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Weihnachtsfestkreis 2018 - online

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Nachgefragt: Mission und Auftrag I<br />

Diesem folgt dann das Kyrie, dem Eingeständnis der Erneuerungsbedürftigkeit<br />

folgt der Ruf der Erneuerungsempfänglichkeit. Im „Herr, erbarme<br />

Dich“ sagen wir Jesus: „Du bist mächtig, uns zu helfen; auch ich<br />

brauche Deine Hilfe, schenke sie mir“.<br />

All das darf umfangen sein vom großen Vertrauen, das sich in einem<br />

Lobpreis-Lied so ausdrückt: „Ich danke Dir, dass Du mich kennst und<br />

trotzdem liebst, und dass Du mich beim Namen nennst und mir vergibst.<br />

Herr, Du richtest mich wieder auf und Du hebst mich zu Dir hinauf…“<br />

Exkurs: Das Geschenk der Beichte<br />

Dieses Grundsätzliche muss freilich konkret werden, namentlich in der<br />

Beichte. Wie wir zu dieser stehen, hängt vom Blick auf die Beichte ab.<br />

Ich kann zum Beispiel anfangen mit der Frage: „Muss ich vor der Kommunion<br />

zur Beichte gehen?“ Diese ist nicht falsch, oft arg vernachlässigt,<br />

aber führt doch dazu, dass ich frage: „Muss ich wirklich oder komm ich<br />

noch ohne davon…?“ Dem folgt schnell die Frage: „Ja, wer hat denn<br />

überhaupt das Recht, mir zu sagen, wann ich muss und wann nicht…?“<br />

Und es kommt zu Auflehnung und Ablehnung gegenüber diesem Sakrament,<br />

wie es die meisten in sich tragen.<br />

Ein neuer Blick auf die Beichte wäre wohltuend, der so anfängt: Jesus<br />

will mich erneuern, er will mein Wachstum, um meinetwillen, weil er es<br />

gut mit mir meint. Seine Liebe beglückt mich (unfassbar, dass er sich für<br />

mich in die Ärmlichkeit der Krippe hineinlegen lässt) und zugleich beschämt<br />

sie mich: „So sehr liebt er mich?“ Und ich komme in der Tat darauf,<br />

dass ich nicht zuerst Böses getan, sondern Gutes unterlassen habe<br />

- gemessen am Maßstab seiner Liebe. So reift in mir die Einsicht: „Ich<br />

muss beichten“, nicht weil es mir von außen auferlegt wird, sondern weil<br />

die Liebe Christi mich drängt.<br />

Je tiefer die Beziehung zu Gott ist oder wird, desto einsichtiger wird die<br />

Beichte. Nicht selten fragt man, was denn die „ganz Frommen“ zu beichten<br />

hätten, „die sind ja eh so heilig“… Je näher man dem Heiligen kommt,<br />

desto sensibler wird man für das Unheilige, desto höher wird das Verlangen,<br />

zu wachsen - nicht aus eigener Kraft, sondern durch seine (sakramentale)<br />

Unterstützung und Hilfe.<br />

Außerdem: Schuld muss ausgesprochen und Vergebung einem zugesagt<br />

werden. Dann herrscht Sünde nicht mehr - nicht durch Ignoranz von<br />

Sünde und Schuld, auch nicht durch „Selbstvergebung“, die es so nicht<br />

gibt, sondern durch Inanspruchnahme des Lamm Gottes, das die Sünde<br />

der Welt hinwegnimmt (vgl. Joh 1,29) - auch meine ganz persönliche.

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