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Hamburger Ärztemagazin November 2018

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Anzeigenmagazin<br />

Hüft- oder Knie-OP<br />

Schneller fit durch<br />

Fast-Track-Chirurgie<br />

Dr. Heiko Spank, Chefarzt der Klinik<br />

für Spezielle Orthopädische Chirurgie<br />

und Unfallchirurgie im Vivantes<br />

Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin<br />

Prof. Dr. Thorsten Gehrke,<br />

Ärztlicher Direktor der Helios<br />

Endo-Klinik Hamburg<br />

Sie ist mit jährlich fast 400.000<br />

Operationen einer der häufigsten<br />

chirurgischen Eingriffe<br />

in Deutschland: eine Hüftoder<br />

Knieoperation. Für viele<br />

Betroffene ist diese Operation aber<br />

bislang mit großen Einschränkungen<br />

verbunden. Ein modernes chirurgisches<br />

Verfahren – genannt<br />

Fast-Track – verspricht nun auch<br />

bei uns kürzere Klinikaufenthalte<br />

und eine schnellere Genesung.<br />

Aber stimmt es tatsächlich, dass<br />

man mit einem neuen Hüft- oder<br />

Kniegelenk das operierte Bein<br />

gleich nach der Operation belasten<br />

kann?<br />

Gilt das für alle Patienten? Ist<br />

schneller auch besser? „Bei dem<br />

Fast-Track-Verfahren können Patienten<br />

bereits am Tag der Operation<br />

aufstehen, haben geringere<br />

Schmerzen und liegen kürzer im<br />

Krankenhaus“, fasst es Prof. Dr.<br />

Thorsten Gehrke zusammen. Der<br />

Ärztliche Direktor der Helios Endo-Klinik<br />

Hamburg schätzt, dass<br />

rund 80 Prozent der Patienten von<br />

dem Verfahren profitieren können.<br />

Dieses Konzept gibt es schon seit<br />

mehr als 25 Jahren in vielen Ländern<br />

und wird als „Rapid Recovery“,<br />

also verbesserte Wiederherstellung<br />

des Patienten nach einer<br />

Operation, bezeichnet.<br />

„Eine Optimierung der Endoprothesenoperationen<br />

wird zukünftig<br />

nicht mehr allein durch die<br />

„Beim Fast-Track-<br />

Verfahren können<br />

Patienten bereits am<br />

Tag der Operation<br />

aufstehen.“<br />

Entwicklung neuartiger Prothesenmodelle<br />

erzielt werden können“,<br />

sagt Dr. Heiko Spank, Chefarzt<br />

der Klinik für Spezielle<br />

Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie<br />

im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum<br />

in Berlin.<br />

„Vielmehr können wir die Verbesserung<br />

der Behandlung nur<br />

durch Vorsorge vor der Operation,<br />

über Änderungen in den Operationstechniken<br />

bis hin zur Nachbehandlung<br />

erreichen.“ „Rapid<br />

Recovery“ führt dazu, dass der Patient<br />

bedeutend schneller selbstständig<br />

ist. Er kann sich selber anziehen,<br />

aus dem Bett steigen und<br />

sowohl der Toilettengang als auch<br />

das Treppensteigen sind für ihn<br />

schneller möglich. Er ist also deutlich<br />

früher als heute in der Lage,<br />

seine alltäglichen Aktivitäten wieder<br />

aufzunehmen. „Bereits am<br />

Aufnahmetag gibt es Patientenschulungen“,<br />

erklärt Prof. Dr.<br />

Gehrke.<br />

„Unsere Patienten lernen etwa<br />

das Laufen mit den Gehstützen – so<br />

gehen sie bereits gut vorbereitet in<br />

ihre Operation und kommen danach<br />

besser aus dem Bett und mit<br />

den Gehstützen zurecht.“ Auf die<br />

Verwendung von Kathetern wird<br />

weitgehend verzichtet. Störende<br />

Blasenkatheter oder Drainageschläuche<br />

werden möglichst nicht<br />

verwendet. „Sehr wichtig ist zudem<br />

ein effektives Schmerzmanagement,<br />

denn je weniger Schmerz ein<br />

Patient spürt, umso leichter fällt es<br />

ihm, das Bewegungsprogramm<br />

nach der Operation zu absolvieren“,<br />

so Prof. Dr. Gehrke.<br />

Bereits am Tag der Operation<br />

erfolgt die erste Mobilisation. Nur<br />

einen Tag später finden die ersten<br />

täglichen krankengymnastischen<br />

Übungen statt. Wenn die Heilung<br />

gut verläuft und keine Komplikationen<br />

auftreten, können Patienten<br />

bereits ab dem fünften Tag nach<br />

der Operation nach Hause oder<br />

direkt in die Rehabilitation entlassen<br />

werden. „Wir müssen aber immer<br />

genau schauen, für welche<br />

Patienten dieses Konzept passt. Es<br />

hängt immer vom Einzelfall ab:<br />

Wie alt ist ein Patient und hat er<br />

beispielsweise Begleiterkrankungen?“,<br />

meint Dr. Spank.<br />

<br />

Peter Claußen<br />

Fotos: Andrey Popov/stock.adobe.com; , Helios Endo-Klinik Hamburg, Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH<br />

16 | <strong>Ärztemagazin</strong> <strong>November</strong> <strong>2018</strong>

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