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Vom Wallis in die Welt

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Altes Wissen<br />

neu genutzt<br />

Im PhytoArk<br />

s<strong>in</strong>d <strong>die</strong><br />

Pflanzen <strong>die</strong><br />

Stars. Hier<br />

wird an neuen<br />

Wirkstoffen<br />

geforscht.<br />

3<br />

TechnoArk<br />

Sierre<br />

Im TechnoArk werden<br />

neue Geschäftspotenziale<br />

im Zusammenhang mit<br />

Informations­ und Kommunikationstechnologien<br />

entwickelt, speziell im Bereich<br />

des Internets der D<strong>in</strong>ge.<br />

Groupe T2i entwickelt<br />

Software und IT­Lösungen<br />

vor allem für öffentliche<br />

Verwaltungen.<br />

Logival ist e<strong>in</strong>er der<br />

führenden Anbieter <strong>in</strong> Sachen<br />

Software für private Arztpraxen.<br />

In-Terra bietet<br />

<strong>in</strong>tegrierte digitale Lösungen<br />

für grosse Bau­ und Infrastrukturprojekte<br />

an.<br />

Adventures-Mat ist e<strong>in</strong><br />

Lern­ und Spielteppich für<br />

K<strong>in</strong>der, komb<strong>in</strong>iert mit<br />

Augmented Reality und<br />

e<strong>in</strong>er Smartphone­App.<br />

www.technoark.ch<br />

4 5<br />

PhytoArk<br />

Sion Conthey<br />

Innovation durch Alpenpflanzen<br />

Hier wird altes<br />

Wissen über Pflanzen und<br />

deren Wirkung mit neusten<br />

Forschungsergebnissen<br />

verbunden. PhytoArk ist am<br />

Agrarforschungsstandort<br />

Agroscope domiziliert.<br />

Über 60 Prozent der <strong>in</strong><br />

der Schweiz geernteten<br />

Gewürz- und Heilpflanzen<br />

kommen aus dem <strong>Wallis</strong>.<br />

Pharmalp produziert<br />

pro biotische Nahrungsergänzungsmittel<br />

und<br />

Produkte aus Alpenpflanzen<br />

wie Pastilles des Alpes.<br />

Tauderma verarbeitet<br />

Extrakte aus Bio­Pflanzen für<br />

<strong>die</strong> Kosmetik<strong>in</strong>dustrie.<br />

Valmont ist e<strong>in</strong>e Schweizer<br />

Luxus­Kosmetikmarke und<br />

forscht unter anderem hier.<br />

www.phytoark.ch<br />

IdeArk<br />

Martigny<br />

Der Standort IdeArk ist<br />

auf multimodale Interaktion<br />

zwischen Menschen und<br />

Masch<strong>in</strong>en spezialisiert. Hier<br />

bef<strong>in</strong>det sich auch das Idiap,<br />

e<strong>in</strong> Forschungs<strong>in</strong>stitut für<br />

künstliche Intelligenz (KI).<br />

Mit KI will zum Beispiel das<br />

Unternehmen Vima Tools<br />

menschliches Verhalten verstehen<br />

und automatisch Prozesse<br />

und Interaktionen mit<br />

Kunden verbessern. Katia<br />

setzt Algorithmen e<strong>in</strong>, um<br />

Telefonspam automatisch zu<br />

erkennen und zu unterb<strong>in</strong>den.<br />

Grosse Telekom­Anbieter s<strong>in</strong>d<br />

Kunden. Eyeware kann mithilfe<br />

von Kameras und se<strong>in</strong>er<br />

Software den Blick e<strong>in</strong>es Menschen<br />

nachverfolgen. Querschnittgelähmte<br />

können so mit<br />

den Augen Geräte be<strong>die</strong>nen.<br />

www.ideark.ch<br />

Sieben Standorte, verteilt<br />

auf den ganzen<br />

Kanton <strong>Wallis</strong>, jeder<br />

spezialisiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

der Schlüsseltechnologien<br />

Informations­ und Kommunikationswissenschaften,<br />

Life<br />

Sciences sowie Energie und Umwelt.<br />

2004 vom Kanton <strong>Wallis</strong><br />

gegründet, stärkt <strong>die</strong> Stiftung<br />

The Ark <strong>die</strong> Innovationskraft und<br />

damit <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

2<br />

sowie Diversifizierung der <strong>Wallis</strong>er<br />

Wirtschaft. «The Ark unterstützt<br />

<strong>in</strong>novative Projekte und<br />

bildet zusammen mit den Technologieparks<br />

e<strong>in</strong> regionales Innovationssystem,<br />

das seit 15 Jahren<br />

zuverlässig gute Resultate liefert»,<br />

sagt Cédric Luisier, Pressesprecher<br />

von The Ark.<br />

Unterstützt werden nicht nur<br />

Jungunternehmen, sondern auch<br />

bereits ansässige kle<strong>in</strong>e und mitt­<br />

BioArk<br />

Monthey und Visp<br />

In den beiden BioArk ist auch <strong>die</strong> Berufsbildung mit e<strong>in</strong>gebaut. Jährlich<br />

werden mehrere hundert Laborant<strong>in</strong>nen und Laboranten für <strong>die</strong> Pharma<strong>in</strong>dustrie<br />

und Biotechnologie ausgebildet. Forschende Firmen <strong>in</strong> Visp und Monthey s<strong>in</strong>d:<br />

Swiss Biotech Center arbeitet an der Früherkennung von Krankheiten und<br />

<strong>in</strong>noativen Biomedikamenten. IHMA Europe entwickelt Medikamente gegen<br />

Infektionskrankheiten. Augurix hat sich auf Glutenunverträglichkeit spezialisiert<br />

und diagnostiziert mit e<strong>in</strong>em Schnelltest den verantwortlichen Gendefekt.<br />

Medirio ist Spezialist <strong>in</strong> der Insul<strong>in</strong>dosierung für Diabetiker.<br />

www.bioark.ch, www.bioarkvisp.ch<br />

ler Unternehmen (KMU). Durch<br />

Innovationsprojekte von The Ark<br />

bekommen <strong>die</strong>se Zugang zu fehlenden<br />

externen Kompetenzen.<br />

Neue Unternehmen werden <strong>in</strong><br />

der Start­up­Phase professionell<br />

unterstützt, <strong>in</strong>sbesondere an den<br />

Standorten, welche geeignete<br />

«Inkubationsbereiche» zur Verfügung<br />

stellen. Der «Accelerator»<br />

wiederum wirkt wie e<strong>in</strong> Beschleuniger,<br />

um Ergebnisse aus<br />

Forschung und Entwicklung<br />

schneller <strong>in</strong> neue marktfähige<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

zu überführen.<br />

Damit wird e<strong>in</strong>e Brücke zwischen<br />

Wissenschaft und Markt<br />

wie auch zwischen akademischem<br />

Bereich und Geschäftswelt ge bildet.<br />

«Unser Ziel ist, <strong>in</strong> spezi fischen<br />

Nischen führend zu se<strong>in</strong>,<br />

aber eben auch <strong>die</strong> ganze Wertschöpfungskette<br />

zu be<strong>die</strong>nen»,<br />

erklärt Misaël Ecoeur, Leiter der<br />

Kontaktstelle von Bus<strong>in</strong>ess Valais,<br />

der kantonalen Wirtschaftsför­<br />

derung. Konkret heisst das: Der<br />

Kanton stellt sicher, dass von der<br />

Grundlagenforschung über <strong>die</strong><br />

angewandte Forschung bis zur<br />

Entwicklung neuer Produkte und<br />

der wirtschaftlichen Prosperität<br />

des Kantons alles abgedeckt wird.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel, wie das funk tioniert,<br />

ist Energypolis <strong>in</strong> Sion.<br />

Das <strong>Wallis</strong> ist e<strong>in</strong> Energiekanton<br />

und will das auch bleiben. Der<br />

Kanton suchte <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit der Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule Lausanne<br />

EPFL, um hier <strong>die</strong> entsprechende<br />

Grundlagenforschung anzusiedeln.<br />

Zehn Laboratorien und<br />

213 Mitarbeitende aus 43 Nationen<br />

bilden heute <strong>die</strong> Forschungsgruppe.<br />

Die so gefundenen neuen<br />

Erkenntnisse können <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit der Fachhochschule<br />

Westschweiz HES­SO<br />

weiterbearbeitet werden, <strong>die</strong> auf<br />

angewandte Forschung spezialisiert<br />

ist. Parallel tritt <strong>die</strong> Stiftung<br />

The Ark mit ihren Angeboten <strong>in</strong><br />

Aktion. Die Resultate der Bemühungen<br />

können sich sehen lassen:<br />

Im letzten Jahr wurden an 90 Projekten<br />

verschiedener Unternehmen<br />

gearbeitet. 35 Start­ups profitierten<br />

von Hilfestellung und<br />

Förderung, und 55 KMU wurden<br />

mit Innovationsprojekten unterstützt.<br />

Gesamthaft wurden rund<br />

sieben Millionen Franken der<br />

Stiftung The Ark <strong>in</strong>vestiert. F<strong>in</strong>anzielle<br />

Unterstützung erhalten Innovationsprojekte<br />

auch von Bus<strong>in</strong>ess<br />

Valais.<br />

Für Cédric Luisier von The Ark<br />

besonders erfreulich: «62 Prozent<br />

der Gründer von Start­ups<br />

kamen von ausserhalb des <strong>Wallis</strong>,<br />

e<strong>in</strong> Drit tel davon aus dem Ausland.<br />

Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> attraktiver Forschungs­<br />

und Wirtschaftsstandort,<br />

ziehen Talente an. Das ist für<br />

e<strong>in</strong>e gesunde und zukunftsträchtige<br />

Wirtschaft entscheidend.»<br />

Zurzeit arbeiten an den verschiedenen<br />

Standorten von The<br />

Ark mehr als 120 Unternehmen.<br />

Wie <strong>in</strong>novativ das <strong>Wallis</strong> ist, zeigen<br />

folgende Beispiele: Gilles<br />

Florey and Yann Rodriguez arbeiteten<br />

während ihres Studiums<br />

an Fachhochschule und Idiap<br />

an e<strong>in</strong>er Gesichtserkennung und<br />

gründeten KeyLemon, dessen<br />

Lösungen heute für <strong>die</strong> Identifikation<br />

von Personen oder zum<br />

Beispiel das Entsperren von<br />

Geräten wie Smartphones zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommen. David Imseng<br />

se<strong>in</strong>erseits gründete Recapp IT<br />

und entwickelt e<strong>in</strong>e Spracherkennungstechnik,<br />

auch für Schweizer<br />

Dialekte. Zusammen liefern <strong>die</strong><br />

beiden Firmen <strong>die</strong> Technologie<br />

für <strong>die</strong> Sprachsteuerung der TV<br />

Box 2.0 von Swisscom.<br />

David Crettenand, Gründer<br />

von RedElec, ersetzt <strong>die</strong> umweltschädliche<br />

Chemie für das Färben<br />

von Jeans durch Elektrizität. Daraus<br />

entstand Sedo Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g,<br />

welche <strong>die</strong> entsprechenden Masch<strong>in</strong>en<br />

herstellt und weltweit an<br />

Denim­Hersteller verkauft. •<br />

Foto HO<br />

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