Imagebroschüre Jobfactory 2019
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INTERVIEW MIT<br />
ROLAND KURTH &<br />
MICHAEL HEIN<br />
Roland Kurth ist Teil des Stiftungsrates<br />
der <strong>Jobfactory</strong>. Seit 2018 fungiert er als<br />
Verwaltungsratspräsident.<br />
Michael Hein ist seit 1. April 2018 CEO<br />
der <strong>Jobfactory</strong>.<br />
19 Jahre <strong>Jobfactory</strong>…<br />
Roland Kurth: Offen gesagt scheint es mir kaum möglich<br />
zu sein, dass wir kurz vor dem 20-jährigen Bestehen der<br />
<strong>Jobfactory</strong> stehen. Jungen Menschen eine berufliche Zukunft<br />
zu ermöglichen ist nach wie vor topaktuell. Dies machen unsere<br />
Mitarbeitenden mit hohem Engagement täglich möglich.<br />
Michael Hein: Die 250 jungen Menschen, welche jedes Jahr<br />
in der <strong>Jobfactory</strong> an ihrer beruflichen Zukunft bauen, zeigen,<br />
dass es uns nach wie vor braucht. Es ist ein guter Energielieferant<br />
zu sehen, wie Jugendliche uns mit einer Anschlusslösung<br />
verlassen. Gleichzeitig spüren wir auch die Notwendigkeit,<br />
dass der Übergang von Sekundarschule I in die Berufswelt,<br />
gut und zielführend gestaltet ist. Da leisten wir gerne einen<br />
Beitrag dazu.<br />
Was unterscheidet die <strong>Jobfactory</strong> von anderen Unternehmen?<br />
RK: Aus meiner Sicht nicht sehr viel. Wir verfügen über dieselben<br />
Strukturen und Herausforderungen am Markt, wie es<br />
unsere Mitbewerber auch tun. Der einzige grosse Unterschied<br />
liegt in der Personalzusammensetzung. Wöchentlich beginnen<br />
Jugendliche neu oder verabschieden sich Richtung Anschlusslösung.<br />
Diese permanenten Wechsel erfordern viel Flexibilität<br />
und Energie im Umgang mit den Berufspraktikanten.<br />
MH: Dem kann ich nur beipflichten. Es hält jung, sich dauernd<br />
mit Jugendlichen zu umgeben. Ansonsten produzieren wir<br />
marktgerechte Produkte oder erbringen Dienstleistungen<br />
,welche unsere Kunden nachfragen. Ein Unterschied sehe<br />
ich noch in der Angebotsbreite. Wir produzieren E-Bikes,<br />
Küchen, Drehteile, Printerzeugnisse, betreiben ein Restaurant<br />
und ein Warenhaus, verfügen über einen Co-Workingspace,<br />
erbringen Treuhand- und IT Dienstleistungen für KMUs und<br />
Stiftungen… Diese Breite ergibt sich aus der Notwendigkeit,<br />
möglichst viele Praktikumsplätze anbieten zu können.<br />
Die <strong>Jobfactory</strong> folgt dem Ansatz des Social Entrepreneurships<br />
– was bedeutet das konkret?<br />
RK: Kurz gefasst: Wir lösen eine gesellschaftliche Herausforderung<br />
mit marktwirtschaftlichen Prinzipien. Das heisst, wir<br />
gründen eine Firma, welche als Produkt zusätzlich die Lösung<br />
einer gesellschaftlichen Herausforderung anstrebt. Dazu<br />
kommt, dass wir dies nicht für, sondern mit den Jugendlichen<br />
tun.<br />
MH: Der Social Entrepreneurships-Ansatz beginnt mit der<br />
Fragestellung nach Brennpunkten in der Gesellschaft. Nun<br />
geht es darum, zu Identifizieren, wie diese Herausforderungen,<br />
unter Anwendung von marktwirtschaftlichen Prinzipien, gelöst<br />
werden können.<br />
Wo sehen Sie die <strong>Jobfactory</strong> in 10 Jahren?<br />
MH: Das Berufspraktikum verändert sich entlang der sich<br />
verändernden Berufsbilder. Unsere Arbeitsplätze werden digitaler,<br />
dem stellen wir uns. Jugendliche werden sich in neuen<br />
Berufsumgebungen mit neuen Tools bewegen. Wir evaluieren<br />
fortlaufend neue Tätigkeiten und neue Geschäftsideen.<br />
Dabei stossen wir immer wieder auf spannende Themen. So<br />
beschäftigt uns aktuell die Frage, ob wir mit Jugendlichen<br />
auch Apps für unsere Smartphones programmieren können.<br />
RK: Für mich darf sich die <strong>Jobfactory</strong> inhaltlich auch erweitern.<br />
Das Berufspraktikum für jungen Menschen zwischen 15<br />
und 25 wird es immer noch geben. Gleichzeitig stehen wir<br />
vor neuen Herausforderungen. Zum Beispiel für Menschen<br />
ab 50 oder für Menschen mit einem Migrationshintergrund.<br />
Da werden wir Möglichkeiten mit den Betroffenen prüfen,<br />
wie wir gemeinsam einen Beitrag zur beruflichen Integration<br />
leisten können.