Hochweit 18 – Jahrbuch 2018 der Fakultät für Architektur und Landschaft, Leibniz Universität Hannover
ISBN 978-3-86859-539-0 https://www.jovis.de/de/buecher/product/hochweit-18.html
ISBN 978-3-86859-539-0
https://www.jovis.de/de/buecher/product/hochweit-18.html
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hochweit 20<strong>18</strong><br />
jahrbuch <strong>der</strong><br />
fakultät <strong>für</strong> architektur<br />
<strong>und</strong> landschaft<br />
<strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Hannover</strong>
inhaltsverzeichnis
4<br />
6<br />
10<br />
14<br />
einleitung<br />
Rüdiger Prasse: Vorwort<br />
Albert Schmid-Kirsch: Geometrie,<br />
gestern <strong>–</strong> heute <strong>–</strong> morgen<br />
Klaus Littmann: Farbe, Naturwissenschaft <strong>und</strong> Bauen <strong>–</strong><br />
eine Einleitung <strong>und</strong> vier Beispiele<br />
Professorinnen <strong>und</strong> Professoren<br />
16<br />
schaufenster<br />
44<br />
58<br />
72<br />
86<br />
104<br />
1<strong>18</strong><br />
126<br />
140<br />
studentische projekte<br />
Institut <strong>für</strong> Entwerfen <strong>und</strong> Gebäudelehre | IEG<br />
Institut <strong>für</strong> Entwerfen <strong>und</strong> Konstruieren | IEK<br />
Institut <strong>für</strong> Entwerfen <strong>und</strong> Städtebau | IES<br />
Institut <strong>für</strong> Geschichte <strong>und</strong> Theorie <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong> | IGT<br />
Institut <strong>für</strong> Gestaltung <strong>und</strong> Darstellung | IGD<br />
Institut <strong>für</strong> Freiraumentwicklung | IF<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong>sarchitektur | ILA<br />
Institut <strong>für</strong> Umweltplanung | IUP<br />
154<br />
159<br />
171<br />
forschung <strong>und</strong> lehre<br />
Promotion<br />
Forschung<br />
Lehre<br />
174<br />
faculty news<br />
190<br />
Impressum
albert schmid-kirsch<br />
Architekt <strong>und</strong> Professor <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong>darstellung<br />
Professor Dr. Albert Schmid-Kirsch, <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Hannover</strong>, war von 1987<strong>–</strong>20<strong>18</strong> Professor <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong>darstellung<br />
am Institut <strong>für</strong> Gestaltung <strong>und</strong> Darstellung<br />
an <strong>der</strong> <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong>.<br />
Schwerpunkt seiner Arbeit waren die Entwicklung <strong>und</strong><br />
Präsentation <strong>der</strong> Darstellenden Geometrie sowie die<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> digitalen Methoden in <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong><br />
unter an<strong>der</strong>em durch Einführung von Lasercutter <strong>und</strong><br />
3D-Drucker.<br />
geometrie,<br />
gestern <strong>–</strong><br />
heute <strong>–</strong><br />
morgen<br />
Der Kern des Faches, das in <strong>Hannover</strong><br />
„Technische Darstellung“<br />
heißt, war <strong>für</strong> mich immer die<br />
„Darstellende Geometrie“. Sie<br />
geht zurück auf Gaspard Monge<br />
(französischer Mathematiker 1746<strong>–</strong><strong>18</strong><strong>18</strong>), <strong>der</strong> mit seiner<br />
„Géométrie descriptive“ 1 im Jahre 1794<strong>–</strong>1795 die<br />
Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine in allen technischen Disziplinen<br />
bis heute gültige Methode <strong>der</strong> Beherrschung dreidimensionaler<br />
Probleme legte. Die Wurzeln <strong>für</strong> diese<br />
Methode reichen weiter zurück. So benutzte zum<br />
Beispiel Albrecht Dürer in seiner „Un<strong>der</strong>weysung <strong>der</strong><br />
Messung, mit dem Zirckel <strong>und</strong> Richtscheyt, in Linien,<br />
Ebenen <strong>und</strong> gantzen corporen“ 2 1525 bereits diese Methode<br />
zur Untersuchung <strong>der</strong> Kegelschnitte.<br />
Kern dieser Idee ist die eineindeutige (= umkehrbar<br />
eindeutige) Abbildung von dreidimensionalen Gebilden<br />
in mindestens zwei zugeordneten Projektionen<br />
(in <strong>der</strong> Regel Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Aufriss) <strong>und</strong> damit natürlich<br />
auch die exakte Beschreibung räumlicher Situationen<br />
durch eben diese beiden Risse. Aus den beiden Rissen<br />
lässt sich die räumliche Situation konstruieren. Wer<br />
diese Methode beherrscht, ist in <strong>der</strong> Lage, räumliche<br />
Situationen so zu beschreiben, dass sie zweifelsfrei<br />
rekonstruiert werden. Das ist <strong>der</strong> Schlüssel zur Realisierung<br />
aller räumlichen Objekte. Diese Methode<br />
kennzeichnete fortan die Arbeit von Architekten <strong>und</strong><br />
Ingenieuren seit über zweihun<strong>der</strong>t Jahren. Sie kann<br />
von Hand mit Zirkel <strong>und</strong> Lineal <strong>und</strong> mit dem Rechner<br />
gleichermaßen ausgeführt werden. Sie bleibt<br />
weiter gültig, wird jedoch <strong>der</strong>zeit abgelöst durch das<br />
digitale dreidimensionale Modell, das einen unmittelbaren<br />
Zugriff auf den gedachten, dreidimensionalen,<br />
virtuellen Gegenstand ermöglicht. Uns vertraute Projektionen<br />
wie Gr<strong>und</strong>riss, Ansicht, Schnitt, Schrägriss<br />
(Axonometrie) <strong>und</strong> Zentralprojektion (Perspektive)<br />
können aus dem digitalen Modell beliebig erzeugt<br />
werden. Das digitale Modell <strong>und</strong> die daraus abgeleiteten<br />
Darstellungen sind unabhängig von einem<br />
Trägermaterial wie Zeichenpapier <strong>und</strong> dadurch verän<strong>der</strong>bar,<br />
beliebig oft reproduzierbar <strong>und</strong> grenzenlos<br />
transportierbar.<br />
Ist die darstellende Geometrie daher überflüssig<br />
geworden? Der Teil <strong>der</strong> darstellenden Geometrie, <strong>der</strong><br />
6
sich mit <strong>der</strong> Erzeugung von technischen Zeichnungen<br />
(Entwurf, Bauantrag, Werkplanung) befasst, wurde<br />
in <strong>der</strong> Tat durch die Darstellung am Rechner ersetzt.<br />
Ich höre immer wie<strong>der</strong> Äußerungen vor allem älterer<br />
Kollegen <strong>und</strong> Kolleginnen, die mit <strong>der</strong> technischen<br />
Handzeichnung sozialisiert worden sind, dass die<br />
Handzeichnung gegenüber <strong>der</strong> im Rechner erzeugten<br />
Zeichnung Vorteile habe. Dies ist meines Erachtens<br />
nur bedingt richtig. Die Handzeichnung (pixelorientiert)<br />
wird nie die Präzision <strong>der</strong> CAD-Zeichnung<br />
(vektororientiert) erreichen <strong>und</strong> ist daher auch nach<br />
Digitalisierung durch Einscannen nicht in gleicher<br />
Weise brauchbar <strong>und</strong> bearbeitbar. Pixelzeichnungen<br />
müssen dazu mit entsprechendem Aufwand in Vektorzeichnungen<br />
übertragen werden. Die Vorteile <strong>der</strong><br />
Handzeichnung liegen jedoch gerade in dieser fehlenden<br />
Präzision, die im Entwurfsprozess die notwendige<br />
Freiheit gewährt <strong>und</strong> nicht zu exakten Formulierungen<br />
in Millimetern zwingt.<br />
Was ist es aber, das viele an <strong>der</strong> Diskussion Beteiligte<br />
an den im Rechner generierten Darstellungen<br />
vermissen <strong>und</strong> was gute Handzeichnungen angeblich<br />
aufweisen? Es ist auf <strong>der</strong> einen Seite eine gewisse individuelle<br />
handwerkliche Charakteristik, auch Charme<br />
o<strong>der</strong> Farbe, die die Handzeichnung kennzeichnet, <strong>und</strong><br />
auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wird unterstellt, dass Personen,<br />
die in <strong>der</strong> Lage sind, im Sinne <strong>der</strong> Projektionsverfahren<br />
richtige Zeichnungen von Hand zu erstellen, auch<br />
über ein entsprechend höheres Niveau an geometrischem<br />
Gr<strong>und</strong>wissen besitzen. Womit wir beim Kern<br />
<strong>der</strong> Sache sind.<br />
Machen wir den Versuch, auf alle Begriffe zu verzichten,<br />
die Gegenstände <strong>und</strong> Situationen mit geometrischen<br />
Eigenschaften beschreiben. Das sind zum<br />
Beispiel Länge, Breite, Höhe, rechtwinklig, r<strong>und</strong>, kubisch,<br />
zylindrisch, neben, unter, über, mittig, Abstand,<br />
kleiner als, größer als, Quadratmeter, umbauter Raum<br />
<strong>und</strong> so weiter. <strong>Architektur</strong> lässt sich dann nicht mehr<br />
beschreiben. Farbe o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Eigenschaften helfen<br />
hier lei<strong>der</strong> nicht. Es geht also um Geometrie, ebene<br />
<strong>und</strong> räumliche Geometrie. Geometrisches Gr<strong>und</strong>wissen<br />
ist es also, was man in <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> nicht<br />
nur dort braucht. Kann man das nur durch Zeichnen<br />
mit <strong>der</strong> Hand erwerben? Mitnichten!<br />
Die Gr<strong>und</strong>lagen legt man am besten im Kindesalter.<br />
Hier möchte ich den unter Architekten weitgehend<br />
unbekannten Begrün<strong>der</strong> des Kin<strong>der</strong>gartens Friedrich<br />
Fröbel (1782<strong>–</strong><strong>18</strong>52) 3 erwähnen. Fröbel erkannte die Bedeutung<br />
des Spiels <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>für</strong> <strong>der</strong>en Erschließung<br />
<strong>der</strong> sie umgebenden Welt <strong>und</strong> ihrer Phänomene. Zur<br />
Unterstützung dieses Vorgangs entwickelte er die sogenannten<br />
„Spielgaben“, darunter <strong>für</strong> Architekten beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig die Spielgaben Nummer 2 bis 6. Die<br />
Spielgabe Nummer 2 besteht aus einem Würfel, einem<br />
Zylin<strong>der</strong> (Walze) <strong>und</strong> einer Kugel aus Holz. Das Kind<br />
o<strong>der</strong> ein Mensch jeden Alters kann an diesen Gegenständen<br />
entdecken, welcher von den drei Körpern stabil<br />
steht (<strong>der</strong> Würfel), welcher in alle Richtungen rollt (die<br />
Kugel) <strong>und</strong> welcher sowohl stehen als auch rollen kann<br />
(die Walze). Die Spielgabe 3 besteht aus acht Würfeln,<br />
die Spielgabe 4 aus acht Qua<strong>der</strong>n, Bausteine mit viel<br />
Freiraum <strong>für</strong> die eigene Phantasie <strong>und</strong> selbstverständlich<br />
kombinierbar. Frank Lloyd Wright (<strong>18</strong>67<strong>–</strong>1959),<br />
<strong>der</strong> weltbekannte amerikanische Architekt spielte mit<br />
„Froebel gifts“, die ihm seine Mutter, eine Lehrerin,<br />
von <strong>der</strong> Centennial Exhibition in Philadelphia <strong>18</strong>76<br />
mitbrachte. Wright schreibt dazu in seiner Autobiografie:<br />
„For several years I sat at the little Kin<strong>der</strong>garten<br />
table-top … and played … with the cube, the sphere and<br />
the triangle <strong>–</strong> these smooth wooden maple blocks … All<br />
are in my fingers to this day …“ 4 .<br />
Eine weitere Quelle <strong>für</strong> geometrisches Wissen <strong>und</strong><br />
Verständnis ist jedes handwerkliche Tun. Das kann<br />
Tischlern, Töpfern, Schlossern o<strong>der</strong> auch Stricken sein.<br />
Der Umgang mit Material <strong>und</strong> dessen Zusammenfügen<br />
zu Gegenständen kann nicht ohne geometrisches<br />
Wissen erfolgen. Ob man sich dessen immer bewusst<br />
ist o<strong>der</strong> ob man sogar in <strong>der</strong> Lage wäre, handwerkliche<br />
Vorgänge zu verschriftlichen, sei dahingestellt.<br />
Bekannt ist die Aufgabenstellung, das Binden eines<br />
Knotens allein verbal zu beschreiben. Es ist sehr<br />
schwer <strong>und</strong> gelingt wesentlich besser unter Verwendung<br />
von Bil<strong>der</strong>n. Gute Bedienungs- <strong>und</strong> Bauanleitungen<br />
kommen nicht ohne Abbildungen aus.<br />
Warum ist geometrisches Wissen so wertvoll? Geometrie<br />
hilft uns unabhängig von Material, Farbe, Klang<br />
o<strong>der</strong> Geruch dabei, uns in <strong>der</strong> dreidimensionalen Welt<br />
zu orientieren. Geometrisches Gr<strong>und</strong>wissen erwirbt<br />
man nicht nur durch Zeichnen. Selbstverständlich<br />
hilft das Zeichnen ungemein, denn beim Zeichnen<br />
kommt neben dem Wissen über die Eigenschaften von<br />
Gegenständen auch das Wissen über Projektionsvorgänge<br />
<strong>und</strong> über die Eigenschaften von Gegenständen,<br />
die bei <strong>der</strong> Abbildung erhalten bleiben o<strong>der</strong> verloren<br />
gehen (zum Beispiel die Länge <strong>und</strong> Breite des Würfels<br />
im Gr<strong>und</strong>riss <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Perspektive) hinzu. Das<br />
Zeichnen nach <strong>der</strong> Natur schärft den Blick <strong>der</strong> Zeichnenden<br />
weit mehr als das Drücken auf den Auslöser<br />
<strong>der</strong> Kamera o<strong>der</strong> des Smartphones. Die Kamera sieht<br />
immer nur alles, was vor <strong>der</strong> Linse liegt, die Zeichnerin<br />
kann auswählen, kann weglassen <strong>und</strong> betonen. Einen<br />
Gegenstand zu zeichnen lenkt die Konzentration auf<br />
die Wahrnehmung <strong>und</strong> involviert über die Verbindung<br />
von Auge, Hand <strong>und</strong> Hirn mehr als nur einen Sinn.<br />
Eine gezeichnete Situation hinterlässt im Gedächtnis<br />
Spuren, die auch nach längerer Zeit noch abrufbar<br />
sind. Daher bleibt das Freihandzeichnen auf Exkursionen<br />
<strong>und</strong> nicht nur dort so wichtig.<br />
Entwürfe entstehen anfangs meist (noch) durch<br />
Skizzen. Dies gilt nicht nur in <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
auch in an<strong>der</strong>en gestaltenden Berufen wie Produkto<strong>der</strong><br />
Modedesign, Autobau, Möbelentwurf, Filmproduktion<br />
<strong>und</strong> an<strong>der</strong>en. Genau an dieser Stelle ist wie<strong>der</strong><br />
die enge Verbindung von Hirn, Hand <strong>und</strong> Auge <strong>–</strong> jetzt<br />
in umgekehrter Reihenfolge <strong>–</strong> gefragt. Sobald eine Idee<br />
kommunizierbar skizziert ist, wird sie inzwischen in<br />
<strong>der</strong> Regel in digitale Form transportiert <strong>und</strong> auch digital<br />
weiterverarbeitet. Geometrisches Gr<strong>und</strong>wissen ist<br />
jedoch auch hier weiter vonnöten.<br />
Gute Gestaltung ist überwiegend durch geometrische<br />
Gr<strong>und</strong>formen wie Würfel, Qua<strong>der</strong>, Zylin<strong>der</strong>,<br />
Pyramide <strong>und</strong> Kegel gekennzeichnet. Symmetrie spielt<br />
oft ebenso eine Rolle wie ausgewogene Proportionen<br />
von Teilen zueinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> zum Ganzen. Das Fügen<br />
<strong>und</strong> Verschneiden <strong>der</strong> geometrischen Teile untereinan<strong>der</strong><br />
will beherrscht sein. An dieser Stelle kann <strong>der</strong><br />
Rechner eine große Hilfe sein, weil man am Bildschirm<br />
Gr<strong>und</strong>körper aufeinan<strong>der</strong> stapeln o<strong>der</strong> anhand<br />
<strong>der</strong> Booleschen Operationen miteinan<strong>der</strong> verschneiden,<br />
addieren o<strong>der</strong> subtrahieren kann, ohne Material<br />
zu schneiden, zu sägen o<strong>der</strong> zu kleben. Solche Vorgänge<br />
lassen sich mittlerweile auch parametrisieren.<br />
7
ernst-schulze-forum in celle<br />
Jano Fischer, Juan Carlos Sousa<br />
> SEITE 46<br />
<strong>18</strong>
hannover totale ii <strong>–</strong><br />
verlagshaus nordhafen<br />
Fabian Wenning, Jan Wilmer<br />
> SEITE 54<br />
19
ein bürgerhaus<br />
<strong>für</strong> amsterdamijburg<br />
Die Aufgabe war <strong>der</strong> Entwurf<br />
eines kommunalen<br />
Bürgerhauses in Amsterdam-Ijburg<br />
auf dem Haveneiland.<br />
Die Einrichtung beherbergt nicht nur die<br />
Räume <strong>der</strong> kommunalen Verwaltung, son<strong>der</strong>n bündelt<br />
eine Vielzahl öffentlicher Kultur- <strong>und</strong> Begegnungsangebote,<br />
wie eine Bibliothek, Seminarräume sowie<br />
einen flexibel nutzbaren Veranstaltungs- <strong>und</strong> Tanzsaal.<br />
Städtebaulich ergänzt <strong>der</strong> Entwurf <strong>für</strong> das neue<br />
Gemeindehaus den Stadtraum <strong>und</strong> definiert in Dialog<br />
mit einer Markthalle die Form eines neuen Platzes,<br />
<strong>der</strong> sich räumlich zur Wasserkante richtet. Die innere<br />
Struktur des gewinkelten Hauptgebäudes ist geprägt<br />
durch tragende Boxen, welche von <strong>der</strong> Außenfassade<br />
gelöst sind <strong>und</strong> somit große Shared Spaces schaffen, die<br />
flexible Nutzungen ermöglichen. Die gegeneinan<strong>der</strong><br />
versetzten Ebenen formen einen sowohl horizontal als<br />
auch vertikal fließenden Innenraum.<br />
the municipal town hall of amsterdam-ijburg<br />
The subject was a sketch for a municipal<br />
town hall in Amsterdam-Ijburg on the city’s Haveneiland.<br />
The building is intended to accommodate not<br />
only municipal offices, but also a whole host of public<br />
cultural offerings and meeting rooms, including a library,<br />
seminar rooms and a multi-purpose event and<br />
dance hall. From a town planning perspective, the<br />
sketch for the new municipal building complements<br />
the urban space and defines in dialogue with a market<br />
hall the form of a new square which is spatially<br />
directed towards the canal. The inner structure of the<br />
angled main building is characterised by load-bearing<br />
boxes that are detached from the outer façade and thus<br />
create large shared spaces that enable flexible use. The<br />
mutually offset planes form an interior that flows both<br />
horizontally and vertically.<br />
laura marie vogt<br />
Bachelorthesis<br />
Betreuung: Prof. Zvonko Turkali, Dr. Jens Broszeit,<br />
Arlette Feltz-Süßenbach, Henrik Weber<br />
Baukunst<br />
48
49
ein neues<br />
distriktkrankenhaus<br />
in ruanda<br />
Die Adaption westlicher Krankenhausarchitektur<br />
in Ruanda<br />
<strong>–</strong> ohne den Einsatz von<br />
Raumlufttechnik <strong>–</strong> führte im<br />
Gakenke District Hospital zu<br />
nicht tragbaren Zuständen <strong>der</strong> internen Infektionskontrolle.<br />
Der sukzessiv erfolgende Neubau mit anschließendem<br />
Rückbau des Bestandkrankenhauses sichert zu jedem<br />
Zeitpunkt die Gr<strong>und</strong>versorgung des Distriktes <strong>und</strong><br />
gewährleistet durch die architektonische Setzung eine<br />
natürliche Infektionskontrolle. Interne Wartebereiche<br />
<strong>der</strong> Patienten wurden minimiert <strong>und</strong> Verkehrsflächen<br />
in den durchlüfteten Außenraum gelegt. Neuangelegte<br />
Infrastrukturen können vom Dorf mitbenutzt werden<br />
<strong>und</strong> nach dem Bau umgenutzt <strong>und</strong> an die Gemeinschaft<br />
zurückgeführt werden. Die restriktive Material<strong>und</strong><br />
Konstruktionsart ermöglicht den Beginn diverser<br />
sozioökonomischer Prozessstrukturen.<br />
a new district hospital in rwanda The<br />
adoption of western hospital architecture in Rwanda<br />
<strong>–</strong> without the use of ventilation technology <strong>–</strong> led to<br />
intolerable rates of internal infection at the Gakenke<br />
District Hospital.<br />
The successive construction of the new buildings,<br />
with subsequent dismantling of the existing hospital,<br />
ensures basic care for the district at all times and<br />
guarantees natural infection control through the architectural<br />
setting. Internal in-patient waiting areas were<br />
minimised and designated traffic lanes were situated<br />
in the ventilated outdoor space. Newly established infrastructure<br />
can be shared and used by the village and<br />
returned to the community once it is no longer needed.<br />
The limited construction materials and methods allow<br />
for the start of diverse socio-economic developments.<br />
moritz engel<br />
Masterthesis<br />
Betreuung: Prof. Michael Schumacher,<br />
Prof. Andreas Quednau<br />
Baukonstruktion <strong>und</strong> Entwerfen,<br />
Städtebauliches Entwerfen<br />
62
63
productive vertical storage<br />
city bruxelles bruxelles Das Projekt<br />
ist ein konzeptioneller Vorschlag<br />
zum Erhalt <strong>und</strong> zur weiteren Integration industrieller<br />
Nutzungen in den städtischen Raum. Die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung besteht darin, neue Wohnflächen zu<br />
schaffen, diese mit gewerblichen Einheiten zu kombinieren<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> die jeweiligen Nutzungen Vorteile aus<br />
<strong>der</strong>en Kombination zu ziehen.<br />
Das südwestlich <strong>der</strong> Innenstadt gelegene Bassin Biestebroeck<br />
bietet enormes Potenzial <strong>für</strong> Brüssel. Zwischen<br />
Ferngleisanlagen <strong>und</strong> dem Südhafen des Kanals Charleroi-Brüssel<br />
befinden sich dort vielfältige Gewerbeeinheiten<br />
bis hin zu einer Ausbildungsstätte <strong>für</strong> Spediteure.<br />
Neben etlichen Arbeitsplätzen <strong>für</strong> Anwohner<br />
aus dem näheren städtischen Umfeld An<strong>der</strong>lechts <strong>und</strong><br />
Molenbeek bietet <strong>der</strong> Ort <strong>der</strong>zeit jedoch trotz <strong>der</strong> hochwertigen<br />
Lage mit Blick auf den Kanal keine räumlichen<br />
Qualitäten.<br />
productive city bruxelles <strong>–</strong> vertical<br />
storage bruxelles The project proposes a conceptual<br />
design for the preservation and further integration<br />
of industrial activities in the urban space.<br />
Challenged by the need for additional housing and<br />
new industrial space for production, the design aims<br />
to create advantages and synergies by combining both<br />
programmes into a single project. The Bassin Biesterbroeck<br />
south-west of the city offers enormous potential<br />
for this. Situated between railway tracks and the<br />
south harbour of the Charleroi-Brussels canal, the site<br />
is characterised by a diverse number of commercial<br />
units including a training centre for freight forwar<strong>der</strong>s.<br />
However, besides offering numerous employment opportunities<br />
for the residents of the nearby towns, the<br />
development currently presents no housing facilities<br />
or quality urban space, despite the high value location<br />
with its view of the canal.<br />
nils klinkmann<br />
Betreuung: Prof. Andreas Quednau,<br />
Leonhard Clemens, Ina-Marie Kapitola<br />
Städtebauliches Entwerfen<br />
Die 75 Meter hohe, vertikale Lagerscheibe wird zum „industriellen Monument“.<br />
78
Gr<strong>und</strong>riss Lagerscheibe<br />
Das Erdgeschoss zeigt die transformierten <strong>und</strong> optimierten Gewerbeeinheiten im Bestand.<br />
79
VERNETZUNG DER KULTURRÄUME<br />
internationale<br />
nie<strong>der</strong>sächsische<br />
vernakularität<br />
Die Arbeit befasst<br />
sich mit dem Thema<br />
einer vernakulären<br />
<strong>Architektur</strong> in Nie<strong>der</strong>-<br />
sachsen. Der Fokus wurde auf den baugeschichtlichen<br />
Kontext <strong>der</strong> Region Nie<strong>der</strong>sachsen <strong>und</strong> seiner<br />
abstrahierten Transformation in eine zeitgenössische<br />
<strong>Architektur</strong> gelegt. Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Arbeit ist die<br />
fortschreitende Homogenisierung <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong> in<br />
Deutschland. Mit genormten Standardlösungen <strong>und</strong><br />
dem Ziel <strong>der</strong> ökonomischen Rentabilität entsteht eine<br />
sich immer ähnlicher werdende <strong>Architektur</strong>sprache.<br />
Diese steht im Gegensatz zu einer jedem Architekten<br />
wünschenswerten Gr<strong>und</strong>haltung <strong>–</strong> nämlich kreativ die<br />
Umwelt seiner Mitmenschen mitzugestalten <strong>und</strong> die<br />
sozio-kulturelle, ökotechnische sowie architektur- <strong>und</strong><br />
kunstimmanente Entwicklung <strong>der</strong> heutigen Zeit positiv<br />
zu beeinflussen.<br />
KULTURRAUM<br />
KULTURRAUM<br />
Abb. 1: Vernetzung <strong>der</strong> Kulturräume<br />
KULTURRAUM<br />
KULTURRAUM<br />
Vernakularität<br />
Der Begriff <strong>der</strong> vernakulären <strong>Architektur</strong> leitet<br />
sich vom lateinischen Wort vernaculus, wörtlich einheimisch,<br />
ab <strong>und</strong> beschreibt die lokalen Bautraditionen.<br />
Unsere gebaute Umwelt ist immer ein Spiegel unseres<br />
kulturellen, technologischen, wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
historischen Kontexts. Lokale Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> die<br />
Verfügbarkeit von Materialien <strong>und</strong> Wissen reflektieren<br />
sich in Form einer spezifischen <strong>Architektur</strong>. Dabei<br />
steht je<strong>der</strong> einzelne Kulturraum stets unter dem Einfluss<br />
an<strong>der</strong>er Kulturräume (Abb. 1).<br />
Im Fokus des Kritischen Regionalismus, wie er seit<br />
den 1980er Jahren insbeson<strong>der</strong>e von dem <strong>Architektur</strong>theoretiker<br />
<strong>und</strong> -historiker Kenneth Frampton proklamiert<br />
wurde, stehen zum einen objektive Faktoren wie<br />
Klima <strong>und</strong> Licht, Topografie <strong>und</strong> Geologie, wirtschaftliche<br />
Strukturen <strong>und</strong> geschichtlicher wie sozio-kultureller<br />
Kontext. Zum an<strong>der</strong>en sind es raumbildende<br />
Kriterien, mittels <strong>der</strong>er <strong>der</strong> subjektive Eindruck eines<br />
Ortes, wie er durch die unterschiedlichen Empfindungsebenen<br />
<strong>und</strong> die eigenen Assoziation entsteht,<br />
identitätsstiftend transformiert werden kann. 1<br />
Qualitätsvolle <strong>Architektur</strong> als multikulturelle Referenz<br />
kann also einen prägenden Charakter ausbilden<br />
<strong>und</strong> potenziell identitätsbildend wirken. Dieses Potenzial<br />
führt zu einem Begriff <strong>der</strong> internationalen Vernakularität,<br />
<strong>der</strong> die Gr<strong>und</strong>ideen <strong>der</strong> vernakulären <strong>Architektur</strong><br />
mit dem Kritischen Regionalismus verbindet.<br />
Eine internationale nie<strong>der</strong>sächsische Vernakularität<br />
formt sich demnach durch Faktoren wie <strong>der</strong> regionalen<br />
Tradition <strong>und</strong> Innovation, aber durch eine sich aus<br />
<strong>der</strong> Weltkultur entwickelnden qualitätsvollen <strong>Architektur</strong><br />
(Abb. 2). Im Fokus <strong>der</strong> Betrachtung steht zwar <strong>der</strong><br />
sozio-ökonomische Kreislauf <strong>der</strong> regional ansässigen<br />
Personen, <strong>der</strong>en Kulturraum weist aber eine permeable<br />
Grenze auf. Diese Grenze lässt nicht nur typologische<br />
<strong>und</strong> konzeptionelle Einflüsse in den nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Kulturraum einfließen, son<strong>der</strong>n erweitert ihn<br />
durch innovative Ideen. Eine dem Menschen Orientierung<br />
ermöglichende <strong>Architektur</strong> entsteht dann, wenn<br />
Weltkultur <strong>und</strong> Regionalkultur als gleichberechtigte<br />
Faktoren im Entwurf berücksichtigt werden.<br />
Aus dieser Perspektive betrachtet befasst sich die<br />
Arbeit mit <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> in Nie<strong>der</strong>sachsen bis heute<br />
prägenden Stilrichtungen <strong>der</strong> Backsteingotik <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Weserrenaissance sowie mit <strong>der</strong> Typologie des Hallenhauses.<br />
permeable<br />
Grenze<br />
Weltkultureinfluss<br />
Typologie + Konzeption<br />
lokales<br />
Bauwissen<br />
Produzent<br />
Nutzer<br />
KULTURRAUM<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Weltkultureinfluss<br />
Innovationen<br />
lokale<br />
Materialien<br />
INTERNATIONALE-NIEDERSÄCHSISCHE VERNAKULARITÄT<br />
Zulieferer<br />
Weltkultureinfluss<br />
Weltkultureinfluss<br />
Konstruktion<br />
Abb. 2: Internationale nie<strong>der</strong>sächsische Vernakularität<br />
Das Nie<strong>der</strong>sächsische Hallenhaus<br />
Von jeher ist die Region durch ihre freien Bauern<br />
charakterisiert, die in ihrer Siedlungsstruktur viele Gehöfte<br />
hervorbrachten. Nachgewiesen sind erste Zweistän<strong>der</strong>häuser<br />
in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
Ihren Ursprung nehmen diese Bauten zum Teil<br />
deutlich früher, denn auch schon altnordische Hallen<br />
des zweiten Jahrhun<strong>der</strong>ts v. Chr. sind nachweislich als<br />
dreischiffige Hallenbauten konstruiert. 2 Organisatorisch<br />
besteht das Hallenhaus in seiner Zweistän<strong>der</strong>bauweise<br />
aus einem Hauptraum, <strong>der</strong> Diele, in welchen<br />
sich im Hinterhaus ein Seitenschiff, das sogenannte<br />
Flett, quer einschiebt. Diese Raumfolge entsteht aus<br />
<strong>der</strong> Konstruktion sowie <strong>der</strong> Funktion <strong>der</strong> Raumzellenteile.<br />
Die zentrale Groddör öffnet das Haus zu einer<br />
Futterdiele mit seitlichen Stallungen. Die Diele dient<br />
als Hauptarbeitsraum zum Dreschen des Korns, <strong>der</strong><br />
Einfuhr <strong>der</strong> Ernte, <strong>der</strong> Lagerung des Strohs in den<br />
Balkenfächern <strong>und</strong> <strong>der</strong> Fütterung des Viehs. Auf <strong>der</strong><br />
Decke <strong>der</strong> Diele findet sich <strong>der</strong> belüftete Lagerraum <strong>für</strong><br />
Heu <strong>und</strong> Getreide. Im Vor<strong>der</strong>haus sind die Pferdeställe<br />
untergebracht, daran schließen sich die Ställe <strong>für</strong> Jungvieh,<br />
Kälber <strong>und</strong> Kühe an. Ein durchschnittliches Hallenhaus<br />
misst 30<strong>–</strong>40 Meter in <strong>der</strong> Länge <strong>und</strong> 12<strong>–</strong>15 Meter<br />
in <strong>der</strong> Breite <strong>und</strong> teilt sich auf 10<strong>–</strong>13 Hauptbin<strong>der</strong><br />
mit 9<strong>–</strong>12 Gefachen auf. 3 Die äußere Gestalt entsteht<br />
primär aus <strong>der</strong> Gefügeentwicklung des Fachwerktragwerks,<br />
bei dem klar <strong>der</strong> Nutzwert im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong><br />
steht. Die Kubatur ist geprägt vom Steilgiebeldach in<br />
seinen Variationen als einseitiges o<strong>der</strong> beidseitiges<br />
Krüppelwalmdach. Das Reet <strong>und</strong> Stroh, seltener <strong>der</strong><br />
88
ZWEISTÄNDERHAUS DREISTÄNDERHAUS VIERSTÄNDERHAUS<br />
ZWEISTÄNDERHAUS<br />
Zweistän<strong>der</strong>haus<br />
DREISTÄNDERHAUS<br />
Dreistän<strong>der</strong>haus<br />
VIERSTÄNDERHAUS<br />
Vierstän<strong>der</strong>haus<br />
Abb. 3: Das Zwei-, Drei- <strong>und</strong> Vierstän<strong>der</strong>haus<br />
Rohrkolben, wurden mit Schechten, starken Ruten, am<br />
Sparren befestigt. Die mit Schnitzwerk versehene Fassade<br />
spiegelt das Leben des Bauern nach außen wi<strong>der</strong><br />
<strong>und</strong> zeigt, wie sich die Nutzenden selbst als abhängig<br />
von Flora, Fauna <strong>und</strong> Gottes Willen gesehen haben<br />
(Abb. 3). 4 Auch die begrenzte Verfügbarkeit von Material<br />
manifestiert sich architektonisch in <strong>der</strong> beschriebenen<br />
starken Erscheinung des Hallenhauses <strong>und</strong> führt<br />
zu einem ihm immanenten ambivalenten Eindruck<br />
von Einfachheit <strong>und</strong> Monumentalität.<br />
Backsteingotik<br />
Die <strong>für</strong> die Region charakteristische Backsteingotik<br />
orientiert sich an <strong>der</strong> Gotik, die ihren Ausgangspunkt<br />
im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t im Norden Frankreichs fand<br />
<strong>und</strong> sich vornehmlich nach West- <strong>und</strong> Mitteleuropa<br />
ausbreitete. Die Norddeutsche Backsteingotik ist dabei<br />
auch von vielen weiteren nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Einflüssen geprägt.<br />
Nicht nur sakrale Bauten im Spannungsfeld zwischen<br />
Basilika <strong>und</strong> Hallenkirche son<strong>der</strong>n auch Rathäuser,<br />
Stadttore, Festungsmauern <strong>und</strong> Bürgerhäuser<br />
schmücken sich bis heute mit <strong>der</strong> Pracht dieser Stilrichtung.<br />
Die Baumeister <strong>der</strong> Backsteingotik arbeiteten<br />
im Gegensatz zu ihren französischen Vorbil<strong>der</strong>n<br />
weniger plastisch. Gr<strong>und</strong> hier<strong>für</strong> war maßgeblich <strong>der</strong><br />
Backstein selbst, <strong>der</strong> mit seinen Materialeigenschaften<br />
eine klare Zäsur in <strong>der</strong> Formensprache nach sich zog.<br />
Die <strong>der</strong> Backsteingotik dennoch immanente Monumentalität<br />
wurde von den Baumeistern weitgehend<br />
durch eine bodenständige Zurückhaltung in <strong>der</strong> Gesamtform<br />
erreicht. 5<br />
Neben den Steinen spielt in <strong>der</strong> Erscheinung <strong>der</strong><br />
Fassaden das die Steine verbindende Glied <strong>der</strong> Fuge<br />
eine beson<strong>der</strong>e Rolle. Sie ist bewusst als Stilmittel eingesetzt<br />
<strong>und</strong> formuliert häufig ein dichtes Netz auf <strong>der</strong><br />
Fassade. Der als gotischer Verband bekannte Mauerwerksstil,<br />
also <strong>der</strong> Wechsel von Läufer zu Bin<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />
wie<strong>der</strong> zu Läufer, wird durch gemauerte Schmuckformen<br />
komplettiert. So finden sich ährenförmige Mauerungen<br />
genauso wie <strong>der</strong> Einsatz von Friesen. Elemente<br />
wie Erker, Biforien, Statuen <strong>und</strong> Verzierungen<br />
bereichern die monotone Gesamtform aus Backstein<br />
<strong>und</strong> lassen diese im Spiel von Licht <strong>und</strong> Schatten lebendig<br />
werden. 6 Der Backsteingotik liegt eine starke<br />
Rasterung in <strong>der</strong> Fassadengestaltung zugr<strong>und</strong>e, <strong>der</strong>en<br />
Homogenität durch eine Vielzahl von Schmuckelementen<br />
ergänzt wird. Beispielhaft lässt sich dies an <strong>der</strong><br />
Schaufassade des Kämmereigebäudes des Lüneburger<br />
Rathauses erkennen. Die Backsteingotik manifestierte<br />
sich gerade an öffentlichen Gebäuden in Form von<br />
Schaufassaden <strong>und</strong> Schauwänden mit Maßwerkfenstern<br />
unter von siebenteiligen Fialen gekrönten Maßwerkgiebeln.<br />
Zusammenfassend bleibt <strong>der</strong> Eindruck einer immensen<br />
Monumentalität, die durch große Zurückhaltung<br />
in einer Gesamtform erreicht wird. 7<br />
Ausblick<br />
Abschließend kann festgehalten werden, dass neben<br />
einer lokalen Betrachtung die Orientierung an an<strong>der</strong>en<br />
Kulturräumen wichtiger Bestandteil einer Entwurfskonzeption<br />
ist. In dieser Ausarbeitung wurde die<br />
Präsenz einer identitätsstiftenden <strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> ihr<br />
positiver Einfluss auf ihre Umwelt zwar thematisiert,<br />
aber ihre Folgen gerade bezüglich sozio-ökonomischer<br />
Mehrwerte nicht näher erläutert. Eine lokale Fokussierung<br />
ist nicht nur aus nachhaltiger Sicht materialschonend<br />
zu verstehen, son<strong>der</strong>n kann darüber hinaus auch<br />
soziale Netzwerke för<strong>der</strong>n. Zulieferer, Produzenten,<br />
Nutzer <strong>und</strong> die breite Öffentlichkeit rücken folglich<br />
näher zusammen <strong>und</strong> stärken auf diese Weise ihre<br />
Sozialstruktur <strong>und</strong> lokale Wirtschaftsfähigkeit. <strong>Architektur</strong><br />
sollte auf allen Ebenen nicht als abstrahiertes<br />
Produkt <strong>der</strong> menschlichen Leistungsfähigkeit verstanden<br />
werden, son<strong>der</strong>n vielmehr als Ort des Lebens <strong>und</strong><br />
Wohlfühlens dem Menschen selbst dienlich sein.<br />
regional international architecture in<br />
lower saxony The paper develops a tool containing<br />
design concepts and general criteria for a vernacular<br />
architecture approach in Lower Saxony. It focuses<br />
on an analysis of Lower Saxony’s building history and<br />
its qualities in respect of typology, spatial organisation,<br />
materials, construction methods and socioeconomic<br />
context. The latter is directed in particular at an assessment<br />
of the local network of economic actors, who<br />
through the exchange of knowledge, labour and products<br />
formulate a social fabric alongside the economic<br />
one. The aim is to reveal local building traditions while<br />
simultaneously creating a new cultural nexus.<br />
In the course of this analysis, discussion of the<br />
world’s culture and its influence on vernacular architecture<br />
is essential. It is this aspect alone that enables<br />
us to reflect on the built history and reformulate it as<br />
an abstract intervention.<br />
1 Frampton, Kenneth: Towards a Critical Regionalism: Six Points for an<br />
Architecture of Resistance. Pluto Press, London 1983, S. 17<br />
2 Lindner, Werner: Das Nie<strong>der</strong>sächsische Bauernhaus in Deutschland <strong>und</strong><br />
Holland. Ernst Geibel Verlagsbuchhandlung, <strong>Hannover</strong> 1912, S. 19<br />
3 ebenda, S. 34<br />
4 Johannsen, Carl Ingwer: Das Nie<strong>der</strong>deutsche Hallenhaus <strong>und</strong> seine<br />
Nebengebäude im Kreis Lüchow-Dannenberg. Dissertation Technische<br />
<strong>Universität</strong>, Braunschweig 1979, S. 77<br />
5 Pfefferkorn, Rudolf: Norddeutsche Backsteingotik. Hans Christian Verlag,<br />
Hamburg 1984, S. 7<br />
6 ebenda, S. 22<br />
7 ebenda, S. 64<br />
sören tanke<br />
Betreuung: Prof. Dr. Margitta Buchert<br />
<strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> Kunst 20. / 21. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
89
wahrnehmung<br />
von geschlechterrollen<br />
im<br />
architekturberuf<br />
zur ausstellung „frau<br />
architekt“ Die andauernde<br />
For<strong>der</strong>ung nach<br />
Gleichstellung von Frauen<br />
im Berufsfeld <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong><br />
betrifft nicht nur den<br />
Wunsch nach gleichwertigen Karrierechancen o<strong>der</strong><br />
gerechter Bezahlung. Architektinnen gehören nach<br />
wie vor zu den unsichtbaren Berufsfrauen, nicht nur<br />
im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t. Dass Frauen vor o<strong>der</strong> im Mittelalter,<br />
in <strong>der</strong> Renaissance, im Barock o<strong>der</strong> zu Beginn <strong>der</strong><br />
Industrialisierung bereits als Baumeisterinnen aktiv<br />
waren, ist kaum bekannt <strong>und</strong> wenig erforscht. Sichtbar<br />
sind bisher nur einige wenige Pionierinnen. Die Abteilung<br />
Planungs- <strong>und</strong> <strong>Architektur</strong>soziologie widmet<br />
sich seit einiger Zeit auch in <strong>der</strong> Lehre <strong>der</strong> Erforschung<br />
bekannter <strong>und</strong> noch unbekannter Frauenbiografien im<br />
Berufsfeld von <strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> Planung. Historische<br />
Forschungen, Beiträge <strong>und</strong> Biografien werden dazu<br />
mit solchen aus <strong>der</strong> heutigen Arbeitspraxis kombiniert<br />
<strong>und</strong> aufeinan<strong>der</strong> bezogen. Ziel ist die Aufarbeitung von<br />
Lebens- <strong>und</strong> Werksbiografien von Architektinnen gestern<br />
<strong>und</strong> heute sowie die Generierung von Wissensbeiträgen<br />
im historischen <strong>und</strong> aktuellen Diskurs über die<br />
Sichtbarkeit von Frauen als Baumeisterinnen, Theoretikerinnen<br />
<strong>und</strong> Entwerferinnen.<br />
Den Rahmen <strong>für</strong> das Kurzprojekt <strong>und</strong> zwei Exkursionen<br />
im Wintersemester 2017/<strong>18</strong> bot die Ausstellung<br />
„Frau Architekt“, die von September 2017 bis<br />
März 20<strong>18</strong> im Deutschen <strong>Architektur</strong>museum DAM in<br />
Frankfurt am Main gezeigt wurde. Sie stellte 22 Frauen,<br />
die die <strong>Architektur</strong> maßgeblich beeinflusst haben<br />
o<strong>der</strong> sie ganz aktuell prägen, in ihren professionellen<br />
<strong>und</strong> persönlichen Kontexten dar. „Sie beginnt bei Emilie<br />
Winkelmann, die 1907 als erste Frau ein <strong>Architektur</strong>büro<br />
in Deutschland gegründet hat <strong>und</strong> endet mit<br />
dem Bauen in <strong>der</strong> Nachwendezeit, in Berlin <strong>und</strong> den<br />
neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n. Die Ausstellung, ergänzt durch<br />
ein umfangreiches Rahmenprogramm, möchte Frauen<br />
in <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong> besser sichtbar machen, sie aus <strong>der</strong><br />
Anonymität herausholen <strong>und</strong> möglichst vielen Gesicht<br />
<strong>und</strong> Stimme geben.“ 1 Neben einer Exkursion zur Ausstellung<br />
wurde den Studierenden die Teilnahme am<br />
internationalen Symposium „Women Architects and<br />
Politics in the long 20th Century. Biographies, Buildings,<br />
Ideologies, Memories“ angeboten, um auch den<br />
internationalen Forschungsstand <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />
Diskurse miteinzubeziehen.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Teilnahme am Symposium in Begleitung<br />
von Lisa Kietzke galt es, eigenen Forschungsfragen<br />
nachzugehen. So wurden nicht nur einzelne<br />
Biografien <strong>der</strong> ausgestellten Architektinnen analysiert,<br />
son<strong>der</strong>n auch Interviews mit den Referentinnen <strong>der</strong><br />
Veranstaltung geführt, wobei sich das Erkenntnisinteresse<br />
sowohl auf die jeweiligen Beträge als auch<br />
auf die persönlichen Lebensläufe <strong>und</strong> Arbeiten als Architektinnen<br />
<strong>und</strong> Biografieforscherinnen richtete.<br />
Das Kurzprojekt „ausgestellt <strong>–</strong> Frau_Architekt<br />
o<strong>der</strong>: Die an<strong>der</strong>e Seite <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong>“ unter Leitung<br />
von Insa Meyer befasste sich sowohl mit <strong>der</strong> Rezeption<br />
<strong>der</strong> Ausstellung <strong>und</strong> des dazugehörigen Kataloges als<br />
auch mit dem Deutschen <strong>Architektur</strong>museum in<br />
Frankfurt am Main. Ziel <strong>der</strong> Lehrveranstaltung war die<br />
Sensibilisierung <strong>für</strong> das Thema Frauen <strong>–</strong> <strong>Architektur</strong><br />
<strong>–</strong> Raum. Die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Ausstellung<br />
beinhaltete den räumlichen Ausdruck von Geschlechterverhältnissen<br />
<strong>und</strong> (Macht-)Strukturen, die es zu<br />
hinterfragen galt <strong>und</strong> gilt. Über die gesetzten Themen<br />
hinaus galt es, eigene Erkenntnisinteressen auszumachen,<br />
Forschungsfragen zu konzipieren <strong>und</strong> diesen<br />
auf individuellen Wegen nachzugehen.<br />
Zurück in <strong>Hannover</strong> diskutierte die Gruppe <strong>der</strong><br />
Lehrenden <strong>und</strong> Studierenden ausgiebig über das Erlebte<br />
<strong>und</strong> Gesehene. Im Fortgang erarbeiteten einzelne<br />
Teams Thesen <strong>und</strong> Forschungsfragen zum gewählten<br />
Thema. Merklich rückte auch die eigene Lebensbiografie<br />
in den Fokus <strong>der</strong> wissenschaftlichen Arbeit. 50 Prozent<br />
<strong>der</strong> Teilnehmerinnen haben einen direkten o<strong>der</strong><br />
indirekten Migrationshintergr<strong>und</strong>. Fragen nach <strong>der</strong><br />
beruflichen Situation von Architektinnen aus den Herkunftslän<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Teilnehmerinnen des Projektes o<strong>der</strong><br />
auch <strong>der</strong> Situation von Frauen im <strong>Architektur</strong>studium<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Herkunftslän<strong>der</strong> wurden aufgeworfen<br />
<strong>und</strong> untersucht. In telefonischen Interviews <strong>und</strong> in Befragungen<br />
via Mailaustausch o<strong>der</strong> Skype konnten Architektinnen<br />
<strong>und</strong> <strong>Architektur</strong>studentinnen beispielsweise<br />
aus Afghanistan o<strong>der</strong> Kurdistan 2 befragt <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten<br />
<strong>und</strong> Differenzen aufgezeigt werden.<br />
Vergleiche mit Architektinnen in Deutschland wurden<br />
hergestellt <strong>und</strong> analysiert.<br />
Die Studentinnen Stephanie Hesse, Laura Kettler<br />
<strong>und</strong> Rebekka Siebert befassten sich mit Architektinnen<br />
<strong>und</strong> Architekten in <strong>Hannover</strong> <strong>und</strong> werteten einen<br />
eigens generierten Fragebogen aus, <strong>der</strong> sich mit<br />
<strong>der</strong> Wahrnehmung von Geschlechterrollen im <strong>Architektur</strong>beruf<br />
befasste. Diese umfassende quantitative<br />
Befragung wurde im Nachgang mit den Kennzahlen<br />
<strong>der</strong> Architektenkammer Nie<strong>der</strong>sachsen verglichen.<br />
Die Studentinnen hatten nach Recherchen zwar Erkenntnisse,<br />
beispielsweise eines Gen<strong>der</strong> Pay Gaps (aus<br />
2006) in Höhe von 31,1 Prozent in <strong>Architektur</strong>- <strong>und</strong><br />
Ingenieurbüros festgestellt 3 , aktuelle Zahlen aus dem<br />
Jahr 20<strong>18</strong> in Bezug auf „Gehaltslücken“ bei Architektinnen<br />
<strong>und</strong> Architekten in <strong>Hannover</strong> fehlten jedoch.<br />
Weitere Lücken sollten durch den Fragebogen aufgedeckt<br />
<strong>und</strong> ausgewertet werden. Insgesamt wurden<br />
über die Plattform LimeSurvey 140 <strong>Hannover</strong>aner<br />
<strong>Architektur</strong>büros angeschrieben <strong>und</strong> 98 Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter anonymisiert befragt. Von den 98<br />
Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmern waren in <strong>der</strong> Umfrage<br />
47 Prozent weiblich <strong>und</strong> 53 Prozent männlich.<br />
Hier wird ein Unterschied zu den Zahlen <strong>der</strong> Architektenkammer<br />
deutlich: Dort ist lediglich ein Frauenanteil<br />
von 33 Prozent zu verzeichnen.<br />
Die Studentinnen wollten unter an<strong>der</strong>em wissen,<br />
„ob <strong>und</strong> inwiefern Geschlechterunterschiede eine Rolle<br />
spielten“. Dazu entwickelten sie drei Thesen:<br />
1. These: Die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf ist<br />
<strong>für</strong> Frauen schwieriger<br />
2. These: Die Karrierechancen von Frauen sind geringer<br />
3. These: Das Geschlecht ist eine Determinante im Berufsalltag<br />
Die Befragung zeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie<br />
<strong>und</strong> Beruf <strong>für</strong> Frauen weiterhin schwierig ist. Haben<br />
Architektinnen Kin<strong>der</strong>, so ist dies noch immer mit<br />
Einbußen <strong>für</strong> ihre Karriere verb<strong>und</strong>en. Sie nehmen<br />
längere Unterbrechungen ihrer Berufstätigkeit in Kauf<br />
<strong>und</strong> arbeiten in höherem Maße in Teilzeit als Männer.<br />
Dieser Umstand trägt vermutlich auch dazu bei, dass<br />
sie deutlich weniger verdienen. Die Untersuchung bestätigt:<br />
Frauen üben in größeren Büros seltener Führungsaufgaben<br />
aus <strong>und</strong> sind seltener selbstständig<br />
98
tätig. Auch im Berufsalltag werden Unterschiede deutlich:<br />
So fühlen sich Frauen häufiger aufgr<strong>und</strong> ihres<br />
Geschlechtes benachteiligt als Männer, denen ihr Geschlecht<br />
<strong>–</strong> auch gefühlt <strong>–</strong> eher zugutekommt. Die Aktualität<br />
des Themas wird hier genauso deutlich wie <strong>der</strong><br />
Umstand, dass es noch ein langer Weg ist, bis Frauen<br />
im <strong>Architektur</strong>beruf völlig gleichberechtigt sind. Für<br />
eine kontinuierliche Verbesserung <strong>der</strong> Situation empfehlen<br />
die Studentinnen eine regelmäßige Wie<strong>der</strong>-<br />
Wie hoch ist Ihr Einkommen?<br />
11 %<br />
2 %<br />
61 %<br />
29 %<br />
39 %<br />
17 %<br />
32 %<br />
8 %<br />
41 %<br />
15 %<br />
F M F M F M F M<br />
< 20.000 € 20.000 € <strong>–</strong> 40.000 € <strong>–</strong> 60.000 € <strong>–</strong><br />
40.000 € 60.000 € 80.000 €<br />
holung solcher Untersuchungen. Ihre Arbeit liefert<br />
einen Beitrag zur Sichtbarkeit <strong>der</strong> aktuellen Situation<br />
von Architektinnen <strong>und</strong> Architekten in <strong>Hannover</strong>. Sie<br />
schafft ein Bewusstsein <strong>für</strong> die defizitäre Gleichberechtigung<br />
im <strong>Architektur</strong>beruf. Nur durch regelmäßige<br />
Umfragen, die das Thema <strong>der</strong> Gleichbehandlung abfragen,<br />
werden Verän<strong>der</strong>ungen im Denken initiiert<br />
<strong>und</strong> in letzter Konsequenz auch ein verän<strong>der</strong>tes Handeln<br />
in puncto Gleichbehandlung vollzogen.<br />
Wer übernimmt im Büro „Care-Aufgaben“ wie Kaffee kochen, Geburtstagsgeschenke organisieren etc.?<br />
57 %<br />
10 %<br />
F M<br />
80.000 € <strong>–</strong><br />
100.000 €<br />
3 %<br />
12 %<br />
F M<br />
> 100.000 €<br />
perception of gen<strong>der</strong> roles in the architectural<br />
profession <strong>–</strong> project and excursions<br />
to the exhibition frau architekt The department<br />
PA_soz is dedicated to the acquisition of knowledge<br />
as it contributes to the historical and current<br />
discourse on the visibility of women as buil<strong>der</strong>s, architectural<br />
theoreticians and designers. In the context<br />
of the exhibition “Frau Architekt” 09.2017 <strong>–</strong> 03.20<strong>18</strong><br />
and the international symposium “Women Architects<br />
and Politics in the long 20th Century. Biographies,<br />
Buildings, Ideologies, Memories” 02.20<strong>18</strong> that took<br />
place in the German Museum of Architecture DAM<br />
in Frankfurt, students developed their own research<br />
projects in the winter term 2017/<strong>18</strong>. The authors of the<br />
work presented here examined, among other issues,<br />
the current situation of men and women architects<br />
in Hanover and interviewed 98 employees in architectural<br />
firms on the following topics: professional life,<br />
work/life balance and career opportunities for women.<br />
12 Monate*<br />
12 Monate *<br />
12 Monate*<br />
28%<br />
27%<br />
JA<br />
28 % 27 %<br />
Frauen<br />
28%<br />
Frauen<br />
JA<br />
27%<br />
63% 67%<br />
NEIN<br />
63% 67%<br />
63 %<br />
NEIN<br />
Männer<br />
Männer<br />
67 %<br />
2 Monate *<br />
2 Monate*<br />
Abb.1: Gab es Unterbrechungen, Frauen<br />
die Sie sich <strong>für</strong> Ihr/e Kind/er Männer<br />
genommen haben? Wenn ja, wie lange?<br />
*Durchschnittswert aller Umfrageteilnehmer_innen mit Kind(ern)<br />
Gab es Unterbrechungen, die Sie sich <strong>für</strong> Ihr/e<br />
Kind/er genommen haben? Wenn ja, wie lange?<br />
*Durchschnittswert aller Teilnehmerinnen <strong>und</strong><br />
Teilnehmer mit Kind(ern)<br />
2 Monate*<br />
Abb.1: Gab es Unterbrechungen, die Sie sich <strong>für</strong> Ihr/e Kind/er genommen haben? Wenn ja, wie lange?<br />
*Durchschnittswert aller Umfrageteilnehmer_innen mit Kind(ern)<br />
2 %<br />
25 %<br />
17 %<br />
10 % 8 %<br />
F M<br />
überwiegend<br />
männliche Kollegen<br />
F M<br />
etwa gleich<br />
F M<br />
überwiegend<br />
weibliche Kolleginnen<br />
F M<br />
keine Angaben<br />
1 DAM: Flyer zur Ausstellung „Frau Architekt“. Frankfurt 2017<br />
2 Die studentische Arbeit befasst sich mit dem Teil Kurdistans im<br />
Norden des Iraks.<br />
3 Finke, Claudia: Verdienstunterschiede zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen.<br />
Wiesbaden 2010, S. 44<br />
stephanie hesse, laura kettler,<br />
rebekka siebert<br />
Betreuung: Prof. Dr. Barbara Zibell, Insa Meyer,<br />
Lisa Kietzke<br />
Planungs- <strong>und</strong> <strong>Architektur</strong>soziologie<br />
99
forschung<br />
<strong>und</strong> lehre<br />
Promotion<br />
Forschung<br />
Lehre
monuments of everyday life<br />
> SEITE 154<br />
„aber dann, mit familie, ist<br />
einfach das dorfleben viel,<br />
viel besser“<br />
> SEITE 155<br />
planungskulturen kooperativer<br />
stadtgrün-entwicklung<br />
> SEITE 158<br />
bürger werden initiativ<br />
> SEITE 156<br />
habitate <strong>der</strong> zukunft<br />
> SEITE 159<br />
multilokalität in ländlich<br />
geprägten räumen<br />
nie<strong>der</strong>sachsens<br />
> SEITE 157<br />
enob: eltstore<br />
> SEITE 160<br />
enmodus<br />
> SEITE 161<br />
dynamics of periphery<br />
> SEITE 162<br />
baltic coast<br />
> SEITE 163<br />
creative heritage<br />
> SEITE 164<br />
das ruhrgebiet<br />
> SEITE 165<br />
in(food)-structures<br />
> SEITE 166<br />
architektur denken.<br />
forschendes lernen.<br />
> SEITE 167<br />
naturverträgliche<br />
energieversorgung 2050<br />
> SEITE 170<br />
grossstadt gestalten<br />
> SEITE 168<br />
kre:aktiv<br />
> SEITE 171<br />
bewertung kultureller<br />
ökosystemleistungen in<br />
deutschland<br />
> SEITE 169<br />
zehn jahre lehrauftrag<br />
am institut <strong>für</strong><br />
landschaftsarchitektur<br />
> SEITE 172
Herwarth von Bittenfeld, Carl/Zibell, Barbara (Hg.):<br />
baukultur im diskurs <strong>–</strong> positionen zur kultur<br />
des bauens. <strong>Hannover</strong> 2017 Die Publikation<br />
zeichnet den mehrjährigen Diskurs zwischen Lehre,<br />
Forschung <strong>und</strong> bauen<strong>der</strong> bzw. planen<strong>der</strong> Praxis nach,<br />
<strong>der</strong> 2011 mit einem Workshop begann <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
2017 vorläufig abgeschlossen wurde. Die<br />
vorgestellten vier Formate (Workshop, Projekt, Forum,<br />
Symposium) verstehen sich als Bausteine auf dem<br />
Weg <strong>der</strong> Erkenntnisbildung <strong>und</strong> somit als Bestandteile<br />
eines andauernden Kommunikationsprozesses über<br />
ein Kernthema in <strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> Städtebau, <strong>Landschaft</strong>s-<br />
<strong>und</strong> Freiraumgestaltung. Mögen sie <strong>der</strong> weiteren<br />
Reflexion dienen <strong>und</strong> dazu beitragen, neue Diskussionen<br />
anzuregen, Vermittlungsformate zu generieren<br />
<strong>und</strong> vielfältige Forschungsthemen auszulösen.<br />
[IES <strong>–</strong> Stadt- <strong>und</strong> Raumentwicklung / IGT <strong>–</strong> Planungs<strong>und</strong><br />
<strong>Architektur</strong>soziologie]<br />
Gesellschaft in Göttingen (ASG) veranstaltet wurde.<br />
Neben zahlreichen Beiträgen aus Wissenschaft <strong>und</strong><br />
Praxis enthält <strong>der</strong> Band einen Katalog an politischen<br />
For<strong>der</strong>ungen, die aus den Vorträgen <strong>und</strong> Diskussionen<br />
abgeleitet wurden.<br />
[gen<strong>der</strong>_archland]<br />
Böhm, Ulrike/Vogels, Anna/Zahiri, Cyrus/Paul,<br />
Kerstin/Benfer, Katja/Leal, Rita (Hg.): diy beijing<br />
<strong>–</strong> fluid spaces. Detmold 2017 Seit Anfang <strong>der</strong><br />
1980er Jahre hat sich das Stadtgefüge Beijings stark<br />
gewandelt. Zu den weniger bekannten Phänomenen<br />
gehört <strong>der</strong> Umbau von Danwei-Wohnsiedlungen <strong>der</strong><br />
1950 bis 1980er Jahre. Mit <strong>der</strong> Öffnung <strong>der</strong> Quartiere<br />
hin zu den umgebenden Stadträumen hat sich<br />
<strong>der</strong> Charakter <strong>der</strong> Orte stark verän<strong>der</strong>t. Anstelle von<br />
Distanz- <strong>und</strong> Schmuckflächen sind inzwischen Straßen-<br />
<strong>und</strong> Platzräume entstanden. Das Potenzial dieser<br />
kollektiv erstellten Stadträume wird anhand von ausgewählten<br />
Fallbeispielen vorgestellt. Gr<strong>und</strong>lage dazu<br />
bilden Zeichnungen, Fotografien sowie Interviews. Die<br />
Beispiele illustrieren unterschiedliche Möglichkeiten,<br />
monofunktionale Siedlungen zu gemischten Quartieren<br />
weiterzuentwickeln.<br />
[ILA <strong>–</strong> Darstellung in <strong>der</strong> <strong>Landschaft</strong>sarchitektur]<br />
tur <strong>–</strong> von grau zu grün. Detmold 2017 Der<br />
Zuzug in die Städte führt zur Nachverdichtung <strong>und</strong><br />
damit zu wachsendem Druck auf innerstädtische<br />
Freiflächen. Als Reaktion auf die entstehenden Defizite<br />
bietet sich <strong>der</strong> Umbau von Infrastrukturflächen<br />
an. 22 Beispiele illustrieren das breite Spektrum dieses<br />
neu entstandenen Freiraumtyps. Das Augenmerk<br />
liegt auf Projekten, die vorhandene graue Infrastruktur<br />
in eine neue grüne überführen, wie Straßenüberdeckelungen,<br />
Transformationen von Verkehrstrassen<br />
sowie ungenutzte Räume unterhalb von Brücken. Aus<br />
dieser Auswahl werden die Qualitäten von elf Best-<br />
Practice-Projekten näher vorgestellt, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
Entwurfsansatz <strong>und</strong> die städtebauliche Einbindung.<br />
[ILA <strong>–</strong> Darstellung in <strong>der</strong> <strong>Landschaft</strong>sarchitektur]<br />
Foto: Julian Martitz<br />
Fahning, Ines/Großenbacher, Veronika/Möl<strong>der</strong>s, Tanja/<br />
Wotha, Brigitte (Hg.): frauen bewegen landwirtschaft.<br />
landwirtschaft bewegt frauen. Göttingen<br />
2017 Der Sammelband dokumentiert die 3. Internationale<br />
Tagung zu Frauen in <strong>der</strong> Landwirtschaft,<br />
die vom 3. bis 6. April 2017 in Schwäbisch Hall stattfand<br />
<strong>und</strong> in Kooperation mit dem Evangelischen Bauernwerk<br />
in Württemberg e.V. <strong>und</strong> <strong>der</strong> Agrarsozialen<br />
Benfer, Katja/Böhm, Ulrike/Zahiri, Cyrus/Paul, Kerstin/<br />
Leal, Rita/ Vogels, Anna (Hg.): grüne infrastruk-<br />
Anklam, Lara-Samira/Franz, Viviane/Göttgens, Lukas/<br />
Jacobs, Lea/Mittelstaedt, Anna/Philipp, Henrike/<br />
Senne, Maike/Stanke, Tabea/Stemwedel, Marleen:<br />
biotope tischen auf! <strong>–</strong> ein naturschutzkochbuch<br />
aus dem institut <strong>für</strong> umweltplanung.<br />
<strong>Hannover</strong> 2017 Wer sich <strong>für</strong> ungewöhnliche<br />
Gerichte interessiert, die gleichzeitig dem Naturschutz<br />
<strong>18</strong>6
dienen, findet in diesem praktischen Ringbuch zahlreiche<br />
Anregungen. Gefährdete Lebensräume im fränkischen<br />
Landkreis Forchheim werden mit ihren Arten <strong>und</strong><br />
Lebensgemeinschaften <strong>und</strong> den essbaren Produkten<br />
vorgestellt, die bei naturschutzgerechter Landnutzung<br />
entstehen. Die Ergebnisse einer studentischen Projektarbeit<br />
sind auch <strong>für</strong> Naturschutz-Köche an<strong>der</strong>er Regionen<br />
interessant.<br />
[IUP <strong>–</strong> <strong>Landschaft</strong>spflege <strong>und</strong> Naturschutz]<br />
Foto: Julian Martitz<br />
Stöckmann, Frie<strong>der</strong>ike/IUP (Hg.): streuobst in<br />
aller m<strong>und</strong>e! <strong>–</strong> ein konzept zur inwertsetzung<br />
ausgewählter streuobstbestände im<br />
raum hannover. Arbeitsmaterialien Band 59, <strong>Hannover</strong><br />
2017 Streuobst in aller M<strong>und</strong>e <strong>–</strong> diese Aussage<br />
stellt Frie<strong>der</strong>ike Stöckmann ihrer Arbeit voraus <strong>und</strong><br />
macht damit auf ein zentrales Problem beim Schutz<br />
von Streuobstbeständen aufmerksam: Ohne sinnvolle<br />
Nutzung <strong>und</strong> Verwertung des Obstes fehlt die Nachhaltigkeit.<br />
In ihrem Konzept zur Inwertsetzung ausgewählter<br />
Streuobstbestände steht diese Erkenntnis<br />
im Mittelpunkt, von <strong>der</strong> aus die Streuobstbestände als<br />
Erlebnisangebote entwickelt werden. Die Autorin erarbeitete<br />
ihr Konzept <strong>für</strong> den Raum <strong>Hannover</strong>, es lässt<br />
sich jedoch gut auf an<strong>der</strong>e Regionen übertragen.<br />
[IUP <strong>–</strong> <strong>Landschaft</strong>spflege <strong>und</strong> Naturschutz]<br />
Bümmerstede, Hanna/IUP (Hg.): spuren des wiesenbaus<br />
um 1900 im wendener land <strong>–</strong> ein beitrag<br />
zum landschaft lesen lernen in südwestfalen.<br />
Arbeitsmaterialien Band 60, <strong>Hannover</strong><br />
2017 Manche Grünland-Gebiete in Deutschland weisen<br />
heute eine mehr als hun<strong>der</strong>tjährige Geschichte des<br />
Wiesenbaus auf: Mithilfe eines komplexen Systems<br />
aus Be- <strong>und</strong> Entwässerungsanlagen sollten die Wiesenerträge<br />
zur Sicherung <strong>der</strong> Viehfütterung gesteigert<br />
werden. In Wiesenbauschulen wurden Wiesenbaumeister<br />
ausgebildet, die diese Kunstwiesen planten<br />
<strong>und</strong> anlegten. Im Wendener Land in Südwestfalen<br />
sind noch zahlreiche Spuren des Wiesenbaus in <strong>der</strong><br />
<strong>Landschaft</strong> wahrnehmbar. Ihre Geschichte wird anhand<br />
von historische Akten, Plänen <strong>und</strong> Fotografien<br />
sowie Erzählungen <strong>der</strong> älteren Bevölkerung aufgezeigt.<br />
[IUP <strong>–</strong> <strong>Landschaft</strong>spflege <strong>und</strong> Naturschutz]<br />
Othengrafen, Frank/Serraos, Konstantinos (Hg.): urban<br />
resilience, climate change and adaptation.<br />
coping with heat islands in the dense urban<br />
area of athens, greece. <strong>Hannover</strong>/Athen<br />
20<strong>18</strong><br />
[IUP <strong>–</strong> Raumordnung <strong>und</strong> Regionalentwicklung]<br />
Foto: Julian Martitz<br />
Michalczyk, Julia/IUP (Hg.): urbane vulnerabilitäts-analyse<br />
gegenüber hitze am beispiel<br />
<strong>der</strong> stadt hannover. Arbeitsmaterialien<br />
Band 61, <strong>Hannover</strong> 2017 Die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Vulnerabilität urbaner Räume spielt eine zentrale<br />
Rolle <strong>für</strong> die Erhaltung einer ges<strong>und</strong>en Lebensqualität.<br />
Raumnutzungen, die gegenüber den Auswirkungen<br />
des Klimawandels beson<strong>der</strong>s verw<strong>und</strong>bar<br />
sind, müssen identifiziert <strong>und</strong> durch planerische<br />
Maßnahmen anpassungsfähiger gemacht werden.<br />
Anhand einer GIS-basierten Analyse identifiziert<br />
die Autorin die Vulnerabilitäten <strong>der</strong> Stadt <strong>Hannover</strong><br />
gegenüber Hitze, abhängig von den verschiedenen<br />
Anpassungskapazitäten des Raumes. Die Analyse zeigt,<br />
dass vor allem Verdichtungsräume mit wenig Grün,<br />
Industrie- <strong>und</strong> Gewerbeflächen verw<strong>und</strong>bar sind.<br />
[IUP <strong>–</strong> Raumordnung <strong>und</strong> Regionalentwicklung]<br />
symposien <strong>und</strong> workshops<br />
produktive provinzstadt <strong>–</strong> fachlicher nachwuchs<br />
entwirft zukunft Die diesjährige,<br />
vom BMI geför<strong>der</strong>te <strong>und</strong> <strong>der</strong> TU Berlin koordinierte<br />
Winterschule zu dem hochaktuellen Thema <strong>der</strong> Produktivität<br />
von Provinzstädten fand an <strong>der</strong> Fachhochschule<br />
in Erfurt statt. Die Studierenden Greta Gleich<br />
<strong>und</strong> Lennart von Hofe nahmen gemeinsam mit Studierenden<br />
von zehn weiteren <strong>Universität</strong>en an dem<br />
spannenden fünftägigen Workshop teil <strong>und</strong> entwarfen<br />
innovative Konzepte <strong>für</strong> einen Campus Rurale in drei<br />
Provinzstädten in Thüringen.<br />
[IES <strong>–</strong> Städtebauliches Entwerfen]<br />
garda reading Der Workshop „Garda Reading“<br />
am 24. November 2017 wurde in Kooperation mit <strong>der</strong><br />
<strong>Universität</strong> Trient in Riva del Garda (Italien) durchgeführt.<br />
Für den Workshop stellten die Stadt Riva <strong>und</strong> das<br />
Museo Alto Garda einen Saal in <strong>der</strong> Festung La Rocca <strong>–</strong><br />
vor Riva im Gardasee <strong>–</strong> zur Verfügung. Der Workshop<br />
befasste sich mit dem Talraum <strong>der</strong> Busa nördlich des<br />
Gardasees, mit Überlagerungen von Siedlungsstrukturen,<br />
naturräumlichen Elementen <strong>und</strong> Infrastrukturen,<br />
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