14.12.2018 Aufrufe

emsmagazin1_WEB

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Steinen befestigt werden, um Erosion durch die<br />

veränderte Strömungsgeschwindigkeit (die nur<br />

in Sperrwerksnähe auftritt) zu verhindern. Die<br />

Kosten für das Projekt werden auf einmalig rund<br />

46 Millionen Euro geschätzt. Zum Vergleich: Das<br />

Baggern in der Ems zur Aufrechterhaltung der<br />

Fahrrinnentiefe kostet wegen der hohen Schlicklasten<br />

jährlich im Schnitt 25 Millionen Euro.<br />

Die Entscheidung des Lenkungskreises des Masterplans<br />

Ems 2050, die Umsetzung der Flexiblen<br />

Tidesteuerung anzugehen, hat übrigens ein weiteres<br />

mögliches Verfahren gegen die Verschlickung<br />

reduziert. Als Alternative zur Tidesteuerung war<br />

im Masterplan auch der Bau von Tidespeicherbecken<br />

am Flusslauf auf seine Machbarkeit hin<br />

überprüft worden. Diese Bauwerke kommen jetzt<br />

nur noch ergänzend in Betracht, wenn die Wirkung<br />

der Tidesteuerung nicht ausreichen sollte.<br />

Dann würden voraussichtlich Tidepolder oberhalb<br />

von Papenburg so angelegt werden müssen,<br />

dass sie sowohl wichtige Lebensräume schaffen<br />

als auch die Strömungsverhältnisse in der Ems so<br />

beeinflussen, dass sie effektiv einen Beitrag zur<br />

Reduzierung der Schlickbelastung leisten.<br />

<br />

■<br />

Foto: Thiemo Eddiks Computergrafik<br />

Technik kontra Schlick: Mit den Toren<br />

des Emssperrwerks ( oben dank Computertrick<br />

einmal ohne Wasser zu sehen)<br />

soll die Tide gesteuert werden. Die Bedienung<br />

erfolgt aus dem Leitstand des<br />

Sperrwerks (links).<br />

Eine Animation der Tidesteuerung finden<br />

Sie auf der Homepage<br />

masterplan-ems.info<br />

Foto: Thorsten Kuchta<br />

Anfang 2017 beauftragte der Lenkungskreis<br />

des Masterplans Ems 2050 die Planer einstimmig,<br />

die Grundlagen für ein Genehmigungsverfahren<br />

zu schaffen. Das Planfeststellungsverfahren<br />

wird auf dieser Grundlage derzeit von<br />

der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />

des Bundes und dem Niedersächsischen Landesbetrieb<br />

für Wasserwirtschaft, Küsten- und<br />

Naturschutz vorbereitet. Dafür müssen u.a.<br />

umfangreiche Modellrechnungen, eine ebenso<br />

umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

sowie ein praxistauglicher Betriebsplan, der<br />

auch die Belange der Schifffahrt angemessen<br />

berücksichtigt, vorgelegt werden. Mit der<br />

Antragstellung wird 2020 gerechnet, mit dem<br />

Was passiert jetzt<br />

Betriebsstart 2022. Über die Planungskosten<br />

haben sich Bund und Land bereits verständigt,<br />

über Betriebs- und Baukosten (Sohlsicherung,<br />

eventuell notwendige Warteliegeplätze für<br />

Schiffe) wird eine Vereinbarung geschlossen.<br />

Die Belange der Schifffahrt werden in einem<br />

Verfahren berücksichtigt, das das Wasserstraßen-<br />

und Schifffahrtsamt Emden führt.<br />

Entsprechend dem Grundsatz des Masterplan-<br />

Verfahrens, Ökonomie und Ökologie gleich zu<br />

gewichten, muss ein Betriebsplan gefunden<br />

werden, der Wirksamkeit gegen die Verschlickung<br />

und Verkehrsverträglichkeit der Sperrzeiten<br />

in ein tragbares Verhältnis setzt. Wie das<br />

geschieht, lesen Sie auf der nächsten Seite.<br />

12 masterplan ems Herbst 2018

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!