ESC Ecumenical Spiritual Center - Diakonie Neuendettelsau
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Bruder Benedikt W. Traut<br />
Bei einem so vielfältig begabten<br />
Künstler wie Bruder Benedikt W.<br />
Traut sucht man zunächst einen<br />
geeigneten Zugang, der die Tür zu<br />
seinem künstlerischen Schaffen<br />
öffnet. Folgen wir einer seiner eigenen<br />
Aussagen, so bietet sich das<br />
Thema Licht an. „Der wesentliche<br />
Bestandteil meiner Bilder ist das<br />
Licht“ oder an anderer Stelle etwas<br />
ausführlicher: „Aquarelle sind<br />
Wege des Lichts, eingefangenes<br />
Licht. Sie lassen das Licht durch<br />
bis auf den Grund des Papiers<br />
und wieder zurück zum Auge des<br />
Betrachters. Das Aquarell ist für<br />
mich ein Weg, Spuren des Lichtes<br />
aufscheinen zu lassen, die Nähe<br />
des Unnahbaren zu erahnen. Es<br />
gibt mir die Möglichkeit, spirituelle<br />
Suche und manuelles Tun, Geist<br />
und Handwerk zu einem Ganzen<br />
zu verschmelzen, in eine geistigsinnliche<br />
Synthese zu bringen.“<br />
Ein Leben lang hat der heute<br />
76-jährige Künstler und evangelische<br />
Mönch nach dem Lichtspalt<br />
Ausschau gehalten, der ihm wenigsten<br />
einen kurzen Blick in jene<br />
Welt zulässt, von der er träumt<br />
und nach der er sich sehnt. Und<br />
er ist sich sicher, dass sie am Ende<br />
in der Vollendung der Schöpfung<br />
Gottes aufbrechen wird. Aber hier<br />
auf Erden, der anderen Seite, leben<br />
wir noch in Raum und Zeit von<br />
1/2011 <strong>Diakonie</strong>&<strong>Spiritual</strong>ität<br />
Sehnsucht<br />
nach dem Licht<br />
des Lebens<br />
<strong>Spiritual</strong>ität in Worten, Farben und Formen:<br />
das Lebenswerk von Benedikt W. Traut<br />
Werden und Vergehen auf jene<br />
Zukunft hin, die durch die Auferstehung<br />
Jesu Christi schon ihre<br />
Strahlkraft entfaltet. „Der Auferstandene<br />
ist eine Licht-Figur<br />
oder anders gesagt, ein Licht-<br />
Wesen strahlender, sich verströmender<br />
Substanz.“<br />
Benedikt W. Traut, gehört seit<br />
1957 der Christusbruderschaft,<br />
einem evangelischen Orden in<br />
Selbitz/Hof an der Saale an und<br />
lebt seit 1994, eng verbunden mit<br />
dem Orden, als externer Ordensmann<br />
und freischaffender Künstler<br />
in Gundelfingen bei Freiburg im<br />
Breisgau. Weit ist sein Arbeitsfeld:<br />
Architektur, Baukunst, Plastiken,<br />
Bildsteine, Glasfenster, Wandbilder,<br />
Gobelins, Paramente, Graphik-<br />
Design, Plakate, Signets, Buchgestaltung,<br />
angewandte Grafik und<br />
experimentelle Typographie und<br />
Photographik. All das konnte in<br />
den vergangenen Jahrzehnten in<br />
Ausstellungen an vielen Orten im<br />
In- und Ausland betrachtet und<br />
bewundert werden. Aber zusätzlich<br />
bringt er seine spirituellen<br />
Sehnsüchte und Hoffnungen im<br />
geschriebenen Wort, in Meditationen,<br />
Essays und Gedichten zum<br />
Ausdruck. Sein Verleger stellt fest:<br />
„Diese Art von Verbindung zwischen<br />
Bildnerischem und Lyrik<br />
ist sehr selten“.<br />
Schöpfungskreuz 1974, Altarfenster in Betondickglas,<br />
Evangelische Kirche in Gottmadingen, Baden<br />
LebensWege<br />
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