2018_22_impuls
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Die Figuren in Pfisterers Kopf<br />
Der in Innsbruck lebende Grinner Künstler<br />
Josch H. Pfisterer tobt sich im Surrealen aus<br />
Josch H. Pfisterer zeigt noch bis 11. Jänner seine<br />
Werke in der Raika St. Anton.<br />
Foto: Schrott<br />
Schon seit Kindertagen beschäftigt die Malerei<br />
den aus Grins stammenden Künstler<br />
Josch H. Pfisterer. Heute ist seine Wohnung<br />
in Kranebitten zum Ort seines kreativen<br />
Schaffens geworden. Im Surrealismus fühlt<br />
sich der Wahl-Innsbrucker besonders wohl,<br />
auch wenn seine Fähigkeiten weit über das<br />
Malen von schrägen Figuren, unmöglichen<br />
Gestalten und witzigen Blickfängen hinausgehen.<br />
Egal ob man den Blick auf die Parade von<br />
Skulpturen aus Augen und Mündern oder auf<br />
die vielfältige Sammlung aus Gemälden und<br />
halbfertigen Bildern richtet, eins ist es in Josch<br />
Pfisterers Atelier und Wohnung bestimmt<br />
nicht: langweilig. Der 59-Jährige hat sich voll<br />
und ganz dem Surrealismus und dem phantastischen<br />
Realismus verschrieben – zwei Stilrichtungen,<br />
die beim Betrachten der Werke meist<br />
Fragen aufwerfen. „Ohne Erklärung ist meine<br />
Kunst schwer zugänglich“, weiß der Künstler.<br />
„Doch hinter allen Bildern steckt eine Geschichte,<br />
ein Appell oder eine witzige Begebenheit.“<br />
In vielen Fällen verrate der Titel schon einiges<br />
über das Gemälde, wie zum Beispiel beim<br />
Bild „alm Abtrieb“ – eine satirische Anspielung<br />
auf die für Touristen inszenierten Almabtriebe<br />
in manchen Gemeinden Tirols.<br />
Von klein auf<br />
Gemalt hat der gebürtige Grinner immer schon<br />
gern. Nach seiner dreijährigen Lehre zum<br />
Schildermaler in Landeck folgte der Umzug<br />
nach Düsseldorf, wo er seinen Beruf weiter ausübte<br />
und mit einigen namhaften Künstlern wie<br />
Joseph Beuys in Kontakt kam. „Diese Zeit hat<br />
mich wirklich geprägt – künstlerisch wie auch<br />
persönlich“, erinnert er sich. Besonders die<br />
Künstlerkreise haben ihm gefallen, vom fachlichen<br />
Austausch habe er sehr profitiert. Nach<br />
dem erneuten Umzug zurück nach Grins und<br />
später nach Innsbruck widmete sich der Kunstschaffende<br />
hauptberuflich dem Filmen von<br />
wissenschaftlichen Dokumentationen, das<br />
kreative Schaffen rückte in den Hintergrund.<br />
Seit 2009 hat die surrealistische Malerei wieder<br />
einen größeren Stellenwert in Joschs Leben.<br />
Ausgefallen<br />
„Ich komme nicht auf die Ideen für meine Bilder,<br />
die Ideen kommen zu mir“, stellt er vorab<br />
klar. Wirft man einen genaueren Blick auf die<br />
außergewöhnlichen Gemälde, erkennt man,<br />
dass sich gewisse Motive wiederholen. Der<br />
kreative Kopf erzählt: „Ich arbeite viel mit Sinnesorganen<br />
und Körpern, die ich dann skurril<br />
mit anderen Objekten vereine.“ Auf vielen der<br />
Werke spielen weibliche Rundungen die<br />
Hauptrolle, daneben stehen wie selbstverständlich<br />
Pflanzen mit Augen oder ein Mund tut sich<br />
im Boden auf. Der Hintergrund ist meist karg<br />
– charakteristisch für den Surrealismus. Joschs<br />
Techniken sind ebenso vielfältig wie seine Motive:<br />
Sein Repertoire geht über Öl- und Acrylfarben<br />
bis hin zu Holz-, Silber- und Bleistiften.<br />
Auch Drucke und Skulpturen dürfen es von<br />
Zeit zu Zeit sein. Seine Farben wählt der Maler<br />
mit viel Bedacht. „Am liebsten verwende ich<br />
eine Art Hellgrün und Vandykebraun“, plaudert<br />
er aus. Seine Farbpalette sei sehr minimalistisch,<br />
aufs selbst Mischen komme es drauf an.<br />
So ist der Wahl-Innsbrucker beispielsweise<br />
nicht im Besitz der Farben Schwarz oder Grün.<br />
Ausstellungen<br />
Zu seinem 60. Geburtstag plant der Surrealist<br />
nächstes Jahr etwas ganz Besonderes – ein<br />
Rückblick auf seine 50 Jahre als Künstler in<br />
Form einer großen Ausstellung. Schauplatz für<br />
die Pfisterer-Retrospektive sei das Rieder<br />
Schloss Siegmundsried. „Im Moment sind meine<br />
besten Bilder aber noch auf einer anderen<br />
Schau“, berichtet er. Gemeint ist seine Einzelausstellung<br />
in der Raiffeisenbank in St. Anton,<br />
wo man Joschs außergewöhnliche Bilder noch<br />
bis zum 11. Jänner 2019 während der Banköffnungszeiten<br />
bestaunen kann. (nisch)<br />
Potsdamer<br />
Hütte<br />
setzt auf<br />
Wasserkraft<br />
Neues Kleinkraftwerk<br />
ersetzt Dieselaggregat<br />
zur Stromversorgung<br />
Durch einen Brand in der Küche wurde die<br />
Potsdamer Hütte der DAV-Sektion<br />
Dinkelsbühl in den Stubaier Alpen im<br />
Sommer 2017 in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Nun präsentiert sich der Ausgangspunkt<br />
für zahlreiche Skitouren und Wanderungen<br />
im hinteren Fotschertal bei Sellrain fast<br />
komplett saniert. Besonders stolz ist man<br />
auf das neue Kleinwasserkraftwerk, das<br />
die bisherige Energieversorgung mittels<br />
fossiler Brennstoffe ersetzt.<br />
6235 Reith i.A. +43 5337 63329<br />
www.elektro-bischofer.at<br />
Hintere Gasse 1 - 6175 Kematen/Tirol<br />
T 0 52 32/<strong>22</strong> 84, Mobil 0676 3069643<br />
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40 18. Dezember <strong>2018</strong>