Hamburger Ärztemagazin November 2018
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Anzeigenmagazin<br />
Hilfe bei müden Knochen<br />
Bewegung und Ernährung für starke Gelenke<br />
Dr. Roel van der Most, Facharzt<br />
für Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />
Fachbereichsleiter Orthopädie,<br />
Sektionsleiter Endoprothetik und<br />
Hüfterkrankungen, Asklepios<br />
Klinik St. Georg<br />
Nils Kerwer, Facharzt für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie, Inhaber<br />
Orthopädische Praxis Großhansdorf<br />
und Chefarzt der Orthopädie der<br />
Park-Klinik Manhagen<br />
Was tun gegen müde<br />
Knochen? Sport und<br />
gesunde Ernährung!<br />
Unsere Gelenke bleiben länger<br />
gesund, wenn sie bewegt werden.<br />
„Eine gute Versorgung mit Nährstoffen<br />
und allem voran Bewegung<br />
und Aktivität ist wichtig, damit der<br />
Knorpel über die Gelenkflüssigkeit<br />
ernährt werden kann“, erklärt Nils<br />
Kerwer, Facharzt für Orthopädie,<br />
Unfallchirurgie und Sportmedizin.<br />
„Erst der Wechsel von Be- und<br />
Entlastung versorgt Gelenke optimal“,<br />
so der Orthopäde. Für eine<br />
lange Gesundheit unserer Gelenke<br />
sind Nährstoffe der Treibstoff und<br />
die tägliche Bewegung der Motor.<br />
Forscher und Mediziner sind sich<br />
sicher: Bewegung wirkt wie ein<br />
Spitzen-Medikament. Die erste<br />
Maßnahme bei Gelenkproblemen?<br />
Übergewicht bekämpfen.<br />
Die zweite: gesund essen. Ein<br />
Gelenk – oder genauer gesagt –<br />
der Knorpel ist auf die ununterbrochene<br />
Versorgung von wichtigen<br />
Nährstoffen durch die Gelenkflüssigkeit<br />
angewiesen. Die Nährstoffe,<br />
die wir mit der Nahrung aufnehmen,<br />
gelangen über das Blut in<br />
die Gelenkflüssigkeit. Sie enthält<br />
Mineralstoffe, Zucker und Eiweiß.<br />
Wichtige Gelenkbausteine sind in<br />
diesem Zusammenhang Glucosaminsulfat,<br />
Chondroitinsulfat,<br />
Kollagenhydrolysat und Hyaluronsäure.<br />
Sie binden große Mengen<br />
Wasser und ermöglichen das buchstäblich<br />
reibungslose Funktionieren<br />
der Gelenke. Sind zu wenige dieser<br />
Bestandteile vorhanden, geht<br />
„Für eine lange<br />
Gesundheit unserer<br />
Gelenke sind Nährstoffe<br />
der Treibstoff und<br />
die tägliche Bewegung<br />
der Motor.“<br />
das auf Kosten der Elastizität. Bei<br />
einer mangelhaften Versorgung mit<br />
Nährstoffen muss der Gelenkknorpel<br />
„hungern” und wird abgebaut.<br />
Ist der Knorpel zerstört, reiben die<br />
Knochen direkt aufeinander. „Unser<br />
Gelenkknorpel funktioniert wie<br />
ein Schwamm; er nimmt bei Bewegung<br />
wichtige Nährstoffe auf<br />
und transportiert Abbauprodukte<br />
ab“, so Dr. Roel van der Most. „Erst<br />
durch regelmäßige körperliche Aktivität<br />
kann der gefäßfreie Knorpel<br />
die wertvollen Nährstoffe aufnehmen<br />
– ähnlich wie ein Schwamm,<br />
der zusammengedrückt wird und<br />
sich wieder ausdehnt“, sagt der<br />
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
an der Asklepios Klinik<br />
St. Georg. Bei jedem Schritt<br />
wird der Knorpel „massiert” und<br />
leicht zusammengepresst. Durch<br />
diesen Pumpmechanismus werden<br />
frische Nährstoffe in den Knorpel<br />
befördert. Lässt die Druckbelastung<br />
nach, fließt die Flüssigkeit in den<br />
Gelenkspalt zurück und nimmt<br />
auf diesem Wege auch Abbauprodukte<br />
aus dem Knorpel mit. Diese<br />
Stoffe werden von der Gelenkinnenhaut<br />
aufgenommen und über<br />
den Blutweg abtransportiert. Eine<br />
eingeschränkte Beweglichkeit oder<br />
dauerhafte Druckbelastung führt<br />
auch zu Ernährungsstörungen<br />
des Knorpels. „Fehlt die körperliche<br />
Bewegung, bleiben Abbauprodukte<br />
einfach im Knorpel liegen<br />
und wichtige Nährstoffe erreichen<br />
ihn nicht in geeigneter Menge“, so<br />
Dr. van der Most. <br />
<br />
Peter Claußen<br />
Fotos: MandicJovan/Fotolia; privat<br />
6 | <strong>Ärztemagazin</strong> <strong>November</strong> <strong>2018</strong>