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Aus der Chronik der China-Mission von P - Franziskaner in Schwaz

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diesbezüglich noch unglaubliche Zustände. A.R.P. Gebhard erzählt selbst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an P.<br />

Othmar (7.IX.1922), wie viele Opfer und Mühen es noch kurz vorher gekostet habe <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Prov<strong>in</strong>z dah<strong>in</strong> zu wirken, dass die <strong>Mission</strong>salmosen gebucht und an den Prov<strong>in</strong>zial abgeliefert<br />

wurden.<br />

Als e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Frucht <strong>der</strong> Verhandlungen des P. Lätus mit dem Bischof verdient die<br />

Erwerbung des Kreises Kiyang gebucht zu werden. P. Lätus stellte an den Bischof die<br />

Alternative: entwe<strong>der</strong> kommt <strong>der</strong> Kreis Kiyang zur Präfektur Yungchow (woh<strong>in</strong> er auch<br />

politisch gehört), o<strong>der</strong> er breche die Verhandlungen ab, worauf Mons. Monda<strong>in</strong>i über höhere<br />

Weisung auch diesen Kreis noch zu Yungchow schlug (15.VII.1922), zog den <strong>Mission</strong>är P.<br />

Konrad Risso ab, worauf P. Othmar Stimpfl diesen Posten besetzte.<br />

Somit erhielt die Präfektur jenes Gebiet, das auch heute die apostolische Präfektur <strong>in</strong>nehat. In<br />

e<strong>in</strong>em Schreiben vom Jänner 1923 for<strong>der</strong>te <strong>Mission</strong>ssekretär P. Natalis Gubbles vom Bischof<br />

stricte Vorschläge, auf Grund welcher geteilt werden sollte.<br />

Im selben Monat erhielt auch P. Lätus die schon längst erwartete Vollmacht vom Prov<strong>in</strong>zial<br />

P. Egw<strong>in</strong> Berkhofer <strong>in</strong> scriptis, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Namen die Teilungsverhandlungen mit Mons.<br />

Monda<strong>in</strong>i zu führen. Sie lautete folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

Delegatio.<br />

Hisce R. P. Lätus Kovac, <strong>Mission</strong>arius Apost. <strong>in</strong> Hunan Meridionali, tribuo omnes necessarias<br />

facultates ad tractanda negotia circa seperationem proprii territorii Prov<strong>in</strong>ciae St. Leopoldi <strong>in</strong><br />

Tyrolio tradendi cum omnibus quaestionibus annexis.<br />

In quorum fidem<br />

Innsbruck, die 3. Novembris 1922<br />

Fr. Egw<strong>in</strong>us Berkhofer<br />

Vicarius Prov<strong>in</strong>ciae<br />

P. Lätus sandte nun se<strong>in</strong>e Vollmacht dem Bischof (16.I.1923), worauf ihn dieser neuerd<strong>in</strong>gs<br />

zu e<strong>in</strong>em „abboccamento“ e<strong>in</strong>lud, nur erwarte er noch e<strong>in</strong>en wichtigen Brief des Generals, <strong>der</strong><br />

dann auch wenige Tage später e<strong>in</strong>traf. Als nun <strong>der</strong> Bischof den P. Lätus zur Verhandlung reif,<br />

schrieb er selber: „er habe nur ex amore pacis et concordiae et ex reverentia verso il Padre<br />

Generale“ alle se<strong>in</strong>e Bed<strong>in</strong>gungen angenommen. Somit war im großen und ganzen die<br />

Teilung <strong>in</strong> territorialer H<strong>in</strong>sicht erledigt, wenngleich es noch e<strong>in</strong>e Menge an<strong>der</strong>er Punkte zu<br />

verhandeln gab.<br />

Was den e<strong>in</strong>heimischen Klerus betraf, fragte Mons. Monda<strong>in</strong>i im Februar brieflich <strong>in</strong> Rom an,<br />

was für Normen bei <strong>der</strong> Teilung <strong>in</strong> bezug auf den clerus <strong>in</strong>digena zu befolgen seien, worauf er<br />

als Antwort erhielt: Es gebe ke<strong>in</strong>e bestimmten Normen, es werde <strong>von</strong> Fall zu Fall<br />

entschieden, nach den jeweiligen Bedürfnissen. Da es nun also ke<strong>in</strong>e strikten Normen gab,<br />

gelang es dem P. Lätus für die Apostolische Präfektur Yungchow 3 e<strong>in</strong>heimische Priester zu<br />

erwerben. In bezug auf dessen Nachwuchs e<strong>in</strong>igte man sich dah<strong>in</strong>, dass Mons. Monda<strong>in</strong>i auch<br />

fernerh<strong>in</strong> die Sem<strong>in</strong>aristen des neuen Gebietes nach Hengchow (Hwang-sha-wan) zu schicken<br />

erlaubte.<br />

Im gleichen Jahr trafen auch wie<strong>der</strong>um neue <strong>Mission</strong>äre aus Europa e<strong>in</strong>: P. Gilbert Reiter,<br />

Kolumban Nagele und Fr. Ruf<strong>in</strong> Koller.<br />

Nach <strong>der</strong>en Ankunft <strong>in</strong> Yungchow g<strong>in</strong>gen sie nach Fukiatsung, um dort im <strong>Mission</strong>sleben<br />

e<strong>in</strong>geführt zu werden. P. Lätus reiste nach diesen Verhandlungen nach Hankow (April 1923),<br />

wo er Geschäfte pecuniärer Art erledigte.

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