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Seite 16 Lommatzscher Anzeiger Nr. 06 | 22. März 2019 n Ostern steht vor der Tür.. FREIZEIT UND VEREINE …und wir hätten einen Tipp für das Osternest. Bisher kaum beworben wollen wir heute mal unsere aktuelle CD vorstellen. Darauf befindet sich ein Ausschnitt der vergangenen und des aktuellen Repertoires der Lommatzscher Spielleute. Angefangen von traditionellen Märschen bis hin zu Kürtiteln vergangener Jahre haben wir dafür eingespielt und so für unsere Fans, ehemalige Spielleute und alle, die unsere Musik mögen, konserviert. Ein Stück Lommatzsch eben. Und dieses können Sie kaufen und verschenken. Der Erlös fließt dabei inzwischen zu 100 % in die Vereinsarbeit der Lommatzscher Spielleute. Somit tun Sie mit dem Kauf auch noch Gutes. Die 10 Euro sind also in jedem Fall gut angelegt. Erhältlich sind die CDs in Lommatzsch in der LESBAR (Meißner Straße 2) aber auch in den Geschäften der Landbäckerei Krell (Döbelner Straße und Leuben). Stecken Sie doch ein-fach eine solche CD mit in Ihr Osterpäckchen an die Verwandtschaft, die freut sich sicher genauso darüber wie wir. Auf Bald – Ihre Lommatzscher Spielleute. Jörg Uhlemann, PR/ÖA (pr@lommatzscher-spielleute.de) Weitere Informationen unter www.lommatzscher-spielleute.de Förderverein Schloß Schleinitz e.V. Schleinitz 1, 01683 Nossen Telefon: 035241/82702 Anzeige(n) n Die Saisoneröffnung im „Museum für ländliches Brauchtum“ in Schleinitz findet am Sonntag, dem 07. April 2019 um 13.00 Uhr statt. n Öffnungszeiten: von April bis Oktober an allen Sonn- und Feiertagen von 13.00 bis 18.00 Uhr (letzter Einlass 17:00 Uhr) Sonderführungen nach Vereinbarung Telefon: 035241/ 82702 oder E-Mail: foerderverein@schlossschleinitz.de Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Ihr Anzeigen-Telefon 037208/876-100 Riedel – Verlag & Druck KG C M Y K
Nr. 06 | 22. März 2019 Lommatzscher Anzeiger Seite 17 n Lommatzscher Geschichte(n) Der siebenjährige Krieg – Teil 4 GESCHICHTE Nicht nur zahlreiche Soldaten mussten im Lauf dieser Jahre in Lommatzsch einquartiert und/oder verköstigt werden, weit über 50 000 Männer und deren Pferde, es wurde auch noch möglichst viel Geld von der Stadt „abgeschöpft“, notfalls durch Erpressung. Von zwei Beispielen soll hier berichtet werden. 1758 wurden der Lommatzscher Bürgermeister und dessen Stellvertreter in einer nicht genau begründeten Angelegenheit zum preußischen Kommandanten nach Dresden bestellt. Erst nach deren Abreise traf in Lommatzsch ein Bote mit dem königlich-preußischen Befehl ein, die Stadt habe künftig wöchentlich 10 Taler „Fleischgeld“ zu entrichten. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, wurden in Dresden der Lommatzscher Bürgermeister und sein Stellvertreter arretiert, bis sie der wöchentlichen Zahlung dieser 10 Taler zustimmten und gleich die erste Zahlung leisteten. Sie mussten sich dazu das Geld erst borgen. Für die weiteren regelmäßigen Zahlungen wurde das Geld bei den Lommatzscher Bürgern zusätzlich zu den normalen Steuern eingenommen. 1759 brandschatzte der preußische General Wuntzsch unsere Stadt, was nicht etwa bedeutete, dass er Lommatzsch in Schutt und Asche legte, sondern es handelte sich auch hier um eine Erpressung. Er verlangte von Lommatzsch die ungeheure Summe von 5000 Talern, sowie 500 Zentner Mehl, innerhalb von 3 bis 4 Tagen! Wenn er das Verlangte nicht erhielt, werde er die Stadt plündern und niederbrennen lassen. Das aufzubringen war natürlich für Lommatzsch unmöglich. Der Rat versuchte es angesichts der Drohung dennoch und erhob zusätzlich zu den normalen Steuern eine Art Vorschuss auf künftige Steuern, was aber lediglich 1000 Taler einbrachte. Bald traf eine preußische Eskadron ein, um die 5000 Taler in Empfang zu nehmen, mit der Drohung, sonst eine Lommatzscher Ratsperson als Geisel zu nehmen. Da die verlangte Summe nicht gezahlt werden konnte, zogen die Preußen vor ihrem Abmarsch zum Haus des Stadt-Richters Schanze, um ihn als Geisel zu nehmen. Da der Richter nicht zu Hause war, musste sein Sohn mit bis nach Torgau marschieren und dort verbleiben, bis die Forderungen des Generals vollständig erfüllt sein würden. Nun zahlte die Stadt wenigstens die 1000 Taler und bat um die Freilassung der Geisel. Sie erhielt zur Antwort, es würden ihr zwar 1000 Taler erlassen und unter Berücksichtigung der bereits gezahlten 1000 Taler habe Lommatzsch noch immer 3000 Taler und 500 Zentner Mehl zu liefern, mit dessen Lieferung man nun beginnen solle, sonst würde die Geisel nicht frei gelassen und die Stadt geplündert und niedergebrannt. von ihnen benötigten Lebensmittel wurde den Lommatzschern sogar bezahlt oder es wurden Empfangs-Quittungen ausgestellt. Dennoch lebten die Bürger in Furcht. Über jene Tage stand in den Ratsakten (Zitat): „Ueber dieses alles war doch ein erbärmlicher und erschrekklicher Anblick, als man unsere Stadt mit einer solchen großen Kriegsmacht umgeben sahe. Soweit man auf unseren Thürmen sehen konnte, so sahe man nichts als Soldaten, Kanonen und Regiments-Fahnen und Standarten und des Nachts lauter Feuer. Wie erschrak man nicht, wie man den Feierabendschuß hörete, worauf das gantze Lager den Zapfenstreich schluge, daß dadurch Häuser und Fenster erschütterten. Und dieses geschahe den 4. Oktober 1759“ (Zitat Ende). Quelle: Geschichtliches der Stadt Lommatzsch, Dr. Louis Zahn,1895 Sebastian Weisz C M Y K Die Lommatzscher begannen nun, Mehl zu sammeln, pro Haus zwei Metzen, von den Bäckern einen Malter und der Rat gab noch einen Malter dazu. Die Verzweiflung der hungernden Stadt war groß, denn es gelang natürlich nicht, die Forderung des Generals vollständig zu erfüllen. Kurz bevor die Preußen ihre Drohung wahrmachen konnten, wurden sie von den Österreichern zum Rückzug gezwungen. Rettung in letzter Sekunde, es trafen schon einen Tag später der österreichische General Esterhazi und kurz darauf der Feld-Marschall Daun mit der österreichischen Hauptarmee in Lommatzsch ein. Ein Teil der
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