karriereführer künstliche intelligenz 2019-2020
Lange war die künstliche Intelligenz (KI) eine theoretische Möglichkeit – jetzt kommt sie in der Praxis an. Unternehmen nutzen sie, um zu optimieren, Risiken besser einzuschätzen und Fehler zu reduzieren. Dabei verändern die KI-Methoden im großen Stil die Arbeit. Ein Blick auf neue Job-Profile, innovative Anwendungen und auf das, was als nächstes kommt: Qubits, die nicht mehr entweder null oder eins sind – sondern zur gleichen Zeit alles zusammen.
Lange war die künstliche Intelligenz (KI) eine theoretische Möglichkeit – jetzt kommt sie in der Praxis an. Unternehmen nutzen sie, um zu optimieren, Risiken besser einzuschätzen und Fehler zu reduzieren. Dabei verändern die KI-Methoden im großen Stil die Arbeit. Ein Blick auf neue Job-Profile, innovative Anwendungen und auf das, was als nächstes kommt: Qubits, die nicht mehr entweder null oder eins sind – sondern zur gleichen Zeit alles zusammen.
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<strong>karriereführer</strong> Künstliche Intelligenz <strong>2019</strong>.<strong>2020</strong> / Insights<br />
#kf_ki<br />
Foto: Fotolia/adam121<br />
KI in der Wirtschaftsprüfung<br />
Daten sind schon<br />
immer das Geschäft<br />
der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
gewesen. Durch<br />
den KI-Einsatz im Umfeld<br />
großer Datenmengen lassen<br />
sich Tendenzen, Fehler oder<br />
auch Betrugsversuche leichter<br />
aufdecken.<br />
Foto: Fotolia/Dreaming Andy<br />
„Big Data und KI werden dazu führen, dass zahlreiche Tätigkeiten nicht mehr auf den<br />
Arbeitsmärkten nachgefragt werden. So viel ist sicher.“ Diese Sätze sind in dem vom<br />
Bitkom und DFKI 2017 veröffentlichten Positionspapier „Entscheidungsunterstützung<br />
mit Künstlicher Intelligenz“ nachzulesen. Demnach sind davon auch solche Berufsgruppen<br />
betroffen, „in denen sich bisher viele Mitarbeiter als Wissensarbeiter auf der<br />
‚sicheren Seite‘ wähnten. Gerade solche Berufsgruppen – von Sachbearbeitung bis<br />
Wirtschaftsprüfung – stehen aktuell im Fokus“. Ob es für die Wirtschaftsprüfer tatsächlich<br />
so gravierend wird, darüber gehen die Meinungen auseinander. So kommt<br />
das Marktforschungsunternehmen Lünendonk und Hossenfelder in seiner Studie<br />
„Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften in Deutschland“ zu dem<br />
Ergebnis, dass die Digitalisierung die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften einerseits<br />
zwar vor große Herausforderungen stelle, gleichzeitig böten sich den Unternehmen<br />
aber auch neue Chancen.<br />
Eine solche Chance wird zum Beispiel im KPMG-Blog „Klardenker“ aufgeführt. So<br />
könnte der Abgleich von gebuchten Sachverhalten mit den der Buchung zugrundeliegenden<br />
Unterlagen im Rahmen der Abschlussprüfung zukünftig von KI-Technologie<br />
erledigt werden. Bisher sei es üblich, dass die Informationen externer Dokumente<br />
händisch mit den elektronischen Informationen des Mandanten abgeglichen, das<br />
Ergebnis gewürdigt und dokumentiert werde. KI wird also zu einem unterstützenden<br />
Instrument für Wirtschaftsprüfer. Das Fazit des Autors fällt dann aber differenziert<br />
aus: „Erfahrene Experten wie Wirtschaftsprüfer bleiben unverzichtbar, um die<br />
Ergebnisse der KI Analysen im zunehmend komplexeren Kontext der Geschäftstätigkeit<br />
sowie des wirtschaftlichen und rechtlichen Umfelds des zu prüfenden Unternehmens<br />
kritisch zu würdigen und sich dabei kontinuierlich über die Analyseergebnisse<br />
mit den Adressaten auszutauschen.“<br />
Und was die Herausforderungen betrifft, so offenbart die Lünendonk-Studie einen im<br />
Kontext der Digitalisierung ganz entscheidenden Aspekt: die Rekrutierung. HR-Verantwortliche<br />
müssten heute und künftig Mitarbeiter finden, die Kenntnisse sowohl<br />
in der Rechnungslegung als auch in der Informatik mitbringen. Die Mitarbeiterstruktur<br />
der von den Berufsträgern geprägten Unternehmen werde sich ebenso ändern<br />
wie die Partnerstrukturen. So hätten Immer mehr Mitarbeiter einen Studienabschluss<br />
einer Technischen Hochschule, Kooperationen mit IT-Unternehmen und Startups<br />
würden zunehmen, und es würde über eine weitere Reformierung des Zugangs<br />
zum Arbeitsmarkt sowie über eine Steigerung der Attraktivität nachgedacht.<br />
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