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Im Hintergrund die Werft, im Vordergrund Natur: Schafe auf<br />

dem Deich bei Vellage, gegenüber von Papenburg.<br />

Foto: Thorsten Kuchta<br />

oder gießen die Erkenntnisse in Anträge, die die<br />

Genehmigungsbehörden in die Lage versetzen<br />

sollen, „Grünes Licht“ zu geben. Was das bedeutet,<br />

lässt sich allein an der geplanten Tidesteuerung<br />

ermessen: Da wird weltweit erstmals ein<br />

Sperrwerk als Schlickbremse eingesetzt, in einem<br />

Fluss, dessen Schlickbelastung weltweit fast einmalig<br />

ist. Dass da viel Grundlagenarbeit geleistet<br />

wird, um eine Genehmigung zu bekommen, erklärt<br />

sich von selbst. Es gibt ja keinen Präzedenzfall.<br />

Und es muss die Schifffahrt mitgenommen<br />

werden, weil das Sperrwerk oft „dicht“ bleibt.<br />

Hier wird deutlich, was es bedeutet, Ökonomie<br />

und Ökologie gleich zu gewichten.<br />

Die Ems, so lautet die Prämisse, wird also weder<br />

zum reinen Schifffahrts- und Überführungskanal,<br />

noch zum Naturparadies ohne jede wirtschaftliche<br />

Nutzung. Der Masterplan Ems 2050 will den<br />

Menschen der Region die wirtschaftliche Zukunft<br />

an der Ems sichern und den Fluss in einen<br />

Zustand bringen, der den ökologischen Ansprüchen<br />

genügt, die Staat und EU sich selbst gesetzt<br />

haben. Einiges ist bereits erreicht, vieles wird<br />

vorbereitet (mehr dazu in diesem Heft).<br />

Dass Kompromisse möglich und zukunftsweisend<br />

sind, hat sich bislang beim Flächenkauf für den<br />

Vogelschutz gezeigt. Der Ankauf von Flächen<br />

war der Hauptgrund für den Widerstand in der<br />

Region gegen den Masterplan Ems. Landwirte<br />

fürchteten sich vor Flächenverlust und höheren<br />

Pachtpreisen. Trotz dieser Befürchtungen wurden<br />

bereits 80 Hektar Vogelschutzflächen erworben,<br />

reibungslos und ohne Konflikte – auch wegen der<br />

direkten Einbindung der Landwirtschaft in einem<br />

eigenen Arbeitskreis Flächenmanagement.<br />

Wer übrigens bei der Jahreszahl 2050 verächtlich<br />

abwinkt – bis dahin soll der Masterplan umgesetzt<br />

sein –, der sollte ins Nachbarland schauen.<br />

Die Niederländer haben für ihren Teil der Ems<br />

(Dollart und Teile der Außenems) ebenfalls einen<br />

Plan aufgestellt. Wie der heißt? „Programma<br />

Eems Dollard 2050“. Auch dort hat man erkannt,<br />

dass gute Lösungen Zeit brauchen. Und: Die<br />

Zusammenarbeit im Masterplan spiegelt sich<br />

auch in der Kooperation mit den Niederlanden.<br />

So wird gemeinsam an neuen Konzepten für das<br />

Schlickmanagement gearbeitet.<br />

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masterplan ems Herbst 2018 7

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