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Steinen befestigt werden, um Erosion durch die<br />
veränderte Strömungsgeschwindigkeit (die nur<br />
in Sperrwerksnähe auftritt) zu verhindern. Die<br />
Kosten für das Projekt werden auf einmalig rund<br />
46 Millionen Euro geschätzt. Zum Vergleich: Das<br />
Baggern in der Ems zur Aufrechterhaltung der<br />
Fahrrinnentiefe kostet wegen der hohen Schlicklasten<br />
jährlich im Schnitt 25 Millionen Euro.<br />
Die Entscheidung des Lenkungskreises des Masterplans<br />
Ems 2050, die Umsetzung der Flexiblen<br />
Tidesteuerung anzugehen, hat übrigens ein weiteres<br />
mögliches Verfahren gegen die Verschlickung<br />
reduziert. Als Alternative zur Tidesteuerung war<br />
im Masterplan auch der Bau von Tidespeicherbecken<br />
am Flusslauf auf seine Machbarkeit hin<br />
überprüft worden. Diese Bauwerke kommen jetzt<br />
nur noch ergänzend in Betracht, wenn die Wirkung<br />
der Tidesteuerung nicht ausreichen sollte.<br />
Dann würden voraussichtlich Tidepolder oberhalb<br />
von Papenburg so angelegt werden müssen,<br />
dass sie sowohl wichtige Lebensräume schaffen<br />
als auch die Strömungsverhältnisse in der Ems so<br />
beeinflussen, dass sie effektiv einen Beitrag zur<br />
Reduzierung der Schlickbelastung leisten.<br />
<br />
■<br />
Foto: Thiemo Eddiks Computergrafik<br />
Technik kontra Schlick: Mit den Toren<br />
des Emssperrwerks ( oben dank Computertrick<br />
einmal ohne Wasser zu sehen)<br />
soll die Tide gesteuert werden. Die Bedienung<br />
erfolgt aus dem Leitstand des<br />
Sperrwerks (links).<br />
Eine Animation der Tidesteuerung finden<br />
Sie auf der Homepage<br />
masterplan-ems.info<br />
Foto: Thorsten Kuchta<br />
Anfang 2017 beauftragte der Lenkungskreis<br />
des Masterplans Ems 2050 die Planer einstimmig,<br />
die Grundlagen für ein Genehmigungsverfahren<br />
zu schaffen. Das Planfeststellungsverfahren<br />
wird auf dieser Grundlage derzeit von<br />
der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />
des Bundes und dem Niedersächsischen Landesbetrieb<br />
für Wasserwirtschaft, Küsten- und<br />
Naturschutz vorbereitet. Dafür müssen u.a.<br />
umfangreiche Modellrechnungen, eine ebenso<br />
umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
sowie ein praxistauglicher Betriebsplan, der<br />
auch die Belange der Schifffahrt angemessen<br />
berücksichtigt, vorgelegt werden. Mit der<br />
Antragstellung wird 2020 gerechnet, mit dem<br />
Was passiert jetzt<br />
Betriebsstart 2022. Über die Planungskosten<br />
haben sich Bund und Land bereits verständigt,<br />
über Betriebs- und Baukosten (Sohlsicherung,<br />
eventuell notwendige Warteliegeplätze für<br />
Schiffe) wird eine Vereinbarung geschlossen.<br />
Die Belange der Schifffahrt werden in einem<br />
Verfahren berücksichtigt, das das Wasserstraßen-<br />
und Schifffahrtsamt Emden führt.<br />
Entsprechend dem Grundsatz des Masterplan-<br />
Verfahrens, Ökonomie und Ökologie gleich zu<br />
gewichten, muss ein Betriebsplan gefunden<br />
werden, der Wirksamkeit gegen die Verschlickung<br />
und Verkehrsverträglichkeit der Sperrzeiten<br />
in ein tragbares Verhältnis setzt. Wie das<br />
geschieht, lesen Sie auf der nächsten Seite.<br />
12 masterplan ems Herbst 2018