04.03.2019 Aufrufe

Nachbarn 03/2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

20 IN UNSERER REGION<br />

Am 6. Februar war das Schönefelder<br />

Rathaus Gastgeber für die Festveranstaltung<br />

zu „100 Jahre deutscher<br />

Verkehrsflug – Erstflug am 6. Februar 1919“.<br />

Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatte die<br />

Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten<br />

deutscher Luftfahrtgeschichte e.V. (GBSL e.V.)<br />

und die Gemeinde Schönefeld.<br />

Schönefelds Bürgermeister Dr. Udo Haase<br />

erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass<br />

gleichzeitig an diesem Tag die Veranstaltung<br />

in Weimar zum 100. Jubiläum der Nationalversammlung<br />

in Weimar stattfindet. „Hier geht<br />

es heute um 100 Jahre Verkehrsflug in Deutschland.<br />

Verkehrsflug und im Besonderen der<br />

Postflug waren schon immer eine spannende<br />

Sache“, so der Bürgermeister. Heute werde hier<br />

in Schönfeld mit Hochdruck daran gearbeitet,<br />

dass im Oktober 2020 der Start des BER<br />

erfolgen kann.<br />

Die Post machte den Anfang<br />

In einem anschließenden Vortrag erinnerte<br />

Flugkapitän Dr.-Ing. Ulrich Unger vom Vorstand<br />

des GBSL e.V. an die Anfänge des deutschen<br />

Verkehrsfluges. „Die Eröffnung eines amtlich<br />

genehmigten Flugverkehrs geschah nicht aus<br />

heiterem Himmel. Es war die Post, die sich<br />

der Fliegerei bedienen wollte.“<br />

So fanden vom Februar bis Juni 1918 zwischen<br />

Berlin und Köln sowie zwischen Berlin und<br />

Hannover Versuchspostflüge statt. Auf Grund<br />

von technischen Problemen und der politischen<br />

und militärischen Lage wurde das Projekt nicht<br />

weitergeführt. Am 8. Januar 1919 erhielt dann<br />

die Deutsche Luft-Reederei (DLR), die 1917<br />

gegründet wurde, die Lizenz für den Luftdienst<br />

Nummer 1.<br />

100 Jahre deutscher Verkehrsflug<br />

Festveranstaltung im Rathaus Schönefeld<br />

Erster Start ab Johannisthal<br />

Am 6. Februar startete die erste Maschine in<br />

Johannisthal um 7.10 Uhr, beladen mit 40 Briefen<br />

und 63 Kilogramm Zeitungen.“ Schon zwei<br />

Minuten später sei dann bereits eine weitere<br />

Maschine gestartet, weil die erste nicht die<br />

komplette Ladung aufnehmen konnte. Und so<br />

entwickelte sich in den kommenden Jahren und<br />

Jahrzehnten der deutsche Verkehrsflug weiter.<br />

Auch Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen<br />

Berlin Brandenburg GmbH, äußerte sich<br />

zu diesem historischen Ereignis: „Wir sind stolz<br />

darauf, dass die Region Berlin-Brandenburg die<br />

Wiege der zivilen Luftfahrt ist und auch 100 Jahre<br />

später zu den dynamischsten Flughafenstandorten<br />

Deutschlands gehört. Die Flughafengesellschaft<br />

ist dem Innovationsgeist der Luftfahrtpioniere<br />

verpflichtet und bietet den Fluggästen<br />

auch unter schwierigen Bedingungen guten<br />

Flugbetrieb. Die Zahlen sprechen für sich: Zu<br />

keiner anderen Destination gibt es mehr Direktverkehre<br />

als nach Berlin. Der neue Hauptstadtflughafen<br />

BER hat die Chance, sich zu einem<br />

digitalen Drehkreuz zu entwickeln und wie vor<br />

100 Jahren Vorreiter zu sein.“<br />

Im Anschluss präsentierten der Vorsitzende<br />

des Vereins, Dr. Bernd-Rüdiger Ahlbrecht und<br />

sein Stellvertreter Dipl.-Ing. Hans-Dieter<br />

Tack die Ausstellung „100 Jahre Verkehrsflug<br />

– die Anfänge“. Die Ausstellung ist zur<br />

Zeit im Rathaus Schönefeld zu sehen. MT<br />

Der Tagungsort der Deutschen Nationalversammlung,<br />

der aufgrund der politischen<br />

Verhältnisse von Berlin nach Weimar verlegt<br />

wurde, machte schließlich eine sichere Verbindung<br />

zwischen Berlin und Weimar notwendig.<br />

Diese Verbindung konnte nur auf dem Luftweg<br />

realisiert werden. So wurde am 5. Februar die<br />

Erlaubnis erteilt, „einen regelmäßigen Luftverkehr<br />

zum Zwecke der Post-, Zeitungs- und<br />

Personenbeförderung zwischen Berlin und<br />

Weimar auf Dauer ab dem 6. Februar einzurichten“,<br />

so Ulrich Unger. „Der Flugplan sah vier<br />

Flüge am Tag vor, jeweils am Morgen und am<br />

Mittag mit gleichzeitigen Starts in Berlin und<br />

Weimar.<br />

<strong>Nachbarn</strong> <strong>03</strong>/<strong>2019</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!