2019-02-19-Anschreiben Minister Stefan Weil-Zur Verö¶ffentlichung
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Schweigen ist Gewalt<br />
Schweigen ist Gewalt<br />
Herrn<br />
<strong>Stefan</strong> <strong>Weil</strong><br />
<strong>Minister</strong>präsident für Niedersachsen<br />
Übergabe durch Frau Kerstin Suren:<br />
kerstin.suren@gmail.com<br />
Ihr Zeichen, Ihre<br />
Nachricht<br />
Unser Zeichen,<br />
Unsere Nachricht<br />
Telefon, Name<br />
Datum<br />
<strong>19</strong>.<strong>02</strong>.<strong>20<strong>19</strong></strong><br />
[Betreff] Pflegekammer Niedersachsen<br />
Sehr geehrter Herr <strong>Minister</strong> <strong>Weil</strong>,<br />
im Rahmen zum Thema der Zwangsverkammerung der Pflegekräfte in Niedersachsen möchte ich mich<br />
jetzt auch mal schriftlich an Sie, als Landesvater, wenden.<br />
Zu meiner Person:<br />
wohnhaft in Patrick Hemmingen/ Puls, Arnum.<br />
41 Jahre, verheiratet, 1 Kind,<br />
Krankenpfleger, Rettungsassistent und Pflegedienstleiter,<br />
wohnhaft in Arnum bei Hemmingen.<br />
Das Thema Pflegekammer und die hiermit verbundene Zwangsmitgliedschaft, sowie die hiermit<br />
verbundene Aushebelung der DSGVO haben mich zutiefst in meinem demokratischen Rechtsverständnis<br />
erschüttert, obgleich ich noch kein Schreiben erhalten habe.<br />
Zum Einen werden unsere Anforderungen des Datenschutzes allein im Rahmen unserer pflegerischen<br />
und den damit verbundenen administrativen Tätigkeiten fast täglich erhöht und verschärft. Die<br />
Regierung hebelt es einfach aus, um an personenbezogene Daten zukommen.<br />
Dokumentieren wir Pflege-/ Leitungskräfte nicht richtig, so werden durch die Krankenkassen gerade im<br />
ambulanten Bereich die Vergütungen gekürzt.<br />
Der bürokratische Akt zur Versorgung der immer älter werdenden Bevölkerung hat sich in den letzten<br />
Jahren massiv vergrößert. Der Staat möchte eine Sicherstellung der Menschen zur pflegerischen<br />
Versorgung umgesetzt haben, jedoch wird meiner persönlichen Auffassung nach das Pferd falsch<br />
aufgezäumt.<br />
Sitz der Initiative Name des Initiators Telefon,<br />
Telefax,<br />
Handy<br />
Patrick Puls<br />
E-Mail,<br />
Internet,<br />
facebook<br />
schweigen.ist.gewalt.nds@gmail.com<br />
www.schweigen-ist-gewalt.org<br />
Schweigen ist Gewalt<br />
Bankverbindung Registergericht Steuernummer<br />
Umsatzsteuer ID
Um eine beiderseitige Zufriedenheit Pflege und zu Pflegenden zu gewährleisten, müssen hier auch<br />
deutlich staatliche Aktivitäten diese positiv unterstützen.<br />
Wie sollen die immer höher werdenden Lohnkosten, die den Großteil der Ausgaben eines Betriebes sind<br />
refinanziert werden?<br />
Ich bin sehr deutlich der Meinung, dass die Pflegekräfte für ihre Arbeit und besonders für ihre<br />
Verantwortung über ein Menschenleben, zu schlecht entlohnt werden.<br />
Die Diäten werden in der Politik stetig angepasst, nur für die freie Wirtschaft gibt es keine festen<br />
Vorgaben und Möglichkeiten dieses zu refinanzieren.<br />
Warum klappt vieles in anderen Ländern, nur in Deutschland gibt es seit vielen Jahren massive<br />
Missstände in der Pflege?!<br />
Ich bin ein klarer Verfechter von dem Pflegemotto: „Satt und Sauber“.<br />
Pflege ist keine Ware. Pflege ist eine Dienstleistung mit Herz und einem hohen Anteil an Geschick,<br />
Einfühlungsvermögen und Professionalität.<br />
Wie auch in vielen anderen Berufen ist Pflege eine Berufung. Aber eine Berufung heißt nicht, dass man<br />
die Menschen hier ausbeuten und nicht sach-/ fachgerecht entlohnen muss.<br />
Gerade Menschen in der Pflege müssen tagtäglich mit Schicksalen umgehen.<br />
Krankheit, Angst, Trauer, Tod sind die Begleiter dieser schweren Arbeit.<br />
Zudem müssen Menschen bewegt, gelagert und immer wieder umgesetzt werden vom Bett in den<br />
Rollstuhl und zurück.<br />
Allein dieses ist ein großer Kraftakt, der von der körperlichen Arbeit einem Stahlbauarbeiter, etc.<br />
gleichkommt. Nur wird dieser weit besser bezahlt.<br />
Es wird von den Pflegefachkräften immer mehr ärztliche Zuarbeit gewünscht, da ein Arzt in vielen Fällen<br />
die Flut an Menschen nicht mehr allein versorgen kann. Der Unterschied in der Bezahlung ist jedoch,<br />
dass der Arzt die Tätigkeiten abrechnen kann und die Pflege nicht.<br />
Weiterhin bin ich der persönlichen Auffassung, dass viele psychosomatische Erkrankungen mit einem<br />
Gespräch begleitend zu beheben wären, anstatt ständig auf Medikamente zurückzugreifen.<br />
Nur fehlt hierzu die Zeit in der Pflege. Im Zeitalter des immer stärker werdenden Rückgangs der<br />
Personalsituation in der Pflege, erhöhen sich die Zahlen der zu versorgenden Menschen auf eine<br />
Pflegekraft.<br />
Hierzu Lande soll die Pflegekraft dennoch die gleichen Leistungen erbringen, trotz eines stetig steigenden<br />
Aufkommens an zu versorgenden Menschen.<br />
Wie Sie dem Schaubild entnehmen können, steht Deutschland an zweiter Position zur Versorgung von<br />
Patienten pro Pflegekraft.<br />
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Quelle: https://osthessen-news.de/onspezial/<strong>02</strong>017/2017-alhami/2017-alhami-46.html (<strong>19</strong>.<strong>02</strong>.<strong>19</strong>/09.50 Uhr)<br />
Pflege darf nicht privatisiert bleiben, sie muss wieder verstaatlicht werden!<br />
Pflege ist mittlerweile zu einer Ware geworden, wie ich es Eingangs schon benannt hatte.<br />
Es erschreckt mich immer wieder, dass große Träger im Schnitt bis zu 20% Rendite mit der Pflege pro<br />
Jahr erwirtschaften. Es ist ein Aktiengeschäft geworden!<br />
Dieses Geld wurde aber nicht allein durch die Refinanzierung der Kassen erwirtschaftet. Es werden<br />
immer mehr Sparmaßnahmen angesetzt und Personal gekürzt.<br />
Ich habe es in einigen Einrichtungen täglich erlebt, wie Gelder nicht sachgerecht eingesetzt werden und<br />
den Ärmsten, den Bewohnern, Patienten, Klienten, Kunden, etc. viele Leistungen nicht ermöglicht<br />
werden, da die Gelder einem anderen Zweck zugeführt werden.<br />
Selbst bei den Zahlungen zum Essensgeld werden z.B. zwischen €5 - €10 für den Bewohner täglich<br />
veranschlagt. Die Küche erhält aber ein Tagesbudget für 4 Mahlzeiten am Tag von €2,84 - €3,84 (Haus<br />
abhängig).<br />
Der Differenzbetrag wird einbehalten und zweckentfremdend genutzt.<br />
Die Pflege fährt täglich am Limit. Ständige Unterbesetzungen und geschönte Mindestbesetzungslisten<br />
werden erstellt. Alles nur, um den Behörden, wie der Heimaufsicht zu suggerieren, ja hier ist alles schick.<br />
Die Realität sieht jedoch anders aus. Oft ist es den Behörden auch bekannt, sie haben jedoch zu wenige<br />
Möglichkeiten der Lage Herr zu werden, da gewisse Handlungsmöglichkeiten diese Missstände<br />
verhindern, so die Heimaufsicht.<br />
Sie dürften nur empfehlen und ggf. Auflagen erteilen. Ich selbst habe mich gegen neue stationäre<br />
Aufnahmen verweigert, wenn ich als Leitung die personelle Kapazität nicht mehr gewährleisten konnte.<br />
Der Träger war jedoch der Meinung mich dafür zu bestrafen, da ich nicht treu genug meiner Arbeit<br />
nachkommen würde.<br />
Nur wer trägt die Verantwortung für diese Arbeit? In erster Linie die Pflegedienstleitung und dann jede<br />
einzelne Pflegefachkraft, die den Menschen zu versorgen hat.<br />
Wenn ich mich meinem Vorgesetzten gegenüber geäußert habe um mich zu erklären, warum eine<br />
Aufnahme eines so schwerverletzten Menschen für das Haus nicht tragbar und leistbar ist bekam ich zu<br />
hören, wir müssen das Haus voll machen. Der Träger will Geld verdienen.<br />
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Wirtschaftlichkeit ist eine Sache, aber auf Teufel komm raus hierfür Menschenleben zu riskieren und<br />
zudem die eigenen beruflichen Zulassungen gefährden, darin sehe ich keinen Sinn.<br />
Meine erste Priorität ist es den mir anvertrauten Menschen adäquate Hilfe zukommen zu lassen.<br />
Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr <strong>Minister</strong> <strong>Weil</strong>, sich mein Beispielbild einmal genau zu verinnerlichen und<br />
sich dann zu fragen, ob diese Person in ein Altenpflegeheim oder in eine Spezialklinik gehört.<br />
Diese Person wurde gegen meine Empfehlung als Pflegedienstleiter durch einen Einrichtungsleiter und<br />
dem QM aufgenommen. Nach dem ich dieses zuvor im Vorfeld schon ablehnt hatte, stand der<br />
Rettungsdienst dann doch mit der Person im Haus.<br />
Beispielfoto<br />
(Offener Rücken)<br />
Das Ende vom Lied war, dass ich dafür Sorge tragen musste, dass die Person in eine Klinik eingewiesen<br />
wurde, da ansonsten die durch den hohen Grad der Infektionsmöglichkeit das Leben des Menschen in<br />
Gefahr gewesen wäre. Dieses bedeutete in erster Linie Stress für die betroffene Person und einen<br />
riesigen logistischen Aufwand für das Haus und dem Rettungsdienst. Zumal es eine Person war, die<br />
aufgrund des hohen Gewichtes Sondereinsatzmittel in Anspruch nehmen musste.<br />
Was hierbei natürlich auch den Krankenkassen und somit der Allgemeinheit viel Geld kostet.<br />
Und alles nur, weil es Entscheidungsträger gibt, die nicht in der Lage sind adäquate Entscheidungen zu<br />
treffen und lieber das Ziel verfolgen viel Geld zu machen, anstatt Menschenleben zu retten und zu<br />
erhalten. Und dieses ist nur ein kleiner Ausschnitt der täglichen Probleme in der Pflege.<br />
All das sind Punkte die meiner persönlichen Auffassung nach nicht durch die Pflegekammer abgestellt<br />
werden können.<br />
Die Pflegekammer übernimmt die Teilaufgaben der Heimaufsicht und gibt vor, wie groß ein Bewohner<br />
Zimmer zu sein hat.<br />
Warum müssen die Pflegenden so etwas finanzieren? Das sind behördliche Dinge, die<br />
Grundvoraussetzung für einen Träger ist, um eine Zulassung für seine Einrichtung zu erlangen.<br />
Die Pflegekammer kann tarifliche Aufgaben nicht wahrnehmen.<br />
Warum muss ich dann mein Geld in eine Pflegekammer stecken, wenn diese mir hier keine<br />
Verbesserungen verschaffen kann? Zudem sind viele Betriebe nicht gewerkschaftlich vertreten. Und<br />
somit kann selbst die verdi keine Verbesserungen für Gehalt und Arbeitsbedingen verschaffen.<br />
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Anschauungsbild bffk:<br />
All diese Positionen zeigen deutlich auf, dass ein positiver Effekt für die Belange der Pflegekräfte hier<br />
nicht gewahrt werden kann.<br />
Weiterhin ist nicht zu vergessen, dass der Großteil der Pflegekräfte sich in einem angestellten Verhältnis<br />
befinden und nicht als Selbstständige arbeiten. Somit unterliegen sie den Anweisungen der Arbeitgeber.<br />
Daher hinkt der Vergleich mit den Ärztekammern, etc. deutlich, dass wir auf diese Art und Weise eine<br />
politische Stimme mit einer Zwangsverkammerung erhalten werden.<br />
Des Weiteren finde ich es moralisch deutlich verwerflich, dass im öffentlichen Netz auf Facebook durch<br />
den Kammervorstand Frau Klarmann diffamierende Vergleiche herbeigeführt und somit Kammergegner<br />
öffentlich belächelt werden. Dieses Verhalten zeugt deutlich für ein abgrundtief kindisches Verhalten,<br />
welches in einer solchen Position in meinen Augen nicht tragbar ist.<br />
Ich erlaube mir daher Ihnen den von Frau Klarmann öffentlichen Post zu übersenden, um sich einfach<br />
mal selbst ein Bild zu machen.<br />
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(Quelle: Facebook - https://www.facebook.com/100008361581695/posts/2233356746953<strong>02</strong>3/?__xts__[0]=68.ARDcpma0rsYg-yysJ7XMDA-<br />
8bOjAqPPcUGP6Y6z3Egh0LTiVIMVthvrDx3uHUTtxh1s7xuDMuQ_tuman1GGGW3DyEuzKZj7NRTyhSc8_KhjTpAP4P-Qa1nq0689E48rtVuIOgVp1Tm3WDsHOiAhag-IAdXxSE-<br />
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bKgqGbL8rfeg8Vx-Bvn77XoUVyPjl0VXFbA&__tn__=-UK-R vom 30.12.2018)<br />
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Eine gute Frage zum Thema Selbstbestimmung der Pflege…<br />
Und genau hier möchte ich anknüpfen, denn die Pflege leistet täglich beachtliches.<br />
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sie erhält/ fördert Menschenleben und verbessern deren körperlichen und seelischen<br />
Einschränkungen,<br />
die Pflege hört den Betroffenen zu und stärkt die Lebensqualität vieler Menschen,<br />
sie arbeitet eigenverantwortlich und patienten-/bewohnerorientiert,<br />
sie dokumentiert sachlich-/ fachlich korrekt und hat ein hohes Maß an Kompetenz.<br />
…und dann darf sie nicht einmal selbst entscheiden sich einer Pflegekammer anzuschließen?<br />
Den Pflegenden wird eine Kammer vorgesetzt, die durch viele Pflegekräfte nicht gewollt war oder wie<br />
sind die aktuell 48.534 Unterschriften gegen die Pflegekammer zu werten?<br />
Weiterhin werden personenbezogene Daten herausgegeben und Arbeitgeber mit €50.000 Sanktionen<br />
belegt, wenn diese nicht die Daten ihrer Mitarbeiter preisgeben?<br />
Bitte, sehr geehrter Herr <strong>Minister</strong> <strong>Weil</strong> – wo leben wir hier?<br />
Leben wir tatsächlich noch in einer Demokratie oder nutzt der Staat in Zügen die Diktatur, um seinen<br />
Wünschen nachzukommen?<br />
Ich fordere Sie daher höflich auf nachstehende Punkte zu verinnerlichen und diese im Landtag<br />
vorzutragen:<br />
<br />
Abschaffung der Pflegekammer in ihrer jetzigen Form,<br />
Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft und den verbundenen Gebühren,<br />
einheitliche Gehaltsvorgaben durch die Bundesregierung im Bereich der Pflege,<br />
verbunden mit den Auflagen für die Krankenkassen zur angemessenen<br />
Refinanzierung,<br />
wieder Inkrafttreten des Datenschutzes für die Pflegekräfte und die Auskunftspflicht<br />
der Arbeitgeber in Bezug auf die Pflegekammer.<br />
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Abschließend möchte ich anmerken, dass das durch die Pflegekammer veröffentliche Video „Bewegt“ für<br />
mich mehr Hohn und Spott ist, als die wahre Realität zeigt.<br />
(Quelle: YouTube - https://www.youtube.com/watch?v=nm9PNomhqi4&feature=player_embedded&fbclid=IwAR0ph9UuGLsFCsgdUdrBL81j_dIuhfNtkDSeb1rhlo5t1LEaeZCe6q75hAg&app=desktop – <strong>19</strong>.<strong>02</strong>.<strong>20<strong>19</strong></strong>/11:36 Uhr)<br />
Für mich werden hier Beiträge unangemessen verschwendet, was mich dazu veranlasst um Klärung<br />
und Offenlegung der dafür entstandenen Kosten zur allgemeinen Veröffentlichung aufzufordern.<br />
Genau das sind die Bedenken der Kolleginnen und Kollegen, dass die Pflegekammer unendlich viel Geld<br />
verschleudert, bis sie überhaupt je ein Ergebnis liefert. Und genau das sieht man auch in Rheinland Pfalz.<br />
Dort hat die Pflegekammer bis heute nicht den Zweck erfüllt, der angepeilt war.<br />
Ich sehe Ihrer Rückmeldung, gern auch in einem persönlichen Gespräch, höflich entgegen<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Schweigen ist Gewalt<br />
Patrick Puls<br />
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Anlage:<br />
https://www.pflegen-online.de/verdi-contra-pflegekammer-tauwetter-inniedersachsen?fbclid=IwAR2xeemcWaqfcmBRFKUYoMhXtVRzytck3UCk5tHJGc0Ffgsz4JgUzTOt3sM<br />
Fragen und Antworten veröffentlich von Herrn Daniel Jagst vom 12.Januar <strong>20<strong>19</strong></strong> – Nein zur<br />
Pflegekammer <strong>20<strong>19</strong></strong>:<br />
(PDF als Anlage zur Mail vom <strong>19</strong>.<strong>02</strong>.<strong>20<strong>19</strong></strong>)<br />
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Nachsatz zum Thema Inklusion / Schwerbehinderung und Beruf<br />
Aufgrund mehrerer onkologischer und orthopädischer, sowie kardiologischer Erkrankungen habe ich<br />
einen Grad der Behinderung von 50% erlangt.<br />
Durch einen Unfall im Rettungsdienst mit Beschädigung der Lendenwirbelsäule war ich gezwungen die<br />
aktive Pflege zu verlassen und mehr in den administrativen Bereich zu wechseln.<br />
Ich habe zu meinem Examen als Gesundheits- und Krankenpfleger, den Rettungsassistenten und<br />
zusätzlich eine 2jährige Weiterbildung, mit staatlicher Anerkennung zum Pflegedienstleiter, absolviert.<br />
Im Rahmen von Bewerbungen bin ich stets an Grenzen und auf Ablehnung gestoßen, da ich nicht mehr<br />
voll in der Pflege einzusetzen bin.<br />
Pflege als Pflegedienstleitung? Ja! Genau hier ist das Problem. Aufgrund des massiven<br />
Pflegekräftemangels kommt es immer wieder dazu, dass auch die Leitungen mit in die Pflege gehen<br />
sollen.<br />
Dieses ist bei mir körperlich nicht mehr möglich, da ich nicht mehr als 2kg heben und tragen darf.<br />
Allein die Tatsache, dass ich in den Bewerbungen meinen Grad der Behinderung angebe nehmen<br />
Arbeitgeber zum Anlass, dass ich für eine Anstellung nicht geeignet bin.<br />
Nach etlichen Absagen bekam ich dann eine Anstellung.<br />
Weiterhin kontaktierte ich die ablehnenden Arbeitgeber mit der Bitte mir eine „ehrliche“ Antwort ihrer<br />
negativen Entscheidung für eine Einstellung mir zukommen zu lassen.<br />
Ein einziger war unter der Prämisse hierzu bereit, dass ich dieses nicht negativ gegen ihn verwenden soll.<br />
Genau dieses versicherte ich ihm und ich erhielt sein Schreiben, welches nun auch den wahren Grund<br />
den Kostenträgern der Weiterbildung zum Pflegedienstleiter, hier die Deutsche Rentenversicherung,<br />
wiederspiegeln sollte.<br />
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Genau diese Formen der Ausgrenzungen und Diskriminierungen findet man genauso häufig in den<br />
öffentlichen und kirchlichen Einrichtungen die stets schreiben, dass Bewerber mit Handicap und gleicher<br />
Qualifikation bevorzugt behandelt werden.<br />
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Hier habe ich deutlich die gegenteiligen Erfahrungen machen müssen. Nur was will man dagegen<br />
machen?<br />
Klage einreichen, Recht bekommen und sofort das neue Arbeitsverhältnis zerstört wissen?<br />
Hier muss die Regierung deutliche Verbesserungen schaffen.<br />
Ich würde mich freuen, wenn Sie sich diesem Thema noch annehmen könnten und würden, um vielen<br />
gehandicapten Menschen mehr Lebensperspektive zu geben.<br />
Diese enden ansonsten völlig zu Unrecht im Hartz IV und müssen sich dann anhören:<br />
„Was haben Sie in Ihrem Leben schon erreicht?“<br />
„Es wird Zeit für ein Bewerbungstraining und einer Zwangsmaßnahme“.<br />
Genau so erging es mir, als ich mitten einer Krebserkrankung zusätzlich finanzielle Hilfe brauchte, um<br />
meine Wohnung zu erhalten. Neben der Krebserkrankung steckte ich gerade in meiner<br />
Zusatzqualifikation zum Rettungsassistenten.<br />
Als ich dieses dem Hamelner Job Center mitteilte kam nur: „Warum machen Sie nicht krank, dann<br />
bekommen sie Krankengeld!“<br />
Solche Aussagen sind nicht nur unmöglich, sondern auch massiv verletzend. Daher sollte gerade im<br />
Bereich des ALG II solche Problemfälle anders gewertet werden, als mit denen gleichzusetzen, die in<br />
ihrem Leben aus Faulheit nie einen Job ergriffen haben und nur die Hand aufhalten.<br />
Vielen Dank!<br />
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