />

2017 mit Wachstum ab<br />

12 Predictive Maintenance<br />

Wer im aufstrebenden Weltmarkt<br />

mitmischen will, muss sich anpassen<br />

14 Elektromobilität<br />

Testlösungen für autonome- und E-<br />

Autos versprechen Milliardenumsätze<br />

18 Automotive-Zubehör<br />

Die Automechanika in Frankfurt<br />

präsentiert neue Trends<br />

●22 Interview<br />

E-Commerce-Experte Andreas Hart<br />

zum neuen Aventics-Online-Shop<br />

24 Einkaufsstrategie<br />

Elektromobilität verändert die Bedarfe<br />

und die Spielregeln im Einkauf<br />

26 Beschaffungslogistik<br />

Wie Blockchains die Effizienz und<br />

Sicherheit in Lieferketten steigern<br />

Special: Zukunft des Einkaufs<br />

●29 Digitalisierung<br />

In Zeiten von Digitalisierung und<br />

Disruption muss sich der Einkauf von<br />

bisherigen Strukturen lösen und sich<br />

neu ausrichten<br />

Technik & Wissen<br />

●44 Standort Schweiz<br />

Für die Spitzenwerte des Hightech-<br />

Landes Schweiz gibt es gute Gründe<br />

52 Digitale Demofabrik<br />

Comarch forscht mit der RWTH<br />

Aachen an einem durchgängigen<br />

Internet of Production für KMU<br />

Industrieprodukte<br />

54 Antriebs-/Fluidtechnik<br />

Tragbare Filtereinheit vereinfacht die<br />

Wartung auf engstem Raum<br />

58 Fertigungstechnik<br />

Trotz hoher Leistungsfähigkeit und<br />

Präzision sind die neuen Tools flexibel<br />

60 Qualitätssicherung<br />

Auswerte-Elektronik für tägliche<br />

Messaufgaben in der Fertigteilprüfung<br />

62 Pumpen & Kompressoren<br />

Frequenzgeregelter Kompressor hilft<br />

Energie einzusparen<br />

64 Oberflächentechnik<br />

Optimierte Behälterlösungen für die<br />

individuelle Teilereinigung<br />

66 Zulieferprodukte<br />

Zweistrahliger Laser schmilzt<br />

Hochleistungskunststoff PEEK auf<br />

74 Betriebsbedarf<br />

Tray-Wechselgerät mit direkter<br />

Palettierung auf Bodenroller<br />

78 Arbeitsschutz<br />

Heizjacke mit sechs individuell steuerbaren<br />

Heizzonen lädt Smartphone<br />

Produkte & Service<br />

06 Augenblicke der Technik<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

14 Veranstaltungen<br />

20 Menschen<br />

82 Produkte<br />

87 Impressum & Vorschau<br />

88 Firmenschriften<br />

89 Wir berichten über<br />

90 Zuletzt<br />

Zum Titelbild<br />

Neue Lösungen, Entwicklungen und<br />

Plattformen prägen den technischen<br />

Einkauf bereits heute. Bild: sdecoret/Fotolia<br />

Bestens<br />

sortiert<br />

Die Beschaffungsplattform<br />

für C-Produkte<br />

Jetzt informieren:<br />

simplesystem.com<br />

simple system GmbH & Co. KG<br />

Haberlandstraße 55<br />

D-81241 München<br />

Tel: +49 (0) 8 00 / 0 00 58 35<br />

Fax: +49 (0) 8 00 / 0 00 58 37<br />

info@simplesystem.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 5


6 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


nahm am 11. Juni 2018<br />

die weltweit präziseste<br />

Neutrino-Waage im Rahmen<br />

des Karlsruhe Tritium<br />

Neutrino (KATRIN) Exaugenblicke<br />

der technik<br />

Sie nehmen ihren Anfang in Kernreaktionen,<br />

zum Beispiel in unserer Sonne oder in<br />

radioaktiven Zerfallprozessen. Sie interagieren<br />

kaum mit anderer Materie, durchdringen<br />

problemlos alles, unabhängig von<br />

seiner Dichte und sind so klein und leicht,<br />

dass die Wissenschaft lange Zeit glaubte,<br />

sie hätten keine Masse: Neutrinos. Die<br />

schwer fassbaren Teilchen sind die leichtesten<br />

und häufigsten Teilchen in unserem<br />

Universum. Die Frage nach ihrer Masse gehört<br />

zu den wichtigsten der modernen Teilchenphysik<br />

und Kosmologie. Ihrer Beantwortung<br />

widmen sich derzeit 150 Forscher<br />

am KIT. Nach 17 Jahren Plan- und Bauzeit<br />

periments ihre Dienste auf. Der europaweit<br />

einzigartige Apparat ist eine 70 m lange,<br />

60 Mio. € teure Messanlage, an deren<br />

Beginn Titrium steht. Die radioaktive Version<br />

von Wasserstoff spaltet sich hier in<br />

Elektronen und Neutrinos auf, die über<br />

ein starkes Magnetfeld zum Herzstück des<br />

Projekts gelangen: ein 24 m langes, 200 t<br />

schweres Spektrometer aus Edelstahl<br />

(Bild). Im Innern dieser Vakuumkammer,<br />

wird letztlich die Masse der Elektronen gemessen,<br />

die gleich der von Neutrinos ist.<br />

Aufgrund ihrer Größe konnte das Spektrometer<br />

nicht über die Autobahn von seinem<br />

Produktionsort in Oberbayern zum<br />

KIT nach Karlsruhe transportiert werden,<br />

sondern musste einen 9.000 km langen<br />

Umweg über die Donau, das Mittelmeer,<br />

die Nordsee und den Rhein nehmen. Das<br />

Bild zeigt den Transport bei Karlsruhe.<br />

Bild: KIT<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 7


tipps der redaktion<br />

Stil gepaart mit Effizienz<br />

Immer öfter sieht man Glühbirnen – ganz ohne Lampenschirme<br />

– als minimalistisches Statement oder als Ausdruck<br />

von Design von der Decke baumeln. Ausgefallene<br />

Modelle gibt es zum Beispiel von Nanoleaf. Die LED-Leuchtmittel<br />

sind in weiß, schwarz oder mit Blumenmuster und in<br />

einem warmen oder kalten Farbton erhältlich. Der Hersteller<br />

verspricht eine Lebensdauer von 30.000 Stunden und bietet<br />

Modelle von 7,2 bis 15 Watt an. Dimmbare Versionen sind ebenfalls<br />

erhältlich.<br />

Bild: Nanoleaf<br />

@<br />

Eine<br />

Übersicht sowie weitere Informationen zu<br />

den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:<br />

www.industrieanzeiger.de/tipps<br />

Gerader Rücken kann entzücken<br />

Bild: Percko<br />

Tagsüber ist es der Bürostuhl,<br />

abends die Couch: Der moderne<br />

Mensch verbringt den Großteil<br />

seiner Zeit sitzend oder<br />

liegend – und das oftmals mit<br />

einer schlechten Körperhaltung,<br />

die Rückenschmerzen begünstigt.<br />

Hier setzt die Kleidung von<br />

Percko an. Als Top oder T-Shirt<br />

unterhalb des normalen Outfits<br />

getragen, üben die Oberteile<br />

Druck aus, sobald man eine<br />

ungesunde Haltung einnimmt.<br />

Dies geschieht über ergonomisch<br />

an den Rücken angepasste<br />

Bänder im Stoff, die sich stufenweise<br />

spannen lassen. Ganz<br />

ohne Elektronik wird man so<br />

daran erinnert, aufrecht durch<br />

den Tag zu gehen.<br />

Günstig in den Urlaub starten<br />

Bild: Backmarket<br />

Refurbished oder wiederaufbereitet – für wen bei Elektrogeräten<br />

wie Urlaubskameras auch secondhand infrage kommt, sollte sich<br />

auf backmarket.de umsehen. Als Anbieter von generalüberholter<br />

oder neuwertiger Ware, bietet die E-Commerce-Plattform Computer,<br />

Smartphones, Fernseher, Drohnen, Spielekonsolen... oder<br />

eben Fotokameras zu günstigen Preisen an. Diese liegen dort im<br />

Schnitt 48 % unter den Originalkosten. Die Reisekasse freut sich.<br />

8 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Für die Nerds von morgen<br />

Mit dem Conrad-Lernpaket rund um das Internet der Dinge<br />

können technikbegeisterte Tüftler die Steuerung von Hardware<br />

über das Internet von Grund auf lernen. 22 Experimente laden<br />

Interessierte ab 14 Jahren dazu ein, mehr über den Schaltungsaufbau<br />

oder die Netzwerk- und HTML-Programmierung zu erfahren.<br />

Mit dabei: ein IoT-WiFi-Board, ein 100-seitiges Handbuch und 13<br />

spannende Bauteile.<br />

Bild: Conrad Electronic<br />

Bild: Westmark<br />

Nachhaltiger Genuss<br />

Wer Filterkaffee trinkt, nutzt wahrscheinlich<br />

auch Filtertüten aus Papier. Als Öko-Alter -<br />

native bieten sich Dauerfilter an, zum Beispiel<br />

von Westmark. Diese bestehen aus Kunststoff<br />

und rostfreiem Edelstahl, sind geschmacksneutral<br />

und lassen sich nach der Nutzung dank<br />

Bügel einfach entnehmen und wieder einsetzten.<br />

In Größe 4 sind die Filter für alle gängigen<br />

Kaffeemaschinen oder Hand-Kaffeefilter geeignet<br />

und ergeben 8 bis 12 Tassen. Die Reinigung<br />

erfolgt per Hand oder Spülmaschine. Auf Dauer<br />

ausgelegt, gibt es fünf Jahre Garantie.<br />

Elektrische Transportfahrzeuge<br />

vom Weltmarktführer ClubCar USA<br />

wirtschaftlich · umweltfreundlich · zuverlässig<br />

umfangreiches Zubehör · StVZO und vieles mehr !<br />

360 kg<br />

max. 27 km/h<br />

Zugkraft:<br />

750 kg<br />

545 kg<br />

max. 27 km/h<br />

Zugkraft:<br />

950 kg<br />

700 kg<br />

max. 40 km/h<br />

Zugkraft:<br />

950 kg<br />

carryall 300<br />

carryall 500<br />

carryall 700<br />

Händleranfragen erwünscht!<br />

Cart Care Company GmbH<br />

Industriestr. 12 | D-25421 Pinneberg<br />

Tel. +49 (0)4101-3748394<br />

Offizieller Club Car Distributer in Deutschland<br />

Ihr Partner bei Kauf, Leasing, Miete und Service<br />

www.cartcare.de · info@cartcare.de


nachrichten<br />

Dringender<br />

Handlungsbedarf<br />

Frachteinkauf | Im Maschinen- und Anlagenbau<br />

offenbart oft die Abwicklung des Frachteinkaufs<br />

Defizite. Zu hinterfragen ist deshalb das konventionelle<br />

Frachtvergabesystem zu Tagespreisen.<br />

Ein effizienter Frachteinkauf zu<br />

Tagespreisen braucht klar definierte<br />

Zuständigkeiten innerhalb<br />

des Unternehmens, zudem<br />

sollte die Aufgabe in der richtigen<br />

Abteilung verortet sein.<br />

Doch bereits hier hakt es: Bei<br />

rund 25 % der vom Logistik -<br />

berater Prolog-Team im Auftrag<br />

von Conloxx befragten 55 mittelständischen<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbauern sind die technischen<br />

Einkaufsabteilungen mit<br />

der Beschaffung günstiger<br />

Transportdienstleistungen befasst.<br />

Dies sei wenig zielführend,<br />

da die Kernkompetenzen der<br />

Einkäufer im Beschaffen von<br />

Produktionsmaterialien liegen.<br />

Versand- und Logistikabteilungen<br />

hingegen hätten in der Regel<br />

die nötige praxisrelevante Erfahrung,<br />

welcher Spediteur die<br />

beste Transportabwicklung biete.<br />

„Damit einzelne Abteilungen<br />

nicht überlastet werden, ist die<br />

Verwendung eines digitalen<br />

Frachtvergabesystems sinnvoll“,<br />

empfiehlt Logistikberater Martin<br />

Stoll.<br />

Rund zwei Drittel der Teilnehmer<br />

halten Compliance und<br />

Revisionssicherheit für wichtige<br />

Aspekte ihres Frachteinkaufs.<br />

Konkret bedeutet dies, dass gesetzliche<br />

Bestimmungen sowie<br />

selbst definierte Verhaltensrichtlinien<br />

während des gesamten<br />

Ausschreibungsprozesses durchgehend<br />

beachtet werden. Dennoch<br />

wickeln etwa 70 % der<br />

Maschinen- und Anlagenbauer<br />

ihren Frachteinkauf über Telefon,<br />

E-Mail und Fax ab. Diese<br />

Routine stehe in Widerspruch<br />

zu Compliance und Revisionssicherheit,<br />

da die genannten Kommunikationsmittel<br />

oftmals keine<br />

rechtssichere Transportabwicklung<br />

gewährleisten, heißt es<br />

in der Studie. Mit Frachtsoftware<br />

gehen man hingegen auf<br />

Nummer sicher, weiß Stoll.<br />

Bei einem Viertel der Unternehmen<br />

vergehen zudem von<br />

der Anfrage bis zur Vergabe<br />

mehr als 30 min. Sie stoßen<br />

schnell an ihre Grenzen, würden<br />

sie für einen Frachtauftrag bei<br />

mehreren Transportdienstleistern<br />

anfragen. Schon deshalb<br />

würden sich digitale Frachtvergabesysteme<br />

anbieten. •<br />

Digitale Frachtvergabesysteme<br />

stellen transparente<br />

und revisionssichere<br />

Geschäftsvorgänge sicher<br />

und verhindern Compliance-Verstöße.<br />

Bild: vege/<br />

Fotolia<br />

Zulieferindustrie ohne neue Impulse<br />

Die Kapazitäten der Zulieferer sind derzeit<br />

gut ausgelastet – Neue Impulse fehlen<br />

jedoch. Bild: paulbranding/Fotolia<br />

Geschäftsklima | Die deutschen Zulieferer<br />

haben im Juli ihr Niveau der beiden Vormonate<br />

gehalten. Laut der Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie ArGeZ unterlagen sowohl<br />

die Einstufung der aktuellen Lage als auch<br />

die Bewertung der Perspektiven bis zum<br />

Jahreswechsel 2018/2019 keinen neuen Impulsen.<br />

Die monatliche Umfrage in Zusammenarbeit<br />

mit dem Ifo-Institut München fand<br />

noch vor den Gesprächen von EU-Kommissionspräsident<br />

Jean-Claude Juncker und<br />

US-Präsident Donald Trump statt. Somit<br />

konnten deren Ergebnisse – unter anderem<br />

die Vertagung der Ausweitung der Zollsätze<br />

auf Pkws sowie Komponenten – keinen Einfluss<br />

mehr auf die Umfrage nehmen.<br />

Die ArGeZ gibt derzeit jedoch keine Entwarnung,<br />

da erfahrungsgemäß nicht zu bestimmen<br />

sei, wie die „Halbwertszeit der Vereinbarungen“<br />

ausfalle. So sei davon auszugehen,<br />

dass sich die derzeitigen Unsicherheiten<br />

eher noch verfestigen würden.<br />

Die 600 befragten Zulieferunternehmen<br />

gehören den folgenden Industriebereichen<br />

an: Gießerei, Kunststoffverarbeitung. Stahlund<br />

Metallverarbeitung, Nichtmetall (NE),<br />

Kautschuk und Technische Textilien. •<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Positive Bilanz<br />

für Italien<br />

Jahresabschluss | Italiens Herstellerindustrie für Werkzeugmaschinen,<br />

Robotik und Automatisierung zeigte 2017<br />

ein Wachstum in allen relevanten Wirtschaftsindikatoren.<br />

Mit einem Umsatz von mehr als<br />

9 Mrd. Euro haben Italiens Hersteller<br />

das Jahr 2017 laut Branchenverband<br />

Ucimu positiv abgeschlossen.<br />

Die Produktion<br />

von Werkzeugmaschinen, Robotern<br />

und Automatisierungslösungen<br />

lag knapp über 6 Mio.<br />

Euro und verzeichnete damit im<br />

Vergleich zum Vorjahr einen<br />

Anstieg um 9,6 %.<br />

Dieses Ergebnis ist sowohl<br />

auf die gestiegene Inlandsnachfrage<br />

als auch auf die im Vergleich<br />

zu 2016 wieder positive<br />

Exportrate zurückzuführen: Die<br />

Lieferungen an den Binnenmarkt<br />

sind um 17,4 % auf 2,7<br />

Mio. Euro gestiegen, während<br />

sich der Export um 4,1% auf<br />

3,4 Mio Euro erhöht hat.<br />

Damit nimmt Italien nach<br />

China, Deutschland und Japan<br />

den vierten Platz unter den weltweiten<br />

Herstellern der Branche<br />

ein. Als Exporteur verteidigt das<br />

Land seinen dritten Platz hinter<br />

Deutschland und Japan. Hauptabsatzmarkt<br />

für italienische<br />

Produkte war hierbei mit 343<br />

Mio. Euro Deutschland. Es folgten<br />

China mit 342 Mio. und die<br />

USA mit 318 Mio. Euro.<br />

Laut Ucimu ist 2018 ein Produktionsanstieg<br />

von 9,3 % auf<br />

6,7 Mio. Euro zu erwarten. Hier<br />

stellt Verbandspräsident Massimo<br />

Carboniero fest: „Es ist offensichtlich,<br />

dass wir nicht mehr<br />

die im Jahr 2017 registrierten<br />

Steigerungen erwarten können,<br />

aber das Wachstum, obgleich<br />

moderat, zeigt an, dass der<br />

Markt noch steigt und sich auf<br />

Rekordniveau stabilisiert.“ •<br />

Italiens Werkzeugmaschinenhersteller<br />

verzeichneten<br />

im zweiten Quartal<br />

2018 einen Auftragseingang<br />

von + 2,8 %.<br />

Bild: Rawf8/Fotolia<br />

Einkauf muss sich neu ausrichten<br />

Organisation | In Zeiten von Digitalisierung<br />

und Disruption sehen sich industrielle Einkaufsabteilungen<br />

neuen Rahmenbedingungen<br />

gegenüber. Da gerade der Einkauf im<br />

volatil gewordenen Umfeld eine Schlüsselrolle<br />

einnimmt, muss er sich von bisherigen<br />

Strukturen lösen und neu ausrichten. Notwendige<br />

Schritte erläutert die Roland-Ber-<br />

ger-Studie „Procurement-Endgame“. Um<br />

weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, müsse<br />

ein Unternehmen in seiner Einkaufsstrategie<br />

unbedingt „die neuen Anforderungen<br />

an den Einkauf aus disruptiven Trends und<br />

die eigene Digitalisierung berücksichtigen“,<br />

rät Berger-Partner Oliver Knapp.<br />

Demnach kann die notwendige Transformation<br />

in einem mehrstufigen<br />

Prozess gelingen. Als erstes gilt<br />

es, die Rahmenbedingungen, also<br />

branchenspezifische Trends,<br />

die Firmenstrategie sowie die individuellen<br />

Erfolgsfaktoren des<br />

Mittlerweile werden auch<br />

komplexere Aufgaben im<br />

Einkauf automatisiert<br />

erledigt. Bild: metamorworks/Fotolia<br />

Unternehmens zu betrachten. Zu diesem<br />

Schritt gehört auch eine Analyse, was die<br />

Einkaufsfunktion zukünftig leisten muss<br />

und wie viel Zeit für die Transformation<br />

bleibt. „Wer nur die Digitalisierung angeht<br />

oder neue Trends im Markt außer Acht<br />

lässt, wird scheitern. Eine ganzheitliche Betrachtung<br />

aller Einflussgrößen ist entscheidend<br />

für die Transformation“, so Knapp.<br />

Darauf aufbauend entstehen verschiedene<br />

Szenarien: Wie sollen die Organisation<br />

und Rolle des Einkaufs sowie das Zuliefernetzwerk<br />

aussehen, welche Kapazitäten<br />

werden durch die digitale Standardisierung<br />

frei? Die einzelnen Faktoren müssten Unternehmen<br />

individuell gewichten und im Hinblick<br />

auf ihre Möglichkeiten bewerten. In<br />

weiteren Schritten geht es darum, Szenarien<br />

und strategische Maßnahmen zu realisieren.<br />

Mit einer solchen Roadmap lasse sich die<br />

Transformation Schritt für Schritt steuern<br />

und erfolgreich umsetzen, meint Knapp. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 11


nachrichten<br />

Ticker<br />

+++ Faulhaber | Der Unternehmensbereich<br />

Antriebssysteme<br />

des Anbieters von Miniatur- und<br />

Mikroantriebstechnik aus Baden-Württemberg<br />

übernimmt<br />

Dimatech, einen Hersteller für<br />

Schrittmotoren in Scheibenmagnettechnologie<br />

aus der Schweiz.<br />

Damit erweitert Faulhaber sein<br />

Portfolio bei Schrittmotoren im<br />

oberen Leistungsbereich. +++<br />

Klare Strategie statt<br />

Datenflut<br />

❧<br />

+++ Findling Wälzlager | Das<br />

Karlsruher Unternehmen investiert<br />

in zwei neue Dosieranlagen<br />

zur Wälzlagerbefettung und eine<br />

Spezialreinigungsanlage. So ist<br />

die Sonderfertigung in Serien bis<br />

1.000 Stück pro Losgröße und<br />

eine Verarbeitung von hochfertigen<br />

PTFE-Fetten dank ölfreier<br />

Oberflächen möglich. +++<br />

❧<br />

+++ Kemper | Der Hersteller<br />

von Absaug- und Filteranlagen<br />

aus dem westfälischen Vreden<br />

hat mit ITec einen neuen Vertriebspartner<br />

in Skandinavien.<br />

Das norwegische Unternehmen<br />

vertreibt mit rund 150 Schweißfachhändlern<br />

ab sofort exklusiv<br />

das Kemper-Portfolio. Der globale<br />

Zulieferer vertreibt etwa<br />

Schneid- und Werkzeugmaschinen<br />

sowie Lasersysteme. +++<br />

❧<br />

+++ SKF | Der schwedische Anbieter<br />

von Wälzlagern, Dichtungen,<br />

Schmiersystemen und Mechatronik-Bauteilen<br />

verkauft<br />

seinen Geschäftsbereich Lineartechnik<br />

und Aktuatorik an Triton,<br />

eine deutsch-schwedische<br />

Private-Equity-Gesellschaft. +++<br />

Predictive Maintenance<br />

bedeutet weit mehr als<br />

nur Betriebsdaten sammeln.<br />

Bild: NicoElNino/<br />

Fotolia<br />

Predictive Maintenance | Der Weltmarkt für vorausschauende<br />

Wartung wächst bis 2022 um bis zu 40 % pro Jahr. Wer<br />

reüssieren will, muss seine Unternehmenskultur ändern.<br />

Acht von zehn Unternehmen befassen<br />

sich bereits mit dem Thema<br />

vorausschauende Wartung,<br />

hat die Unternehmensberatung<br />

Roland Berger in ihrer Analyse<br />

„Predictive Maintenance –<br />

From data collection to value<br />

creation“ ermittelt. Reines Sammeln<br />

von Betriebsdaten sei aber<br />

viel zu kurz gedacht, mahnen<br />

die Berater. Schließlich gehe es<br />

weniger um die „richtigen“ Sensoren,<br />

als um Offenheit für neues<br />

(Service-)Denken. „In Wirklichkeit<br />

geht es hierbei um eine<br />

Unternehmenstransformation,<br />

die den Endkundenbedarf in<br />

den Mittelpunkt rückt“, sagt<br />

Roland Berger-Partner Sebastian<br />

Feldmann. Wenn das gelinge,<br />

würden sich Unternehmen vom<br />

reinen Technologie-Anwender<br />

und Datensammler zum serviceorientierten<br />

Wertschöpfungspartner<br />

wandeln und wären<br />

langfristig erfolgreich. Laut der<br />

Studie stehen am Ende von Predictive<br />

Maintenance neue Geschäftsmodelle<br />

und eine Unternehmenskultur,<br />

die nicht mehr<br />

in Silos denkt.<br />

Im heutigen klassischen After-Sales<br />

verdienen die Unternehmen<br />

hauptsächlich am Verkauf<br />

von Hardware und nachgelagerter<br />

Produktion, etwa mit<br />

einer Verpackungsmittelmaschine<br />

und Ersatzteilen. Im Zeitalter<br />

von Predictive Maintenance<br />

würden sie zum Leistungsverkäufer<br />

des eigentlichen Ergebnisses<br />

ihrer Hardware, etwa Anzahl<br />

der Verpackungen pro<br />

Stunde. •<br />

12 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Visuelle Qualitätssicherung im Visier<br />

Übernahme | Atlas Copco<br />

Holding aus Essen hat Quiss mit<br />

Sitz in Puchheim bei München<br />

übernommen. Die zum schwedischen<br />

Industriekonzern Atlas<br />

Copco gehörende deutsche<br />

Produktionsstätte für Produktivitätslösungen<br />

der Industrie will<br />

durch die Akquisition Kompetenz<br />

im Bereich der visuellen<br />

Qualitätssicherung und Roboterführung<br />

gewinnen. Quiss bie-<br />

tet Systemlösungen zur visuellen<br />

100-%-Inspektion und Überwachung<br />

von Kleb- und Dichtstoffapplikationen<br />

an. Die derzeit 45<br />

Beschäftigten widmen sich der<br />

Bildverarbeitung mit zugehörigen<br />

Algorithmen sowie dem<br />

Systemaufbau inklusive Hardund<br />

Software.<br />

Henrik Elmin, Präsident des<br />

Konzernbereichs Industrietechnik<br />

bei Atlas Copco, spricht von<br />

einem „deutlichen Mehrwert“<br />

für Kunden im Bereich der Automation.<br />

•<br />

Fahrerlose<br />

Intralogistik<br />

Kooperation | Die SSI Schäfer<br />

Gruppe als Anbieter von modularen<br />

Lager- und Logistiklösungen<br />

mit Hauptsitz im saarländischen<br />

Neunkirchen kooperiert<br />

mit DS Automotion aus Linz.<br />

Durch finanzielle Beteiligung<br />

von SSI Schäfer am Hersteller<br />

für fahrerlose Transportsysteme<br />

für die innerbetriebliche Logistik<br />

und Montage, wollen beide<br />

Geschäftspartner ihre FTS-<br />

Kompetenz in der Intralogistik<br />

ausbauen.<br />

Aus Sicht von DS Automotion<br />

bedeutet die Kooperation eine<br />

Erweiterung des eigenen Produktportfolios<br />

als Antwort auf<br />

eine steigende Nachfrage nach<br />

agilen Systemen in der Intralogistik.<br />

Geschäftsführer Arthur<br />

Kornmüller bewertet die Partnerschaft<br />

daher wie folgt: „Mit<br />

der weltweit tätigen SSI Schäfer<br />

Gruppe haben wir den passenden<br />

Partner gefunden, um das<br />

Geschäft mit Gesamtlösungen<br />

für die Lager- und Transportlogistik<br />

weiter auszubauen.“<br />

Manfred Hummenberger,<br />

weiterer Geschäftsführer bei DS<br />

Automotion, spricht in diesem<br />

Zusammenhang von „flexiblen<br />

innerbetrieblichen Materialflüssen“,<br />

die in „ganzheitliche Logistiklösungen<br />

integriert“ werden<br />

sollen.<br />

SSI Schäfer beschäftigt derzeit<br />

rund 10.500 Mitarbeiter an<br />

zehn Produktionsstätten. •<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 13


nachrichten<br />

Veranstaltungen<br />

Prozesskette im Fokus – Korrosionsschutz,<br />

26. September, Ulm<br />

Bantleon, Ulm<br />

www.bantleon.de<br />

Elektromobilität sorgt für<br />

Milliarden-Umsatz<br />

❧<br />

Spritzgießen – Grundlagen und Verfahren,<br />

26. - 27. September, Ostfildern<br />

Technische Akademie Esslingen e. V.,<br />

Ostfildern<br />

www.tae.de<br />

O-Ringe im Detail erklärt, 27. September,<br />

Pinneberg<br />

C. Otto Gehrckens, Pinnenberg<br />

www.cog.de<br />

❧<br />

❧<br />

Datacenter Experience – Zukunft. Heute,<br />

27. September, München<br />

Socomec, Mannheim<br />

www.datacenter-experience.com<br />

IAA – Messe für Nutzfahrzeuge,<br />

27. September - 04. Oktober, Hannover<br />

Verband der Automobilindustrie e. V.,<br />

Berlin<br />

www.iaa.de<br />

❧<br />

❧<br />

Wärmeleitfähige Kunststoffe clever eingesetzt<br />

– Der Wandel vom Isolator zum Wärmeleiter,<br />

27. September, Lüdenscheid<br />

Kunststoff-Institut, Lüdenscheid<br />

www.kunststoff-institut-luedenscheid.de<br />

❧<br />

Feinwerktechnische Konstruktion,<br />

27. - 28. September, Dresden<br />

DGFT Deutsche Gesellschaft für Feinwerktechnik<br />

e.V., Dresden<br />

www.dgft-ev.de<br />

Die Entwicklung und<br />

Prüfung autonomer<br />

Fahrzeuge wird den Fortschritt<br />

bei Prüfgeräten<br />

voranbringen.<br />

Bild: zapp2photo/Fotolia<br />

Anzeige<br />

Klassisches Kanban<br />

vier RFID-Varianten<br />

Konsignation, eShop ...<br />

Markt | In Testlösungen für Elektro- und autonome Fahrzeuge<br />

stecken Umsätze von 2,81 Mrd. US-Dollar bis zum<br />

Jahr 2024, so eine Studie von Frost & Sullivan.<br />

Die aktuelle Analyse von Frost<br />

& Sullivan trägt den Titel „Global<br />

Integrated Automotive Test<br />

Solutions, Forecast to 2024“<br />

und hat herausgefunden, dass<br />

Testlösungen für Elektrofahrzeuge,<br />

Emissionskontrolle und<br />

autonome Fahrzeuge bis 2024<br />

Bis zu 50% im Einkauf sparen:<br />

C-Teile-Management<br />

www.lederer-online.com<br />

Umsatzchancen in Höhe von<br />

2,81 Mrd. US-Dollar schaffen<br />

wird. Das Beratungsunternehmen<br />

rechnet mit Partnerschaften<br />

und Kooperationen zwischen<br />

Herstellern von Prüfgeräten<br />

und Technologieunternehmen.<br />

Die Entwicklung und Prü-<br />

0001537960_000002.indd 1 19.03.15 13:37<br />

fung autonomer Fahrzeuge wird<br />

den Fortschritt bei Prüfgeräten<br />

voranbringen. Eine detaillierte<br />

Einschätzung der wichtigsten<br />

Dynamiken im Markt, aufkommende<br />

Automobiltechnologien,<br />

Umsatzprognosen, Marktanteile<br />

und Wettbewerberanalysen in<br />

den wichtigen Segmenten Elektronik,<br />

Mechatronik, Telematik<br />

und Konnektivität sind ebenfalls<br />

Teil der Studie. Die Komplexität<br />

moderner Automobilsysteme<br />

bedarf einer umfassenden<br />

Prüfung der Elektronik als<br />

auch der Software. Neue Player<br />

aus angrenzenden Märkten wie<br />

Informationstechnik, Sicherheitssysteme<br />

und Mobilfunknetzbetreiber<br />

treten in den<br />

Markt für automobile Telematiksysteme<br />

ein und ebnen damit<br />

den Weg für neue Wachstumsmöglichkeiten<br />

für Anbieter von<br />

Testsystemen. •<br />

14 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Charlie erkundet den Mars<br />

Robotik | Die Entwicklung eines autonomen Roboterschwarms<br />

zur Erforschung des Valles Marineris auf dem<br />

Mars ist das Ziel der Forschungsinitiative VaMEx des DLR.<br />

In dem nun als Teilprojekt dieser Initiative<br />

abgeschlossenen Verbundvorhaben VIPE<br />

entwickelte der Forschungsbereich Robotics<br />

Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums<br />

für Künstliche Intelligenz<br />

(DFKI) eine den Schwarm ergänzende hominide<br />

Roboterplattform weiter, die sich<br />

kletternd über Felsen und steile Hänge hinwegbewegen<br />

kann. Der bis zu 7 km tiefe<br />

Grabenbruch des Valles Marineris auf dem<br />

Fraunhofer ILT gewinnt Leibinger-Preis<br />

Award | Für die Entwicklung des EHLA<br />

(Extremes Hochgeschwindigkeits Laserauftragschweißen)<br />

wird ein Forscherteam des<br />

Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT<br />

und des Lehrstuhls für Digital Additive Production<br />

DAP der RWTH Aachen University<br />

mit dem Berthold Leibinger Innovationspreis<br />

2018 geehrt. Mit EHLA lassen sich<br />

Bauteile besonders wirtschaftlich und<br />

gleichzeitig umweltfreundlich beschichten,<br />

reparieren oder additiv fertigen. Die Innovation<br />

basiert auf dem Laserauftragschwei-<br />

Der vierbeinige Laufroboter erklimmt<br />

die künstliche Kraterumgebung in der<br />

Weltraumexplorationshalle.<br />

Bild: DFKI/Thomas Frank<br />

Mars ist das größte Grabenbruchsystem<br />

unseres Sonnensystems und für die Wissenschaft<br />

von großem Interesse. Berge,<br />

Schluchten und Höhlen machen das Gebiet<br />

jedoch zu einem für die Exploration<br />

extrem komplexen Terrain. Für eine umfangreiche<br />

Erforschung des Valles Marineris<br />

fehlte es bisher an einer Roboterplattform,<br />

die sich auch innerhalb der zerklüfteten<br />

Felsformationen fortbewegen sowie in Höhlen<br />

und Felsspalten vordringen und navigieren<br />

kann. Diese Lücke im Schwarm schließt<br />

der vierbeinige hominide Laufroboter<br />

„Charlie“, der im Projekt VIPE weiterentwickelt<br />

wurde.<br />

•<br />

ßen, das sich als Reparaturverfahren für<br />

Turbinenschaufeln bewährt hat. Die geringe<br />

Verfahrensgeschwindigkeit verhinderte allerdings<br />

bisher den serienmäßigen Einsatz<br />

beim Beschichten großer Bauteile. Dieser<br />

Nachteil ist jetzt behoben, da beim EHLA-<br />

Verfahren Metallpulverpartikel direkt im<br />

Laserstrahl geschmolzen werden. So kann<br />

die Prozessgeschwindigkeit von bisher maximal<br />

einigen m/min auf maximal 500<br />

m/min gesteigert werden. Gleichzeitig sinkt<br />

die herstellbare Schichtdicke nach eigenen<br />

Angaben von bisher über 500<br />

auf 10 bis 250 μm. •<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

N & BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />

Mit 130 Jahren Erfahrung<br />

zählt REYHER zu den<br />

führenden Handelsunternehmen<br />

für<br />

Verbindungselemente<br />

und Befestigungstechnik<br />

in Europa und beliefert<br />

Kunden weltweit.<br />

Effizientes C-Teile-<br />

Management<br />

Vielfältige E-Business-<br />

Lösungen<br />

Flexible Kanban-<br />

Versorgungssysteme<br />

Individuelle<br />

Konfektionierungsleistungen<br />

Das EHLA kommt als Alternative zum<br />

Hartverchromen mit umstrittenen<br />

Chrom(VI)-Verbindungen zum Einsatz.<br />

Bild: Fraunhofer ILT/Volker Lannert<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

Haferweg 1 · 22769 Hamburg<br />

Telefon 040 85363-0<br />

kontakt@reyher.de<br />

www.reyher.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 15


nachrichten<br />

Größtes Risiko sind<br />

die Mitarbeiter<br />

IT-Security | Eine neue IDC-Studie zeigt, dass nur 58 Prozent<br />

der deutschen Unternehmen über ein zentrales Konzept<br />

bei der Informationssicherheit verfügen.<br />

Laut der Studie „IT-Security-<br />

Trends in Deutschland 2018“<br />

verzeichneten zwei Drittel der<br />

befragten Unternehmen in den<br />

vergangenen Monaten Sicherheitsvorfälle.<br />

Durchgeführt hatte<br />

die Studie das Marktforschungs-<br />

und Beratungsunternehmen<br />

International Data Corporation<br />

(IDC). TA Triumph-<br />

Adler war als Kooperationspartner<br />

beteiligt. Demnach hat<br />

sich im Zuge der Digitalisierung<br />

die Sicherheitslage verschärft.<br />

Zwar wachse bei Unternehmen<br />

das Verständnis für den Nutzen<br />

moderner, ganzheitlicher IT-Security,<br />

die Umsetzung lasse aber<br />

weiterhin zu wünschen übrig.<br />

Und nach wie vor sind die eigenen<br />

Mitarbeiter auch durch<br />

mangelndes Bewußtsein das Sicherheitsrisiko<br />

Nummer 1. IDC<br />

hat IT-Entscheider aus 230 Organisationen<br />

mit mehr als 20<br />

Mitarbeitern zum Thema IT-Security<br />

befragt, um einen umfassenden<br />

Einblick in die IT-Securi-<br />

ty-Praxis in Deutschland zu bekommen.<br />

Laut der Studie ist der<br />

Anwender das potenzielle Angriffsziel.<br />

Der Mitarbeiter rangiere<br />

nach wie vor auf Platz 1<br />

bei den größten Risiken, gefolgt<br />

von unzureichend gesicherten<br />

Endpoints (37 %) und Angriffen<br />

von Cyber-Kriminellen, so die<br />

Marktforscher. Das Anwender-<br />

Fehlverhalten sowie mangelnde<br />

Awareness, etwa für die Gefahr<br />

von Phishing-Mails, Downloads<br />

oder Geräteverlusten, hätten<br />

Externen demnach in den vergangenen<br />

Monaten den Zugang<br />

zu Firmendaten erleichtert. •<br />

Weniger als der Hälfte<br />

der befragten Unternehmen<br />

ist der Schritt der<br />

Neubewertung ihrer IT-<br />

Security bisher gelungen.<br />

Bild: itcraftsman/Fotolia<br />

Erstes E.GO-Werk in Aachen eröffnet<br />

Elektromobilität | Das erste Produktionswerk<br />

der E.GO Mobile AG in Aachen ist eröffnet.<br />

Am Standort Aachen Rothe Erde hat<br />

Architekt Monty Klepzig vom Büro Pasucha<br />

& Klepzig symbolisch den Schlüssel für<br />

das Werk an den CEO und RWTH-Professor<br />

Dr. Günther Schuh und den Werksleiter<br />

Dr. Bastian Lüdtke übergeben. In dieser<br />

Werk 1 genannten Industrie 4.0-Vorzeige -<br />

fabrik produziert das Unternehmen mit 140<br />

Mitarbeitern das Elektrostadtauto E.GO<br />

Life. Die Produktion ist laut eigenen Angaben<br />

von der Entwicklung über den Einkauf<br />

bis hin zur Montage gekennzeichnet durch<br />

digitale Kontinuität sowohl in der Prozessdefinition<br />

als auch im Materialfluss. Die erste<br />

Auslieferung des konsequent als Zweitwagen<br />

konzipierten E.GO Life an Kunden<br />

soll Ende dieses Jahres erfolgen. Die Reichweiten<br />

sollen bei maximal 160 km liegen.<br />

Mit diesem Stromauto hat<br />

das Unternehmen das entwickelt,<br />

was die großen Konzerne<br />

in den vergangenen Jahren<br />

versäumt haben: ein günstiges<br />

und massentaugliches<br />

Elektroauto. •<br />

Das Elektrostadtauto<br />

E.GO Life rollt noch in<br />

diesem Jahr vom Band.<br />

Bild: E.GO Mobile<br />

Modernisierte<br />

Ausbildungsberufe<br />

Metall- und Elektroindustrie | Mit<br />

dem Start ins neue Ausbildungsjahr<br />

bilden Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs<br />

künftig in elf modernisierten<br />

industriellen Metall- und Elektroberufen<br />

aus. Voraussichtlich mehr<br />

als 40.000 Azubis lernen 2018/2019<br />

besonders im Hinblick auf die Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0 neue Inhalte.<br />

Dazu gehören unter anderem die<br />

Themen Datensicherheit und -analyse,<br />

informationstechnologische Auftragsabwicklung<br />

und Terminverfolgung,<br />

Recherche in Clouds und Netzen sowie<br />

der Umgang mit digitalen Lernmedien<br />

und mit Assistenz-, Diagnoseoder<br />

Visualisierungssystemen. Für<br />

laufende Ausbildungen gibt es sieben<br />

neue Zusatzqualifikationen, die Betriebe<br />

bei Bedarf nutzen können. •<br />

16 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Investition erhöht<br />

Produktivität<br />

Automatisierung | Bei SMC Deutschland in Egelsbach<br />

erhöht ein neues Automationssystem die Produktivität und<br />

Prozesssicherheit in der CNC-Fertigung.<br />

Mit der Inbetriebnahme eines<br />

neuen Produktionssystems investiert<br />

SMC Deutschland weiter<br />

in den Standort Egelsbach,<br />

dem Sitz der deutschen Gesellschaft.<br />

Bei der Investition handelt<br />

es sich um die Automationseinheit<br />

Eco-Compact 20 von<br />

Lang. Der automatische Werkstückspeicher<br />

be- und entlädt<br />

mithilfe eines zweiachsigen<br />

Linearmoduls das angeschlossene<br />

5-Achs- Bearbeitungszentrum<br />

Variaxis J600 von Mazak vollautomatisch<br />

mit Werkstück-<br />

Rohlingen. Die dadurch reduzierten<br />

Rüstzeiten hätten die<br />

Produktivität verbessert, sodass<br />

das Fertigen von Werkstücken<br />

im Haus noch wirtschaftlicher<br />

möglich sei. „Durch die Investition<br />

müssen wir weniger Aufträge<br />

an externe Lieferanten vergeben.<br />

Das hat entsprechend positive<br />

Effekte auf unsere Maschinenauslastung“,<br />

sagt Marius<br />

Pulter, Manager Production bei<br />

SMC Deutschland. Die jährlichen<br />

Einsparungen beziffert er<br />

auf mehrere zehntausend Euro.<br />

Geplant wird der Einsatz des<br />

Werkstückspeichers bei Ferti -<br />

gungsaufträgen mit einer Maschinenlaufzeit<br />

von mindestens<br />

4 Stunden. •<br />

Die Automationseinheit<br />

Eco-Compact 20 be- und<br />

entlädt vollautomatisch<br />

das angeschlossene<br />

5-Achs-Bearbeitungs -<br />

zentrum. Bild: SMC<br />

SERVICEFÄLLE ERKENNT MAN AM BESTEN,<br />

BEVOR SIE ENTSTEHEN.<br />

Ihre AERZEN Maschine steht an einer Schlüsselposition Ihrer Produktion. Ausfälle können entsprechend<br />

folgenreich sein. Auch wenn das in der Regel selten vorkommt, ist es gut zu wissen,<br />

dass unser Service bereitsteht. Im Vorfeld. Im Ernstfall. In der Zukunft. Vom Real Time Monitoring<br />

über Field Services, von der schnellen Original-Ersatzteil-Versorgung weltweit bis zum praktischen<br />

Mietmaschinen-Einsatz – der Aerzen Service betreut Sie ganzheitlich. Für höchste Maschinenverfügbarkeit<br />

und effiziente Prozesse.<br />

www.aerzen.com


nachrichten<br />

Der Auto-Zubehörmarkt ist wichtiger Bestandteil<br />

der Wertschöpfungskette des Automobils.<br />

Bild: Messe Frankfurt/Jochen Günther<br />

Automotive-Zubehörmarkt<br />

Zwischen Auto<br />

und Werkstatt<br />

Messe | Zum Automotive Aftermarket präsentiert die<br />

Automechanika in Frankfurt Trends automatisierter<br />

Reparaturtechnologien, digitaler Geschäfte und alternativer<br />

Antriebe.<br />

❧ Nico Schröder<br />

Wichtige Geschäftsfelder des Automotive-<br />

Zubehörmarktes stellt die Automechanika<br />

vom 11. bis 15. September in der Messe<br />

Frankfurt zur Schau. Die Messe findet 2018<br />

zum 25. Mal statt. Im Fokus stehen Reparaturtechnologien<br />

wie die Roboter-Reparatur,<br />

3D-Druck oder Augmented Reality. „Erstmals<br />

bieten wir beim Thema 3D-Druck das<br />

Seminar ‚Discover 3D-Printing‘ für Neueinsteiger<br />

in Zusammenarbeit mit der Formnext<br />

und dem ACAM (Aachen Center for<br />

Additive Manufacturing) an, sagt Olaf<br />

Mußhoff, Director Automechanika Frankfurt.<br />

Weitere Themenschwerpunkte entlang<br />

der Wertschöpfungskette des Automobils<br />

sind künstliche Intelligenz, Vernetzung zwi-<br />

schen Auto und Werkstatt, Elektromobilität<br />

und Fahrzeugsicherheit. Die Messeveranstalter<br />

rechnen mit über 5000 Ausstellern<br />

aus etwa 70 Ländern. Zuletzt besuchten<br />

rund 133.000 Fachbesucher aus 170 Ländern<br />

die Veranstaltung. Automobilhersteller,<br />

die Teileindustrie, das Transport- und Logistikgewerbe,<br />

die Energiewirtschaft sowie<br />

Werkstattausrüster, Softwareentwickler und<br />

Mobilitätsdienste sind auf der Messe vertreten.<br />

„Entscheidern aus der Industrie empfehle<br />

ich einen ersten Stopp in der Frankfurter<br />

Festhalle einzulegen, denn hier spielt Zukunftsmusik“,<br />

so Mußhoff. In der Festhalle<br />

spiegelt die Automechanika Academy während<br />

der ersten vier Messetage Entwicklungen<br />

aus Digitalisierung, Vernetzung, Konnektivität,<br />

autonomem Fahren, und alternativen<br />

Antriebstechnologien wider.<br />

Künftige Ansprüche an Automobilität<br />

Der Blogger und Autor Sascha Lobo spricht<br />

am Montagnachmittag über die radikale<br />

Wirkung der Digitalisierung zum Thema<br />

„Wie das Netz die Welt verändert und was<br />

das mit unserem Verständnis von Mobilität<br />

macht“. Alltägliche Herausforderungen der<br />

Instandsetzung in Karossiere- und Lackierwerkstätten<br />

sind Thema der Fachvorträge<br />

und Workshops in der Galleria bei Halle 8<br />

sowie im Portalhaus bei Halle 11. Der Messedonnerstag<br />

steht in der Festhalle im Zeichen<br />

von Start-ups. Darüber hinaus findet<br />

am Donnerstag die Connected-Mobility-<br />

Konferenz im Forum statt. Die Teilnahme<br />

an allen Academy-Veranstaltungen ist kostenfrei<br />

und ohne Voranmeldung möglich.<br />

Zum Jubiläum wird die Automechanika<br />

Frankfurt um die Bereiche Classic Cars,<br />

Autowäsche und Wiederaufbereitung sowie<br />

um die Reifen-Show erweitert. Sie sind in<br />

der neuen Messehalle 12 untergebracht. Die<br />

Messe Reifen fand bisher in Essen statt.<br />

Hintergrund der Eingliederung des Reifen-<br />

Themas sei ein Umbruch der Reifenbranche,<br />

so die Messeveranstalter. Reifenhändler<br />

böten zunehmend Autoservices an. Umgekehrt<br />

würden Autohäuser ihr Reifenangebot<br />

erweitern.<br />

•<br />

18 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


menschen<br />

Robotik-Award<br />

für Litzenberger<br />

Neues Team führt Saertex<br />

Die Saertex GmbH & Co. KG, Saerbeck, hat die<br />

Geschäftsführung an das Global Executive Board mit<br />

Christoph Geyer (Mitte) als neuem Chief Executive<br />

Officer übertragen. Neben seinen bisherigen Aufgaben<br />

als CSO und seinen neuen als CEO, verantwortet Geyer<br />

nun auch den globalen Vertrieb bei Saertex. Weitere<br />

Mitglieder im Global Executive Board sind CFO<br />

Dr. Guido Kritzler (re.) und CTO Dietmar Möcke (li).<br />

Brandl folgt Borst<br />

Nach 18 Jahren als Geschäftsführer Vertrieb<br />

und Marketing der EBM-Papst-Gruppe, Mulfingen,<br />

hat sich Thomas Borst (Bild) aus der<br />

aktiven Rolle zurückgezogen. Die Leitung des<br />

Bereiches Vertrieb und Marketing übernimmt<br />

künftig der Vorsitzende der Geschäftsführung,<br />

Stefan Brandl. Der Gruppengeschäftsführung<br />

als Unterbau angeschlossen ist ein internationales<br />

Managementboard .<br />

Die Generalsekretärin der International Federation of<br />

Robotics, Gudrun Litzenberger, wurde für ihre Verdienste<br />

in der Robotik mit dem „Joseph F. Engelberger Robotics<br />

Award“ in der Kategorie „Leadership“ ausgezeichnet. Litzenberger<br />

entwickelte als Leiterin des IFR-Statistik-Departments<br />

die World Robotics Statistics weiter und setzt sich für<br />

ein besseres Verständnis des globalen Robotik-Marktes ein.<br />

Verdienstorden<br />

für Andreas Lapp<br />

Hohe Ehre für Andreas Lapp<br />

(re.): Der Vorstandsvorsitzende<br />

der U.I. Lapp GmbH, Stuttgart,<br />

wurde von Ministerpräsident<br />

Winfried Kretschmann (li.) mit<br />

dem Verdienstorden des Landes<br />

Baden-Württemberg ausgezeichnet.<br />

Andreas Lapp setze<br />

mit seiner Firma internationale<br />

Industriestandards und sei Vorreiter<br />

in der Kabeltechnologie,<br />

heißt es in der Begründung. Zudem<br />

initiierte Lapp als Honorarkonsul<br />

der Republik Indien<br />

bereits zahlreiche kulturelle und<br />

wirtschaftliche Projekte.<br />

Neuer Finanzchef bei Manz<br />

Der Hightech-Maschinenbauer Manz AG, Reutlingen,<br />

hat die Position des Finanzvorstands neu besetzt: Mit<br />

Wirkung zum 1. Juli bestellte der Aufsichtsrat der Gesellschaft<br />

Manfred Hochleitner als Finanzvorstand. Der<br />

45-Jährige Mathematiker verantwortet ab sofort die<br />

Bereiche Finanzen und Controlling, Personal, IT, Organisation,<br />

Verwaltung, Investor Relations und Recht.<br />

20 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Ostdeutschland<br />

im Aufschwung<br />

Geschäftslage | Ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbauer<br />

bewerten ihre aktuelle Situation mit sehr gut oder gut.<br />

Sie profitieren von einer guten Auftragslage.<br />

Trotz zunehmender politischer<br />

und wirtschaftspolitischer Spannungen<br />

im In- und Ausland<br />

zeigt der ostdeutsche Maschinen-<br />

und Anlagenbau laut Branchenverband<br />

VDMA Ost kaum<br />

nehmen der heterogenen Branche<br />

eine Auslastung von mindestens<br />

90 %; nur vereinzelt lag<br />

diese unter 80 %.<br />

Zudem verbesserten sich die<br />

Betriebe beim Auftragspolster:<br />

Trotz guter Auftragslage<br />

bereiten dem ostdeutschen<br />

Maschinenbau<br />

die demografische<br />

Entwicklung und die<br />

teils unattraktive Infrastruktur<br />

Sorge. Bild:<br />

Monkey Business/Fotolia<br />

MOTEK 2018<br />

Halle 3 / Stand 3104<br />

08. - 11. Oktober 2018<br />

info@tuenkers.de<br />

www.tuenkers-modular-automation.de<br />

Anzeigendaten einfach<br />

und sicher übermitteln.<br />

Ermüdungserscheinungen. Die<br />

Unternehmen hätten im Gegenteil<br />

den Schwung der vergangenen<br />

Monate auch in das zweite<br />

Quartal 2018 mitgenommen.<br />

Die meisten der 350 befragten<br />

Mitgliedsunternehmen des<br />

Landesverbands in Berlin, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt und Thüringen blicken<br />

zuversichtlich in die Zukunft.<br />

Auch bewerten 91 % der Betriebe<br />

ihre derzeitige wirtschaftliche<br />

Situation als sehr gut oder gut.<br />

So konnten die vorhandenen<br />

Produktionskapazitäten durchschnittlich<br />

fast zu 93 % ausgelastet<br />

werden – so gut wie zuletzt<br />

in den wirtschaftsstarken<br />

Jahren 2007 und 2008. Konkret<br />

erreichten 74 von 100 Unter-<br />

Hier konnten sie im Schnitt für<br />

knapp sechs Produktionsmonate<br />

vorplanen.<br />

Reinhard Pätz, Geschäftsführer<br />

des VDMA Ost, zeigt sich<br />

durchaus überrascht: „Die Geschäftslage<br />

der ostdeutschen<br />

Maschinenbauer hat sich in den<br />

zurückliegenden zwei Jahren<br />

kontinuierlich verbessert. Dass<br />

sich diese Dynamik nun so<br />

nachdrücklich fortsetzt, hatten<br />

wir aufgrund der wachsenden<br />

Handelshemmnisse nicht erwartet“.<br />

Schwierig ist hingegen die<br />

Personalplanung: Obwohl 38 %<br />

der Betriebe im kommenden<br />

halben Jahr neue Mitarbeiter<br />

einstellen wollen, beklagen vier<br />

von fünf Firmen, keine geeigneten<br />

Fachkräfte zu finden. •<br />

PDF<br />

<br />

<br />

www.konradin-ad.de<br />

<br />

<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 21


interview<br />

E-Commerce-Experte Andreas Hart zum Online-Shop von Aventics<br />

„Nutzerfreundlich und<br />

einfach wie bei Amazon“<br />

Um seine bestehenden Vertriebs- und Servicekanäle digital<br />

zu unterstützen, hat Aventics seinen Online-Shop weiterentwickelt.<br />

Am 25. September geht der Pneumatik-Shop in<br />

Deutschland online. Andreas Hart, Director Digital Business<br />

bei Aventics und verantwortlich für den E-Commerce, erläutert<br />

das Konzept.<br />

❧ Dietmar Kieser<br />

Mit dem neuen Online-<br />

Shop will der Digitalund<br />

E-Commerce-Experte<br />

Andreas Hart den Kunden<br />

von Aventics einen<br />

einfachen Zugang zu den<br />

bestmöglichen technologischen<br />

Lösungen bieten.<br />

Was hat Aventics dazu gebracht, einen<br />

neuen Online-Shop zu konzipieren?<br />

Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit der<br />

Frage, wie wir den Vertrieb für ein so klassisches<br />

B2B-Unternehmen wie Aventics für<br />

die Zukunft bestmöglich aufstellen können.<br />

Unser Ziel ist es, unsere bestehenden Vertriebs-<br />

und Servicekanäle digital zu unterstützen.<br />

Basierend auf einer detaillierten<br />

Analyse und nach vielen Gesprächen mit<br />

ganz unterschiedlichen Kundentypen haben<br />

wir deshalb ein innovatives Portal für den<br />

digitalen Vertrieb konzipiert.<br />

Warum adaptieren Sie nicht einfach die<br />

Erfolgskriterien von B2C-Shops auf das<br />

B2B-Segment?<br />

Verbraucher wollen ganz allgemein über ein<br />

Produkt informiert werden und die Versanddetails<br />

und den Preis wissen. B2B-Kunden<br />

hingegen brauchen viel detailliertere<br />

Informationen über spezifische Produkteigenschaften.<br />

Sie brauchen außerdem Informationen<br />

zur Angebotserstellung, den Nettopreis<br />

und die zu erhebenden Steuern. Dies<br />

sind nur einige wenige Unterschiede von<br />

vielen zwischen B2B- und B2C-Nutzern.<br />

Deshalb haben wir nach einer Lösung gesucht,<br />

die den unterschiedlichen Bedürfnissen<br />

entspricht. Unser neuer Web-Shop soll<br />

eine einfache Suche, hohe Benutzerfreundlichkeit<br />

und einen einfachen Bestellprozess<br />

garantieren – ähnlich wie bei Amazon.<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Und was sind nun die Hauptunterschiede<br />

zwischen B2B- und B2C-E-Commerce?<br />

Neben der erwähnten Komplexität im<br />

Produktinformationsmanagement umfasst<br />

auch der Bestellprozess vielschichtige Strukturen.<br />

Die Entscheidungsebenen sind oft<br />

komplex und inkludieren in der Regel viele<br />

verschiedene Ansprechpartner mit verschiedenen<br />

Kompetenzen aus unterschiedlichen<br />

Abteilungen. Beispielsweise Entwickler, Prozess-<br />

oder Qualitätsmanager sowie Einkäufer.<br />

Da die Freigabeprozesse bei unterschiedlichen<br />

Unternehmen oft signifikant variieren,<br />

ist es schwierig, die Funktionen für alle<br />

Kundentypen, die wir mit unserem Shop ansprechen,<br />

zu standardisieren. Zudem muss<br />

„Der digitale<br />

Handel ist für<br />

Aventics eine<br />

Chance, einen<br />

außergewöhnliche<br />

Kundenservice<br />

zu<br />

bieten und<br />

uns damit zu<br />

differenzieren.“<br />

Mit dem Ansatz „ein<br />

Portal, das alles enthält“,<br />

rollt Aventics den neuen<br />

Online-Shop seiner<br />

aktuell 23 Ländergesellschaften<br />

bis September<br />

aus. Bilder: Aventics<br />

Trusted Shop zusammen, die umfangreiche<br />

Feedback- und Evaluierungstools anbieten.<br />

Im B2C-Segment sind Verbraucher an diese<br />

Art der Personalisierung gewöhnt. Im B2B<br />

ist das bisher eher die Ausnahme.<br />

Wie viele Produkte werden beim Start des<br />

Pneumatik-Shops im September angeboten?<br />

Die Anzahl der angebotenen Produkte ist<br />

abhängig vom Länderkanal. Grundsätzlich<br />

sind zwischen 70.000 und 190.000 Produkte<br />

verfügbar. In Deutschland bieten wir aktuell<br />

circa 120.000 Artikel an, davon rund<br />

20.000 Katalogprodukte, die in der Regel<br />

kurzfristig lieferbar sind.<br />

Wird im Shop das gesamte Katalogsortiment<br />

von Aventics bestellbar sein oder<br />

handelt es sich eher um eine reduzierte<br />

Produktpalette?<br />

Aktuell wird das komplette bestellbare Sortiment<br />

verfügbar sein.<br />

ein Online-Shop nahtlos mit dem unternehmenseigenen<br />

ERP-System verknüpft sein.<br />

Das erfordert umfangreiche technische Anforderungen<br />

und komplexe Strukturen, um<br />

einen solchen B2B-Online-Shop nach den<br />

neuesten Standards aufzubauen.<br />

Warum sollte ein B2B-Unternehmen dann<br />

überhaupt einen Online-Shop initiieren,<br />

wenn die Konzeptionierung so kompliziert<br />

ist?<br />

Wir sehen die Digitalisierung als eine großartige<br />

Möglichkeit, um Mehrwert für unsere<br />

Partner und Kunden zu schaffen. Insbesondere<br />

wollen wir mit unserem neuen Pneumatik-Shop<br />

die individuellen Bedürfnisse<br />

von kleinen und mittleren Unternehmen ansprechen.<br />

Diese suchen oft nach schnellen<br />

und neuesten Technologien und manchmal<br />

auch sehr spezialisierten und individualisierten<br />

Lösungen. Und genau solche Unternehmen<br />

können von den verbesserten Produktinformationsmanagementsystemen<br />

und ergänzenden<br />

Serviceleistungen zukünftiger<br />

Online-Shops profitieren.<br />

Wie sieht für Sie ein optimaler B2B-Shop<br />

aus?<br />

Bei Aventics implementieren wir einen<br />

„One-Stop-Shop“, der zukünftig alle relevanten<br />

Applikationen umfasst. Eine Stateof-the-Art-Suchfunktion<br />

erleichtert das Einkaufserlebnis<br />

erheblich, um eine Verein -<br />

fachung der Anfragen zu gewährleisten. Darüber<br />

hinaus bekommt der Kunde Zugang<br />

zum personalisierten Bereich myAventics.<br />

Ich bin überzeugt davon, dass das die richtige<br />

Tendenz in Richtung Personalisierung ist,<br />

beginnend mit der Optimierung des Surf -<br />

verhaltens bis hin zu den individualisierten<br />

Nutzeranwendungen. Verbraucher erwarten<br />

dieselbe Art der Informationsbeschaffung<br />

von B2B-Plattformen, wie sie es bereits von<br />

B2C-Plattformen kennen, gemäß dem<br />

Ansatz „ein Portal, das alles inkludiert“. So<br />

können unsere Kunden nicht nur ihre<br />

Bestellhistorie verwalten, sondern haben<br />

auch die Möglichkeit, Feedback zu den bestellten<br />

Produkten zu geben. Um noch mehr<br />

Vertrauen in die digitale Transformation zu<br />

erzeugen, arbeiten wir mit Anbietern wie<br />

Aventics betreibt Online-Shops bereits in<br />

einigen Ländern. Wird dieses Konzept noch<br />

weiter ausgebaut?<br />

Bis September 2018 werden die aktuellen<br />

23 Ländergesellschaften von Aventics aus -<br />

gerollt. Über eine mögliche Erweiterung auf<br />

andere Länder werden wir anschließend diskutieren.<br />

Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem<br />

Online-Shop in der Schweiz?<br />

Wir sind sehr zufrieden mit dem Start in der<br />

Schweiz. Das Bestellaufkommen steigt kontinuierlich.<br />

Wie vermeiden Sie Kannibalisierungseffekte<br />

gegenüber Ihren Vertriebspartnern?<br />

Grundsätzlich haben wir ein großes Netz an<br />

Vertriebspartnern. Der Online-Auftritt ist<br />

eine zusätzliche Plattform zur „Bekanntheitssteigerung“.<br />

Aktuell können wir über<br />

das Vertriebspartner-Netzwerk nicht alle<br />

potenziellen Kunden erreichen. Diese werden<br />

über den neuen Kanal abgedeckt. Wir<br />

kannibalisieren hier nicht, da die Direktkunden<br />

heute auch bei uns kaufen und Endkunden<br />

beim Handel andere Preise erhalten.<br />

Online vertreiben wir unsere Produkte zum<br />

Listenpreis an Neukunden. •<br />

www.pneumatics-shop.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 23


Einkauf in der E-Mobility<br />

Neue Bedarfe,<br />

andere Spielregeln<br />

Automotive | Die Position am vertrauten Markt für<br />

Verbrennungsmotoren verteidigen und sich in der<br />

jungen E-Mobility rechtzeitig positionieren: kein einfacher<br />

Balanceakt, der von Herstellern und Zulieferern<br />

auf allen Ebenen gefordert ist. Einkäufer müssen sich<br />

auf zahlreiche Veränderungen einstellen.<br />

„In den nächsten fünf Jahren wird sich in der Automobilindustrie<br />

mehr ändern als in den letzten 50 zusammen“,<br />

resümiert VW-Personalvorstand Karlheinz Blessing<br />

die aktuelle Situation seiner Branche. Teil dieser<br />

Herausforderung ist auch die Veränderung von weiten<br />

Teilen der Zulieferkette: Im reifen Markt für Verbrennungsmotoren<br />

und zugehörige Komponenten gilt es,<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig müssen im<br />

neuen Markt der E-Mobility veränderte, innovative<br />

oder neue Bedarfe gedeckt werden.<br />

Dies verlangt vom Einkauf ein differenziertes Vorgehen.<br />

Auf dem bisherigen Zuliefermarkt können sich die<br />

Einkäufer der OEMs und Zulieferer dank der etablierten<br />

Supply Chains und dem hohen Reifegrad der<br />

Produkte darauf fokussieren, gute Qualität zum bestmöglichen<br />

Preis zu beschaffen. Die Elektrifizierung der<br />

Lieferanten ergreifen selbst die Initiative und<br />

streben eine Neupositionierung an. Im Bild die<br />

abschließende Sichtprüfung bei der Produktion<br />

von Zellkontaktiersystemen für Lithium-Ionen-<br />

Batterien. Bild: Elring-Klinger<br />

Automobilindustrie führt jedoch auf neue und bisweilen<br />

auch enge Beschaffungsmärkte. Sei es wegen knapper<br />

Rohstoffe oder aufgrund neuer Technologien, die noch<br />

nicht in Serienreife gefertigt werden. „Spürnasen-Qualität“<br />

ist gefragt: Was brauchen und wollen Kunden im<br />

elektromobilen Fahrzeug wirklich? Und wer kann es<br />

produzieren? Hier benötigen Einkäufer neue Kompetenzen<br />

auf strategischer wie auch operativer Ebene.<br />

Die sprunghafte Veränderung der Automobilindustrie<br />

führt zu einer deutlichen Verschiebung der Nachfrage.<br />

Neben dem Antriebsstrang und dem Elektromotor<br />

gibt es zahlreiche weitere Elemente, die sich verändern<br />

oder gar nicht mehr benötigt werden – mit deutlichen<br />

Konsequenzen für das Beschaffungsportfolio. Diesen<br />

Herausforderungen sollte der Einkauf mit einer noch<br />

engeren Kooperation zwischen den Fachabteilungen<br />

begegnen. Nur wenn Vertrieb, F+E, Produktion und<br />

Einkauf gemeinsam die Zusammenarbeit mit den heute<br />

noch teils deutlich kleineren Zulieferern konsequent<br />

entwickeln, verschaffen sie sich einen Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber ihren Konkurrenten.<br />

Im Zuge dieser Entwicklung wird sich der Umgang<br />

von Autoherstellern mit ihren Lieferanten grundlegend<br />

verändern. Wie die aktuelle Studie „The Electric Car<br />

Tipping Point“ der Boston Consulting Group zeigt, soll<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


news & management<br />

der weltweite Marktanteil elektrischer Fahrzeuge bis<br />

2026 auf 36 % und bis 2030 dann auf über 50 % steigen.<br />

Dabei ist das E-Mobility-Wachstum in den nächsten<br />

fünf Jahren stark von politischem Druck angetrieben.<br />

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu<br />

Diesel-Fahrverboten in Städten ist dabei ein zusätzlicher<br />

Beschleuniger umweltschonender Mobilität. Durch die<br />

steigende Nachfrage verfügen Anbieter von Schlüsselkomponenten<br />

auch über eine steigende Anbietermacht.<br />

Diese sichert eine gute Verhandlungsposition – selbst<br />

gegenüber den großen OEM und Tier-1-Zulieferern.<br />

Denn in der aktuellen Phase des Wachstums werden die<br />

zukünftigen Absatzmärkte aufgeteilt. Wer hier leicht -<br />

fertig Marktanteile vergibt, muss sich diese zu einem<br />

späteren Zeitpunkt teuer zurückerobern.<br />

getriebene Single- oder Dual-Sourcing-Strategie die<br />

richtige Wahl war, sollten in der E-Mobility Innovation<br />

und Versorgungssicherheit im Fokus stehen. Auch sollte<br />

das Lieferantenmanagement auf Basis neuer Anforderungen<br />

erfolgen: Kriterien wie technisches Know-how,<br />

Innovationsgeschwindigkeit oder die Möglichkeit,<br />

Kapazitäten flexibel auszubauen, gewinnen an Bedeutung<br />

und sollten Bestandteil eines neuen Anforderungskatalogs<br />

werden.<br />

Natürlich gewinnt in Umbruchssituationen auch das<br />

Risikomanagement entlang der gesamten Lieferkette an<br />

Bedeutung. Angefangen mit der Sicherung der zukünf -<br />

tigen Rohstoffe – wie Lithium und Graphit – über die<br />

Absicherung der Lieferfähigkeit bis hin zur Entwick-<br />

Neupositionierung innerhalb der Wertschöpfungskette<br />

Interessant sind auch weitere Entwicklungen, die die<br />

Marktdynamik zusätzlich treiben: Begünstigt durch ein<br />

immer breiteres Systemverständnis einerseits und den<br />

geringen Margen im Komponentengeschäft andererseits<br />

ergreifen Lieferanten verstärkt selbst die Initiative und<br />

streben durch Integration eine Neupositionierung innerhalb<br />

der Wertschöpfungskette an. Als Systemlieferant<br />

können Abhängigkeiten und Margendruck reduziert<br />

werden, so das Kalkül.<br />

Die etablierten Spieler treffen dabei immer wieder<br />

auch auf neue Wettbewerber in der Elektromobilität.<br />

Diese generierten ihren Umsatz bisher eher fern der<br />

Automobilindustrie, etwa in der IT oder Konsumgüterindustrie.<br />

Besonders gefragt sind innovative Technologien<br />

zu akzeptablen Kosten, die in stark skalierbaren<br />

Stückzahlen zur Verfügung stehen. Newcomer wie<br />

Tesla, Byton oder Aumann halten zwar zahlreiche Technologiepatente,<br />

doch sind sie noch weit von einer großvolumigen<br />

und preisgünstigen Produktion entfernt.<br />

Zudem gilt es immer noch, eine Vielzahl an Schwachstellen<br />

der neuen Technologien zu lösen. Beispielsweise<br />

sind Akkus immer noch sehr kälteempfindlich, während<br />

Heizungen gleichzeitig nicht effizient sind. Beides wirkt<br />

sich massiv auf die Reichweite von Elektroautos aus.<br />

Handlungsempfehlungen für den Einkauf<br />

Strategisch muss sich der Einkauf vom Preisdrücker<br />

zum Innovator wandeln – das gilt nicht nur für OEMs,<br />

sondern auch für die Zulieferindustrie. Dabei sind zwei<br />

grundsätzliche Fragen zu beantworten: Wie verankere<br />

ich das Thema Innovation in meiner Organisation? Und<br />

wie binde ich den Einkauf effektiv in den Produkt -<br />

entstehungsprozess mit ein? In jedem Fall muss der<br />

Einkauf aktiv die Suche nach neuen und innovativen<br />

Partnern vorantreiben – innerhalb und außerhalb der<br />

Automobilbranche.<br />

Der Einkauf im Automotive muss seine bisherigen<br />

Beschaffungsstrategien hinterfragen. Denn während am<br />

Automarkt mit Verbrennungsmotor eine stark preis -<br />

lungspartnerschaft oder möglichen Szenarien zum Ausphasen.<br />

Besonders bei Lieferanten mit Schwerpunkt -<br />

produkten der Verbrennungsmotoren ist verstärkt mit<br />

Marktaustritten oder einer Umorientierung hin zu neuen<br />

Produkten und Märkten zu rechnen.<br />

Unbestritten ist: Im aktuellen Strukturwandel der<br />

Automobil-Branche muss sich der Einkauf auf neue<br />

strategische sowie operative Herausforderungen einstellen.<br />

Es gilt, veränderte Bedarfe zu entdecken, zu beschaffen<br />

und sich als Innovations-Scout im Unternehmen<br />

zu positionieren. Dies kann nur im partnerschaft -<br />

lichen Miteinander mit neuen, zum Teil kleinen Zulieferern<br />

erfolgen. Im Umgang mit diesen sind bisherige, auf<br />

den Preis fokussierte Beschaffungsstrategien nicht<br />

länger ausreichend.<br />

•<br />

Jaymin Patel<br />

Project Manager bei der Inverto GmbH, Köln, und<br />

Mitglied im Competence Center Automotive & Engineering<br />

Industry.<br />

Die Elektrifizierung der<br />

Automobilindustrie führt<br />

auf neue und bisweilen<br />

auch enge Beschaffungsmärkte.<br />

„Spürnasen-<br />

Qualität“ ist gefragt.<br />

Bild: Inverto<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 25


news & management<br />

Der Mehrwert der Blockchain-Technologie<br />

liegt<br />

neben der Sicherheit auch<br />

in der Automatisierung<br />

der Supply-Chain-Ketten.<br />

Bild: Sashkin/Fotolia<br />

Blockchain im Supply Chain Management<br />

Segensreiche<br />

Verkettung<br />

Beschaffung | Kleinere Losgrößen, höherer Individualisierungsgrad,<br />

schnellere Lieferzeiten: Die Beschaffungslogistik<br />

steht vor komplexen Herausforderungen.<br />

Blockchains lösen so manches Problem in unternehmensübergreifenden<br />

digitalen Prozessen.<br />

Was ist eine Blockchain? Es gibt viele Erklärungsversuche,<br />

meist von Technikern für<br />

Techniker geschrieben. Hier eine Definition<br />

für alle anderen: Eine Blockchain ist ein ITbasierendes<br />

Verfahren, mit dem Informationen<br />

fälschungssicher dokumentiert und an<br />

alle Beteiligten in Echtzeit verteilt werden<br />

kann. Das funktioniert bei digitalen Währungen<br />

wie dem Bitcoin ebenso wie bei der<br />

Nachverfolgung einer Lieferkette.<br />

Das Grundprinzip: Wer Informationen<br />

schützen möchte, hat zwei Möglichkeiten.<br />

Entweder legt er das entsprechende Dokument<br />

in einen Tresor und hofft, dass der<br />

nicht eines Nachts geknackt wird. In diesem<br />

Fall ist jede Änderung manuell einzutragen,<br />

was Fehler oder Manipulationen erlaubt. In<br />

der digitalen Welt entspräche der Tresor<br />

dem Einsatz von Firewalls und Zugangs -<br />

beschränkungen. Die zweite Möglichkeit:<br />

Man verteilt die Informationen in seinem<br />

gesamten Umfeld und sorgt dafür, dass jeder<br />

über alle Änderungen sofort Bescheid weiß<br />

und diese auch überprüfen kann. Wer jetzt<br />

manipulieren möchte, müsste dies gleichzeitig<br />

bei allen Mitgliedern in der Community<br />

tun. Und das ist unmöglich.<br />

Im Fall eines Beschaffungsvertrages<br />

funktioniert das so: Jede Transaktion erzeugt<br />

einen Informationsblock – ein Datenpaket.<br />

Unter Transaktionen können Dokumente,<br />

Vereinbarungen, Tabellen oder auch<br />

Bedingungen gemeint sein. Diese werden<br />

einzeln digital gespeichert und jeweils mit<br />

einer Prüfsumme versehen, die in das nächste<br />

Datenpaket übernommen wird. Und dessen<br />

Prüfsumme in das folgende – so entsteht<br />

eine Datenkette, mit anderen Worten: eine<br />

Blockchain. Nachträgliche Änderungen fallen<br />

sofort auf, weil etwa die Änderung eines<br />

Dokumentes eine andere Prüfsumme zur<br />

Folge hätte und das gefälschte Dokument<br />

beziehungsweise Datenpaket damit nicht<br />

mehr in die Reihe passt. Diese wachsende<br />

26 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Blockchain ist bei allen Beteiligten präsent.<br />

Die aktuelle Blockchain der Kryptowährung<br />

Bitcoin ist beispielsweise 156 GB groß –<br />

kein Wunder bei der Vielzahl der Transaktionen.<br />

Beschaffungs-Blockchains sind dagegen<br />

deutlich kompakter.<br />

Eine für alles<br />

Momentan löst sich die Blockchain von<br />

ihrem ursprünglichen Anwendungsfall<br />

Kryptowährung und entwickelt sich zu<br />

einer technischen Lösung für transaktionsbasierende<br />

Prozesse. Der Vorteil: Mit einer<br />

Blockchain lässt sich zu jedem Zeitpunkt<br />

ein nachvollziehbarer, überprüfter und<br />

ganzheitlicher Systemzustand belegen. Es<br />

kann lückenlos festgehalten werden, welches<br />

Dokument zu welchem Zeitpunkt mit<br />

welchem Inhalt wem vorlag. Damit werden<br />

eine Vielzahl neuer Einsatzgebiete denkbar:<br />

vom Monitoring einer Kühlkette über die<br />

Fälschungssicherheit von Ersatzteilen bis<br />

hin zum Supply Chain Management.<br />

Eine Blockchain kann aber mehr, als<br />

„nur“ einen Systemzustand fälschungs -<br />

sicher zu belegen. Es können Bedingungen<br />

in die Chain geschrieben werden. Zum Beispiel:<br />

Hat der Lieferant just-in-time über -<br />

geben, erfolgt automatisiert eine Zahlung.<br />

Oder andersherum: Bei Verzug unterbleibt<br />

die Zahlung, beziehungsweise werden automatisch<br />

vorher vereinbarte Rabatte abgezogen.<br />

Bei Mängeln kann die Chain sofort<br />

eine Ersatzlieferung beantragen. In diesem<br />

Fall spricht man von Smart Contracts. Auch<br />

das Rollen- und Rechtemanagement in der<br />

realen wie auch in der digitalen Welt lässt<br />

sich mit dem Verfahren in Echtzeit managen.<br />

Wird ein Recht entzogen, wird dies in<br />

der aktuellen Chain vermerkt und ab sofort<br />

nicht mehr berücksichtigt. So lassen sich<br />

auch unternehmensübergreifend Rechte managen.<br />

Es gibt bereits realisierte Einsatzbeispiele<br />

für solche Smart Contracts. So kann<br />

die Blockchain bei ausbleibenden Zahlungen<br />

zuerst die Motorleistung eines geleasten<br />

Lkws reduzieren. Bleiben die Raten weiterhin<br />

aus, kann sogar der elektronische Autoschlüssel<br />

vollautomatisch gesperrt werden.<br />

Jeder weiß alles. Sofort.<br />

Die überwiegende Anzahl der unternehmensübergreifenden<br />

Prozesse sind bisher<br />

nicht standardisiert digitalisiert. Eine Ausnahme<br />

bilden die marktbeherrschenden<br />

Logistik-Unternehmen wie DHL oder UPS.<br />

Anders sieht die Lage bei den kleinen und<br />

mittleren Unternehmen aus: Der IT-Verband<br />

Bitkom schätzt, dass über 95 % aller unternehmensübergreifenden<br />

Prozesse nicht oder<br />

nur punktuell digitalisiert sind. Mit anderen<br />

Worten: Auftragsvergabe, Vertragsverein -<br />

barungen und Statusüberwachungen werden<br />

über kostenintensive und fehleranfällige<br />

Kommunikationsmedien wie Fax, Telefon<br />

oder E-Mail abgewickelt. Um trotzdem<br />

immer kürzere Lieferzeiten zu garantieren,<br />

werden höhere Lagerkapazitäten vorgehalten.<br />

Mittelständische Einzel- und Kleinserienfertiger<br />

lagern mittlerweile durchschnittlich<br />

20 % ihres Umsatzes in Warenbeständen<br />

als Reserve.<br />

Rund 60 % der Transaktionen<br />

im B2B-Bereich<br />

werden heute noch auf<br />

Papier abgerechnet. Bild:<br />

rogerphoto/Fotolia<br />

Vor allem aber sind die meisten bisherigen<br />

Stationen eines Beschaffungsprozesses<br />

nicht automatisiert, sondern werden manuell<br />

von Menschen angestoßen. Das bietet<br />

Raum für Flexibilität, kostet aber Ressourcen<br />

und Zeit. Darüber hinaus sind die<br />

Finanzprozesse in der Supply Chain meist<br />

vom eigentlichen Workflow entkoppelt.<br />

Heute werden immer noch mehr als 60 %<br />

der B2B-Transaktionen auf Papierrechnungen<br />

abgewickelt. Der Einsatz von Blockchains<br />

könnte dies ändern und zudem die<br />

verschiedenen Supply-Chain-Partner wie etwa<br />

Lieferanten, Hersteller, Händler, Logistik-<br />

und Finanzdienstleister integrieren.<br />

Der Mehrwert liegt neben der Sicherheit<br />

auch in der Automatisierung. Dezentrale<br />

Steuereinheiten können via Blockchain<br />

autonome Dispositionsentscheidungen im<br />

Supply-Chain-Netzwerk treffen. Das bietet<br />

ein großes Potenzial zur Effizienzsteigerung<br />

vor allem im operativen und strategischen<br />

Einkauf. Auf diese Weise können im Lieferantennetzwerk<br />

Wertschöpfungsstammbäume<br />

über mehrere Stufen angelegt werden.<br />

Der Transparenzgewinn wäre für alle Beteiligten<br />

enorm.<br />

Die Widerstände<br />

Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter<br />

Weg. Nach einer weiteren Bitkom-Umfrage<br />

aus dem Herbst 2017 hat bis zu diesem<br />

Zeitpunkt gerade einmal ein Drittel der<br />

Automobilhersteller und -zulieferer (34 %)<br />

von der Blockchain als Technologie für den<br />

Unternehmenseinsatz gehört. Das ist das<br />

Ergebnis einer Umfrage unter 177 Vorständen<br />

und Geschäftsführern aus der Automobilindustrie<br />

mit 20 und mehr Mitarbeitern<br />

in Deutschland. Größter Hinderungsgrund<br />

für eine Einführung im eigenen Unternehmen<br />

sind die Kosten (60 %), die unklare<br />

rechtliche Situation (43 %) sowie das fehlende<br />

Know-how im Unternehmen (29 %).<br />

Gut jedes vierte Unternehmen (27 %) sieht<br />

bislang auch keine Notwendigkeit, die Technik<br />

zu nutzen. Das wird sich in absehbarer<br />

Zeit ändern. Vor allem dann, wenn die<br />

Global Player von ihren kleineren Lieferanten<br />

die Einführung unternehmensübergreifender<br />

digitaler Prozesse fordern. •<br />

Michael Grupp<br />

Freier Journalist in Remshalden<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 27


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Veranstalter:<br />

FORUM<br />

ROBOTICS<br />

KONGRESS<br />

6. Februar 2019<br />

Robotation Academy<br />

Hannover Messe<br />

8. Robotics Kongress<br />

Mit Robotern in die smarte Fertigung<br />

Sensorik & Vision<br />

Erst Sensoren geben Robotern beim Greifen das nötige Feingefühl, ermöglichen<br />

zugleich weitere Arbeitsschritte wie eine Qualitätssicherung<br />

oder Freiraumprüfung. Zusammen mit Vision-Systeme analysieren<br />

sie ihre Umgebung, können auf unvorhergesehene Ereignisse sowie<br />

Objekte reagieren und erkennen zuverlässig Gefahrsituationen. Das gilt<br />

insbesondere für die 3D-Bildverarbeitung.<br />

TOP<br />

EVENT<br />

MRK & Safety<br />

Sicherheit für den Menschen in der Zusammenarbeit mit einem Roboter<br />

versprechen unterschiedlichste Systeme. Allen gemein ist, dass klassische<br />

Einhausungen überflüssig sind. Eine allgemein gültige Patenlösung gibt<br />

es aber nicht. Erfordert die Interaktion zwischen Mensch und Roboter<br />

doch häufig neue Techniken und individuelle Lösungsansätze. Nur ein umfassendes<br />

Sicherheitskonzept mit smarten Komponenten minimiert Gefahren.<br />

Das gilt besonders, wenn immer stärker werdende Roboter in der<br />

MRK Einzug halten, mit dem Menschen und hohen Lasten interagieren.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.industrieanzeiger.de/<br />

robotics-kongress<br />

Bisherige Partner:<br />

28 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Inhalt<br />

32 Big Data verstehen<br />

Bild: Sikov/Fotolia<br />

Zukunft des Einkaufs<br />

Einkauf 4.0 | Die Automatisierung der<br />

Beschaffungsprozesse ist nicht mehr als die<br />

erste Welle der digitalen Transformation.<br />

Moderne Tools bilden die analogen Prozesse<br />

optimiert ab und beschleunigen die Ausführung,<br />

wie die Beiträge dieses Specials zeigen.<br />

34 Digitaler Einkauf<br />

36 Sparen auf Zuruf<br />

38 Blockchain und<br />

Supply Chain<br />

40 Roboter im Facility-<br />

Management<br />

42 Sichere Digitale<br />

Identitäten<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 29


einkauf 4.0<br />

Einkauf 4.0<br />

Big Data verstehen<br />

und Potenziale nutzen<br />

Big Data | Noch vor Kurzem war Einkauf 4.0 für viele<br />

nur eine Worthülse. Doch mit der zunehmenden Etablierung<br />

des Gesamtkonzeptes richtet sich der Fokus<br />

nun immer stärker auf einzelne Anwendungsfelder.<br />

Big Data ist dabei ein Schlüsselwort. Dieser Beitrag<br />

systematisiert den Ansatz und zeigt Anwendungsmöglichkeiten<br />

im modernen Einkauf.<br />

Big Data im Einkauf 4.0. Quelle: Kleemann<br />

Kaum über zwei Jahre ist es her, dass Industrie<br />

4.0 und deren Auswirkung als „Totgeburt“<br />

oder kaum charmanter, als „Hype“<br />

abgetan wurden. Doch mittlerweile verbreitet<br />

sich die Überzeugung, dass die digitalen<br />

Technologien tatsächlich Revolutionäres<br />

mit sich bringen könnten. Was vor nicht allzu<br />

langer Zeit noch Vision war, füllt sich immer<br />

schneller mit Leben und realen Anwendungsfällen.<br />

Was dabei im operativen Einkauf<br />

die „Robotics Process Automation“<br />

(RPA), also autonome Bestellprozesse sind,<br />

ist im strategisch-taktischen Bereich das<br />

Thema „Big Data“. Die Fähigkeit, auf Basis<br />

großer Datenmengen Bedarfe, Märkte und<br />

Lieferanten professionell analysieren und in<br />

der Folge besser steuern zu können, wird daher<br />

eine Kernkompetenz des Einkaufs. Dieser<br />

Beitrag entwickelt daher eine Konzeption<br />

zur Nutzung der vielfältigen Potenziale<br />

von Big Data in Beschaffungsaktivitäten.<br />

Ausgangspunkt für die Notwendigkeit<br />

von Big Data sind die Defizite bestehender<br />

IT-Lösungen im Einkauf. Diese unterstützen<br />

aufgrund Begrenzungen ihrer Rechenkapazität,<br />

ihres Vernetzungsgrades oder ihrer Logik<br />

nur bestimmte, klare vorgegebene Aufgaben.<br />

Moderne, intelligente und vernetzte<br />

Systeme als Grundgedanke des „Einkauf<br />

4.0“ sind in der Lage, beliebig viele historische<br />

und zukunftsorientierte Daten zu<br />

strukturieren und gezielt auszuwerten (Big<br />

Data). Dies ist insbesondere deshalb wichtig,<br />

da durch die erwartete Vernetzung sämtlicher<br />

Produkte, Prozesse und Systeme die<br />

Menge an verfügbaren Daten exponentiell<br />

ansteigen wird (=„Big Data“).<br />

Konzeption „Big Data“ im Einkauf 4.0<br />

Allerdings sind große Datenmengen per se<br />

kein Erfolgsfaktor. Dieser liegt – Google,<br />

Facebook & Co. Lassen grüßen – in der<br />

Nutzung der Daten (=„Analytic“. Die konkrete<br />

Rolle von „Big Data Analytics“ im<br />

Einkauf bleibt jedoch oft unklar. Nicht jede<br />

Systemauswertung ist gleichzeitig Big Data,<br />

nicht jede datengetriebene Erkenntnis ist Ergebnis<br />

von „Analytics“ – so stellt sich zunächst<br />

die Frage nach den konzeptionellen<br />

Grundlagen. Gängige Charakteristika zur<br />

Definition von „Big Data Analytics“ sind<br />

dabei Volume (Datenmenge), Variety (Heterogenität),<br />

Velocity (Verarbeitungsgeschwindigkeit)<br />

und Veracity (Richtigkeit),<br />

die nachfolgend für den Einkauf ausgelegt<br />

werden.<br />

Volume – Einkaufsdaten in „rauen<br />

Mengen“<br />

Die durch die vorab skizzierte Vernetzung<br />

potenz iell entstehende Datenmenge wird in<br />

einer digitalisierten Wirtschaft massiv zunehmen.<br />

Ein zentrales, verbindendes Element<br />

hierbei ist der Einkauf in seiner<br />

Schnittstellenfunktion zu den Beschaffungsmärkten<br />

– und damit für die Vernetzung mit<br />

den Lieferanten.<br />

Hieraus ergeben sich Fragen danach,<br />

welche Daten überhaupt erhoben und ggf.<br />

ausgetauscht werden sollen. Die über moderne<br />

Sensorik erhebbaren Daten können<br />

dabei sogar Aufschluss über die Nutzung<br />

bzw. Verbrauch einzelner Produkte geben.<br />

Da dies auch ökonomisch verwertbare<br />

Informationen ermöglicht (etwa Produktdesign),<br />

sind Daten bzw. Zugriff darauf in<br />

Zukunft auch „Verhandlungsmasse“ zwischen<br />

Einkäufer und Lieferant. Doch auch<br />

einkaufsinterne Anwendungsbereiche sind<br />

denkbar, zum Beispiel Zuverlässigkeit von<br />

Lieferanten viel umfassender prüfen und<br />

steuern zu können – und zwar nicht mehr<br />

nur auf aggregierter Ebene.<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Bild: alswart/Fotolia<br />

Variety – Datenvielfalt managen<br />

Durch die Vernetzung werden zukünftig<br />

zahllose Supply-Chain-Beteiligte ihren Beitrag<br />

zu einem Datenpool leisten, was zu entsprechender<br />

Heterogenität führt. Intelligenten<br />

„Big Data“-Systemen wird daher abverlangt,<br />

zahlreiche Datenformate verarbeiten<br />

zu können, ohne dass es zu Datenbrüchen<br />

kommt. Der Einkauf kann hier auf mehreren<br />

Dimensionen wirken. Etwa indem er seinen<br />

Lieferanten Vorgaben zu Datenformaten<br />

macht. Da jedoch Lieferanten zumeist<br />

mehrere Kunden haben, kommt es hier<br />

wahrscheinlich zu einer Vervielfältigung von<br />

Datenstandards. Da eine Konzentration auf<br />

zentrale Plattform-Standards (wie etwa bei<br />

Smartphones mit iOS und Android oder die<br />

weltweit einheitlichen E-Mail-Protokolle)<br />

derzeit nicht absehbar ist, sollte daher die<br />

Entwicklung solcher Standards aufmerksam<br />

beobachtet und auf eine Vereinheitlichung<br />

seitens der Lieferanten hingewirkt werden.<br />

Velocity – Wettbewerbsvorteil Schnelligkeit<br />

Der Aspekt der Daten-„Geschwindigkeit“<br />

betrifft Big Data auf einer Vielzahl von<br />

Ebenen. Zunächst einmal geht es dabei bereits<br />

um infrastrukturelle Fragen, nämlich<br />

wie schnell Daten in einer vernetzten<br />

Wirtschaft übertragen werden, gerade bei<br />

internationalen Lieferanten ein nicht zu<br />

unterschätzendes Problem. Die verstärkte<br />

Nutzung sogenannter Cloud-Lösungen<br />

erhöht die Erfordernis für ein „schnelles<br />

Internet“ noch einmal. Entsprechende Initiativen<br />

kann und sollte der Einkauf unter -<br />

stützen, zum Beispiel als zusätzliche Erwä -<br />

gung in der Lieferantenauswahl.<br />

Daneben ist auch die Frage nach der<br />

Nutzung von Erkenntnissen der Big-Data-<br />

Analyse für den Einkauf relevant, also<br />

inwieweit durch schnelle Datenverarbeitung<br />

Beschaffungsentscheidungen unterstützt<br />

werden können. Algorithmen zur Muster -<br />

erkennung erleichtern schnelle Bedarfsprognosen,<br />

Lieferantensuchen werden breiter<br />

angelegt und dennoch schneller durch -<br />

geführt; selbst Aussagen in Verhandlungen<br />

ließen sich in Echtzeit prüfen und simulieren.<br />

Der Einkauf sollte sich dieser Möglichkeiten<br />

bewusst werden und unter stetiger<br />

Kosten-Nutzen-Abwägung sukzessive einsetzen.<br />

Veracity – Allheilmittel Blockchain?<br />

Die Verlässlichkeit und Sicherheit der erhobenen<br />

Daten gilt auch im Einkauf als einer<br />

der größten Vorbehalte gegenüber der Digitalisierung.<br />

Darauf eingehend häufen sich<br />

die Vorschläge, die Konsistenz von Daten<br />

mittels Blockchain-Verfahren zu sichern.<br />

Hierbei handelt es sich um ein Kryptoverfahren,<br />

das eine durchgängige dezentrale<br />

Buchführung aller Transaktionen ermöglicht,<br />

also eine lückenlose Transparenz.<br />

Schon heute werden Blockchains eingesetzt,<br />

um Währungs- oder Warenflüsse nachvollziehen<br />

zu können.<br />

Ob und inwieweit das Beschaffungscontrolling<br />

Blockchain nutzen soll, ist eine Entscheidung,<br />

die auch davon abhängt, inwieweit<br />

neben der operativen Liefertreue auch<br />

die „Datentreue“ ein Aspekt der Leistungsbewertung<br />

eines Lieferanten ist, also wie<br />

verlässlich die bereitgestellten Informationen<br />

sind.<br />

Big Data verändert den Einkauf<br />

Die zusammenfassende Betrachtung zeigt,<br />

dass Big Data auf konzeptioneller Ebene<br />

eine hohe Überschneidung zum Einkauf<br />

aufweist, Big Data somit ein essentieller<br />

Bestandteil des Einkauf 4.0 ist. Die zentrale<br />

Chance liegt dabei natürlich nicht darin,<br />

große Datenmengen anzuhäufen, sondern<br />

diese auch zielgerichtet einzusetzen. Intelligente<br />

Analytics-Lösungen erlauben es dem<br />

Einkauf schon heute, Einkaufsentscheidungen<br />

fundierter zu treffen – und vielleicht<br />

sogar Fragen beantwortet zu bekommen,<br />

die man bisher gar nicht gestellt hat. Dass<br />

hierbei noch nicht alle Herausforderungen<br />

(beispielsweise Standardisierung oder<br />

Sicherheiten der Daten) gelöst sind, sollte<br />

Einkäufer nicht abhalten, die Thematik<br />

anzugehen.<br />

Die Veränderungsgeschwindigkeit im<br />

Zeitalter der Digitalisierung lässt Ideen, die<br />

noch vor wenigen Jahren als pure Vision<br />

erschienen, innerhalb kurzer Zeit Realität<br />

werden. Einkaufsorganisationen, die Big<br />

Data gezielt einsetzen, werden hiervon überproportional<br />

profitieren und so auch ihren<br />

strategischen Mehrwert im Unternehmen<br />

spürbar erhöhen.<br />

•<br />

Prof. Dr. Florian C. Kleemann<br />

Professor für Supply Chain Managemen t,<br />

Hochschule München<br />

Dr. Andreas H. Glas<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der<br />

Universität der Bundeswehr München<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 31


Zukünftig nimmt der Einkäufer eine<br />

neue Roll e ein. Als Manager koordiniert<br />

er die verschiedenen Unter -<br />

nehmens bereiche. Bild: Katarzyna<br />

Białasiewicz/123rf<br />

Digital Procurement<br />

Digitalisierung im Einkauf<br />

muss alle mitnehmen<br />

Digitaler Einkauf | Die Digitalisierung bringt den Einkauf<br />

näher an seine Stakeholder und verändert das<br />

Gesamtbild der Organisation. Für den Erfolg ist ein<br />

begleitendes Changemanagement unerlässlich.<br />

Die Digitalisierung verändert den Einkauf<br />

und damit auch das Verhältnis zu seinen<br />

Stakeholdern. Die Vernetzung in die Fachbereiche<br />

sowie zu Anbietern und Lieferanten<br />

nimmt zu. Die Auswirkungen sind<br />

unternehmensweit spürbar. Oft verhindern<br />

allerdings Skepsis und Unsicherheit, dass die<br />

Systeme in der Breite konsequent genutzt<br />

werden. Für die Implementierung ist das<br />

eine Herausforderung. Denn wer Prozess -<br />

effizi en zen und Wettbewerbsvorteile schnell<br />

heben will, muss dafür sorgen, dass alle Nutzer<br />

von Beginn an im Boot sind. Ein begleitendes<br />

Changemanagement gehört zu jedem<br />

E-Lösungsprojekt im Einkauf deshalb „zwingend“<br />

dazu.<br />

Operativer Einkauf<br />

Die Auswirkungen der Digitalisierung und<br />

somit Automatisierung auf den operativen<br />

Einkauf werden immens sein. Seine Aufga-<br />

ben und Arbeitsweisen ändern sich massiv.<br />

Mitarbeiter, die bis heute noch Bestellungen<br />

schreiben und Bezugsquellen recherchieren,<br />

sehen sich plötzlich mit den Anforderungen<br />

eines elektronischen Katalogmanagements<br />

oder Lieferanten-Onboardings konfrontiert.<br />

Auch die Prozessverantwortung verlagert<br />

sich und geht in eine neue Organisationseinheit<br />

aus Beschaffung und Finanzen über.<br />

Das Ziel lautet: Den Ablauf „Requistion to<br />

Pay“ (R2P) komplett zu automatisieren und<br />

sich sukzessive selbst abzuschaffen. Künst -<br />

liche Intelligenz (KI) und Machine Learning<br />

werden auf lange Sicht dazu führen, dass<br />

operative Beschaffungsvorgänge sogar völlig<br />

autonom ablaufen können.<br />

Zunächst sind jedoch die Voraussetzungen<br />

durch die Standardisierung von Abläufen<br />

und Prozessen zu schaffen, ehe anschließend<br />

durch eine elektronische Lösung die<br />

Automatisierung erfolgen kann. Schon während<br />

der Auswahl- und Pilotphase wird<br />

deutlich, dass die künftigen Beschaffungsprozesse<br />

auch Auswirkungen auf die<br />

Gesamtorganisation haben. Das frühe Mitwirken<br />

der Stakeholder des Einkaufs erleichtert<br />

den Veränderungsprozess erheblich,<br />

denn sie müssen die Veränderungen und die<br />

32 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


einkauf 4.0<br />

Automatisierung durch E-Lösungen mittragen<br />

und unterstützen.<br />

Der Erfolg hängt zudem in hohem Maße<br />

davon ab, welche Datenqualität der Einkauf<br />

seinen Bedarfsträgern zur Verfügung stellt.<br />

Wettbewerbsvorteile in der Prozesseffizienz<br />

generieren jene Unternehmen, die sich geschlossen<br />

hinter die digitalen Prozesse stellen<br />

und mit Leben füllen. Letztlich lautet<br />

das Ziel jedoch unbestritten: Komplette Automatisierung<br />

der operativen Beschaffungsprozesse.<br />

„Bildlich gesprochen wird der<br />

Einkauf zur Spinne im Netz. Als<br />

interne und externe Schnitt stelle<br />

entwickelt der Einkauf sich zu<br />

einem Business-Partner im eige-<br />

”nen Unternehmen.“<br />

Taktischer Einkauf<br />

In vielen Unternehmen wird der sogenannte<br />

Source-to-Contract-Prozess bereits über<br />

Ausschreibungsplattformen und ein nach -<br />

gelagertes Vertragsmanagement digital unterstützt.<br />

Die Automatisierung geht jedoch<br />

auch hier weiter und gehört der künstlichen<br />

Intelligenz (KI). Die vorhandenen Daten<br />

und anstehenden Bedarfe werden dabei<br />

über Algorithmen aufbereitet und in Ausschreibungsprozesse<br />

überführt, einheitliche<br />

Vorgehensweisen vorausgesetzt. Die Vorteile<br />

liegen vor allem darin, dass selbstlernende<br />

Bild: Kheng Ho Toh/123rf<br />

Systeme proaktiv den geeigneten Beschaffungszeitpunkt<br />

identifizieren können.<br />

Außerdem betrachten sie externe Einflussfaktoren<br />

wie Wechselkurse und Rohstoff -<br />

indizes und verarbeiten die Informationen<br />

in Sekundenschnelle.<br />

Doch während im operativen Einkauf die<br />

komplette Automatisierung an vorderster<br />

Stelle steht, kann auf die Erfahrung des Einkaufs<br />

in taktischen Belangen nicht verzichtet<br />

werden. Die KI kann die Schnittstelle zu<br />

einem Lieferanten zwar auf technische Weise<br />

sicherstellen, jedoch lassen sich Einkaufs -<br />

erfolge vielfach auch über persönliche Bezie-<br />

hungen erzielen. Künstliche Intelligenz<br />

unterstützt den taktischen Einkauf in den<br />

komplexen Vorarbeiten und macht auf<br />

Marktgegebenheiten aufmerksam. Sie wird<br />

den Einkäufer im taktischen Umfeld jedoch<br />

nicht ersetzen.<br />

Der strategische Einkaufsprozess hat eine<br />

Vielzahl komplexer Aufgaben. Neben Analysen<br />

der Beschaffungsmärkte und einem<br />

umfassenden Lieferantenmanagement gehören<br />

Ausarbeitung und Umsetzung von<br />

Warengruppenstrategien zum Alltag strategischer<br />

Einkäufer. Die Auswirkungen der<br />

Digitalisierung sind für den strategischen<br />

Einkauf noch überschaubar, die Entwicklung<br />

ist aber auch hier nicht aufzuhalten.<br />

Die von vielen Anbietern elektronischer Lösungen<br />

verfügbaren Lieferantennetzwerke<br />

verkürzen zum Beispiel die Analyse- und<br />

Qualifizierungsphasen deutlich. Das steigert<br />

die ohnehin schon wertschöpfende Aufgabe<br />

des strategischen Einkaufs prozessseitig und<br />

verknüpft bislang unbekannte Lieferanten<br />

und deren Portfolio mit einem Klick.<br />

Viel elementarer ist die Veränderung der<br />

Gesamtfunktion des Einkaufs. Bildlich gesprochen<br />

wird der Einkauf zur Spinne im<br />

Netz. Als interne und externe Schnittstelle<br />

entwickelt der Einkauf sich zu einem Business-Partner<br />

im eigenen Unternehmen, verbindet<br />

Produktentwicklung mit potenziellen<br />

Lieferanten, baut Partnerschaften intern wie<br />

extern aus und stellt mit Weitblick die Versorgung<br />

des Unternehmens sicher.<br />

Services des Einkaufs<br />

Durch den Einsatz von elektronischen Katalogen,<br />

Freitextanforderungen mit Smartform<br />

und kleinen Preisanfragen werden<br />

Bedarfsträger zu Einkäufern. Der gewohnte<br />

Griff zum Telefonhörer, um bei den bekannten<br />

Lieferanten schnell den Bedarf zu<br />

decken, wird hinfällig, sogar unterbunden.<br />

Da im privaten Umfeld Shopping-Portale<br />

schon lange genutzt werden, dürfte die<br />

Handhabung mit E-Lösungen im operativen<br />

Beschaffungsbereich keine Probleme mehr<br />

bereiten.<br />

Die frühzeitige Einbindung der Bedarfsträger<br />

in den Auswahl- und Implementierungsprozess<br />

der E-Lösung ist in diesem<br />

Zusammenhang jedoch sehr wichtig: Denn<br />

je komfortabler und nutzenstiftender die<br />

Besteller das System erleben, desto eher werden<br />

sie es nutzen. Umgekehrt gilt: Sorgt der<br />

Einkauf nicht für den passenden Input der<br />

operativen Lösung, schwindet die Akzeptanz<br />

zusehend. Bietet der Einkauf jedoch ein<br />

umfassendes Portfolio an Materialien und<br />

Dienstleistungen und sorgt für einen reibungslosen<br />

Workflow, ist der Erfolg im<br />

wahrsten Sinne vorprogrammiert. •<br />

Joachim v. Lüninck<br />

Managing Partner, AMC Group<br />

Felix Wader<br />

Senior Consultant, AMC Group<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 33


Manuelle Kalkulationen<br />

könnten der Vergangenheit<br />

angehören, wenn<br />

Spracherkennung und<br />

KI den Einkauf erobern.<br />

Bild: Natee Meepian/ -<br />

Fotolia<br />

Sparen auf Zuruf<br />

„Alexa, wo kann<br />

ich heute sparen?“<br />

Smarter Assistent | Der strategische Einkauf verbringt<br />

viel Zeit mit Analysen und Reportings. Künftig<br />

nehmen ihm Algorithmen diese Arbeit ab. Einspar -<br />

potenziale, Bestellzeitpunkte oder Bestandshöhen –<br />

all das ermitteln dann Analytics-Lösungen per<br />

Sprachbefehl. Auch Verhandlungen lassen sich über<br />

den intelligenten Assistenten vorbereiten.<br />

Für die Beschaffung ist die Digitalisierung<br />

Alltag. Bestellvorgänge laufen automatisiert,<br />

C-Teile werden über Plattformen<br />

beschafft und Preise per elektronischer Ausschreibung<br />

oder E-Auktion ermittelt. Dabei<br />

wuchs die Datenbasis immer weiter und der<br />

strategische Einkäufer mutierte zum Analysten.<br />

Spend-Analysen, die Optimierung von<br />

Artikel-, Warengruppen- oder Lieferanten-<br />

Setups, die Suche nach Savings, die Vorbereitung<br />

von Verhandlungen, dazu Reportings<br />

gegenüber dem Management sind<br />

Routinen, die Aufwand und Zeit bedeuten.<br />

Endlich denkt die Software mit<br />

Nicht mehr lange. Denn jetzt kommt künst -<br />

liche Intelligenz ins Spiel. Sie ist immer dann<br />

gefragt, wenn es darum geht, große Datenmengen<br />

zu durchsuchen und Vorschläge für<br />

Optimierungen zu machen. Analytics- und<br />

Controlling-Lösungen denken nämlich mit.<br />

Die erwähnten Lösungen entdecken in<br />

Einkaufs - und Markt daten Muster und<br />

Abweichungen. Sie prognostizieren Liefer -<br />

risiken und Preise, ermitteln Einspar -<br />

potenziale auf Artikel-, Waren gruppen- oder<br />

Lieferanten basis, empfehlen optimale<br />

Bestellzeitpunkte , errechnen Sicher heits -<br />

bestände und liefern Handlungs -<br />

empfehlungen. Und das auf Zuruf. Die<br />

Lösung von Kloepfel iProcurement lässt<br />

sich beispielsweise ab Ende Sommer 2018<br />

auch per Sprach befehl steuern – über Alexa,<br />

den smarten Speaker von Amazon.<br />

Vieles von dem, was das selbstlernende<br />

System in Bestell- und Kreditorendaten,<br />

Preis- und Mengeninformationen, Chargen-,<br />

Lager-, Qualitäts-, Markt- und Risikodaten<br />

an Mustern und Auffälligkeiten etwa<br />

bei Konditionen, Stückkosten, Frachtraten<br />

oder Lieferanten-Klassifizierungen findet,<br />

blieb zuvor unentdeckt − vor allem bei<br />

B- oder C-Teilen. Denn der Fokus des Einkaufs<br />

liegt nun mal auf zentralen Warengruppen<br />

und Bauteilen. Der Tail-Spend läuft<br />

besonders in mittelständischen Einkaufs -<br />

organisationen einfach mit.<br />

Minus 80 Prozent Reporting-Aufwand<br />

In diese Lücke springt die smarte Lösung.<br />

Die Detailarbeit, die der strategische Einkauf<br />

in dieser Fülle kaum zu leisten vermag,<br />

erledigt das selbstlernende System über<br />

Nacht. Das Prinzip: Die KI entdeckt die<br />

Kostenhebel und gibt Empfehlungen. Der<br />

Einkauf entscheidet, generiert die Savings<br />

und hat am Ende mehr Zeit für Wertschöpfendes.<br />

Bis zu 80 % des Reporting-Aufwands<br />

entfällt im strategischen Einkauf,<br />

wenn die automatisierbare Arbeit über<br />

34 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


einkauf 4.0<br />

KI-Lösungen läuft. Der morgend liche<br />

Dialog mit der künstlichen Intelligenz könnte<br />

also künftig so aussehen:<br />

• „Alexa, öffne iProcurement.“<br />

• „Willkommen bei iProcurement. Was<br />

möchtest du tun?“<br />

• „Sparen.“<br />

• „Möchtest du bei einem Lieferanten,<br />

Artikel oder einer Warengruppe sparen?“<br />

• „Bei Lieferanten.“<br />

• „Hier hat der Top-Lieferant einen Anteil<br />

von rund 55 Prozent und es gibt weitere<br />

125 Lieferanten. Der Top-Lieferant bietet<br />

ein wahrscheinliches Potenzial bedingt<br />

durch eine verhandlungsgünstige Korrelation<br />

der Preis- , Mengen- und Losentwicklung.“<br />

• „Erstelle eine Ausschreibung!“ (…)<br />

In der KI-Lösung iProcurement steckt das<br />

Know-how aus über 600 Einkaufsprojekten<br />

der Kloepfel Group. Der Vorteil ist die<br />

360-Grad-Sicht. Das System fügt werkübergreifend<br />

Stamm- und Bewegungsdaten aus<br />

verschiedenen Quellen zusammen, verdichtet<br />

sie und bietet eine Komplettansicht auf<br />

alle Informationen.<br />

Daten aus allen Systemen<br />

Die Daten kommen aus ERP-Systemen, der<br />

Finanzbuchhaltung , dem SRM-System, aus<br />

selbstgestrickten Excel-, Access - oder SQL-<br />

Lösungen und aus externen Datenquellen<br />

(zum Beispiel Risikodaten oder den Sourcingdaten<br />

von Scoutbee). Auch Freitext -<br />

bestellungen durchsucht das System nach<br />

möglichen Synergien und potenziellen Bündelungen.<br />

Hieraus generiert die KI ihre Analysen<br />

und leitet aus ihnen selbstständig<br />

Prognosen und Handlungsempfehlungen<br />

ab. Erstellt werden zum Beispiel ABC/XYZ-<br />

Analysen, Lieferantenprofile, Artikelanalysen,<br />

Maverick-Buying-Analysen, Konditionen-Benchmarks,<br />

Absatz- und Lageranalysen<br />

sowie Qualitätsanalysen.<br />

Vor allem Rohstoff-Preisentwicklungen<br />

spielen für die Beschaffung eine große Rolle.<br />

Der lernende Preisalgorithmus analysiert die<br />

Entwicklungen der letzten Jahre, wählt Lieferanten<br />

aus, entwickelt Prognosen und gibt<br />

Empfehlungen für den idealen Wiederbeschaffungszeitpunkt.<br />

Auch Verhandlungserfolge<br />

lassen sich automatisch aufzeigen. Das<br />

System überwacht zudem die Performance<br />

von Lieferanten, stellt die tatsächlichen Einsparungen<br />

dar und liefert werkübergreifende<br />

und standortbezogene Soll-Ist-Analysen.<br />

Alexa von Amazon hilft<br />

trotz der hand lichen<br />

Größe bei der Analyse<br />

riesiger Daten mengen.<br />

Bild: Screeny/Fotolia<br />

Über den Sprachassistenten lässt sich das<br />

System zudem simpel und intuitiv steuern.<br />

Das Dashboard lässt sich individuell konfigurieren.<br />

Die komplexen statistischen Verfahren<br />

laufen in der Cloud. Der Arbeits -<br />

alltag für den Einkauf wird entschlackt.<br />

Zugleich nimmt die Entscheidungssicherheit<br />

zu. Und das ohne stundenlanges Brüten<br />

über Excel-Tabellen.<br />

Fakten statt Bauchgefühl<br />

Die Software-as-Service wird ausschließlich<br />

auf leistungsstarken Serverfarmen in<br />

Deutschland gehostet. Die Verfügbarkeit<br />

beträgt 99,9 % Der Datenschutz nach dem<br />

aktuellen Bundesdatenschutzgesetz ist<br />

sichergestellt. Eine Umfrage von Kloepfel<br />

auf den BME-E-Lösungstagen 2018 ergab,<br />

dass 85 % der Einkäufer ihr Beschaffungsverhalten<br />

aufgrund solider Prognosen und<br />

datenbasierter Empfehlungen ändern<br />

würde. Zu oft entscheidet heute immer noch<br />

das Bauchgefühl. Faktenbasiert entscheiden<br />

– das ermöglicht die Lösung iProcurement<br />

dem Einkauf.<br />

Innovatives, ressourcenschonendes und<br />

kostengünstiges Produktdesign verlangt<br />

einen intensiven Dialog mit Lieferanten. Die<br />

Zusammenarbeit mit externen Partnern<br />

wird zum strategischen Wettbewerbsvorteil<br />

für Unternehmen. Crossfunktionale Teams,<br />

die Arbeit in Ökosystemen und Themen wie<br />

Open Innovation verlangen eine intensive<br />

Vernetzung und Beobachtung der Märkte.<br />

Anders als früher muss sich der Einkauf<br />

künftig noch viel mehr darauf konzentrieren,<br />

die Produktentwicklung zu unterstützen,<br />

indem er Lieferanten frühzeitig einbindet<br />

und ihren Innovations-Input nutzt.<br />

Wenn digitale Assistenten automatisierbare<br />

Routinen übernehmen, entstehen im Einkauf<br />

die notwendigen Freiräume, sich in die<br />

Produktentwicklung intensiv und wertschöpfend<br />

einzubringen.<br />

Einsparpotenziale bis zehn Prozent<br />

Die via KI ermittelten Einsparpotenziale<br />

liegen bei 5 bis 10 % pro Warengruppe. Das<br />

zeigen die Erfahrungen der letzten Monate.<br />

Im Rohstoffeinkauf lassen sich je nach<br />

Warengruppe durch ideale Wiederbeschaffungszeitpunkte<br />

nochmals ein bis zwei Prozentpunkte<br />

sparen. Für rohstoffintensive<br />

Industrien sind das mächtige Savings.<br />

Das Tool ist modular aufgebaut. Je nach<br />

Bedarf lassen sich Module für Rohstoffpreisentwicklung,<br />

Bestandsmanagement<br />

und zur Analyse von Mengen- und Preis-<br />

Korrela tionen kombinieren. Die jährlichen<br />

Nutzungsgebühren für das Tool liegen im<br />

vierstelligen Bereich, was es damit besonders<br />

für den Einsatz im Mittelstand interessant<br />

macht.<br />

KI schafft im Einkauf Zeit fürs Wesent -<br />

liche. Oder auch einfach Zeit für die nicht<br />

minder wichtige Work-Life-Balance. Wenn<br />

der Algorithmus nachts arbeitet, können<br />

Einkäufer vielleicht mal pünktlich nach<br />

Hause gehen.<br />

•<br />

Marc Kloepfel und Duran Sarikaya<br />

Geschäftsführer Kloepfel Group<br />

Christopher Messina<br />

Geschäftsführer Kloepfel Supply Group<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 35


Blockchain und Supply Chain<br />

Liebe oder<br />

Zweckehe?<br />

Digitalisierung | Blockchain ist momentan eines der<br />

heißesten Themen überhaupt. Auch die Medien<br />

berichten mittlerweile, wenn auch überwiegend über<br />

Kryptowährungen, die auf Blockchain basieren. Von<br />

der Marktreife ist die Technologie allerdings noch<br />

entfernt. Es mangelt an Erfolgsgeschichten.<br />

Zwar zweifeln Auguren wie Gartner noch am großen<br />

Erfolg der Blockchain. Geht es nach den Marktforschern,<br />

so ist das Gros der Pilotprojekte für die kommenden<br />

24 Monate zum Scheitern verurteilt. Die Industrie<br />

scheint das nicht zu beeindrucken. Sie zeigt weiterhin<br />

ein enormes und nachhaltiges Interesse an der Technik,<br />

die für andere Marktbeobachter bis 2025 auf mehr<br />

als 176 Mrd. Dollar anwachsen könnte. Hinter Blockchain<br />

verbirgt sich voraussichtlich also eine Zukunftstechnologie,<br />

die reifen und kommerziell einsetzbar sein<br />

wird. Unklar ist, wie, wann und wo.<br />

Eines dieser Anwendungsfelder ist die Supply-Chain-<br />

Automatisierung mit dezentralen Prozesse bei der<br />

Beschaffung, Herstellung und dem Versand von Waren.<br />

Das gilt unter anderem in den Bereichen Asset Tracking,<br />

Payment und Smart Contracts. Doch wird eine Marktreife<br />

von Blockchain in der Lieferkette noch auf sich<br />

warten lassen. Gartner rechnet mit einer großflächigen<br />

Implementierung in frühestens zehn Jahren.<br />

Dabei sind Parallelen zu den Anfängen der Cloud-<br />

Technologie unverkennbar. Die Möglichkeit, Programme<br />

nicht lokal auf dem Rechner, sondern online zu nutzen,<br />

führte zu massiven Investitionen in Unternehmen.<br />

Unzählige Cloud-Start-ups tauchten auf, Werbespots<br />

liefen zu besten Sendezeiten und immer neue Konzepte<br />

entstanden: Ein regelrechter Hype um die Cloud kam<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


einkauf 4.0<br />

Je mehr Anwendungsbeispiele für die<br />

Blockchain verfügbar sind, desto<br />

mehr Firmen wenden sich der Technologie<br />

zu. Bild: sdecoret/Fotolia<br />

auf, bevor nach der Jahrtausendwende Investoren und<br />

Unternehmer wieder auf den Boden der Tatsachen<br />

zurückgeholt wurden. Die meisten damaligen Projekte<br />

scheiterten, die Cloud schien in die Bedeutungslosigkeit<br />

abzudriften. Die Reaktion darauf: Geschäftsmodelle<br />

wurden verfeinert, Early Adopters begannen, sich an<br />

Cloud-IT-Projekten zu beteiligen – die Technologie<br />

wurde salonfähig.<br />

Ähnlich wie die Blockchain stellte auch Cloud-Computing<br />

eine immense Chance für internationale Lieferketten<br />

dar. Sie waren global geworden; Hersteller<br />

produzierten und versandten Waren in alle Welt. Dafür<br />

wurden Systeme benötigt, die ganze Ökosysteme beteiligter<br />

Unternehmen technologisch zusammenführen<br />

konnten – etwas, das Software-Systeme bis dato nicht<br />

leisten konnten.<br />

Frühe Adaption ist der Schlüssel zum Erfolg<br />

Trotz ganz offensichtlicher wirtschaftlicher Vorteile<br />

dauerte es ein ganzes Jahrzehnt, bis Cloud-Computing<br />

die Marktreife für einen Einsatz in der Lieferkette<br />

erreicht hatte. Hauptgründe hierfür waren sowohl die<br />

Komplexität der Technik als auch Sicherheitsbedenken<br />

seitens der Unternehmen. Vor allem der Gedanke,<br />

erfolgskritische Prozesse von der Sicherheit des eigenen<br />

Ökosystems in die Cloud zu verlagern, war für die meisten<br />

CIOs beunruhigend.Im Zuge eines technologischen<br />

Reifeprozesses entstanden dennoch überzeugende Anwendungsbeispiele.<br />

Diese zeigten der Industrie: Die Verbindung<br />

von Handelspartnern durch ein gemeinschaftliches<br />

Cloud-Netzwerk schafft einen enormen Mehrwert.<br />

Eine Vorreiterstellung in der Supply-Chain-Automatisierung<br />

erfordert nicht nur zunehmend fortschrittlichere<br />

Software, auch das Partner- und Kundennetzwerk<br />

ist von essenzieller Bedeutung. Plattformen wie das GT<br />

Nexus Commerce Network haben in den letzten zwei<br />

Jahrzehnten kontinuierlich ein Netzwerk von Käufern,<br />

Verkäufern und Partnern aufgebaut, die sich aktiv in<br />

den größten Lieferketten der Welt engagieren. Bevor<br />

Blockchain dort Fuß fassen kann, muss sie ähnliche<br />

Prozesse durchlaufen.<br />

Unternehmen werden sich nach und nach an einer<br />

Vielzahl neuer Projekte beteiligen, die gemeinsam mit<br />

neuen Anbietern entstehen. Je mehr Anwendungsbeispiele<br />

verfügbar sind, desto mehr Firmen wenden sich<br />

der Technologie zu. Eine großflächige Einführung von<br />

Blockchain wird wahrscheinlich mehr Zeit in Anspruch<br />

nehmen als vergleichbare Entwicklungs- und Implementierungsprozesse<br />

in der IT der Vergangenheit. Grund ist<br />

die Komplexität moderner Lieferketten. Für den Erfolg<br />

ist es unabdingbar, dass Projekte in Verbindung mit neuesten,<br />

netzwerkbasierten Lösungen durchgeführt werden.<br />

Diese wiederum müssen flexibel genug konzipiert<br />

sein, um die vielschichtigen Zusammenhänge in Lieferketten<br />

bearbeiten zu können. Ebenfalls wird erwartet,<br />

dass sie parallel zu neuen Technologien operieren.<br />

Marktreife von Blockchain nicht abwarten<br />

Gleichermaßen fortschrittliche Innovationen wie das Internet<br />

der Dinge und selbstlernende Maschinen sind bereits<br />

heute Teil moderner Lieferketten und mit Cloud-<br />

Supply-Chain-Plattformen vernetzt. Gründe genug,<br />

warum die Blockchain Teil dieser Entwicklung werden<br />

kann. Unternehmen sollten die Entwicklung und<br />

Marktreife von Blockchain nicht abwarten. Vieles was<br />

Blockchain verspricht, existiert bereits in ähnlicher<br />

Form. So besteht etwa die Möglichkeit, eine Lieferkette<br />

mit einer „Single source of truth“, also einem gemeingültigen<br />

Datenbestand, zu verbinden. Auch sind bereits<br />

die Voraussetzungen gegeben, den Zugriff auf Waren zu<br />

überwachen und jeden Schritt in der Lieferkette nach -<br />

zuvollziehen – und das überall und jederzeit über das<br />

Internet. Eine moderne Lieferkette kann als strategischer<br />

Vorteil genutzt werden. Unternehmen die sich<br />

jedoch nicht aktiv am Wandel beteiligen, geraten in Gefahr,<br />

ins Abseits zu gelangen, bevor die „Supply-Block-<br />

Chain“ den Massenmarkt überhaupt erreicht hat. •<br />

Greg Kefer<br />

VP Corporate Marketing, Infor<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 37


einkauf 4.0<br />

Da Maschinen nach festen Vorgaben handeln und in<br />

der Regel keinen Leistungsschwankungen unterliegen,<br />

wird die Reinigungsleistung konstant verlaufen .<br />

Bild: Kittipong Jirasukhanont/123rf<br />

Beschaffung von Facility- und Zeitarbeitsdienstleistungen<br />

Roboter im Facility<br />

Management<br />

Zukunft des Einkaufs | Welchen Einfluss haben Robotik<br />

und Automation zukünftig auf den Einkauf von<br />

Dienstleistungen? Anhand der Warengruppen Facility<br />

Management und Zeit arbeit sei ein Blick ins Morgen<br />

und Übermorgen im klassischen Einkauf gewagt. Die<br />

Frage dabei: Wird es den Einkäufer in seiner heutigen<br />

Funktion zukünftig noch geben?<br />

38 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Nach heutigem Entwicklungsstand verfügen<br />

moderne Roboter bereits über die motorischen<br />

Fähigkeiten eines Fünfjährigen, gepaart<br />

mit schier unendlicher Arbeitskraft<br />

und einer für menschliche Maßstäbe unerreichbaren<br />

Arbeitsgeschwindigkeit.<br />

Betrachtet man diese Eigenschaften näher,<br />

wird schnell deutlich, dass es zukünftig<br />

eine Verlagerung der Arbeitszeiten geben<br />

wird. Dienstleistungen wie beispielsweise<br />

die klassische Unterhaltsreinigung werden<br />

in naher Zukunft nachts verrichtet. Dies<br />

bringt für Unternehmen diverse Vorteile mit<br />

sich. Der tägliche Arbeitsablauf wird nicht<br />

durch den Einsatz von Reinigungspersonal<br />

gestört und auch beim Thema Nachtarbeitszuschläge<br />

wird es keine Kostendiskussion<br />

mehr geben. Ganz im Gegenteil, durch die<br />

Nutzung von günstigerem Nachtstrom können<br />

in verschiedenen Kostenbereichen sogar<br />

erhebliche Einsparungen realisiert werden.<br />

Des Weiteren wird sich die klassische<br />

Unterhaltsreinigung vom plangesteuerten<br />

hin zum automatisierten bedarfsgesteuerten<br />

Markt entwickeln. Die Entscheidung, ob<br />

und welche Reinigung in einem Unternehmen<br />

notwendig ist, wird von Sensoren- und<br />

Kameratechnik analysiert, bewertet und<br />

entschieden. Dies wird auch maßgeblichen<br />

Einfluss auf das Thema „Reinigungsqualität“<br />

haben. Der Kunde entscheidet bereits<br />

zum Zeitpunkt der Beauftragung, welches<br />

Servicelevel zum Einsatz kommen soll.<br />

Da Maschinen nach festen Vorgaben<br />

handeln und in der Regel keinen Leistungsschwankungen<br />

unterliegen, wird die Reinigungsleistung<br />

konstant verlaufen. Die Vermutung,<br />

dass es den klassischen Facility<br />

Manager in seiner heutigen Funktion nicht<br />

mehr geben wird, liegt daher nahe. Vielmehr<br />

wird sich die einkäuferische Entscheidung<br />

darauf fokussieren, welcher Anbieter den<br />

günstigsten Reinigungsroboter mit der<br />

höchsten Reinigungsleistung stellt.<br />

Der klassische Kauf hat ausgedient<br />

Vermutlich wird jedoch auch die Beschaffungs-<br />

oder Entleihthematik nicht mehr<br />

relevant sein, wenn moderne Gebäude<br />

bereits bei ihrer Errichtung mit der erforderlichen<br />

Reinigungstechnik ausgestattet und<br />

so verpachtet oder verkauft werden.<br />

Überträgt man die Entwicklung des<br />

Automobils in die Moderne, so erkennt<br />

man, dass diese anfänglich mit hohen Kosten<br />

ausschließlich kaufkräftigen Konsumenten<br />

vorbehalten war. Da sich diese Entwicklung<br />

im Bereich der Robotik widerspiegeln<br />

wird, vermuten Experten, dass der klassische<br />

Kauf ausgedient hat und durch ein umfängliches<br />

Mietsystem ersetzt wird.<br />

Übertragen auf die Zeitarbeit wird der<br />

Einsatz von Robotertechnik zur Schließung<br />

aller Versorgungsengpässe im Entgeltbereich<br />

1 und 2 führen, was auf lange Sicht<br />

den Wandel vom Verleiher- hin zum Entleihermarkt<br />

zur Folge haben wird. Gesetzliche<br />

Bestimmungen, die der aktuellen Zeitarbeit<br />

ihre Komplexität geben, werden in Zukunft<br />

weniger ins Gewicht fallen. Aspekte wie<br />

Auch die Komplexität der Verrechnungssatzkalkulation<br />

wird sich drastisch verein -<br />

fachen und die Einsparungen für die Entleiher<br />

gravierend zunehmen.<br />

Kalkulationspunkte wie beispielsweise<br />

Sozialabgaben, Aufschläge für Krankheitsausfälle,<br />

Garantietage oder Mutterschutz<br />

entfallen komplett. Die Kosten bei der Verleihung<br />

von Robotern werden sich nach<br />

Abschreibungs- sowie Instandhaltungs- und<br />

Wartungskosten richten.<br />

Nach den Schilderungen der beiden Warengruppen<br />

ist eine Verschmelzung dieser<br />

Bereiche geradezu naheliegend. Reinigungs-<br />

Der Kauf einer Maschine wird im<br />

Hinblick auf nutzungsfreie Zeiten<br />

vermieden, da dieser ineffizient<br />

und mit unnötigen Fixkosten ver-<br />

”bunden wäre.“<br />

maximale Arbeitszeiten, Höchstüberlassungsdauern,<br />

Equal-Pay-Thematiken oder<br />

Kettenverleih verlieren an Bedeutung.<br />

Sprachbarrieren, die derzeit eine Hemmschwelle<br />

beim Einsatz von Leiharbeitskräften<br />

darstellen, wird es zukünftig nicht mehr<br />

geben.<br />

Globaler Einkauf von Dienstleistungen<br />

Da durch den Einsatz von Zeitarbeit<br />

Arbeitsspitzen und saisonale Schwankungen<br />

abgedeckt werden sollen, wird auch in diesem<br />

Segment der Wandel zum Mietgeschäft<br />

Einzug halten. Der Kauf einer Maschine<br />

wird hingegen in Hinblick auf nutzungsfreie<br />

Zeiten vermieden, da dieser ineffizient und<br />

mit unnötigen Fixkosten verbunden wäre.<br />

Dennoch ist zu erwarten, dass die<br />

aktuelle Entgeltgruppierung in der Zeitarbeit<br />

weiterhin Bestand hat. Zukünftig wird<br />

sich diese jedoch nicht nach den Qualifikationen<br />

des Zeitarbeitnehmers ausrichten,<br />

sondern vielmehr an der Funktion des Roboters.<br />

Die Kosten in Bezug auf die stündliche<br />

Entleihe eines Miet roboters werden sich<br />

somit am technischen Entwicklungsstand<br />

orientieren.<br />

maschinen werden nicht mehr gekauft,<br />

sondern je nach Bedarf auf Zeit verliehen.<br />

Keine Leistungsschwankungen<br />

Allgemein gesehen wird der Einkauf von<br />

Dienstleistungen wesentlich globaler. Es ist<br />

zukünftig unerheblich, ob eine Reinigungsfirma<br />

in Deutschland, Europa oder anderweitig<br />

weltweit ansässig ist, da nicht<br />

menschliches Personal, sondern vollautomatische<br />

Robotertechnik die Arbeiten<br />

ausführt.<br />

Betrachtet man die Entwicklung auf dem<br />

Automatisierungsmarkt, so stellt man fest,<br />

dass der moderne Arbeitnehmer sich nach<br />

und nach in strategische und emotionale<br />

Arbeitsgebiete zurückziehen wird. Einfachste<br />

Helfertätigkeiten, aber auch die Bekleidung<br />

einer operativen Einkäufertätigkeit<br />

werden zukünftig von Robotern übernommen.<br />

Sascha Köster<br />

Category Manager,<br />

Kerkhoff Indirect Procurement GmbH<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 39


Digitale Identitäten im Beschaffungsprozess<br />

Sicher ist sicher ist<br />

digital<br />

Noch ist der Direktkontakt die wichtigste Basis für<br />

Beschaffungsprozesse. Plattformen holen allerdings<br />

auf. Sie werden zwar vor allem für die Produktsuche<br />

verwendet, die tatsächlichen Bestellzahlen im<br />

B2B-Bereich allerdings wachsen. Und mit ihnen die<br />

Forderung nach Sicheren Digitalen Identitäten (SDI).<br />

Die B2B-Beschaffungsplattform „Wer liefert<br />

was“ hat Mitte 2017 rund 1300 Einkäufer<br />

in Deutschland und der Schweiz zu ihren<br />

analogen versus digitalen Einkaufs -<br />

präferenzen befragt. Die Ergebnisse bestätigen:<br />

Beschaffung funktioniert (noch) überwiegend<br />

persönlich. Demnach gaben fast<br />

60 % der Befragten an, dass ihnen der<br />

Direktkontakt am wichtigsten ist. Allerdings<br />

nutzen fast 54 % Online-Shops und<br />

Plattformen – allerdings vor allem, um neue<br />

Lieferanten und alternative Produkte zu finden.<br />

Nur ein Drittel bestellt tatsächlich via<br />

Web. Der Vollständigkeit halber: Messen<br />

kommen bei der Geschäfts anbahnung auf<br />

37 %, Branchenverzeichnisse auf 28% und<br />

eigene Liefersysteme auf 11 %. Persönliche<br />

Empfehlungen liegen dagegen abgeschlagen<br />

im einstelligen Prozentbereich. Eine durch<br />

Europages zeitgleich durchgeführte Unter -<br />

suchung im europäischen Rahmen kommt<br />

zu ähnlichen Ergebnissen.<br />

Mit der Digitalisierung der Beschaffungsstrukturen<br />

erhebt sich die Frage nach der<br />

Authentifizierung von Personen wie auch<br />

von Dingen und Prozessen. Nur, wenn ich<br />

sicher sein kann, tatsächlich beim Hersteller<br />

meines Vertrauens zu bestellen beziehungsweise,<br />

dass wirklich Original-Produkte im<br />

Lkw angeliefert werden, rechnet sich die<br />

digitale Bestellung.<br />

Wer sind Sie?<br />

Im analogen Leben ist eine Identifizierung<br />

einfach. Beim Einchecken am Flughafen<br />

legen Sie zum Beispiel Ihren Pass vor und<br />

schon weiß der Beamte über Sie und Teile<br />

Ihrer Historie Bescheid . Zumindest wenn der<br />

Ausweis echt ist und Sie wirklich der Besitzer<br />

sind. Womit schon ein Grundproblem offenbar<br />

wird: Jede Identität lässt sich fälschen –<br />

in der digitalen Welt noch einfacher als in<br />

der realen. Denn im Internet kann sich der<br />

Mensch nicht auf seine fünf Sinne verlassen,<br />

sondern muss auf die Sicherheit von ITbasierenden<br />

Systemen vertrauen.<br />

Wenn wir in Netzwerken kommunizieren,<br />

Bestellvorgänge auslösen und Bestätigungsmails<br />

verschicken, überall authentisieren<br />

wir uns mit unterschiedlichen Verfahren.<br />

Dabei werden einer Person bestimmte Attri-<br />

40 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


einkauf 4.0<br />

Wer ist am anderen Ende des Glasfaserkabels? Eine<br />

digitale Identität schafft Sicherheit. Bild: Bulat/Fotolia<br />

bute zugeordnet. Das sind im einfachsten<br />

Fall ein Benutzername sowie ein Passwort –<br />

fertig ist die digitale Identität.<br />

Dass wir heute automatisiert bestellen<br />

können, setzt eine vollständige Digitalisierung<br />

des gesamten zugrundeliegenden<br />

Workflows voraus. Dabei können nur Sichere<br />

Digitale Identitäten sicherstellen, dass alle<br />

Informationen vertraulich bleiben und<br />

Dienstleistungen nur von autorisierten Personen<br />

in Anspruch genommen werden.<br />

Mehr noch: In den Industrie-4.0-Prozessketten<br />

kommunizieren nicht nur Personen<br />

mit Unternehmen, sondern auch Menschen<br />

mit Maschinen, Maschinen mit Maschinen,<br />

Rohstoffe mit dem Lager und der Container<br />

mit dem Lkw, der ihn anliefert. Damit wird<br />

unter anderem sichergestellt, dass der<br />

Bandbreite der Identitäten<br />

Fuhrpark noch genügend Kapazitäten bietet<br />

– und gleichzeitig die Fahrroute automatisch<br />

optimiert. Die digitale Identität von<br />

Personen, Geräten und Dingen wird damit<br />

zum erfolgskritischen Faktor einer durchgehend<br />

digitalisierten Wertschöpfungskette.<br />

Mit einer eindeutigen Authentifizierung lassen<br />

sich alle Objekte eindeutig zu den jeweiligen<br />

Prozessschritten zuordnen und sind<br />

lokalisierbar; beispielsweise in der Logistik<br />

oder in der Produktion.<br />

Dabei sind nicht nur konkrete Dinge und<br />

Personen betroffen, sondern alle sinnvollen<br />

Entitäten. Eine Entität ist jedes konkret<br />

beschreibbare Objekt: ein Auto, ein Motorblock,<br />

ein Stück Rohstahl, aber zum Beispiel<br />

auch Patente, Webseiten, Software oder<br />

Datenpakete. Jede Entität besitzt eine individuelle<br />

Identität, die authentifiziert werden<br />

muss, damit es nicht zu Verwechslungen,<br />

Diebstahl, Spionage oder Sabotage kommen<br />

kann. Überwindet beispielsweise ein gefälschtes<br />

und damit zumeist minderwertiges<br />

Bauteil die Identitätsprüfung, kann es alle<br />

In digitalen Systemen gibt es verschiedene Ausprägungen von Identitäten.<br />

Sie lassen sich teilweise nicht klar voneinander abgrenzen und vermischen sich.<br />

Anonyme Identität<br />

Sie werden vor allem für einmalige Identifizierungen verwendet, zum Beispiel in<br />

Form von Wegwerf-E-Mail-Adressen oder Fake-Accounts. Anonyme Identitäten<br />

stellen keine Verbindung zur wahren Identität einer Person her.<br />

Pseudo-Identität<br />

Sie kommt zum Einsatz, wenn sich eine Person regelmäßig bei bestimmten<br />

Diensten authentifizieren möchte. Dabei werden Name und Kennwort vom<br />

Benutzer festgelegt und bieten keinen Bezug zur echten Identität.<br />

Selbsterklärte Identität<br />

Bei diesem Verfahren gibt der Nutzer alle vom Dienst geforderten Daten<br />

(Name, E-Mail, Anschrift, etc.) selbst ein. Ob diese Daten korrekt sind, liegt<br />

allein bei der handelnden Person.<br />

Validierte Identität<br />

Dabei wird die Identität der Person aufgrund von sozialen Bindungen mit anderen<br />

definiert und somit validiert. Aber auch dieses Verfahren bietet keine absolute<br />

Sicherheit. Stichwort: CEO-Fraud.<br />

Verifizierte Identität<br />

Sie entspricht der bewiesenen Identität einer Person in der analogen Welt.<br />

Damit bietet die verifizierte Identität die gleiche Aussagekraft wie die einer<br />

Person außerhalb der digitalen Kanäle. Sie ist zum Beispiel beim Abschluss von<br />

Verträgen oder beim Zugriff auf IT-Systeme erforderlich.<br />

nachfolgenden Prozessschritte gefährden.<br />

Prozesse zu definieren, in dem Sichere Digitale<br />

Identitäten definiert und genutzt werden<br />

können, ist allerdings nicht trivial. Das<br />

zeigt schon die Vielzahl der möglichen Entitäten,<br />

die unterschiedliche Sicherungsmaßnahmen<br />

erfordern.<br />

Zudem gilt es, das Sicherheitsrisiko<br />

gegenüber den Kosten und der Usability<br />

abzuwägen. Schließlich sollen die Prozesse<br />

nicht ausgebremst werden. Dabei muss<br />

zwischen der sicheren Identifizierung von<br />

Kommunikationspartnern, von Entitäten<br />

und von den eingesetzten Prozessen unterschieden<br />

werden:<br />

1. Persönliche Identität<br />

Personen können sich mit unterschiedlichen<br />

Verfahren identifizieren. Die Bandbreite<br />

reicht von der einfachen Login/Passwort-<br />

Kombination bis hin zu personenbezogenen<br />

Daten in offiziellen Dokumenten, die von<br />

Behörden ausgestellt wurden. Grundsätzlich<br />

kommen drei unterschiedliche Verfahren<br />

zum Einsatz: wissensbasiert über Passwörter<br />

etc., besitzbasiert über Tokens oder Chip-<br />

Karten sowie merkmalbasiert auf Basis<br />

biometrischer Daten.<br />

2. Netzwerk-Identität<br />

Überall, wo Daten und Informationen digital<br />

im professionellen Umfeld ausgetauscht<br />

werden, ist es wichtig, den Absender eindeutig<br />

authentifizieren zu können. Dazu kommen<br />

digitale Zertifikate zum Einsatz. Jeder<br />

Internetnutzer profitiert täglich von ihnen.<br />

Allerdings kann nach einer Umfrage der<br />

Bundesdruckerei nur jeder vierte Anwender<br />

diesen Begriff auch erklären. „Digitale Zertifikate<br />

schützen die kryptografischen<br />

Schlüssel von Personen, Objekten oder<br />

Organisationen vor Fälschung und Manipulation.<br />

In der Smart Factory steuern sich die<br />

Maschinen selbst und tauschen Daten untereinander<br />

aus, umso wichtiger ist eine Absicherung<br />

ihrer Identitäten. Diese stellen<br />

sicher, dass eine Maschine auch tatsächlich<br />

diejenige ist, für die sie sich ausgibt. Wenn<br />

vernetzte Maschinen manipuliert werden,<br />

kann der Schaden für Unternehmen schnell<br />

groß werden“, warnt Jochen Felsner,<br />

Marketing-Leiter der Bundesdruckerei.<br />

3. Objekt-Authentifizierung<br />

Anwender erkennen den Einsatz digitaler<br />

Zertifikate anhand der Adresszeile ihres<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 41


einkauf 4.0<br />

Browsers. Diese Zeile färbt sich grün,<br />

sobald der Absender einer Webseite als<br />

vertrauenswürdig eingeschätzt wird. Dazu<br />

prüfen Vertrauensdiensteanbieter vorab die<br />

Seriosität des Absenders und vergeben ein<br />

Transport-Layer-Security-Zertifikat (TLS-<br />

Zertifikat). Beim Aufruf der Seite überprüft<br />

der Browser des Nutzers zwei Dinge: Ist das<br />

Zertifikat von einem vertrauenswürdigen<br />

Dienst ausgestellt und ist es noch gültig?<br />

Sobald die Prüfungen erfolgreich bestanden<br />

wurden, schaltet der Browser auf Grün.<br />

Ähnlich funktioniert die Authentifizierung<br />

von Maschinen. Auch für sie kann ein<br />

Zertifikat angefordert werden – zum<br />

Beispiel bei der Bundesdruckerei; nach eigenen<br />

Aussagen einer der größten Herausgeber<br />

Sicherer Digitaler Identitäten in Europa. Das<br />

Zertifikat wird kryptografisch geschützt und<br />

dann mit der Identität der Maschine<br />

verknüpft. Danach kann sich die Maschine<br />

bei der nächsten Interaktion gegenüber anderen<br />

Maschinen oder IT-Anwendungen<br />

eindeutig ausweisen; zum Beispiel, wenn<br />

Maschinendaten in die Cloud übertragen<br />

werden sollen. Diese Sicherheit ist vor allem<br />

dann unabdingbar, wenn die Objekte über<br />

Unternehmensgrenzen hinweg mit anderen<br />

Systemen kommunizieren.<br />

Für die Bestätigung einer sicheren Identität<br />

von Objekten kommt eine Vielzahl von<br />

Verfahren zum Einsatz. Das beginnt mit<br />

einem einfachen Barcode-Aufkleber oder<br />

einem RFID-Chip. Wesentlich manipulationssicherer<br />

ist allerdings der Einsatz von<br />

kryptografie fähigen Authentifikations-<br />

Chips, sogenannten Hardware Security<br />

Moduls (HMS), etwa Dongles. Diese gibt es<br />

mittlerweile sogar schon für die Entität<br />

Mensch: Das schwedische Start-up Epicenter<br />

Routine bietet seinen Mitarbeitern an,<br />

sich einen Chip in Reiskorngröße einpflanzen<br />

zu lassen. Die Chips arbeiten wie die<br />

Identifikationskarten, wie sie in vielen Unternehmen<br />

verbreitet sind – nur eben unter<br />

der menschlichen Haut. Mit einer Wischbewegung<br />

lassen sich dann Türen öffnen, Drucker<br />

bedienen und der Espresso in der Cafeteria<br />

bezahlen. Der Vorteil: nie mehr die<br />

Karte vergessen. Der Nachteil: totale Kontrolle<br />

über Wege, Pausen und Aktivitäten.<br />

Bei der Entität Motorblock wäre aber gerade<br />

dies gefordert und auch wünschenswert.<br />

Implantat-Chips sind<br />

nicht viel größer als ein<br />

Reiskorn und werden<br />

zwischen Daumen und<br />

Zeigefinger platziert.<br />

Bild: vetkit/Fotolia<br />

4. Prozesssicherheit via Blockchain<br />

Die Blockchain gilt deshalb als besonders<br />

sicher , weil sie nicht auf kryptografischen<br />

Verfahren basiert, die im Zweifelsfall mit<br />

entsprechendem Aufwand geknackt werden<br />

könnten. Das Sicherheitskonzept der Blockchain<br />

sieht dagegen vor, dass jeder Beteiligte<br />

die aktuelle Chain besitzt und mit allen<br />

anderen vergleichen kann. Fälschungen<br />

einer Chain würden bei diesem Abgleich<br />

sofort auffallen und von den anderen Nutzern<br />

abgelehnt werden. Ursprünglich wurde<br />

das Blockchain-Verfahren für die Kryptowährung<br />

Bitcoin entwickelt. Die Funktionsweise<br />

am Beispiel der digitalen Währung:<br />

Jede Transaktion, also jeder Kauf oder<br />

Verkauf, erzeugt einen Datenblock. Dieser<br />

Block besteht aus einem Datensatz, der in<br />

einer Prüfsumme zusammengefasst wird.<br />

Diese Prüfsumme wird in den nächsten<br />

Block aufgenommen. So entsteht eine wachsende<br />

Datenkette, deren einzelne Glieder<br />

jeweils die Prüfsumme der vorangegangenen<br />

Transaktion enthalten – und so konsistent<br />

aufeinander aufbaut. Daher der Name<br />

Blockchain. Die aktuelle Bitcoin-Blockchain<br />

ist ungefähr 166 GB groß, beginnt mit dem<br />

allerersten Bitcoin im Jahre 2009 und endet<br />

mit der letzten Transaktion, die gerade eben<br />

irgendwo auf dem Globus getätigt wurde.<br />

Momentan löst sich die Blockchain von ihrem<br />

ursprünglichen Anwendungsfall Kryptowährung<br />

und entwickelt sich zu einer<br />

technischen Lösung für transaktionsbasierende<br />

Prozesse.<br />

Der Vorteil: Mit einer Blockchain lässt<br />

sich zu jedem Zeitpunkt ein nachvollzieh -<br />

barer, überprüfter und ganzheitlicher Systemzustand<br />

belegen. Mit anderen Worten:<br />

Jeder weiß sofort über alles Bescheid. Damit<br />

werden eine Vielzahl neuer Einsatzgebiete<br />

denkbar: vom Monitoring einer Kühlkette<br />

über die Fälschungssicherheit von Ersatzteilen<br />

bis hin zum Supply Chain Management.<br />

Bei der Transaktionsverfolgung werden die<br />

Prüfsummen aus den relevanten Dokumenten<br />

berechnet und nacheinander in der Blockchain<br />

gespeichert. Damit kann lückenlos festgehalten<br />

werden, welches Dokument zu<br />

welchem Zeitpunkt mit welchem Inhalt wem<br />

vorlag. Eine Blockchain kann aber mehr als<br />

„nur“ einen Systemzustand fälschungssicher<br />

zu dokumen tieren .<br />

Es können Bedingungen in die Chain<br />

geschrieben werden. Zum Beispiel: Pünktlich<br />

zwei Wochen nach der Lieferun g und abhängig<br />

von der Qualitätssicherung erfolgt automatisiert<br />

eine Zahlung. Oder andersherum:<br />

Bleibt beispielsweise eine Zahlung von einem<br />

Lkw-Leasingnehmer aus, kann die Chain im<br />

ersten Schritt die Motorleistung drosseln.<br />

Bleibt der Nutzer weiterhin im Verzug, können<br />

die elektronischen Wagenschlüssel<br />

gesperrt werden – bis zum Ausgleich des<br />

Zahlungs verzug s. Man spricht dabei von<br />

Smart Contracts. Auch das Rollen- und<br />

Rechtemanagement in der realen wie digitalen<br />

Welt lässt sich mit der Blockchain real -<br />

time managen. Wird ein Recht entzogen,<br />

wird dies in der Chain vermerkt und ab<br />

sofort nicht mehr berück sichtigt . So lassen<br />

sich auch unternehmensübergreifend Rechte<br />

und Identitäten managen .<br />

42 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Fehlende Standards<br />

Momentan existiert eine Vielzahl von Verfahren<br />

auf dem Markt. Sie kommen nicht<br />

nur branchen- und unternehmensspezifisch<br />

zum Einsatz, üblicherweise gibt es sogar<br />

innerhalb eines Betriebes andere Verfahren<br />

für unterschiedliche Anwendungen. Es ist<br />

offensichtlich, dass Authentifizierungsprozesse<br />

einen der Hauptvorteile von Industrie-4.0<br />

infrage stellt: die länder-, unternehmens-<br />

und prozessübergreifende Zusammenarbeit<br />

innerhalb des gesamten Workflows<br />

eines Produktes oder einer Dienstleistung.<br />

Dies kann nur auf Basis gemeinsamer<br />

Standards und Normen gelingen. Dazu liegen<br />

zwar schon erste technische und organisatorische<br />

Lösungen, Vorschriften und<br />

Spezifikationen vor – eine einheitliche<br />

Authentifizierungs- Architektur gibt es allerdings<br />

noch nicht. Erste Schritte aber sind getan:<br />

Als Meilenstein zählt zum Beispiel das<br />

„Vertrauensdienstegesetz“; verabschiedet<br />

2017. Es regelt die Zuständigkeiten und<br />

Befugnisse beteiligter Behörden wie der<br />

Bundesnetzagentur, des Bundesamts für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />

und der Deutschen Akkreditierungsstelle.<br />

Dazu kommt die eIDAS-Verordnung. Sie<br />

enthält verbindliche europaweite Regelungen<br />

in den Bereichen „Elektronische Identifizierung“<br />

und „Elektronische Vertrauensdienste“.<br />

Mit der Verordnung werden einheitliche<br />

Rahmen bedingungen für die grenz -<br />

überschreitende Nutzung elektronischer<br />

Identifizierungs mittel und Vertrauensdienste<br />

geschaffen.<br />

Die ersten Ergebnisse der Standardisierung<br />

dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass der Markt noch von Insel -<br />

lösungen und mangelnder Interoperabilität<br />

bestimmt wird. Verschärfend kommt hinzu,<br />

dass die aktuellen und signifikanten Informationstechnologien<br />

und -strukturen außerhalb<br />

Europas entwickelt werden – vor allem<br />

von den amerikanischen Big Five: Google,<br />

Microsoft, Apple, Amazon und Facebook.<br />

Es besteht die Gefahr, dass die zentralen<br />

Player zukünftig proprietäre Lösungen<br />

durchsetzen und die Interessen der europäischen<br />

Wirtschaft und Gesellschaft auf der<br />

Strecke bleiben. So werden in Deutschland<br />

zum Beispiel die Persönlich keits rechte stärker<br />

gewi chtet als in anderen Ländern. Es ist<br />

daher im vitalen Interesse der deutschen<br />

Politik und Wirtschaft, dass IT-Sicherheitstechnologien<br />

auch unter Berücksichtigung<br />

der deutschen Sichtweise definiert werden.<br />

Michael Grupp<br />

Fachjournalist in Remshalden<br />

EXCommunity<br />

The Supply Chainers’<br />

GE<br />

Blockchain<br />

Hype oder Business-Modell<br />

Kultur & Mindsets<br />

zur Digitalen Transformation<br />

6. Internationales Treffen<br />

20. – 21. November 2018<br />

auf der Hypermotion, Frankfurt am Main<br />

Management 4.0 –<br />

New Work & Digital Business<br />

Award Night:<br />

13. PREISVERLEIHUNG<br />

SUPPLY CHAIN<br />

MANAGEMENT AWARD<br />

Big Data<br />

in der Supply Chain<br />

Nachhaltiges Wirtschaften<br />

in komplexen Lieferketten<br />

Präsentation der<br />

Award-Finalisten<br />

Diskutieren Sie mit Experten u.a. von:<br />

3 p, BVL, Die Denkfabrik Asia, Dematic,<br />

DEPOT, DHL, GS1, HUGO BOSS, LoadFox,<br />

Nokia, pakadoo, PMI, PwC Strategy&,<br />

Siemens, SSI SCHÄFER, startport,<br />

Zentrum für Logistik & Verkehr<br />

Jetzt anmelden!<br />

exchainge.de<br />

Supply Chain Management | Finanzen | Logistik | Einkauf<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 43<br />

Entscheidungsträger aus Start-ups, dem Mittelstand und der Konzernwelt


hightech in der schweiz<br />

Fast die Hälfte aller<br />

Schweizer arbeitet in<br />

der Hightech-Branche.<br />

Bild: drik/Fotolia<br />

Das Hightech-Land Schweiz: Zahlen, Fakten, Trends<br />

Die Bits und Bytes<br />

der Eidgenossen<br />

Standort | Auch 2018 listet der Global Innovation<br />

Index (GII) die Schweiz auf Platz eins der innovativsten<br />

Nationen der Welt. Die Eidgenossen punkten mit<br />

überdurchschnittlich vielen Patentanmeldungen,<br />

hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben,<br />

exzellenten Ausbildungsstätten sowie einer guten<br />

Verfügbarkeit von Fachkräften.<br />

Seit 2011 belegt die Schweiz jedes Jahr den ersten Platz<br />

des Global Innovation Index (GII). Dieses jährliche<br />

Ranking wird gemeinsam von der Cornell University,<br />

Insead sowie der World Intellectual Property Organization<br />

(Wipo) der Vereinten Nationen errechnet. Insgesamt<br />

80 Indikatoren wie die Ausgaben für Bildung und<br />

Forschung und Entwicklung, der Zugang zu Krediten,<br />

Produktivität pro Arbeiter, technische Fertigung, Qualität<br />

von wissenschaftlichen Publikationen und Universitäten,<br />

politische Stabilität und ausländische Direktinvestitionen<br />

werden dabei berücksichtigt. Einziger Wermutstropfen:<br />

Seit 2016 schrumpft der einstmals deutliche<br />

Vorsprung. Auf den Plätzen folgen die Niederlande,<br />

Schweden und Großbritannien. Deutschland muss sich<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


mit einem neunten Platz begnügen, nach Singapur, den<br />

USA, Finnland und Dänemark.<br />

Auch andere Umfragen sehen die Schweiz ganz vorne.<br />

Die Studie „Digital Evolution Index 2017“, gemeinsam<br />

von Mastercard und der Fletcher School an der<br />

Tufts University (USA) erhoben, sieht die Schweiz auf<br />

Platz drei bei der Digitalisierung. Der Bericht bewertet<br />

60 Länder nach der digitalen Dynamik sowie in puncto<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum. Dabei<br />

wurden vor allem folgende Indikatoren analysiert: Internetzugang<br />

und Infrastruktur, Nachfrage für digitale<br />

Technologien, institutionelle Rahmenbedingungen und<br />

die Investitionen von Staat und Investoren in Forschung<br />

und digitale Startups. Deutschland liegt im vorderen<br />

Drittel, Tendenz fallend.<br />

Für die schweizerischen Spitzenwerte gibt es gute<br />

Gründe: Das Land investiert mehr als 3 % seines Bruttoinlandprodukts<br />

in Forschung und Entwicklung.<br />

60 Universitäten und Hochschulen sorgen für den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs. Annähernd die Hälfte aller<br />

Beschäftigten arbeitet in wissensintensiven Bereichen,<br />

rund ein Viertel der Hightech-Produkte wird exportiert.<br />

2016 haben die Eidgenossen mehr als 7000 Patente angemeldet.<br />

Weltweit bedeutet das Rang fünf, europaweit<br />

international tätiger Computerzubehör-Hersteller mit<br />

Sitz in Apples in der Schweiz.<br />

Geographische Cluster<br />

Die einzelnen Branchen konzentrieren sich oft in geographisch<br />

definierten Räumen. Davon gibt es vier in der<br />

Schweiz:<br />

• die Nordwestschweiz mit einem Clusterschwerpunkt<br />

Pharma,<br />

• die Uhrenindustrie im Kanton Jura,<br />

• die Zentralschweiz (Medizintechnik)<br />

• und der Großraum Zürich mit einem Branchenmix.<br />

Wege in die<br />

Alpenregion<br />

Handbuch für Investoren<br />

von Switzerland Global Enterprise,<br />

www.s-ge.com<br />

KMU Portal<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft:<br />

www.kmu.admin.ch<br />

ABB liefert in Deutschland inzwischen etwa 15 % der Roboter an die Solarindustrie<br />

und ist damit bundesweit Marktführer in der Solarbranche. Mit einem patentierten<br />

Schneid-/Mess- und Handhabungsmodul trennt der Industrieroboter IRB 6640 laminierten<br />

Solarmodule präzise. Er ist für Traglasten bis zu 235 kg geeignet und kann<br />

auch in herausfordernden Arbeitsumgebungen eingesetzt werden; Nässe, Hitze und<br />

Staub machen ihm nichts aus. Bild: ABB<br />

Rang drei. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist das erneut<br />

die Weltmeisterschaft.<br />

Folgerichtig schätzen Organisationen und Unternehmen<br />

aus dem In- und Ausland die Schweiz als Forschungs-,<br />

Entwicklungs- und Produktions-Standort. Dazu<br />

zählen die Pharmakonzerne Roche und Novartis, die<br />

Forschungszentren von Google und Disney und nicht<br />

zuletzt der Energie- und Automatisierungstechnikkonzern<br />

ABB mit Hauptsitz in Zürich und Liebherr aus Bulle.<br />

Und so ist es nicht überraschend, dass in der Schweiz<br />

nicht nur die Milchschokolade und der Instant-Kaffee<br />

erfunden, sondern auch die Computermaus zur Serienreife<br />

entwickelt wurde. Logitech ist heute noch ein<br />

Nach Erhebungen des Bundesamts für Statistik (BFS)<br />

hat die Bedeutung dieser Cluster in den letzten Jahren<br />

zugenommen: Im Jahr 2000 entfielen rund 30 % des<br />

industriellen Bruttosozialproduktes auf den Hightech-<br />

Sektor, also auf die Branchen mit einem überdurchschnittlich<br />

hohen Forschungs- und Entwicklungsaufwand.<br />

Bis 2013 stieg dieser Anteil auf 43 %.<br />

Im gleichen Zeitraum ist der Anteil des Hightech-<br />

Sektors an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung<br />

von 5 % auf 8 % gestiegen. Und das trotz – oder obwohl<br />

– der überdurchschnittlich hohen Arbeitskosten.<br />

So verdient laut der Jobbörse Stepstone ein Ingenieur in<br />

der Schweiz durchschnittlich 77.500 Euro (93.000<br />

Franken) bei 41 Wochenstunden und 25 Tagen Urlaub.<br />

Zum Vergleich: In Deutschland sind es durchschnittlich<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 45


hightech in der schweiz<br />

Beim Einsatz von Artificial Intelligence gewinnt die Einhaltung<br />

lokaler Datenschutz-Bestimmungen an Bedeutung. Swiss Post<br />

Solutions (SPS), ein globaler Full-Service-Dienstleister<br />

für physisches und digitales Dokumentenmanagement,<br />

garantiert, dass sensible Daten<br />

sicher gespeichert werden und das Land<br />

nicht verlassen. Dafür setzt das Unternehmen<br />

Software des britischen Entwicklers<br />

Celaton ein und kommt so<br />

den länderspezifischen Gesetzen<br />

in puncto Datenschutz<br />

und Privatsphäre nach.<br />

Bild: elenvd/Fotolia<br />

Ecovolta entwickelt in der Schweiz eine vollautomatisierte Li-Ionen-<br />

Batteriekonfektionierung mit einer Jahreskapazität von 200 MWh.<br />

Fertigungsstart ist der September 2018. Dann wird die Produktion europaweit<br />

zu den größten ihrer Art gehören. Das für die Ecovolta-Akkupacks<br />

verwendete Bauprinzip ermöglicht die Serienproduktion<br />

hochstromfähiger Batteriespeicher, die keine aktive Kühlung benötigen<br />

und so zum Beispiel in Heuwender eingebaut werden können. Bild:<br />

Bermartec<br />

Industrie 4.0 spielt auch bei den Eidgenossen eine<br />

zunehmende Rolle – mit den gleichen Treibern und<br />

Hemmnissen wie in Deutschland. Zu den Chancen und<br />

Risiken der smarten Fabrik hat DXC Technology 100<br />

Industriemanager in der Schweiz befragt. Demnach<br />

halten 70 % der eidgenössischen Entscheider die Transformation<br />

zur Industrie 4.0 zwar für wichtig (in<br />

Deutschland arbeiten aktuell 71 % der Unternehmen an<br />

Industrie 4.0-Konzepten). In beiden Ländern hält das<br />

Management gemäß der Studie aber zu stark an traditionellen<br />

Denkmustern und Geschäftsmodellen fest. Das<br />

zeigt sich auch daran, dass nur 24 % der Entscheider<br />

konkret darüber nachdenken, an automatisierten Lieferketten<br />

teilzunehmen, den eigenen Einkauf und Vertrieb<br />

zu automatisieren (33 %) oder in Roboter und Maschinen<br />

zu investieren (31 %).<br />

Zwar gingen nach einem Bericht des eidgenössischen<br />

Bundesrates bis 2017 in der Schweiz in den letzten beiden<br />

Jahrzehnten infolge des Strukturwandels etwa<br />

350.000 Stellen verloren. Im gleichen Zeitraum wurden<br />

aber netto 860.000 neue Stellen geschaffen. Der Bundesrat<br />

berichtete, dass zusammen mit anderen Einflussfaktoren<br />

der technologische Fortschritt in diesem Zeitraum<br />

ein anhaltendes Beschäftigungswachstum ermöglicht<br />

hat.<br />

Industrie 3.5<br />

Allerdings nimmt die Schweiz ausgerechnet bei der vierten<br />

industriellen Revolution keine Vorrangstellung ein.<br />

59.000 Euro (40 Wochenstunden, 30 Tage Urlaub), in<br />

Österreich 37.000 Euro (40 Wochenstunden, 25 Tage Das belegt die zweite Auflage der weltweiten „Global<br />

Urlaub). Allerdings sind auch in keinem anderen Land Digital Operations Survey 2018“ von PwC. Für diese<br />

die Lebenshaltungskosten so hoch wie im Alpenstaat. Studie wurden Führungskräfte aus 1155 Unternehmen<br />

Die Preise für Lebensmittel liegen zwischen 20 und<br />

30 % über denen in Deutschland. Fortsetzung auf Seite 51<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Wichtig:<br />

Fruhbucherrabatt<br />

..<br />

endet am<br />

30. September 2018!<br />

7.–9. Mai 2019<br />

Messe Stuttgart


Die Z<br />

Me<br />

T4M in Stuttgart:<br />

Hier schlägt das Herz der Medizintechnik.<br />

Im Land der Tüftler und Denker hat Innovation stets Tradition. Das gilt auch für die Medizintechnik. Rund 750 Hersteller<br />

medizinischer Apparate – von kleinen Werkstätten bis hin zu international führenden Unternehmen – haben<br />

ihren Sitz in Baden-Württemberg. Das macht das Bundesland zum Zentrum der deutschen Medizintechnik-Branche<br />

und schafft wichtige Synergien für Aussteller und Besucher.<br />

Auf der T4M, der neuen Plattform für Medizintechnik in Stuttgart, erleben Sie die inspirierende Innovationskraft<br />

der Medizintechnik hautnah. Führende Medizintechnik-Zulieferer und Komponentenhersteller präsentieren ihre<br />

neusten Technologien, Innovationen und Konzepte. Die T4M wird vom 7. bis 9. Mai 2019 auf einer Fläche von rund<br />

20.000 m² die komplette Bandbreite der Branche zeigen und bietet Besuchern ebenso wie Ausstellern eine Plattform<br />

für die Zukunft.<br />

Mehr Technologie, mehr Wissen, mehr Netzwerk.<br />

Hier trifft sich die Branche.<br />

Aussteller<br />

Die T4M bietet zukunftsweisenden Innovationen von<br />

Zulieferern und Komponentenherstellern eine würdige<br />

Plattform. Hier treffen die wichtigsten Spezialisten der<br />

Medizintechnik aufeinander.<br />

3 Gründe für einen Auftritt bei der T4M:<br />

• Erstklassige Kontakte zu wichtigen Entscheidern<br />

• Besonders nah an der Medizintechnik-Branche<br />

• Zuverlässige Betreuung in allen Fragen und<br />

hochmoderne Infrastruktur<br />

Besucher<br />

Digitalisierung und komplexe High-Tech-Lösungen:<br />

Das stellt die Hersteller immer wieder vor neue Herausforderungen.<br />

Mit der T4M behalten Einkäufer, F&Eund<br />

Produktionsleiter, Ingenieure und Verpackungsspezialisten<br />

immer den Überblick.<br />

3 Gründe für einen Messebesuch bei der T4M:<br />

• Komplettes Themenspektrum der Branche<br />

auf 20.000 m²<br />

• Umfassende Beratung durch erfahrene Experten<br />

• Die Trends von morgen schon heute kennen


ukunft der<br />

dizintechnik<br />

Innovation zum Anfassen:<br />

Die Ausstellungsbereiche im Überblick.<br />

Komponenten und Werkstoffe<br />

• Elektrische Komponenten,<br />

elektronische Komponenten<br />

• Sensoren<br />

• Antriebstechnik<br />

• Fluidik<br />

• Pumpen, Ventile, Schläuche<br />

• Bearbeitetes Metall, verarbeitetes Metall<br />

• Optische Komponenten, Displays<br />

• Baugruppen, Instrumente, Zubehör<br />

• Biomaterialien, Rohmaterialien<br />

• Werkstoffe, Klebstoffe<br />

• Gerätesoftware<br />

Fertigungstechnik<br />

• Werkzeugmaschinen<br />

• Laserbearbeitung<br />

• Spritzgussmaschinen, Extrusion<br />

• Verarbeitung von Keramik, Glas,<br />

Verbundwerkstoffen<br />

• Fügetechnik<br />

• Additive Technologien<br />

• Oberflächentechnik<br />

• Automatisierung, Robotik<br />

• Mikrotechnik, Nanotechnik<br />

Produktionsumfeld<br />

• Werkzeugbau, Formenbau<br />

• Bearbeitungswerkzeuge<br />

• Software, IT<br />

• Digitalisierung, Security<br />

• Verpackung, Labelling<br />

• Markierung, Kennzeichnung<br />

• Messtechnik, Prüftechnik<br />

• Reinraum<br />

• Reinigung, Sterilisation<br />

Dienstleistungen<br />

• Forschung, Wissenschaft<br />

• Design, Entwicklung, Prototypen<br />

• Prüfung, Zertifizierung<br />

• Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle<br />

• Lohnfertigung, Auftragsfertigung<br />

• Beratung<br />

• Verlage<br />

• Verbände<br />

Das passende Angebot für<br />

Ihren Messeauftritt! (Preise pro m²)<br />

Sie haben Fragen?<br />

www.t4m-expo.de<br />

t4m-expo@messe-stuttgart.de<br />

Reihenstand € 215,00<br />

Eckstand € 240,00<br />

Kopfstand € 260,00<br />

Blockstand € 280,00


Kurze Wege, modernste Infrastruktur:<br />

Der Top-Partner in bester Lage.<br />

Die Messe Stuttgart vereint fachliche Kompetenz mit einer hochmodernen<br />

Infrastruktur. Das Messe- und Kongresszentrum am Stuttgarter Flughafen<br />

ist idealer Standort für zukunftsweisende Ideen und Technologien.<br />

Die Messe Stuttgart: einmalige Lage – einfache Anreise und beste Übersicht<br />

nur 355 Schritte vom internationalen Flughafen<br />

Unterstützt von:<br />

direkt an der Autobahn A8, über 7.000 Parkplätze<br />

zahlreiche ICE- Direktverbindungen nach Stuttgart<br />

übersichtliche Infrastruktur und kurze Wege auf dem Campus<br />

www.t4m-expo.de<br />

Veranstalter:<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Messepiazza 1, D-70629 Stuttgart<br />

www.messe-stuttgart.de


Fortsetzung von Seite 46<br />

Ja, die Schweiz ist eine Autonation. Der Mircolino hat<br />

Ende Juli 2018 die Homologation bestanden und ist<br />

jetzt legal auf europäischen Straßen unterwegs – am<br />

Steuer sind vorerst allerdings nur die Entwickler. Erste<br />

offene Testfahrten sind in Zürich für den Oktober geplant.<br />

Dann dürfen sich die Käufer auf eine rasante Beschleunigung<br />

von Null auf 50 in 5 s freuen. Die Maximalgeschwindigkeit<br />

beträgt 90 km/h, die Reichweite je<br />

nach Batterie bis zu 215 km. Der Basispreis liegt bei<br />

12.000 Euro, Schummelsoftware ist ausgeschlossen.<br />

Bild: Micro Mobility Systems<br />

Der Schweizer Meister Hannes Wallimann<br />

2016 im Kampf gegen einen Roboter im<br />

Tischfußballspiel während der Sindex 2016.<br />

Noch ist der Mensch besser. Die Schweizer<br />

arbeiten daran. Bild: Sindex<br />

nehmen im Einsatz, während es in Amerika und in der<br />

APAC-Region bereits 12 % beziehungsweise 15 % sind.<br />

Dasselbe gilt für Blockchain-Anwendungen: Global betrachtet<br />

nutzen 24 % der Unternehmen diese Technologie,<br />

in der Schweiz sind es erst 11 %.<br />

Dabei stehen die Schweizer der Digitalisierung<br />

durchweg positiv gegenüber: 41 % der Eidgenossen<br />

glauben, dass die Automatisierung und die damit verbundene<br />

Effizienzsteigerung dazu führen könnte, dass<br />

eine Rückverlagerung von Produktionsprozessen in die<br />

lohnintensive Schweiz erfolgen könnte.<br />

Höchstpersönlich vor Ort<br />

Den Hightech-Markt Schweiz kennenzulernen gelingt<br />

am einfachsten über individuelle Beratung (siehe Infokasten)<br />

oder über eine Messe. Die Sindex ist eine Industriemesse<br />

für Automation, Robotik, Handling, Fluid-<br />

in 26 Ländern und sechs Branchen (Automotive, Konsumgüter,<br />

Elektronik, Industrieanlagen und -technik,<br />

industrielle Fertigung und Prozessindustrie) befragt.<br />

Zwar haben über die Hälfte der Schweizer Unternehmen<br />

Manufacturing Execution Systeme (MES) implementiert.<br />

Damit befinden sie sich über dem internationalen<br />

Durchschnitt (45%). 41 % der Schweizer Unternehmen<br />

nutzen heute bereits Robotik-Anwendungen,<br />

global sind es dagegen nur 28 %.<br />

In anderen Bereichen aber liegt das Alpenland zurück.<br />

Integrierte End-to-End Supply Chain Planung<br />

nutzt lediglich ein Drittel (33%) der Schweizer Firmen,<br />

in Amerika und der Apac-Region sind es bereits über<br />

die Hälfte. Auf Predictive Maintenance setzen 45 %, auf<br />

das industrielle Internet der Dinge aber nur 29 %.<br />

Künst liche Intelligenz ist bei 1% aller Schweizer Untertechnik,<br />

Elektronik, Elektrotechnik, Produktik, Ausbildung,<br />

Forschung und Entwicklung. Sie findet alle zwei<br />

Jahre statt, das nächste Mal vom 28. bis 30. August<br />

2018 in Bern. Bei der letzten Veranstaltung informierten<br />

sich etwa 13.000 Besucher bei rund 400 Ausstellern.<br />

Die Swisstech ist nach eigenen Angaben die einzige<br />

Zuliefermesse zwischen Frankfurt und Mailand. Sie<br />

umfasst den Metall- und den Kunststoffbereich und alle<br />

Wertschöpfungsstufen vom Zulieferer von Rohmaterial<br />

bis zum Systemanbieter. Nächster Termin: vom 14. bis<br />

17. Mai 2019 in der Messe Basel. Die Messe erwartet<br />

wieder rund 440 Aussteller und 20.000 Besucher. •<br />

Michael Grupp<br />

Freier Journalist in Remshalden<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 51


technik & wissen<br />

Schritt für Schritt zur autonomen Produktion<br />

Digitale Schatten in<br />

der Demofabrik<br />

Digitalisierung | Seit Jahresbeginn forscht Comarch<br />

in der Demofabrik im Cluster Smart Logistik auf dem<br />

RWTH Aachen Campus. Ziel ist die Gestaltung eines<br />

durchgängigen Internet of Production (IoP) für KMU.<br />

Industrie 4.0 live erleben:<br />

Die Demonstrationsfabrik ist<br />

zentraler Bestandteil des<br />

Clusters Smart Logistik auf<br />

dem RWTH Aachen Campus.<br />

Bild: FIR<br />

In der Demofabrik wird das IoP in realer<br />

Vorserien- und Serienproduktion bereits<br />

umgesetzt, zum Beispiel beim Elektroautomobil<br />

e.GO life, welches als elektronisches<br />

Fahrzeug der Zukunft komplett auf dem<br />

RWTH Aachen Campus entstand und zuletzt<br />

für großes Aufsehen in den Medien<br />

sorgte. Mit einem „digitalen Schatten“ aller<br />

relevanten Daten wird die Produktion voll-<br />

ständig digitalisiert über den ganzen Prozess<br />

abgebildet. Voraussage-Methoden wie KI,<br />

Industrie 4.0 und Big Data werden praktisch<br />

realisiert und breit verfügbar gemacht.<br />

Eine vollständig autonome Produktion, die<br />

selbst alles entscheiden kann, gibt es zwar<br />

de facto noch nicht. Jedoch soll sie mit diesen<br />

Forschungsprojekten einen Schritt näher<br />

rücken.<br />

Comarch entwickelt derzeit zwei Projekte<br />

rund um die Demonstrationsfabrik: Im<br />

Centerprojekt RTLS 3.0 wird das Comarch<br />

ERP-System mit einem Real-Time-Location-<br />

System (RTLS) so gekoppelt, dass Sensordaten<br />

Rückmeldeinformationen im ERP-System<br />

erzeugen. Zudem gibt es ein zweites<br />

Projekt zu Future Logistics mit Location based<br />

Services.<br />

ERP berührungslos bedienen<br />

Im Rahmen des Gedankens von Industrie<br />

4.0 ist die automatische Erfassung von Daten<br />

ein essenzieller Aspekt zur Optimierung<br />

der Fertigungsprozesse. Nachdem Comarch<br />

vor sechs Monaten in die Anwendungsforschung<br />

des FIR an der RWTH Aachen eingestiegen<br />

ist, konnte man dort mittlerweile<br />

einen durchgängig einsatzfähigen Prototypen<br />

kreieren.<br />

Über Smart Devices, beispielsweise einen<br />

Dash-Button oder eine Primate-Camera mit<br />

Bildanalyse, wird die Produktionslinie<br />

„smart gemacht“ und via IoT-Plattform an<br />

Comarch ERP angebunden. Berührungslos<br />

wird der Prozess dank der Kopplung des<br />

Real-Time-Location-Systems (RTLS) mit<br />

dem ERP-System. Überdies werden logische<br />

Zonen für die jeweiligen Arbeitsplätze defi-<br />

52 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


In der Demofabrik im<br />

Cluster Smart Logistik<br />

auf dem RWTH Aachen<br />

Campus wird erforscht,<br />

wie Arbeitsabläufe und<br />

Prozesse in kleinen und<br />

mittleren Unternehmen<br />

optimiert werden können.<br />

Aus der freien Wirtschaft<br />

gehen zahlreiche Aufträge<br />

ein. Bild: JRF<br />

niert. Dies ermöglicht ein umfassendes Tracking<br />

auf einem Dashboard für den Betriebsverantwortlichen<br />

sowie intuitive<br />

Oberflächen für die Produktionsmitarbeiter,<br />

welche umgehend auf Fehler hingewiesen<br />

werden. Auf einer Videowand wird Einblick<br />

in das aktuelle Geschehen an der Produktionslinie<br />

gewährt. So können Mitarbeiter<br />

und Aufträge jederzeit lokalisiert werden.<br />

Eine Visualisierung des Planzeit-vs-Ist-Zeit-<br />

Vergleichs ermöglicht es dem Schichtleiter<br />

stets, die Performance im Blick zu behalten.<br />

Auch die Mitarbeiter erhalten Hinweise,<br />

zum Beispiel im Rahmen der auf Bildanalyse<br />

basierenden Qualitätskontrolle oder bei<br />

der Entnahme eines falschen Bauteils. Dadurch<br />

können Fehler im Prozess und teure<br />

Rückrufaktionen vermieden werden.<br />

Alle Prozesse im Blick<br />

Einen Innovationsschub erhält die Fertigung<br />

aus dem Einzelhandel, wo Comarch mit Personalisierungsprojekten<br />

über IoT bereits Erfahrungen<br />

sammeln konnte. Inspiriert vom<br />

Einsatz im Einzelhandel ist auch das Asset<br />

Tracking mit den kleinen Bluetooth-Sendern<br />

Comarch Beacons. Mit ihnen ist die lückenlose<br />

Nachverfolgung von Bauteilen auf<br />

deutlich kostengünstigere Weise möglich als<br />

mit etablierten Systemen. Dafür kann der<br />

ganze Produktionsbereich in Zonen eingeteilt<br />

und mit kleinen Bluetooth-Empfangsantennen<br />

nachgerüstet werden. Auf der Suche<br />

nach einem bestimmten Material genügt<br />

der Blick auf die entsprechende App. Eine<br />

optische Markierung mit einer Lampe im<br />

Regal, die dann angeht, ist ebenfalls denkbar.<br />

Die Technologie ist sowohl indoor als<br />

auch outdoor einsetzbar und bewährt sich<br />

bereits in zahlreichen Kaufhäusern, wo Comarch<br />

Location Based Services mit der entsprechenden<br />

Technologie etabliert hat. Dieses<br />

Forschungsprojekt mit zehn Schnittstellen<br />

zur IoT-Plattform (Hubs) und 30 Bluetooth-Sendern<br />

(Beacons) erfolgt im Auftrag<br />

des E-Go-Car-Herstellers, der den Einsatz in<br />

seiner Serien- und Vorserienproduktion<br />

plant.<br />

•<br />

Philipp Erdkönig<br />

Strategisches Produktmanagement,<br />

Comarch, München<br />

Derzeit entwickelt Comarch<br />

zwei Projekte auf dem<br />

RWTH Aachen Campus: Im<br />

Centerprojekt RTLS 3.0 wird<br />

das Comarch ERP-System<br />

mit einem Real-Time-Location-System<br />

(RTLS) so gekoppelt,<br />

dass Sensordaten Rückmeldeinformationen<br />

im ERP-<br />

System erzeugen. In einem<br />

zweiten Projekt geht es um<br />

die kostengünstige Nachverfolgbarkeit<br />

von Bauteilen<br />

mithilfe von Bluetooth-Sendern.<br />

Bild: David Wilms<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 53


antriebs-/fluidtechnik<br />

Mobil an Bord<br />

Filtereinheit | Für die mobile Filtration von dezentralen Anlagen<br />

der Bordhydraulik hat Stauff eine tragbare Filtereinheit<br />

entwickelt, die sich auch unter beengten Verhältnissen gut<br />

zum Einsatzort transportieren lässt.<br />

An Bord von Schiffen gibt es<br />

diverse dezentrale Hydraulikanlagen.<br />

Bei Wartungsarbeiten<br />

oder zur Unterstützung der integrierten<br />

Filter kann es notwendig<br />

sein, an den Anlagen mobile<br />

Filtereinheiten einzusetzen. Speziell<br />

für diesen Anwendungsfall<br />

hat Stauff die Filtereinheiten<br />

vom Typ SMFS-P-015 entwickelt.<br />

Sie zeichnen sich durch<br />

sehr kompakte Abmessungen<br />

aus und sind tragbar statt rollbar,<br />

weil auf Schiffen der Transport<br />

über mehrere Etagen oder<br />

durch Luken sowie die platzspa-<br />

rende Lagerung entscheidende<br />

Auswahlkriterien darstellen.<br />

Die Einheiten fördern das Öl<br />

mit Zahnradpumpen, die dank<br />

ihres guten Ansaugverhaltens<br />

fluide Medien mit einer Viskosität<br />

zwischen 10 und 400 Centi -<br />

stokes fördern können, durch<br />

das Stauff-Filterelement. Gereinigt<br />

werden können sowohl<br />

Hydraulik- als auch Schmierölsysteme<br />

auf Mineralölbasis. Mit<br />

einem passenden Leerelement<br />

ausgestattet, können die Einheiten<br />

auch zum Ab- und Umpumpen<br />

von Behälterinhalten verwendet<br />

werden. Den Pumpenantrieb<br />

übernehmen Drehstrommotoren<br />

(Klasse IE2).<br />

Zwei Antriebe sind verfügbar:<br />

50 Hz-Version für die Landstromversorgung,<br />

60 Hz-Antriebe<br />

für Bordnetze. •<br />

Auf engstem Raum einsatzfähig:<br />

Die mobile<br />

Filtereinheit SMFS-P-015<br />

wurde speziell für die<br />

Nutzung auf Schiffen<br />

entwickelt. Bild: Stauff<br />

Kosten sparen im<br />

Sinne von TCO<br />

Synchronmotoren | Antriebssysteme gehören in der<br />

Industrie zu den Hauptenergieverbrauchern. Der Energieverbrauch<br />

bietet daher den größten Hebel zur Reduzierung<br />

der Total Cost of Ownership (TCO). Die energiesparenden<br />

IE4-Synchronmotoren von Nord Drivesystems<br />

verfügen über hohe Wirkungsgrade und erfüllen<br />

sämtliche Effizienzvorschriften, unter anderem dank<br />

PMSM-Technik auch in Teillastbereichen und niedrigen<br />

Drehzahlbereichen. Nord bietet seine Antriebssysteme<br />

im Modulbaukasten an. Aus ihm können die notwendigen<br />

Grundvarianten zusammengestellt werden. Die so<br />

erzielte Reduzierung der Variantenvielfalt trägt zu<br />

weiteren Kosteneinsparungen bei. •<br />

Präzision für<br />

dynamische Anwendungen<br />

Planetengetriebe<br />

| Im Bereich der<br />

mittleren und<br />

hohen Verdrehsteifigkeit<br />

sind<br />

die Planetengetriebe<br />

RPS-,<br />

RPL- und G-Reihe<br />

von Ruhrgetriebe<br />

zu finden.<br />

Die RPS-Reihe<br />

zeichnet sich<br />

durch eine große<br />

Übersetzungsvielfalt von i = 3 bis i = 512, einer hohen<br />

Leistungsdichte, Laufruhe, Überlastfähigkeit und einem<br />

geringen Gewicht aus. Die RPL-Reihe ist charakterisiert<br />

durch eine höhere Torsionssteifigkeit, einer robusteren<br />

Abtriebslagerung wie auch einer höheren radialer und<br />

axialer Belastbarkeit, einer hohen Lebensdauer und der<br />

kurzen Bauweise. Die G-Reihe besticht durch ein geringes<br />

Laufgeräusch, der hohen Drehmomentaufnahme<br />

und ist ausgelegt für hohe Präzision. •<br />

54 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Wartungsfreie Kleingetriebe<br />

in diversen Größen<br />

Klassiker für alle Fälle<br />

Klappankerventil | Das in den 1960er Jahren<br />

erfundene Klappankerventil von Bürkert ist<br />

mittlerweile ein Klassiker unter den direktwirkenden<br />

Ventilen. Es kann als 2/2– und 3/2-Wege-Magnetventil,<br />

aber auch als Pilotventil für<br />

Servoventilanwendungen eingesetzt werden. Es<br />

eignet sich besonders für kritische Medien.<br />

Partikel im Medium haben keinen Einfluss auf<br />

das Schaltverhalten. Typische Einsatzgebiete:<br />

Chemische Verfahrenstechnik, Pharma- und<br />

Medizintechnik sowie Feuerlösch- und Klärwasseranlagen.<br />

Für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen gibt es ATEX-zertifizierte<br />

Varianten mit Kabelanschluss oder Klemmenanschlusskasten.<br />

•<br />

Kleingetriebe | Die<br />

universell einsetzbaren<br />

Schneckengetriebe<br />

von Norelem<br />

(Bild) sind in einer<br />

Baugröße mit einem<br />

Achsabstand von<br />

20 mm und 7 verschiedenen<br />

Übersetzungen<br />

von 13:1 bis<br />

65:1 verfügbar. Die maximalen Axial- und Radiallasten<br />

liegen zwischen 200 und 500 N. Es<br />

sind Abtriebsdrehmomente bis zu 15 Nm<br />

erreichbar, wobei die Antriebsdrehzahl bis zu<br />

1.000 U/min betragen darf. Bei den Kegelgetrieben<br />

haben Kunden die Wahl zwischen sieben<br />

Baugrößen mit Schenkellängen von 32 bis<br />

60 mm. Mit einer Übersetzung von 1:1 decken<br />

sie mit Drehmomenten von bis zu 10 Nm einen<br />

weiten Einsatzbereich ab. •<br />

Robuste Lineartische<br />

für die Industrie<br />

Lineartische | Physik Instrumente (PI) hat das Produktportfolio<br />

für industrielle Positionierlösungen um die Lineartische L-412<br />

und L-417 erweitert. Die einzelnen Typen der Serie unterscheiden<br />

sich in den Breiten 116 mm (L-412) und 166 mm (L-417)<br />

und eignen sich für Lasten bis 40 kg (L-412) und bis 45 kg<br />

(L-417). Die Stellwege beginnen bei 52 mm und reichen bis<br />

813 mm; die maximale Geschwindigkeit beträgt 300 mm/s. Mit<br />

einer optionalen Bremse ist auch ein vertikaler Betrieb möglich.<br />

Der Antrieb erfolgt durch Synchron-Servomotoren (75 bis 320<br />

V). Die Ansteuerung können Motion-Controller von ACS<br />

übernehmen.<br />

•<br />

Antriebskraft<br />

in der Hand<br />

Servomotoren | Bei der neuen BHx-Serie von<br />

Faulhaber handelt es sich um spaltlose, bürstenlose<br />

Hochleistungsmotoren in 2-Pol-Technik mit<br />

16 mm Durchmesser. Bezogen auf Abmessungen<br />

und Gewicht liefern sie hohe Drehzahl- und Leistungswerte<br />

bei geringer Vibration und Wärmeentwicklung.<br />

Damit eignen sich die Motoren besonders<br />

gut für den Einsatz in Dentalhandstücken,<br />

professionellen Handwerkzeugen oder in der Robotik.<br />

Die Serie ist in zwei unterschiedliche Motorausführungen,<br />

die beide eine Länge von 60 mm<br />

aufweisen und jeweils für hohe Drehzahlen und<br />

hohe Drehmomente ausgelegt sind. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 55


antriebs-/fluidtechnik<br />

Für Einsätze in brandgefährdeten<br />

Bereichen<br />

Keine Riefen mehr<br />

im Schlauch<br />

Drosselrückschlagventile |<br />

SMC hat seine Drosselrückschlagventile<br />

der AS-<br />

Serie für Einsätze in<br />

brandgefährdeten Umgebungen<br />

gewappnet. Die<br />

schwer entflammbaren<br />

Drosselrückschlagventile<br />

aus Metall und schwer<br />

entflammbarem Kunststoff sind<br />

unter der Serienbezeichnung AS-<br />

W2D erhältlich. Die Serie<br />

umfasst insgesamt vier Modelle<br />

mit den Anschlussgrößen G1/8,<br />

G1/4, G3/8 und G1/2. Baugrößenabhängig<br />

lassen sich daran<br />

Schlauchdurchmesser von 6 bis<br />

12 mm anschließen. Die Durchflusseinstellung<br />

erfolgt per<br />

Schraubendreher. SMC bietet<br />

die Drosselrückschlagventile der<br />

Serie AS-W2D in Winkelausführung<br />

mit Steckverbindung an.<br />

Sie entsprechen dem UL-94<br />

Standard V-0. •<br />

Steckanschluss | Eisele hat das Dichtungssystem 17B<br />

der Inoxline-Steckanschlüsse weiter optimiert. In der<br />

Neukonstruktion wird der O-Ring vor der Spannzange<br />

montiert. Dadurch verbessert sich die Dichtigkeit des<br />

Anschlusses und es können an der Dichtungsstelle keine<br />

Riefen im Schlauch mehr entstehen. In Kombination<br />

mit FDA-konformen Viton-Dichtungen empfiehlt sich<br />

das Programm für Anwendungen in der Prozess- und<br />

Verfahrenstechnik sowie der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />

Neben der<br />

hohen Dichtigkeit bei Überund<br />

Unterdruck überzeugen<br />

die Steckanschlüsse aus<br />

Edelstahl 1.4301/1.3207<br />

durch ihr reinigungsfreundliches<br />

Design und ihre Korrosionsbeständigkeit.<br />

•<br />

Kraftbündel mit tollen<br />

Regeleigenschaften<br />

Controller | Maxon Motor lanciert mit der<br />

Epos 4 70/15 Positioniersteuerung die leistungsstärkste<br />

Version der Produktlinie. Die CANopen Steuerung<br />

mit Ethercat-Option im robusten Metallgehäuse liefert<br />

eine Abgabeleistung von bis zu 2,1 kW und ist für die<br />

Ansteuerung von bürstenbehafteten DC- als auch<br />

bürstenlosen BLDC-Motoren geeignet. Die Steuerung<br />

zeichnet sich durch umfangreiche Funktionalitäten<br />

und einfache Bedienung aus. Digitale und analoge Anschlüsse<br />

lassen sich konfigurieren und unterschiedliche<br />

Feedbacksysteme einsetzen. Zudem ermöglicht die<br />

dazugehörige Software Epos Studio eine einfache<br />

Inbetriebnahme und Einbindung<br />

in verschiedene<br />

Mastersysteme. •<br />

Radialkräfte im Griff<br />

Pendelkugellager | KBT Pendelkugellager von<br />

Knapp Wälzlagertechnik nehmen Axial- und<br />

Radialkräfte bei Winkelausgleichsbewegungen<br />

auf, die durch Fluchtfehler oder Wellendurchbiegungen<br />

hervorgerufen werden. Sie nehmen<br />

Verkippungen bis zu 4° auf und überzeugen<br />

durch Leichtgängigkeit bei geringer Wärmeentwicklung<br />

und ruhigem Rundlauf. Dadurch<br />

grenzen sich Pendelkugellager von übrigen<br />

Wälzlagertypen ab. Knapp Wälzlagertechnik<br />

entwickelt, designt und fertigt die Pendelkugellagerlösungen<br />

nach Kundenvorgaben und<br />

passt diese auf die jeweilige Einbausituation<br />

an.<br />

•<br />

56 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Wirtschaftlich und<br />

variantenreich<br />

Schrägkugellager | Zum 30.000 Artikel<br />

umfassenden Sortiment von Hecht Kugel -<br />

lager zählen preisoptimierte Schrägkugel -<br />

lager der zertifizierten Eigenmarken HKC<br />

und HKW in ein- und zweireihiger Bauweise.<br />

Ein reihige Schrägkugellager sind für die<br />

Aufnahme radialer und einseitig axial<br />

wirkender Kräfte ausgelegt und kommen<br />

beispielsweise bei Spindeln oder in Motoren<br />

mit vertikaler Achslage zum Einsatz. Für<br />

Anwendungen, bei denen beidseitig große<br />

Axialkräfte wirken – wie etwa in Pumpen,<br />

Landmaschinen, Kompressoren – eignen<br />

sich die zweireihigen Schrägkugellager mit<br />

oder ohne Füllnut. Die Produkte sind sofort<br />

lieferbar.<br />

•<br />

Ab sofort mit<br />

Profinet-Schnittstelle<br />

Gleichstrommotor | Der bürstenlose Gleichstrommotor<br />

BG 65 von Dunkermotoren ist<br />

ab sofort mit seiner integrierten Profinet-<br />

Schnittstelle mit Siemens-Steuerungen der<br />

S7-Baureihe kompatibel. Durch Funktionsbausteine<br />

ist der Antrieb einfach in SPS-<br />

Steuerungen integrierbar. Mit einer Dauerabgabeleistung<br />

von 60 bis 190 W und Spitze<br />

von 341 W eignet sich der kompakte BG<br />

65 PN für die Industrial Automation und<br />

den Maschinenbau. Aufgrund seines eingebauten<br />

Absolutencoders ist keine Referenzierung<br />

notwendig. Anwendungsbereiche<br />

für den BG 65 PN sieht Dunkermotoren<br />

unter anderem in Linearachsen oder Hubzylindern<br />

für Positionieraufgaben. •<br />

Effizienter Antrieb<br />

für Atex-Zonen<br />

Getriebemotoren | Antriebstechnik-Spezialist<br />

WEG hat auf der Achema 2018 seine<br />

neuen Atex-zertifizierten Getriebemotoren<br />

der WG20-Reihe für Ausgangsleistungen<br />

von 0,12 bis 30 kW bis Energieeffizienzklasse<br />

IE3 vorgestellt. Entsprechend der Richt -<br />

linie 2014/34/EU sind die Getriebemotoren<br />

für explosionsgeschützte Bereiche für die<br />

Zonen 2 (Gas, Gruppen IIA, IIB, IIC) oder<br />

22 (Staub, Gruppen IIIA, IIIB, IIIC) zertifiziert.<br />

Sie sind für eine Spannung bis 690 V<br />

ausgelegt und in den Baugrößen von IEC 63<br />

bis IEC 200 erhältlich. Mit der laufenden<br />

Erweiterung der Reihe bis 18.000 Nm werden<br />

bald auch explosionsgeschützte Getriebemotoren<br />

für den Leistungsbereich bis<br />

75 kW zur Verfügung stehen. •<br />

Wechseln Sie jetzt das Lager<br />

Schneller Wechsel-Check:<br />

igus.de/Gewindewechsel<br />

100% Schmierung & 40% Kosten sparen plastics for longer life ®<br />

Kunststoff statt Stahl, Bronze oder Messing. Schmiermittelfreie, geräusch- und vibrationsarme<br />

dryspin ®<br />

Gewindesysteme von igus ® . 4 x leiser als Kugelrollgewinde, 5 x höhere Lebensdauer und<br />

10% höherer Wirkungsgrad als vergleichbare Gleitgewinde aus Stahl. Getestete Lebensdauer.<br />

Sofort verfügbar. Online berechenbar. igus.de/Gewindewechsel<br />

Besuchen Sie uns: SMM Hamburg – Halle B6 Stand 322 | SINDEX, Bern - Halle 3<br />

igus ® GmbH Tel. 02203-9649-145 info@igus.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 57


fertigungstechnik<br />

Flexibilität im Fokus<br />

Fräsen | Der Multifunktionsfräser Tor 6 Mill eignet sich<br />

besonders für den Einsatz im Maschinen-, Werkzeug- und<br />

Formenbau sowie zum Bearbeiten von Turbinenschaufeln.<br />

Hersteller Iscar verspricht Anwendern wirtschaftliche<br />

Prozesse und eine hohe Flexibilität.<br />

Die Neuentwicklung spielt ihre<br />

Stärken insbesondere beim Taschen-,<br />

Plan- und Konturfräsen,<br />

Abzeilen sowie im Dreh- und<br />

Eckfräsen aus. Normale und tiefe<br />

Kavitäten entstehen damit<br />

in hoher Oberflächenqualität.<br />

Iscar bietet das Werkzeug in<br />

den Varianten TR6 ER als<br />

Schaftfräser mit Durchmessern<br />

von 16 bis 32 mm, TR6 ER-M<br />

als Schaftfräser mit spezieller<br />

Flexfit-Schnittstelle und Durchmessern<br />

von 20 bis 32 mm,<br />

sowie TR6 FR als Planfräser mit<br />

den Durchmessern 40, 42, 50,<br />

52, 63, 66 und 80 mm an. Die<br />

Nutzer haben die Wahl zwischen<br />

doppel- und einseitigen<br />

Wendeplatten mit drei bis sechs<br />

Schneidkanten und Eckenradien<br />

von 0,5 bis 3 mm. Zusätzlich zu<br />

den Platten mit gängigen Eckenradien<br />

zum Abzeilen sind weitere<br />

zum 90-Grad-Eckfräsen, zum<br />

Planfräsen und Anfasen mit 45<br />

Grad sowie zum Hochvorschubfräsen<br />

erhältlich. Für alle<br />

Typen von Wendeschneidplatten<br />

genügt ein Grundhalter. Die<br />

Platten sind radial eingebettet<br />

und ermöglichen so einen<br />

ruhigen Lauf und stabile Bearbeitungen.<br />

Die Schneidplatten<br />

eignen sich fürs Schruppen und<br />

Schlichten und erlauben Zustellungen<br />

bis 4 mm sowie Vorschübe<br />

bis 1,2 mm/min. Ein leicht<br />

positiver Spanwinkel sorgt für<br />

einen weichen Schnitt. Der<br />

Grundkörper ist beschichtet<br />

und poliert, wodurch die Späne<br />

ungehindert abfließen. •<br />

Für den Multifunktionsfräser<br />

Tor 6 Mill bietet<br />

Hersteller Iscar vier<br />

verschiedene Typen von<br />

Wendeschneidplatten an.<br />

Bild: Iscar<br />

Ein Spanner, zwei Werkstücke<br />

Spanntechnik | Hoffmann hat ein neues Modul für seinen 5-Achs-<br />

Spanner Garant Xpent auf den Markt gebracht. Mit der neuen<br />

Mittelbacke, die optional auf die Basisschiene gesetzt werden kann,<br />

ist es möglich, mit nur einem Spanner zwei Werkstücke zu spannen<br />

und in einem Arbeitsgang zu bearbeiten. Dadurch lassen sich<br />

effizientere Spannstrategien umsetzen und messbare Produktivitätsgewinne<br />

erzielen. Der Garant Xpent ist modular konzipiert. Spannmodule,<br />

Basisschiene und Spindel können individuell zusammengestellt,<br />

die konvexen Spannmodule um 180 Grad gedreht werden.<br />

Die neue Mittelbacke ist ab sofort als Zubehör für die Baugrößen 0<br />

und 1S und in Kürze auch für die Baugrößen 1 und 2 erhältlich. Das<br />

bestehende Programm an Vorsatzleisten mit jeweils zwei Spannstufen<br />

ist mit der neuen Mittelbacke voll kompatibel.<br />

Der 5-Achs-Spanner erreicht eine Spannkraft von bis zu 40 kN<br />

bei 90 Nm Drehmoment und ist in drei unterschiedlichen Höhen<br />

und zwei Breiten verfügbar. Basisschienen gibt es mit 360 bis<br />

1050 mm Länge. Die neue Baugröße 1S wurde speziell für 3- und<br />

5-Achs-Maschinen mit kleinem Spindelkasten entwickelt. Der<br />

Spanner wurde mit dem IF Design Award 2018 ausgezeichnet. •<br />

Hartmetall-Tool erlaubt<br />

hohe Schnittdaten<br />

Reibahlen | Um die Feinbearbeitung von Bohrungen<br />

in der Serienfertigung zu ermöglichen, bietet<br />

Hahn+Kolb neue HPC-Reibahlen für Stahl-,<br />

Guss-, Edelstahl- und gehärtete<br />

Werkstoffe bis 63 HRC<br />

an. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

VHM-Reibahlen<br />

profitieren Anwender von<br />

höheren Schnittgeschwindigkeiten<br />

sowie einem bis zu<br />

dreifach höheren Vorschub.<br />

In Kombination mit einer<br />

stabilen Werkzeugspannung<br />

und einer guten Werkstück -<br />

spannung arbeiten die Atorn-HPC-Reibahlen präzise<br />

und prozesssicher bei sehr hohen Schnittparametern.<br />

Die Kombination aus Geometrie, VHM-<br />

Schneidstoff und TiAlN-Beschichtung sorgt für<br />

hohe Standzeiten und eine hohe Maßhaltigkeit –<br />

auch nach intensivem Einsatz. Alle Ausführungen<br />

sind sowohl spiralisiert für Durchgangslöcher<br />

sowie gerade genutet für Sacklöcher erhältlich. •<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Kurzklemmhalter lässt sich<br />

digital einstellen<br />

Werkzeughalter | Swiss Tools hat einen Kurzklemmhalter<br />

entwickelt, der sich direkt auf der Maschine einstellen<br />

lässt. Der Verstellmechanismus ist digital und<br />

einfach zu handhaben. Er ermöglicht bei Feinbohroperationen<br />

hochpräzise Maßkorrekturen im μm-Bereich.<br />

Ein direktes Weg-Messsystem liefert exakte Ergebnisse.<br />

Im externen Display, das für den<br />

Einstellvorgang angedockt wird, ist<br />

die Auswerteelektronik samt Batterie<br />

untergebracht. Es lässt sich<br />

durch Magnetkraft an die Schnittstelle<br />

des neuen Kurzklemmhalters<br />

andocken, und es zeigt die Werte der<br />

Verstellung mit einer Genauigkeit von<br />

0,001 mm an. Radial beträgt der Verstellweg<br />

für die Plattenposition mindestens<br />

0,4 mm. Die axiale Längenverstellung ist<br />

bis 1,5 mm über das Keilelement möglich.<br />

Eingesetzt werden kann der neue Kurzklemmhalter<br />

bis 10.000 min -1 . Eine Innenkühlung leitet Kühlschmierstoff<br />

direkt bis auf die Werkzeugschneide. •<br />

Zerspant fertig gesintertes<br />

Hartmetall präzise und effizient<br />

Diamanttools |<br />

Die Vorteile der<br />

synthetischen<br />

CVD-Dickschicht-Diamanten<br />

nutzt Horn in<br />

einem speziellen<br />

Werkzeugprogramm<br />

zum Bearbeiten<br />

von<br />

CFK- und GFK-<br />

Verbundstoffen, sowie von<br />

Hartmetall- und Keramikgrünlingen,<br />

fertig gesintertem Hartmetall<br />

oder Aluminium-Knetlegierungen.<br />

Beim Einbringen von<br />

Bohrungen, Stechen von Nuten,<br />

Drehen und Fräsen von Passungen<br />

und Konturen in gesintertem<br />

Hartmetall bieten CVD-<br />

D-bestückte Werkzeuge bemerkenswerte<br />

Vorzüge. Die geometrisch<br />

bestimmten Schneiden<br />

werden der jeweiligen<br />

Aufgabe<br />

angepasst – von<br />

extrem scharf<br />

über verrundet<br />

bis zu positiven<br />

oder negativen<br />

Fasen. Dank der<br />

schartenfreien<br />

und geometrisch<br />

optimierten<br />

Schneiden ist der CVD-D-Diamant<br />

vom Schruppen bis zum<br />

Feinschlichten einsetzbar. Da die<br />

Tools konturtreues Bearbeiten<br />

im μm-Bereich ermöglichen,<br />

bieten sie etwa gegenüber dem<br />

Schleifen oder Erodieren deut -<br />

liche Vorteile hinsichtlich der<br />

Kosten, der Flexibilität, der<br />

Oberflächenstruktur, der Rauheit,<br />

Polierbarkeit und des Korrosionsverhaltens.<br />

•<br />

Höchste Wirtschaftlichkeit<br />

in der Kleinserie<br />

Bohrer | Sukzessive erweitert Mapal das Programm seiner<br />

dreischneidigen Tritan-Drill-Bohrer. Die neue Universalvariante<br />

aus HSS wurde für höchste Wirtschaftlichkeit<br />

beim Einsatz in Kleinserien entwickelt. Der Tritan-Drill-HSS<br />

ist aufgrund seiner Hauptschneidenform<br />

besonders robust – auch bei schwierigen Bohrsituationen.<br />

Die stabilen Schneidecken führen zu weniger Belastungen<br />

der Schneide. Damit sind höhere Leistungen bei<br />

gleichzeitig ruhiger Bearbeitung möglich. Die Beschichtung<br />

des Tritan-Drill-HSS ist optimiert für die universelle<br />

Bearbeitung. So werden in verschiedenen Materialien<br />

hohe Standzeiten erreicht. Gegenüber zweischneidigen<br />

Bohrern aus HSS können laut Mapal mit dem Tritan-<br />

Drill-HSS bis zu 50 % höhere Vorschübe realisiert werden<br />

bei bis zu vierfachem Standweg. Durch die spezielle<br />

Spitzengeometrie muss nicht pilotiert und angekörnt<br />

werden. Der Bohrer ist im Durchmesserbereich von 8<br />

bis 40 mm mit einer Länge von 5xD verfügbar. •<br />

Drehfutter hält Tools sicher<br />

Hydraulikspannfutter | Mit dem CoroChuck 935 hat<br />

Sandvik Coromant ein hochpräzises Hydraulikspannfutter<br />

fürs Drehen entwickelt. Dieses stellt höchsten Schutz gegen<br />

Werkzeugauszug bereit und ermöglicht immer wieder<br />

schnelle, starre und sichere Aufspannungen. So sind<br />

anspruchsvolle Drehbearbeitungen auch mit großen Überhängen<br />

möglich. Das Futter ermöglicht eine Spannlänge<br />

von vier Mal dem Bohrstangendurchmesser. Es wurde für<br />

den Einsatz auf Drehmaschinen, Drehzentren und Multitask-Drehfräsmaschinen<br />

entwickelt und deckt die gängigsten<br />

Maschinenschnittstellen ab. Das Konstruktionsprinzip,<br />

das hinter dem hohen Sicherheits niveau steht, basiert auf<br />

der Stützpunkt-Technologie. Eine dünne, gelötete Membran<br />

mit optimierter Spannfunktion erzeugt durch Ausdehnung<br />

zwei spezifische Spannbereiche auf jeder Seite<br />

(Stützpunkte). Das Konzept gewährleistet laut Hersteller<br />

eine dauerhafte, wiederholgenaue Spannkraft<br />

für hohen Schutz gegen Werkzeugauszug<br />

und eine hohe Dämpfung. Ein<br />

weiterer Vorteil des Futters ist der<br />

Einsatz der Easy-Fix-Spannaufnahmen,<br />

womit sich<br />

die korrekte Mittenhöhe<br />

einstellen<br />

und die Rüstzeit<br />

reduzieren<br />

lässt. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 59


Zuverlässig<br />

und einfach messen<br />

Messtechnik | Die Auswerte-Elektronik Quadra-Chek 2000<br />

von Heidenhain ist für die täglichen Messaufgaben in der<br />

Fertigteilprüfung gedacht.<br />

Mit der Auswerte-Elektronik<br />

nimmt der Anwender Messpunkte<br />

von ebenen 2D-Konturen<br />

entweder manuell per Fadenkreuz<br />

oder automatisch über<br />

die optische Kantenerkennung<br />

auf. Sowohl im manuellen als<br />

auch im automatischen Modus<br />

stehen verschiedene Werkzeuge<br />

für vordefinierte Geometrien<br />

zur Verfügung, um zweidimensionale<br />

Konturelemente wie<br />

Punkt, Gerade, Kreis, Nut oder<br />

Rechteck zu erfassen. Besonders<br />

einfach ist das Messen mit Measure<br />

Magic. Die Funktion wählt<br />

anhand der aufgenommenen<br />

Messpunkte automatisch die<br />

passende Geometrie. Ist die optische<br />

Kantenerkennung aktiviert,<br />

erkennt das ausgewählte<br />

Werkzeug beim Überfahren einer<br />

beliebigen Kante selbstständig<br />

den tatsächlichen Messpunkt.<br />

Diese objektive, bedienerunabhängige<br />

Messpunktaufnahme<br />

ermöglicht eine hohe Wiederholbarkeit<br />

und reduziert Messunsicherheiten<br />

erheblich. Bei<br />

schwierigen und sich wiederholenden<br />

Messaufgaben kann der<br />

Anwender das Messprogramm<br />

automatisch aufzeichnen und<br />

jederzeit wieder abspielen.<br />

Quadra-Chek 2000 lernt<br />

dabei Bezugspunkte, Messreihenfolge,<br />

Toleranzen und Datenausgabefunktionen.<br />

Wird das<br />

aufgezeichnete Messprogramm<br />

wieder abgespielt, führt die die<br />

Auswerte-Elektronik den Anwender<br />

direkt und reproduzierbar<br />

mithilfe visueller Hinweise<br />

auf ihrem Display zu den anzutastenden<br />

Elementen. •<br />

Quadra-Chek 2000 ist für<br />

2D-Messaufgaben mit<br />

Profilprojektoren,<br />

Messmikroskopen oder<br />

2D-Messmaschinen mit<br />

bis zu drei Achsen geeignet.<br />

Bild: Heidenhain<br />

Kleinste Merkmale<br />

in hoher Präzision<br />

Interferometer | Wenn<br />

der Standard versagt,<br />

ermöglichen die langen<br />

Messsonden des Werth<br />

Interferometer Probe<br />

WIP die Messung eng<br />

tolerierter Maße. Sondengeometrien<br />

und<br />

Austrittswinkel lassen<br />

sich individuell an die<br />

Anforderungen der Messaufgabe anpassen, beispielsweise<br />

für Messungen in tiefen Bohrungen. Die Messsonde ist eine<br />

lichtleitende Glasfaser mit einem Standard-Durchmesser<br />

von 125 μm, kleinere Sonden sind möglich. Durch die Führung<br />

der Faser in einem Metallröhrchen können die Sonden<br />

in sehr großer Länge für große Eintauchtiefen realisiert<br />

werden. Die Sondengeometrie lässt sich individuell an die<br />

Anforderungen der Messaufgabe anpassen – beispielsweise<br />

sind gerade oder abgewinkelte Sonden möglich. Der<br />

Anschliff der Sonde bestimmt den Austrittswinkel des<br />

Messstrahls zwischen 0° und 90°. Sonden mit 90°-Winkel<br />

werden zum Beispiel zur Messung der Mantelflächen<br />

kleiner Bohrungen eingesetzt.<br />

•<br />

Eine für alles<br />

Messaufnahme | Gemeinsam mit Promess hat das<br />

Fraunhofer IWU eine Messaufnahme entwickelt,<br />

die sich flexibel für den Großteil aller Prüfaufgaben<br />

im Karosseriebau verwenden lässt: das<br />

Promess Measuring Device (PMD). Auf ein neues<br />

Bauteil oder eine neue Baugruppe stellt es sich in<br />

weniger als 2 min ein, vollautomatisch und hochgenau.<br />

Möglich machen das die 63 NC-Achsen<br />

der modular aufgebauten Messvorrichtung. Mit<br />

einem Arbeitsraum von 2000 mm x 2000 mm x<br />

480 mm und 24 Aufnahmepunkten, die sich bis<br />

auf 55 mm zusammenfahren lassen,<br />

kann bereits ein einzelnes<br />

Modul ein breites Spektrum an<br />

Teilen aufnehmen. Sollen<br />

größere Objekte eingespannt<br />

werden, lässt sich<br />

der Arbeitsbereich beliebig<br />

vergrößern, indem<br />

nahtlos weitere Module<br />

ergänzt werden. •<br />

60 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


qualitätssicherung<br />

Hochgenaue Abstandsmessungen<br />

Lasersensor | Der<br />

neue Laser-Sensor<br />

Opto NCDT<br />

1750LL von Micro-<br />

Epsilon kommt in<br />

hochgenauen Abstandsmessungen<br />

bei metallischen<br />

oder strukturierten<br />

Oberflächen zum<br />

Einsatz. Dank seines ovalen<br />

Lichtflecks werden physikalisch<br />

bedingte Interferenzen kompensiert<br />

und stabile Messwerte<br />

ausgegeben. Dadurch kann der<br />

Sensor dort eingesetzt werden,<br />

wo herkömmliche Laser-Punkt-<br />

Sensoren an ihre Grenzen stoßen.<br />

Der Laser-Triangulationssensor<br />

ermöglicht hochgenaue<br />

Messungen auf strukturierte<br />

Oberflächen wie Schleifpapier,<br />

Für 100-Prozent-Messungen<br />

Messzelle | Der Bruch in der Prozesskette der<br />

Automatisierung zwischen Produktion und<br />

Messtechnik hat die drei Unternehmen Erler,<br />

Jenoptik und Hegedüs veranlasst, eine automatisierte<br />

Lösung zu entwickeln: An die mobile<br />

Roboterzelle von Erler lässt sich leicht an eine<br />

optische Wellenmessmaschine Opticline C305<br />

von Jenoptik ankoppeln. Das Spannmittel Fixator<br />

von Hegedüs lieferte die Grundlage für<br />

eine zuverlässige Aufnahme von Teilen aller<br />

Geometrien. Im Ergebnis erhält<br />

der Kunde eine Lösung zur<br />

100 % Prüfung mit einem<br />

AQL-Wert von Null. Selbst<br />

Messungen von mehreren<br />

Merkmalen dauern mit der<br />

Messzelle nur Sekunden.<br />

Hochpräzise erbringt die<br />

Messzelle rund um die Uhr<br />

exakt reproduzierbare Ergebnisse<br />

– völlig unabhängig von<br />

Werkern. •<br />

Schleifscheiben oder Gummi<br />

und auf glänzende Metalle. Herkömmliche<br />

Laser-Punkt-Sensoren<br />

kommen hier mit ihrem kleinen<br />

Lichtfleck an ihre Grenzen,<br />

da durch die Oberflächenstruktur<br />

eine homogene Reflexion<br />

des Laserlichts unterbunden<br />

wird und instabile beziehungsweise<br />

verrauschte Messsignale<br />

entstehen. •<br />

Digital einstellbar<br />

Kurzklemmhalter | Ein neuer Feinbohr-Kurzklemmhalter<br />

von Swiss Tools lässt sich direkt auf der Maschine<br />

einstellen. Maßkorrekturen für Länge und<br />

Durchmesser sind so einfach, schnell und präzise im<br />

Mikrometer-Bereich und bei Umgebungsbedingungen<br />

möglich. Die Verstellung wird inkremental mit<br />

Hilfe eines direkten Wegmesssystems gemessen. Das<br />

heißt, es gibt kein Umkehrspiel. Radial beträgt der<br />

Verstellweg für die Plattenposition mindestens<br />

0,4 mm. Die axiale Längenverstellung ist bis 1,5 mm<br />

über das Keilelement möglich. Eingesetzt werden<br />

kann der neue Kurzklemmhalter bis 10.000 min −1 .<br />

Eine Innenkühlung leitet Kühlschmierstoff direkt bis<br />

auf die Werkzeugschneide. Die Wege zum und vom<br />

Einstellraum entfallen – auch weil sich die Werte fehlerfrei<br />

einstellen und klar und deutlich ablesen lassen.<br />

Verantwortlich dafür ist das externe Display, das<br />

für den Einstellvorgang angedockt wird. In ihm ist<br />

die Auswerteelektronik samt<br />

Batterie untergebracht. Es<br />

lässt sich durch Magnetkraft<br />

an die Schnittstelle des<br />

neuen Kurzklemmhalters<br />

andocken und zeigt die<br />

Werte der Verstellung<br />

mit einer Genauigkeit<br />

von 0,001 mm an. •<br />

Misst Dehnung<br />

berührungslos<br />

Prüftechnik | Eine universelle Tiefzieh-<br />

Prüfeinrichtung von Zwick Roell wird<br />

auf der Fahrtraverse einer statischen<br />

Materialprüfmaschine montiert. Sie ist<br />

neben Tiefungsversuchen nach Erichsen,<br />

Nakajima oder Marciniak auch<br />

für Lochaufweitungs- und Näpfchenziehversuche<br />

ausgelegt. Grund für die<br />

Neuentwicklung ist der Bedarf der Industrie nach Werkstoffen<br />

mit erhöhter Zugfestigkeit und größerem Dehnungsvermögen<br />

in der Blechumformung. Highlight ist<br />

ein Laser-Extensometer, der die Dehnung der Blechoberfläche<br />

berührungslos misst und die Umformung beim Erreichen<br />

des Sollwerts beendet. Das kombinierte Prüfsystem<br />

wird bei Voestalpine im Werk Linz bereits produktionsbegleitend<br />

eingesetzt und lässt sich bei Bedarf um ein<br />

automatisches Probenzuführsystem erweitern. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 61


Geringere Verluste<br />

im Teillastbereich<br />

Druckluft | Seine frequenzgeregelten Kompressoren der<br />

ASD-Baureihe hat Kaeser mit Synchronreluktanz-Motoren<br />

ausgestattet. Sie helfen, Energie zu sparen.<br />

Die frequenzgeregelte ASD-<br />

Kompressoren-Reihe ist erstmals<br />

mit einem Synchronreluktanz-Motor<br />

ausgerüstet, der gerade<br />

im Teillastbereich deutlich<br />

geringere Verluste gegenüber<br />

Asynchronmotoren aufweist.<br />

Die Schraubenkompressoren<br />

der Baureihe punkten bei einem<br />

Volumenstrom von 3,15 bis 5,5<br />

m³/min dank Sigma Profil und<br />

innovativen Antriebskonzepten<br />

mit hoher Leistung und Zuver-<br />

lässigkeit bei gleichzeitig niedrigem<br />

Energie- und Platzbedarf.<br />

Nun folgt der nächste Schritt.<br />

Das Unternehmen bringt die<br />

drehzahlgeregelten Schraubenkompressoren<br />

der ASD-Baureihe<br />

mit einer neuen Antriebstechnik<br />

auf den Markt. Der größte<br />

Vorteil dieser Gesamtlösung ist:<br />

Bis zu 10 % Wirkungsgradverbesserung<br />

im Teillastbereich.<br />

Mit der drehzahlgeregelten Variante<br />

(SFC) der ASD-Baureihe<br />

bietet Kaeser seinen Kunden<br />

weltweit den Einstieg in ein Minimum<br />

an Energieverbrauch<br />

und Betriebskosten.<br />

Für Volumenströme von 14 bis<br />

25 m³/min steht die Schraubenkompressor-Baureihe<br />

DSD zur<br />

Verfügung. Komplett überarbeitete<br />

Kompressorblöcke sorgen<br />

mit dem effizienten Sigma-Profil<br />

und IE4-Motoren für eine um<br />

bis zu 9 % verbesserte spezifische<br />

Leistung sowie um bis zu<br />

6 % mehr Volumenstrom gegenüber<br />

den bisherigen Modellen.<br />

Dies senkt die Energiekosten<br />

deutlich. •<br />

Die frequenzgeregelte Variante<br />

der ASD-Schraubenkompressoren<br />

von<br />

Kaeser gibt es mit einem<br />

Synchronreluktanz-Antriebssystem<br />

von Siemens.<br />

Bild: Kaeser<br />

Leicht und leistungsstark<br />

Akkupumpen | Mit den neuen Akkupumpen<br />

B1 Battery und B2 Battery von Lutz<br />

lassen sich in Kombination mit den<br />

Pumpwerken in PP, PVDF und Edelstahl<br />

viele Flüssigkeiten in verschiedenen<br />

Tauchtiefen unterschiedlichen Gebinden<br />

fördern. Die neuen BLDC Motoren überzeugen<br />

mit hohem Wirkungsgrad von bis<br />

zu 70 %, hoher Akkulaufzeit und Lebensdauer,<br />

geringem Gewicht, einer geringen<br />

Lautstärke ≤ 70 dBA und sind stufenlos<br />

regelbar. Durch den Schnellverschluss<br />

kann der Motor sicher und einfach<br />

gelöst werden. Die austauschbaren,<br />

leistungsstarken Akkus mit Lithium-Ionen<br />

Technik ermöglichen, dass bis zu<br />

2.500 l mit einer Akkuladung und einer<br />

Akkulaufzeit von 34 min bei maximaler<br />

Drehzahl abgefüllt werden. Das macht<br />

die neuen Akkupumpen zu mobilen Helfern<br />

im täglichen Arbeitsprozess. •<br />

Kompakter und effizienter<br />

Turbokompressor | Die neue<br />

kompakte Baureihe Turbo<br />

G5plus von Aerzen werden für<br />

Volumenströme von 300 m 3 /h<br />

bis 8.400 m 3 /h und für maximal<br />

1.000 bar Druck angeboten.<br />

Weitere Features sind eine innovative<br />

Luftlagerung mit Doppelbeschichtung<br />

und die neue Multilevel-Frequenzumrichtertechnologie<br />

(> 55 kW), die die Wärmeverluste<br />

im Motor auf ein<br />

Minimum reduziert und damit<br />

den Gesamtwirkungsgrad verbessert.<br />

Auf eine zusätzliche<br />

Motordrossel oder einen Sinusfilter,<br />

die bei herkömmlichen<br />

Frequenzumrichtern eingesetzt<br />

werden müssen, kann zudem<br />

verzichtet werden. Ebenfalls<br />

weiterentwickelt ist die neue<br />

Luftspaltlagerung mit Doppelbeschichtung,<br />

bestehend aus<br />

Teflon und Grafit. Sie zeichnet<br />

sich durch eine erhöhte Temperaturbeständigkeit<br />

und eine höhere<br />

Lebensdauer von mehr als<br />

80.000 Betriebsstunden aus –<br />

unabhängig von Start- und<br />

Stoppzyklen. •<br />

62 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


pumpen&kompressoren<br />

100 % ölfreie Druckluft<br />

Turbokompressor | Mit dem Low Pressure Turbo 150<br />

ermöglicht Boge den Betreibern von Niederdrucknetzen,<br />

ihre Betriebskosten zu senken. Durch die optimale<br />

technische Abstimmung von Permanentmagnetmotor,<br />

luftgelagerter Antriebswelle und zweistufigem Verdichtersystem<br />

arbeitet der Kompressor sehr effizient – ob<br />

zur Kühlung durch Druckluft oder zum Abblasen von<br />

Spänen. Ein Frequenzumrichter passt den Kompressor<br />

dem Druckluftbedarf anforderungsgerecht an. Die gesamte<br />

Antriebsmechanik kommt ohne einen Tropfen Öl<br />

aus. Dadurch wird ölfreie Druckluft der Klasse 0 sichergestellt.<br />

Die Technologie<br />

ist besonders verschleißund<br />

wartungsarm; regelmäßige<br />

Öl- und Filterwechsel<br />

entfallen. Zudem<br />

ist die Turbo-Technologie<br />

deutlich leiser als ölfrei<br />

verdichtende Schraubenkompressorvarianten.<br />

•<br />

Druckdicht bis 40 bar<br />

Hochdruck-Kupplungen | Besser als Schrauben, schneller als<br />

Schweißen, sicherer als Flanschen: Die neuen Hochdruck-<br />

Kupplungen von Flexseal verbinden unterschiedliche Rohre<br />

einfach, schnell und zuverlässig. Mit Außendurchmessern von<br />

21 mm bis 2090 mm erhältlich, sind die zweiteiligen Manschetten<br />

druckdicht bis 40<br />

bar und weisen durchgehend<br />

seewasserbeständige<br />

W5-Qualität auf. Die<br />

Druckmanschetten aus<br />

Edelstahl sind alle nach<br />

demselben Dicht- und<br />

Montageprinzip gefertigt:<br />

Sie bestehen aus einer patentierten<br />

Dichtung, die<br />

keine Leckagen zulassen<br />

soll, sowie einem speziell geformten Krallenring für eine dauerhafte<br />

und widerstandsfähige Verbindung. Universell einsetzbar<br />

und mit großen Spannbereichen ausgestattet, verknüpfen<br />

sie gleiche oder unterschiedliche Rohrmaterialien – etwa<br />

Kunststoff und Metall – miteinander und setzen Rohrschäden<br />

ohne Zeitverlust instand.<br />

•<br />

Druck für Kühlschmierstoff<br />

Hochdruckstation | Die neue<br />

mobile Hochdruckstation Lubicool<br />

von Knoll Maschinenbau<br />

ist für den Einsatz an Kurz- und<br />

Langdrehautomaten konzipiert.<br />

Sie stellt den Kühlschmierstoff<br />

(KSS) unter Hochdruck zur Verfügung<br />

und sorgt für entsprechend<br />

hochwertige KSS-Reinigung.<br />

Der erzeugte Druck von<br />

bis zu 150 bar sorgt für kurzbrechende<br />

Späne, eine verkürzte<br />

Bearbeitungszeit und höhere<br />

Werkzeugstandzeiten. Durch<br />

den hohen Druck eignen sich<br />

derartig ausgerüstete Maschinen<br />

selbst für sehr anspruchsvolle<br />

Bearbeitungsprozesse wie<br />

zum Beispiel der Zerspanung<br />

von hochlegierten Stählen oder<br />

Titan. Selbst Tieflochbohren in<br />

einem Zug ist mit der Hochdruckanlage<br />

möglich. Die für<br />

Hochdruckanwendungen erforderliche<br />

Reinheit des KSS gewährleistet<br />

der eingebaute<br />

Bandfilter mit einer Filterfeinheit<br />

von bis zu 20 μ. Er reinigt<br />

den aus der Werkzeugmaschine<br />

stammenden KSS im Vollstrom,<br />

entfernt die Schmutzlast direkt<br />

aus dem Kreislauf und verhindert<br />

somit effektiv die Aufkonzentration<br />

von Feinstpartikeln<br />

im Medium. Bis zu acht schaltbare<br />

Ausgänge sorgen dafür,<br />

dass die Werkzeugmaschine bedarfsgerecht<br />

mit dem gereinigten<br />

Kühlschmierstoff versorgt<br />

wird.<br />

•<br />

Trocken und sauber<br />

Vakuumpumpe | Die ölfreie Schraubenpumpe Varodry von<br />

Leybold gewährleistet den erforderlichen Betriebsdruck,<br />

eine kurze Zykluszeit sowie letztlich eine hohe Anlagenverfügbarkeit<br />

und Robustheit – gerade in feuchten oder staubigen<br />

Prozessen. Durch ihre kompakte Bauform und die<br />

Reduktion auf das Wesentliche lässt sie sich einfach in neue<br />

oder bestehende Systeme integrieren. Ausgestattet mit einer<br />

vollständigen Luftkühlung macht die Pumpe eine Wasserkühlung<br />

komplett überflüssig. Überdies ist sie absolut trocken<br />

und sauber. Dadurch werden Öl- und Partikelemissionen<br />

oder Ölleckagen sowie Ölmigrationen in der Vakuumkammer<br />

oder in den Produkten und Prozessen verhindert.<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 63


Stärker individualisiert<br />

Teilereinigung | LK Mechanik wird sein Produktangebot flexibilisieren<br />

und ausweiten. Ziel ist es, den Kunden noch einfacher<br />

und schneller für ihre individuellen Reinigungsprozesse<br />

optimierte Behälterlösungen bereitzustellen.<br />

Abgestimmt auf verschiedene<br />

Teilegeometrien und Reinigungsprozesse<br />

stellt LK Mechanik<br />

Edelstahl-Rundwaschkörbchen<br />

für die Kleinteile-Reinigung<br />

in unterschiedlichen Größen<br />

sowie mit Schraubdeckel<br />

oder Bajonettverschluss zur Verfügung.<br />

Bislang sieht das Standardangebot<br />

zudem vor, dass<br />

auch die Maschenweiten von<br />

Korb und Deckel zwischen 0,3<br />

mm und 0,5 mm variieren kön-<br />

nen. Nun will das Unternehmen<br />

sein Produktangebot flexibilisieren<br />

und ausweiten.<br />

Dabei verfolgt LK Mechanik<br />

drei Richtungen: Zum einen<br />

wird die Auswahl an Rundwaschkörbchen<br />

ausgeweitet, indem<br />

das aktuelle Sortiment in<br />

ein vielteiliges Baukastensystem<br />

überführt wird. Zum zweiten ist<br />

die Integration moderner Ident-<br />

Technik in die Kleinteile-Behälter<br />

geplant. Damit will man<br />

Kunden bei der Automatisierung<br />

und Digitalisierung ihrer<br />

Prozesse unterstützen. Und<br />

schließlich wird die Konstruktion<br />

der Kleinteile-Behälter weiter<br />

optimiert. Das bedeutet zum<br />

Beispiel, dass die Kunden die<br />

Möglichkeit haben, die Waschkörbe<br />

zusätzlich mit Einzelteil-<br />

Aufnahmen auszustatten, die<br />

ein besonders schonendes Teilehandling<br />

und hocheffektives<br />

Reinigen unterstützen. Forcieren<br />

will man zudem die Herstellung<br />

von Kleinteile-Behältern<br />

mit abgerundeten Ecken. •<br />

Im Rahmen der kundenspezifischen<br />

Individualisierung<br />

seiner Kleinteile-<br />

Waschkörbe werden auch<br />

Edelstahl-Behälter mit<br />

abgerundeten Ecken, innenliegende<br />

Fallgriffen<br />

und gratfreien Kanten<br />

angeboten.<br />

Bild: LK Mechanik<br />

Umweltfreundliche<br />

Anlage<br />

Mit geringem Druck<br />

Lackieren | Die Epsys I-Jet Lackiermaschine hat Innocoat<br />

für eine sehr präzise und sehr flexible Schutzlackierung<br />

von elektronischen Baugruppen entwickelt. Sie<br />

vereint große Flexibilität und kurze Programmierzeiten<br />

mit hoher Präzision.<br />

Die Anlage eignet sich besonders für die Lackierung<br />

problematischer Layouts, wo die klassischen Verfahren<br />

wie Film- oder Spray-Düsen die Auflösung und Genauigkeit<br />

nicht mehr aufbringen können. Basis der Anlage<br />

ist das neuartige Jetting-Modul. Dabei wird das Beschichtungsmaterial<br />

über eine Jet-Düse mit geringem<br />

Druck auf die Baugruppe dosiert. Dies führt zu deutlich<br />

geringeren reflexionsbedingten Spritzern und somit zu<br />

praktisch keiner Lackkontamination der Umgebung. Je<br />

nach Beschichtungsmaterial und Rheologie kann das<br />

Jetting-Modul aus einem Abstand von bis zu 50 mm<br />

über dem Substrat zuverlässig arbeiten und das bei<br />

gleichbleibender Lackierauflösung. •<br />

Pulverbeschichtung | H.P. Kaysser baut in Nellmersbach<br />

eine 3.400 m² große Anlage zur Pulverbeschichtung,<br />

in der deutlich größere und schwerere Teile beschichtet<br />

werden können; die Abmaße können bis zu<br />

400 cm x 200 cm x 220<br />

cm betragen. Die vollkommen<br />

lösungsmittelfreie<br />

Pulverbeschichtung<br />

hat aufgrund ihrer<br />

Umweltfreundlichkeit<br />

in den vergangenen<br />

Jahren die Nasslackierung<br />

in manchen Bereichen<br />

ersetzt. Das überschüssige<br />

Pulver wird in<br />

der Regel wieder recycelt.<br />

Die Anlage, die Ende<br />

2018 in Betrieb gehen soll, arbeitet mit der modernen<br />

Dichtstrom-Pulverförderung. Diese Technik<br />

funktioniert Druckluft-unabhängig. Die Pulverwolke,<br />

die erzeugt wird, ist deutlich feiner und deutlich<br />

besser dosierbar als beim Einsatz des traditionellen<br />

Venturi-Prinzips. Das errechnete Energie-Einspar-Potenzial<br />

liegt laut H.P. Kaysser bei bis zu 30 % und<br />

auch der Pulververbrauch wird merklich gesenkt. •<br />

64 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


oberflächentechnik<br />

Trocken statt nass<br />

Für perfekte Oberflächen<br />

Farbnebelabscheider | Für die<br />

rechtssichere, hygienisch saubere<br />

und ressourcenschonende<br />

Trockenabscheidung des Oversprays<br />

beim Lackieren eignen<br />

sich die Edrizzi Farbnebelabscheider<br />

aus brandhemmender<br />

Wellpappe von Freudenberg Filtration.<br />

Durch ihr verschachteltes<br />

Innenleben verfügen sie über<br />

eine sehr große Overspray-Aufnahmekapazität,<br />

erreichen einen<br />

Abscheidegrad von bis zu 97 %<br />

und lange Standzeiten. Außerdem<br />

lassen sie sich kostengünstig<br />

und umweltfreundlich durch<br />

Verbrennung entsorgen. Je nach<br />

Lack und Anforderungsprofil<br />

stehen sechs Varianten zur Auswahl.<br />

Das Handling der Farbnebelabscheider<br />

ist leicht und die<br />

Standzeiten sind lang. Der Filterwechsel<br />

kann im laufenden<br />

Betrieb ohne Anlagenstillstand<br />

erfolgen. •<br />

Schleifmittel | Mirkas Optimierter Schleifprozess<br />

(OSP) für die Autoreparaturlackierung ist ein standardisiertes<br />

Schritt-für-Schritt-Verfahren, bei dem<br />

High-Tech-Schleifmittel mit innovativen Schleif -<br />

maschinen für mehr Geschwindigkeit, Kontrolle und<br />

Effizienz kombiniert werden. OSP ist auch als elektrisches<br />

System erhältlich, sodass keine Druckluftoder<br />

Pneumatikschläuche mehr benötigt werden.<br />

Das Golden Finish-System des Hersteller hingegen<br />

führt nahtlos durch den Post-Paint-Prozess und sorgt<br />

so für ein sehr gutes Oberflächenfinish. Mit der mobilen<br />

App Mymirka und den intelligenten Maschinen<br />

können die Schleifgeschwindigkeit und die augen -<br />

blick liche Vibrationsbelastung während des gesamten<br />

Prozesses verfolgt werden.<br />

•<br />

Bauteilereinigung ohne Risiko<br />

Bauteilereinigung | Die Maschinenkonzeptionen seiner<br />

Reinigungsanlagen passt EVT Eiberger an die Erfordernisse<br />

der industriellen Anwender an: hinsichtlich Größe und<br />

Gewicht der Teile, der erforderlichen Prozesse, wie auch<br />

bezüglich der Besonderheiten in der Behandlung oder Bewegung<br />

des Reinigungsgutes. Darüber hinaus werden die<br />

baulichen Gegebenheiten der Produktionsstätte berücksichtigt.<br />

EVT-Front-Top-Lader verbinden die frontale Beschickung<br />

der Anlage mit der Sicherheit einer von oben<br />

beladenen Arbeitskammer, deren maximales Lösemittel-<br />

Niveau unterhalb der Ladetür liegt. Auf diese Weise werden<br />

Lösemittelunfälle etwa durch ein versehentliches oder<br />

fehlerhaftes Öffnen der Tür aufgrund eines technischen<br />

Defekts oder wegen<br />

eines Bedienungsfehlers<br />

ausgeschlossen.<br />

•<br />

Alles im Paket<br />

Serienfertigung | Oftec bietet<br />

nun die Bauteilreinigung,<br />

KTL-Beschichtung und anschließende<br />

Pulverbeschichtung<br />

für mittlere Serien als<br />

Paket an. Zur Reinigung der<br />

Bauteile steht eine Schleuder-<br />

Strahlanlage zur Verfügung,<br />

die durch das Strahlen mit<br />

Kugelgraphit Verunreinigungen<br />

an den Bauteilen wie<br />

etwa Zunder, Schweißperlen,<br />

Schweißschmauch sowie Laserkanten<br />

entfernt und somit<br />

die Bauteiloberfläche verbessert. Dadurch erhöht<br />

sich auch die Lackhaftfestigkeit beim anschließenden<br />

KTL-Prozess und somit der Korrosionsschutz.<br />

Die maximale Teilegröße für die<br />

Pulverbeschichtung liegt bei 260 cm Länge,<br />

160 cm Breite und 140 cm Höhe sowie einem<br />

Gewicht von 500 kg.<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 65


zulieferprodukte<br />

Magnesium trotzt<br />

dem Verschleiß<br />

PEEK-Beschichtung | Korrosionsgefahr und geringe Härte<br />

sind die Nachteile des Leichtbauwerkstoffs Magnesium. Doch<br />

jetzt gibt es ein Gegenmittel: Mittels zweistrahligem Laser<br />

wird der Hochleistungskunststoff PEEK aufgeschmolzen.<br />

Der Clou: Mit dem Laser lassen<br />

sich auch gezielt Bereiche des<br />

Bauteils mit einer Schutzschicht<br />

versehen, die besonders beansprucht<br />

werden. Erste Tests zeigen,<br />

dass die applizierte Schicht<br />

eine 100-fach längere Lebenszeit<br />

des Bauteils bei Verschleiß<br />

durch Abrieb ermöglicht.<br />

Dies teilt die Landesagentur<br />

Leichtbau BW mit, die diese<br />

Innovation präsentiert. Ent -<br />

wickelt haben das Verfahren<br />

Forscher des ELB – Eloxalwerk<br />

Ludwigsburg Helmut Zerrer<br />

GmbH – und des Fraunhofer-<br />

Instituts für Lasertechnik ILT.<br />

Mögliche Anwendungen sind<br />

etwa bewegte Teile in Motoren,<br />

Getrieben oder Lagern – also<br />

überall dort, wo Temperatur -<br />

beständigkeit, niedrige Reibung<br />

und geringer Verschleiß gefragt<br />

sind. Um ein Bauteil zu behandeln,<br />

wird PEEK zusammen mit<br />

Additiven lokal aufgebracht<br />

und durch ein zweistrahliges<br />

Lasersystem aufgeschmolzen.<br />

Heraus kommt dabei eine<br />

extrem dünne Hochleistungs-<br />

Polymeroberfläche, die das<br />

Leichtmetall vor Korrosion und<br />

Abrieb schützt. Das Verfahren<br />

bietet dabei gleich mehrere Vorteile:<br />

Das partielle Beschichten<br />

minimiert den Wärmeeintrag, ist<br />

sehr ressourceneffizient und<br />

kommt ohne umweltschädliche<br />

Lösungsmittel aus. •<br />

Ein zweistrahliges<br />

Lasersystem schmelzt den<br />

Hochleistungskunststoff<br />

PEEK genau dort auf, wo<br />

das Bauteil besonders<br />

beansprucht wird.<br />

Bild: ELB<br />

Das Aus für Magnetfelder<br />

Entmagnetisierung | Mit MFC präsentiert Maurer<br />

Magnetic ein System zur Kompensation externer<br />

Magnetfelder. Das ist besonders bei schlanken Teilen<br />

wie Rohren, Stangen oder Draht wichtig, bei denen<br />

externe Felder – allen voran das Erdmagnetfeld – die<br />

Qualität einer Entmagnetisierung negativ beeinflussen<br />

können: Je nach Aufstellung und Ausrichtung der<br />

Entmagnetisieranlagen können sie dann zu ganz unterschiedlichen<br />

Ergebnissen kommen. Das MFC neutralisiert<br />

die externen Einflüsse und sorgt so für eine tiefe<br />

und vor allem orts- und lageunabhängige Entmagnetisierung.<br />

Das System besteht aus zwei Spulen und einem<br />

Steuergerät. Fachleute von Maurer Magnetic unterstützen<br />

Anwender bei der korrekten Inbetriebnahme. •<br />

Hart und korrosionsfest<br />

Edelstahl | Bei Verschleißteilen<br />

aus Stabstahl<br />

(Biegeführungen,<br />

Ventilsitze, Düsen) entscheiden<br />

Härte, Korrosionsbeständigkeit<br />

und<br />

Schlagfestigkeit über<br />

die Lebens zyklus kos -<br />

ten. Ebenso wichtig ist<br />

die gute Verarbeitbarkeit<br />

des Werkstoffs.<br />

Ugitech bietet nun erstmals<br />

einen Edelstahl an, der eigenen Angaben zufolge bei<br />

allen diesen Kriterien „hervorragende Werte“ erreicht.<br />

Ugima 4116N sei durch Zusatz von Nitrogen sehr hart<br />

und viel korrosionsbeständiger als Standard güten wie<br />

EN 1.4125/AISI 440C und EN 1.4112/AISI 440B. Durch<br />

die Kombination mit verbesserter Zerspanbarkeit profitieren<br />

Hersteller hochbeanspruchter Verschleißteile und<br />

Anwender, heißt es. Als Wert für die Härte gibt Ugitech<br />

57 HRC an, für die Beständigkeit gegen Lochfraßkorrosion<br />

ein Potenzial von 200 mV/ECS (in NaCl 0,02 M bei<br />

23 °C und pH = 6,6) im vergüteten Zustand. •<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Vom Gießen flink<br />

ins Umformen<br />

Simulation | Magma und Simufact haben eine Schnittstelle<br />

entwickelt, mit der die simulierten Eigenschaften des Gussteiles<br />

direkt an die Umformsimulation übergeben werden<br />

können – erhältlich bei beiden Software-Anbietern.<br />

Diese gemeinsame Schnittstelle<br />

bieten die beiden Firmen mit<br />

ihren neuen Software- Versionen<br />

Magmasoft Rel. 5.4 und<br />

Simufact Forming 15 an. Damit<br />

schaffen sie simulationstechnisch<br />

die Verbindung zwischen<br />

Gießen, Abkühlen und Umformen,<br />

um die Fertigungsprozesskette<br />

zu optimieren.<br />

Magmasoft sagt lokale<br />

Eigen schaften und Schädigun-<br />

gen im Gussteil oder Rohblock<br />

vorher und liefert so die<br />

Ausgangsbedingungen für die<br />

Umformsimulation. Dies kann<br />

der entscheidende Schritt zur<br />

verbesserten Qualität des Bauteils<br />

sein, wie es heißt. Risiken<br />

aus Schwindungsporositäten im<br />

Werkstück lassen sich nun frühzeitig<br />

in allen Prozessen und für<br />

beliebige Gussmaterialien identifizieren.<br />

Mit Auto nomous<br />

Engineering sei Magmasoft in<br />

der Lage, den bestmöglichen<br />

Gießprozess für optimierte Produktqualität<br />

zu finden.<br />

Von Simufact kommen<br />

Lösungen für die Simulation,<br />

mit denen sich Prozesse zum<br />

Umformen, thermischen und<br />

mechanischen Fügen sowie zur<br />

additiven Fertigung auslegen<br />

und optimieren lassen. Die<br />

Tools des Unternehmens sollen<br />

dabei den Anwendern helfen,<br />

ihre Kosten für Produktions -<br />

entwicklung und Betrieb maßgeblich<br />

zu senken. •<br />

Die Querschnittansicht<br />

einer Temperaturverteilung,<br />

die von Magmasoft<br />

in Simufact Forming<br />

übernommen wird.<br />

Bild: Simufact<br />

So zugfest wie noch nie<br />

PP-Compound | Mit Thermylene P11 will Asahi Kasei eine<br />

Generation von Glasfaser-verstärktem Polypropylen „mit<br />

bisher unerreichter Festigkeit“ auf den Markt bringen. Erste<br />

Tests laufen, hieß es im Juni. Vor allem beim Dünnwand-Spritzgießen<br />

soll das thermoplastische Material neue Möglichkeiten<br />

eröffnen und sich deswegen für Strukturbauteile im<br />

Automobil innenraum ebenso eignen wie unter der Motor -<br />

haube oder etwa für Flusensiebe in Haushaltstrocknern.<br />

Die Thermylene-P11-Familie chemisch gekoppelter<br />

PP-Compounds ist mit 30, 40, 45 oder 50 % Glasfaseranteil<br />

erhältlich. Als kennzeichnend nennt Asahi Kasei unter anderem<br />

eine höhere Zugfestigkeit bei Raum- und erhöhter Temperatur<br />

sowie eine verbesserte Ermüdungs- und Kriechfestigkeit im<br />

Vergleich zur Vorgängerfamilie P10. Die gemessene Zugfestigkeit<br />

liege bei 80 °C und 120 °C um bis zu 40 % besser als bei<br />

herkömmlichem Glasfaser-gefülltem<br />

PP. Bei<br />

40 % Glasfaseranteil<br />

biete der Kunststoff<br />

einen Biegemodul von<br />

10.000 MPa, eine Zugfestigkeit<br />

von 125 MPa<br />

und eine Wärmeformbeständigkeit<br />

von<br />

155 °C. •<br />

Im Boden abbaubar<br />

Bio-Compound | Das Spritzgussmaterial M·Vera<br />

GP1012 des Zweigs Bio-Fed von Akro-Plastic hat das<br />

Zertifikat „OK biodegradable Soil“ nach EN 13432<br />

vom Tüv Austria Belgium bekommen. Dazu muss sich<br />

mindestens 90 % des Werkstoffes zu Kohlendioxid und<br />

Wasser abbauen lassen. Das Compound eignet sich für<br />

Anwendungen im landwirtschaftlichen und gartenbaulichen<br />

Bereich als auch für Kaffeekapseln. Laut Anbieter<br />

lässt sich M·Vera GP1012 auf allen gängigen Spritzgieß -<br />

maschinen verarbeiten. Es bestehe zu 100 % aus<br />

er neuerbaren Rohstoffen, verfüge über eine Wärmeformbeständigkeit<br />

von über 100 °C und biete eine<br />

ausgewogene Balance von Steifigkeit und Zähigkeit. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 67


zulieferprodukte<br />

Viel Power in Werker-Hand<br />

Blindnietgeräte |<br />

Mit vier neuen<br />

Blindnietwerk -<br />

zeugen der ProSet-<br />

XT-Reihe bedient<br />

KVT-Fastening die<br />

Anforderungen<br />

produzierender<br />

Unternehmen. Die<br />

hydropneumatischen<br />

Modelle zeichnen sich den Angaben zufolge<br />

durch ein hohes Kraft-Gewicht-Verhältnis, ein -<br />

fache Bedienung und optimierte Ergonomie aus:<br />

Das leichte XT1-Blindnietgerät eigne sich gut<br />

für Produktionslinien-Umgebungen. Mit dem<br />

XT2 lassen sich vor allem Dornbruchnieten kraftvoll<br />

setzen. Das flexible ProSet XT3 verarbeitet<br />

Dornbruchnieten, Schließringbolzen und Dicht -<br />

stopfen in diversen Größen und erlaubt dank seines<br />

26 mm großen Hubs das Setzen auch von längeren<br />

Nieten in einem Arbeitsgang. Die höchste<br />

Zugkraft seiner Klasse bietet mit 23 kN das XT4<br />

und wiegt dennoch nur knapp 2 kg. •<br />

Türen öffnen und<br />

schließen automatisch<br />

Funktionsscharnier | Das neue GN 233.3 aus<br />

Hochleistungspolyamid mit Federrückstellung<br />

erweitert das Scharnier-Angebot von Ganter.<br />

Dank der Rückstell-Funktion kehrt das Scharnier<br />

und damit die daran anmontierte Klappe<br />

oder Tür automatisch in die Ausgangsposition<br />

zurück, sobald diese losgelassen wird. Es eignet<br />

sich somit für das automatische Öffnen und<br />

Schließen oder Zuhalten von Türen. Da es aus<br />

widerstandsfähigem Hochleistungspolyamid<br />

mit sehr hoher mechanischen Festigkeit gefertigt<br />

ist, lässt sich das Funktionsscharnier<br />

großen mechanischen Belastungen aussetzen,<br />

betont Ganter. Die Aluminium-Drehhülse und<br />

die Edelstahl-Torsionsfeder sorgen für hohe<br />

Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit. Laut<br />

Hersteller hat die Konstruktion in Tests bewiesen,<br />

dass sich das Rückstell-Drehmoment auch<br />

nach 100.000 Betätigungen nicht ändert. •<br />

Schweißen aus dem Koffer<br />

Transport-Set | Bei Schweißjobs auf Montage muss der<br />

Fachmann viele Arbeitsmittel zum Schweißplatz tragen.<br />

Mit dem neuen Pico-160-Set von EWM kann er in einem<br />

Gang das E-Hand-Schweißgerät, Werkstückleitung, Elektrodenhalter<br />

und beispielsweise auch Elektroden, Drahtbürste<br />

und Schlackehammer zum Einsatzort bringen – im<br />

Transportkoffer sei alles gut verstaut, verspricht der Anbieter.<br />

Der eigens für EWM produzierte Kunststoffkoffer aus<br />

der L-Boxx-Serie sei durchdacht aufgeteilt, besonders<br />

robust und mit ergonomischem Tragegriff ausgestattet.<br />

Dank Klick-System lassen sich zudem mehrere Koffer<br />

übereinandergestapelt verbinden – ein Vorteil besonders<br />

für die Ladegutsicherung im Fahrzeug. •<br />

Auf Schienen zur Naht<br />

Schweißtraktor | Mit dem schienengeführten<br />

Trac RL Performance stellt<br />

Lorch seinen High-End-Schweißtraktor<br />

vor, der sehr flexibel automatisierte<br />

Lösungen anbahnt – an Trägern<br />

mit hohen Werkstücktoleranzen<br />

ebenso wie etwa bei Zwangslagen im<br />

Rohrleitungsbau (Bild).<br />

Ein besonderes Produktfeature ist<br />

die taktile Nahtverfolgung. Sie<br />

gleicht Werkstücktoleranzen in vertikaler<br />

und horizontaler Richtung<br />

sofort automatisch aus und legt so<br />

die Basis für eine sehr genaue Naht.<br />

Als weiteres Plus des High-End-<br />

Schweißtraktors nennt der Anbieter<br />

den programmierbaren Schweiß -<br />

ablauf, bei dem jetzt sowohl Vorschweißzeit, Segmente,<br />

Lücken, Gesamtlänge und Kraterfüllzeit als auch der Job<br />

der Stromquelle im Vorhinein unabhängig voneinander<br />

definiert werden können. Die Schweißparameter können<br />

während des Schweißprozesses problemlos über das<br />

Trac- Bedienfeld angepasst werden, teilt Lorch mit. •<br />

68 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


MASCHINEN<br />

BAU<br />

KONGRESS<br />

MASCHINENBAU IN DER<br />

TRANSFORMATION<br />

DENK NEU.<br />

MACH NEU.<br />

06. November 2018, bei SEW-EURODRIVE in Bruchsal<br />

++ mit Besichtigung der Schaufensterfabrik ++<br />

100 €<br />

Rabatt bei<br />

Anmeldung unter<br />

Stichwort<br />

‚Leser-Vorteil‘<br />

VERANSTALTER VERANSTALTUNGSPARTNER KOOPERATIONSPARTNER


DIE DIGITALISIERUNG<br />

ERÖFFNET DEM<br />

MASCHINENBAU NEUE<br />

GESCHÄFTSMÖGLICHKEITEN<br />

Agenda<br />

Erfolgreiche Unternehmenstransformation<br />

durch Führungs- und Kulturwandel<br />

Wilhelm Goschy | Mitglied des Vorstands | STAUFEN.<br />

Der Maschinenbau durchläuft eine gravierende Transformation. Dabei bestimmt<br />

<br />

aber auch neue Geschäftsmöglichkeiten. Allerdings besteht in diesem Zusammenhang<br />

noch eine hohe Unsicherheit über den Nutzen der Digitalisierung und den<br />

Erfolg neuer Geschäftsmodelle.<br />

<br />

bei Heidelberg<br />

Rainer Hundsdörfer | Vorstandsvorsitzender |<br />

Heidelberger Druckmaschinen<br />

Prozesse müssen auch bei fortschreitender Digitalisierung beherrschbar und<br />

<br />

verbessert werden. Lean Transformation heißt der Weg zum Ziel. Jedoch bedeutet<br />

Lean Transformation auch neue Führungsprinzipien und konsequente Umsetzung.<br />

Smarte Produkte und Predictive Maintenance<br />

Johann Soder | COO, Geschäftsführung Operatives<br />

Geschäft | SEW-EURODRIVE<br />

Wie geht der Maschinen- und Anlagenbau in diesem Transformationsprozess vor?<br />

Wie entwickeln Unternehmen smarte Produkte sowie neue Geschäftsmodelle und<br />

setzen diese auch im internationalen Kontext um?<br />

BESUCH DER SEW-SCHAUFENSTERFABRIK<br />

IN GRABEN-NEUDORF<br />

Entscheidungsträger aus Unternehmen, die in diesen Prozessen schon fortgeschritten<br />

sind, zeigen und diskutieren mit Ihnen ihre Lösungswege auf dem zweiten<br />

<br />

Referenten und gewinnen Sie Denk- und Handlungsanstöße für Ihr eigenes Unternehmen<br />

– frei nach dem Motto: In jedem Unternehmen steckt ein noch besseres.<br />

Lean Transformation bei Herrmann Ultraschall –<br />

<br />

Thomas Herrmann | Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />

CEO | Herrmann Ultraschalltechnik<br />

In der Schaufensterfabrik der SEW-EURODRIVE erleben Sie live, welche Ergebnisse<br />

sich mit einer konsequenten Umsetzungsstrategie bei digitalisierten Prozessen in<br />

der Produktion erzielen lassen. Zusätzliche Impulse erhalten Sie von den Experten<br />

der STAUFEN.DIGITAL NEONEX, die sich auf die Umsetzung von Digitalisierungsprozessen<br />

spezialisiert haben.<br />

Leadership als Triebkraft für erfolgreiche<br />

Lean Transformation<br />

Dr. Tim Nikolaou | Geschäftsführer / Managing<br />

Director COO | Oskar Frech<br />

Am 6. November wird Ihnen in Bruchsal und Graben-Neudorf viel geboten. Wir<br />

freuen uns auf Ihr Kommen und sind uns sicher, dass Sie viele inspirierende Eindrücke<br />

gewinnen werden, die Ihr Unternehmen weiter voranbringen.<br />

PARALLELE WORKSHOPS FÜR EINEN<br />

GELUNGENEN PRAXISTRANSFER –<br />

SIE HABEN DIE WAHL!<br />

Global Lean Transformation –<br />

<br />

Florian Hermle | Geschäftsführer Technologie,<br />

<br />

Martin Haas<br />

CEO,<br />

STAUFEN.AG<br />

Johann Soder<br />

COO, Geschäftsführung<br />

Operatives Geschäft,<br />

SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />

Wachstumsstrategie im Service<br />

<br />

Paul Buschle | Mitglied der Geschäftsleitung<br />

und Leiter Service | CHIRON Werke<br />

GET-TOGETHER UND NETWORKING IN DER<br />

DRIVE ACADEMY DER SEW-EURODRIVE.


Maschinenbau Kongress | 06. November 2018<br />

MASCHINEN<br />

BAU<br />

KONGRESS<br />

Entscheidungsträger aus dem Maschinen- und Anlagenbau präsentieren Benchmark-Beispiele aus<br />

ihren Organisationen mit Erfahrungsberichten, Stolpersteinen, Lessons Learned und Success Stories.<br />

<br />

» <br />

» Workshops<br />

» Besichtigung der Schaufensterfabrik der SEW-EURODRIVE in Graben-Neudorf<br />

» Intensiver Austausch und Networking<br />

» Vorträge „von Entscheidungsträgern für Entscheidungsträger“ mit:<br />

Johann Soder<br />

COO, Geschäftsführung<br />

Operatives Geschäft,<br />

SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />

Dr. Tim Nikolaou<br />

Geschäftsführer / Managing Director<br />

COO, Oskar Frech GmbH + Co. KG<br />

Rainer Hundsdörfer,<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

Heidelberger Druckmaschinen AG<br />

Florian Hermle,<br />

Geschäftsführer Technologie,<br />

<br />

Thomas Herrmann,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung /<br />

CEO, Herrmann Ultraschalltechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Paul Buschle,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

und Leiter Service,<br />

CHIRON Werke GmbH & Co. KG<br />

Parallele Workshops<br />

ERFOLGREICHER MASCHINENBAU<br />

DURCH ROBUSTE UND SCHNELLE<br />

ORDER-TO-CASH-PROZESSE<br />

Prozess- und Führungsexzellenz<br />

in der Auftragsabwicklung<br />

1 2<br />

DIGITALE GESCHÄFTSMODELLE<br />

FÜR DEN AFTER-SALES-SERVICE<br />

AUS KUNDENSICHT<br />

Vom Szenario zum<br />

<br />

3<br />

LEAN LEADERSHIP – MIT FÜHRUNG<br />

ZUR SPITZENLEISTUNG<br />

Prozessexzellenz braucht<br />

Führungsexzellenz<br />

4<br />

WACHSTUMSSTRATEGIEN ERFOLGREICH<br />

MIT HOSHIN KANRI UMSETZEN<br />

Orientierung geben, Kurs halten,<br />

Ziele erreichen<br />

ANMELDUNG UNTER: www.maschinenbaukongress.de


ANZEIGE<br />

success story<br />

Oskar Frech GmbH<br />

Wieder im Takt.<br />

„ Ein Jahr nach Projektstart zeigen sich die ersten Erfolge.<br />

Es ist uns gelungen, die Durchlaufzeit in der Auftragsabwicklung<br />

um 40 Prozent und in der Montage um 30<br />

Prozent zu verringern.“<br />

Dr. Tim Nikolaou, Geschäftsführer, Oskar Frech GmbH + Co. KG<br />

Shopfloor Management schafft Transparenz.<br />

In Schorndorf bei Stuttgart sitzt einer der typischen Hidden<br />

Champions der deutschen Industrie: die Oskar Frech<br />

GmbH. Das Familienunternehmen mit 850 Mitarbeitern<br />

gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Druckgusstechnologien.<br />

Die Warm- und Kaltkammermaschinen<br />

aus Schwaben sind gefragt – im Automotive-Bereich<br />

ebenso wie in der Industriebranche. Von außen betrachtet<br />

lief also in den vergangenen Jahren alles bestens bei<br />

Frech, die Auftragslage war gut. Doch intern gab es einige<br />

Herausforderungen. Immer größer wurde die Unzufriedenheit<br />

mit den bestehenden Prozessen, an denen<br />

der Mittelständler zu lange festgehalten hatte. 2016 beschloss<br />

Frech daher einen radikalen Neuanfang.<br />

Anfang 2016 holte Dr. Tim Nikolaou, Geschäftsführer<br />

bei der Oskar Frech GmbH daher zur Unterstützung die<br />

Staufen AG ins Haus. Lange Durchlaufzeiten, die Suche<br />

nach Teilen für die Produktion, Wartezeiten vor der Lackiermaschine,<br />

viel Nacharbeit aufgrund von Fehlern<br />

– all diese bei Maschinenbauern alltäglichen Probleme<br />

sollte es bei Frech künftig nicht mehr geben. Die wirtschaftlich<br />

guten Zeiten wollte man nutzen, um das Wertschöpfungssystem<br />

noch weiter zu optimieren.<br />

Schneller zu werden in der Gesamt-Durchlaufzeit vom<br />

Auftrag bis zur Auslieferung – wie das gehen kann, wurde<br />

bei Frech nicht im Konferenzraum erarbeitet, sondern<br />

gemeinsam mit der Belegschaft. Mit beratender Unterstützung<br />

der Staufen AG analysierten Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte die bestehenden Prozesse, identifizierten<br />

die nicht wertschöpfenden Tätigkeiten und arbeiteten<br />

Verbesserungspotenziale in den Abläufen heraus. Aus<br />

einer werkstattorientierten Montage entstand so eine<br />

prozessorientierte Fließtaktmontage.<br />

Montage als Schrittmacher der Vorprozesse<br />

Die Produktion wurde so aufgestellt, dass alle drei Tage<br />

eine Maschine fertiggestellt werden kann. Damit gibt die<br />

Montage den Takt vor – auch die Vorprozesse wurden<br />

hier nun perfekt integriert. Damit dies gelingt, wurden<br />

Schnittstellen abgebaut: Auftragsabwicklung, Planung<br />

und Steuerung sowie Beschaffung und Logistik wurden<br />

zu einem Auftragszentrum zusammengefasst und umorganisiert.<br />

Eine große Umstellung für die Mitarbeiter dieser Abteilungen.<br />

Sie gelang auch, da „fast jede Entscheidung im<br />

Zuge der Neugestaltung des Wertschöpfungssystems mit<br />

dem Projektteam beziehungsweise den beteiligten Mitarbeitern<br />

getroffen wurde“, erklärt Dr. Ing. Timo Stock,<br />

Leiter Materialwirtschaft und Auftragszentrum.<br />

Dank Shopfloor Management ist der Status von Auftragsabwicklung<br />

und Montage heute für jeden Auftrag<br />

mit einem Blick erkennbar. Treten an einer Stelle Verzögerungen<br />

auf, weiß jeder, was das für vor- und nachgelagerte<br />

Prozesse bedeutet.<br />

Sofortmaßnahmen zur Problemlösung können direkt<br />

eingeleitet werden. Gleichzeitig kann die Problemursache<br />

eindeutig identifiziert und nachhaltige Abstellmaßnahmen<br />

eingeleitet werden.<br />

Ein Jahr nach Projektstart zeigen sich die ersten Erfolge.<br />

„Es ist uns gelungen, die Durchlaufzeit in der Auftragsabwicklung<br />

um 40 Prozent und in der Montage um 30<br />

Prozent zu verringern. Die Prozessverbesserungen führen<br />

zudem zu deutlichen Qualitätssteigerungen und Kostensenkungen“,<br />

freut sich Geschäftsführer Nikolaou.<br />

Auch die Belegschaft ist heute spürbar motivierter. „Das<br />

Verständnis für die Zusammenhänge hat sich abteilungsübergreifend<br />

gewandelt. Die Mitarbeiter können ihre<br />

Ideen jetzt besser einbringen, die Abläufe hinterfragen<br />

und eigenverantwortlicher handeln. Wir spüren einen<br />

deutlichen Kulturwandel.“


Damit klebt sich‘s besser<br />

Handapplikator |<br />

Atlas Copco IAS<br />

stellt eine flexible<br />

Lösung vor, um<br />

die Qualität des<br />

manuellen Klebstoffauftrags<br />

zu<br />

verbessern: Der<br />

ergonomisch optimierte<br />

Bonder X<br />

sei optimal aus -<br />

balanciert und<br />

leichter als sein Vorgänger, der Abzug erfordere weniger<br />

Druck. Wichtig ist er in vielen Bereichen: „Selbst die<br />

Auto- Industrie setzt in einigen Fällen auf Handarbeit“,<br />

erklärt Produktmanager Cornelius Aichele. Handgeführte<br />

Werkzeuge machen den Anwender flexibler und<br />

er kann Engstellen leichter erreichen. So sitzt beim<br />

Bonder X der Materialschlauch an einem drehbaren<br />

Gelenk und ist weniger im Weg. Und der Anschluss lässt<br />

sich an drei Stellen fixieren: oben, unten und seitlich. •<br />

Die Mutter, die dreifach<br />

so lange hält<br />

Gewindetriebe | Mit dem langlebigen Werkstoff<br />

Iglidur J200 baut Igus seinen Gewindeshop aus:<br />

Bei Tests habe das Material auf hartanodisierten<br />

Aluminiumspindeln eine dreimal höhere Lebensdauer<br />

als das Igus-Standardmaterial für Gewindemuttern<br />

erreicht, heißt es aus Köln. Die Spindelmuttern<br />

aus Iglidur J200 reihen sich ein in den<br />

Online-Shop (igus.de/<br />

gewindeshop), der neben<br />

der Bestellfunktion<br />

auch einen Konfigurator<br />

und einen Lebens -<br />

dauerrechner enthält.<br />

Der Shop biete mit<br />

über 5000 Gewindetrieb-Varianten<br />

die<br />

größte Auswahl weltweit,<br />

wirbt Igus. •<br />

MIT UNSEREN<br />

INTERFACE-LÖSUNGEN<br />

WERDEN MESSWERTE<br />

ZU ERGEBNISSEN.<br />

DIE BOBE-BOX:<br />

Für alle gängigen Messmittel, für<br />

nahezu jede PC-Software und mit<br />

USB, RS232 oder Funk.<br />

IHRE SCHNITTSTELLE ZU UNS:<br />

www.bobe-i-e.de<br />

NEU<br />

Handymat<br />

Störung ruft Handy<br />

www.bollrathelektronik.de<br />

Telefon: 02872-2503<br />

Zukunft für Kinder !<br />

DAS SCHÖNSTE<br />

GESCHENK<br />

FÜR KINDER:<br />

EINE ZUKUNFT.<br />

Das ist die KRAFT<br />

der Patenschaft.<br />

Jzt Pate<br />

н:<br />

worldvision.de<br />

Beilagen in dieser Ausgabe:<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Wir bitten um Beachtung.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 73


etriebsbedarf<br />

Funktion und Design mit<br />

einem Handgriff<br />

Trennwände | Die Trennwandsysteme von Strähle verbinden<br />

Design mit Multifunktionalität. Sie leisten nicht nur einen Beitrag<br />

zu Schall- und Brandschutz sowie zur Raumakustik, sondern<br />

erlauben durch einfache<br />

Kombination mit Organisa -<br />

tionselementen, Arbeitsplätze<br />

individuell einzurichten und bei<br />

wechselnden Anforderungen<br />

schnell und flexibel umzugestalten.<br />

Sie bieten bereits in der<br />

Grundausstattung ein serienmäßig<br />

integriertes vertikales<br />

Organisationssystem. Durch<br />

die senkrechten Fugen lassen<br />

sich die neu gestalteten Elemente<br />

ohne Werkzeug direkt in die<br />

Wandunterkonstruktion einhängen.<br />

Neben rasterübergreifenden<br />

Regalen aus Holz und Glas, Sideboards, Flipcharts, Pinnwänden,<br />

Garderoben, Türschildern und Magnetschienen stehen<br />

weitere Accessoires zur Verfügung. Die Elemente werden durch<br />

leichtes Kippen eingehängt und sind seitlich verschiebbar. •<br />

Nur genutzte Behälter müssen<br />

bezahlt werden<br />

Verpackung | Dank der gemeinsamen<br />

Nutzung und Wiederverwendung<br />

der Ladungsträger<br />

und des modularen Behältersystems<br />

von Chep können Automobilhersteller<br />

und -zulieferer<br />

Kosten, Risiken, Lagerbedarf<br />

und Verwaltungsaufwand senken.<br />

Entsprechend dem Pooling-<br />

Prinzip wird nur für diejenigen<br />

Behälter bezahlt, die zum Einsatz<br />

kommen. Rückführung,<br />

Reinigung, Instandhaltung und<br />

Recycling organisiert der Lieferkettenexperte<br />

selbst. Diese<br />

Schritte liegen damit nicht im<br />

Risikobereich der Automobilindustrie.<br />

Kleinladungsträger<br />

(KLT-Behälter) eignen sich für<br />

Bauteile wie Turbolader, Schrauben,<br />

Stopfen, Bremsscheiben,<br />

Rohre, Pumpen und Filter. Die<br />

faltbaren Großbehälter (FLCs)<br />

bieten Produktschutz und Ladungsstabilität<br />

für<br />

größere Produkte.<br />

Passende Deckel erlauben<br />

es, die Elemente<br />

platzsparend<br />

auf einer Palette zu<br />

stapeln. •<br />

Ballenpresse leert ihre<br />

Sammelwagen selber<br />

Entsorgung | Der Autoloadbaler von Strautmann erledigt<br />

nicht nur das bequeme Zerreißen von Kartonagen,<br />

sondern leert auch die Sammelwagen automatisch. Der<br />

gefüllte Sammelwagen wird in Sekundenschnelle in die<br />

Zuführeinheit eingeschoben. Mit einem Knopfdruck<br />

startet dann der automatische Pressprozess. Der Boden<br />

des Sammelwagens fährt automatisch hoch und die Kartonage<br />

wird über Rotoren in die Presskammer gefördert<br />

und dort mit 530 kN Presskraft in circa 400 kg direktvermarktungsfähige<br />

Ballen verpresst. Die kompakte<br />

Ballenpresse hat eine Stellfläche von lediglich 4 m² für<br />

die zentrale Aufstellung. Die Verdichtung des Materials<br />

in Ballen führt zu einer Transportauslastung und Reduzierung<br />

der CO 2 -Emission. So ist die Entsorgung einheitlich,<br />

sauber und wetterunabhängig. •<br />

Servicetechniker prüfen die<br />

Ladegeräte<br />

Elektrostapler |<br />

Schöler Fördertechnik<br />

ergänzt seine<br />

Servicemannschaft<br />

um spezialisierte Ladegeräteprüfer<br />

für<br />

alle elektrisch betriebenen<br />

Flurförderzeuge.<br />

Diese führen<br />

vor Ort beim<br />

Kunden Spannungsmessungen sowie Sicht- und Isolationsprüfungen<br />

durch, um frühzeitig Kabeldefekte oder<br />

andere Schäden aufzudecken. Die Prüfung beinhaltet<br />

neben umfangreichen Messungen des Ladegeräts weitere<br />

Untersuchungen von Steckern, Leitungen, Isolierungen,<br />

Gehäuse und Schutzabdeckung sowie Funktionstests<br />

an externen und integrierten Ladegeräten. Das<br />

Portfolio umfasst neben der Prüfung von Standardladegeräten<br />

die Kontrolle von HF- und Li-Ion-Ladegeräten.<br />

Zusätzlich übernehmen die Mitarbeiter die Wartung.<br />

Zudem bietet der Hersteller eine Reinigung an, um<br />

Staubablagerungen zu entfernen, die eine Brandgefahr<br />

darstellen.<br />

•<br />

74 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Wenig Lampe – viel Licht<br />

Schaltschrankleuchten | Seifert System bietet seine<br />

LED-Leuchten Striplite SL4000 in zwei Ausführungen<br />

mit 700 lm und einer Nennleistung von 7,5 W<br />

mit einem Weitspannungsbereich von 120 bis 230 V<br />

an. Die sehr lichtstarken Modelle mit 120° Abstrahlwinkel<br />

und einer Farbtemperatur von 6500 K sind<br />

sowohl mit Ein-/Aus-Schalter als auch mit integriertem<br />

Bewegungssensor erhältlich, der beim Öffnen<br />

der Gehäusetür automatisch die Beleuchtung mit<br />

einer Abschaltzeit von 5 min aktiviert. Aufgrund ihrer<br />

geringen Abmessungen von 32 mm Breite und<br />

35,5 mm Höhe finden die 140 g leichten Leuchten in<br />

beliebigen Einbaulagen im Schaltschrank Platz. Neben<br />

Montageclips sorgen zwei rückseitig integrierte<br />

Magnete für stabile und variable Befestigungsoptionen.<br />

Die wartungsfreien Leuchten erreichen Betriebsdauern<br />

bis 60.000 Stunden.<br />

•<br />

Kabel erhalten ihre eigene<br />

Ausfahrt<br />

Verdrahtungskanäle | Conta-<br />

Clip bietet ein breites Spektrum<br />

an UL- und VDE-zertifizierten<br />

Verdrahtungskanälen. Sie zeichnen<br />

sich durch hohe Formstabilität<br />

und einen festen Deckelsitz<br />

aus, der dennoch ein einfaches<br />

Auf- und Abrasten gestattet.<br />

Über Sollbruchstellen an den Stegen lassen sich Zuleitungen<br />

oder Abzweigungen schnell und einfach konfektionieren.<br />

Die gratfreien Kanten minimieren die Verletzungsgefahr<br />

während der Montage und Bestückung.<br />

Zudem schonen sie die Kabelummantelungen. Die<br />

Lieferlänge beträgt 2 m. Das Hart-PVC ist bleifrei,<br />

schwer entflammbar und entsprechend UL 94 V-0<br />

selbstverlöschend. Mit dem Schneidgerät VKS lassen<br />

sich die Kanäle bis zu einer Breite von 125 mm 90°-winkelgenau<br />

schneiden. Das Setzwerkzeug SN-SW gestattet<br />

eine sichere Verarbeitung der Spreiznieten. •<br />

Müheloses Arretieren mit<br />

der Fußspitze<br />

Feststellfüße | Blickle hat<br />

sein Portfolio an Feststellfüßen<br />

um die Varianten<br />

FF 100-1 und FF<br />

125-1 erweitert: Sie arretieren<br />

Transportgeräte sicher<br />

und zuverlässig in Standposition.<br />

Die Wagen werden durch einfaches<br />

und kraftsparendes Betätigen des Feststellhebels<br />

fixiert, ohne sie anzuheben.<br />

Die Füße sind schnell montiert. Ihre<br />

platzsparende Bauweise ermöglicht eine<br />

einfache Montage. Im Vergleich zu großen Feststellfüßen<br />

mit Anschraubplatten erzeugen sie die<br />

gleiche maximale Anpresskraft. Auf glatten Böden<br />

bieten sie eine höhere Standfestigkeit. In der Regel<br />

ist pro Wagen nur ein Feststellfuß nötig. Bei Betätigung<br />

federt er um etwa 10 mm ein. Die maximale<br />

Anpresskraft in Kombination mit den passenden<br />

Lenk- und Bockrollen beträgt rund 60 kg. Die<br />

neuen Versionen haben eine Plattengröße von 100<br />

x 85 mm.<br />

•<br />

Sauberkeit auf Rollen<br />

Teilereiniger | Der mobile Pinselwaschtisch<br />

von Mewa kann<br />

dahin geschoben werden, wo er<br />

gerade gebraucht wird. So müssen<br />

die ölverschmierten Geräte<br />

nicht durch den ganzen Betrieb<br />

getragen werden. Der Waschtisch<br />

Bio-Circle ist in zwei Ausführungen<br />

erhältlich – als Mini<br />

und als Maxi. Der kleinere<br />

Waschtisch ist besonders wendig<br />

und hat eine Tragkraft von<br />

90 kg, der größere erweist sich<br />

mit einer Tragkraft von 220 kg<br />

als besonders robust und leistungsstark.<br />

Beide Modelle sind<br />

mit Rollen ausgestattet. Der<br />

Pinselwaschtisch reinigt auf Basis<br />

natürlicher Mikroorganismen,<br />

ist daher umwelt- und<br />

hautschonend. Die Bedienung<br />

ist einfach und sicher: Mit der<br />

Pinseldusche lassen sich kleinteilige<br />

Geräte, Werkzeuge und<br />

Schrauben sanft und gründlich<br />

säubern. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 75


etriebsbedarf<br />

Palettierung direkt<br />

auf Bodenroller<br />

Tray-Wechselgerät | Hirata hat seine Palettierer der AST-<br />

Baureihe ergänzt: Das neue Modell vereint das schmalbauende<br />

Gestell der AST-Serie mit den Vorteilen der direkten Palettierung<br />

auf klassische Bodenroller.<br />

Mit einer Anlagenbreite im Arbeitsbereich<br />

von 900 mm und<br />

1.100 mm im Beladebereich benötigt<br />

das Tray-Wechselgerät<br />

wenig Stellfläche. Durch die<br />

Palettierung direkt auf Bodenroller<br />

wird die innerbetriebliche<br />

Logistikkette nicht unterbrochen.<br />

Während des Wechsels<br />

werden die Trays ohne Unterbrechung<br />

weiter abgearbeitet.<br />

Durch die Bereitstellung<br />

mehrerer Traystapel im Gerät<br />

kann die Autonomiezeit kundenspezifisch<br />

variiert werden.<br />

Die kleinste Anlage hat eine Autonomie<br />

von drei Stapeln. Der<br />

Palettierer ermöglicht auch die<br />

Verarbeitung sehr hoher Traystapel<br />

bis 900 mm. Die Traywechselzeit<br />

liegt bei 4 bis 5 s.<br />

Typische Einsatzgebiete sind<br />

die Werkstückzuführung bei der<br />

Kleinteilmontage und die Palettierung<br />

von Werkstücken an<br />

Kunststoffspritzguss- und Werkzeugmaschinen.<br />

Sie führen Traystapel<br />

zu, vereinzeln die Trays,<br />

be- oder entladen diese und stapeln<br />

sie erneut auf. Der Palettierer<br />

verarbeitet Traygrößen von<br />

400 x 300 bis 600 x 400 mm<br />

sowie bis zu einem Stapelgewicht<br />

von 140 kg.<br />

Zusammen mit Flurförderfahrzeugen<br />

(FTS) können die<br />

Wechselgeräte zu vollautomatischen<br />

Systemen ausgebaut werden.<br />

Mit einem Scara-Roboter<br />

oder einem Linearachsensystem<br />

eignen sie sich für die präzise<br />

Montage von Baugruppen. •<br />

Der Werker ist am Palettiersystem<br />

nur kurz zum<br />

Wechseln der Bodenroller<br />

gebunden. Während<br />

dieser Zeit werden die<br />

Trays ohne Unterbrechung<br />

weiter abgearbeitet.<br />

Bild: Hirata<br />

Zusatzschicht verhindert<br />

Spananhaftungen<br />

Fiberscheibe | Die Stearat Plus Fiberscheibe XF733 von<br />

VSM optimiert das Schleifen von anspruchsvollen Nichteisen-Metallen<br />

(NE-Metallen) und Aluminium. Dort trifft<br />

die Ceramics-Technologie auf die antiadhäsive Zusatzschicht<br />

Stearat Plus. Diese verringert die Spananhaftung<br />

und somit das Zusetzen des Schleifmittels. Damit verdoppeln<br />

sich der Abtrag und die Standzeit. Ein weiterer Pluspunkt:<br />

Beim Schleifen kommt es zu hohen Temperaturen in<br />

der Schleifzone. Trägermaterialien anderer Produkte<br />

neigen dazu, sich zu<br />

verformen oder Blasen<br />

zu bilden. Der<br />

Vulkanfiberträger<br />

der Stearat-Plus-<br />

Scheibe dagegen ist<br />

extrem hitzebeständig<br />

und bringt bis<br />

zum Ende der Standzeit<br />

seine volle Leistungsfähigkeit.<br />

•<br />

Bereit zum Einsatz<br />

Schnappschalter | Die<br />

Baureihe 1050 von<br />

Marquardt in Bauform<br />

DIN 41635 B ist bei<br />

EVG auch als verdrahtete<br />

Einheit mit Thermelt-umspritzter<br />

Kabelverbindung<br />

erhältlich.<br />

Die einsatzfertig<br />

konfektionierten Schnappschalter eignen sich für<br />

Schaltleistungen bis zu 10 A/250 VAC, sind für<br />

den Temperaturbereich von -40 bis +100 °C ausgelegt<br />

und überdauern 10 6 Betätigungen. Sie stehen<br />

optional mit Zusatzbetätigern aus glasfaserverstärktem<br />

Polyamid oder rostfreiem Federstahl<br />

zur Verfügung. Im Vergleich zum Anschluss mit<br />

Einzellitzen bieten sie eine vereinfachte Installation.<br />

Dies gilt besonders dort, wo zur Überwindung<br />

größerer Distanzen bisher die Verlegung von<br />

Einzellitzen erforderlich war. Der Hersteller liefert<br />

die konfektionierten Schalter als Öffner, Schließer<br />

oder Wechsler.<br />

•<br />

76 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


arbeitsschutz<br />

Hier kommt kein Teilchen<br />

unbemerkt durch<br />

Lichtgitter | Dank der Auflösungen<br />

von 0,9, 2, 4, 8 oder 25 mm<br />

lassen sich mit dem DGI-Lichtgitter<br />

von Contrinex auch<br />

kleinste Teile zuverlässig erkennen.<br />

Sie kommen mit einer<br />

Grundfläche von 40 x 20,5 mm<br />

aus. Bei den Geräten mit 0,9<br />

und 2 mm Auflösung ist eine<br />

Feineinstellung per Potentiometer<br />

vorgesehen. Die Ansprechzeiten<br />

liegen mit 0,8<br />

bis 4,8 ms außergewöhnlich<br />

niedrig.<br />

Die Geräte sind<br />

mit Detektionshöhen<br />

von 75 bis<br />

2.010 mm und<br />

Reichweiten bis<br />

8.000 mm erhältlich.<br />

Mit robustem<br />

Aluminium-Gehäuse und einem<br />

Temperaturbereich von -5 bis<br />

+50 °C eignen sie sich auch für<br />

den Einsatz im rauen Industriealltag.<br />

Typische Anwendungsbereiche<br />

gibt es unter anderem in<br />

der Kleinteile- oder Folienproduktion,<br />

Verpackungs-, Pharmasowie<br />

der Holzindustrie. Die Installation<br />

erfolgt über<br />

Plug&play. •<br />

Hier sickert nichts durch<br />

Gefahrstoffregal |<br />

Mit einer Lagerkapazität<br />

bis 2 IBC<br />

oder acht Fässern<br />

à 200 l bieten die<br />

neuentwickelten<br />

Gefahrstoffregal -<br />

lager Solidmaxx<br />

von Denios optimale<br />

Bedingungen. Sie überzeugen<br />

nicht nur durch ihre robuste Optik – die<br />

Raumsysteme sind zur gesetzeskonformen Lagerung<br />

wassergefährdender Stoffe geeignet. Mit Zubehörpaketen<br />

können ätzende, aggressive und entzündbare<br />

Flüssigkeiten ebenfalls gelagert werden. Details wie<br />

etwa der integrierte Regenwasserablauf ermöglichen<br />

die Aufstellung im Außenbereich. Ausführungen mit<br />

komfortabler Innenhöhe von 1.770 mm bieten<br />

Raum zur Nutzung zusätzlicher Abfüllböcke. Die Lager<br />

bieten in vier Größen verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten.<br />

Eine Auffangwanne mit 1.000 l<br />

Auffangvolumen ist in jeder Version integriert. •<br />

Mehrsprachige<br />

Katalogproduktion<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten<br />

Kataloge sind wir bestens gerüstet – speziell wenn es<br />

um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen<br />

Aufträge geht.<br />

Individuelle Tools, die perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind,<br />

beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess.<br />

Wir können viel für Sie tun, sprechen Sie uns an.<br />

intelligent<br />

Medien<br />

produzieren<br />

druck@konradin.de<br />

www.konradinheckel.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 77


arbeitsschutz<br />

Da wird einem<br />

warm ums Herz<br />

Akku-Heizjacke | Die neue Heizjacke HJA 14.4-18 von Metabo<br />

hat sechs individuell steuerbare, große Heizzonen an Rücken,<br />

Brust und Frontjackentaschen. Dank Akku und USB-Adapter<br />

lässt sich parallel dazu sogar das Smartphone aufladen.<br />

Das wind- und wasserabweisende<br />

Außenmaterial der Heizjacke<br />

HJA 14.4-18 wappnet Handwerker<br />

für jedes Wetter. Eine<br />

isolierende Zwischenschicht<br />

und weiches Polarfleece geben<br />

ein angenehmes Tragegefühl.<br />

Die Heizzonen lassen sich<br />

unabhängig voneinander in vier<br />

Wärmestufen bis 50 °C einstellen.<br />

Die Jacke kann über den<br />

LED-USB-Adapter PA 14,4-18<br />

mit allen 14.4- und 18-V-Akkupacks<br />

mit dem Adapter Powermaxx<br />

PA auch mit 10.8-V-Ak-<br />

kus beheizt werden. Der Adapter<br />

versorgt nicht nur die Jacke<br />

mit Energie – über die USB-Anschlüsse<br />

kann man parallel dazu<br />

beispielsweise das Smartphone<br />

aufladen.<br />

Für das beste Verhältnis von<br />

Gewicht und Betriebsdauer<br />

empfiehlt der Hersteller den<br />

18-V-Akkupack mit 2 Ah . In<br />

dieser Kombination wärmt die<br />

Jacke bei niedrigster Wärmestufe<br />

bis zu fünf Stunden lang. Für<br />

optimalen Tragekomfort ist der<br />

leichtere 10.8-V-Akku mit 2 Ah<br />

die beste Wahl und wärmt den<br />

Träger bei niedrigster Stufe bis<br />

zu drei Stunden lang.<br />

Durch den leicht taillierten<br />

Schnitt liegen die Heizkissen<br />

nah am Körper an. Heizjacke,<br />

Akkus und die dazu passenden<br />

Adapter sind Teil des Pick+mix-<br />

Systems. Innerhalb derselben<br />

Voltklasse sind Maschinen, Akkus,<br />

Ladegeräte und Zubehör<br />

beliebig kombinierbar. •<br />

Die Heizelemente liegen<br />

eng am Körper an. Der<br />

Akku versorgt nicht nur<br />

die Jacke mit Energie –<br />

über USB kann man auch<br />

Geräte wie etwa das<br />

Smartphone aufladen.<br />

Bild: Metabo<br />

Kopfschutz mit Köpfchen<br />

Industriekletterhelm | Der Inceptor GRX von Skylotec besitzt<br />

eine optimale Stoßdämpfung im Scheitel- und seitlichen Bereich<br />

des Kopfes. Zudem hat der Hersteller mit „Claw“ ein<br />

mitlaufendes Auffanggerät gegen Absturz entwickelt.<br />

Eine hohe Durchdringungsfestigkeit<br />

gegen spitze Gegenstände<br />

– das macht den Industriekletterhelm<br />

von Skylotec aus. Die<br />

Helmserie besitzt einen EPS-<br />

Kern mit Innenpolsterung und<br />

maximal zulässigen Belüftungsöffnungen,<br />

was den Komfort<br />

erhöht. Überdies lassen sich<br />

Zubehörteile wie Gehörschutz<br />

oder Stirnlampe anbringen.<br />

Zu den Details gehört eine<br />

Schnalle am Kinnriemen, die<br />

sich einfach und bequem öffnen<br />

und schließen lässt. Das Schließen<br />

erfolgt selbständig durch<br />

einen Magneten, sodass ein<br />

Einklemmen der Haut am Hals<br />

oder Kinn nicht möglich ist.<br />

Optional ist Helm ohne Kinnriemen<br />

erhältlich – etwa für<br />

Tätigkeiten, die ausschließlich<br />

am Boden ausgeübt werden.<br />

Kinnriemen, Nackenband, Innenpolsterung<br />

und Gear Rack<br />

sind austauschbar. Sie können<br />

zur Reinigung separat entnommen<br />

und einzeln ersetzt werden.<br />

Ebenfalls neu ist ein Läufer<br />

für den vertikalen Zugang an<br />

Stahlseilen mit einem Durchmesser<br />

von 8 mm. Der „Claw“<br />

kann am Körper mitgeführt<br />

werden und verbindet beim Steigen<br />

den angelegten Auffanggurt<br />

mit dem ortsfest installierten<br />

Steigschutzsystem. Ein integrierter<br />

Sperrbolzen verhindert, dass<br />

das Auffanggerät auf das Seil<br />

aufgesetzt wird, wenn es falsch<br />

herum gehalten wird. Zudem<br />

zeigt ein Totenkopf-Symbol den<br />

Anwendungsfehler an. •<br />

Ein 30-mm-Euroslot im<br />

vorderen Bereich sowie<br />

vier Helmclips ermöglichen<br />

die Anbringung<br />

einer Stirnlampe. Zudem<br />

lässt sich am Gear Rack<br />

ein Gehörschutz anbringen.<br />

Bild: Skylotec<br />

78 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Tief durchatmen trotz Chromund<br />

Nickelstaub<br />

Schweißrauchfilter | Esta bietet<br />

seine Entstauberserie Dustomat<br />

4 auch als IFA-geprüfte<br />

Schweißrauchfilter an. Das Institut<br />

für Arbeitsschutz der<br />

Deutschen Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(IFA) zertifizierte<br />

die energiesparende Variante<br />

Eco+ für die höchste<br />

Schweißrauch-Abscheideklasse<br />

W3. Somit dürfen die Geräte<br />

selbst für schweißtechnische<br />

Trenn- und Fügeverfahren eingesetzt<br />

werden, bei denen hochlegierte<br />

Stähle (einschließlich<br />

Chrom- und Nickelstähle) verwendet<br />

werden. Die hochwirksamen<br />

Filterpatronen scheiden<br />

nahezu 100 % der Schadstoffe<br />

ab, die in der abgesaugten Luft<br />

enthalten sind. Die Filter mit<br />

W3-Zertifikat sind in zwei Leistungsstärken<br />

bis zu einem maximalen<br />

Luftvolumenstrom von<br />

3.300 m 3 /h erhältlich. Die Geräte<br />

eignen sich als Einzel-<br />

oder Mehrplatzlösung<br />

zur Direktabsaugung.<br />

Optional<br />

können Erfassungshauben,<br />

Absaugarme<br />

und kleinere Rohrsysteme<br />

angeschlossen<br />

werden. •<br />

Rutschfeste Haftelemente<br />

statt Stolperfallen<br />

Kabelbrücken | Die<br />

neuen Serpa Safetycover<br />

von H. Hiendl<br />

sichern Gefahrenstellen<br />

kurzfristig<br />

und unkompliziert<br />

ab. Die Kabelbrücken<br />

bestehen aus<br />

einem trittfesten<br />

Elastomer mit Stahlkern<br />

und sind deshalb äußerst stabil und elektrisch<br />

isolierend. Neben dem hohen Gewicht (2,4 kg/Element)<br />

sorgen zusätzliche Haftelemente aus einem<br />

weichen Elastomer für die nötige Rutschfestigkeit,<br />

ohne den Boden zu beschädigen. Es ist keine weitere<br />

Fixierung notwendig. Die Kabelbrücken entsprechen<br />

den Anforderungen der DIN EN 50085. Der Nutzer<br />

kann mehrere Brückenelemente werkzeugfrei und<br />

fugenlos wie Puzzlestücke aneinanderlegen. Ebenso<br />

leicht lassen sie sich wieder abbauen. Ein Element ist<br />

350 mm lang, 220 mm breit und 28 mm hoch. Für<br />

die abzudeckenden Leitungen steht ein Querschnitt<br />

von 120 x 19 mm zur Verfügung. •<br />

Sichere Sneaker<br />

Arbeitsschuhe | Der Halbschuh Salerno und der Schnürstiefel<br />

Legano von Leipold + Döhle bieten alles, was S3-Sicherheitsschuhe<br />

brauchen. Außerdem überzeugen sie durch<br />

ihre coole Sneaker-Optik. Beide Modelle bestehen aus<br />

wasserabweisendem Nubukleder mit einem atmungsaktiven<br />

Innenfutter. Die Kunststoffkappe sorgt nicht nur für<br />

optimalen Schutz, sondern trägt durch Ihr geringes Gewicht<br />

auch zum erhöhten Tragekomfort bei. Den Sicherheitsdreiklang<br />

bildet die Sohle, bestehend aus einer herausnehmbaren,<br />

antistatischen Innensohle, einer durchtrittsicheren<br />

Zwischensohle aus No-Nail-Tex und einer rutschhemmenden<br />

SRA-Sohle aus PU/TPU. Die beiden Sneaker<br />

sind in den Größen 39 bis 47 erhältlich und werden mit<br />

schwarzen und weißen Schnürsenkeln ausgeliefert. •<br />

Macht jede Bewegung mit<br />

Bundhose | Die neue Damenbundhose in<br />

Schwarz-Pink von Kübler Activiq ermöglicht<br />

Frauen einen selbstbewussten, femininen<br />

Auftritt. Der elastische Bundeinsatz<br />

garantiert perfekten Sitz bei jeder Körperhaltung<br />

und Bewegung. Zum Komfort<br />

der Workwear-Serie tragen ergonomisch<br />

vorgeformte Knie- und Ellbogenpartien<br />

sowie Bewegungszonen im<br />

Jackenrücken bei. Das Mischgewebe<br />

mit einem Flächengewicht von<br />

270 g/m 2 sorgt selbst bei höheren Temperaturen<br />

für angenehme Trageeigenschaften.<br />

Es gibt Seiten- und Gesäßtaschen,<br />

eine multifunktionale Blasebalgtasche<br />

mit aufgesetzter Stifttasche,<br />

eine integrierte Smartphone-Tasche auf<br />

dem rechten Bein sowie eine lose Meterstabtasche<br />

auf dem linken Bein. Die Jacke bietet zwei<br />

Napoleontaschen mit Reißverschluss, eine Armtasche mit<br />

Stifttasche sowie eine Innentasche mit Klettverschluss. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 79


BÜRSTEN<br />

Pharmaproduktion präsentiert Ihnen Partner für die Pharmaindustrie<br />

Antriebstechnik/Fluidtechnik Automatisierung<br />

Arbeitsschutz Betriebsbedarf Gebrauchtmaschinen<br />

HMI Industrie 4.0 Materialfluss/Logistik Robotik<br />

Spanende Fertigung Spanlose Fertigung<br />

Montage-, Handhabungstechnik Kunststoffverarbeitung<br />

Lasertechnik Mikrosystemtechnik/Nanotechnologie<br />

Smart Energy Oberflächentechnik Qualitätssicherung<br />

Verbindungstechnik Verpackungstechnik<br />

Werkstoffe Werkzeug-/Formenbau<br />

Bookmark!<br />

Finden Sie die passenden Unternehmen<br />

aus den Bereichen Produktion,<br />

Verpackung, Management und<br />

Dienstleistung.<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen,<br />

Details zum Angebots- und Leistungsspektrum<br />

finden Sie im Firmenverzeichnis<br />

auf industrienanzeiger.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

Keller & Kalmbach GmbH<br />

www.keller-kalmbach.de<br />

Wir sind ein Spezialist für Verbindungselemente und<br />

Befestigungstechnik und der Experte, wenn es um<br />

intelligentes C-Teile-Management geht. Unsere<br />

Kunden in der Automobilindustrie, im Maschinen- und<br />

Anlagenbau sowie in der Bahntechnik und Luftfahrt<br />

beliefern wir weltweit. Dabei überzeugen wir mit<br />

hoher technischer Expertise sowie kundenindividuellen<br />

Konzepten und Serviceleistungen.<br />

Zuverlässig seit 1878.<br />

Lederer GmbH<br />

www.c-teile-management.info<br />

Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />

& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />

Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />

u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />

und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />

Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />

Bestellung und Beschaffung, Bevorratung<br />

und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />

sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />

– Verbindungselemente<br />

– Norm- und Standardartikel<br />

– Sonder- und Zeichnungsteile<br />

– C-Teile-Management<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

www.reyher.de<br />

E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />

Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />

es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />

geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />

Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />

Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />

Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />

Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />

bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />

weltweit aus einem der modernsten und größten<br />

Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />

beliefert.<br />

simple system GmbH & CO. KG<br />

www.simplesystem.com<br />

• Beschaffungsplattform für C-Teile<br />

• Persönliche Beratung vor Ort<br />

• Kunden-Lieferantenbeziehung steht im Fokus<br />

• Anbindung an die Warenwirtschaft<br />

• Mit simple system C-Teile Beschaffung vereinfachen<br />

• Verschlanken Sie Prozesse im indirekten Einkauf<br />

• Jetzt informieren und Beratung anfordern<br />

Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />

www.wuerth-industrie.com<br />

Die Würth Industrie Service ist auf modulare<br />

Beschaffungs- und Logistikkonzepte für produzierende<br />

Industrie kunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen<br />

Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für<br />

jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-<br />

Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit<br />

zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von<br />

über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und<br />

RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.<br />

80 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


PARTNER DER INDUSTRIE<br />

CAD-/CAM-SOFTWARE<br />

CNC-LASERSCHNEIDEN<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Autodesk GmbH<br />

www.autodesk.de<br />

Autodesk entwickelt Software für Menschen, die<br />

Dinge erschaffen. Wenn Sie jemals einen Sportwagen<br />

gefahren sind, einen Wolkenkratzer bewundert, ein<br />

Smartphone benutzt oder einen guten Film gesehen<br />

haben, haben Sie wahrscheinlich ein Ergebnis davon<br />

gesehen, was Millionen Kunden von Autodesk mit<br />

unserer Software erschaffen. Autodesk gibt Anwendern<br />

die Möglichkeit, alles zu entwickeln.<br />

Entdecken Sie CAM-Lösungen und CAM-Software von<br />

Autodesk, wie z. B.<br />

– PowerMill®<br />

– FeatureCAM®<br />

Schages GmbH & Co.KG<br />

www.schages.de<br />

Über 30 Jahre Erfahrung im Laserschneiden!<br />

Als mehrfach zertifizierter Hightech Laser-Blechbearbeiter<br />

aus Krefeld bieten wir wirtschaftliche Lösungen<br />

für die weiterführende Metallverarbeitung.<br />

Flexibilität ist unsere Stärke<br />

– Edelstahl rostfrei bis 50 mm, Stahl/Alu bis 25 mm,<br />

Kupfer/Messing bis 10 mm<br />

– XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />

– XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />

– Kleinteile, Einzelteile, Prototypen<br />

– CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />

Zertifizierungen:<br />

DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, PED 97/23/EC,<br />

WPK nach DIN EN 1090.<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

www.airgroup.eu<br />

Die Airgroup, ein Servicenetz ausgewählter, zertifizierter<br />

Drucklufttechnik-Anlagenbauer und Drucklufttechnik-Serviceunternehmen.<br />

Mit 17 Partnerbetrieben<br />

an 20 Standorten und rund 430 Mitarbeitern<br />

– davon mehr als 100 Servicetechniker – garantiert<br />

Ihnen die Airgroup einen 24 Std.-Anlagenservice,<br />

einheitlich hohe Standards in Quali tät, Fachkompetenz<br />

und der Ausarbeitung innovativer Druckluftkonzepte<br />

sowie die schnelle Bereitstellung von<br />

Mietkompressoren.<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

Im Ostpark 15, 35435 Wettenberg<br />

Phone +49 641 984682-0, Fax +49 641 984682-29<br />

info@airgroup.eu, www.airgroup.eu<br />

FEDERN<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 105 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Albert Pasvahl GmbH & Co.<br />

www.pasvahl.de<br />

Als Schraubenspezialist mit über 80 Jahren Erfahrung<br />

stehen wir für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Wir liefern – direkt ab Lager:<br />

• Passschrauben<br />

• Vierkantschrauben<br />

• Verschlussschrauben<br />

• Flachkopfschrauben<br />

• Schrauben mit Zapfen/Spitze<br />

• Rändelschrauben<br />

• Messingschrauben<br />

• Sonderanfertigungen nach Vorgaben<br />

VERPACKUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

ZEICHNUNGSTEILE<br />

LICEFA Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG<br />

Vollsortimenter | Branchenspezialist | Systemlieferant<br />

Verpackungslösungen aus Kunststoff für Industrie,<br />

Werbung, Optik, Akustik, Elektronik, Medizin.<br />

• Rund-, Rechteck- und Membrandosen<br />

• Sortimentskästen<br />

• Koffer + Einlagen + Ausstattung<br />

• Strong Cases<br />

• Transport- und Lagerkästen<br />

• Aufbauschränke<br />

• Roll-Container und Neon-Schubladen<br />

• leitfähige Verpackungen + SMD-Boxen<br />

• tiefgezogene leitfähige Einlagen<br />

• Schaumstoff- und Tiefzieheinlagen<br />

Verpackungskatalog kostenlos: www.licefa.de<br />

Technische Akademie Esslingen – TAE<br />

www.tae.de<br />

Die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in<br />

Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – ist<br />

seit über 60 Jahren für Unternehmen und Privatpersonen<br />

internationaler Partner für effektive Fort- und<br />

Weiterbildung.<br />

Mit rund 1000 Veranstaltungen, einem Kompetenznetzwerk<br />

von mehr als 4000 Referenten und über<br />

10 000 Teilnehmern pro Jahr gehören wir zu den größten<br />

Weiterbildungsanbietern im deutschsprachigen Raum.<br />

Auch in den Bereichen Studium und Ausbildung bietet<br />

die TAE jahrzehntelange Erfahrung. Sie finden bei uns<br />

berufsbegleitende Bachelor-, Master- und Online-<br />

Studiengänge, mit denen Sie Beruf und Studium perfekt<br />

verbinden.<br />

P+V GmbH Präzisions- und Verbindungstechnik<br />

www.drehteile-fraesteile.com<br />

Dreh-, Frästeile u. Montageteile vom Spezialisten. Seit<br />

über 25 Jahren ist P+V Partner der Industrie im Bereich<br />

Lohnfertigung kundenspezifischer Teile nach Zeichnung.<br />

Gefertigt wird aus Alu, Edelstahl, Stahl, Messing,<br />

Kunststoff und Sonderlegierungen.<br />

Das Lieferspektrum umfasst:<br />

– Drehteile<br />

– Frästeile<br />

– Blechteile<br />

– Montageteile<br />

Qualitätssicherung, Rahmenverträge, EMPB, VDA<br />

Labels, EDI, Kanban, kundenspezifische Datenschnittstellen,<br />

JIT und vieles mehr runden den Service ab.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 81


produkte<br />

Fehlersicher arbeiten bis<br />

Performance Level e<br />

Controller | Bei den dezentralen<br />

Automatisierungs-Controllern<br />

bietet Siemens den leistungsfähigeren<br />

Simatic ET 200SP Open<br />

Controller CPU 1515SP PC 2<br />

für Standard- und fehlersichere<br />

Applikationen bis Performance<br />

Level e. Der neue Open Controller,<br />

geeignet besonders für<br />

den Serienmaschinenbau, ver-<br />

bindet in einem kompakten Gerät<br />

die Funktionen eines PC-basierten<br />

Software-Controllers mit<br />

Visualisierung, Windows-Anwendungen<br />

und zentralen I/Os.<br />

Auch die fehlersichere<br />

CPU1516pro-2 PN für die Distributed<br />

Controller Simatic ET<br />

200pro löst Standard- und fehlersichere<br />

Automatisierungsaufgaben<br />

bis Performance Level e<br />

in einem Gerät. Bei den Simatic<br />

S7-1500 Software-Controllern<br />

wurden Safety-Funktionalitäten<br />

integriert. Dies gewährleistet eine<br />

hohe Systemverfügbarkeit<br />

und begünstigt den schnellen<br />

Steuerungs-Hochlauf. •<br />

Batterien für E-Mobilität<br />

leben länger<br />

Thermomanagement | Mit ihrem flexiblen System für<br />

das Batterie-Thermomanagement regelt Fränkische Industrial<br />

Pipes (FIP) die Temperatur der Batterie von Hybrid-<br />

und Elektrofahrzeugen.<br />

Die modular einsetzbare<br />

Temperaturregulierung<br />

erhöht die Batterieleistung<br />

und ihre Lebensdauer.<br />

Um eine konstante<br />

Betriebstemperatur<br />

von 15 bis 35 °C sicherzustellen,<br />

entwickelt<br />

und fertigt der Hersteller<br />

Batterietemperierungssysteme und bietet Kunden ein effizientes<br />

und flexibles Thermomanagement. Damit die<br />

Batterien mindestens zehn Jahre ohne Beeinträchtigung<br />

arbeiten, dürfen sie weder Hitze noch enormer Kälte<br />

ausgesetzt sein. Werden die Batterien entsprechend abgekühlt<br />

oder aufgewärmt, lassen sich Schäden vermeiden.<br />

Die Bauteile sind gewichtssparend, lassen sich modular<br />

in verschiedenen Einbausituationen einsetzen und an die<br />

Bedürfnisse des OEM anpassen. •<br />

Messungen werden am PC<br />

in einer Tabelle gespeichert<br />

Software-Tool | Der Field Indicator von Maurer Magnetic<br />

ist eine Ergänzung für die Arbeit mit dem Teslameter<br />

M-Test LL, der zur präzisen Messung von Restmagnetimus<br />

eingesetzt wird. Die Software vereinigt Anzeige-<br />

und Alarmfunktionen mit der Möglichkeit, Messungen<br />

direkt am PC in einer Tabelle zu speichern. Die gemessenen<br />

Werte können erfasst, abgespeichert und für<br />

die Langzeitarchivierung in QS-Systemen bereitgestellt<br />

werden. Das Messgerät übermittelt den aktuellen Messwert<br />

mit Datum, Zeit, Messeinstellungen sowie Maximalwerten<br />

von Nord- und Südpol über eine USB-<br />

Schnittstelle an den Rechner. Wird der vom Nutzer einstellbare<br />

Grenzwert überschritten, erfolgt eine optische<br />

und optional auch eine akustische Warnung. Das Messgerät<br />

führt bis zu 1.000 Messungen pro Sekunde durch.<br />

Ein parametrierbarer Tiefpassfilter glättet die Messwerte<br />

durch Mittelwertbildung.<br />

•<br />

Vom Handwerk bis zum<br />

Härteeinsatz<br />

Blindniet-Werkzeug | Q-Tool<br />

R50 von Titgemeyer ist ein kraftvolles,<br />

leichtes und ergonomisches Akku-Blindniet-Werkzeug<br />

für Standard- und Becher-<br />

Blindniete von 2,4 bis 5 mm aus allen<br />

Werkstoffen. Der Li-Ion-Akku garantiert<br />

bis zu 650 Setzvorgänge pro<br />

Akkuladung. Während des Setzvorganges<br />

wird der Arbeitsbereich hell<br />

ausgeleuchtet. Das Werkzeug eignet<br />

sich sowohl für die gelegentliche Nutzung im<br />

Handwerk als auch für den industriellen Härteeinsatz.<br />

Geliefert wird das Tool in einem Werkzeugkoffer<br />

inklusive Mundstücke, 18-V-Schiebe-<br />

Akku sowie einem Ladegerät mit USB-Anschluss<br />

zum Laden weiterer Geräte. •<br />

82 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Elektronische Bauelemente<br />

vor Entladung geschützt<br />

Compounds | Mit den Scolefin CB-Typen von Ravago<br />

hat Kunststoff-Distributor Ultrapolymers Polypropylen-Compounds<br />

im Portfolio, die auf Grund ihres Oberflächenwiderstands<br />


produkte<br />

Baukasten für Texte<br />

Qualitätssicherung | Für Standardbeschriftungen mit kleinen<br />

Änderungen wie zum Beispiel Buchstaben- oder Zahlenkombinationen<br />

bietet Hommel+Keller ein Baukastensystem an,<br />

mit dem man Textinhalte schnell und einfach anpassen kann.<br />

Ohne exakte Kennzeichnung<br />

lassen sich Bauteile kaum identifizieren<br />

und schon gar nicht zurückverfolgen.<br />

Um auch eine<br />

möglichst hohe Produktivität zu<br />

erreichen, ist es sinnvoll, schon<br />

im Herstellungsprozess einen<br />

Schritt für die Teilebeschriftung<br />

einzuplanen. Das Beschriftungsverfahren<br />

von Hommel+Keller<br />

lässt sich nahtlos in den Fertigungsprozess<br />

auf Bearbeitungszentren<br />

integrieren.<br />

Bei Beschriftungen, die immer<br />

wieder gleich oder mit kleinen<br />

Änderungen vorkommen,<br />

wie zum Beispiel Buchstabenoder<br />

Zahlenkombinationen von<br />

Serien- oder Chargennummern,<br />

haben sich laut Hersteller seit<br />

langem die Zeus-Werkzeuge des<br />

rückfedernden Systems bewährt.<br />

Es ist für unterschiedliche<br />

Werkstückdurchmesser geeignet<br />

und ermöglicht dank austauschbarer<br />

Segmente einfache<br />

Textmodifikationen. Das Baukastensystem<br />

besteht aus Beschriftungswerkzeugen<br />

der Serie<br />

432. Die Segmentträgereinheit<br />

kann für jede Anwendung mit<br />

den Zeichen individuell neu bestückt<br />

und so die Beschriftung<br />

schnell und einfach geändert<br />

werden.<br />

Dabei sind längs- oder planseitige<br />

sowie Beschriftung bis zu<br />

einem Bund möglich. Die Prägung<br />

erfolgt in nur einer Teilumdrehung.<br />

Die exakte Positionierung,<br />

Tiefe und Schärfe der<br />

Schrift wird dabei durch Antriebspunkte<br />

gewährleistet. •<br />

Alle enthaltenen Zeichen<br />

im Buchstabensatz von<br />

A-Z und im Zahlensatz<br />

von 0–9 sowie die Sonderzeichen<br />

Bindestrich,<br />

Punkt und Slash sind<br />

auch einzeln erhältlich.<br />

Bild: Hommel+Keller<br />

Integriertes Netzteil<br />

ohne Wärmeeintrag<br />

Kühlgeräte | Die PK-<br />

Schaltschrank-Kühlgeräte<br />

von Elmeko mit<br />

Peltier-Technik sind<br />

platzsparend montierbar<br />

und mobil einsetzbar,<br />

da sie ohne flüssiges<br />

Kältemittel arbeiten.<br />

Es gibt sie mit Kühlleistungen<br />

von 30 bis 300 W zur Kühlung<br />

von kleinen Schaltschränken, Bediengehäusen<br />

und Steuerpulten. Durch Umpolung werden<br />

sie zu Heizungen, um die Kondensatbildung zu<br />

verhindern und Elektronik auf Temperatur zu halten.<br />

Typ PK 300 PS verfügt über ein integriertes<br />

Netzteil, das im eingebauten Zustand außerhalb<br />

des Schaltschranks liegt. Dadurch wird der Wärmeeintrag<br />

des Netzteils in den zu kühlenden Bereich<br />

verhindert. Mit einer Kühlleistung von<br />

280 W arbeitet es an 100 bis 240 VAC bei Umgebungstemperaturen<br />

von -20 bis +60 °C. Untergebracht<br />

sind die Geräte in einem Edelstahlgehäuse<br />

mit Schutzarten bis IP65. •<br />

Fokusshift wird in Echtzeit<br />

gemessen<br />

Laserstrahl-Messgerät | Das berührungslos<br />

arbeitende Laserstrahlmessgerät<br />

Beamwatch AM<br />

von MKS Ophir ist leicht, kompakt<br />

und gezielt entwickelt für<br />

die Additive Fertigung. Es zeichnet<br />

sich dadurch aus, dass selbst<br />

die Fokusshift des Lasers in<br />

Echtzeit gemessen werden kann.<br />

Darüber hinaus liefert es zahlreiche<br />

Parameter wie Strahlgröße<br />

und -position sowie Fokusgröße<br />

und die Strahlkaustik.<br />

Damit lässt sich einfach und<br />

schnell feststellen, wann der<br />

Strahl korrekt ausgerichtet und<br />

fokussiert ist. Die Messungen<br />

können sowohl tabellarisch als<br />

auch in 2D- oder 3D-Ansichten<br />

dargestellt werden.<br />

Die Geräte nutzen alleine<br />

die Rayleigh-Streuung, um<br />

den Strahl darzustellen.<br />

Der Laserstrahl<br />

selbst wird nicht beeinflusst,<br />

sodass keine<br />

Gefahr besteht, dass<br />

das Messgerät selbst<br />

beschädigt wird. •<br />

84 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Spannendes Duo<br />

Spanntechnik | Um große Werkzeuge<br />

an oftmals schwer zugänglichen Positionen<br />

zu befestigen, hat Enemac eine<br />

mechanische Lösung entwickelt: Die<br />

Kraftspannmuttern ESB und ESD. Hierbei<br />

handelt es sich um ein in einem Außengehäuse<br />

verstecktes Planetengetriebe,<br />

das mittels Außensechskant angetrieben<br />

wird. Hierdurch wird das Innengewinde etwas eingezogen,<br />

wodurch das Gegenstück fest gespannt wird. So<br />

kann eine Kraft von 6 bis 20 t manuell von jedem Arbeiter<br />

ausgeübt werden. Die Reihe ESB wurde für Werkstücke<br />

mit jeweils gleicher Bauteilstärke konzipiert, da die<br />

Einschraubtiefe aufgrund des geschlossenen Gehäuses<br />

begrenzt ist. Für Bauteile mit unterschiedlichen Abmessungen<br />

sollte auf die Baureihe ESD mit Durchgangsgewinde<br />

zurückgegriffen werden, da diese über einen unbegrenzten<br />

Hub verfügt. Auf Anforderung sind auch<br />

Sondervarianten möglich, wie Hochtemperaturausführungen<br />

für den Gießereibereich oder Schmierungen für<br />

Lebensmittel- und Labortechnik. •<br />

Eisige Reinheit<br />

Oberflächentechnik | Der 48,5 kg schwere Ascojet<br />

1208 lässt sich auf vier Rädern an jeden Ort manövrieren<br />

und eignet sich auch für filigranere Reinigungsarbeiten.<br />

Gehäuse und Rahmen sind aus<br />

Edelstahl gefertigt. Die integrierte Erdungsrolle<br />

und das im Trockeneisbehälter integrierte Schutzgitter<br />

sollen eine sichere Handhabung garantieren.<br />

Die Verbrauchswerte zur Trockeneismenge<br />

und der Strahldruck können per Hand eingestellt<br />

werden. Da es sich beim Trockeneisstrahlen um<br />

ein korrosionsfreies und nicht<br />

abrasives Verfahren handelt, können<br />

auch empfindliche Oberflächen<br />

gereinigt werden. Die Kombination<br />

von hoher Reinigungsleistung<br />

und verhältnismäßig<br />

niedrigem Druckluftverbrauch<br />

sei laut Hersteller ein zusätzlicher<br />

Bonus. •<br />

Netzauslastung auf die<br />

Millisekunde genau messen<br />

Switch | Der Promesh P9 von<br />

Indu-Sol ist ein Full-Profinet-<br />

Switch, der die Vorgaben an die<br />

Conformance Class B sowie<br />

Netload Class III erfüllt. Durch<br />

optimierte Schirmkontaktierungen<br />

in den RJ45-Buchsen und<br />

eine Ableitstromüberwachung<br />

verfügt der Profinet/Ethernet-<br />

Switch über eine hohe EMV-<br />

Festigkeit. Das Gerät lässt sich<br />

individuell an das Netzwerk anpassen.<br />

Um Netzwerkspitzen<br />

korrekt erfassen zu können, ermittelt<br />

der Switch die Netzauslastung<br />

auf die Millisekunde genau<br />

und stellt diese auf der<br />

Web-Oberfläche grafisch dar<br />

oder setzt bei Überschreitung<br />

entsprechende Alarme ab. Er<br />

kann auch in elektromagnetisch<br />

stark belasteten Bereichen eingesetzt<br />

werden. Mit der Ableitstromüberwachung<br />

lässt sich<br />

dauerhaft die Summe aller<br />

Schirmströme erfassen und bewerten.<br />

Hierfür<br />

wird zusätzlich zum<br />

Stromwert das dazugehörige<br />

Spektrum<br />

mit den jeweiligen<br />

Frequenzanteilen<br />

angegeben. •<br />

Große Formate schneiden<br />

Laserschneiden | Salvagnini stellt mit der<br />

L3–6020 ein neues System für große Formate<br />

vor. Sie bearbeitet Bleche mit einer Größe von<br />

6096 mm × 2032 mm. Das Tragbalken-Prinzip<br />

wurde überarbeitet und soll der Struktur höhere<br />

Steifigkeit und Stabilität bieten. Die langen<br />

Seite verfügt über sechs Schiebetüren. Der<br />

Schneidkopf ist mit einer einzelnen Optik ausgerüstet,<br />

die ohne Zufuhr von Gas oder Flüssigkeiten<br />

gekühlt wird. Das System ist zwei<br />

Schneidfunktionen ausgestattet: Die Betriebsart<br />

Standard garantiert erhöhte Sicherheit in<br />

der mannlosen Bearbeitung, PowerCut ermöglicht<br />

eine höhere Reaktionsfähigkeit und Ausführgeschwindigkeit<br />

.<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 85


produkte<br />

Wechselkopfsystem erweitert<br />

Präzisionswerkzeuge | Seco<br />

Tools ergänzt das Wechselkopfsystem<br />

Minimaster<br />

Plus, dessen Schäfte und<br />

Schneidköpfe sich untereinander<br />

kombinieren lassen.<br />

Zum Zentrieren und Anbohren<br />

gedacht ist das System<br />

C90 mit zwei Schneiden<br />

sowie interner Kühlmittelzufuhr.<br />

Die sechsschneidige Ausführung dagegen eignet<br />

sich für das Fasen und Entgraten. Ebenfalls neu im Programm<br />

ist der Kugelkopf B90 mit vier Schneiden in der<br />

Universalsorte F40M und der verschleißfesten Sorte<br />

MP3000 zum Vorschlichten und Schlichten. Die Schnittstelle<br />

des Systems bietet eine Rundlauftoleranz von unter<br />

10 μm. Die Schneidköpfe sind in den Durchmessern<br />

10 mm, 12 mm und 16 mm verfügbar. •<br />

Auch Nicht-Mitglieder<br />

dürfen kommentieren<br />

Portal | Der DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren – hat sein Regelwerksportal<br />

unter dem Link www.dvs-regelwerk.de verbessert:<br />

Es ist interaktiv und<br />

komfortabler geworden. Mit<br />

der Kommentarfunktion haben<br />

nicht nur Mitglieder, sondern<br />

alle Interessierten die<br />

Möglichkeit, nach einer Registrierung<br />

Merkblätter und<br />

-Richtlinien zu kommentieren.<br />

Mitglieder können Regelwerke<br />

im Detail (Texte, Bilder,<br />

Tabellen) abschnittsweise<br />

kommentieren. Sie können<br />

jetzt auch kostenlos auf zahlreiche<br />

englische Merkblätter<br />

und Richtlinien zugreifen, um<br />

die internationale Arbeit von<br />

Fachleuten zu vereinfachen.<br />

Die bisherige Suchfunktion<br />

wurde zu einer Volltextsuche<br />

ausgebaut. Wird ein Merkblatt oder eine Richtlinie<br />

ersetzt, so sind die zurückgezogenen Dokumente in<br />

einem Archiv weiterhin verfügbar. Das Portal ist<br />

auch auf Endgeräten wie Smartphones oder Tablets<br />

nutzbar.<br />

•<br />

Systeme können sich<br />

ungehindert unterhalten<br />

Kommunikation | Mit dem<br />

OPC Router stellt Inray Industriesoftware<br />

eine zentrale Kommunikationsplattform<br />

für Projekte<br />

in der Industrie 4.0 als Lizenzmodell<br />

zur Verfügung.<br />

Nach wenigen Einrichtungsschritten<br />

beginnen Speicher-programmierbare<br />

Steuerungen<br />

(SPS), Scada-Systeme, SQL-Datenbank-Server,<br />

OPC-Server<br />

und Webservices, miteinander<br />

oder auch<br />

mit Etikettendruckern,<br />

E-Mail-Servern,<br />

MS Excel und<br />

sogar SAP-Systemen<br />

zu reden. Als OPC-<br />

Client-Software unterstützt<br />

der Router die<br />

beiden wichtigsten<br />

Standardprotokolle<br />

OPC DC und OPC UA für das<br />

Internet der Dinge (IoT) und Industrie<br />

4.0. Die Anzahl der zu<br />

verbindenden Datenpunkte und<br />

der Transaktionen sind nahezu<br />

unbegrenzt. Durch die Ablösung<br />

alter Kommunikationswege und<br />

Insellösungen wird der Router<br />

zu einer zentralen Kommunikationsplattform.<br />

•<br />

Luft-Wasser-Kühlung zur<br />

Luftkühlung umgebaut<br />

Verdichtermotor | Menzel Elektromotoren hat Ersatz für<br />

einen Verdichtermotor geliefert, der die Sauerstoffversorgung<br />

zahlreicher Krankenhäuser gewährleistet. Während<br />

diese Art von Kompressor üblicherweise mit wassergekühlten<br />

Motoren und Fremdschmierung der Lager ausgerüstet<br />

wird, hatte der zu ersetzende Motor eine Luftkühlung und<br />

selbstgeschmierte, übergroße Gleitlager. Die Anlage bot<br />

weder einen Kühlwasseranschluss noch eine Ölversorgung.<br />

Menzel modifizierte daher einen auf Lager verfügbaren<br />

Verdichtermotor nach diesen Vorgaben. Die Luft-Wasser-<br />

Kühlung wurde zu einer Luftkühlung umgebaut. Es wurde<br />

eine Ölumlaufpumpe mit separatem Tank angebaut und<br />

mit beiden Lagern verbunden. Die eigenständige Schmierung<br />

wurde in einem<br />

Probelauf überprüft.<br />

Kernparameter sind eine<br />

Anschlussleistung<br />

von 4.750 kW,<br />

6.600 V, Drehzahl<br />

1.492 min -1 und<br />

Schutzart IP23. •<br />

86 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


vorschau 22.18<br />

Smart Energy<br />

China strebt nach der Innovationsführerschaft<br />

in Spitzentechnologien. Vor allem in strategisch<br />

wichtigen Bereichen der Netzwerke und der<br />

Energie will die Volksrepublik vorne mitspielen.<br />

Eine neue Seidenstraße soll die Welt – und<br />

damit auch die Welt der Energie – vernetzen.<br />

Das Riesenreich will auch aus fossiler Energie<br />

aussteigen und setzt auf Energieeinsparung.<br />

Alles folgt einem engagierten Gesamtkonzept.<br />

Bild: WU/Fotolia<br />

Strommarkt<br />

Trifft starke Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien auf niedrigen Verbrauch, entstehen an<br />

der Strombörse niedrige und sogar negative<br />

Preise. Diskussionen zeigen erste Wirkungen.<br />

Trends in der Robotik<br />

Interview mit Robotik-Pionier Prof. Torsten<br />

Kröger vom Karlsruher Institut für Technologie<br />

(KIT) über Trends in der Robotik und die<br />

Bedeutung der KI für die Branche.<br />

erscheint montags Impressum<br />

ISSN 0019–9036<br />

Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung<br />

e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder<br />

des Verbandes erhalten den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer<br />

Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik<br />

mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeugmaschinen);<br />

Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke (Technologie der Fertigungsverfahren);<br />

Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />

und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther<br />

Schuh (Produktionssyste matik), WZL RWTH Aachen<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594–458;<br />

M.A. Laura Cyprian (lc), Phone +49 711 7594–342<br />

M. A. Dana Fattahi (df), Phone +49 711 7594–475<br />

B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391<br />

M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879<br />

Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />

Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) MonaWillrett (mw),<br />

Phone +49 711 7594–285<br />

Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh, Michael Grupp,<br />

Sabine Koll, Markus Strehlitz<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Beate Böttner, Vera Müller, Helga Nass<br />

ANZEIGEN<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />

Zurzeit gilt Preisliste 77 vom 1.10.2017.<br />

Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />

15 Uhr.<br />

Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />

Fax –15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: montags (34 x jährlich)<br />

Bezugspreis: Inland jährlich 206,70 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt; Ausland 206,70 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 8,00 €<br />

(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und<br />

Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt.<br />

und Versandkosten, Ausland 137,80 € inkl. Versandkosten.<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />

Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum<br />

Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf<br />

des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier<br />

Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer<br />

Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />

Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />

Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />

Fax 03 3234–1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,<br />

Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />

CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633<br />

08 99, e-mail: f.stoll@iff-media.ch; USA: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY<br />

10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, detlef<br />

fox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />

unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />

auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />

welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 87


firmenschriften<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

Mit über 30.000 Artikeln aus den Bereichen<br />

Zerspanung, Spannen, Schleifen<br />

und Messen bildet der Katalog ein<br />

umfassendes Sortiment ab. Übersichtlich<br />

nach Fertigungsverfahren sortiert,<br />

gibt er einen Überblick über alle für<br />

den Anwender relevanten Abmessungen,<br />

Konstruktionsdaten und Anwendungsfälle.<br />

Fritz Hartmann Präzisionswerk -<br />

zeuge GmbH & Co. KG, Renningen,<br />

www.fritzhartmann.de<br />

3D-Druck!<br />

D Toll, und dann...?<br />

Bei immer mehr Verfahren kommt die additive<br />

Fertigung zum Einsatz, der Produktionsprozess<br />

wird aber nicht bis zum Ende,<br />

dem Finish, durchdacht. Damit wird sogar<br />

eine Funktionsbeeinträchtigung riskiert.<br />

Häufig mangelt es an dem notwendigen<br />

Wissen und den entsprechenden Werkzeugen.<br />

Für beides bietet dieser „Wegweiser“<br />

viele Lösungen.<br />

Joke Technology GmbH,<br />

Bergisch-Gladbach, www.joke.de<br />

Maschinen- und Vorrichtungsbau<br />

Auf über 400 Seiten ist das erweiterte Produktprogramm mit<br />

37.000 Artikeln übersichtlich zusammengefasst. Ganz neu ist die<br />

Produktgruppe der Einbauteile, welche speziell auf die Bedürfnisse<br />

des Vorrichtungsbaus zugeschnitten sind.<br />

Meusburger Georg GmbH & Co KG, Wolfurt<br />

www.meusburger.com<br />

Werkzeugtechnik<br />

Erstmals werden mehr als 70.000<br />

Artikel in drei thematisch getrennten<br />

Katalogen präsentiert. Die neue<br />

Aufteilung in Zerspanung – Spanntechnik,<br />

Werkzeuge sowie Betriebseinrichtung<br />

– Maschinen verspricht<br />

eine bessere Übersichtlichkeit. Um<br />

dem gewachsenen Sortiment vor allem<br />

im Zerspanungsbereich gerecht<br />

zu werden, gibt es ab sofort einen<br />

separaten Katalog zur „Zerspanung<br />

– Spanntechnik“. Hier finden Anwender<br />

aus mehr als 37.000 Artikeln<br />

schnell das passende Produkt<br />

rund um die zerspanende Bearbeitung<br />

von Metall – vom Vollhartmetall-Fräser<br />

bis hin zum Werkzeugvoreinstellgerät.<br />

Hahn+Kolb GmbH, Ludwigsburg,<br />

www.hahn-kolb.de<br />

88 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


produkte & service<br />

Regler wählt die Stromquelle aus<br />

Energieversorgung | Der neue DEA-Regler<br />

(Dezentrale Erzeugungsanlagen) von EE<br />

Technik steuert, aus welcher Stromquelle<br />

die Verbraucher den Strom beziehen. Dabei<br />

können die autarken Energiesysteme zum<br />

Beispiel aus Windkraftanlagen, Batterien<br />

und Dieselgeneratoren bestehen.<br />

Die Frequenzüberwachung erkennt, wie<br />

viel Strom zur Verfügung steht. Bei einem<br />

Überschuss sorgt der Regler mit integriertem<br />

Batteriemanagementsystem dafür, dass<br />

der Strom gespeichert wird. Bei einem Mangel<br />

schaltet der Regler andere Stromquellen<br />

hinzu. Weil er herstellerunabhängig arbeitet<br />

und sämt liche gängigen Übertragungsprotokolle<br />

versteht, lassen sich unterschiedlichste<br />

Energieerzeuger von verschiedenen Herstellern<br />

zu einem Inselsystem kombinieren. •<br />

Wir berichten über<br />

ABB ......................................................... 44<br />

Aerzen .................................................... 62<br />

Akro-Plastic ........................................... 67<br />

Amazon .................................................. 34<br />

AMC Group ............................................ 32<br />

ArGeZ ..................................................... 10<br />

Asahi Kasei ............................................ 67<br />

Ascojet ................................................... 85<br />

Atlas Copco Holding ............................ 13<br />

Atlas Copco IAS .................................... 73<br />

Aventics ................................................. 22<br />

Backmarket ............................................. 8<br />

Blickle ..................................................... 75<br />

Boge ....................................................... 63<br />

Bürkert ................................................... 55<br />

Chep ........................................................ 74<br />

Comarch ................................................. 52<br />

Conloxx ................................................... 10<br />

Conrad Electronic ................................... 9<br />

Conta-Clip .............................................. 75<br />

Contrinex ................................................ 77<br />

Cornell University ................................. 44<br />

Denios .................................................... 77<br />

DFKI ........................................................ 15<br />

Dimatech ................................................ 12<br />

Disney ..................................................... 44<br />

DLR .......................................................... 15<br />

DS Automotion ...................................... 13<br />

Dunkermotoren ..................................... 57<br />

DVS ......................................................... 86<br />

DXC Technology .................................... 44<br />

E.GO Mobile ........................................... 16<br />

EBM-Papst ............................................ 20<br />

Ecovolta ................................................. 46<br />

EE Technik .............................................. 89<br />

Eisele ...................................................... 56<br />

ELB .......................................................... 66<br />

Elmeko .................................................... 84<br />

Enemac .................................................. 85<br />

Erler ........................................................ 61<br />

Esta ......................................................... 79<br />

EVG ......................................................... 76<br />

EVT Eiberger .......................................... 65<br />

EWM ....................................................... 68<br />

Fanuc ...................................................... 89<br />

Faulhaber ......................................... 12, 55<br />

Findling Wälzlager ................................ 12<br />

Fletcher School ..................................... 44<br />

Fooke ...................................................... 83<br />

Fränkische Industrial Pipes ................ 82<br />

Fraunhofer ILT ................................. 15, 66<br />

Fraunhofer IWU .................................... 60<br />

Freudenberg Filtration ......................... 65<br />

Frost & Sullivan ..................................... 14<br />

Ganter ..................................................... 68<br />

Google .................................................... 44<br />

H. Hiendl ................................................. 79<br />

H.P. Kaysser ........................................... 64<br />

Hahn+Kolb ............................................. 58<br />

Harting .................................................... 83<br />

Hecht ...................................................... 57<br />

Hegedüs ................................................. 61<br />

Heidenhain ............................................ 60<br />

Hirata ...................................................... 76<br />

Hochschule München ......................... 30<br />

Hoffmann ............................................... 58<br />

Hommel+Keller ..................................... 84<br />

Horn ........................................................ 59<br />

IDC .......................................................... 16<br />

Igus ......................................................... 73<br />

Indu-Sol .................................................. 85<br />

Infor ........................................................ 36<br />

Innocoat ................................................. 64<br />

Inray Industriesoftware ....................... 86<br />

Insead ..................................................... 44<br />

IFR ........................................................... 20<br />

Inverto .................................................... 24<br />

Iscar ........................................................ 58<br />

ITec ......................................................... 12<br />

Jenoptik ................................................. 61<br />

Kaeser .................................................... 62<br />

Kemper ................................................... 12<br />

Kerkhoff .................................................. 38<br />

KIT ............................................................. 6<br />

Kloepfel .................................................. 34<br />

Knapp ..................................................... 56<br />

Knoll Maschinenbau ............................ 63<br />

Kübler ..................................................... 79<br />

KVT-Fastening ....................................... 68<br />

Lang ........................................................ 17<br />

Lapp ........................................................ 20<br />

Leichtbau BW ....................................... 66<br />

Leipold + Döhle ..................................... 79<br />

Leybold ................................................... 63<br />

LK Mechanik ......................................... 64<br />

Logitech ................................................. 44<br />

Lorch ....................................................... 68<br />

Lutz .......................................................... 62<br />

Magma ................................................... 67<br />

Manz ....................................................... 20<br />

Mapal ..................................................... 59<br />

Marquardt .............................................. 76<br />

Mastercard ............................................ 44<br />

Maurer Magnetic ........................... 66, 82<br />

Maxon Motor ........................................ 56<br />

Mazak ..................................................... 17<br />

Menzel Elektromotoren ....................... 86<br />

Messe Basel ......................................... 44<br />

Messe Frankfurt ................................... 18<br />

Metabo ................................................... 78<br />

Mewa ..................................................... 75<br />

Micro-Epsilon ........................................ 61<br />

Mirka ...................................................... 65<br />

MKS Ophir ............................................. 84<br />

Nakamura-Tome ................................... 89<br />

Nanoleaf .................................................. 8<br />

Nord Drivesystems ............................... 54<br />

Norelem ................................................. 55<br />

Novartis .................................................. 44<br />

Oftec ....................................................... 65<br />

Pasucha & Klepzig ............................... 16<br />

Percko ...................................................... 8<br />

Physik Instrumente (PI) ....................... 55<br />

Prolog-Team .......................................... 10<br />

Promess ................................................. 60<br />

PwC ......................................................... 44<br />

Quiss ....................................................... 13<br />

Ravago ................................................... 83<br />

Roche ..................................................... 44<br />

Roland Berger ....................................... 12<br />

Ruhrgetriebe ......................................... 54<br />

RWTH Aachen ...................................... 52<br />

Saertex ................................................... 20<br />

Salvagnini .............................................. 85<br />

Sandvik Coromant ................................ 59<br />

Schöler Fördertechnik ......................... 74<br />

Seco Tools ............................................. 86<br />

Seifert System ....................................... 75<br />

Siemens ................................................. 82<br />

Simufact ................................................. 67<br />

Sindex ..................................................... 44<br />

SKF .......................................................... 12<br />

Skylotec ................................................. 78<br />

SMC .................................................. 17, 56<br />

SSI Schäfer ........................................... 13<br />

Stauff ...................................................... 54<br />

Steinbach ............................................... 83<br />

Strähle .................................................... 74<br />

Strautmann ............................................ 74<br />

Swiss Tools ...................................... 59, 61<br />

Swisstech .............................................. 44<br />

TA Triumph-Adler .................................. 16<br />

Titgemeyer ............................................. 82<br />

Triton ....................................................... 12<br />

Trusted Shop ......................................... 22<br />

Ucimu ..................................................... 11<br />

Ugitech ................................................... 66<br />

Ultrapolymers ........................................ 83<br />

Univ. der Bundeswehr München ....... 30<br />

VDMA ..................................................... 16<br />

VDMA Ost .............................................. 21<br />

VSM ........................................................ 76<br />

WEG ........................................................ 57<br />

Wer liefert was ..................................... 40<br />

Werth ...................................................... 60<br />

Westmark ................................................. 9<br />

WIPO ...................................................... 44<br />

ZVEI ......................................................... 16<br />

Zwick Roell ............................................ 61<br />

89


zuletzt ...<br />

Lass Hirn<br />

regnen<br />

Ich versuche mich klar auszudrücken.<br />

Denn: Einige von Ihnen werden ihre<br />

Probleme mit den folgenden Zeilen<br />

haben. Einige werden sie vielleicht gar<br />

nicht verstehen. Weil: Der Urlaub ist<br />

für viele gerade zu Ende gegangen.<br />

Und das bedeutet: Wenn auch Sie die Zeit mit Nichtstun verbracht<br />

haben, ist Ihr IQ gesunken. Kein Scherz. Forscher haben herausgefunden<br />

(Achtung, Flachwitz: ...und auch wieder hereingefunden), dass pures Faulenzen<br />

oder – eloquenter formuliert – sinnierender Müßiggang<br />

negativ auf die grauen Zellen einwirkt. Wer zum Beispiel drei Wochen am<br />

Strand schwer mit Untätigkeit beschäftigt ist, büßt rund 20 Intelligenz-<br />

Punkte ein. Die gute Nachricht: Nach zwei Wochen sind es nur um die 14 bis<br />

15 Punkte. Was dieser Logik folgend nach vier oder sogar fünf Wochen<br />

Däumchendrehen im Oberstübchen passiert, wollen wir uns lieber<br />

nicht ausmalen. Doch keine Angst, die Leistungsfähigkeit unseres Denkapparats<br />

kehrt zum Glück wieder zurück. Dieser<br />

Prozess dauert in etwa so lange, wie Ihre geistige<br />

Auszeit angehalten hat. Vorausgesetzt Sie liegen im<br />

Alltag nicht mehr auf der Bärenhaut<br />

herum. Wer einen perfekten Gehirnurlaub verbringen<br />

will, sollte laut Psychologen aktiv sein.<br />

Wandern, joggen, surfen, Mühle spielen. Das sorgt<br />

sogar für mehr Grips als vorher. Der ideale Urlaub<br />

könnte also wie folgt aussehen: In der ersten Hälfte<br />

die Hände in den Schoß legen, in der<br />

zweiten Hälfte täglich Mühle spielen. (df)<br />

Bild: koldunova_anna/Fotolia<br />

90 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>


Industrie<br />

fachjobs24.de – hier finden Arbeitgeber<br />

qualifizierte Fach- und<br />

Führungskräfte<br />

Sprechen Sie Nutzer von Branchen-Fachmedien an:<br />

die Interessierten und Engagierten ihres Fachs<br />

Erreichen Sie die Wechselwilligen, schon bevor<br />

sie zu aktiven Suchern werden<br />

Für optimales Personalmarketing: Präsentieren Sie<br />

sich als attraktiver Arbeitgeber der Branche<br />

EINFACH,<br />

SCHNELL UND<br />

FÜR NUR<br />

199€<br />

Preis zzgl. MwSt<br />

Einzigartiges Netzwerk zielgruppenspezifischer Branchen-Channels<br />

Augenoptik Handwerk Architektur<br />

Arbeitswelt<br />

Wissen<br />

33 Online-Partner<br />

27 Print-Partner<br />

Das Stellenportal für Ihren Erfolg!<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong> 83


PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG – JETZT NEU BEI DER HOFFMANN GROUP.<br />

Mit der richtigen Ausrüstung kann man volle Power geben. Das wissen wir durch unsere fast 100 Jahre<br />

Erfahrung als Werkzeugspezialist. Jetzt setzen wir unsere ganze Expertise ein, um Ihr Unternehmen zu einem<br />

der sichersten Orte der Welt zu machen. Denn Menschen schützen heißt Projekte sichern.<br />

www.hoffmann-group.com/company/psa-brand<br />

84 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>21.18</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!