Die Befreiung vom Bildschirm
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re nonesse quodic temquis ullent fuga. Sediam quid.<br />
keiten, wie normale Tische über Aufprojektion und Tracking<br />
in interaktive Flächen verwandelt werden können. Gemeinsam<br />
mit dem dritten Partner, der Universität Zürich, und<br />
dessen grosser Expertise in der Banken-IT wurde ein KTI-<br />
Projekt gestartet. <strong>Die</strong>ses Projekt hatte das Ziel, eine neuartige<br />
Beratungsumgebung zu entwickeln, und wurde von<br />
der damaligen Kommission für Technologie und Innovation<br />
(KTI) <strong>vom</strong> Bund – heute Innosuisse – gefördert. Nach<br />
mittlerweile zwei Jahren ist dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen<br />
und der Pilotbetrieb von «Live Paper» läuft.<br />
Calm Computing<br />
Im Rahmen von «Live Paper» ist eine interaktive Umgebung<br />
entstanden, wie sie Mark Weiser schon zu Zeiten von Xerox<br />
Parc 1996 als «Calm Computing» propagierte. Ihm ging es<br />
darum, die sichtbare Hardware wo möglich zu verbannen<br />
und die Aufmerksamkeit auf die Interaktion und Information<br />
selbst zu lenken. Mit dem Aufkommen hochauflösender<br />
Kamera- und Projektortechnologien kann dieses Paradigma<br />
heute realisiert werden. Für «Live Paper» ermöglichte<br />
ein 4K-Beamer eine hochauflösende Projektion auf einer<br />
normalen Tischoberfläche, die auch bei Tageslicht eine<br />
scharfe Darstellung kleiner Texte zulässt. Komponenten aus<br />
dem Game-Bereich wie Microsofts Kinect boten mit der Tiefenbildkamera<br />
die Grundlage, um mittels Computervision<br />
ein Fingertracking zu entwickeln und so Touch Events auf<br />
dem Tisch abzufangen. Weitere Elemente wurden integriert,<br />
um vielfältige Interaktionen anzubieten: Papiererkennung<br />
erlaubt, projizierte Inhalte durch eigene Skizzen<br />
zu ergänzen. Schrifterkennung ermöglicht, Zahlen und<br />
Inhalte zu erfassen und für die Applikation verfügbar zu<br />
machen. Objekte wie das Haus-Token werden erkannt und<br />
steuern die Interaktion mit einer Karte. Schliesslich ist «Live<br />
Paper» als modular aufgebaute Webapplikation konzipiert,<br />
die für die jeweiligen Themen Beratungsmodule in Form<br />
von Apps bereithält und so dem Berater freie Hand über die<br />
Gestaltung und Abfolge des Gesprächs lässt.<br />
Mixed Reality<br />
Interessante Erkenntnis aus dieser neuen Umgebung ist<br />
die neu gewonnene Flexibilität: <strong>Die</strong> Berater entscheiden,<br />
wann digitaler Content unterstützt und wann die physische<br />
Präsenz gefordert ist. Token, die auf dem Tisch liegen und<br />
zum Beispiel das Erproben verschiedener Hypothekenmodelle<br />
erlauben, laden den Kunden ein, selbst Szenarien<br />
durchzuspielen. Sie aktivieren die Kunden und tragen damit<br />
zu einem besseren Verständnis der Inhalte bei. Das<br />
Haus-Token wiederum ist als Metapher ein Stellvertreterobjekt<br />
für die Wünsche der Kunden und verortet das jeweilige<br />
Wunschobjekt direkt auf der Karte. <strong>Die</strong> Papiere schliesslich<br />
dienen nicht nur der Darstellung, sondern unterstützen<br />
auch die Auslegeordnung relevanter Themen.<br />
Mit Mixed-Reality-Technologie ist es hier gelungen, ein<br />
neues Interface zu entwickeln, das die Grenzen des <strong>Bildschirm</strong>s<br />
aufbricht und einen Gestaltungsraum eröffnet, der<br />
sich rein durch die Inhalte definieren lässt. «Dank ‹Live<br />
Paper› können wir unsere Kunden aus der digitalen Welt<br />
wieder abholen und in die analoge Welt vis-à-vis zurückführen.<br />
<strong>Die</strong>se Kombination von Innovation und Tradition<br />
nennen wir bei der Hypi: Tradivation», sagt André Renfer<br />
von der Hypothekenbank Lenzburg.<br />
Zwischenzeitlich sind auch weitere Produkte auf dem<br />
Markt, die interaktive Aufprojektion ermöglichen. Dazu gehört<br />
beispielsweise der Sony-Projektor Xperia, der ebenfalls<br />
Touch-Erkennung, allerdings keine Objekterkennung besitzt.<br />
<strong>Die</strong> Quasi-Magie, mittels Fingerzeig Bilder oder auch<br />
Texte an eine Wand oder auf einen Tisch zu zaubern, wird<br />
uns in Zukunft womöglich noch häufiger begegnen. Und<br />
damit dem Wunsch nach einer «realen» digitalen Welt<br />
etwas näherkommen.<br />
Das «Live Paper»<br />
projiziert Grafiken<br />
sowie Daten zwischen<br />
Berater und Kunden<br />
auf den Tisch<br />
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