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Der Mensch in Gegenwart und Zukunft – Verborgenes Wissen (Leseprobe)

Einblicke in sichtbare und verborgene Realitäten unseres Seins. Welche Ursachen haben die Lebensvorgänge, die Mensch, Natur und Kosmos miteinander vernetzen? Was kennzeichnet Leben, was den Tod? Erstaunlich facettenreich sind die 38 thematisch sehr unterschiedlichen Artikel. Die Autoren verbinden Wissenschaft, Religion und Philosophie mit zeitloser Theosophie. Diese Synthese ermöglicht es, bislang wenig bekannte Hintergründe zu Themen aufzuzeigen, die maßgeblich unser Dasein bestimmen. In der heutigen Flut von schnell zugänglichem Faktenwissen bietet dieser erste Band einer Trilogie bemerkenswerte neue Perspektiven und zugleich Orientierung in einer haltlos scheinenden Welt. https://www.verborgenes-wissen.de/der-mensch-in-gegenwart-und-zukunft.html

Einblicke in sichtbare und verborgene Realitäten unseres Seins.

Welche Ursachen haben die Lebensvorgänge, die Mensch, Natur und Kosmos miteinander vernetzen? Was kennzeichnet Leben, was den Tod?

Erstaunlich facettenreich sind die 38 thematisch sehr unterschiedlichen Artikel. Die Autoren verbinden Wissenschaft, Religion und Philosophie mit zeitloser Theosophie. Diese Synthese ermöglicht es, bislang wenig bekannte Hintergründe zu Themen aufzuzeigen, die maßgeblich unser Dasein bestimmen.

In der heutigen Flut von schnell zugänglichem Faktenwissen bietet dieser erste Band einer Trilogie bemerkenswerte neue Perspektiven und zugleich Orientierung in einer haltlos scheinenden Welt.

https://www.verborgenes-wissen.de/der-mensch-in-gegenwart-und-zukunft.html

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<strong>Verborgenes</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>in</strong> <strong>Gegenwart</strong> <strong>und</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Herausgegeben von Bärbel Ackermann


<strong>Verborgenes</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>–</strong> <strong>Der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>in</strong> <strong>Gegenwart</strong> <strong>und</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

In 38 Artikeln beleuchten 17 Experten fasz<strong>in</strong>ierende Rätsel des Lebens<br />

Herausgegeben von Bärbel Ackermann<br />

Cheflektorat: Bärbel Ackermann<br />

Lektorat: Dietmar Hepper, Hans-Joachim Ritz<br />

2. Auflage 2019<br />

ISBN 978-3-924849-75-7 (Paperback-Ausgabe)<br />

ISBN 978-3-924849-76-4 (Hardcover-Ausgabe)<br />

© 2018 Theosophische Gesellschaft Po<strong>in</strong>t Loma <strong>–</strong> Cov<strong>in</strong>a e. V., Hannover<br />

www.Theosophische-Gesellschaft.de<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Design, Satz, Umschlag: Matthias W<strong>in</strong>ter<br />

Umschlaggrafik: 31moonlight31 <strong>–</strong> Fotolia.com<br />

Herstellung: Books on Demand GmbH, Norderstedt<br />

Verlag Esoterische Philosophie GmbH, Hannover<br />

www.Esoterische-Philosophie.de


VERBORGENES<br />

WISSEN<br />

<strong>Der</strong><br />

<strong>Mensch</strong><br />

<strong>in</strong><br />

<strong>Gegenwart</strong><br />

<strong>und</strong><br />

<strong>Zukunft</strong><br />

In 38 Artikeln beleuchten 17 Experten<br />

fasz<strong>in</strong>ierende Rätsel des Lebens<br />

Herausgegeben von Bärbel Ackermann


Inhalt<br />

Vorwort des Herausgebers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Bärbel Ackermann<br />

Fasz<strong>in</strong>ation <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> Natur<br />

Alles lebt <strong>–</strong> es gibt nichts Totes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Hermann Knoblauch<br />

Die siebenfältige Natur des <strong>Mensch</strong>en <strong>–</strong> das kosmische B<strong>in</strong>deglied . 18<br />

Hermann Knoblauch<br />

Das Astrallicht <strong>–</strong> die Weltseele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Roland Fröhlich<br />

Engel <strong>und</strong> „gefallene“ Götter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Gottfried von Purucker<br />

Gedanken, die stärksten Kräfte im Universum . . . . . . . . . . . . 38<br />

Thorsten Buhmann<br />

Unser Charakter <strong>–</strong> der Schlüssel zu unserem Geschick . . . . . . . . 45<br />

Thorsten Buhmann<br />

Die geheimnisvolle Macht unserer Gefühle . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Gerhard Rogge<br />

Wie gefährlich ist Hypnose? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Gerhard Rogge<br />

Fortpflanzungsmediz<strong>in</strong> <strong>–</strong> Pro oder kontra? . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Hans-Joachim Ritz<br />

Organspende <strong>–</strong> Pro oder kontra? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Bärbel Ackermann, Hans-Joachim Ritz<br />

Enzyme <strong>–</strong> Katalysatoren des Lebens. . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

Antonia Donta<br />

Haben Tiere (k)e<strong>in</strong>e Seele?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

Claudia Hepper<br />

Was wir Tieren schulden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

Achim Pollmann


<strong>Verborgenes</strong> <strong>Wissen</strong><br />

Die sieben Schlüssel zu den Juwelen der Weisheit . . . . . . . . . . 117<br />

Gerhard Rogge<br />

Das Jahrh<strong>und</strong>ertwerk der Helena Petrowna Blavatsky . . . . . . . 129<br />

Bärbel Ackermann<br />

Theosophie <strong>–</strong> Altes <strong>Wissen</strong> <strong>in</strong> neuem Gewand . . . . . . . . . . . 138<br />

Bärbel Ackermann<br />

Die lebenden Buddhas <strong>in</strong> Tibet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149<br />

Gottfried von Purucker<br />

Leben <strong>und</strong> Lehren des Pythagoras. . . . . . . . . . . . . . . . . . 157<br />

Fritz Sage Darrow<br />

Wer war eigentlich … Giordano Bruno? . . . . . . . . . . . . . . 177<br />

Cather<strong>in</strong>e Atk<strong>in</strong>son<br />

Das Symbol des Lotos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183<br />

Edith Tönnies<br />

Das Phänomen Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189<br />

Heike Behrens<br />

Warum Schnittblumen im Wasser verdursten. . . . . . . . . . . . 196<br />

Marion Pusch<br />

Schlaf, Tod <strong>und</strong> Wiedergeburt<br />

Tod <strong>und</strong> Leben: Zwei Seiten e<strong>in</strong>er Medaille? . . . . . . . . . . . . 205<br />

Gottfried von Purucker<br />

Tod <strong>und</strong> Leben: Nur unterschiedliche Bewusstse<strong>in</strong>szustände? . . . 213<br />

Gottfried von Purucker<br />

Beweise für die Wiedergeburt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224<br />

Hermann Knoblauch<br />

Warum er<strong>in</strong>nern wir uns nicht an frühere Erdenleben?. . . . . . . 232<br />

Helena Petrowna Blavatsky<br />

Träume <strong>–</strong> Spiegel der Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235<br />

Gottfried von Purucker


Sterbende begleiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242<br />

Ute Kampmann<br />

Ist Todesstrafe gerechtfertigt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250<br />

Gerhard Rogge<br />

Kosmische Evolution, Erde <strong>und</strong> Weltall<br />

In Harmonie mit dem Unendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . 261<br />

Hermann Knoblauch<br />

Die Urknall-Theorie <strong>–</strong> <strong>Der</strong> Big Bang: Anfang oder Ende? . . . . . 274<br />

Hermann Knoblauch<br />

Gott, Götter oder unveränderliches Pr<strong>in</strong>zip? <strong>–</strong> Teil 1 . . . . . . . . 287<br />

Hermann Knoblauch<br />

Gott, Götter oder unveränderliches Pr<strong>in</strong>zip? <strong>–</strong> Teil 2 . . . . . . . . 297<br />

Hermann Knoblauch<br />

Mysterienschulen <strong>–</strong> Die Wiege spirituellen <strong>Wissen</strong>s . . . . . . . . 307<br />

Thorsten Buhmann<br />

<strong>Der</strong> Mond <strong>–</strong> Das große Mysterium . . . . . . . . . . . . . . . . . 315<br />

Gottfried von Purucker<br />

Farbe <strong>und</strong> Ton <strong>–</strong> Die verborgenen Gr<strong>und</strong>bauste<strong>in</strong>e des Lebens. . . 323<br />

Gottfried von Purucker<br />

Ägypten <strong>–</strong> Auf den Spuren des Unbekannten <strong>–</strong> Teil 1 . . . . . . . 334<br />

Hermann Knoblauch<br />

Ägypten <strong>–</strong> Auf den Spuren des Unbekannten <strong>–</strong> Teil 2 . . . . . . . 346<br />

Hermann Knoblauch<br />

Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357<br />

Die Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358<br />

Die weiteren Bände dieser Trilogie . . . . . . . . . . . . . . . . . 361


Vorwort des Herausgebers<br />

Das Leben <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Vielfalt mit anderen Augen sehen ist der Leitgedanke<br />

dieses ersten Bandes e<strong>in</strong>er Trilogie. Er überrascht nicht nur<br />

durch die zahlreichen Autoren, sondern auch durch die unterschiedlichsten<br />

Themenbereiche. Unter E<strong>in</strong>beziehung von <strong>Wissen</strong>schaft,<br />

Philosophie <strong>und</strong> Religion decken 17 Autoren, darunter Natur- <strong>und</strong><br />

Geisteswissenschaftler, bislang wenig bekannte Zusammenhänge des<br />

Netzwerks des Lebens auf. Spannend <strong>und</strong> aufschlussreich gewähren<br />

sie E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die sichtbaren <strong>und</strong> die verborgenen Verb<strong>in</strong>dungen,<br />

die zwischen uns <strong>Mensch</strong>en, der Natur <strong>und</strong> dem Kosmos bestehen.<br />

Facettenreich <strong>und</strong> vielseitig s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> diesen Bänden zusammengefassten<br />

Artikel unter anderem zu den Themen Charakter, Gedanken,<br />

Vererbung, Organspende, Gentechnik, Tod <strong>und</strong> Wiederverkörperung,<br />

über die zusammengesetzte Natur des <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> zu den<br />

Lehren großer Religionsstifter <strong>und</strong> Philosophen. <strong>Wissen</strong>schaftliche<br />

Dogmen <strong>und</strong> Theorien zur Evolu tion <strong>und</strong> vom Urknall werden h<strong>in</strong>terfragt<br />

<strong>und</strong> auch die weitreichende Bedeutung der Quantenmechanik<br />

wird deutlich. Chancen, die sich aus der Interdiszipl<strong>in</strong>arität ergeben,<br />

Wege zu Frieden <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em Leben im E<strong>in</strong>klang mit der<br />

Natur s<strong>in</strong>d weitere wichtige Themen von immenser Tragweite für<br />

die <strong>Mensch</strong>heit.<br />

Die Dimensionen des gigantischen „Netzwerks der Natur“ lassen<br />

erahnen, dass es von ke<strong>in</strong>em noch so ausgeklügelten Computersystem<br />

jemals übertroffen werden kann. Was jeder noch so fortschrittlich<br />

ersche<strong>in</strong>enden „künstlichen Intelligenz“ fehlt, s<strong>in</strong>d die tragenden<br />

Säulen für Verantwortung: Bewusstse<strong>in</strong>, Geist <strong>und</strong> Intelligenz. Sie


10<br />

s<strong>in</strong>d die treibenden Kräfte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Welt, <strong>in</strong> der es nichts Totes gibt,<br />

<strong>in</strong> der Leben der universale Gr<strong>und</strong>bauste<strong>in</strong> allen Dase<strong>in</strong>s ist.<br />

Wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit, <strong>in</strong> der immer noch <strong>Mensch</strong>en ausgebeutet<br />

werden, <strong>in</strong> der die mentale Verrohung zunimmt <strong>und</strong> das Denken<br />

massiv manipuliert wird. H<strong>in</strong>zu kommt der weltweit rasant fortschreitende<br />

technologische Umbruch. Angesichts dieser Entwicklungen<br />

ist dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong> Umdenken erforderlich, das Humanität wieder<br />

mehr Wertschätzung verleiht.<br />

Besonders <strong>in</strong> Zeiten der Unsicherheit suchen immer mehr <strong>Mensch</strong>en<br />

nach Antworten auf die großen Lebensfragen wie: Woher<br />

kommen wir? Woh<strong>in</strong> gehen wir? Was ist der S<strong>in</strong>n des Dase<strong>in</strong>s? Und<br />

genau hier knüpfen die Autoren an. Sie verb<strong>in</strong>den neueste <strong>Wissen</strong>schaft<br />

mit zeitloser Theosophie, um Ursachen aufzudecken <strong>und</strong><br />

<strong>Zukunft</strong>sper spektiven aufzuzeigen.<br />

Die E<strong>in</strong>blicke, die h<strong>in</strong>ter die Kulissen unseres evolutionären Dase<strong>in</strong>s<br />

führen, bergen e<strong>in</strong>e große Chance sowohl <strong>in</strong>dividuell als auch<br />

kollektiv. Zugleich erfüllen sie mit der Zuversicht, dass der Tod im<br />

ewigen Wechsel des „Stirb <strong>und</strong> Werde“ ke<strong>in</strong>e reale Existenz hat. Wir<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>tagsfliegen! Umso gravierender <strong>und</strong> weitreichender ist<br />

die Verantwortung, die jeder E<strong>in</strong>zelne von uns trägt, denn alles trägt<br />

zu allem bei: Wir s<strong>in</strong>d Mitgestalter im Drama des Weltgeschehens.<br />

Schon diese so e<strong>in</strong>fach zu verstehende Tatsache, die <strong>in</strong> allen großen<br />

Religionen <strong>und</strong> Philosophien sowie <strong>in</strong> der zeitlosen Theosophie ihren<br />

Widerhall f<strong>in</strong>det, könnte das so dr<strong>in</strong>gend notwendige Umdenken<br />

herbeiführen. Die Gewissheit, dass über den Tod h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e<br />

von <strong>Mensch</strong>en nicht bee<strong>in</strong>flussbare universal wirkende Gerechtigkeit<br />

existiert, kann Trost <strong>und</strong> Zuversicht se<strong>in</strong>.<br />

Und so wünschen Ihnen die Autoren <strong>in</strong>spirierende E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong><br />

die Themenbereiche „<strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> Natur“, „<strong>Verborgenes</strong> <strong>Wissen</strong>“,<br />

„Schlaf, Tod <strong>und</strong> Wiedergeburt“ <strong>und</strong> „Kosmische Evolution, Erde<br />

<strong>und</strong> Weltall“!<br />

Hannover, im Frühjahr 2018<br />

Bärbel Ackermann


Fasz<strong>in</strong>ation<br />

<strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> Natur


13<br />

Alles lebt <strong>–</strong><br />

es gibt nichts Totes<br />

Hermann Knoblauch<br />

Ist es möglich, dass wir e<strong>in</strong>es Tages aufhören zu existieren, dass<br />

es e<strong>in</strong> endgültiges Ende gibt? Oder müssen wir andere Welten des<br />

Dase<strong>in</strong>s, andere Bewusstse<strong>in</strong>szustände berücksichtigen als die, die<br />

wir bisher kennen?<br />

Unsere Welt ist voller Leben! Woh<strong>in</strong> wir auch sehen, ob mit<br />

bloßen Augen, mit Weltraum-Teleskopen oder Mikroskopen:<br />

überall ist Bewegung, Austausch, Dynamik <strong>und</strong> Lebendigkeit zu erkennen.<br />

Nirgendwo lässt sich etwas Unbewegliches, Statisches entdecken.<br />

Selbst e<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>bar lebloser Gegenstand, wie zum Beispiel<br />

e<strong>in</strong> Bleistift, ist <strong>in</strong>härent voller Bewegung, voller Leben, denn er ist<br />

aus energiegeladenen, pulsierenden Atomen aufgebaut.<br />

Woran aber liegt es, dass dennoch der weitverbreitete Glaube vorherrscht,<br />

Leben könne aus toter Materie entstehen? In der Regel wird<br />

nicht berücksichtigt, dass das Universum <strong>und</strong> alles, was es enthält,<br />

auf Bewusstse<strong>in</strong> aufgebaut ist. Planeten, Sonnen <strong>und</strong> Universen,


14 Hermann Knoblauch<br />

Pflanzen, Tiere <strong>und</strong> <strong>Mensch</strong>en: sie alle s<strong>in</strong>d zusammengesetzt, zusammengesetzt<br />

aus Körpern, die latent oder aktiv „Bewusstse<strong>in</strong>“<br />

enthalten. Namhafte <strong>Wissen</strong>schaftler bezeichnen Materie daher als<br />

„verkörpertes Bewusstse<strong>in</strong>“.<br />

Diese tiefe philosophische E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong> von Leben<br />

<strong>und</strong> Bewusstse<strong>in</strong> durchdrungenes Universum, das aus Welten unterschiedlichster<br />

Element-Pr<strong>in</strong>zipien gebildet wird, bedeutet: Stirbt<br />

oder verschw<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Teil e<strong>in</strong>er Welt, dann leben die anderen Teile,<br />

die diese Welt als komplexe Wesenheit zusammengesetzt haben, <strong>in</strong><br />

anderen Bewusstse<strong>in</strong>szuständen <strong>und</strong> -welten weiter. Es gibt nichts<br />

Totes <strong>–</strong> alles lebt!<br />

E<strong>in</strong> Beispiel mag dies verdeutlichen: Wenn e<strong>in</strong> <strong>Mensch</strong> stirbt, ist<br />

lediglich der physische Vorgang sichtbar: <strong>Der</strong> Körper zerfällt. <strong>Der</strong><br />

<strong>in</strong>nere <strong>Mensch</strong> jedoch, se<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>e Egoität, se<strong>in</strong>e höhere<br />

Seele, lebt weiter, weil er aus verschiedenen Energien aufgebaut ist.<br />

Es s<strong>in</strong>d diese <strong>in</strong>neren Kräfte, unser essenzielles <strong>Mensch</strong>se<strong>in</strong>, das nun<br />

<strong>in</strong> andere Welten <strong>und</strong> Bewusstse<strong>in</strong>szustände übergeht <strong>und</strong> <strong>in</strong> ihnen<br />

weiterlebt.<br />

Im Gr<strong>und</strong>e kennen wir diesen Prozess: Jede Nacht, wenn wir<br />

schlafen, ruht unser Körper, doch unser Ego erlebt bewusstse<strong>in</strong>smäßig<br />

Träume <strong>in</strong> anderen Welten, wo es zu Hause ist. Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unserer<br />

physischen Welt „abwesend“, doch wir kehren beim Erwachen<br />

zu ihr zurück.<br />

<strong>Der</strong> Schlaf ist sozusagen e<strong>in</strong> „unvollkommener Tod“, denn wir<br />

bleiben <strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dung mit unserem Körper. Beim Tod ist die<br />

Trennung unseres persönlichen Egos vom Körper jedoch endgültig.<br />

Erst nach e<strong>in</strong>er langen Ruheperiode kehrt unser re<strong>in</strong>karnierendes<br />

Ego* wieder <strong>in</strong>s Erdendase<strong>in</strong> zurück <strong>und</strong> baut e<strong>in</strong>en neuen Körper<br />

auf. Dieser Vorgang wird Re<strong>in</strong>karnation genannt.<br />

Die Natur ist also e<strong>in</strong>e Fülle pulsierenden Lebens von unterschiedlichstem<br />

Bewusstse<strong>in</strong>, <strong>und</strong> wir s<strong>in</strong>d durch Austausch <strong>und</strong><br />

* Re<strong>in</strong>karnierendes Ego: der allgeme<strong>in</strong>e Sitz des menschlichen Bewusstse<strong>in</strong>s,<br />

der aufwärtsstrebende, höhere Teil.


Alles lebt <strong>–</strong> es gibt nichts Totes<br />

15<br />

gegenseitige Bee<strong>in</strong>flussung (Karma) mit allen Lebewesen <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

sichtbaren <strong>und</strong> unsichtbaren Welten verb<strong>und</strong>en.<br />

<strong>Der</strong> gewaltige, endlose <strong>und</strong> von Leben <strong>und</strong> Bewusstse<strong>in</strong> durchdrungene<br />

Kosmos birgt unvorstellbare Chancen der Entwicklung,<br />

sodass wir den Tod nicht zu fürchten brauchen. Alles lebt <strong>–</strong> es gibt<br />

nichts Totes. Unsere unsterbliche Individualität ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong> zyklisches<br />

Stirb <strong>und</strong> Werde e<strong>in</strong>gebettet. Wie kle<strong>in</strong> werden da all unsere Sorgen<br />

<strong>und</strong> wie tröstlich der Ausblick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e erhabenere <strong>Zukunft</strong>.<br />

Was ist Leben an sich?<br />

Unaufhörlich <strong>und</strong> vielfältig strömt der Kreislauf des Lebens durch<br />

alles, was wir mit unseren S<strong>in</strong>nen erfassen können. Wir selbst s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong> untrennbarer Teil dieses Lebens <strong>–</strong> nichts an uns bleibt unveränderlich<br />

oder ist tot. Doch was ist Leben an sich?<br />

Diese Frage geht weit über e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> biologische Lebensdef<strong>in</strong>ition<br />

h<strong>in</strong>aus. Sie kann nur diszipl<strong>in</strong>enübergreifend beantwortet werden<br />

<strong>–</strong> zum Beispiel <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Philosophie. Damit verlassen<br />

wir die Vorstellung, dass es so etwas wie „unbelebte“ Materie gäbe.<br />

Bereits Leibniz (1646 <strong>–</strong> 1716) führt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Monadologie aus, dass es<br />

„nichts Ödes, Unfruchtbares oder Totes im Universum gibt“.* Interessant<br />

ist außerdem, dass Leibniz für se<strong>in</strong>e Monadenlehre auch von<br />

dem se<strong>in</strong>erzeit bekannten theosophischen Arzt Franciscus Mercurius<br />

van Helmont angeregt wurde.** Schell<strong>in</strong>g (1775 <strong>–</strong> 1854) betrachtet<br />

„unbelebte Materie als schlafendes Leben“.*** Und für von Purucker<br />

(1874 <strong>–</strong> 1942) ist das Universum „e<strong>in</strong> ungeheuer großer Organismus,<br />

e<strong>in</strong>e lebendige organische Wesenheit, die aus Myriaden von sichtbaren<br />

<strong>und</strong> unsichtbaren Welten besteht“.**** <strong>Der</strong> dah<strong>in</strong>terstehende<br />

* Gottfried Wilhelm Leibniz: Monadologie. Hamburg, 1882, Abs. 65 <strong>–</strong> 69.<br />

** s. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Monade_(Philosophie).<br />

*** Friedrich Wilhelm Joseph von Schell<strong>in</strong>g, Stefan Heiland: Naturverständnis.<br />

Darmstadt, 1992, S. 57.<br />

**** Gottfried von Purucker: <strong>Der</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>in</strong> der Unendlichkeit. Hannover, 1987, S. 5.


16 Hermann Knoblauch<br />

Gedanke ist: Alles lebt, es gibt nichts Totes. Leben ist also alles, was<br />

ist. Leben ist.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Kennzeichen allen Lebens ist, dass es nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit Bewusstse<strong>in</strong> existiert. Leben ist Bewusstse<strong>in</strong> der verschiedensten<br />

Grade: <strong>Mensch</strong>en, Tiere, Pflanzen <strong>–</strong> sie alle haben ihre<br />

jeweils eigene Art von Bewusstse<strong>in</strong>, aber nur der <strong>Mensch</strong> hat „Selbst-<br />

Bewusstse<strong>in</strong>“, das er im Laufe von Äonen evolviert hat.<br />

Doch wir können noch weiter gehen: Warum sollten lediglich<br />

<strong>Mensch</strong>en, Tiere <strong>und</strong> Pflanzen Bewusstse<strong>in</strong> haben, warum nicht<br />

auch jene Kle<strong>in</strong>stlebewesen, von denen sie zusammengesetzt werden?<br />

Vom Mikrobereich der Atome <strong>und</strong> Moleküle bis h<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Makrobereich<br />

der Planeten, Sonnensysteme <strong>und</strong> Galaxien: sie alle s<strong>in</strong>d von<br />

Leben <strong>und</strong> Bewusstse<strong>in</strong> durchdrungen <strong>–</strong> ob wir es nun wahrnehmen<br />

oder nicht.<br />

Kann Leben aus etwas Totem entstehen?<br />

In der Evolutionsbiologie ist die Auffassung verbreitet, das Leben<br />

sei auf unserer Erde aus e<strong>in</strong>er unbelebten anorganischen Uratmosphäre<br />

oder „Ursuppe“ entstanden. Wäre es tatsächlich möglich, dass<br />

fühlende Lebewesen aus toter Materie entstehen? Wäre es möglich,<br />

aus Bauklötzen, Schrauben oder anorganischen Materialien e<strong>in</strong> Lebewesen<br />

herzustellen? Kann etwas Totes etwas Lebendiges aufbauen,<br />

ihm Energie, Leben <strong>und</strong> Bewusstse<strong>in</strong> geben?<br />

Dieser Gedanke ersche<strong>in</strong>t unrealistisch. Und doch entspricht dieses<br />

Bild der bisher offiziellen Vorstellung der Naturwissenschaften<br />

darüber, wie das „erste Leben“ auf unserer Erde entstanden se<strong>in</strong> soll.<br />

Obwohl anerkannt ist, dass Leben nur aus Leben geboren wird, wird<br />

diese Tatsache für das „anfängliche“ Leben ignoriert. Doch philosophisch<br />

betrachtet stellt sich die Frage nach e<strong>in</strong>em absoluten Anfang<br />

des Lebens nicht: Leben ist, es war immer <strong>und</strong> wird immer se<strong>in</strong>. Alles<br />

lebt, es gibt nichts Totes.


Alles lebt <strong>–</strong> es gibt nichts Totes<br />

17<br />

Im Gr<strong>und</strong>e genommen kann nur von e<strong>in</strong>er großen Fülle der unterschiedlichsten<br />

Leben, des unterschiedlichsten Bewusstse<strong>in</strong>s gesprochen<br />

werden. Und mit jedem dieser Lebewesen, seien sie für uns<br />

sichtbar oder unsichtbar, s<strong>in</strong>d wir durch Austausch <strong>und</strong> gegenseitige<br />

Bee<strong>in</strong>flussung verb<strong>und</strong>en.<br />

Was bedeutet „Tod“?<br />

„Tod“ bedeutet das Ende e<strong>in</strong>es Zyklus oder e<strong>in</strong>er Lebensphase, der<br />

e<strong>in</strong>e neue, andere Phase des Lebens folgt. Es gibt also ke<strong>in</strong>en Tod an<br />

sich. Vielmehr geht am Ende des Lebens unser re<strong>in</strong>karnierendes Ego<br />

<strong>in</strong> andere Zustände des Bewusstse<strong>in</strong>s über. Es verarbeitet <strong>und</strong> assimiliert<br />

alles, was es während des vergangenen Lebens erlebt <strong>und</strong> gelernt<br />

hat. Wenn es karmisch bed<strong>in</strong>gt die Anziehung zu e<strong>in</strong>er neuen Verkörperung<br />

h<strong>in</strong> fühlt, kehrt es auf unsere Erde zurück <strong>–</strong> wir werden<br />

wiedergeboren. Phasen der Aktivität <strong>und</strong> des Lernens wechseln sich<br />

ab mit Phasen der Passivität <strong>und</strong> des Ver<strong>in</strong>nerlichens.<br />

Auch unser Körper „stirbt“ nicht wirklich bei unserem Tod. Zum<strong>in</strong>dest<br />

nicht <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>n, dass er vollständig vergehen würde. Im<br />

Gegenteil: er löst sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Bestandteile auf, <strong>in</strong> jene Lebensatome,<br />

die den Organen <strong>und</strong> Zellen des Körpers zu deren Funktionen Leben<br />

verliehen. Sie hielten den Mikrokosmos „<strong>Mensch</strong>“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er komplexen<br />

<strong>und</strong> w<strong>und</strong>erbaren Vernetztheit zusammen. Diese Lebensatome<br />

s<strong>in</strong>d nun von der Oberherrschaft des <strong>Mensch</strong>en befreit, lösen sich<br />

von dem Körper <strong>und</strong> gehen, losgelöst von ihren bisherigen Aufgaben,<br />

<strong>in</strong> die ihnen entsprechenden Naturreiche e<strong>in</strong>.<br />

Wir sehen auch hier wieder: Alles lebt, es gibt nichts Totes!


Aus dem Themenspektrum:<br />

• Leben <strong>und</strong> Tod <strong>–</strong><br />

zwei Seiten e<strong>in</strong>er Medaille<br />

• Wann ist der <strong>Mensch</strong> e<strong>in</strong> <strong>Mensch</strong>?<br />

• Grenzen der Fortpflanzungsmediz<strong>in</strong><br />

• Vererbung <strong>und</strong> Charakter<br />

• Ist Organtransplantation noch<br />

zeitgemäß?<br />

• Die Problematik des Hirntodes<br />

• Kann Leben aus Totem entstehen?<br />

• Ist die Seele unsterblich?<br />

• Gibt es Leben <strong>in</strong> den Weiten<br />

des Alls?<br />

• Wer s<strong>in</strong>d die lebenden Buddhas<br />

<strong>in</strong> Tibet?<br />

• Die Kraft der Gedanken<br />

• Bewusstse<strong>in</strong> <strong>und</strong> Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

• Ist der <strong>Mensch</strong> der Körper alle<strong>in</strong>?<br />

• Leben <strong>in</strong> der Unendlichkeit

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