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Keine Fachkraft für den Kinderschutz in Henstedt-Ulzburg

Mit freundlicher Genehmigung von Frau Nicole Scholmann, Segeberger Zeitung

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38 HENSTEDT-ULZBURG<br />

SONNABEND, 8. DEZEMBER 2018<br />

83-Jährige auf<br />

Zebrastreifen<br />

angefahren<br />

NORDERSTEDT. Mit schweren<br />

Verletzungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Krankenhaus<br />

gebracht wer<strong>den</strong> musste<br />

am Donnerstag e<strong>in</strong>e 83-jährige<br />

Fußgänger<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> 73-Jähriger<br />

aus Norderstedt befuhr gegen<br />

14 Uhr mit se<strong>in</strong>em Mercedes-<br />

Benz die <strong>Ulzburg</strong>er Straße. Er<br />

bog dann l<strong>in</strong>ks <strong>in</strong> die Straße Alter<br />

Kirchweg ab. Zu dieser Zeit<br />

überquerte die 83-Jährige aus<br />

Norderstedt gerade bei Grün<br />

<strong>den</strong> Zebrastreifen an der dortigen<br />

Kreuzung <strong>Ulzburg</strong>er Straße/Alter<br />

Kirchweg, als sie vom<br />

Auto des Rentners erfasst wurde,<br />

der die Fußgänger<strong>in</strong> nach<br />

eigenen Angaben übersehen<br />

hatte. Während die alte Dame<br />

schwere Verletzungen erlitt,<br />

blieb der Unfallverursacher<br />

unverletzt. An se<strong>in</strong>em Auto<br />

entstand nur m<strong>in</strong>imaler Sachscha<strong>den</strong>.<br />

tö<br />

Adventskonzert<br />

des Chor-Vere<strong>in</strong>s<br />

KISDORF. „Machet die Tore<br />

weit“, diese Kantate schrieb<br />

Georg Philipp Telemann <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> ersten Advent als Aufforderung<br />

an die Christen, alles<br />

vorzubereiten <strong>für</strong> <strong>den</strong> E<strong>in</strong>zug<br />

des Königs der Ehren. Auch<br />

die Tore der Frie<strong>den</strong>skirche<br />

am Etzberg 59 stehen am<br />

Sonntag, 16. Dezember, weit<br />

offen zum Empfang der Zuhörer<br />

<strong>für</strong> das festliche Adventskonzert<br />

des Chor-Vere<strong>in</strong>s Kisdorf.<br />

Im 100. Jahr se<strong>in</strong>es Bestehens<br />

wird der mehr als 60 Sänger<strong>in</strong>nen<br />

und Sänger<br />

umfassende Chor mit adventlicher<br />

Musik e<strong>in</strong>stimmen auf<br />

das Weihnachtsfest. Ab 16 Uhr<br />

gibt es Kaffee und Kuchen, der<br />

E<strong>in</strong>lass <strong>in</strong> die Kirche erfolgt um<br />

16.30 Uhr. Das von Chorleiter<br />

Hans Thiemann ausgesuchte<br />

Programm beg<strong>in</strong>nt um 17 Uhr.<br />

Es ist sehr vielfältig und auf<br />

Weihnachten abgestimmt. pa<br />

HENSTEDT-ULZBURG. Die Diskussion<br />

um e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Stelle <strong>in</strong> der Verwaltung, die<br />

sich mit dem Bereich <strong>K<strong>in</strong>derschutz</strong><br />

beschäftigt, ist zunächst<br />

beendet. Mit knapper Mehrheit<br />

lehnte der Hauptausschuss<br />

<strong>den</strong> Vorschlag der Verwaltung<br />

ab, im Stellenplan<br />

2019 e<strong>in</strong>e neue Vollzeitstelle<br />

da<strong>für</strong> e<strong>in</strong>zuplanen. Die bei<strong>den</strong><br />

Wählergeme<strong>in</strong>schaften WHU<br />

und BFB sowie die FDP (6<br />

Stimmen) setzten sich gegen<br />

CDU und SPD (5 Stimmen)<br />

Bibeltexte, Lieder<br />

und Psalme <strong>in</strong> Bildern<br />

Zu e<strong>in</strong>em Familiengottesdienst gehören e<strong>in</strong> gut<br />

aufgelegter Kantor an der Orgel, viele Familien,<br />

Spaß beim S<strong>in</strong>gen und Spielen, e<strong>in</strong>e Taufe sowie<br />

die nötige Muße zur Andacht. Das alles gab es <strong>in</strong><br />

der Schmalfelder Gna<strong>den</strong>kirche. Die über 100<br />

Besucher waren somit auch Garanten <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e<br />

anschließende gut besuchte Bilderausstellung<br />

der Lobpreismaler von der St. Petrus Kirche<br />

<strong>Henstedt</strong>-Rhen im Geme<strong>in</strong>dehaus. Rund 30<br />

Bilder zierten die Wände. Eigens zur Adventszeit<br />

haben die Maler e<strong>in</strong>en Wand- und Tischkalender<br />

<strong>für</strong> 2019 mit ihren schönsten Bildern drucken<br />

lassen. Dieser konnte, wie auch die ausgestellten<br />

Bilder, gekauft wer<strong>den</strong>. Die Erlöse kommen<br />

geme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen zu Gute. Vor vier<br />

Jahren wurde die Rhener Malgruppe von Frigga<br />

Vollertsen (2. v. re., 75) gegründet. Sie fand mit<br />

Petra Hoffmann e<strong>in</strong>e studierte Künstler<strong>in</strong> die ihr<br />

Wissen an Malmetho<strong>den</strong> weitergab. „Lobpreismalerei<br />

bedeutet Bibeltexte, Lieder oder Psalmen<br />

<strong>in</strong> Bildern auszudrücken“, erklärt Annamarie<br />

Prey (l<strong>in</strong>ks, 65). Sie arbeitet gerne mit Acryl,<br />

Kreide und Wasserfarben und hat die Gruppe<br />

übernommen, zu der auch Evel<strong>in</strong> Friedrich (2. v.<br />

li. 58) und Kar<strong>in</strong> S<strong>in</strong>ne (58) gehören. E<strong>in</strong>ziger<br />

Mann ist Bernard Bahr (71). Se<strong>in</strong>e Lei<strong>den</strong>schaft<br />

gehört <strong>den</strong> Aquarellen und <strong>den</strong> Stiftzeichnungen.<br />

FOTO: GERD REINARTZ<br />

<strong>Ke<strong>in</strong>e</strong> <strong>Fachkraft</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>K<strong>in</strong>derschutz</strong><br />

Hauptausschuss lehnt neue Vollzeitstelle ab – Fachleute hatten Erweiterung des Arbeitsbereichs empfohlen<br />

VON NICOLE SCHOLMANN<br />

......................................................................<br />

Es geht nicht<br />

um Persönliches.<br />

Klaus-Peter Eberhard,<br />

FDP<br />

durch. Vorausgegangen waren<br />

monatelange verbissene<br />

und hitzige Diskussionen <strong>in</strong><br />

der Öffentlichkeit und h<strong>in</strong>ter<br />

verschlossenen Türen. Bereits<br />

im Sommer war die Verwaltung<br />

mit dem Vorschlag <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Ausschuss gegangen, dass e<strong>in</strong>e<br />

pädagogische Fachstelle<br />

e<strong>in</strong>gerichtet wer<strong>den</strong> soll, die<br />

sich um <strong>K<strong>in</strong>derschutz</strong> und<br />

Schulträgerangelegenheiten<br />

kümmern sollte.<br />

Bisher wer<strong>den</strong> die Aufgaben<br />

von e<strong>in</strong>er Verwaltungsmitarbeiter<strong>in</strong><br />

übernommen, die allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch die Kita-Fachberatung<br />

im Auge behalten<br />

muss. 80 Prozent ihrer Tätigkeit<br />

– so die Aussagen der Verwaltung<br />

– drehen sich rund um<br />

<strong>den</strong> <strong>K<strong>in</strong>derschutz</strong>. Mit E<strong>in</strong>richtung<br />

des Eigenbetriebes <strong>für</strong><br />

die zehn Kitas der Geme<strong>in</strong>de<br />

bot sich nun die Chance, die<br />

ursprüngliche Stelle dem Eigenbetrieb<br />

als Kita-Fachberatung<br />

unterzuordnen und e<strong>in</strong>en<br />

neuen Arbeitsplatz <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>derschutz</strong><br />

e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Der Wunsch von Bürgermeister<br />

Stefan Bauer, dass es<br />

nun doch nicht darum gehe, ob<br />

die neue pädagogische Fachstelle<br />

komme, sondern wo sie<br />

angesiedelt sei – Eigenbetrieb<br />

oder Verwaltung–, platzte wie<br />

e<strong>in</strong>e Seifenblase.<br />

Tile Abel (BFB) bekräftigte,<br />

dass zwei Vollzeitstellen unnötig<br />

seien und man bisher doch<br />

gut gefahren sei. Zudem gebe<br />

es das Kreisjugendamt, dass<br />

bei K<strong>in</strong>deswohlgefährdungen<br />

e<strong>in</strong>greife. Abel fühlte sich von<br />

Bürgermeister Bauer im Verfahren<br />

falsch <strong>in</strong>formiert, nur,<br />

damit die BFB pro Fachstelle<br />

stimme. Klaus-Peter Eberhard<br />

(FDP) widersprach Bürgermeister<br />

Bauer, der von e<strong>in</strong>er<br />

„Bestrafungsaktion gegen die<br />

Verwaltung“ gesprochen hatte.<br />

„Es geht nicht um Persönliches“,<br />

machte der Liberale<br />

deutlich. H<strong>in</strong>tergrund: Die<br />

Verwaltung und die Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

hatten sich bei der Frage<br />

nach e<strong>in</strong>er neuen Struktur<br />

der zehn Kitas der Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>für</strong> die Form des Eigenbetriebes<br />

stark gemacht und damit<br />

gegen die Mehrheit <strong>in</strong> der<br />

Kommunalpolitik, die die Organisationsform<br />

der Anstalt öffentlichen<br />

Rechts (AöR) gefordert<br />

und beschlossen hatte. E<strong>in</strong>e<br />

Initiative von engagierten<br />

Eltern hatte daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Bürgerentscheid auf die Be<strong>in</strong>e<br />

gestellt und ihn letztlich <strong>für</strong><br />

sich und damit <strong>für</strong> <strong>den</strong> Eigenbetrieb<br />

entschie<strong>den</strong>. Der<br />

Mehrheitsbeschluss musste<br />

somit wieder e<strong>in</strong>kassiert wer<strong>den</strong>.<br />

Diese schmerzliche Niederlage<br />

– so viele Beteiligte –<br />

habe tiefe Gräben zwischen<br />

Verwaltung und Teilen der Politik<br />

gezogen.<br />

Horst Ostwald (SPD) verwies<br />

auf die Empfehlungen<br />

von Kreisverwaltung, M<strong>in</strong>isterium<br />

und <strong>den</strong> Leitern des Kita-<br />

Eigenbetriebes, wonach e<strong>in</strong>e<br />

Ich höre gerne<br />

auf die Fachleute.<br />

Horst Ostwald,<br />

SPD<br />

pädagogische Fachstelle „zu<br />

begrüßen“ sei. „Ich höre gerne<br />

auf die Fachleute“, sagte Ostwald<br />

und machte sich stark <strong>für</strong><br />

die Stelle. Gleichstellungsbeauftragte<br />

Svenja Gruber appellierte<br />

an die Ausschussmitglieder,<br />

sich <strong>für</strong> die neue Stelle<br />

zu entschei<strong>den</strong>. „Es liegt an Ihnen,<br />

was Ihnen der <strong>K<strong>in</strong>derschutz</strong><br />

wert ist“, sagte Gruber.<br />

Obwohl die Verwaltungsmitarbeiter<br />

und Bürgermeister<br />

Bauer gekämpft hatten wie die<br />

Löwen, zogen ihre Argumente<br />

nicht. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder<br />

lehnte die<br />

zusätzliche Stelle ab. Katr<strong>in</strong><br />

Iversen (WHU): „Das s<strong>in</strong>d ja<br />

nur Empfehlungen.“ Die SPD<br />

hat angekündigt, am Thema<br />

dranzubleiben. „Wir s<strong>in</strong>d noch<br />

nicht durch damit“, machte<br />

Ostwald deutlich.<br />

GEDANKEN ZUM SONNTAG<br />

Die große Sehnsucht nach Licht<br />

Ra<strong>in</strong>er Franke<br />

Krankenhausseelsorger an der<br />

Asklepios-Kl<strong>in</strong>ik Nord-Heidberg<br />

Warten Sie auf etwas, wenn<br />

Sie diese Zeilen lesen? Haben<br />

Sie überhaupt Zeit dazu? Warten<br />

Sie darauf, dass etwas aufhört<br />

oder erst neu beg<strong>in</strong>nt?<br />

Biblische Texte zur Adventszeit<br />

sprechen viel von Katastrophen<br />

– und dass dar<strong>in</strong> etwas<br />

Neues auf uns zukommen wird.<br />

Im dunkler wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Jahr<br />

hängen wir Sterne <strong>in</strong> die Nacht<br />

und zün<strong>den</strong> Kerzen an. Auch<br />

im Krankenhaus, <strong>in</strong> dem ich als<br />

Seelsorger arbeite, ist die Dunkelheit<br />

zu spüren und die Sehnsucht<br />

nach Licht.<br />

Im Warten s<strong>in</strong>d die Sehnsucht<br />

nach Leben und se<strong>in</strong>e<br />

Kostbarkeit zu spüren und zugleich,<br />

wie verrückt das Leben<br />

„draußen“ ist, wie gestresst<br />

oder wie e<strong>in</strong>sam. In der Dunkelheit<br />

des Wartens taucht aber<br />

immer wieder Licht auf <strong>in</strong> der<br />

Seelsorge und zwischen Patienten<br />

und Mitarbeiten<strong>den</strong>:<br />

E<strong>in</strong> Seufzer, Entspannung, e<strong>in</strong><br />

Lächeln ersche<strong>in</strong>t, e<strong>in</strong>e Begegnung,<br />

<strong>in</strong> der beide <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Moment bewegt s<strong>in</strong>d von der<br />

Schönheit <strong>in</strong> diesem Gesicht,<br />

von der Würde und Kostbarkeit.<br />

Das Krankenhaus ist e<strong>in</strong> Ort<br />

voller Geschichten, wie von der<br />

Frau, die e<strong>in</strong>es Tages beschlossen<br />

hat, die Menschen an ihrer<br />

Bushaltestelle anzusprechen :<br />

„Dann freue ich mich darauf,<br />

am nächsten Tag dort wieder<br />

auf <strong>den</strong> Bus zu warten!“ Außerdem<br />

bepflanzt sie dort die wenigen<br />

Stellen dunkler Erde zwischen<br />

Pflasterste<strong>in</strong>en mit Blumen.<br />

Sie wartet jetzt schon<br />

freudig auf <strong>den</strong> Frühl<strong>in</strong>g:<br />

„Wenn es heller wird, werde<br />

ich jede Menge Blumensamen<br />

dort sähen – e<strong>in</strong>jährige Pflanzen.<br />

Das Leben ist zu kostbar!“

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