Ihr Anzeiger Itzehoe 50 2018
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AUS DER REGION<br />
<strong>Itzehoe</strong> - 15. Dezember <strong>2018</strong> - Seite 4<br />
„Das schaukelt das Hirn schon mal<br />
gut durcheinander“<br />
<strong>Itzehoe</strong> (tc) – Stockfinster ist es<br />
hier am Mittwochabend, kurz<br />
nach 20 Uhr am Eckgebäude<br />
auf dem Gelände der ehemaligen<br />
Gudewill-Kaserne. Das<br />
schwache Licht der Leuchtwerbung<br />
der Kampfsportgemeinschaft<br />
(KSG) Arashi hoch<br />
oben am Haus reicht kaum<br />
bis auf den Weg, der von der<br />
Straße zum Eingang führt.<br />
Fast rechnet man damit, dass<br />
jemand aus dem Gebüsch<br />
springt, dann könnte gleich<br />
das angewendet werden, was<br />
oben im vierten Stock gelehrt<br />
Wert: Selbstverteidigung. Krav<br />
Maga. Keine Kampfkunst, kein<br />
Kampfsport, sondern ein Nahkampfsystem,<br />
das einzig das<br />
Ziel hat, möglichst unbeschadet<br />
aus gefährlichen oder<br />
bedrohlichen Situation zu entkommen.<br />
Vierter Stock! Allein die Treppen<br />
dürften für das Aufwärmprogramm<br />
schon reichen,<br />
doch oben scheucht Trainer<br />
Andreas Rohde seine Kursteilnehmer<br />
zu hämmernden Bässen<br />
durch den Trainingsraum.<br />
Drei Frauen und drei Männer<br />
sind es heute, die gerade bei<br />
kurzen Sprints, Liegestütz und<br />
Sit-ups die Muskeln anheizen<br />
und die Sehnen dehnen. Vor<br />
zwei Jahren hat Rohde mit<br />
der Krav-Maga-Gruppe die<br />
jüngste Sparte der KSG Arashi<br />
gegründet, mittlerweile ist sie<br />
eine seiner größten Trainingsgruppe.<br />
„Da ist die Halsschlagader, da zimmert ihr drauf.“ Trainer Andreas Rohde demonstriert, wie man sich im Ernstfall verteidigen kann.<br />
Zimperlich sollte beim Krav-Maga-Training niemand sein. Oder man legt die Zurückhaltung schnell ab.<br />
Fotos/Titelfoto: Claaßen<br />
Janin Hildebrand hat „Angreifer“ Maik Peetz zu Boden gebracht und fixiert ihn dort.<br />
Die Schaumstoffrolle neben ihm simuliert ein Messer, dass Janin ihm abgenommen<br />
hat.<br />
Bei Krav Maga geht es<br />
nicht um Ästhetik oder<br />
Regeln, sondern um<br />
realitätsnahe<br />
Selbstverteidigung<br />
Krav Maga entstammt dem israelischen<br />
Militär. Es gibt keine<br />
Regeln, keine Punkte, keine<br />
Wettkämpfe. Und ästhetisch<br />
ist es auch nicht. „Wenn man<br />
in die Situation gerät, sich verteidigen<br />
zu müssen, wird sich<br />
auch kein Angreifer an Regeln<br />
und Ästhetik halten“, sagt Rohde.<br />
Das Training ist hochpulsig<br />
und hat eine vergleichsweise<br />
kleine Palette an Techniken,<br />
dafür werden Stressdrills inszeniert<br />
und Konfrontationen<br />
in Rollenspielen geübt.<br />
Plötzlich fangen die Teilnehmer<br />
an, sich gegenseitig zu<br />
bepöbeln und anzuschreien<br />
und wollen sich an die Wäsche<br />
gehen. Rohde zeigt, wie<br />
man die Angreifer irritiert und<br />
angeht: Mit Geschrei und gezielten<br />
Schlägen. „Da ist die<br />
Halsschlagader, da zimmert<br />
ihr drauf, das schaukelt das<br />
Hirn schon mal gut durcheinander.“<br />
Und dann möglichst<br />
abhauen und die Polizei rufen.<br />
Schläge blocken, in die Weichteile<br />
treten – Berührungsängste<br />
darf man beim Training nicht<br />
haben und in ernsten Situationen<br />
erst recht nicht, deswegen<br />
wird hier so real wie möglich<br />
trainiert. Nicht<br />
umsonst<br />
gehören<br />
Tiefschutz,<br />
Kopfschutz,<br />
Pads und Pratzen zum<br />
unverzichtbaren Zubehör. Hier<br />
im Training werden die Rollen<br />
und Trainingspartner gewechselt,<br />
Täter- und Opferrolle<br />
changieren.<br />
Gerade hat Janin Hildebrand<br />
ihren „Angreifer“ zu Boden<br />
gebracht, hat ein Knie auf<br />
dem Nacken, das andere auf<br />
dem Rücken, den verdrehten<br />
Arm des „Täters“ fest im Griff.<br />
Seit fünf Wochen ist sie dabei.<br />
Hauptsächlich, so sagt sie, um<br />
ihre Fitness zu verbessern,<br />
aber auch um zu lernen, wie<br />
sie mit bedrohlichen Situationen<br />
umgehen soll. „Ich bin<br />
Läuferin, gerade im Dunkeln<br />
läuft das Unwohlsein immer<br />
mit, da gibt dieses<br />
Training<br />
echt<br />
eine gute<br />
Sicherheit.“<br />
Sechs Monate, meint<br />
Andreas Rohde, dauere es<br />
ungefähr, bis Schläge, Tritte<br />
und Techniken so sicher sitzen,<br />
dass sie auch in Stresssituationen<br />
schnell abgerufen<br />
werden könnten. Dazu werden<br />
auch Angriffe mit Messer,<br />
Stöcken und sogar Pistolen<br />
geübt. Der durchaus auch mal<br />
ruppige Körperkontakt macht<br />
den drei Frauen hier nichts<br />
aus. „Das macht das Training<br />
direkt und realistisch“, sagt Janin<br />
Hildebrand.<br />
Zum Trainingsende dreht Andreas<br />
Rohde die Musik lauter,<br />
das Licht runter. Jetzt werden<br />
Angriffe im Dunkeln geübt,<br />
dann mit Stroboskoplicht.<br />
„Es soll niemand den<br />
Helden spielen.“<br />
Trainer Andreas Rohde<br />
Der Stresspegel soll steigen.<br />
„In gefährlichen Situationen<br />
schießt einem auch sofort das<br />
Adrenalin in den Körper, dann<br />
sollen die Schüler die erlernten<br />
Techniken möglichst routiniert<br />
abrufen können.“ Wichtig<br />
ist ihm, dass sie wissen, wie<br />
sie aus dieser Situation herauskommen.<br />
„Denkt dran,<br />
es soll niemand den Helden<br />
spielen.“<br />
Nach anderthalb Stunden ist<br />
das Training vorbei, es geht<br />
die vier Stockwerke wieder<br />
runter, raus auf den dunklen<br />
Weg. Auch wenn man nach<br />
dieser Trainingseinheit weiß<br />
oder zumindest den Hauch einer<br />
Ahnung hat, wie man sich<br />
verhält: ‘ne Lampe oder Laterne<br />
wär‘ schon nicht schlecht.<br />
Mehr Fotos auf ihranzeiger.de<br />
Fotos mit dem<br />
Smartphone –<br />
Nona gibt Tipps<br />
Fotografieren mit dem Handy<br />
ist mittlerweile etwas ganz<br />
Alltägliches geworden. Fast<br />
jeden Tag halten wir damit<br />
unser Leben fest. Schließlich<br />
kann man auch mit einem<br />
Handy wunderschöne Fotos<br />
machen.<br />
In ihrem neuesten<br />
Blog gibt<br />
KTV-Bloggerin<br />
Nona sieben<br />
wertvolle<br />
Tipps, wie richtig<br />
gute Bilder<br />
gelingen. Dabei<br />
geht es unter anwie<br />
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<strong>Ihr</strong><strong>Anzeiger</strong><br />
Neuer Holo-Kalender erhältlich<br />
Hohenlockstedt (mk) – Auch in<br />
diesem Jahr präsentieren die<br />
Vorstandsmitglieder des Vereins<br />
für Kultur und Geschichte<br />
mit der Neuauflage ihres Kalenders<br />
2019 historische Ansichten<br />
aus der Gemeinde. Farb- und<br />
Schwarz-Weiß-Fotos, die von<br />
Jürgen Schmidt ausgewählt<br />
wurden, zieren ihn.<br />
Jeder Monat wird mit aussagestarken<br />
historischen und untertitelten<br />
Ansichten mit einem<br />
entsprechenden Kalendarium<br />
dargestellt. „Einen Schwerpunkt<br />
haben wir bei der Auswahl<br />
der uns von den Familien<br />
Trentelmann und Nubbemeier<br />
zur Verfügung gestellten Fotografien<br />
auf die Landwirtschaft<br />
der 30er Jahre gelegt“, sagt<br />
Vereinsvorsitzender Achim Jabusch.<br />
Für das Deckblatt wählten<br />
die Herausgeber gleich<br />
mehrere Fotografien, darunter<br />
auch ein Farbfoto. Andere Seiten<br />
zeigen unter anderem eine<br />
Freuen sich über eine neue Auflage des historischen Hohenlockstedt-Kalenders (v. l.):<br />
Achim Jabusch , Jürgen Schmidt und Dieter Thara.<br />
Luftaufnahme der Bergsiedlung,<br />
die Lohmühle, Straßenaufnahmen,<br />
eine Winterlandschaft<br />
oder das Ehrenmal.<br />
Angeboten wird der Kalender in<br />
einer Auflage von 100 Stück im<br />
Museum in den DIN-Formaten<br />
A3 und A4 zu einem Preis von<br />
15 und 10 Euro. „Darüber hinaus<br />
Foto: mk<br />
bieten wir auch wieder unseren<br />
mit dem Wasserturm verzierten<br />
Holz-Kugelschreiber im Holzetui,<br />
original Hohenlockstedter<br />
Sturmlaternen sowie Mützen,<br />
Schals und Handschuhe zum<br />
Verkauf an“, so Jabusch – zum<br />
Beispiel beim finnischen Weihnachtsbasar.<br />
Impressum<br />
Herausgeber/Verlagshaus:<br />
KG Roland Werbung Druckerei GmbH & Co.<br />
Mühlenstr. 1a, 24576 Bad Bramstedt,<br />
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Manuskripte und Fotos. Die Verteilung erfolgt kostenlos<br />
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Anzeigen-Preisliste Nr. 41 vom 1.1.<strong>2018</strong>. Handelsregister<br />
Neumünster HRA 1209.<br />
Druckauflage<br />
Bad Bramstedt...24.000 Expl.<br />
<strong>Itzehoe</strong>...............37.800 Expl.<br />
Gesamt..............61.800 Expl.