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2015/07 Kulmbacher Land

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Ausflugsziele<br />

Fürchten, Bangen, Hoffen.<br />

Leben um 1945 auf dem <strong>Land</strong> am Beispiel<br />

der Fränkischen Schweiz<br />

Ausstellung im Fränkische Schweiz-Museum<br />

19.6.<strong>2015</strong> – 8.11.<strong>2015</strong><br />

Die Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren war Anlass<br />

für das Fränkische Schweiz-Museum, sich mit den Lebensumständen der<br />

Menschen in der Region vor und nach dem Einmarsch amerikanischer<br />

Truppen zu befassen. Hierbei ergaben sich z. T. überraschende Erkenntnisse:<br />

Im Verlauf des Krieges waren immer mehr Männer und Jugendliche eingezogen<br />

worden. Sie fehlten als Arbeitskräfte in der <strong>Land</strong>wirtschaft und im<br />

Handwerk. Viele kamen verwundet zurück. Briefe, Fotos, Tagebücher oder<br />

auch Filmaufnahmen erlauben Einblicke in die Situation zuhause, aber auch<br />

in die Erlebnisse der Frontsoldaten. Kriegslazarette, in denen Verwundete gepflegt<br />

wurden, befanden sich u. a. auf der Burg Feuerstein und in<br />

Unterleinleiter. Mit dem Tod in der Schlacht (allein aus der Fränkischen<br />

Schweiz lassen sich mehr als 6000 Gefallene beklagen) fielen große Teile einer<br />

Generation ersatzlos aus. Ihre Namen finden sich in der Ausstellung in<br />

einer eindrucksvollen Installation: auf 3 Tafeln sind alle Namen erfasst, zudem<br />

sind die Namen auch zu hören: Im Tonstudio OCEAN von Sébastion<br />

Angrand haben Fabian Neuner aus Moritz, Schüler am Gymnasium<br />

Ebermannstadt und Moritz Ruppe, der derzeit ein Freiwilliges Jahr bei uns<br />

im Museum ableistet, alle Namen auf Band gesprochen. Dieses läuft in der<br />

Ausstellung in einer Endlosschleife.<br />

Mit dem Ende des Krieges kamen zahlreiche Flüchtlinge und Sudeten -<br />

deutsche in die Region. Durch sie veränderten sich in zahlreichen Orten jahrhundertelange<br />

Konfessionsgrenzen; zudem entstanden neue Betriebe, die<br />

wesentlich zur Weiterentwicklung der Region beigetragen haben.<br />

Authentische Objekte und Fotos sowie Selbstzeugnisse der Betroffenen erlauben<br />

Einblicke in die Geschehnisse.<br />

Lebendig wird die Ausstellung vor allem durch die Tatsache, dass alle<br />

Themen anhand konkreter Fallbeispiele angesprochen werden. Zahlreiche<br />

persönliche Bilder, Dokumente und Erinnerungstücke geben tiefe Einblicke<br />

in das Leben der Menschen in den Jahren 1943 bis 1948. Einzelschicksale erlauben<br />

auch Jüngeren, diese Zeit nachzuvollziehen.<br />

Neueröffnung des Richard Wagner<br />

Museums Haus Wahnfried in Bayreuth<br />

Richard Wagners ehemaliges Wohnhaus „Wahnfried“ in Bayreuth und das<br />

Richard Wagner Museum Bayreuth werden wieder öffentlich zugänglich.<br />

Am 26. Juli <strong>2015</strong> eröffnen die Richard-Wagner-Stiftung und die Stadt Bay -<br />

reuth ihr neues und bedeutendstes Museum. Das 1976 erstmals für<br />

Besucher eröffnete Museum in Haus Wahnfried präsentiert sich künftig mit<br />

einem Erweiterungsbau und drei thematisch unterschiedlichen<br />

Dauerausstellungen vollständig neu. Das Richard Wagner Museum verdoppelt<br />

seine Dauer ausstellungsflächen mit künftig drei inhaltlichen<br />

Schwerpunkten: Im Haus Wahnfried selber werden die Besucher am authentisch-auratischen<br />

Ort eine Dokumentation zum Leben, Werk und<br />

Schaffen Richard Wagners erleben.<br />

Das Erdgeschoss eröffnet erstmals einen vollständigen Einblick in die Zeit<br />

um 1880 und die Lebenswelt Richard Wagners.<br />

Der Erweiterungsbau, der in Regie des renommierten Berliner Museums -<br />

architekten Volker Staab konzipiert wurde, widmet sich der Auffuḧrungsgeschichte<br />

der Bayreuther Festspiele von den Anfängen bis zur Gegenwart.<br />

Im Siegfried-Wagner-Haus erwarten die Besucher die Wohnräume<br />

Winifred Wagners, die in Gänze erstmals für die Öffentlichkeit zugängig<br />

gemacht werden.<br />

Das gesamte Museumsensemble erstreckt sich von der Richard-Wagner-<br />

Straße über die Allee zum Haus Wahnfried, links das Siegfried-Wagner-<br />

Haus und rechts der Museumsneubau mit einem unterirdischen Depot,<br />

Kino, Sonderausstellungsfläche, Museumsshop und Cafeteria. Am Ende<br />

des Gartens zum Hofgarten liegt das Grab von Richard und Cosima<br />

Wagner.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich an der Wahnfriedstraße auch<br />

das Sterbehaus von Richard Wagners Schwiegervater Franz Liszt, das heute<br />

das städtische Franz-Liszt-Museum beherbergt, sowie das Jean-Paul-<br />

Museum der Stadt Bayreuth.<br />

Öffnungszeiten Museum: Dienstag bis Sonntag 10 -18 Uhr (Juli/August<br />

täglich 10-18 Uhr)<br />

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<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Land</strong> im Juli

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