DAV Weilheim Jahresbericht 2018
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2018</strong><br />
Schneeschuhwandern<br />
Böhmische und über die Bergrücken ins<br />
Niederbayrische. Der eiskalte Wind trieb<br />
uns aber schnell bergab zur Rachelkapelle<br />
und vorbei am Rachelsee ging es den langen<br />
Forstweg mäßig absteigend und munter<br />
plaudernd zurück nach Gfäll.<br />
Am Dienstag hieß es den Personalausweis<br />
mitzunehmen, denn wir werden<br />
mehrfach die Grenze überschreiten auf<br />
unserem Weg zum Dreiländereck, 1325<br />
m. Ausgehend vom Dreisesselparkplatz<br />
ging es mäßig bergauf. Auf dem Grenzsteig,<br />
der auf dem Hochkamm an der<br />
bayrisch/böhmischen Grenze entlang verläuft,<br />
überragte Karin uns alle, nachdem<br />
sie einen der markanten Blocksteinfelsen<br />
erklommen hatte. Die drei Meter hohen<br />
Schneestandsanzeigerstangen ragten nur<br />
noch 1,10 Meter aus dem Boden, so verwunderte<br />
es nicht, dass manche Wegweiser<br />
nicht auf Augenhöhe waren, sondern<br />
ausgebuddelt zu unseren Füßen. Weitergehend<br />
zum Bayer. Plöckenstein 1365<br />
m erreichten wir das Dreiländereck. Hier<br />
ließen wir es uns nicht nehmen den<br />
deutsch/tschechischen/österreichischen<br />
Grenzstein zu umrunden (ohne Passkontrolle),<br />
um abschließend über den Adalbert-<br />
Stifter-Steig, der auf halber Höhe verläuft,<br />
zum Dreisesselhaus zurückzukehren. Da<br />
wir heute in einer leicht nebeldiesigen eisigen<br />
Schneelandschaft gewandert waren,<br />
war uns die farbenfrohe Pia eine gut sichtbare<br />
Schlussfrau. Und am Ende der Tour<br />
freuten wir uns über die warme Wirtsstube<br />
und den heißen Kaffee in der Dreisesselhütte.<br />
Am Mittwoch lockte uns strahlender<br />
Sonnenschein auf den Lusen, 1373 m<br />
(530 Hm). Vom Ort Waldhäuser wanderten<br />
wir zur Martinsklause und weiter<br />
bergauf zum sagenumwobenen Teufelsloch,<br />
welches im Winter unspektakulär<br />
ist. Doch dann führte uns Markus zur<br />
Glasarche. Dies ist eine fünf Meter lange<br />
Glasschale, die von einer hölzernen Hand<br />
gehalten wird. Wir konnten, dank der<br />
Schneemassen, gerade noch den oberen<br />
Daumenrand, die Fingerspitzen und natürlich<br />
die hellgrün schimmernde Schale<br />
erkennen; trotzdem bekamen wir einen<br />
Eindruck von den gewaltigen Dimensionen<br />
des Glaskunstwerks. Vorbei an bizarr<br />
verwehten Schneebäumen und Gawinden<br />
führte uns der Weg dann direkt zur steilen<br />
Himmelsleiter auf den Lusengipfel. Dank<br />
griffiger Schneeschuhe war der gache Anstieg<br />
gut zu bewältigen. Die Gipfelrast fiel<br />
sehr kurz aus, denn so sehr die Sonne heute<br />
strahlte und den Schnee zum Glitzern<br />
brachte, so sehr vertrieb uns der strenge<br />
Böhmerwaldwind von den schneegeformten<br />
mystischen Baumgnomen am Gipfel.<br />
Bis auf die barhäuptige Monika posierten<br />
alle anderen tief vermummt fürs Gipfelfoto<br />
und suchten dann eilig das etwas tiefer<br />
gelegene Lusenschutzhaus auf. Dort<br />
beobachteten wir die Starts der Schlitten-<br />
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