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Bremer Sport April 2019

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<strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

BREMER SPORT<br />

MAGAZIN DES LANDESSPORTBUNDES FÜR BREMEN & BREMERHAVEN<br />

Andreas Vroom<br />

Über die Bedeutung des LSB<br />

Wahlhearing<br />

Diskussion mit Politikern<br />

<strong>Sport</strong>gala<br />

Viel Prominenz im GOP<br />

Exklusiv-Interview mit Florian Wellbrock<br />

<strong>Sport</strong>ler des Jahres


e-Bikes kauft man<br />

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Tel: 0421 - 56 59 88 22<br />

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Öffnungszeiten:<br />

Di - Fr 09.30 - 18.30 Uhr<br />

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2


EDITORIAL<br />

IMPRESSUM<br />

BREMER SPORT<br />

MAGAZIN FÜR BREMEN & BREMERHAVEN<br />

Herausgeber & Verlag:<br />

Landessportbund Bremen (LSB)<br />

Auf der Muggenburg 30<br />

28217 Bremen<br />

0421 / 7928723<br />

info@lsb-bremen.de<br />

WESER-KURIER Mediengruppe<br />

Magazinverlag Bremen GmbH,<br />

Martinistraße 43, 28195 Bremen<br />

04 21 / 36 71-4990<br />

info@magazinverlag-bremen.de<br />

Redaktion:<br />

Martin Märtens (V.i.S.d.P.),<br />

Kristina Wiede, Jennifer Fahrenholz,<br />

Boris Butschkadoff (LSB)<br />

Grafik/Layout:<br />

B.O. Beckmann<br />

Anzeigen:<br />

Volker Schleich (verantwortlich),<br />

Anne Zeidler, Susanne Franke, Dieter Kück,<br />

Yvonne Bittner<br />

Druck:<br />

Bonifatius GmbH Druck - Buch - Verlag<br />

Karl-Schurz-Straße 26<br />

33100 Paderborn<br />

Urheberrechte:<br />

Der Nachdruck von<br />

Beiträgen ist nur mit<br />

Genehmigung des Verlages<br />

und mit Quellenangabe gestattet.<br />

Titelbild:<br />

Deutscher Schwimm-Verband e. V. / Jo Kleindl<br />

Dankeschön!<br />

Liebe <strong>Sport</strong>freundinnen und <strong>Sport</strong>freunde<br />

in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven, über einen<br />

Zeitraum von fast 30 Jahren war das <strong>Bremer</strong><br />

<strong>Sport</strong> Magazin offizielles Presseorgan des Landessportbundes<br />

Bremen.<br />

Grund genug, um ein Dankeschön an alle<br />

diejenigen auf den Weg zu bringen, die dazu beigetragen<br />

haben, dass nicht nur die Mitglieder<br />

des Landessportbundes Bremen, sondern auch<br />

alle anderen <strong>Sport</strong>interessierten sich über die<br />

Geschehnisse in unserem Dachverband und bei<br />

unseren Mitgliedsorganisationen informieren<br />

konnten.<br />

Man könnte meinen, dass diese Worte nach<br />

Abschied klingen. Aber der Eindruck täuscht.<br />

Es ist nur ein kleines „Tschüss“, verbunden mit<br />

einem starken „Moin“.<br />

Der Landessportbund hat mit der Neuausschreibung<br />

seines <strong>Sport</strong> Magazins in Bremen<br />

und <strong>Bremer</strong>haven, aber auch bundesweit, viel<br />

Interesse geweckt. Die Zahl der Bewerber war<br />

entsprechend groß. Aus den interessierten Verlagen<br />

und Medienagenturen haben wir uns nach<br />

reiflicher Überlegung für den zur Mediengruppe<br />

des Weser Kurier gehörenden Magazinverlag<br />

Bremen entschieden und freuen uns, Ihnen<br />

mit dieser Ausgabe den neuen BREMER SPORT<br />

präsentieren zu können.<br />

Der BREMER SPORT wird quartalsweise<br />

bei unseren Mitgliedsorganisationen und über<br />

verschiedene Verteilerstellen in Bremen und<br />

<strong>Bremer</strong>haven flächendeckend rund um den<br />

<strong>Sport</strong> im Lande Bremen informieren. Selbstverständlich<br />

werden auch die Nutzer des E-Papers<br />

das Magazin wie gewohnt weiterlesen können.<br />

Beim Relaunch haben wir festgestellt, dass sich<br />

das E-Paper einer immer größeren Beliebtheit<br />

erfreut.<br />

Aus diesem Grund legen wir allen Leserinnen<br />

und Lesern auch die Online-Version des<br />

BREMER SPORT ans Herz. Das E-Paper wird<br />

Monika Wöhler, Vizepräsidentin des Landessportbundes<br />

Bremen. <br />

Foto: LSB<br />

direkt auf der Startseite der LSB-Homepage<br />

verlinkt und abrufbar sein und zudem über die<br />

Social-Media-Kanäle des LSB auf Facebook und<br />

Twitter verbreitet.<br />

Der BREMER SPORT wird künftig über die<br />

Angebote, Dienstleistungen und vielfältigen<br />

Aufgaben des Landessportbundes berichten.<br />

Auch wichtige <strong>Sport</strong>ereignisse und Termine in<br />

Bremen und <strong>Bremer</strong>haven kommen natürlich<br />

nicht zu kurz. Darüber hinaus geben wir unseren<br />

Mitgliedsorganisationen mehr Raum, um das<br />

rege Vereinsleben in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven<br />

im Rahmen einer erweiterten Vereinsrubrik abzubilden.<br />

Wir dürfen uns auf die bunte Palette<br />

der sportlichen Aktivitäten im Land Bremen<br />

ganz sicher freuen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre<br />

der ersten Ausgabe und hoffe, dass Ihnen unser<br />

neues Magazin gefällt.<br />

Mit sportlichen Grüßen,<br />

Ihre Monika Wöhler<br />

Drei Punkte für<br />

Ihre Büroeinrichtung<br />

www.bmk-online.de - info@bmk-online.de - 0 42 02 / 764 08-100<br />

3


INHALT<br />

STORY<br />

<strong>Sport</strong>ler des Jahres 24<br />

Florian Wellbrock, Lina Goncharenko, Grün-Gold-Club und andere<br />

Interview mit Finn Lemke<br />

09<br />

AKTUELLES<br />

Kinder laufen für Kinder 7<br />

Spenden sammeln für soziale Projekte<br />

Vom HC Bremen zu den Füchsen 8<br />

Handball: Miro Schluroff will in Berlin zum Bundesligaspieler reifen<br />

Mehr als Laufen, Werfen, Springen 14<br />

Saisonstart für das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen<br />

<strong>Sport</strong>förderung ist zu niedrig 16<br />

LSB-Präsident Andreas Vroom im Interview<br />

Was kann der Verein tun? 19<br />

<strong>Sport</strong>jugend rückt das Thema sexualisierte Gewalt in den Fokus<br />

Ehrungen im Rathaus<br />

22<br />

BREMER SPORTGRÖSSEN<br />

Für Profis und Amateure 12<br />

Jonny Otten über Werder, Flo Mega und seinen neuen Job<br />

Gute Trainingsmöglichkeiten 20<br />

Der <strong>Bremer</strong> Radrennprofi Lennard Kämna im Interview<br />

AUS DEN VEREINEN<br />

HFV-Pfingst-Cup 40<br />

Großes Jugendturnier als Fest für die ganze Familie<br />

Legende Bert Trautmann 44<br />

Neue Ausstellung bei TURA Bremen<br />

RUBRIKEN<br />

4<br />

Fotos: Klahn, LSB, Meister<br />

<strong>Sport</strong>gala im GOP 28<br />

Editorial 3<br />

Impressum 3<br />

Fitnesstipps 50


„Bewegung gegen Krebs“<br />

Vereinswettbewerb geht bereits in die fünfte Auflage<br />

Gemeinsam mehr Menschen zu Bewegung<br />

und einem lebenslangen <strong>Sport</strong>treiben<br />

animieren – dazu rufen der<br />

Deutsche Olympische <strong>Sport</strong>bund (DOSB) und<br />

die Deutsche Krebshilfe mit dem bundesweiten<br />

Vereinswettbewerb „Bewegung gegen Krebs“<br />

auf. Bis zum 31. Dezember <strong>2019</strong> können sich<br />

<strong>Sport</strong>vereine dem Wettbewerb um den kreativsten<br />

Aktionstag stellen und dabei tolle Preise<br />

gewinnen. Nach Ablauf der Wettbewerbsfrist<br />

werden die besten eingesendeten Veranstaltungsdokumentationen<br />

von einer unabhängigen<br />

Jury ausgezeichnet.<br />

Mit einem Rekord von fast 90 Anmeldungen<br />

und sechs glücklichen Gewinnervereinen ging<br />

der letzte Vereinswettbewerb zu Ende. Die ersten<br />

drei Plätze wurden mit einem <strong>Sport</strong>-Thieme<br />

Gutschein für Vereinszwecke im Wert von<br />

2.500,- Euro und die Plätze vier bis sechs mit jeweils<br />

zwei Gutscheinen für Übungsleiterausbildungen<br />

im Wert von 500,- Euro ausgezeichnet.<br />

„Die Preise sind auch dieses Jahr wieder zu gewinnen<br />

und sollten zusätzlicher Ansporn sein,<br />

eine dreistellige Anmeldezahl zu erreichen“, sagt<br />

DOSB-Ressortleiter für Präventionspolitik und<br />

Gesundheitsmanagement Dr. Mischa Kläber.<br />

„Damit die positive Auswirkung von <strong>Sport</strong> und<br />

Bewegung in der Krebsprävention sowie in der<br />

Nachsorge im Bewusstsein der Bevölkerung<br />

weiter zunimmt.“<br />

Im ersten Schritt wird das Online-Anmeldeformular<br />

ausgefüllt. Teilnehmende Vereine<br />

erhalten nach Anmeldung eine „Aktionsbox“<br />

mit Gymbags, T-Shirts, Thera-Bändern und<br />

weiteren Überraschungen, Ideen zu Veranstaltungen<br />

und Umsetzung sowie Unterstützung bei<br />

ihrer Öffentlichkeitsarbeit durch den DOSB.<br />

<strong>Sport</strong> macht Spaß und wirkt ganz nebenbei<br />

präventiv auf viele Erkrankungen. Regelmäßige<br />

Bewegung kann beispielsweise das Risiko, an<br />

bestimmten Krebsarten zu erkranken, deutlich<br />

senken. Etwa ein Drittel der rund 500.000 jährlichen<br />

Neuerkrankungen lassen sich durch eine<br />

gesunde Lebensweise vermeiden. Die Deutsche<br />

Krebshilfe und der DOSB klären seit 2014<br />

mit der Bewegungsoffensive „Bewegung gegen<br />

Krebs“ über Möglichkeiten in der Krebsprävention<br />

auf und tragen die Botschaft gemeinsam<br />

mit den Vereinen an die dort organisierten<br />

Menschen.<br />

Weitere Informationen zur Bewegungsoffensive im<br />

Internet unter www.bewegung-gegen-krebs.de.<br />

Maßstäbe gesetzt<br />

International Judo Masters in Bremen in der ÖVB-Arena<br />

Foto: BGK<br />

Die 34. Auflage der „International Masters<br />

Bremen“ in der ÖVB Arena hat wieder einmal<br />

Maßstäbe gesetzt. Für die über achthundert Judo-Athleten<br />

aus über zwanzig Nationen (Altersklassen<br />

U18/21) war das Turnier ein wichtiges<br />

Kräftemessen und Sprungbrett in die Weltelite<br />

bis hin zu möglichen Olympia-Ehren. „In diesen<br />

Klassen bieten wir das größte Turnier“, so Organisator<br />

Norbert Specker. Der Vorsitzende des<br />

<strong>Bremer</strong> Judo-Verbandes (BJV) und Bundes-Jugendleiter<br />

im Deutschen Judo-Bund (DJB), sorgte<br />

mit seinem Helfer-Team für einen optimalen<br />

Verlauf der Veranstaltung.<br />

Das würdigte auch Bremens <strong>Sport</strong>-Senatorin<br />

Anja Stahmann, die das Masters „als eine riesige<br />

Werbung für Bremen“ hervorhob. Nebenbei<br />

flüsterte sie, vor langer Zeit in <strong>Bremer</strong>haven Judo<br />

betrieben und sogar den gelben wie auch orangenen<br />

Gürtel erworben zu haben. Zudem haben<br />

sich auch Ingelore Rosenkötter und Mustafa Kemal<br />

Ötztürk als Vertreter der <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>-Deputation<br />

einen Überblick über das Wettkampfgeschehen.<br />

Besonders stark präsentierten sich in Bremen<br />

die Judokas aus Brasilien, Belgien, Frankreich<br />

und den Niederlanden. Das mussten auch<br />

die Kämpfer aus dem Judo-Mutterland Japan zur<br />

Kenntnis nehmen. Mit insgesamt sieben Akteuren<br />

hat der <strong>Bremer</strong> Judo-Verband ebenso viele<br />

Kämpfer zu dieser Mammut-Veranstaltung geschickt<br />

wie im Vorjahr. Neben dem SC Panthera<br />

(drei Athleten) hatten der JC Asahi, der TV<br />

Eiche-Horn, Bremen 1860 und der TSV Bassum<br />

jeweils einen Aktiven gemeldet.<br />

Das unmittelbar nach den Judo Masters angesetzte,<br />

dreitägige Trainings-Camp führte länderübergreifend<br />

Sieger und Besiegte sowie viele<br />

hundert motivierte Judokas zusammen. Trotz der<br />

an den Vortagen gebotenen Spitzenleistungen<br />

versprühten die Athleten neuen Ehrgeiz und hinterließen<br />

ordentlich Schweiß auf den zuvor noch<br />

trockenen Matten.<br />

Klappradrennen<br />

German Folding Bike Open /<br />

Rabatte für Vereinsmitglieder<br />

Bereits zum vierten Mal finden in diesem Jahr<br />

die „German Folding Bike Open“ (GFBO) in Bremen<br />

statt – ein Klapp- und Faltradrennen für jedermann.<br />

Neben dem Hauptrennen, welches auf<br />

einer Strecke rund um den Wall stattfindet, steht<br />

der weltweit einzige „100m-DFB-Pokal-Klappradsprint“<br />

auf dem Programm. 16 ausgeloste<br />

Sprinter treten dabei in Eins-gegen-Eins-100m-<br />

Sprints in vier Durchläufen auf zwei identischen<br />

vom Veranstalter gestellten Klapprädern gegeneinander<br />

an. Der Sieger erhält ein exklusives<br />

Siegerfoto mit dem original DFB-Pokal aus der<br />

<strong>Bremer</strong> Silberwaren-Manufaktur und Pokalschmiede,<br />

Koch & Bergfeld Corpus. Der Dresscode<br />

– von ‚Very British‘ bis zu ‚Skurril mit Stil‘.<br />

Die GFBO findet am 16. Juni Am Wall auf Höhe<br />

Bischofsnadel statt.<br />

Ablauf am 16. Juni:<br />

XX<br />

10.00 Uhr: Akkreditierung<br />

XX<br />

10.30 Uhr: Testrunde<br />

XX<br />

12.00 Uhr: Hauptrennen<br />

XX<br />

13.30 Uhr: DFB-Pokal Sprint<br />

XX<br />

15.00 Uhr: Siegerehrung<br />

AKTUELLES<br />

Rennteilnehmer: maximal 111,<br />

Startplatz: 25 Euro, Startplatz für Vereinsmitglieder:<br />

15 Euro (Nachweis: Vereinsangabe<br />

plus Mitgliedsnummer),<br />

Anmeldung online unter:<br />

foldingbike-race.de<br />

Fotos: GFBO<br />

5


AKTUELLES<br />

<strong>Sport</strong>politisches Wahlhearing<br />

Der Landessportbund fühlt der <strong>Bremer</strong> Politik auf den Zahn<br />

Beim Wahlhearing standen die Herausforderungen und die Probleme des organisierten <strong>Sport</strong>s im Mittelpunkt. <br />

Fotos: LSB Bremen<br />

6<br />

Das sportpolitische Wahlhearing des Landessportbundes<br />

(LSB) Bremen ist auf<br />

großes Interesse gestoßen. Zweieinhalb<br />

Stunden lang diskutierten LSB-Präsident Andreas<br />

Vroom und Moderator Axel Pusitzky mit<br />

sieben Politikerinnen und Politikern über die<br />

Herausforderungen und Probleme des organisierten<br />

<strong>Sport</strong>s in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven.<br />

Alle Parteien betonten, dass die Bedeutung des<br />

<strong>Sport</strong>s enorm sei und die Vereine wichtige Aufgaben<br />

im gesellschaftlichen und gesundheitlichen<br />

Bereich übernehmen. Konkrete Zusagen<br />

mit Blick auf die Bürgerschaftswahl am 26. Mai<br />

machte allerdings keiner.<br />

„Für die Vereine und Mitglieder, aber auch<br />

um dem großen gesellschaftlichen Wert des<br />

<strong>Sport</strong>s gerecht zu werden, brauchen wir die nötige<br />

Infrastruktur und eine bessere finanzielle<br />

Unterstützung. Alle schönen Worte sind im<br />

Grunde mit der zentralen Forderung des Landessportbundes<br />

an die <strong>Bremer</strong> Politik zu begleichen:<br />

Der Verdopplung des <strong>Sport</strong>etats von 7,5<br />

auf 15 Millionen Euro“, sagte Vroom unter dem<br />

Beifall des Publikums. Die Frage, ob der <strong>Sport</strong><br />

bei der Durchsetzung seiner Forderungen an<br />

die Politik möglicherweise nicht laut genug sei,<br />

verneinte der LSB-Präsident. Gute Argumente<br />

brauchen keine Lautstärke, so Vroom. Entscheidend<br />

sei, dass man sich an den richtigen Stellen<br />

mit klaren und strukturierten Botschaften Gehör<br />

verschaffe.<br />

Gleich zu Beginn der Podiumsdiskussion<br />

ging es um die Abschaffung des <strong>Sport</strong>studiengangs<br />

an der Universität Bremen. Diese Entscheidung,<br />

bedauerte <strong>Sport</strong>senatorin Anja<br />

Stahmann (Grüne), sei ein Fehler gewesen, der<br />

korrigiert werden müsse. „Bremen ist aktuell<br />

das einzige Bundesland ohne einen <strong>Sport</strong>studiengang“,<br />

kritisierte Stahmann. Die sportpolitische<br />

Sprecherin der SPD, Ingelore Rosenkötter,<br />

gestand ein, dass sie über die Entscheidung<br />

ihrer Partei damals schockiert gewesen sei. „Wir<br />

hätten lauter sein und die Abschaffung des Studiengangs<br />

<strong>Sport</strong> verhindern müssen“, so Rosenkötter.<br />

Zumindest die politischen Weichen für<br />

eine Wiederaufnahme der <strong>Sport</strong>lehrerausbildung<br />

an der Uni Bremen seien aber gestellt.<br />

Auch die Themen Bäderkonzept, Leistungssport,<br />

E-<strong>Sport</strong>, Bildung und Infrastruktur kamen<br />

beim Wahlhearing zur Sprache. Fragen aus dem<br />

Publikum waren dabei ausdrücklich erwünscht.<br />

LSB-Präsident Vroom appellierte angesichts der<br />

Zustände in den <strong>Sport</strong>stätten an die Politik. „Wir<br />

begrüßen es, dass die <strong>Sport</strong>deputation und Immobilien<br />

Bremen mit dem <strong>Sport</strong>hallen-Kataster<br />

für Bremen endlich die Hosen runtergelassen<br />

haben“, so Vroom. Das Bekenntnis, den katastrophalen<br />

Sanierungsstau von rund 100 Millionen<br />

abzubauen, sei da. Auch wenn es noch kein konkretes<br />

Zeitfenster gebe. „Wir hoffen, dass dieses<br />

Bekenntnis auch nach den Bürgerschaftswahlen<br />

noch Bestand hat und der erhebliche Sanierungsbedarf<br />

bei der kommenden Haushaltsaufstellung<br />

berücksichtigt wird.“<br />

Bewegung könnte demnächst auch in die<br />

dringend notwendige Instandsetzung der maroden<br />

<strong>Sport</strong>anlagen an der <strong>Bremer</strong> Uni kommen.<br />

Sie sollen laut Senat modernisiert werden,<br />

sobald die geplante Wiederaufnahme des<br />

<strong>Sport</strong>lehrer-Studiengangs endgültig beschlossen<br />

sei.<br />

Einig waren sich die Politiker, darunter<br />

Marco Lübke (CDU), Peter Zenner (FDP), Cindi<br />

Tuncel (Linke), Hinrich Lührssen (BIW) und<br />

Frank Magnitz (Af D), darüber, das Ehrenamt<br />

aufzuwerten und eine bessere Unterstützung<br />

für Übungsleiter zu gewährleisten. Alle Parteien<br />

sprachen sich in diesem Zusammenhang für<br />

eine Erhöhung der Übungsleiterzuschüsse aus.<br />

Konkrete Zusagen an den organisierten <strong>Sport</strong><br />

blieben jedoch auch an dieser Stelle aus.<br />

„Es gibt noch viele offene Fragen, die beim<br />

Wahlhearing leider nicht beantwortet werden<br />

konnten. Aber der Landessportbund Bremen<br />

wird nicht müde, den Dialog mit der Politik<br />

fortzusetzen. Wir wünschen uns glaubwürdige,<br />

verbindliche und zuverlässige Politiker, die den<br />

Stellenwert des <strong>Sport</strong>s erkennen und darum<br />

kämpfen“, sagte Gastgeber Andreas Vroom zum<br />

Abschluss der Veranstaltung. Gleichzeitig forderte<br />

er die Zuschauer auf, ihr Wahlrecht zu nutzen<br />

und bei der Bürgerschaftswahl am 26. Mai<br />

ihre Stimme abzugeben.


AKTUELLES<br />

Vereinsapp<br />

DOSB fördert <strong>Sport</strong>vereine<br />

Foto: Jan Rathke<br />

Kinder laufen für Kinder<br />

Spenden sammeln für soziale Projekte<br />

Bereits zum fünften Mal gehen Kinder<br />

und Jugendliche aus <strong>Bremer</strong> Schulen<br />

und Kindertagesstätten am 16. Mai <strong>2019</strong><br />

für die gute Sache auf die Laufstrecke in der<br />

Pauliner Marsch.<br />

Start für den Benefizlauf ist um 9.30 Uhr<br />

am <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>garten. Den Startschuss gibt<br />

erstmalig Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, die<br />

Schirmherrschaft für „Kinder laufen für Kinder“<br />

hat die Senatorin für Kinder und Bildung, Frau<br />

Dr. Claudia Bogedan, übernommen. Die Kinder<br />

und Jugendlichen gehen, laufen und rennen<br />

Runde um Runde, um Spenden für soziale Projekte<br />

in Bremen, Deutschland und der Welt zu<br />

sammeln.<br />

Ablauf:<br />

Von den erlaufenen Spenden können die<br />

teilnehmenden Schulen und Kitas 10 Prozent<br />

für eigene Zwecke behalten. Eine Hälfte<br />

der weiteren Spendensumme bleibt in Bremen.<br />

Über ihre Verwendung entscheidet in<br />

diesem Jahr erstmalig der „Kinder laufen für<br />

Kinder“-Kinderbeirat, bestehend aus Schülerinnen<br />

und Schülern der teilnehmenden<br />

Schulen und der Juniorbotschafterinnen und<br />

-botschaftern der Aktion. Die andere Hälfte<br />

der verbleibenden Spenden kommt Projekten<br />

zu den Themen Gesundheit, Bildung und Soziales<br />

zugute.<br />

Infos unter www.kinder-laufen-fuer-kinder.de<br />

X X<br />

9.00 Uhr: Registrierung der Schulen und Ausgabe Laufmaterial<br />

X X<br />

9.15 Uhr: Startmoderation und Warm-up<br />

X X<br />

9.30 Uhr: offizieller Startschuss – Start aber jederzeit zwischen 9.30 und 12.00 Uhr<br />

möglich<br />

X X<br />

9.00 – 14.00 Uhr: sportliches Rahmenprogramm<br />

X X<br />

12.00 Uhr: große Verlosungsaktion<br />

X X<br />

14.00 Uhr: Ende der Veranstaltung<br />

Anmeldeformulare und weitere Informationen rund um die Aktion unter<br />

www.kinder-laufen-fuer-kinder.de oder telefonisch unter 089-2189 653 60.<br />

Der DOSB fördert interessierte <strong>Sport</strong>vereine<br />

und -verbände bei der Entwicklung und Einführung<br />

einer eigenen Vereinsapp. In Kooperation<br />

mit dem Softwareunternehmen vmapit GmbH<br />

hilft die App als praktisches Service- und Kommunikationsmedium<br />

bei der Zusammenarbeit<br />

mit Mitgliedern, Sponsoren, Fans und der Öffentlichkeit.<br />

Mit der Aktion „<strong>Sport</strong>deutschland<br />

– Die Vereinsapp“ wird seit mehr als drei Jahren<br />

die tägliche Vereins- und Verbandsarbeit unterstützt.<br />

Die Vielzahl der App-Funktionen lässt<br />

sich in den unterschiedlichsten Situationen anwenden.<br />

So können aktuelle Vereinsnews publiziert,<br />

Mannschaften und Abteilungen vorgestellt oder<br />

Social-Media-Kanäle und Sponsorenplattformen<br />

eingebunden werden. Der Versand von<br />

Push-Nachrichten ist ebenfalls im Leistungspaket<br />

enthalten. Zudem erfolgt eine ständige<br />

Weiterentwicklung bestehender sowie die Entwicklung<br />

neuer Funktionen, welche jederzeit<br />

kostenlos in die jeweilige Vereinsapp integriert<br />

werden können. Mit den neuesten Modulen haben<br />

Vereine und Verbände die Möglichkeit, die<br />

Abrechnung mit Übungsleitern direkt in der<br />

Vereinsapp durchzuführen und das Terminmanagement<br />

von Veranstaltungen oder sportlichen<br />

Wettkämpfen inklusive Anmeldefunktion und<br />

Anfahrtsnavigation einzubinden.<br />

Foto: DOSB<br />

Auch im Jahr <strong>2019</strong> werden weiterhin alle Kosten<br />

für Beratung, Konzeption, Entwicklung und<br />

individuellem Design der eigenen Vereinsapp<br />

durch den DOSB und vmapit übernommen.<br />

Nach Veröffentlichung der Vereinsapp sind lediglich<br />

die laufenden technischen Betriebs- und<br />

Updatekosten selbst zu tragen. Jeder Verein und<br />

Verband kann sich über die Vereinsapp-Webseite<br />

an den DOSB wenden und sein Interesse<br />

bekunden.<br />

Alle Informationen zur „Aktion <strong>Sport</strong>deutschland –<br />

Die Vereinsapp des DOSB“ sind unter<br />

vereinsapp.sportdeutschland.de im Internet<br />

abzurufen.<br />

7


AKTUELLES<br />

8<br />

„Auf jeden Fall alles versuchen“<br />

Der 18-jährige <strong>Bremer</strong> Miro Schluroff will es in die Handball-Bundesliga schaffen<br />

2018<br />

wurde Miro Schluroff Europameister<br />

im Beachhandball. Im<br />

gleichen Jahr machte der 18-Jährige linke Rückraumspieler<br />

vom A-Junioren-Bundesligisten<br />

HC Bremen sein Abitur. Auf 142 Tore bringt es<br />

der 1,98-Meter-Hüne in der laufenden Saison –<br />

kein Wunder, dass auch Bundesligisten auf den<br />

gebürtigen Habenhauser aufmerksam wurden.<br />

Im Interview erzählt Miro Schluroff, wie es zum<br />

Wechsel nach Berlin kam und was er sich von<br />

seiner sportlichen Zukunft erhofft.<br />

Hallo Miro, du bist eigentlich recht spät zum<br />

Handball gekommen, oder?<br />

Das stimmt. Ich hatte vorher Fußball und Tennis<br />

gespielt. Dann bin ich als Zehn- oder Elfjähriger<br />

mal mit zum Training beim ATSV Habenhausen<br />

gegangen – und es hat irgendwie gleich funktioniert.<br />

Seitdem spiele ich Handball.<br />

Jetzt geht es zu den Füchsen nach Berlin. Wie<br />

kam es zu der Entscheidung?<br />

Ich kenne Manager Bob Hanning schon länger.<br />

Bei Sichtungsturnieren hatte er schon Kontakt<br />

zu mir aufgenommen. In diesem Jahr spiele ich<br />

eine ganz gute Serie und bei unserem Heimspiel<br />

gegen Berlin kam Bob auf mich zu und sagte,<br />

dass er gerne mit mir arbeiten möchte und mich<br />

gerne in Berlin hätte. Ich bin dann nach Berlin<br />

gefahren, habe mir vor Ort alles angeguckt und<br />

vom Gefühl passte es sofort. Zudem läuft es dort<br />

zweigleisig, das heißt, ich fange auch gleich im<br />

Verein eine Ausbildung als <strong>Sport</strong>kaufmann an.<br />

Wie sieht bei dir eine Trainingswoche aus?<br />

Am Montag geht es in den Kraftraum. Ich mache<br />

in der Regel dann aber nur eine Einheit,<br />

da das Wochenende immer sehr anstrengend<br />

ist. Dienstags ist abends Training. Mittwochs<br />

bin ich in Wilhelmshaven, da ist morgens eine<br />

Kraft- und abends eine Halleneinheit, Donnerstag<br />

und Freitag stehen jeweils eine Einheit auf<br />

dem Programm und am Wochenende wird dann<br />

wieder gespielt.<br />

Du sprachst Wilhelmshaven an …<br />

Ja, ich habe in dieser Saison ein Doppelspielrecht.<br />

So kann ich mich langsam an den Profihandball<br />

gewöhnen.<br />

Machst Du auch Spiele für Wilhelmshaven?<br />

Anfangs schon, aber da Wilhelmshaven in der<br />

2. Bundesliga gegen den Abstieg spielt, sind in<br />

der Winterpause noch ein paar Kräfte dazugeholt<br />

worden und ich sitze zumeist auf der Bank.<br />

Dafür habe ich im Testspiel gegen den SC Magdeburg<br />

gegen den dänischen Weltmeister-Torwart<br />

Jannik Green getroffen. Ein super Gefühl.<br />

Wie ist der Unterschied zwischen A-Junioren-Bundesliga<br />

und der Zweiten Liga?<br />

Ich finde, dass es im technischen Bereich gar<br />

keine großen Unterschiede gibt. Da haben wir in<br />

Bremen von unseren Trainern schon so einiges<br />

mitbekommen. Aber körperlich liegen Welten<br />

dazwischen. Vor allem das Abwehrspiel ist gerade<br />

in der 2. Liga ein völlig anderes als bei uns.<br />

Foto: R. Scheitz


AKTUELLES<br />

„Trainieren, trainieren und<br />

nochmals trainieren!“<br />

Finn Lemke im Kurzinterview<br />

Die Parallelen zu Miro Schluroff sind augenscheinlich: Auch Finn<br />

Lemke wechselte 2011 zu einem Bundesligisten, der ein Team in der<br />

dritten Liga hatte und machte nebenbei eine Ausbildung. Der Nationalspieler<br />

rät jungen Spielern, sich nicht zu verstellen, freut sich<br />

auf den Dextra FM Cup in Halle 7 und wünscht sich einen Handball-Bundesligisten<br />

für Bremen.<br />

Sie sind 2011 von der HSG Schwanewede/Neuenkirchen nach<br />

Lemgo gewechselt. Warum?<br />

Ich wusste nach dem Abitur nicht genau, wo es hingehen soll. Als<br />

ich dann ein Angebot von Lemgo II bekam, welches auch eine Ausbildung<br />

beinhaltete, entschied ich mich dafür. Lemgo hatte das<br />

beste Förderkonzept, eine Mannschaft in der ersten und eine in der<br />

dritten Liga. Zudem ist es der Partnerverein von meinem Heimatverein.<br />

Aufgrund des Gesamtkonstrukts hatte ich so drei Jahre Zeit,<br />

den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.<br />

Voll in Aktion: Miro Schluroff. <br />

Foto: K. Klama<br />

Die Körperlichkeit, die Schnelligkeit und das andere System sind die größten<br />

Unterschiede.<br />

Fällt es Dir schwer, Bremen zu verlassen?<br />

Ja, ich bin ein Familienmensch. Aber ich will auf jeden Fall alles versuchen.<br />

Wenn ich das nicht täte, würde ich es mir am Ende vielleicht vorwerfen.<br />

Du hast für zwei Jahre in Berlin für die 2. Mannschaft unterschrieben.<br />

Das Ziel ist aber Bundesliga, oder?<br />

Natürlich, die erste oder zweite Bundesliga sollte es dann schon sein. Ich<br />

glaube, dass ich in Berlin dafür aber auch die idealen Voraussetzungen<br />

habe. Ich kann mich in der dritten Liga zeigen und immer mal wieder bei<br />

der ersten reinschnuppern. Jetzt liegt es an mir. Und sollte es nicht klappen,<br />

habe ich ja immer noch die Ausbildung.<br />

Was musst du persönlich machen, um deine Ziele zu verwirklichen?<br />

Vor allem meine Athletik und meine Kraft verbessern. Ich war früher<br />

immer eher die Kategorie „Langer Lulatsch“. Das ist zwar durch das vermehrte<br />

Krafttraining schon besser geworden, aber in dem Bereich kann<br />

ich noch einiges machen.<br />

Wenn du ganz weit in die Zukunft gucken würdest, was wäre dein Ziel?<br />

Ganz klar: die erste Bundesliga!<br />

Gibt es Vorbilder?<br />

Vielleicht Fabian Wiede und Paul Drux, die es auch über die Füchse in die<br />

Bundesliga geschafft haben. Und als <strong>Bremer</strong> natürlich Finn Lemke. (MÄR)<br />

Nach Ihnen verlässt jetzt auch Miro Schluroff seine Heimat,<br />

um im Handball richtig durchzustarten. Würden Sie sich einen<br />

Bundesligisten für Bremen wünschen?<br />

Bei den Damen gibt es mit<br />

Werder ja zumindest eine<br />

Mannschaft in der zweiten<br />

Liga. Aber natürlich ist es<br />

schade, dass es hier im Herrenbereich<br />

nicht zumindest<br />

einen etablierten Zweitligisten<br />

gibt. Man sieht aber auch,<br />

dass hier durchaus ein Markt<br />

existiert und vielleicht passiert<br />

in den kommenden Jahren<br />

ja etwas in diese Richtung.<br />

Was können Sie jemandem<br />

wie Miro Schluroff raten,<br />

der es auf einem ganz ähnlichen<br />

Weg wie Sie versucht?<br />

Trainieren, trainieren und<br />

nochmals trainieren. Und<br />

sich nicht zu verstellen. Dann<br />

wird er sicherlich irgendwann<br />

seine Chance bekommen und<br />

dann muss er bereit sein.<br />

Sie kommen im August zum Dextra FM Cup nach Bremen. Etwas<br />

Besonderes für Sie, vor „heimischen Publikum“ zu spielen?<br />

Natürlich. So kann meine gesamte Familie dabei sein. Melsungen,<br />

wo ich mittlerweile spiele, ist 300 Kilometer von Bremen entfernt.<br />

Setzen Sie sich im Anschluss von der Mannschaft ab und übernachten<br />

zu Hause?<br />

(lacht) Nein, das geht leider nicht. Ich muss auch ins Mannschaftshotel.<br />

Aber es wird sicherlich mal ein paar Minuten zum Reden geben.<br />

Ich freue mich jedenfalls drauf, mal wieder in Bremen zu sein<br />

und zu spielen. (MÄR)<br />

Foto: Klahn<br />

9


AKTUELLES<br />

Handball rockt<br />

in Bremen<br />

Dextra-FM-Cup in Halle 7 /<br />

Angebote für Vereine<br />

Sterne des <strong>Sport</strong>s<br />

Bewerbungsphase läuft bis zum 30. Juni<br />

Fotos: DOSB / LSB<br />

10<br />

Finn Lemke (hier noch im Trikot des TBV Lemgo)<br />

kommt mit Melsungen in die Halle 7. <br />

Foto: F.T. Koch<br />

MT Melsungen, Frisch Auf! Göppingen, TSV<br />

Hannover-Burgdorf, Bergischer HC – ein hochklassiges<br />

Bundesliga-Startfeld tritt beim dextra-<br />

FM-Cup <strong>2019</strong> in der Halle 7 in Bremen an.<br />

Nach drei Jahren Pause kehrt das Vorbereitungsturnier<br />

nach Bremen zurück. „Ich freue<br />

mich auf das Turnier, Spiele machen immer<br />

mehr Spaß als Training“, sagte Handballnationalspieler<br />

Finn Lemke Anfang <strong>April</strong> im Rahmen<br />

einer Pressekonferenz im Weserstadi0n. „Es ist<br />

die Möglichkeit, kurz vor Saisonbeginn noch<br />

einmal auf höchstem Niveau zu testen“, so Lemke<br />

weiter.<br />

Beim Turnier treffen vier Teams aufeinander,<br />

die alle noch Möglichkeiten auf die Teilnahme<br />

an einem internationalen Wettbewerb haben.<br />

Neben den Nationalspielern Sebastian Heymann<br />

(Göppingen), Schlussmann Christopher<br />

Rudeck (BHC), Julius Kühn (Melsungen) und<br />

Rechtsaußen Timo Kastening werden mit Weltmeister<br />

Morten Olsen (Hannover), Arnor Gunnarson<br />

(Löwen) sowie Ivan Sliskovic auch einige<br />

internationale Stars auf dem Parkett stehen.<br />

Axel Geerken, Vorstand von MT Melsungen:<br />

„Wir freuen uns, dass das Turnier nach einer<br />

Pause wieder stattfindet und wir Teil der hochkarätigen<br />

Veranstaltung sein dürfen. Dass mit<br />

Finn Lemke ein echter <strong>Bremer</strong> in unserem Team<br />

steht, ist ein schöner Nebeneffekt.“<br />

10. und 11. August in Halle 7. Für Vereine gibt es<br />

gesonderte Angebote.<br />

Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement<br />

in <strong>Sport</strong>vereinen ist für viele Millionen<br />

Menschen selbstverständlich. Sie<br />

leisten – über den reinen <strong>Sport</strong>betrieb hinaus –<br />

wertvolle Arbeit für die Gesellschaft: Inklusion,<br />

Integration, Umweltschutz, Angebote für Kinder<br />

und Jugendliche, Familien oder Senioren. Mit<br />

dem bundesweiten Vereinswettbewerb „Sterne<br />

des <strong>Sport</strong>s“ würdigen der Deutsche Olympische<br />

<strong>Sport</strong>bund (DOSB) und die deutschen Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken dieses Engagement<br />

und fördern somit den sozialen Zusammenhalt<br />

in unserer Gesellschaft.<br />

Seit 1. <strong>April</strong> sind die Vereine in Bremen,<br />

<strong>Bremer</strong>haven und ganz <strong>Sport</strong>deutschland wieder<br />

aufgerufen, sich für den „Oscar des Breitensports“<br />

<strong>2019</strong> zu bewerben und mit ihren Angeboten<br />

ins Rennen zu gehen. Zuletzt erhielt der<br />

TV Erlangen 1848 bei der Preisverleihung in<br />

Berlin den „Großen Stern des <strong>Sport</strong>s“ in Gold aus<br />

den Händen von Bundespräsident Frank-Walter<br />

Steinmeier. Die Erlangener sehen den demographischen<br />

Wandel als Zukunftsthema und gleichzeitig<br />

als Chance. Mit „Rollatorsport für Hochbetagte“<br />

schafft der Verein die Voraussetzung,<br />

dass seine Mitglieder auch in hohem Alter und<br />

mit gesundheitlichen Einschränkungen am Vereinsleben<br />

teilnehmen können. Innovativ ist dabei<br />

der eingerichtete Fahrdienst, der den älteren<br />

Menschen die Teilnahme am Vereinsangebot ermöglicht.<br />

„Die „Sterne des <strong>Sport</strong>s“ sind unser bedeutendster<br />

Wettbewerb im Breitensport, mit dem<br />

das vorbildliche gesellschaftliche Engagement<br />

in den rund 90.000 Vereinen in <strong>Sport</strong>deutschland<br />

gewürdigt wird“, sagt DOSB-Präsident<br />

Alfons Hörmann. „Nur mithilfe der wertvollen<br />

ehrenamtlichen Arbeit von mehr als 8 Millionen<br />

Menschen in den Vereinen ist es möglich, dass<br />

der <strong>Sport</strong> aktiv Brücken für ein gutes Miteinander<br />

in unserer Gesellschaft baut. Und zwar von<br />

Grund auf: Kinder und Jugendliche können in<br />

den Vereinen durch den <strong>Sport</strong> fürs Leben lernen<br />

– vom Fairplay, Respekt und Miteinander bis hin<br />

zum guten Umgang mit Niederlagen.“<br />

„Wir unterstützen das ehrenamtliche Engagement<br />

der <strong>Sport</strong>vereine sehr gern“, erklärt Marija<br />

Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der<br />

Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

(BVR). „Der Gedanke, vor Ort füreinander da zu<br />

sein, ist noch immer modern und aktuell und als<br />

regional verankerte und engagierte genossenschaftliche<br />

Banken passt diese Haltung perfekt<br />

zu uns“, so Kolak weiter. Bereits im 15. Jahr, seit<br />

2004, schreiben der DOSB und die Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken die „Sterne des <strong>Sport</strong>s“ aus.<br />

Durch die Prämierung auf Regional-, Landesund<br />

Bundesebene flossen den teilnehmenden<br />

Vereinen bisher rund 6,4 Millionen Euro zugunsten<br />

ihres gesellschaftlichen Engagements zu.<br />

Online Bewerben – digital,<br />

schnell und einfach:<br />

Der Bewerbungsprozess für den Wettbewerb<br />

erfolgt digital. Auf den Websites der teilnehmenden<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

finden die Vereine das entsprechende<br />

Online-Formular. Die teilnehmenden Banken<br />

können unter www.sterne-des-sports.de/<br />

vereine/bankensuche abgerufen werden. Für die<br />

<strong>Sport</strong>vereine in der Stadt Bremen ist ab sofort die<br />

Bremische Volksbank (www.BremischeVB.de/<br />

Sterne-des-<strong>Sport</strong>s) zuständig. Vereine aus Bremen-Nord<br />

finden bei der Volksbank Bremen-<br />

Nord eG den richtigen Ansprechpartner für die<br />

„Sterne des <strong>Sport</strong>s“ (www.vbbremennord.de/<br />

Sterne-des-<strong>Sport</strong>s). Die <strong>Sport</strong>vereine aus <strong>Bremer</strong>haven<br />

können ihre Bewerbung über das folgende<br />

Online-Bewerbungsformular einreichen:<br />

www.sterne-des-sports.de/vereine/bewerbung.<br />

Bundesweiter Bewerbungsschluss ist am<br />

30. Juni <strong>2019</strong>. Mitmachen können alle <strong>Sport</strong>vereine,<br />

die unter dem Dach des DOSB organisiert<br />

sind, also in einem Landessportbund/Landessportverband,<br />

in einem Spitzenverband oder<br />

einem <strong>Sport</strong>verband mit besonderen Aufgaben.


11. August <strong>2019</strong><br />

V O L K S T R I AT H L O N S TA F F E LT R I AT H L O N<br />

O LY M P I C T R I AT H L O N D M A K S P R I N T T R I AT H L O N<br />

Infos und Anmeldung: www.gewoba-citytriathlon-bremen.de<br />

11


BREMER SPORTGRÖSSEN<br />

Bei „Jonny Otten Werbetechnik“ werden ebenso Trikots für die Profis wie für Amateure beflockt. <br />

Foto: MÄR<br />

Vom Profifußballer zum Rapperidol<br />

Ex-Werderstar Jonny Otten beflockt heute Trikots und Trainingsanzüge für Vereine<br />

12<br />

In Hagen im Bremischen geboren, machte<br />

Jonny Otten seine ersten Schritte als Fußballer<br />

beim ortsansässigen Hagener SV. Dort<br />

gelang ihm auch der Sprung in die DFB-A-Juniorennationalmannschaft,<br />

für die der Linksfuß<br />

17 Länderspiele bestritt, bevor er als 18-Jähriger<br />

zur Saison 1979/1980 zum SV Werder Bremen<br />

wechselte. Schnell erarbeitete er sich einen Platz<br />

in der Profimannschaft, stieg aber zugleich in<br />

seiner ersten Saison mit Werder in die 2. Fußball-Bundesliga<br />

ab. Nachdem im Folgejahr der<br />

sofortige Wiederaufstieg geschafft wurde, spielte<br />

sich der Linksverteidiger sogar bis in den<br />

Kreis der Nationalmannschaft (sechs Länderspiele).<br />

Jonny Otten avancierte zum Kultkicker,<br />

wurde mit den Grün-Weißen Deutscher Meister<br />

(1988), Deutscher Pokalsieger (1991) und gewann<br />

den Europacup der Pokalsieger (1992).<br />

Nicht wenige sehen in ihm bis heute den besten<br />

Linksverteidiger der Grün-Weißen. Vielleicht<br />

war auch das ein Grund, warum ihm der <strong>Bremer</strong><br />

„Soulman“ Flo Mega einen Song auf dem „120<br />

Lauter Werder“-Album widmete.<br />

Viele sagen, sie waren der beste Linksverteidiger<br />

bei Werder. Bei Werder scheint man<br />

nach vielen Jahren mit Ludwig Augustinsson<br />

endlich eine Lösung für diese Position gefunden<br />

zu haben. Warum ist es so schwer, geeignete<br />

Linksverteidiger zu finden?<br />

(lacht) Weil sie mindestens genauso schnell<br />

wie ich damals die Linie rauf und runter wetzen<br />

müssen. Nein im Ernst, die Aufgaben, die man<br />

auf der linken Seiten erfüllen muss, sind heutzutage<br />

sehr vielfältig: defensiv gut stehen, das<br />

Spiel von hinten aufbauen und vorne die Vorlagen<br />

geben. Ich denke, dass man vor allem über<br />

einen guten linken Fuß verfügen sollte, denn die<br />

Zeit, die früher zum Beispiel ein Bernd Wehmeyer<br />

hatte, wenn er sich den Ball auf rechts legte,<br />

die gibt es im modernen Fußball nicht mehr.<br />

Wie hat sich der Fußball im Vergleich zu Ihrer<br />

Zeit verändert?<br />

Er ist vor allem viel schneller geworden. Wenn<br />

ich an früher denke, als mit Rune Bratseth und<br />

mir zwei schnelle Spieler bei Werder verteidigten<br />

und wir uns per Blick abgestimmt haben,<br />

wer den durchgebrochenen Stürmer jetzt abläuft<br />

– so etwas ist heute doch undenkbar. Auch taktisch<br />

sind die Spieler heute viel weiter. Zudem<br />

gibt es so gut wie keine Manndeckung mehr, alles<br />

passiert im Raum und jeder einzelne Akteur<br />

wird für sich auch immer perfekter.<br />

Haben Sie noch Kontakt zu den alten Kollegen?<br />

Es laufen ja noch genug bei Werder rum: Thomas<br />

Wolter, Mirko Votava, Dieter Eilts oder Marco<br />

Bode – die treffe ich ja fast schon zwangsläufig.<br />

Mit Günter Hermann habe ich durch meine<br />

Werbeagentur regelmäßig Kontakt. Aber auch<br />

zu Rune Bratseth, Rigobert Gruber und Manfred<br />

Bockenfeld habe ich immer mal wieder Kontakt.<br />

Und in letzter Zeit war „Kiwi“ (Wynton Rufer,<br />

Anm. d. Red.) ja auch öfter wieder da.<br />

Warum hat es eigentlich nur zu sechs Länderspielen<br />

bei Ihnen gereicht?<br />

Ich hatte damals eine schwere Verletzung. In der<br />

Zeit übernahm Franz Beckenbauer die DFB-Elf<br />

von Jupp Derwall. Plötzlich war ich draußen und<br />

es war auch sehr schwer, an Andi Brehme und<br />

Hans-Peter Briegel vorbeizukommen.<br />

Kicken Sie eigentlich noch ab und zu selbst?<br />

Das geht leider gar nicht mehr. Es hat den anderen<br />

ja auch immer nicht gepasst, wenn ich zu hart<br />

rangegangen bin. Aber ich kann nur richtig oder<br />

gar nicht (lacht). Tatsächlich habe ich große Probleme<br />

mit meinem Knie und man sieht mich in der<br />

Reha, aber nicht auf dem <strong>Sport</strong>platz, leider.


BREMER SPORTGRÖSSEN<br />

Fotos: C. Kuhaupt / FR<br />

Jonny Otten mit Flo Mega (links) und in Action auf einer Autogrammkarte aus den 80er Jahren. <br />

Was glauben Sie, wo landet Werder am Ende<br />

der Saison?<br />

Es ist jetzt viel möglich. Das Pokalhalbfinale<br />

gegen Bayern München ist eine Supersache, obwohl<br />

es natürlich sehr schwer wird. Noch zwei<br />

Siege und man spielt nächste Saison wieder<br />

international. Aber das ist ja auch in der Liga<br />

noch mehr als nur möglich. Die Mannschaft hat<br />

sich toll stabilisiert und befindet sich auf einem<br />

sehr guten Weg, dem Werder Weg sozusagen.<br />

Was genau meinen Sie damit?<br />

Bei Werder wird viel Wert auf die Nachwuchsarbeit<br />

gelegt. Und das trägt jetzt Früchte. Mit<br />

Philip Bargfrede sowie Johannes und Maximillian<br />

Eggestein haben es richtige Werderaner in<br />

die erste Mannschaft geschafft. Und eigentlich<br />

gehören ja auch Max Kruse und Martin Harnik<br />

dazu. Die beiden sind praktisch auf Umwegen<br />

wieder bei Werder gelandet. Das ist fast eine<br />

halbe Startelf. Welcher Bundesligaklub kann<br />

so etwas schon vorweisen? Zudem stehen mit<br />

Jean-Manuel Mbom, Luca Plogmann oder Julian<br />

Rieckmann weitere große Talente an der<br />

Schwelle zu den Profis. Dass mit Frank Baumann,<br />

Marco Bode und Florian Kohfeldt drei<br />

weitere Werderaner an den wichtigsten Stellen<br />

des Vereins das Gesamtbild des Klubs vervollständigen,<br />

kann eigentlich nur zur Identifikation<br />

mit Werder beitragen.<br />

Was machen Sie zurzeit eigentlich beruflich?<br />

Ich bin selbstständig im <strong>Sport</strong>marketing tätig.<br />

Nach meiner Profi-Karriere hatte ich zunächst<br />

ein <strong>Sport</strong>geschäft. Damals habe ich auch viele<br />

Fußballcamps gemacht. Dann fing es langsam<br />

mit dem Marketing an. Meine aktuelle Firma,<br />

Jonny Otten Werbetechnik, läuft seit mittlerweile<br />

14 Jahren.<br />

Arbeiten Sie noch mit Werder zusammen?<br />

Ja, sehr eng sogar. Wir machen beispielsweise<br />

die Beflockung der Trikots und der Trainingsbekleidung.<br />

Aber es geht auch weit über Werder<br />

hinaus bis in den Amateurbereich hinein.<br />

Wir sind als Partner für die Vereine da – egal ob<br />

es um Trikots, Trainingsanzüge, Taschen oder<br />

andere Textilien geht. Und wir machen auch<br />

Werbebanner, Werbeschilder oder Fahrzeugbeschriftungen.<br />

Wenn etwas möglich ist, machen<br />

wir das auch. Vom (Ex)-Profi für den Breitensport<br />

sozusagen.<br />

Und rappen tun Sie mittlerweile auch?<br />

(lacht) Nein, das machen andere für mich. In dem<br />

Fall Flo Mega. Er kann das auch deutlich besser<br />

als ich. In dem Fall ist er eindeutig der Profi.<br />

Wie ist es zu dem Song „Jonny Otten“ gekommen?<br />

Soweit ich weiß, ist Flo Mega gefragt wurden, ob<br />

er nicht ein Lied für das „120 Lauter Werder“-Album<br />

machen wolle. Dass er dann eines über<br />

mich macht, finde ich natürlich super. Ich habe<br />

den Song zum ersten Mal gehört, als er bereits<br />

fertig war. Und ich habe auch Flo dann erst kennengelernt.<br />

So konnte ich auch nichts zum Lied<br />

beitragen – wahrscheinlich ist es deswegen auch<br />

so gut geworden (lacht). (MÄR)<br />

Im Herzen<br />

Grün-Weiß!<br />

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13


AKTUELLES<br />

Mehr als nur Laufen, Werfen und Springen<br />

Das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen: Spannende Alternative jenseits der klassischen Disziplinen<br />

14<br />

Jedes Jahr von Mai bis Oktober holen viele<br />

<strong>Sport</strong>begeisterte in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven<br />

ihre <strong>Sport</strong>klamotten heraus,<br />

um das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen<br />

zu erwerben. Manche von ihnen<br />

schon zum 50. Mal, andere zum<br />

ersten Mal. Was sie vereint, ist das<br />

Interesse am <strong>Sport</strong>. Viele verbinden<br />

mit dem <strong>Sport</strong>abzeichen jedoch nur<br />

Laufen, Werfen und Springen – die<br />

klassischen Disziplinen der Leichtathletik.<br />

Doch es gibt spannende<br />

Alternativen. Anstelle des klassischen<br />

Ausdauerlaufs besteht etwa<br />

die Möglichkeit, zu Schwimmen, zu<br />

Walken oder auch Fahrrad zu fahren.<br />

Ebenso kann eine Schnelligkeitsdisziplin<br />

im Wasser (25 m) oder mit dem<br />

Fahrrad (200 m Sprint) abgelegt werden.<br />

Wer sich eher im Turnen zuhause<br />

fühlt, kann in allen Disziplingruppen außer<br />

Ausdauer alternativ seine Turnkünste unter Beweis<br />

stellen. Dabei gilt es je nach Altersstufe<br />

unterschiedliche Elemente zu meistern. Außerdem<br />

werden vereinzelnd Verbandsabzeichen<br />

wie das Tischtennis-<strong>Sport</strong>abzeichen, Fußballabzeichen<br />

oder Schwimmabzeichen anerkannt.<br />

Dadurch können viele verschiedene Abteilungen<br />

in den Vereinen angesprochen werden.<br />

Aber warum sollte man das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen<br />

eigentlich erwerben? Darauf gibt es<br />

mehrere Antworten. Für den <strong>Sport</strong>leistungskurs<br />

in der Schule ist das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen in<br />

Silber Pflicht, ebenso ist es eine Voraussetzung,<br />

um sich bei Polizei und Zoll oder für bestimmte<br />

<strong>Sport</strong>studiengänge zu bewerben. Allgemein<br />

gilt das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen als eine gute<br />

Möglichkeit für Jung<br />

und Alt, um die eigene körperliche Leistungsfähigkeit<br />

zu testen. Für Familien besteht<br />

die Möglichkeit, eine Familienurkunde (min.<br />

Hintergrund:<br />

2 Generationen) oder eine Generationsurkunde<br />

(min. 3 Generationen) zu erwerben.<br />

Mitmachen lohnt sich in jedem<br />

Fall. Bei der Abnahme des <strong>Sport</strong>abzeichens<br />

stehen Lockerheit und der<br />

Spaß an der Bewegung im Vordergrund.<br />

Und auch für die Gesundheit<br />

ist etwas dabei, denn die Krankenkassen<br />

unterstützen den Erwerb<br />

des <strong>Sport</strong>abzeichens mit ihren<br />

Bonusprogrammen.<br />

Für weitere Informationen zum<br />

Deutschen <strong>Sport</strong>abzeichen und<br />

den verschiedenen Möglichkeiten<br />

und Terminen in Bremen<br />

und <strong>Bremer</strong>haven besuchen Sie die<br />

Homepage des Landessportbundes<br />

Bremen www.lsb-bremen.de.<br />

Auskünfte zum <strong>Sport</strong>abzeichen können auch telefonisch<br />

unter 0421/7928730 sowie per E-Mail<br />

(sportabzeichen@lsb-bremen.de) eingeholt werden.<br />

Das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen <strong>Sport</strong>bundes<br />

(DOSB). Es ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports und wird<br />

als Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit<br />

verliehen. Jede(r) kann es machen, auch Nicht-Mitglieder von <strong>Sport</strong>vereinen. In den<br />

vier Disziplingruppen: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination muss jeweils eine<br />

Disziplin aus den <strong>Sport</strong>arten Leichtathletik, Radfahren, Schwimmen oder Geräteturnen absolviert<br />

werden. Die Leistungen sind nach Alter und Geschlecht gestaffelt. Der Nachweis der<br />

Schwimmfähigkeit ist Voraussetzung für den Erwerb des Deutschen <strong>Sport</strong>abzeichens.


Ausschreibung der Spielbälle<br />

Qualitätsbeurteilung vom <strong>Bremer</strong> Badminton Verband<br />

AKTUELLES<br />

Foto: Fotolia<br />

Das Präsidium des <strong>Bremer</strong> Badminton Verbandes<br />

muss in jedem Jahr veröffentlichen, welche<br />

Naturfeder- bzw. Kunststoffbälle für die jeweilige<br />

Saison innerhalb des Landesverbandes<br />

Bremen zugelassen sind. Dies setzt eine erfolgreiche<br />

Qualitätsbeurteilung im Rahmen<br />

eines Balltestverfahrens voraus. Im Balltestverfahren<br />

wird geprüft, ob die Spielbälle<br />

den erforderlichen Eigenschaften gerecht<br />

werden, um einen ordnungsgemäßen und<br />

spielregelgerechten Wettkampf zu gewährleisten.<br />

Der <strong>Bremer</strong> Badminton Verband<br />

e.V. benötigt für die Tests vom Ballanbieter<br />

je Fabrikat und Sorte drei Dutzend Naturfederbälle<br />

bzw. ein Dutzend Kunststoffbälle.<br />

Für dieses Zulassungsverfahren ist eine Gebühr<br />

fällig. Sie beträgt je Fabrikat und Sorte 150 Euro für<br />

Naturfederbälle bzw. 50 Euro für Kunststoffbälle. Die<br />

Gebühr wird entsprechend in Rechnung gestellt.<br />

Der Trainingsbetrieb in den Vereinen unterliegt nicht dem Zwang,<br />

nur zugelassene Bälle zu verwenden. Im Mannschaftsspielbetrieb<br />

dürfen die Vereine aus der Zulassungsliste den<br />

Ball auswählen. Für die Einzelwettbewerbe unter<br />

der Obhut des Landesverbandes wird vom Präsidium<br />

der Spielball festgelegt, der jedoch in der<br />

Zulassungsliste aufgeführt sein muss. Ähnlich<br />

wird der Kreisverband <strong>Bremer</strong>haven<br />

dies für seine Einzelwettbewerbs-Veranstaltungen<br />

durchführen.<br />

Damit die Planung seitens des Verbandes<br />

fristgerecht durchgeführt werden kann,<br />

müssen die interessierten Firmen dem<br />

<strong>Bremer</strong> Badminton Verband e.V. bis zum<br />

30. <strong>April</strong> <strong>2019</strong> mitteilen, ob und welche ihrer<br />

Spielbälle für die Saison <strong>2019</strong>/2020 zugelassen<br />

werden sollen.<br />

Der Zulassungsantrag und die Testbälle sind kostenfrei<br />

zu senden an den Vizepräsidenten Leistungssport des <strong>Bremer</strong><br />

Badminton Verbandes: Tim Lehr, Bredaer Str. 80, 28259 Bremen<br />

Wir sind Ihr Ansprechpartner in Sachen,<br />

Textilveredelung, Fahrzeugbeschriftung,<br />

Schilder, Banner u.v.m.<br />

Tel: 0421- 59 66 272 Insterburger Str. 9A 28207 Bremen<br />

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15


„Die Förderung ist<br />

deutlich zu niedrig“<br />

LSB-Präsident Andreas Vroom im Interview<br />

Fotos: Sven Peter / LSB<br />

16<br />

Der Landessportbund (LSB) ist mit mehr<br />

als 150.000 Mitgliedern die größte Personenvereinigung<br />

im Land Bremen. Im<br />

Interview spricht LSB-Präsident Andreas Vroom<br />

über die Bedeutung des organisierten <strong>Sport</strong>s für<br />

den einzelnen, die Stadt und die Gesellschaft als<br />

Ganze.<br />

Herr Vroom, wie schätzen Sie den Stellenwert<br />

des organisierten <strong>Sport</strong>s in Bremen und<br />

<strong>Bremer</strong>haven im Jahr <strong>2019</strong> ein?<br />

Ich schätze die gesellschaftliche und volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung des täglich stattfindenden<br />

organisierten <strong>Sport</strong>s extrem hoch ein.<br />

Allerdings wird die Relevanz dieser gemeinschaftlichen<br />

Bewegung von vielen Seiten stark<br />

unterschätzt, unzureichend gewürdigt und<br />

unterstützt.<br />

<strong>Sport</strong>vereine erfüllen vielfältige und wichtige<br />

Aufgaben. Können Sie kurz darstellen,<br />

was der organisierte <strong>Sport</strong> alles für die Gesellschaft<br />

leistet?<br />

Der <strong>Sport</strong> leistet unter dem Aspekt Spiel und<br />

Bewegung einen wesentlichen Baustein zu einer<br />

gesunden und leistungsfähigen Gesellschaft.<br />

Seele, Geist und Körper benötigen in jeder Altersphase<br />

aus gesundheitlicher und entwicklungstechnischer<br />

Sicht Training und Ausbildung.<br />

<strong>Sport</strong> verbindet Spiel, Spaß und Bewegung<br />

und fördert die Gesundheit. Darüber hinaus tragen<br />

<strong>Sport</strong>vereine zur Vermittlung gesellschaftlicher<br />

Werte und zur Integration sowie zum Gemeinwohl<br />

bei. In den Vereinen engagieren sich<br />

Menschen mit viel Einsatz und Leidenschaft für<br />

andere Menschen – und das ganz ohne monetäres<br />

Gewinnstreben.<br />

Bei der diesjährigen <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>gala wurde<br />

mehrfach Kritik an der städtischen <strong>Sport</strong>förderung<br />

laut. Ist der <strong>Sport</strong> und speziell der<br />

Leistungssport der <strong>Bremer</strong> Politik nicht genug<br />

wert?<br />

Aus Sicht der Mitgliedsorganisationen des<br />

organisierten <strong>Sport</strong>s ist die Förderung deutlich<br />

zu niedrig und vor dem Hintergrund der<br />

aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

nicht mehr zeitgemäß. Das Land Bremen<br />

fördert den Leistungssport in allen leistungsorientierten<br />

<strong>Sport</strong>fachverbänden mit 107.500<br />

Euro pro Jahr. Olympiateilnehmerin Kea Kühnel<br />

aus <strong>Bremer</strong>haven teilte jüngst mit, dass sie für<br />

Wettbewerbsteilnahmen und Ausrüstung im<br />

Jahr 30.000 Euro privat beisteuern muss. Diese<br />

beiden Zahlen zeigen, wie gering die politische<br />

Anerkennung für den Leistungssport in Bremen<br />

ist. Sicherlich gibt es in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven<br />

weitere kommunale Mittel, die auch beim<br />

Leistungssport ankommen, aber eine Förderung<br />

der Spitze hat über die Landesfachverbände zu<br />

erfolgen.<br />

Die Insolvenz des TSV Hastedt hat Ende vergangenen<br />

Jahres viele Vereine aufgeschreckt.<br />

Wie gut oder schlecht ist es aktuell um die<br />

<strong>Sport</strong>vereine in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven<br />

bestellt?<br />

Die knapp 400 <strong>Sport</strong>vereine im Land Bremen<br />

sind sehr unterschiedlich aufgestellt. Einigen<br />

Vereinen geht es auf allen Ebenen gut, anderen<br />

mangelt es erheblich an finanziellen und humanen<br />

Ressourcen. Insgesamt hat sich ein erheblicher<br />

finanzieller Bedarf zum Erhalt und Ausbau<br />

der <strong>Sport</strong>infrastruktur durch jahrzehntelange<br />

Unterfinanzierung aufgestaut.<br />

Auf welche Herausforderungen müssen sich<br />

die Vereine in den kommenden Jahren einstellen?<br />

Es geht zum einen um den Erhalt und Ausbau<br />

der Mitgliederanzahl. Die Vereine müssen auf<br />

den demografischen Wandel, die Ganztagsschulen,<br />

einen stärkeren Individualismus und den<br />

kommerziellen <strong>Sport</strong>anbieterwettbewerb reagieren.<br />

Eine weitere große Herausforderung ist,<br />

eine ausreichende Anzahl an motivierten und<br />

ausgebildeten Übungsleiter*innen und Trainer*innen<br />

für den Vereinssport zu finden und<br />

diese auch zu halten.<br />

Der Landessportbund fordert in seinen Prüfsteinen<br />

zur Bürgerschaftswahl <strong>2019</strong> unter<br />

anderem eine Verdopplung des <strong>Sport</strong>haushalts<br />

von 7,5 auf 15 Millionen Euro. Angenommen,<br />

Sie bekommen von der Politik<br />

wirklich doppelt so viel Geld wie bisher. Was<br />

würden Sie vorrangig damit machen?<br />

Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Ganz oben<br />

auf der Liste steht der Abbau des Sanierungsstaus<br />

in den vereinseigenen und städtischen<br />

<strong>Sport</strong>anlagen, was jedoch nicht in den Summen<br />

inkludiert ist. Wir müssen die defizitären<br />

Bereiche des Landessportbundes, dazu gehören<br />

das Bildungswerk, die <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend<br />

und der Bereich Soziale Arbeit, ausgleichen.<br />

Die Beratungs-, Service- und Unterstützungsleistungen<br />

für die Mitgliedsorganisationen des<br />

LSB müssen zur Entlastung des Ehrenamtes<br />

dringend ausgeweitet werden. Dafür müssen die<br />

personellen Ressourcen im <strong>Sport</strong>amt und beim<br />

LSB ausgebaut werden. Darüber hinaus gilt es,<br />

den Leistungssport angemessen zu fördern, die<br />

Übungsleiterausbildung stärker zu subventio-


LSB<br />

nieren, neue <strong>Sport</strong>anlagen zu bauen und die<br />

Ehrenamtsgewinnung im Erwachsenen-, aber<br />

vor allen Dingen auch im Jugendbereich zu intensivieren.<br />

Im Bereich <strong>Sport</strong>infrastruktur fordert der<br />

LSB unter anderem ein Kataster über den<br />

Sanierungsbedarf der <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>stätten,<br />

insbesondere den Schulsporthallen. Gibt es<br />

Schätzungen, wie groß der Sanierungsstau<br />

derzeit ist?<br />

Auf der <strong>Sport</strong>deputationssitzung Anfang März<br />

ist das langersehnte Kataster vorgestellt worden.<br />

Für 172 Schulsporthallen und 20 <strong>Sport</strong>amtshallen<br />

beträgt der Sanierungsbedarf laut<br />

Immobilien Bremen 98 Millionen Euro zuzüglich<br />

35 Millionen Euro Baunebenkosten. Dabei<br />

ist zu bedenken, dass die Sanierungsarbeiten<br />

in dieser Höhe nicht alle sofort fällig, sondern<br />

zunächst rein buchhalterisch sind. Wir müssen<br />

jetzt prüfen, wie realitätsnah die Bewertungen<br />

von Immobilien Bremen tatsächlich sind und<br />

inwieweit sie sich mit den Eindrücken der Vereine<br />

bzw. Hallennutzer decken. Meine persönliche<br />

Schätzung ist, dass in den Hallen ein Sanierungsbedarf<br />

von 40 Millionen Euro innerhalb<br />

der nächsten 5 Jahre besteht. In <strong>Bremer</strong>haven<br />

arbeitet die Verwaltung ebenfalls an der Erstellung<br />

eines <strong>Sport</strong>stättenkatasters.<br />

Aktuell gibt es Diskussionen um den maroden<br />

Zustand der <strong>Sport</strong>stätten an der Universität<br />

Bremen. Ist Ihre Forderung nach einer<br />

Wiederbelebung des <strong>Sport</strong>studiengangs<br />

angesichts der drohenden Schließung von<br />

Uni-<strong>Sport</strong>stätten noch realistisch?<br />

Die Wiederaufnahme des Studiengangs <strong>Sport</strong><br />

ist endlich im Wissenschaftsplan 2020/2025 beschlossen<br />

und wird zügig angestrebt. Wir hoffen<br />

inständig, dass es bereits 2021 losgehen kann.<br />

Damit ist die politische Sünde der Abschaffung<br />

eingestanden und perspektivisch behoben worden.<br />

Die Unisporthallen werden für die umliegenden<br />

Schulen, den Vereins-, Leistungs- und<br />

Hochschulsport genauso dringend benötigt wie<br />

für die Praxis im <strong>Sport</strong>studiengang. Ich hoffe, die<br />

drei betroffenen Ressorts zuzüglich Immobilien<br />

Bremen und dem Finanzressort beenden endlich<br />

ihr Versteckspiel um die Zuständigkeiten<br />

und beginnen kurzfristig mit den umfangreichen<br />

Reparaturarbeiten an den <strong>Sport</strong>hallen.<br />

Die Wahlforderungen des Landessportbundes<br />

überschneiden sich zum Teil mit denen<br />

von 2015. Täuscht der Eindruck oder hat sich<br />

in Sachen <strong>Sport</strong>politik in den vergangenen<br />

vier Jahren wirklich so wenig getan?<br />

Ich denke und hoffe jeden Tag, dass das Wirken<br />

der Vereine und Verbände, des Landessportbundes<br />

und letztendlich mein Wirken in den Köpfen<br />

der Verwaltung und Politiker mehr Früchte getragen<br />

hat, als aus der tatsächlichen Umsetzung<br />

bisher erkennbar ist. Wir können alle nur hoffen,<br />

dass die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen,<br />

wie auch im <strong>Sport</strong>entwicklungsbericht<br />

2018 festgehalten, bisher lediglich am zwanghaften<br />

Sparkurs gescheitert ist. Jetzt gilt es,<br />

ausreichend finanzielle Mittel im kommenden<br />

Haushalt zu veranschlagen und anschließend<br />

die besprochenen und notwendigen Maßnahmen<br />

umzusetzen.<br />

„Jetzt gilt es, ausreichend<br />

finanzielle Mittel im kommenden<br />

Haushalt zu veranschlagen<br />

und anschließend die besprochenen<br />

und notwendigen<br />

Maßnahmen umzusetzen“<br />

Der Landessportbund hat sich kürzlich öffentlich<br />

an die Seite des Landesschwimmverbandes<br />

gestellt und gefordert, in Sachen<br />

Bäderkonzept endlich zu handeln. Was genau<br />

fordern Sie?<br />

Das Bäderkonzept ist 2014 nach jahrelanger Diskussion<br />

von allen Beteiligten in einem aufwendigen<br />

Mitnahmeprozess verabschiedet worden.<br />

Es gibt mittlerweile die notwendigen Senatsbeschlüsse<br />

hierzu. Wir wünschen uns ein zuverlässiges<br />

und zügiges Abarbeiten, bevor die instabile<br />

Bäderlandschaft zusammenbricht. Der akut sanierungsbedürftige<br />

Zustand einiger Schwimmhallen<br />

kann jederzeit dazu führen, dass eines der<br />

<strong>Bremer</strong> Bäder kurzfristig geschlossen werden<br />

muss. Das wäre für den Vereins- aber auch für<br />

den Schulsport der „Super-Gau“. Unabhängig<br />

von der zügigen Umsetzung des Bäderkonzeptes<br />

sind weitere Investitionen in die <strong>Sport</strong>infrastruktur<br />

und Bäderlandschaft sinnvoll und auch<br />

notwendig.<br />

Die Frage, ob der sogenannte E-<strong>Sport</strong> als<br />

<strong>Sport</strong>art anerkannt werden soll oder nicht,<br />

wird seit Monaten kontrovers diskutiert.<br />

Wie steht der Landessportbund Bremen zu<br />

diesem Thema?<br />

Wir haben uns voll und ganz der umfangreichen<br />

Positionierung und Stellungnahme des Deutschen<br />

Olympischen <strong>Sport</strong>bundes angeschlossen,<br />

der zwischen E-Gaming und virtuellen <strong>Sport</strong>arten<br />

wie Fußball, Bogenschießen, Segeln, Basketball<br />

oder Tennis unterscheidet. Diese virtuellen<br />

<strong>Sport</strong>arten haben die nötige Nähe zu den klassischen<br />

<strong>Sport</strong>arten und die jeweiligen Fachverbände<br />

sind gefordert, diese virtuellen <strong>Sport</strong>simulationen<br />

als Unterart ihrer <strong>Sport</strong>art anzuerkennen.<br />

Computerspiele wie „Counter Strike“ und Co.<br />

zählen ausdrücklich nicht zu den virtuellen <strong>Sport</strong>arten.<br />

Sie sind nach unserer Auffassung nicht mit<br />

den Grundsätzen und Werten des organisierten<br />

<strong>Sport</strong>s vereinbar. Wir verwehren uns in diesem<br />

Zusammenhang strikt gegen den Eingriff der<br />

Politik in die Autonomie des <strong>Sport</strong>s. Für mich persönlich<br />

gilt folgender Grundsatz: Wer gewaltverherrlichende<br />

Ballerspiele als Pseudo-E-<strong>Sport</strong> auf<br />

die gleiche Förderebene und Sinnhaftigkeit wie<br />

Babyschwimmen oder Kinderturnen stellen will,<br />

hat den gesellschaftlichen Stellenwert des organisierten<br />

<strong>Sport</strong>s nicht ansatzweise verstanden.<br />

Sie selbst gelten als leidenschaftlicher <strong>Sport</strong>ler,<br />

üben neben Ihrer ehrenamtlichen Präsidententätigkeit<br />

beim LSB, in Ihrem Heimatverein<br />

und in der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Arsten aber noch einen selbstständigen Beruf<br />

aus. Bleibt da überhaupt noch Zeit, um<br />

Ihren sportlichen Hobbys zu frönen?<br />

Die Zeit schaufele ich mir drei bis viermal die<br />

Woche frei und auch jeder Urlaub ist ein Aktivurlaub.<br />

<strong>Sport</strong>treiben ist für mich wie die Luft<br />

zum Atmen und ein unverzichtbarer Ausgleich.<br />

Ohne eigene sportliche Aktivität hätte ich keine<br />

körperliche und mentale Energie für Job und Ehrenamt<br />

und wäre viel ärmer an echten Freunden.<br />

Zur Person<br />

Andreas Vroom wurde am 17. Februar<br />

1968 in Bremen geboren. Er arbeitet<br />

selbstständig. Neben seinem Amt als Präsident<br />

des Landessportbundes Bremen ist<br />

er auch 1. Vorsitzender beim TuS Komet<br />

Arsten. Andreas Vroom ist verheiratet<br />

und hat zwei Kinder.<br />

17


AKTUELLES<br />

Für besondere Verdienste<br />

Maleike Schubert bekommt ersten <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>-Inklusionspreis<br />

Zum ersten Mal wurde der <strong>Bremer</strong> Inklusionspreis<br />

im traditionsreichen <strong>Bremer</strong><br />

Rathaus durch den Präsidenten des Senats,<br />

Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, übergeben.<br />

Der Preis wird für besondere Verdienste bei<br />

der Inklusion behinderter Menschen in unserer<br />

Gesellschaft vergeben. Die erste Preisträgerin ist<br />

Maleike Schubert, die seit 2016 als Projektleiterin<br />

des Projektes Inklusion im <strong>Sport</strong> im Amt für<br />

Menschen mit Behinderung des Magistrats der<br />

Stadt <strong>Bremer</strong>haven beschäftigt ist.<br />

Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro möchte<br />

Schubert in <strong>Sport</strong>projekte investieren: „Ich bin<br />

überzeugt davon, dass die <strong>Sport</strong>vereine einen<br />

wichtigen Beitrag leisten können, damit Inklusion<br />

gelingen kann. <strong>Sport</strong> kennt keine Grenzen“,<br />

sagt die ausgebildete Rettungsschwimmerin.<br />

Ihre Arbeit war bislang so erfolgreich, dass der<br />

Deutsche Behindertensportverband <strong>Bremer</strong>haven<br />

als eine von zehn bundesweiten Modellregionen<br />

für das Projekt „Mehr Inklusion für alle“<br />

(MIA) ausgesucht hat. Höhepunkt des Projekts<br />

war die Woche des inklusiven <strong>Sport</strong>s Ende März.<br />

„Wir sind sehr stolz darauf, dass Maleike<br />

Schubert als erste im Bundesland Bremen<br />

diesen Preis nach <strong>Bremer</strong>haven geholt hat“, so<br />

Stadtrat Uwe Parpart als Dezernent des Amtes<br />

für Menschen mit Behinderung. Der <strong>Bremer</strong>havener<br />

Oberbürgermeister Melf Grantz gratuliert<br />

der Magistratsmitarbeiterin ebenso und sagt:<br />

„Maleike Schubert ist mit ihrem beeindruckenden<br />

Engagement ein Vorbild und ermutigt auch<br />

Menschen mit Behinderung, die positive Wirkung<br />

von <strong>Sport</strong> wahrzunehmen.“<br />

Maleike Schubert wurde 1989 auf Mauritius<br />

geboren, ihr Vater war in Madagaskar als Entwicklungshelfer<br />

tätig. Die von Geburt an erblindete<br />

junge Frau studierte in Marburg Geschichte<br />

sowie Konflikt- und Friedensforschung und<br />

schloss mit dem Master ab. Ihr Leitspruch lautet:<br />

„Nicht ich bin behindert, sondern die Umwelt<br />

schafft Behinderungen.“ Schubert möchte<br />

erreichen, dass sich die Behinderung in unseren<br />

Köpfen für mehr Inklusion öffnet.<br />

Ihre Leidenschaft ist Reiten. In Marburg, wo<br />

sie studierte, waren auch Ausritte in der Landschaft<br />

möglich, im Reitverein <strong>Bremer</strong>haven, in<br />

dem sie aktiv ist, wird in der Halle geritten. Auf<br />

die Frage, wie denn ein blinder Mensch reiten<br />

könne, bemerkt Schubert: „Das Pferd ist ja nicht<br />

blind“.<br />

Im letzten Jahr hat sich Maleike Schubert<br />

einen großen Wunsch erfüllt. Nach einer Bewerbung<br />

bei einer Blindenführhundeschule in den<br />

USA bekam sie ihren Blindenführhund Maci.<br />

Sie will weiter dafür arbeiten, dass mehr <strong>Sport</strong>vereine<br />

Angebote für Menschen mit und ohne<br />

Behinderungen anbieten. Dass sie sich auf dem<br />

richtigen Weg befindet, belegt die Auszeichnung<br />

mit dem ersten <strong>Bremer</strong> Inklusionspreis.<br />

Foto: LSB<br />

18<br />

Integration<br />

durch <strong>Sport</strong><br />

DOSB: Bundesprogramm feiert<br />

30-jähriges Jubiläum<br />

Die integrative Kraft des <strong>Sport</strong>s nutzen – diese<br />

Strategie entspringt einer Zeit großer Umbrüche,<br />

in der der Kalte Krieg endete und die innerdeutsche<br />

Mauer fiel. Nicht zufällig also war das Jahr<br />

1989 zugleich Auftakt für das Bundesprogramm<br />

„Integration durch <strong>Sport</strong>“, das vor dem Hintergrund<br />

dieser politischen und gesellschaftlichen<br />

Veränderungen vom damaligen Bundesinnenminister<br />

Wolfgang Schäuble und dem Präsidenten<br />

des Deutschen <strong>Sport</strong>bundes (DSB), Hans<br />

Hansen, aus der Taufe gehoben wurde, damals<br />

noch unter dem Namen „<strong>Sport</strong> für alle – <strong>Sport</strong><br />

für Aussiedler“. In diesem Jahr feiert das Bundesprogramm<br />

sein 30-jähriges Jubiläum.<br />

Drei Dekaden, in denen aus einem Projekt<br />

ein Programm entstand und sich neben<br />

dem Namen auch das Integrationsverständnis<br />

grundlegend verändert hat: von der einseitigen<br />

Anpassung zur interkulturellen Öffnung<br />

und einer Begegnung der Menschen mit und<br />

ohne Migrationshintergrund auf Augenhöhe.<br />

Seit Beginn der Initiative haben deutschlandweit<br />

knapp 10.000 <strong>Sport</strong>vereine und mehrere<br />

hunderttausend Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />

Unterstützung durch<br />

das Bundesprogramm erhalten und von der<br />

interkulturellen Expertise seiner Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter profitiert. Der DOSB verantwortet<br />

das Bundesprogramm konzeptionell<br />

und steuert dessen Umsetzung in den sechzehn<br />

Landessportbünden, darunter auch der Landessportbund<br />

Bremen.<br />

Gefördert wird „Integration durch <strong>Sport</strong>“<br />

durch das Bundesministerium des Innern, für<br />

Bau und Heimat (BMI) und das Bundesamt für<br />

Migration und Flüchtlinge (BAMF). Derzeit beträgt<br />

die Förderung der Programmarbeit 11,4<br />

Millionen Euro pro Jahr. In den vergangenen<br />

Jahren hat sich die inhaltliche Ausrichtung kontinuierlich<br />

strategisch weiterentwickelt und die<br />

Integrationsarbeit der beteiligten Vereine wurde<br />

systematisch unterstützt. Welchen integrativen<br />

Beitrag der organisierte <strong>Sport</strong> mit seiner Expertise,<br />

seinem Netzwerk und dem freiwilligen Engagement<br />

vieler Menschen beisteuern kann, hat<br />

er besonders eindrucksvoll in den vergangenen<br />

Jahren des verstärkten Zuzugs von Geflüchteten<br />

bewiesen.<br />

Mehr unter integration.dosb.de


Was kann mein<br />

Verein tun?<br />

<strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend will das Thema<br />

sexualisierte Gewalt stärker in den Fokus<br />

rücken<br />

AKTUELLES<br />

Die <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend (BSJ) blickt auf einen gelungenen Fachtag<br />

zum Thema „<strong>Sport</strong>lich aktiv – Für den Schutz vor sexualisierter<br />

Gewalt“ zurück. Die Veranstaltung im LSB-Veranstaltungscenter,<br />

die in Kooperation mit der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration<br />

und <strong>Sport</strong> als Vorsitzende der <strong>Sport</strong>ministerkonferenz und dem<br />

Kinderschutzbund Bremen ausgerichtet wurde, stieß auf gute Resonanz.<br />

Neben Führungskräften aus verschiedenen <strong>Sport</strong>vereinen setzten sich<br />

beim Fachtag auch Trainer und Übungsleiter mit diesem wichtigen Thema<br />

auseinander.<br />

Diplom-Psychologe Henning Lueken vom Kinderschutzbund Bremen<br />

präsentierte aktuelle Informationen und Zahlen zum Thema sexualisierte<br />

Gewalt. Lueken wies in seinem Vortrag darauf hin, dass sexualisierte Gewalt<br />

am häufigsten im unmittelbaren sozialen Umfeld von Kindern und<br />

Jugendlichen stattfinde. Dazu gehörten auch die <strong>Sport</strong>vereine.<br />

Im Anschluss an den Fachvortrag standen verschiedene Workshops<br />

auf dem Programm, die zum Ziel hatten, die Teilnehmenden für das Thema<br />

zu sensibilisieren und ihnen Hilfestellung sowie konkrete Handlungsempfehlungen<br />

für den Umgang mit sexualisierter Gewalt mit auf den Weg<br />

zu geben. In Kleingruppen wurden unter anderem Fragen wie „Wie kann<br />

ich junge Menschen im Verein und auch mich schützen?“, „Was kann mein<br />

Verein tun, um präventiv entgegen zu wirken?“ und „Wie verhalte ich mich,<br />

wenn ich etwas beobachte und wo bekomme ich Hilfe?“ diskutiert und<br />

aufgearbeitet.<br />

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen spielt für die <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend<br />

eine zentrale Rolle. Ziel ist es, das Thema sexualisierte Gewalt im<br />

<strong>Sport</strong> noch stärker in den Fokus der Vereine zu rücken und sie dabei zu<br />

unterstützen, das Thema proaktiv anzugehen.<br />

Weitere Informationen zum Thema sexualisierte Gewalt im <strong>Sport</strong> sind online<br />

unter www.bremer-sportjugend.de/Themen/Kinderschutz/Index.aspx und über<br />

den Link www.lsb-bremen.de/getfile.aspx?id=7299 abrufbar.<br />

Foto: LSB<br />

Sicher auf dem Wasser<br />

Wassersportler tauschen sich zum Thema<br />

Sicherheit aus – Neue Ansprechpartnerin bei<br />

der Wasserschutzpolizei<br />

Voll besetzte Ränge bei der Neuauflage der Sicherheitsschulung für Wassersportler/innen<br />

in den Räumen des Landessportbundes Bremen (LSB).<br />

Der Einladung der Wassersportkommission des Landessportbundes Bremen<br />

waren rund 70 Gäste aus dem Kanu- und Rudersport sowie dem Segel-,<br />

Motorboot- und Angelsport gefolgt. Das Treffen diente dem direkten<br />

Austausch zwischen den Teilnehmern. Das Ziel: Verständnis unter den<br />

verschiedenen Wassersportgruppen schaffen, die zum Teil sehr unterschiedliche<br />

Bedürfnisse haben.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der praxisnahe Informationsaustausch<br />

mit Kapitänin Esrin Korff-Avunc, der neuen Kontaktpolizistin<br />

für die <strong>Bremer</strong> Wassersportler. Korff-Avunc berichtete unter anderem<br />

über die Gewässereinordnung (Seeschifffahrts-/Binnenschifffahrtstraßen<br />

sowie untergeordnete Gewässer, die regionalen Regelungen unterliegen)<br />

und über sicherheitsrelevante Maßnahmen für Wassersportler. Dazu gehören<br />

die Einhaltung der Verkehrsregeln auf dem Wasser, das Verhalten in<br />

Schleusen, der Einsatz von Funkgeräten, die Verwendung von Rettungswesten<br />

und Kleidung, die sichtbar macht (helle, besser noch reflektierende<br />

Farben, Beleuchtung bei Fahrten in der Dunkelheit) sowie Aufmerksamkeit<br />

und Rücksicht auf andere Wassersportler.<br />

Für den Fall, dass auf dem Wasser etwas passiert, ist nicht selten Erste<br />

Hilfe notwendig. Dr. René Behrensdorf vom Landesverband Bremen der<br />

Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) berichtete über geeignete<br />

Maßnahmen und stellte den Umgang mit dem automatisierten ex-<br />

ternen Defibrillator (AED) vor, einem auch für Laien nutzbaren Gerät zur<br />

Reanimation.<br />

Bei Zwischenfällen auf dem Wasser steht die Wasserschutzpolizei<br />

unter der <strong>Bremer</strong> Rufnummer 0421/362 98 500 rund um die Uhr als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung. Darüber hinaus können sich Wassersportler<br />

auch per E-Mail an lagezentrum@polizei.bremen.de wenden und über<br />

den Sachverhalt berichten. In diesem Fall kann auch im Nachgang eine<br />

Klärung herbeigeführt werden.<br />

Dass die Sicherheitsschulung für Wassersportler/innen stattfinden<br />

konnte, ist nicht zuletzt dem Einsatz der LSB-Wasserschutzkommission<br />

zu verdanken. Vor einem Jahr wurde die Dienstgruppe <strong>Sport</strong>schifffahrt<br />

der Wasserschutzpolizei Bremen aufgelöst, die bis dahin wertvolle Präventionsarbeit<br />

in den Wassersportvereinen geleistet hatte. In zahlreichen<br />

Beratungsrunden zwischen LSB-Wassersportkommission und der Polizei<br />

wurde die Sinnhaftigkeit der Informationstreffen unterstrichen und eine<br />

Neuauflage vereinbart. Eine Fortführung der Präventionstreffen ist geplant,<br />

künftig auch wieder in den Bootshäusern der Wassersportvereine.<br />

(KAROLA LAMPE)<br />

Foto: Inge Voigt-Köhler<br />

19


BREMER SPORTGRÖSSEN<br />

„In Bremen kann ich wunderbar trainieren“<br />

Radrennprofi Lennard Kämna im Interview<br />

20<br />

Fotos: Sunweb


BREMER SPORTGRÖSSEN<br />

Er gehört zu den erfolgreichsten Nachwuchstalenten<br />

des deutschen Radsports:<br />

Lennard Kämna. Erst 22 Jahre alt, kann der<br />

Sunweb-Athlet aus Fischerhude schon zahlreiche<br />

sportliche Erfolge verzeichnen. So nahm er<br />

unter anderem 2017 am populären Etappenrennen<br />

„Vuelta a España“ teil. Im Interview sprach<br />

er unter anderem über seinen persönlichen<br />

Bezug zum Sechstagerennen, seine gesundheitlich<br />

bedingte Auszeit und verriet, warum er das<br />

Fahrrad im Alltag gerne mal stehen lässt.<br />

Herr Kämna, wie sind Sie zum Radrennsport<br />

gekommen?<br />

Lennard Kämna: Daran waren hauptsächlich<br />

mein Vater und mein Bruder beteiligt. Mein Vater<br />

hat damals in seinen Zwanzigern angefangen, den<br />

<strong>Sport</strong> zu betreiben, und hat dabei immer eine Leidenschaft<br />

vermittelt, die sehr ansteckend war. Als<br />

mein Bruder dann auch begann, den <strong>Sport</strong> leistungsorientiert<br />

auszuüben, hatte ich auch Lust.<br />

Ich war damals um die zehn oder elf Jahre alt.<br />

Hatten Sie als Kind ein sportliches Vorbild<br />

und haben es vielleicht immer noch?<br />

Früher war ich ein großer Fan von Jens Voigt. Ein<br />

wirklich guter Radsportler, der auch lange gefahren<br />

ist. Mittlerweile gibt es eigentlich keine<br />

bestimmte Person mehr, die ich als mein sportliches<br />

Vorbild benennen würde.<br />

Ihr erster Verein war die Radrenngemeinschaft<br />

Bremen. Bietet die Stadt angesichts<br />

seiner flachen Landschaft überhaupt gute<br />

Bedingungen für den <strong>Sport</strong>?<br />

Ja, das mit der Landschaft ist an sich kein großes<br />

Problem. Gerade für Trainingseinheiten im<br />

Winter ist es eigentlich ganz angenehmen und<br />

völlig okay. Wenn man speziell in die Berge fahren<br />

möchte, muss man halt ausweichen. Aber<br />

grundsätzlich würde ich sagen, kann man auch<br />

in Bremen wunderbar trainieren.<br />

Sie haben 2017 an der „Vuelta“ in Spanien<br />

teilgenommen, eines der größten Etappenrennen<br />

überhaupt. Wie haben Sie dieses Ereignis<br />

in Erinnerung?<br />

Das ist schwierig zu beschreiben. Das Rennen<br />

war auf jeden Fall eine schöne und spannende<br />

Erfahrung für mich. Was die Aufmachung<br />

betrifft, ist es natürlich deutlich größer und<br />

spektakulärer als die kürzeren Radrennen. Man<br />

merkt auf jeden Fall: Da geht es um Profisport.<br />

Obwohl es mir viel Spaß gemacht hat, muss ich<br />

auch gestehen, dass es super anstrengend war.<br />

Apropos anstrengend: Wie bereitet man sich<br />

auf so ein großes Rennen vor, sowohl körperlich<br />

als auch mental?<br />

Auf die „Vuelta“ hatte ich mich im Vorfeld<br />

eigentlich weder körperlich noch mental übermäßig<br />

speziell vorbereitet. Ich bin ja auch nicht<br />

als Leader ins Rennen gegangen, sondern als<br />

Helfer mitgefahren. Den Großteil meiner Vorbereitung<br />

habe ich damals in Wörth absolviert.<br />

Mental bin ich einfach locker an die Sache rangegangen.<br />

Das hat letztendlich ganz gut funktioniert.<br />

Gibt es bei Ihnen so etwas wie eine mentale<br />

Vorbereitung überhaupt?<br />

Jein. Natürlich gucke ich mir das Rennen vorher<br />

an und verschaffe mir einen Eindruck von dem<br />

Parcours, um zu wissen, was auf mich zukommt.<br />

Aber das war’s dann eigentlich auch schon.<br />

Sind Sie vor Beginn eines Rennens nervös?<br />

Nein, eigentlich nicht mehr. Natürlich ist man<br />

ab und an immer noch aufgeregt, vor Zeitfahren<br />

oder Mannschaftszeitfahren, wenn die Rennen<br />

deutlich kürzer sind. Erstrecken sich die Rennen<br />

dagegen über vier bis fünf Stunden, ist der Start<br />

deutlich gemächlicher. Dann bin ich auch nicht<br />

wirklich aufgeregt, weil ich weiß, es geht ohnehin<br />

erst einmal locker los.<br />

Sie haben sich 2018 krankheitsbedingt einige<br />

Monate aus dem Radsport zurückgezogen.<br />

Damals hieß es, Sie wollen über Ihre langfristigen<br />

Karriereziele nachdenken. Können Sie<br />

diese mittlerweile benennen?<br />

Ich glaube, der Satz mit den langfristigen Karrierezielen<br />

hat zu Missverständnissen geführt.<br />

Ich war einfach gesundheitlich angeschlagen<br />

und habe gemerkt, dass es an der Zeit für mich<br />

ist, eine Pause einzulegen, auch um gedanklich<br />

einfach mal abschalten zu können. Über meine<br />

sportliche Zukunft habe ich mir während meiner<br />

Pause eigentlich keine großartigen Gedanken<br />

gemacht. Mir war immer klar, dass ich weiter<br />

Rad fahren will.<br />

Sie sind 2017 zu Sunweb, einem UCI World-<br />

Team gewechselt. Was bedeutet dieser Wechsel<br />

für Sie?<br />

Das kann ich jetzt tatsächlich noch gar nicht so<br />

richtig sagen. Es war ein guter Schritt, Teil von<br />

Sunweb zu werden und ich konnte seither wieder<br />

eine Menge dazulernen. Natürlich habe ich<br />

auch einen neuen Einblick in den Profisport bekommen.<br />

In welcher Rolle sieht man Sie im Sunweb<br />

Team?<br />

Ich glaube, es gibt bisher noch keine feste Rolle,<br />

die ich einnehme. Das liegt vor allem daran, dass<br />

ich, bedingt durch meine Pause, lange nicht dabei<br />

war. Als ich wieder eingestiegen bin, wurde<br />

ich meistens für die Helferrolle eingeteilt. Das<br />

ist nachvollziehbar und völlig in Ordnung.<br />

Können Sie zum jetzigen Zeitpunkt Ihrer<br />

Karriere schon sagen, welcher Typ Rennfahrer<br />

Sie sind?<br />

Ich hoffe, mich langfristig zum Bergfahrer entwickeln<br />

zu können. Ich denke, dafür habe ich die<br />

richtigen Anlagen, muss allerdings noch hart<br />

an mir arbeiten. Im Moment möchte ich mich<br />

eigentlich noch in allen Bereichen verbessern.<br />

Eine letzte Frage: Spielt das Rad in Bezug auf<br />

Mobilität im Alltag für Sie auch eine Rolle?<br />

Da muss ich ehrlich sein: Im Alltag benutze ich<br />

oft das Auto. Nach dem Training habe ich meistens<br />

keine große Lust, mich wieder aufs Rad zu<br />

setzen. Im Sommer fahre ich aber auch gerne<br />

mal mit dem Fahrrad zum See. Vorausgesetzt,<br />

ich habe nicht im Vorfeld schon fünf Stunden<br />

draufgesessen. (JF)<br />

21


AKTUELLES<br />

Ehrung im Rathaus<br />

LSB und Senat würdigen <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler, Vereine und Ehrenamtliche<br />

Fotos: LSB<br />

22<br />

Bei der Senatsehrung in der Oberen Rathaushalle<br />

hat Staatsrat Jan Fries herausragende<br />

<strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler<br />

ausgezeichnet, die im Jahr 2018 Spitzenplatzierungen<br />

bei Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften<br />

errungen haben. Außerdem wurden<br />

die Medaillengewinner der Special Olympics<br />

in Kiel, zehn ehrenamtliche Vertreterinnen und<br />

Vertreter aus dem organisierten <strong>Sport</strong> und drei<br />

Vereine aus Bremen und <strong>Bremer</strong>haven geehrt.<br />

Vertreten waren bei der Senatsehrung die<br />

<strong>Sport</strong>arten Kanusport, Rudern sowie Ergometerrudern,<br />

Segeln, Teakwondo, HipHop,<br />

Line Dance, Tanzen, Schwimmen, Badminton,<br />

Castingsport (eine Disziplin des Angelsports),<br />

Ultraleichtfliegen, Rhythmische <strong>Sport</strong>gymnastik,<br />

Leichtathletik und Cricket. Erstmals dabei<br />

waren auch die Medaillengewinnerinnen und<br />

-gewinner der Special Olympics in Kiel aus den<br />

<strong>Sport</strong>arten Tischtennis, Schwimmen, Zweirad,<br />

Dreirad, Boccia, Weitsprung, Judo und Handball<br />

Mixed dabei.<br />

Traditionell werden bei der Senatsehrung die<br />

Spitzensportler mit Top-Platzierungen in Deutschen<br />

und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet.<br />

Nach den „Richtlinien für hervorragende<br />

Leistungen im <strong>Sport</strong>“ des Senats der Freien<br />

Hansestadt Bremen sind das <strong>Sport</strong>lerinnen und<br />

<strong>Sport</strong>ler, Einzelpersonen und Mannschaften aus<br />

Bremen und <strong>Bremer</strong>haven, die einen deutschen<br />

Meistertitel errungen haben, einen deutschen<br />

Hochschulmeistertitel oder die Platzierungen<br />

eins bis drei bei Olympischen Spielen, Weltoder<br />

Europameisterschaften sowie einer Universiade<br />

in der jeweiligen Hauptklasse.<br />

Stütze der Gesellschaft<br />

LSB-Vizepräsident Thomas Trenz betonte in<br />

seinem Grußwort die Wichtigkeit und den immensen<br />

Stellenwert des organisierten <strong>Sport</strong>s im<br />

Land Bremen. „Der organisierte <strong>Sport</strong> ist eine<br />

tragende Stütze der Gesellschaft. Wir stehen<br />

jedoch in einer starken Abhängigkeit von politischen<br />

Entscheidungen. Aktuell sehen wir eine<br />

besondere Verantwortung Bremens als Vorsitzland<br />

der <strong>Sport</strong>ministerkonferenz, um mit gutem<br />

Beispiel bei den Themen Infrastrukturerhalt<br />

und Verbesserung der sportlichen Rahmenbedingungen<br />

voranzugehen“, so Trenz. Er verwies<br />

in diesem Zusammenhang auf die sportpolitischen<br />

Forderungen des Landessportbundes<br />

Bremen anlässlich der Bürgerschaftswahl <strong>2019</strong>.<br />

„Unter anderem fordern wir die Verdopplung<br />

des <strong>Sport</strong>haushaltes von 7,5 auf 15 Millionen<br />

Euro“, sagte Trenz unter dem Beifall der <strong>Sport</strong>ler<br />

und Funktionäre.<br />

Neben der Würdigung sportlich herausragender<br />

Leistungen lenkt der Jahresempfang<br />

des <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>s den Blick bewusst auf die<br />

vielen Aktiven in den Vereinen, die das Umfeld<br />

für sportliche Spitzenleistungen überhaupt erst<br />

schaffen. Dazu gehören Trainerinnen und Trainer,<br />

Jugendwarte, Übungsleiterinnen und Übungsleiter,<br />

aber auch Schatzmeister. Diese Akteure,<br />

die unersetzliche Arbeit leisten, aber nur selten<br />

im Rampenlicht stehen, widmen oftmals den<br />

Großteil ihrer Freizeit dem Verein und dem organisierten<br />

<strong>Sport</strong>. Daher werden auch verdiente<br />

ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Sport</strong>vereine und -verbände geehrt.


Anerkennung, Wertschätzung und Leistungsbereitschaft<br />

Jugendehrung im <strong>Bremer</strong> Rathaus: Rund 250 Kinder und Jugendliche ausgezeichnet<br />

AKTUELLES<br />

Fotos: LSB<br />

Einmal im Jahr lädt die <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend in die Obere Rathaushalle<br />

in Bremen ein, um Kinder und Jugendliche aus Bremen und <strong>Bremer</strong>haven<br />

für herausragende sportliche Erfolge auf norddeutscher, nationaler<br />

und internationaler Ebene zu ehren. Bei der diesjährigen Jugendehrung<br />

wurden auf festlicher Bühne rund 250 Nachwuchsathletinnen und<br />

-athleten für ihre im <strong>Sport</strong>jahr 2018 erbrachten Leistungen ausgezeichnet.<br />

Die Ehrungen wurden vorgenommen von der Senatorin für Soziales, Jugend,<br />

Frauen, Integration und <strong>Sport</strong>, Anja Stahmann, dem Präsidenten des<br />

Landessportbundes (LSB) Bremen, Andreas Vroom, und dem BSJ-Vorsitzenden<br />

Bernd Giesecke. Torsten Nimz von der Sparkasse Bremen zeichnete<br />

darüber hinaus drei Vereine für ihre herausragende Jugendarbeit aus.<br />

Geehrt wurden der Turn- und Rasensportverein Bremen, der Vegesacker<br />

Ruderverein und der FC Sparta <strong>Bremer</strong>haven.<br />

Senatorin Anja Stahmann freute sich über die große Zahl der anwesenden<br />

Nachwuchs-<strong>Sport</strong>lerinnen und -<strong>Sport</strong>ler. Stahmann stellte die<br />

Leistungen und die Leistungsbereitschaft der jungen Menschen heraus<br />

und dankte in diesem Zusammenhang auch den Trainer/innen und Eltern<br />

als wichtige Grundlage für die sportlichen Erfolge. Die Senatorin wünschte<br />

den Kindern und Jugendlichen weiterhin viel Spaß und Freude am <strong>Sport</strong><br />

und würdigte ihre Rolle als Botschafter für das Land Bremen.<br />

LSB-Präsident Andreas Vroom sprach mit Blick auf die prall gefüllte<br />

Rathaushalle von einem tollen sportlichen Jahr. Die Anerkennung des<br />

Nachwuchs-Leistungssports im Rahmen der Jugendehrung sei wichtig<br />

und wertvoll, betonte Vroom. Genauso wichtig aber seien die Rahmenbedingungen<br />

und die finanzielle Förderung der <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler.<br />

„Ihr wisst genauso wie eure Eltern, dass Leistungssport Geld kostet und<br />

teuer ist. Deshalb werben wir auf Landesebene unverändert dafür, dass<br />

deutlich mehr Geld für den Leistungssport zur Verfügung gestellt wird.<br />

Das, was Bremen bisher leistet, ist nicht ausreichend, um auf Dauer in der<br />

Spitze mithalten zu können“, mahnte Vroom.<br />

Der BSJ-Vorsitzende Bernd Giesecke wies in seiner Rede auf die Besonderheit<br />

und Bedeutung der Veranstaltung hin. „Bei der heutigen Ehrung<br />

geht es auch um Anerkennung, Wertschätzung und Leistungsbereitschaft.<br />

Das sind Tugenden, die man sich immer wieder vor Augen führen<br />

sollte, um zu wissen, welche Ziele man hat. Das gilt im <strong>Sport</strong> genauso wie<br />

im normalen Leben“, so Giesecke. Er ermunterte die anwesenden Jugendlichen<br />

mit Blick auf die bevorstehende Bürgerschaftswahl – so sie denn die<br />

Möglichkeit haben – von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und für<br />

ihre Meinung einzutreten.<br />

Im Anschluss an die Grußworte wurden die Nachwuchssportler/innen<br />

unter der Moderation von Lynn Heitmann und Torven Schröder für ihre<br />

herausragenden sportlichen Leistungen im Jahr 2018 geehrt. Ein von der<br />

Sparkasse Bremen und der AOK Bremen/<strong>Bremer</strong>haven zur Verfügung gestelltes<br />

<strong>Sport</strong>ler-Buffet rundete die Veranstaltung ab.<br />

Großer Bahnhof beim<br />

Magistratsempfang<br />

<strong>Bremer</strong>haven kürt die <strong>Sport</strong>ler des Jahres<br />

Von links nach rechts: Alex Friesen, Fedor Kolupajlo, Denise Meyer und Will Weber.<br />

Premiere für die erst 13 Jahre alte Denise Meyer: Die amtierende Europameisterin<br />

und deutsche Meisterin im Solo Electric Boogie (Hip-Hop) wurde<br />

zum <strong>Bremer</strong>havener „<strong>Sport</strong>ler des Jahres“ 2018 gekürt. Das Tanz-Talent<br />

aus der Seestadt war überwältigt von der Auszeichnung, will sich aber keinesfalls<br />

auf dem bisher Erreichten ausruhen. <strong>2019</strong> warten gleich mehrere<br />

spannende Wettkämpfe auf die 13-Jährige. Die norddeutschen und deutschen<br />

Meisterschaften, die Europameisterschaft und im Oktober dann die<br />

Heim-WM in der Stadthalle <strong>Bremer</strong>haven.<br />

Auch die Eishockey-Cracks der Fischtown Pinguins haben in der<br />

Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch lange nicht genug. Nachdem Coach<br />

Thomas Popiesch auf Landesebene zum „Trainer des Jahres“ gewählt wurde,<br />

holten sich seine Schützlinge in <strong>Bremer</strong>haven den Titel „Mannschaft<br />

des Jahres“. Für die erfolgsverwöhnten Pinguine war es bereits die fünfte<br />

Auszeichnung in Folge.<br />

Die Ehrung der <strong>Bremer</strong>havener „<strong>Sport</strong>ler des Jahres“ fand im Rahmen<br />

des traditionellen Magistratsempfangs in der Tanzschule Behr statt und<br />

dokumentierte die gesamte Bandbreite des <strong>Bremer</strong>havener <strong>Sport</strong>s. Insgesamt<br />

103 Aktive haben im vergangenen Jahr bei deutschen Meisterschaften,<br />

Welt- und Europameisterschaften einen der der ersten drei Plätze belegt<br />

– das ist die Voraussetzung, um vom Magistrat geehrt zu werden.<br />

Ob Segler, Kegler, Ruderer oder Trampolin-Turner – alle <strong>Sport</strong>ler wurden<br />

mit einer Urkunde und Medaille für ihre herausragenden Leistungen<br />

ausgezeichnet. Die für den <strong>Sport</strong> im Land Bremen zuständige Sozialsenatorin<br />

Anja Stahmann freute sich über die Erfolge und hob den Stellenwert<br />

der <strong>Bremer</strong>havener Spitzensportler hervor. „Sie alle sind Botschafterinnen<br />

und Botschafter des Landes Bremen und der Stadt <strong>Bremer</strong>haven“, sagte<br />

Stahmann.<br />

Foto: L. Scheschonka<br />

23


TITEL<br />

„Die Nervosität ist jetzt eine andere“<br />

<strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>ler des Jahres 2018: Schwimmeuropameister Florian Wellbrock im Interview<br />

24<br />

Er gilt als vielversprechendstes Talent des<br />

deutschen Schwimmsports: Florian Wellbrock.<br />

Im Jahr 2018 durfte der gebürtige<br />

<strong>Bremer</strong>, der seinen sportlichen Lebensmittelpunkt<br />

mittlerweile nach Magdeburg verlagert<br />

hat, bei der WM in Glasgow nicht nur einen<br />

ganzen Medaillensatz mit nach Hause nehmen.<br />

Es gelang ihm auch, den Rekord über 1500 Meter<br />

Freistil zu brechen. Erfolge, die im März zu einer<br />

besonderen Auszeichnung führten. So wurde<br />

Florian Wellbrock bei der <strong>Sport</strong>gala im GOP-<br />

Theater zum <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>ler des Jahres gekürt.<br />

Im Interview spricht der 21-jährige Europameister<br />

über den bisherigen Verlauf seiner Karriere,<br />

seine zukünftigen Ziele und erklärt, weshalb er<br />

Bremen den Rücken gekehrt hat.<br />

Herr Wellbrock, wie sind Sie zum Schwimmen<br />

gekommen?<br />

Meine Anfänge gehen auf meine Kindheitsjahre<br />

zurück. Meine Eltern wollten damals, dass ich<br />

schwimmen lerne. Je mehr Berührungen ich mit<br />

dem Wasser hatte, desto begeisterter war ich –<br />

und bin dann einfach dran geblieben. Und heute<br />

stehe ich nun da, wo ich bin.<br />

Hatten Sie als Kind ein Vorbild oder haben es<br />

vielleicht immer noch?<br />

Mittlerweile tatsächlich nicht mehr, da ich einfach<br />

zu sehr auf mich selbst fokussiert bin. Als<br />

Kind, so um das Jahr 2008 rum, habe ich Marcus<br />

Herbst sehr bewundert. Er war damals der<br />

„Überschwimmer“ schlechthin.<br />

2014 sind Sie nach Magdeburg ins <strong>Sport</strong>internat<br />

gezogen und schwimmen seit einigen<br />

Jahren beim SC Magdeburg. Aus welchem<br />

Grund haben Sie Bremen den Rücken<br />

gekehrt?<br />

Die sportlichen Infrastrukturen sind in Magdeburg<br />

einfach deutlich besser als in Bremen. Ich<br />

kann hier ein ganz anderes Trainingspensum<br />

absolvieren, das einfach Voraussetzung für den<br />

Erfolg ist, den man einfahren möchte.<br />

Was für sportliche Infrastrukturen sind das?<br />

Ich kann in Magdeburg zum Beispiel elf Trainingseinheiten<br />

wöchentlich machen. In Bremen<br />

waren es soweit ich weiß, sechs. Auch wenn man<br />

die Distanzen vergleicht, die ich wöchentlich<br />

schwimme und geschwommen bin, ist ein deutlicher<br />

Unterschied erkennbar. In Bremen waren<br />

es 30 bis 40 Kilometer die Woche. Hier schaffe<br />

ich rund 80 Kilometer wöchentlich.<br />

Gibt es klassische Kriterien, die ein Verein<br />

und Standort erfüllen muss, damit er für Sie<br />

als Leistungsschwimmer attraktiv ist?<br />

Ja. Ein Kriterium sind vor allem die Wasserzeiten.<br />

Es muss mir möglich sein, täglich jeweils<br />

morgens und nachmittags zwei Stunden zu<br />

trainieren. Außerdem ist mir eine starke Trainingsgruppe<br />

sehr wichtig, die mich motiviert.<br />

Es macht nicht so viel Spaß alleine vorne weg zu<br />

schwimmen. Ich habe immer ganz gerne auch<br />

Teamkollegen, die links und rechts neben mir<br />

schwimmen.<br />

Sind Sie noch oft in Bremen?<br />

Was heißt oft? Ich würde sagen, so einmal im<br />

Quartal. Und Weihnachten verbringe ich natürlich<br />

auch immer zu Hause bei meiner Familie.<br />

Können Sie sich vorstellen, irgendwann wieder<br />

nach Bremen zurückzukehren?<br />

Ja. Tatsächlich aber erst nach meiner sportlichen<br />

Karriere.<br />

Wie bereiten Sie sich innerlich auf ein Rennen<br />

vor? Gibt es bei Ihnen so etwas wie eine<br />

mentale Vorbereitung?<br />

Also, ich bin vor Wettkämpfen schon sehr konzentriert<br />

und versuche, mich in die Situation, die<br />

mich erwartet, hineinzuversetzen. Dazu gehört<br />

natürlich auch, sich bewusst zu machen, welche<br />

Athleten neben mir schwimmen. Ich visualisiere<br />

praktisch immer das Rennen. Unmittelbar davor<br />

höre ich dann immer Musik und gehe in mich.<br />

Laut Medienberichten steht Deutschrap dabei<br />

ganz oben auf Ihrer Playlist.<br />

(lacht) Ja, stimmt. Das ist tatsächlich immer<br />

noch aktuell. Deutschrap pusht mich in der Hinsicht<br />

ganz gut.<br />

Merkt man während eines Rennens überhaupt,<br />

was rechts und links neben einem<br />

selbst passiert?<br />

Ja, das bekommt man schon mit. Gerade auf 1500<br />

Metern hat man ja im Wettkampf relativ viel Zeit<br />

nachzudenken – anders als zum Beispiel auf 100


TITEL<br />

Würde gerne eine olympische Medaille gewinnen und in seine Heimat zurückkehren: Florian Wellbrock. <br />

Fotos: DSV/Joe Kleindl<br />

Metern Kraulen. Ich würde sagen, man hat einen<br />

ganz guten Überblick, was auf den benachbarten<br />

Bahnen passiert. Wie es dagegen auf der anderen<br />

Beckenseite läuft sieht man dann natürlich<br />

nicht mehr.<br />

Sind Sie vor einem Rennen aufgeregt oder<br />

hat sich das mittlerweile gelegt?<br />

Sagen wir mal so: Die Nervosität ist jetzt eine<br />

andere. Ich kann damit deutlich besser umgehen<br />

als früher. Man muss ja auch bedenken, dass eine<br />

gesunde Nervosität auch wichtig ist, um optimale<br />

Leistungen zu erzielen.<br />

Sie wurden im März als <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>ler des<br />

Jahres ausgezeichnet. Wie war das für Sie?<br />

Das kam tatsächlich sehr überraschend und ich<br />

hatte es ehrlich gesagt überhaupt nicht auf dem<br />

Schirm. Ich habe ja auch, wie gesagt, gar nicht<br />

mehr so viel mit Bremen zu tun. Natürlich war<br />

es trotzdem sehr schmeichelhaft und ich habe<br />

mich gefreut. Ich hätte es aber auch anderen<br />

<strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>lern gegönnt.<br />

Bei der EM 2018 in Glasgow durften Sie einen<br />

ganzen Medaillensatz mit nach Hause nehmen.<br />

Ein Erfolg, den Sie genießen oder der<br />

Sie unter Druck setzt?<br />

Ich genieße es tatsächlich mehr. Unter Druck<br />

setzen lasse ich mich in der Regel nicht. Deswegen<br />

staple ich vor Wettkämpfen immer tief, was<br />

solche Medaillenprognosen betrifft. Mir war vor<br />

der EM klar, dass drei Medaillen durchaus möglich<br />

sind. Trotzdem wäre ich auch mit einer zufrieden<br />

gewesen.<br />

Kann man als Schwimmer schon während<br />

eines Rennens erahnen, wie es für einen läuft?<br />

Man kann sowas eigentlich immer ganz gut anhand<br />

der Konkurrenz abschätzen. Ich weiß in der<br />

Regel, was die <strong>Sport</strong>ler, die neben mir schwimmen,<br />

können und welche Zeiten Sie im Schnitt<br />

schwimmen. Wenn ich dann, übertrieben gesagt,<br />

eine Bahn vorweg schwimme, weiß man<br />

schon, dass es gerade gut läuft.<br />

Sie machen nebenbei eine Ausbildung<br />

zum Immobilienkaufmann. Ist das für Sie<br />

eine Absicherung für die Zeit nach Ihrer<br />

Schwimmkarriere oder wollten Sie sich nicht<br />

nur aufs Schwimmen konzentrieren?<br />

Es ist für mich definitiv eine Absicherung. Mir<br />

war im Vorfeld allerdings auch wichtig, etwas<br />

zu machen, an dem ich auch wirklich Interesse<br />

habe. Irgendeinen beliebigen Ausbildungsberuf<br />

zu erlernen, nur um mich abzusichern, kam für<br />

mich nicht in Frage. Das wäre einfach Zeitverschwendung.<br />

Ich habe im Vorfeld bereits Praktika<br />

in der Immobilienbrache absolviert und so<br />

gemerkt, dass mich der Bereich interessiert.<br />

Sind Ausbildung und Schwimmkarriere<br />

denn zeitlich miteinander vereinbar?<br />

Ja. Ich habe einen sehr kulanten Arbeitgeber, der<br />

mich für alles freistellt, was im Rahmen meiner<br />

Schwimmtätigkeit wichtig ist. Ob ein mehrwöchiges<br />

Trainingslager oder eine Wettkampftour:<br />

Das alles ist kein Problem. In der Berufsschule<br />

ist das genauso. Dort kann ich jeden Morgen die<br />

ersten beiden Stunden ausfallen lassen, um zu<br />

trainieren.<br />

Was wünschen Sie sich für Ihre sportliche<br />

Zukunft?<br />

Das Non-Plus-Ultra wäre natürlich eine olympische<br />

Medaille. Wenn die dann auch noch Gold<br />

sein sollte, habe ich eigentlich alles erreicht, was<br />

zu erreichen ist. Da gehört natürlich auch jedes<br />

Mal ein bisschen Glück dazu. Aber wenn das<br />

klappen sollte, wäre das schon super!<br />

Das Interview führte Jennifer Fahrenholz.<br />

Zur Person<br />

Florian Wellbrock wurde am 19.08.1997<br />

in Bremen geboren. Seine Karriere begann<br />

mit einem Schwimmkurs im Tenever-<br />

Bad.<br />

Bevor der 1,92 Meter große Athlet 2015<br />

zum SC Magdeburg wechselte, besuchte er<br />

die sportbetonte Schule Ronzelenstraße.<br />

Wellbrock nahm an den Olympischen<br />

Spielen 2016 in Rio de Janeiro teil und<br />

wurde 2018 in Glasgow über 1500 Meter<br />

Freistil Europameister.<br />

25


SPORTLER DES JAHRES<br />

<strong>Sport</strong>lerin des Jahres:<br />

Lina Goncharenko (Rollkunstlauf)<br />

Fotos: Heckel (2), Hoyer (2), Koch (2), FR (2), Kuhaupt<br />

Lina Goncharenko zählt zu den besten Rollkunstläuferinnen der Welt. 2018 wurde sie<br />

Europameisterin in der Pflicht und qualifizierte sich für die Weltmeisterschaften im<br />

französischen La Roche-sur-Yon. Dort belegte Goncharenko den sechsten Platz. Zudem<br />

holte sie 2018 Bronze in der Kür bei den Deutschen Rollkunstlauf-Meisterschaften.<br />

Goncharenko studiert mittlerweile molekulare Medizin in Freiburg, läuft aber weiterhin<br />

für ihren Heimatverein ERC <strong>Bremer</strong>haven auf.<br />

Nachwuchssportler des Jahres:<br />

Julian Hoyer (Volleyball)<br />

Der Nachwuchsförderpreis im Einzel ging an den 16-jährigen Volleyballer<br />

Julian Hoyer, der mit der U18-Nationalmannschaft sensationell Europameister<br />

wurde.<br />

Betriebssport des Jahres:<br />

Atlas / Rheinmetall<br />

26<br />

Der Firmenverbund Rheinmetall Electronics, RTP, Atlas Elektronik und Airborne<br />

Solutions wurde als Betriebssportgemeinschaft des Jahres ausgezeichnet. Insgesamt<br />

werden in den Firmen 14 verschiedene <strong>Sport</strong>arten angeboten, die BSG umfasst mehr<br />

als 200 Mitglieder. Anfallende Gebühren für die Aufnahme oder auch Grund- und Zusatzbeiträge<br />

übernimmt der Arbeitgeber. Die aktive Mitgliedschaft wird von vielen<br />

Krankenkassen als Bonusmodell anerkannt.


Behindertensportler des Jahres:<br />

Christophe Schuler (Golf)<br />

Christophe Schuler erhielt die Auszeichnung als Behinderten-<strong>Sport</strong>ler des Jahres<br />

2018. Der 30-Jährige mit Down-Syndrom spielt erfolgreich Golf beim Klub<br />

in Lilienthal. Im März hat er in Abu Dhabi an den diesjährigen Special Olympics<br />

teilgenommen. Schuler war einer von vier Deutschen – zwei Frauen und zwei<br />

Männer – die bei den Sommerspielen im Golfen aktiv waren.<br />

SPORTLER DES JAHRES<br />

Trainer des Jahres:<br />

Thomas Popiesch (Eishockey)<br />

<strong>Bremer</strong><br />

<strong>Sport</strong>ler des Jahres<br />

Thomas Popiesch wurde als<br />

Trainer der Jahres 2018 ausgezeichnet.<br />

Seit drei Jahren<br />

ist der 53-jährige Coach bei<br />

den Fischtown Pinguins und<br />

wurde 2018 zum Trainer des<br />

Jahres in der deutschen Eishockey-Liga<br />

(DEL) gewählt.<br />

Unter Popieschs Führung<br />

erreichten die <strong>Bremer</strong>havener<br />

zwei Mal das DEL Playoff-Viertelfinale.<br />

Mannschaft des Jahres:<br />

Grün-Gold-Formation (Tanzen)<br />

Die <strong>Bremer</strong> Lateinformation hat 2018 so ziemlich alles abgeräumt, was es zu gewinnen gab: Die<br />

Tänzerinnen und Tänzer wurden Deutsche Meister, Europameister und Weltmeister. Absolutes<br />

Highlight waren die Titelkämpfe in China. Dort gewann die Formation um Trainer Roberto Albanese<br />

ihren neunten WM-Titel. Mit ihrer Choreographie „This is me“ begeisterten die <strong>Bremer</strong> die Zuschauer<br />

im In- und Ausland.<br />

27


SPORTGALA<br />

Foto: Marco Meister<br />

28


29


SPORTGALA<br />

Fotos: Marco Meister (17), Agentur <strong>Sport</strong>platz (17), C. Kuhaupt<br />

Impressionen von der <strong>Sport</strong>gala<br />

Mit einer feierlichen Galaveranstaltung<br />

in der <strong>Bremer</strong> Überseestadt hat<br />

das Bundesland Bremen seine besten<br />

<strong>Sport</strong>ler und Mannschaften des Jahres 2018<br />

geehrt. Der Erlös der traditionellen <strong>Sport</strong>gala<br />

in Höhe von rund 30.000 Euro soll der Nachwuchs-Leistungssportförderung<br />

in Bremen und<br />

<strong>Bremer</strong>haven zu Gute kommen. Die alljährliche<br />

<strong>Sport</strong>gala wird initiiert von der <strong>Sport</strong>stiftung<br />

Bremen, dem Landessportbund (LSB) und der<br />

Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG).<br />

„Die <strong>Sport</strong>ler sind auf die Unterstützung<br />

durch Spendengelder angewiesen. Die Vereine<br />

können es nicht leisten und von Stadt und Land<br />

dürfte es deutlich mehr Förderung sein“, konnte<br />

sich LSB-Präsident Andreas Vroom einen Seitenhieb<br />

in Richtung Politik nicht<br />

verkneifen. Vroom prangerte bei der <strong>Sport</strong>gala<br />

ebenso wie Oliver Rau von der Deutschen Olympischen<br />

Gesellschaft den mangelnden Stellenwert<br />

des <strong>Sport</strong>s im Land Bremen an. „Der <strong>Sport</strong><br />

muss in Bremen endlich die Rolle bekommen,<br />

die er verdient. Das gilt besonders für den Bereich<br />

der Leistungssportförderung“, sagte Rau.<br />

Das mit rund 400 Besuchern gut gefüllte<br />

GOP Varieté-Theater wird einmal im Jahr zur<br />

Schaubühne für den <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>. Der <strong>Sport</strong>stiftung-Vorsitzende<br />

Peter Gagelmann freute<br />

sich über zahlreiche Gäste aus <strong>Sport</strong>, Politik und<br />

Wirtschaft. Erstmals mit dabei war Bremens<br />

Bürgermeister Carsten Sieling, der immerhin<br />

andeutete, dass er sich für das geplante „Haus<br />

der Athleten“ in Bremen stark machen will.<br />

Kulturell abgerundet wurde der Gala-Abend<br />

– in dessen Mittelpunkt neben den Ehrungen<br />

und der Spendenaktion der persönliche<br />

Austausch unter den Gästen stand – mit<br />

Vorführungen durch das Ensemble des<br />

GOP Varieté-Theaters.<br />

30


SPORTGALA<br />

▶<br />

31


32<br />

SPORTGALA


Und nu Butter<br />

bei die Fische!<br />

Ihr Helden!<br />

33


AUSSERGEWÖHNLICHE SPORTARTEN<br />

Auf die Besen, fertig, los!<br />

Quidditch, der Harry-Potter-<strong>Sport</strong>, wird in Bremen beim ATS Buntentor gepielt<br />

34<br />

Quaffel, Schnatz und Hoop – wer diese<br />

Worte zum ersten Mal zu hören bekommt,<br />

denkt wohlmöglich an eine<br />

Fantasiesprache und liegt damit nicht falsch.<br />

Ausgedacht hat sie sich Harry-Potter-Autorin Joanne<br />

K. Rowling, als sie ihre Fantasy-Roman-Figuren<br />

beim Quidditch antreten ließ. Entgegen der<br />

fiktiven <strong>Sport</strong>art müssen sich Quidditch-Aktive<br />

in der realen Welt mit der Schwerkraft arrangieren.<br />

Sie können nicht wie Hermine, Harry und Co.<br />

auf ihren Besen durch die Luft sausen.<br />

Die fliegenden Schlüssel<br />

Der Faszination für das Spiel tut das aber keinen<br />

Abbruch: Bundesweit „reiten“ in bereits 40<br />

Städten Spielerinnen und Spieler auf ihren Besen<br />

über den Platz, werfen und fangen insgesamt<br />

vier Bälle und jagen abschließend den Schnatz,<br />

einen unparteiischen Spieler. Auch in Bremen<br />

erfreut sich der Kontaktsport zunehmender Beliebtheit.<br />

Seit 2016 wird Quidditch in der Hansestadt<br />

auf Vereinsebene gespielt. Die Portkeys,<br />

deren Teamname sowohl mit dem Romaninhalt<br />

als auch dem maritimen Bremen verbunden ist,<br />

zählen etwa 30 Mitglieder und trainieren zweimal<br />

pro Woche beim ATS Buntentor. Ihr Logo<br />

zeigt einen geflügelten <strong>Bremer</strong> Schlüssel.<br />

Roman vs. Realität<br />

Franziska Wagner ist eine von ihnen und seit<br />

dem vergangenen Sommer Teil des Teams. Eine<br />

Verletzung macht ihr zu schaffen, die sie sich<br />

beim Training zugezogen hat. Bis sie sich erholt<br />

hat, macht sie während des Trainings nur das<br />

Aufwärmen und jene Übungen mit, die ihr Knie<br />

nicht zu stark belasten. Die 22-Jährige, die im<br />

Team „Franky“ genannt wird, ist ein begeisterter<br />

Harry-Potter-Fan. „Ich bin ein echter Nerd, was<br />

das angeht“, sagt sie, doch das sei längst nicht<br />

bei allen so. „Andere aus dem Team haben nicht<br />

einmal die Bücher gelesen“. Bis auf ein paar Elemente<br />

habe Quidditch jedoch wenig mit der Romanvorlage<br />

gemein, erklärt sie am Spielfeldrand<br />

stehend, während die übrigen Spielerinnen und<br />

Spieler das Tackeln üben, das Zu-Boden-Bringen<br />

eines Ballträgers, und dabei regelmäßig<br />

auf dem Rasen landen. „Der Hauptunterschied<br />

zum Quidditch im Roman ist natürlich, dass wir<br />

nicht fliegen können.“ Besen, Bälle, Hoops und<br />

Schnatz wurden als spielerische Elemente übernommen<br />

und zum Teil an die Realität angepasst.<br />

Portkeys-Spielerin Franziska Wagner.<br />

Fotos: KW


AUSSERGEWÖHNLICHE SPORTARTEN<br />

Kleine Quidditch-Kunde<br />

Ein Gender-gemischtes Team besteht aus<br />

sieben Mitgliedern. Die Positionen der<br />

Spielenden sind durch farbige Stirnbänder<br />

gekennzeichnet. Unter anderem gibt<br />

es drei (Tor-)Jäger und einen (Tor-)Hüter<br />

sowie zwei Treiber, die den Spielfluss des<br />

gegnerischen Teams stören.<br />

Der Besen, eine leichte PVC-Stange,<br />

muss während des Spiels die ganze Zeit<br />

zwischen den Beinen sein. Er kann eingeklemmt<br />

oder mit den Händen gehalten<br />

werden.<br />

Die Quidditch-Community<br />

Was auf den ersten Blick wie eine amüsante<br />

Hommage an eine Kinderbuchreihe wirkt, hat es<br />

auf den zweiten Blick in sich. „Zuerst belächeln<br />

viele das Spiel, aber beim Quidditch geht es ganz<br />

schön zur Sache“, sagt Franky. Ein Mundschutz<br />

ist deshalb Pflicht. Der Mannschaftssport vereint<br />

Elemente aus Handball, Rugby und Völkerball<br />

und erfordert vollen Körpereinsatz. „Wer<br />

die Regeln nicht kennt, versteht erst einmal gar<br />

nicht, was da auf dem Feld genau passiert, es ist<br />

verwirrend“, so die Spielerin.<br />

Um die gegnerischen Spielerinnen und<br />

Spieler zu bezwingen, werden diese zu Boden<br />

gebracht, mit Bällen „ausgeknockt“ oder in der<br />

Anzahl der erzielten Punkte übertroffen. Seit der<br />

Saison 2016/17 treffen die Liga-Teams an regelmäßigen<br />

Spieltagen aufeinander, um Spielpraxis<br />

zu sammeln, neue Taktiken auszuprobieren und<br />

sich mit anderen Teams auszutauschen. So entwickelt<br />

sich das Level des <strong>Sport</strong>s in Deutschland<br />

permanent weiter, das Regelwerk wird komplexer<br />

und die Quidditch-Community kann sich<br />

vernetzen. In der Nordliga stehen die Portkeys<br />

derzeit auf Platz drei.<br />

Gemeinschaft und<br />

Gender-Aspekt<br />

Rund 1000 Aktive zählt die Quidditch-Gemeinschaft<br />

aktuell in Deutschland. „Zu den anderen<br />

Teams aus dem Norden haben wir guten Kontakt.<br />

Man kennt sich, weil die Gemeinschaft eng vernetzt<br />

ist“, erklärt Franky. Der Umgang sei insgesamt<br />

sehr locker, auch innerhalb des gemischtgeschlechtlichen<br />

Teams. Das Regelwerk besagt, dass<br />

sich bei einer Partie maximal vier Team-Mitglieder<br />

einem Geschlecht zugehörig fühlen. So ist der<br />

Deutsche Quidditchbund in speziellen Arbeitsgruppen<br />

engagiert, um Strukturen zu schaffen, damit<br />

sich alle willkommen fühlen – auch außerhalb<br />

des binären Systems von weiblich/männlich.<br />

Der Gender-Aspekt ist auch für die Spielerin<br />

Franky ein reizvoller Bestandteil der <strong>Sport</strong>art.<br />

„Wenn ich es schaffe, einen männlichen<br />

Spieler, der größer und stärker ist, zu Boden zu<br />

bringen, fühlt sich das schon gut an“.<br />

Nun hofft sie, ihr Team bei der Deutschen<br />

Meisterschaft im Juni wieder voll unterstützen<br />

zu können, wenn die Worte „Brooms up“ die<br />

Spiele beginnen lassen. (KW)<br />

Es gibt drei verschiedene Bälle: Der<br />

Quaffel ist ein Volleyball. Damit machen<br />

die Spielenden Tore, indem sie ihn<br />

durch einen der drei Ringe werfen, die<br />

Hoops heißen. Mit den Klatschern, weichen<br />

Dodgebällen, können Spielende des<br />

gegnerischen Teams abgeworfen werden.<br />

Wer getroffen wird, muss vom Besen absteigen<br />

und darf erst wieder mitspielen,<br />

wenn ein Ring des eigenen Teams berührt<br />

wurde. Der Schnatz ist unparteiisch und<br />

kommt erst nach der 18. Minute ins Spiel.<br />

An seinem hinteren Hosenbund ist eine<br />

Art Socke befestigt, in der ein Tennisball<br />

steckt. Wer es schafft, dem Schnatz diesen<br />

Ball abzuluchsen, gewinnt Punkte für<br />

das eigene Team und beendet das Spiel<br />

mit diesem Manöver.<br />

INFOS UND TERMINE<br />

Deutsche Quidditch Meisterschaft:<br />

Samstag und Sonntag, 8. und 9. Juni,<br />

in Tornesch bei Hamburg.<br />

Portkeys Trainingszeiten: mittwochs<br />

17.45 bis 20 Uhr und samstags 9.45 bis<br />

12 Uhr. Wer ein Probetraining machen<br />

will, kann sich anmelden unter<br />

facebook.com/QuidditchBremen/<br />

oder spontan vorbeikommen.<br />

35


SPORTMEDIZIN<br />

„Gesundheitsfördernd und lebensrettend“<br />

Dr. Götz Dimanski vom RehaZentrum empfiehlt Bewegung im Wasser auf dem Weg<br />

zur Genesung sowie zum Erhalt der Gesundheit<br />

Mit schmerzhaften Funktionsstörungen des Bewegungsapparats haben sportliche und weniger<br />

aktive Menschen gleichermaßen zu kämpfen. Das Spezialistenteam im RehaZentrum Bremen<br />

versorgt jährlich mehr als 3000 Patienten in der ambulanten Rehabilitation. Ihr Ärztlicher<br />

Geschäftsführer, Dr. Götz Dimanski, erklärt im Interview, welche Effekte Bewegung im Wasser<br />

auf die Gesundheit hat.<br />

36<br />

Herr Dimanski, welchen Ansatz verfolgen<br />

Sie als Ärztlicher Leiter des RehaZentrums?<br />

Dr. Götz Dimanski: Wir verfolgen einen sportbezogenen<br />

Stil. Das bedeutet, auf ein bestimmtes<br />

Ziel hinzuarbeiten, ohne die Patienten zu überfordern.<br />

Ich habe diesen Ansatz von meinem<br />

Vorgänger, Dr. Peter Hirschfeld, übernommen,<br />

der das SporThep Werder bis 1991 leitete und die<br />

Fußballprofis betreute. Nun stützt sich unsere<br />

Arbeit im RehaZentrum auf diesen Ansatz.<br />

Im RehaZentrum ist Bewegung im Wasser<br />

eine der physiotherapeutischen Maßnahmen.<br />

Was genau passiert da aus sportmedizinischer<br />

Sicht auf dem Weg zur Genesung?<br />

Die Bewegung im warmen Wasser bietet mehrere<br />

Vorteile. Erstens: Der hydrostatische Druck<br />

des Elements Wasser gibt dem Körper Auftrieb,<br />

nimmt also Gewicht. In Phasen der Rehabilitation,<br />

zum Beispiel bei Verletzungen im Bereich<br />

der unteren Extremitäten, können die Patienten<br />

im Wasser schon früh mit Übungen beginnen, die<br />

sie sonst nicht machen könnten. Auch Schwellungen<br />

gehen aufgrund des Drucks zurück und<br />

das 32 Grad warme Wasser fördert die Beweglichkeit.<br />

Das Bewegungsbad bietet den Patienten<br />

eine sehr schonende und entlastende Möglichkeit<br />

zur Kräftigung.<br />

Dr. med. Götz Dimanski, Ärztlicher Geschäftsführer<br />

des RehaZentrum Bremen.<br />

Fotos: RehaZentrum<br />

Welche Beschwerden werden im Bewegungsbad<br />

therapiert?<br />

Das können Frakturen sein oder Verletzungen<br />

an der Achillessehne. Im RehaZentrum stellen<br />

wir auch die Nachsorge für Operationen, etwa<br />

wenn ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk eingesetzt<br />

wird. Im Bewegungsbad wird dann weniger<br />

geschwommen, sondern es geht vor allem<br />

um gezielte Übungen, welche die postoperative<br />

Rehabilitation fördern. Schwimmen als <strong>Sport</strong>art<br />

wiederum hat andere positive Auswirkungen auf<br />

die Gesundheit.<br />

Ist das Bewegungsbad auch für aktive <strong>Sport</strong>ler<br />

empfehlenswert?<br />

Ja, ich empfehle <strong>Sport</strong>lern im Profibereich insbesondere<br />

die Unterwasserdruckstrahlmassage<br />

zur Muskelentspannung und Regeneration. Die<br />

Wärme und der Druck regen den sogenannten<br />

Rückstrom an, Stoffwechselendprodukte werden<br />

schneller aus dem Muskel abtransportiert und<br />

durch neue Energiespeicher ersetzt. Verhärtete<br />

Muskeln werden so wieder weich.<br />

Sie erwähnten soeben die gesundheitsfördernden<br />

Aspekte des Schwimmsports.<br />

Welche sind das?<br />

Zur Erhaltung und Steigerung der Fitness ist<br />

Schwimmen optimal, da es den ganzen Körper<br />

und alle großen Muskelgruppen anspricht. Auch<br />

auf die Beweglichkeit der Wirbelsäule hat es<br />

günstige Auswirkungen, besonders dann, wenn


SPORTMEDIZIN<br />

die unterschiedlichen Schwimmstile im Wechsel<br />

ausgeübt werden. Nehmen wir die Halswirbel<br />

als Beispiel: Sie werden beim Brust- und Rückenschwimmen<br />

sowie dem Kraulen in unterschiedliche<br />

Richtungen gestreckt und gedreht.<br />

Das hält die obere Wirbelsäule geschmeidig. Die<br />

Schwimmarten abzuwechseln ist demnach meine<br />

dringende Empfehlung, um einseitige Belastungen<br />

auszuschließen.<br />

Gilt das auch für ältere Menschen, die erst<br />

spät mit dem Schwimmen beginnen?<br />

Unbedingt! Schwimmen ist als schonende und<br />

regenerative Art der Bewegung auch ideal für ältere<br />

Menschen, die ihre Gesundheit erhalten oder<br />

wiederherstellen möchten. Der Landessportbund<br />

informiert über Kurse im Schwimmverein für<br />

Anfänger, und auch bei den <strong>Bremer</strong> Bädern gibt<br />

es ein umfangreiches Kursangebot. Wer sich die<br />

Beiträge nicht leisten kann, sollte sich beim Landessportbund<br />

ruhig nach Fördermöglichkeiten<br />

erkundigen.<br />

Was empfehlen Sie zum Trainingsstart?<br />

Für ältere Menschen ist es in jedem Fall ratsam, vor<br />

dem Trainingsbeginn eine ärztliche Untersuchung<br />

durchführen zu lassen, um das Herzkreislaufsystem<br />

einmal durchchecken zu lassen. Ab einem<br />

bestimmten Alter treten Erkrankungen in diesem<br />

Bereich häufiger auf. Besondere Vorsichtsmaßnahmen<br />

gelten zudem etwa für offene Wunden<br />

oder andere Hautprobleme. Auch Personen, die<br />

ein Loch im Trommelfell haben, das zum Beispiel<br />

durch ein Knalltrauma entstanden ist und nicht<br />

operativ behandelt wurde, sollten mit Wasser vorsichtig<br />

sein. In diesen Fällen geben die entsprechenden<br />

Mediziner die jeweils nötige Beratung.<br />

Welche allgemeinen Risiken birgt das<br />

Schwimmen?<br />

Man darf die eigene Schwimmfähigkeit nicht<br />

überschätzen, denn wenn die Kräfte schwinden,<br />

kann das Wasser schnell lebensbedrohlich sein.<br />

Beim Schwimmen in natürlichen Gewässern – ob<br />

See oder Meer – sollte man daher ausschließlich<br />

an bewachten Stellen ins Wasser gehen. Darüber<br />

hinaus gilt: Die Wassertemperatur checken und<br />

niemals mit vollem Magen ins Wasser gehen!<br />

Wie wirkt sich ein voller Magen eigentlich<br />

auf den schwimmenden Körper aus?<br />

Der Druck des Wassers und der volle Magen drücken<br />

auf die Lungen. Das schränkt die Atmung<br />

ein und der Körper ist folglich weniger leistungsfähig.<br />

Zudem kann es passieren, dass der volle<br />

Magen dem Druck des Wassers nicht standhält<br />

und sich seines Inhalts entledigt.<br />

Welches Alter ist ideal, um mit dem Schwimmen<br />

zu beginnen?<br />

Je früher, desto besser. Die Eltern sollten mit ihren<br />

Kindern so früh wie möglich ans und ins Wasser<br />

gehen, um ihnen die Scheu vor diesem Element zu<br />

nehmen. Auch hier verweise ich an den Landessportbund,<br />

der die Initiative „Kids in die Bäder“<br />

anbietet, um junge Menschen ans Schwimmen<br />

heranzuführen. Man darf nicht vergessen, dass<br />

Schwimmen nicht nur den Körper trainiert, sondern<br />

auch eine lebenserhaltende Fähigkeit darstellt,<br />

sollte man ins Wasser fallen. Dieser <strong>Sport</strong><br />

ist gesundheitsfördernd und lebensrettend.<br />

Welche Auswirkungen hat regelmäßiges<br />

Schwimmen auf die Gesundheit?<br />

Es hat Untersuchungen an der Gruppe der sogenannten<br />

„Frühschwimmer“ gegeben, die sehr<br />

diszipliniert jeden Morgen zur selben Uhrzeit<br />

ihre Bahnen ziehen. Die Studien ergaben, dass sie<br />

länger leben als der Durchschnitt. Das mag zum<br />

einen an der Mentalität liegen, sich insgesamt<br />

mehr um sich selbst zu kümmern, kann zum anderen<br />

aber auch Folge der regelmäßigen körperlichen<br />

Betätigung selbst sein.<br />

Die Auswirkungen warmen Wassers auf den<br />

Bewegungsapparat haben Sie bereits beschrieben.<br />

Wie sieht es mit Schwimmen in<br />

kaltem Wasser aus?<br />

Kaltes Wasser setzt Energie frei und es werden<br />

Stresshormone freigesetzt. Das hört sich zunächst<br />

nach einem negativen Effekt an. Die Kehrseite<br />

von Stress ist jedoch Entspannung, die sich<br />

anschließend an das Schwimmen im kalten Wasser<br />

einstellt. Derjenige ist gesünder, der sein Leben<br />

in Amplituden gestaltet, also Ausschläge in<br />

beide Richtungen provoziert. Dazu zählt auch der<br />

Wechsel von warm und kalt, um das ganze Regulationssystem<br />

einmal aus dem Gleichgewicht zu<br />

bringen. So bleibt der Körper aktiv.<br />

Das Interview führte Kristina Wiede.<br />

AMBULANT. NICHT OPERATIV. SPORTMEDIZIN. ORTHOPÄDIE. KARDIOLOGIE.<br />

Schmerzende Gelenke, Muskeln, Sehnen? Steifer Nacken? Hexenschuss?<br />

Dr. Dimanski und sein Team! – Über 30 Jahre Erfahrung in Leistungssport und Praxis.<br />

Chronischer Schmerz, Stress, Übergewicht, Bewegungsmangel, Raucher? Erwerbsfähigkeit bedroht?<br />

RehaZentrum Bremen! – Über 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Rehabilitation.<br />

RehaZentrum Bremen GmbH | Senator-Weßling-Straße 1 | 28277 Bremen | Tel. +49 (0) 421 / 80 60 6 -3 | Fax +49 (0) 421 / 80 60 6 -459<br />

info@rehazentrum-bremen.de | www.rehazentrum-bremen.de<br />

37


BILDUNG<br />

Ausgewählte Fortbildungen<br />

des LSB-Bildungswerks<br />

26.04.<strong>2019</strong> | Bremen<br />

Hüfte: Häufige orthopädische<br />

Beschwerdebilder<br />

Die Hüfte ist neben dem Knie das größte Gelenk des Körpers und gerade<br />

im Alter zunehmend von Beschwerden betroffen. Insbesondere Arthrose<br />

und ein daraus resultierender Gelenkersatz kommen häufig vor.<br />

Das Seminar will einen Überblick über die Anatomie des gesamten Becken-Hüft-Komplexes<br />

geben sowie über grundlegende Beschwerdebilder,<br />

ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, inklusive des Iliosacralgelenks<br />

(ISG).<br />

Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem theoretischen Hintergrundwissen,<br />

es werden aber auch praktische Übungen für den Einsatz im Training oder<br />

zu Hause vermittelt.<br />

XX<br />

Welche Beschwerdebilder gibt es?<br />

XX<br />

Was ist da im Hüftgelenk los?<br />

(Mechanismus, Symptome ...)<br />

XX<br />

Worauf muss ich beim Training achten?<br />

XX<br />

Welche Übungen kann ich machen?<br />

05.07.<strong>2019</strong> - 20.07.<strong>2019</strong> | Bremen<br />

Übungsleiter/innen-<br />

Ausbildung <strong>2019</strong><br />

Kompaktlehrgang ÜL-C Ausbildung<br />

120 Lerneinheiten (LE) – 1 LE = 45 Minuten.<br />

Foto: Fotolia<br />

27.04.<strong>2019</strong> | Bremen<br />

<strong>Sport</strong>psychologisches<br />

Coaching – Verletzungsmanagement<br />

Verletzungen im <strong>Sport</strong> bedeuten oftmals einen tiefen Einschnitt in den Lebensrhythmus<br />

eines <strong>Sport</strong>lers mit unklaren Folgen für die weitere körperliche<br />

Leistungsfähigkeit. Zudem kann es zu psychischen Problemen wie<br />

Angst, Frustration, Abkapselung und Depression kommen. Häufig werden<br />

dadurch Karrieren beendet, weil die Betroffenen nicht mehr ihre optimale<br />

sportliche Leistungsfähigkeit wiedererlangen. Daher ist es in der Rehabilitation<br />

nach <strong>Sport</strong>verletzungen immens wichtig, neben medizinischen und<br />

physiotherapeutischen Maßnahmen auch die psychischen Aspekte zu berücksichtigen.<br />

In dieser Fortbildung lernen die Teilnehmer/innen in der Zeit während der<br />

Rehabilitationsphase Methoden kennen, wie sie sich sportpsychologisch<br />

auf die Trainings- und Wettkampfphase vorbereiten können und welche<br />

Hilfestellungen der Trainer geben kann.<br />

Übungsleiter/innen planen und führen regelmäßige <strong>Sport</strong>- und Bewegungsangebote<br />

mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Älteren im<br />

Breitensport durch. Sie können – je nach Rahmenbedingung des Vereins<br />

– auch für die Planung und Durchführung von überfachlichen Vereinsaktivitäten<br />

oder für die Beratung, Betreuung und Interessenvertretung<br />

von <strong>Sport</strong>treibenden zuständig sein. Die Übungsleiter/innen sind pädagogisch<br />

tätig und tragen in dieser Rolle dazu bei, die <strong>Sport</strong>treibenden in<br />

ihrer sportlichen, persönlichen und sozialen Entwicklung anzuleiten und<br />

zu unterstützen sowie Selbstständigkeit, Teilhabe und selbstbestimmtes<br />

Lernen jeder/s Einzelnen zu fördern.<br />

18.05.<strong>2019</strong> | Bremen<br />

Bewegung in<br />

Krebssportgruppen<br />

In diesem Fortbildungsseminar werden neben den theoretischen Grundlagen<br />

spezielle Bewegungsprogramme für die Zeit nach einer Krebserkrankung<br />

vorgestellt. Die Lehreinheiten finden sowohl im In- und Outdoor<br />

Bereich statt.<br />

Eine Übersicht mit allen Fortbildungen des LSB-Bildungswerks gibt es online unter www.lsb-bremen.de/bildung.aspx?id=567747.<br />

Dort ist auch die Anmeldung möglich.<br />

INFORMATION UND BERATUNG<br />

Landessportbund Bremen – Abteilung Bildung und <strong>Sport</strong>entwicklung<br />

Telefon: 0421-7 92 87 17/36<br />

E-Mail: bildungswerk@lsb-bremen.de<br />

38


FRAUENPOWER IM SPORT<br />

Mal<br />

so richtig<br />

abtauchen<br />

Foto: Thomas Hinte<br />

Birte Habel, Referentin für<br />

Umweltfragen im<br />

Landestauchsport-Verband<br />

In dieser Rubrik stellt der Ausschuss<br />

Frauen und Gleichstellung<br />

des Landessportbundes Bremen<br />

Frauen vor, die in ihrem <strong>Sport</strong>verein<br />

ehrenamtlich aktiv sind und oftmals<br />

unbemerkt von der Öffentlichkeit<br />

wertvolle Arbeit leisten.<br />

Mal so richtig abtauchen – das tut Birte<br />

nicht nur im Urlaub, sondern fast jede<br />

Woche: Sie ist Taucherin. Als Wasserbegeisterte<br />

kam sie vor sieben Jahren nach Bremen<br />

zurück und war auf der Suche nach einem<br />

gemeinsamen <strong>Sport</strong> mit ihrem Mann. Sie kamen<br />

schnell auf Tauchen und begannen ihre Ausbildung<br />

im Tauchsportclub Bremen. Den trockenen<br />

Meeresboden kennt Birte schon sehr viel länger.<br />

Als Umweltpädagogin an der nordfriesischen<br />

Küste war das Watt mit seinen Pflanzen und Tieren,<br />

Gezeiten und Strömungen ihr Arbeitsplatz.<br />

In der Tauchausbildung lernt man zunächst,<br />

sich im Wasser zu bewegen, mit Schnorchel,<br />

Maske, Flossen, Blei und dem eigenen Atem<br />

umzugehen und dies in verschiedenen Wassertiefen.<br />

Dazu kommen dann Strecken- und Zeittauchen<br />

sowie Bergung aus größerer Tiefe. Das<br />

ist nur im Schwimmbad sinnvoll möglich, wenn<br />

man die deutschen Ausbildungs- und Sicherheitsstandards<br />

einhalten will. Diese Ausbildung<br />

ist der Grundstein für sicheres Tauchen im<br />

freien Wasser.<br />

In Biokursen geht es um Gewässeruntersuchungen,<br />

Süßwasser- und Meeresbiologie sowie<br />

Ozeanologie. Birte organisiert ein bis zwei Biokurse<br />

pro Jahr. Der Landestauchsportverband<br />

(LTV) teilt sich mit den Surfern einen ehemaligen<br />

Baggersee in der Nähe von Uthlede – oben<br />

Surfen, unten Tauchen. Die hohe Wasserqualität<br />

und ausreichende Tiefe und Fläche bieten gute<br />

Trainingsmöglichkeiten für alle Tauchausbildungsstufen.<br />

Die Unterwasserwelt ist nicht nur <strong>Sport</strong>umgebung,<br />

sondern konfrontiert ganz direkt mit der<br />

Umwelt, mit ihren Schönheiten und Schattenseiten.<br />

Man bekommt Einblicke in eine andere<br />

Welt, erfasst den See als Ganzes. Zu viele Algen?<br />

Verschmutztes Wasser? Müll auf dem Seegrund?<br />

Das enge Zusammenwirken vielfältiger<br />

Faktoren wird sichtbar, beim Tauchen wird man<br />

Teil dieses komplexen Ganzen. Birte zitiert gern<br />

ihren Kollegen auf der Bundesebene: „Eigentlich<br />

sind alle ca. 80.000 im VDST organisierten<br />

Taucher*innen auch als Umweltschützer*innen<br />

unterwegs!“ Das verpflichtet natürlich.<br />

Birtes immense Sachkenntnis aus ihrer Berufstätigkeit<br />

kam schnell auch dem Tauchsport<br />

zugute. Sie übernahm kurz nach ihrer eigenen<br />

Grundausbildung erste Schulungen und hat<br />

dann das Amt von ihrem Vorgänger angeboten<br />

bekommen. Als kurz darauf der Landestauchsportverband<br />

eine Umweltreferentin suchte,<br />

hat Birte erstmal nach dem Zeitaufwand gefragt.<br />

Mehrere Treffen pro Jahr, eine Mitgliederversammlung,<br />

ein Bundestreffen, mehrere<br />

Schulungen anbieten, langfristig abgestimmte<br />

Termine, kein Stress, das hörte sich machbar an.<br />

„Taucher sind entspannte Menschen“, sagt Birte<br />

und vermutet, dass es mit den Bewegungen beim<br />

<strong>Sport</strong> zu tun hat. „Das Ruhige verbindet“. Das<br />

macht sich auch im aktuell gewählten Vorstand<br />

mit drei Frauen und vier Männern bemerkbar.<br />

Birte gestaltet zusammen mit den anderen<br />

Vorstandsmitgliedern die Verbandspolitik,<br />

überlegt, was der Verband seinen Vereinen bieten<br />

kann. Gerade auch für kleinere Tauchvereine<br />

gilt es, die Standards der Sicherheits- und Ökologieausbildung<br />

abzusichern.<br />

Birte war schon als Jugendliche ehrenamtlich<br />

aktiv. In Gremien arbeiten, Sitzungen organisieren<br />

und leiten, vor Publikum reden – diese<br />

Fähigkeiten haben ihr im Berufsleben geholfen<br />

und kommen ihr jetzt auch wieder als Umweltreferentin<br />

im Tauchsport zugute. Was Birte am<br />

Herzen liegt: Sie kann inhaltlich etwas bewegen<br />

und Wissen vermitteln. Dazu gehören manchmal<br />

auch so nette Begebenheiten wie Taucher*innen<br />

beim Bestimmen von neu entdeckten Tieren<br />

oder Pflanzen zu helfen.<br />

Neben den Schulungen im Verband und in<br />

ihrem eigenen Verein beteiligt sich Birte mittlerweile<br />

auch an der Leitung des Trainings. Diese<br />

Aufgabe ist im Verein auf viele Schultern verteilt,<br />

so dass es für die Einzelne nicht viel Arbeit<br />

ist und für die Teilnehmenden immer wieder<br />

Abwechslung bringt. Es gibt sogar eine Unterwasser-Rugby-Mannschaft<br />

der Damen, die in<br />

der ersten UWR-Bundesliga spielt. Sie braucht<br />

für ihr Training mindestens 3,5 m Wassertiefe in<br />

einer Sprunggrube, die für 12 Spielerinnen Platz<br />

hat (mind. 8 x 12 m).<br />

„Ehrenamt ist ein persönlicher Gewinn“, findet<br />

Birte, „Raum, sich auszuprobieren. Man wird<br />

nicht an Vorgaben gemessen, kann sich Freiheiten<br />

nehmen, das anpacken, was einem Spaß macht<br />

und Werte vermitteln“. (INGE VOIGT-KÖHLER)<br />

Weitere Infos unter www.ltv-bremen.de<br />

39


AUS DEN VEREINEN<br />

Vereins- und Verbandsberichte im <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong><br />

Gerne veröffentlichen wir in unserem Magazin Meldungen und interessante Neuigkeiten aus den <strong>Bremer</strong> und<br />

<strong>Bremer</strong>havener <strong>Sport</strong>vereinen und -verbänden. Das können zum Beispiel besondere sportliche Leistungen,<br />

Ehrungen, Jubiläums-Veranstaltungen oder die Einweihung einer neuen <strong>Sport</strong>stätte sein.<br />

Schicken Sie Ihre Texte bitte per E-Mail mit einem entsprechenden, druckfähigen Bild an pr@lsb-bremen.de.<br />

Die nächste Ausgabe des <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong> ist für Mitte Juni geplant.<br />

Bitte beachten: Wir versuchen, möglichst viele Artikel aus den Vereinen und Verbänden im Magazin zu berücksichtigen.<br />

Einen Anspruch auf Veröffentlichung gibt es allerdings nicht.<br />

HFV Pfingst-Cup<br />

Großes Jugendturnier als Familienfest<br />

HFV Pfingst-Cup<br />

Großes Jugendturnier als Familienfest<br />

40<br />

Einmal im Jahr wird es so richtig voll beim Habenhauser FV am<br />

Bunnsackerweg: Beim HFV-Pfingst-Cup gehen in zwölf Turnieren<br />

mehr als 70 Mannschaften von den G- bis zu den C-Junioren san<br />

den Start.<br />

800 Spieler sowie insgesamt bis zu 1500 Menschen erwarten die Macher<br />

des Turniers an den beiden Tagen. „Die Teilnehmerzahl ist jährlich<br />

gestiegen, so dass wir jetzt eine natürliche Grenze erreicht haben“, sagt<br />

Sebastian Götz, 2. Jugendleiter des Vereins und Organisator des Pfingst-<br />

Cups. „Es ist nicht nur ein Fußballturnier, sondern immer mehr zu einem<br />

Familienfest geworden“, so der 33-Jährige weiter.<br />

Da ein solch umfangreiches Turnier auch viel Organisation und Planung<br />

bedarf, ist man von Seiten des HFV stolz, dass sich so viele Eltern<br />

und Freiwillige bei dem Event engagieren. „Sonst wäre die Veranstaltung<br />

für uns gar nicht realisierbar“, sagt Götz.<br />

Traditionell gehört zum Turnier auch ein großes Rahmenprogramm.<br />

Neben der bekannten kulinarischen Verpflegung mit Bratwurst & Co gibt<br />

es auch wieder ein Kuchenzelt mit von den Eltern selbst gebackenen Kuchen,<br />

eine Hüpfburg, eine Torwand und einen Soccer-Court. Besonders<br />

viel Aufmerksamkeit erlangt zudem in jedem Jahr die große Tombola. Die<br />

Unterstützung in Form von Sachspenden war in den vergangenen Jahren<br />

überragend.<br />

Samstag, 8., und Sonntag, 9. Juni, Habenhauser FV, <strong>Sport</strong>platz am Bunnsackerweg,<br />

jeweils ab 9:30 Uhr


Steigende Mitgliederzahlen<br />

DJK Arminia mit erweitertem Angebot / Bernhard Venhofen erhält Ehrenmitgliedschaft<br />

Die DJK Arminia <strong>Bremer</strong>haven e. V. blickt nach<br />

bangen Monaten, in denen die Weiternutzung<br />

der Alfred-Delp-Halle als <strong>Sport</strong>stätte ungewiss<br />

war, wieder zuversichtlich nach vorne. Der Verein<br />

kann sich damit weiter der Aufgabe widmen,<br />

im Brennpunkt-Stadtteil Lehe sein ausgewogenes<br />

<strong>Sport</strong>programm aufrecht zu erhalten und<br />

sozial Schwächeren eine sportliche Heimat zu<br />

bieten. Die ohnehin sehr niedrigen Mitgliedsbeiträge<br />

bei der DJK Arminia bleiben unangetastet.<br />

Der DJK-Vorstand ist glücklich, dass Sarah<br />

Ackermann nun das Trainerteam verstärkt. Sie<br />

bietet Turnen für Kinder ab 7 Jahren an. Sämtliche<br />

Gruppen laufen gut bis sehr gut, die Mitgliederzahl<br />

liegt inzwischen über 300. Investiert<br />

hatte der Verein im Herbst in eine Spiegelwand<br />

für Zumba und die Gymnastikgruppen.<br />

Auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung<br />

wurde Bernhard Venhofen die Ehrenmitgliedschaft<br />

verliehen, er unterstützt<br />

seinen Verein seit Jahrzehnten als Gönner und<br />

<br />

AUS DEN VEREINEN<br />

Mäzen. Auch Gerhard Tiborski wurde Ehrenmitglied,<br />

seit 60 Jahren ist er Armine. Auf 40<br />

Jahre Mitgliedschaft blickt Anita Masuhr zurück,<br />

Hans-Jürgen von Aspern sogar auf 50.<br />

25 Jahre sind Rudi Bednar und Hans-Jürgen<br />

Venhofen dabei.<br />

Großes Jubiläum<br />

Krebssport beim TV Eiche Horn seit drei Jahrzehnten<br />

TuS Huchting<br />

goes Latin<br />

Tolle Erfolge in Hannover<br />

Die Krebssportgruppe des TV Eiche Horn hat ihr<br />

30-jähriges Jubiläum gefeiert. Reha-<strong>Sport</strong>-Abteilungsleiter<br />

Hermann Heuke begrüßte bei der<br />

Jubiläumsveranstaltung in der Vereinsgaststätte<br />

Panorama 1899 unter anderem Elfriede Heidkamp,<br />

die Gründerin der Krebssportgruppe.<br />

Dr. Margret Heider, Gynäkologin und beratende<br />

Ärztin der <strong>Bremer</strong> Krebsgesellschaft, informierte<br />

in ihrem Vortrag über heutigem Kenntnisstand<br />

in Sachen Krebssport. So empfehlen die<br />

Ärztinnen und Ärzte, sofort nach der Diagnose,<br />

eventuell bereits während der Chemotherapie<br />

und auch nach einer möglichen OP, mit Bewegung<br />

und <strong>Sport</strong> zu beginnen.<br />

Eine große Rolle beim Krebssport spielt die<br />

Zusammenkunft mit betroffenen Gleichgesinnten<br />

zur Bewältigung von physischen und psychischen<br />

Belastungen. Die Stärkung der psychosozialen<br />

Gesundheitsressource, die die kognitiven, emotionalen<br />

und sozialen Potentiale des Menschen<br />

betreffen, ist enorm wichtig, da sie zur Erhaltung<br />

oder Wiederherstellung der Gesundheit beiträgt.<br />

Margret Heider führte weitere positive Beispiele<br />

für Bewegung und <strong>Sport</strong> in der Krebsnachsorge<br />

an. Sie erwähnte ausdrücklich, wie<br />

wichtig die „Mitarbeit“ der Patientin bei eventuell<br />

Gewichtsreduktion, gesunder angepasster<br />

Ernährung und regelmäßiger Bewegung ist.<br />

Mit tollen Ergebnissen kehrten zwei junge Paare<br />

des TuS Huchting aus Hannover zurück. Dort fanden<br />

die Turniere um die Hannover 96 Pokale statt.<br />

Den Anfang machten Maxim Melnik und<br />

Lia Samarin beim Turnier der Junioren II B-Latein.<br />

Das junge Paar startete erstmals nach dem<br />

Aufstieg in dieser höchsten deutschen Juniorenklasse.<br />

Nach einer guten Vorrunde konnten sich<br />

Maxim und Lia problemlos für das Finale qualifizieren.<br />

Am Ende belegten sie den 5. Platz.<br />

Ebenfalls in Hannover am Start waren<br />

Dennis Wottschel und Karolina Merkel. Diese<br />

Beiden starteten in der Jugend A-Latein und erreichten<br />

dort einen tollen 3. Platz, wobei Ihnen<br />

nur eine Platzziffer für Platz 2 gefehlt hat. „Eine<br />

tolle Leistung beider Paare und ich bin mir sicher,<br />

dass wir von ihnen noch einiges mehr sehen<br />

werden“, so Trainerin Julia Schanz.<br />

41


AUS DEN VEREINEN<br />

Neuer Vorsitzender<br />

Segelclub Niedersachsen-Werder<br />

Zeitenwende bei einem der traditionsreichsten Segel- und Motorbootvereine<br />

Bremens: Der Segelclub Niedersachsen-Werder (SCNW) bekommt<br />

mit Boris Runge einen neuen Vorsitzenden. Sein Vorgänger Nils Kollert<br />

trat nach 14 Jahren Vorsitz auf der Jahreshauptversammlung des Vereins<br />

nicht wieder zur Wahl an. Kollert gab seinen Chefposten beim SCNW ab,<br />

weil er zum Vorsitzenden des Dachverbandes der <strong>Bremer</strong> Segelsportler,<br />

dem Fachverband Segeln Bremen (FSB) gewählt wurde. Der 56-jährige<br />

wird nun die Interessen der Segelsportler aus ganz Bremen bundesweit<br />

vertreten.<br />

Nils Kollert hat die Geschicke des SCNW mit Sitz und <strong>Sport</strong>boothafen<br />

mitten in Bremen neben dem Café Sand über viele Jahre bestimmt. Er ist<br />

seit 43 Jahren Mitglied beim SCNW. Erst aktiv in der Jugendabteilung, zuletzt<br />

viele Jahre als deren Jugendwart. Dann seglerisch unterwegs mit den<br />

Eltern auf deren Yacht und seit vielen Jahren Eigner einer Fahrtenyacht,<br />

mit der er und seine Familie die Gewässer von Weser, Nord- und Ostsee<br />

bereist haben. 14 Jahre als SCNW-Vorsitzender schlossen sich an. Kollert<br />

folgt beim FSB auf Jochen Nagell, der den Fachverband 18 Jahre lang als<br />

Vorsitzender geführt hat und nun als Ehrenvorsitzender an Bord bleibt.<br />

Ehrungen und Neuwahlen<br />

<strong>Sport</strong>fischer-Verein Blumenthal<br />

42<br />

Basketball-Meister<br />

SVGO-Basketball-Mädchen holen Titel<br />

Das U18-Team vom <strong>Sport</strong>verein Grambke-Oslebshausen ist Basketball-Meister<br />

in der Saison 2018/19. Nach der regulären Saison belegte das<br />

Team den zweiten Platz in der Bezirksliga. Souverän auf Platz eins stand<br />

Zur Jahreshauptversammlung im Vereinslokal „Hotel Union“ hat der Vorstand<br />

des <strong>Sport</strong>fischer-Vereins Blumenthal und Umgebung e. V. alle Vereinsmitglieder<br />

eingeladen. Auf der Tagesordnung standen Ehrungen und<br />

Neuwahlen des gesamten Vorstandes. Bruno Langer stellte sich für das<br />

Amt des 1. Vorsitzenden zur Verfügung und wurde einstimmig wiedergewählt.<br />

Das Amt des 2. Vorsitzenden übernahm Günter Rohmann, der viele<br />

Jahre als Kassenwart für den Verein tätig war. Dietmar Strauß wurde einstimmig<br />

zum 1. Kassenwart gewählt.<br />

Jerzy Scisly wurde für seinen besonderen Einsatz im Verein mit der<br />

silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Für besondere Verdienste um die Fischerei<br />

verlieh der Vertreter des Landesfischereiverbandes e. V., Rolf Libertin,<br />

den Mitgliedern Maike Niesel, Dietmar Strauß und Armin Zurek das<br />

silberne Verbandsehrenzeichen. Reinhard Baumann wurde das bronzene<br />

Verbandsehrenzeichen verliehen. Klaus Niesel wurde in Anerkennung besonders<br />

hoher Verdienste um die Fischerei vom Deutschen Angelfischerverband<br />

e. V. das silberne Ehrenzeichen verliehen. Der Verein plant im<br />

Frühjahr einige Arbeitsdienste, um die Teiche sowie die Grünflächen für<br />

die Angel-Saison <strong>2019</strong> in einen guten Zustand zu bringen.<br />

der Vf L Stade, der die gesamte Spielserie ungeschlagen blieb. Auch im direkten<br />

Duell mit dem SVGO blieb Stade zweimal siegreich. Doch über die<br />

Meisterschaft in dieser Spielklasse entschieden in diesem Jahr zwei Playoffs-Spiele.<br />

Das erste Spiel fand in Oslebshausen statt. Die SVGO-Verantwortlichen<br />

hatten sich hierfür eine Menge einfallen lassen. So gab es einen Hallensprecher,<br />

einen großen Fanblock und eine kleine Pausenshow durch<br />

den Zirkus Fiffix. Mehr als 150 Zuschauer veranstalteten mit Pauken und<br />

Trommeln ein wahres Spektakel.<br />

Angetrieben durch diese tolle Atmosphäre siegten die Gastgeberinnen<br />

deutlich mit 55:29. Der erste Schritt zum Titel war getan. Eine<br />

Woche später ging es zum Rückspiel nach Stade. Die Oslebshauser hatten<br />

extra einen Bus gechartert und entsprechend groß war die Zahl der<br />

mitgereisten Fans. Doch das erste Viertel war ein Debakel, denn Stade<br />

lag mit 18:1 Punkten in Führung und der komfortable Vorsprung aus<br />

dem Hinspiel war fast schon aufgebraucht. Mit Leidenschaft und großer<br />

Moral kämpfte sich die Mannschaft zurück ins Spiel. Am Ende verloren<br />

die SVGOerinnen zwar knapp mit 43:46, doch die Meisterschaft war<br />

perfekt.


<strong>Bremer</strong> Geschichte<br />

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<strong>Bremer</strong> Ereignissen und Themen.<br />

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von Werder Bremen.<br />

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43


AUS DEN VEREINEN<br />

Legende Bert Trautmann<br />

Neue Ausstellung bei TURA Bremen<br />

Seit fünf Jahren heißt der Platz vor dem Vereinszentrum von TURA Bremen<br />

„Bert-Trautmann-Platz“. Die Benennung erfolgte am 11. März 2014<br />

nach dem am 19. Juli 2013 verstorbenen Weltklasse-Torhüter von Manchester<br />

City.<br />

Der Name Bert Trautmann ist in aller Munde. Im März erfolgte der<br />

bundesweite Kinostart des Films „Trautmann“. Tura Bremen erlebte in diesem<br />

Zusammenhang zahlreiche Medienanfragen zu den <strong>Bremer</strong> Ursprüngen<br />

seines berühmtesten <strong>Sport</strong>lers aller Zeiten. Anlässlich der Jahreshauptversammlung<br />

konzipierten Wolfgang Zimmermann und Ekkehard<br />

Lentz eine Ausstellung über Bert Trautmann. Eine eigene Facebook-Seite<br />

„Bert-Trautmann-Platz Bremen“ ist im Netz geschaltet.<br />

Trautmann wurde in Bremen-Walle geboren. Tura Bremen (vormals<br />

V.S.K.) war sein erster Verein, in den er mit acht Jahren eintrat. „Umso naheliegender<br />

der Gedanke, den Platz vor dem Tura-Vereinszentrum nach<br />

Bert Trautmann zu benennen und die Torhüter-Legende damit posthum<br />

besonders zu würdigen“, erklärt Tura-Pressesprecher Ekkehard Lentz, der<br />

sich schon zu Lebzeiten von Trautmann dafür einsetzte, den Namen und<br />

die Geschichte dieser großen <strong>Sport</strong>ler-Persönlichkeit lebendig zu erhalten.<br />

Jahrgangsmeister<br />

Bremen 10: Fabio Röpe siegt<br />

Es war das Wochenende der langen Schwimmstrecken in der Elbe-<br />

Schwimmhalle in Magdeburg. Mit dabei über 400 Meter Lagen: Fabio<br />

Röpe vom Verein Bremen 10.<br />

Fabio startete auf der schnellsten Bahn und baute auf den ersten 100<br />

Metern über seine Lieblingsdisziplin Schmetterling bereits einen kleinen<br />

Vorsprung auf. Auf der Bruststrecke setzte er sich weiter ab. Dann hieß es,<br />

alles geben und die letzten zwei Bahnen Freistil im Sprint schwimmen.<br />

Mit einer Endzeit von 4:54,77 Min wurde Fabio Röpe neuer Norddeutscher<br />

Jahrgangsmeister über 400 m Lagen – und das mit 2 Sekunden Vorsprung<br />

auf den Zweitplatzierten. In der offenen Wertung langte es für Platz 13<br />

unter 95 Startern.<br />

Auch die Ergebnisse von Joshua Runge konnten sich sehen lassen.<br />

Auch wenn es leider nicht zum Sprung aufs Podium reichte, hat Runge mit<br />

seinem 5. Platz über 1.500 m Freistil in 18:59,55 Minuten die Qualifikation<br />

für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin geschafft. Der<br />

8. Platz über 400 m Lagen in 5:33,96 Min. ist ebenfalls ein respektables<br />

Ergebnis.<br />

Jugendehrung<br />

BGC Bremen: Großer Tag für Liana und Sarah<br />

44<br />

Der BGC Bremen ist ein Minigolf-<strong>Sport</strong>verein, der 2017 sein 50-jähriges<br />

Jubiläum gefeiert hat. Einen ganz besonderen Höhepunkt bescherten Liana<br />

Klaus und Sarah Gefreyer dem Verein im Jahr 2018. Die beiden Jugendlichen<br />

erkämpften sich bei den Deutschen Minigolf-Jugendmeisterschaften auf<br />

der Kombianlage in Hannover jeweils den Titel Deutsche Meisterin. Liana<br />

Klaus erspielte sich den Titel auf den 12 m langen Betonbahnen. Sarah Gefreyer<br />

freute sich über den Deutschen Meistertitel auf den kleinen Eternitbahnen.<br />

Auch in der Kombinationswertung belegten beide vordere Plätze.<br />

Der Lohn für die beiden Meistertitel war eine Einladung zur Jugendehrung<br />

der <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend in der Oberen Rathaushalle in Bremen.<br />

Leider konnte Sarah Gefreyer aus Krankheitsgründen bei der Ehrung nicht<br />

persönlich anwesend sein. Ihre Vereinskollegin Liana Klaus und Jugendtrainer<br />

Sebastian Peffer brachten ihr daher Urkunde und Medaille mit.


Große Herausforderungen<br />

DLRG Bremen-Nord: Sorgen um die Nordbremer<br />

Bäderlandschaft<br />

Der neu gewählte Vorstand der DLRG Bremen-Nord steht vor einer Amtszeit<br />

voller Herausforderungen. So muss der überalterte Fuhrpark des<br />

Taucheinsatzzuges dringend erneuert werden. Die Finanzierung und damit<br />

die Spendenakquise wird eine der Hauptaufgaben des neuen Vorstandes<br />

um Bezirksleiter Heye Walter sein.<br />

„Die DLRG leistet im Stadtteil einen erheblichen Beitrag zur Sicherheit.<br />

Es werden jährlich nicht nur dutzende neue Schwimmer ausgebildet,<br />

sondern die ehrenamtlichen Helfer sichern im Taucheinsatzzug, im Bootsdienst<br />

und als Strömungsretter die gesamten Bremen-Norder Gewässer“,<br />

sagte der stellvertretende Bezirksleiter Uwe Köhnken bei der Mitgliederversammlung.<br />

Mit Sorge beobachtet die DLRG Bremen-Nord die jüngsten Entwicklungen<br />

in der Nordbremer Bäderlandschaft. Die Zukunft des <strong>Sport</strong>bades<br />

Grohn ist weiterhin unklar und beim Schwimmbad Vegesack ist ein Neubau<br />

im Gespräch. „Nach der Schließung des Heidbergbades ist nun wichtig,<br />

dass die Schwimmbadkapazitäten in Bremen-Nord erhalten bleiben<br />

und die Schwimmausbildung nicht durch lange Sanierungsmaßnahmen in<br />

den Bädern behindert wird“, fordert Bezirksleiter Walter.<br />

<br />

AUS DEN VEREINEN<br />

Der DLRG Bezirk Bremen-Nord hat fast 900 Mitglieder und stellt<br />

die Wasserrettung in Bremen-Nord sicher. Der Taucheinsatzzug Bremen-Nord<br />

ist die einzige Taucheinheit im Nordbremer Rettungsdienst<br />

und trägt so erheblich zur Einhaltung der Hilfsfrist bei. Alle Aktivitäten<br />

werden ehrenamtlich geleistet.<br />

Neue aktive und passive Mitglieder werden gesucht. Informationen<br />

unter www.bremen-nord.dlrg.de oder Telefon 0421/ 666 169.<br />

150 Jahre Vereinsgeschichte<br />

Turnverein Lehe feiert Jubiläum<br />

Seit 150 Jahren besteht der Turnverein Lehe als ältester <strong>Sport</strong>verein im<br />

Stadtteil <strong>Bremer</strong>haven-Lehe. Das Jubiläum soll in diesem Jahr mit verschiedenen<br />

Veranstaltungen gefeiert werden. Am 8. <strong>April</strong> 1869 traten insgesamt<br />

18 Männer zur Gründungsversammlung zusammen und legten<br />

den Grundstein für die 150 folgenden Jahre Vereinsgeschichte. Anfangs<br />

war der TVL ein reiner Männerverein, der nur Männern und Jugendlichen<br />

ab 15 Jahren zugänglich war. Erst 1898 durften erstmals auch Frauen und<br />

Kinder am Turnbetrieb teilnehmen.<br />

Zwei Brände machten dem TV Lehe schwer zu schaffen. 1891 brannte<br />

es in Breyer’s Saal, wo teilweise der Turnbetrieb stattfand. Dabei wurde ein<br />

großer Teil der Vereinsunterlagen, die Vereinsfahne und diverse <strong>Sport</strong>geräte<br />

zerstört. Als dann 1977 der zweite Brand in der Georg-Hunger-Halle<br />

ausbrach, musste die komplette Turnhalle saniert werden.<br />

Ein kompletter Wiederaufbau der Vereinsturnhalle musste auch nach<br />

dem zweiten Weltkrieg stattfinden, da die Halle durch die Besatzungsmächte<br />

als Lichtspieltheater verpachtet wurde. Aber nicht nur die Turnhalle<br />

in der Batteriestraße 22 war <strong>Sport</strong>stätte. 1934 wurde die Jahnwiese<br />

als <strong>Sport</strong>platz des TV Lehe feierlich eingeweiht. Maßgebliche Antriebskraft<br />

für dieses Vorhaben war Georg Hunger, der zweimal erster Vorsitzender<br />

des TV Lehe (1931-1945 und 1963-1969) war. Nach Hungers Tod im<br />

Jahr 1985 wurde die Turnhalle zu seinen Ehren in „Georg-Hunger-Halle“<br />

umbenannt.<br />

<strong>Sport</strong>akademie boomt<br />

8. <strong>Bremer</strong> Schuleishockeyturnier<br />

Beim 8. Schuleishockeyturnier des <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>gartens ging es spannend<br />

zu: Die OS Roter Sand und die Gesamtschule Mitte (GSM) Brokstraße lieferten<br />

sich ein packendes Duell im Finale der U 13, bei den U 16 dominierte<br />

ebenfalls das Team der GSM. Die OS Helgolander Straße belegte den<br />

zweiten Rang.<br />

15 Schulteams aus allen vier <strong>Bremer</strong> Regionen hatten sich für das Turnier<br />

gemeldet, davon die Hälfte aus den Klassenstufen fünf bis sieben.<br />

Unterstützt und ermöglicht wurde die Veranstaltung von der Deutschen<br />

Kindergeldstiftung, der Bürgerstiftung, den Weserstars Bremen, dem Hockeyshop<br />

Forster, sowie den beteiligten Schulen.<br />

140 motivierte Jungen und Mädchen konnte der <strong>Sport</strong>garten zum 8.<br />

Turnier begrüßen. Insgesamt organisiert das Projekt <strong>Sport</strong>akademie – ein<br />

freiwilliger Zusammenschluss von elf <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>vereinen – wöchentlich<br />

70 Angebote an 16 <strong>Bremer</strong> Schulen und fördert die Bewegung und<br />

Gesundheit von mehr als 1200 Kindern. Die überwiegend geschlechtergemischten<br />

Teams, Jungen und Mädchen spielten aus freien Stücken zusammen,<br />

zeigten fünf Stunden vollen Einsatz, erzielten dabei 140 Tore und<br />

blieben dabei bis zum Ende stets fair.<br />

45


AUS DEN VEREINEN<br />

Landesmeisterschaften<br />

Skirennfahrer in Steinach am Brenner<br />

Bremens Skirennfahrer haben sich wieder die Pisten der Bergeralm in<br />

Steinach am Brenner heruntergestürzt, um bei den 25. <strong>Bremer</strong> Ski-Landesmeisterschaften<br />

ihre Meister zu ermitteln. 105 Läufer aus vielen<br />

DSV-Vereinen hatten sich für das Riesenslalom-Rennen gemeldet.<br />

Novum der Titelkämpfe war die mit 25 Personen angegliederte Übungsleiter-Aus-<br />

und -Fortbildung des Landesskiverbandes Bremen.<br />

Bei anhaltendem Schneefall gab es nach zwei Durchläufen im Riesenslalom<br />

sehr knappe Entscheidungen in der Damenwertung over all: Neele<br />

Kühnel, Studentin, vom SC <strong>Bremer</strong>haven siegte mit der Zeit 45,91 Sekunden<br />

hauchdünn vor Bremens erst 15 Jahre alten Nachwuchs-Skitalent Friederike<br />

Huber und Hanna Lührs. Bei den Herren siegte Jan-Krischan Zahn vor Douglas<br />

Weber-Steinhaus und Michael Zimpel (alle <strong>Bremer</strong> Ski-Club). Beim<br />

„Super-Slalom“ der Frauen setzte sich Julia Katenkamp vor Hanna Lührs und<br />

Dorothee Bleeker durch. Beim Super-Slalom der Herren dominiert Jan-Krischan<br />

Zahn vor Douglas Weber-Steinhaus und Michael Zimpel. Die Kombinationswertung<br />

ging in diesem Jahr an Jan-Krischan Zahn und Hanna Lührs.<br />

Rosi und Renate<br />

Die Turnomis von Bremen 1860<br />

Rosi und Renate – wer kennt sie nicht? Die beiden Turnerinnen aus Bremen<br />

rissen mit ihren 81 und 78 Jahren schon die Zuschauer von Dieter<br />

Bohlen von den Plätzen. Nun waren sie zur Jubiläums-Gala zum 150. Bestehen<br />

des TV Lauingen (Bayern) eingeladen. Gemeinsam mit Kunsturner<br />

Andreas Toba und dem Weltmeister im Kunstradfahren, Lukas Kohl,<br />

traten die Turnomis in der Gala-Show auf. Auch eine Gruppe aus Korea,<br />

die Taekwando in höchster Perfektion zeigte, und viele andere <strong>Sport</strong>ler<br />

waren dabei.<br />

Rosi und Renate, die bei Bremen 1860 trainieren, zeigten zuerst ihr<br />

Synchronturnen auf einer Bank nach der Musik der „Ungarischen Tänze“.<br />

Mit ihren Rollen auf der Bank, Kopfstand, Handstand und Spagat lösten<br />

sie im Publikum einen Beifallsturm aus. Danach ging es zu ihrem Parade<br />

Gerät, dem Stützbarren nach der Musik „Time To Say Goodbye“. Schon<br />

Sylvie Meis, Bruce Darnell und Dieter Bohlen waren von dieser Synchronübung<br />

begeistert. Mit ihrer frischen und fröhlichen Art eroberten Rosi und<br />

Renate die Herzen der Zuschauer. Im Mai fahren die beiden <strong>Bremer</strong>innen<br />

zu den Deutschen Seniorenmeisterschaften nach Brühl. Renate Recknagel<br />

wird dort ihren Deutschen Meistertitel verteidigen müssen und Roswitha<br />

Wahl ihren Vizemeister-Titel.<br />

Goldregen im Muay Thai<br />

Kampfsportler holen sieben Medaillen<br />

46<br />

Von den deutschen Meisterschaften im Muay Thai (olympisches Thaiboxen/IFMA)<br />

mit 64 teilnehmenden Vereinen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

kehrten die <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler vom Leon Fight Club 12 e. V.<br />

aus Bremen schwer bepackt mit insgesamt fünf Gold- und zwei Silbermedaillen<br />

zurück.<br />

Nachdem der Verein um Trainer und Organisator Ferhat Sönmez 2018<br />

selbst die deutschen Meisterschaften im Thaiboxen ausgerichtet hatte,<br />

konnten sich die <strong>Bremer</strong> Kampfsportler in diesem Jahr als Gäste in der<br />

voll besetzten Donnersberghalle in Rockenhausen (Rheinland-Pfalz) feiern<br />

lassen. Auf dem Gruppenfoto freuen sich Aliimran Sönmez, Muhamed<br />

Kord, Ibrahim Elsayet, Siyar Karabulut, Rümeysa Sönmez, Hamid Azimi,<br />

Cihat Sönmez und Cheftrainer Ferhat Sönmez über die erfolgreiche Teilnahme<br />

an den diesjährigen deutschen Meisterschaften.


82<br />

2 Ilmenau<br />

Gewässer.<br />

ser.<br />

5 0m<br />

MARDORF<br />

360<br />

HAGENBURG<br />

STEINHUDE<br />

STRAND<br />

WINZLAR KLEIN<br />

HEIDORN<br />

bis wir an unserem Start- und Zielbahnhof<br />

Neustadt am Rübenberge sind, wo wir schon<br />

vom Zugfenster aus den namensgebenden<br />

Anhang, den „Rübenberge“, suchen. Umsonst.<br />

Von einem Berg aus Rüben keine Spur.<br />

Vielleicht hä te man der Stadt besser und<br />

passenderweise den Zusatz „an der Leine“<br />

Aber gut – es gibt einen Berg bei Neustadt –<br />

den weithin sichtbaren, als „Kalimandscharo“<br />

verniedlichten weißen Kali-Abraum bei<br />

Wunstorf. Der ist mit ungefähr 140 Meter<br />

Höhe wirklich schon fast ein Berg und wird<br />

währen der Rundfahrt um das Steinhuder<br />

Meer immer mal wieder leuchtend zu sehen<br />

sein. Vielleicht leicht hat der Dichter Robert Gernhardt<br />

(1937 – 2006) in seiner Trilogie „Hannover-Bremen.<br />

Eine Winterreise“ reise“ (Fischer,<br />

2008) ja ihn gemeint, als er sich während<br />

einer Zugreise Gedanken über Mit-oderohne-Berg-Neustadt<br />

machte:<br />

41<br />

ALTENHAGEN<br />

45<br />

STEINHUDER<br />

MEER<br />

BADEINSEL<br />

Länge: 55,2 km<br />

dass er jene Stadt verzwerge,<br />

347<br />

31535 Neustadt am Rübenberge<br />

31535 Neustadt am Rübenberge<br />

31<br />

32<br />

Schwierigkeit:<br />

442<br />

Kindertauglichkeit:<br />

34<br />

WUNSTORF<br />

Anhängertauglichkeit:<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

441<br />

442<br />

344<br />

ist. Wenn in einigen Jahren die letzten Genehmigungen<br />

für den Torfabbau ablaufen,<br />

3<br />

6<br />

Rauf auf den Sattel!<br />

36 37<br />

TOUR 8 NEUSTADT<br />

TOUR 8<br />

WEISSER<br />

BERG<br />

AM RÜBENBERGE<br />

4<br />

3<br />

WILHELMSTEIN<br />

1<br />

POGGENHAGEN<br />

2<br />

V<br />

on Bremen schne l mal ans Meer<br />

– das geht, auch wenn es nicht<br />

die Nordsee wird für diese Tour.<br />

Wir brauchen mit der Bahn eine<br />

knappe Stunde – nicht nach Nordwesten,<br />

sondern nach Südosten. Wir fahren durch<br />

Verden, überqueren die A ler, weiter durch<br />

Eystrup und Nienburg, sehen Kiefernwälder,<br />

Spargelfelder und Wiesenlandschaften,<br />

Anfang: B a h n h o f N e u s t a d t / R b g e .<br />

An der Eisenbahn<br />

Ende: B a h n h o f N e u s t a d t / R b g e .<br />

Ost-Seite<br />

TOUR 8<br />

„Aufsteigt da ein Hügel riesig,<br />

134 Seiten<br />

Eine Meerumrundung<br />

Von Neustadt am Rübenberge geht es über Steinhude und<br />

Mardorf fast ausschließlich durch naturgeschützte Landschaft<br />

TOUR 19<br />

geben so len – denn da stark mäandernde<br />

Flüsschen dieses Namens bindet Neustadt<br />

tatsächlich an seinen Verlauf.<br />

die zu schaun ich nie erträumte<br />

,Neustadt‘, sprich: ,Am Rübenberge‘“.<br />

Aber wir suchen ja keine Berge, sondern<br />

wo len ans Meer. Also raus aus dem Zug und<br />

aus Neustadt. Gleich hinter dem Bahnhof<br />

geht’s auf der alten Moorbahntrasse ganz<br />

beschaulich durch ruhige Wohngebiete.<br />

Nach den letzten Häusern beginnt die Moorlandschaft:<br />

zur Linken birkendurchsetzter<br />

Kiefernwald, zur Rechten ein großes Torfabbaugebiet,<br />

das zum Toten Moor gehört: eine<br />

2300 Hektar große Fläche Hochmoor, die<br />

teilweise noch industrie l abgetorft wird, zu<br />

großen Teilen aber schon Naturschutzgebiet<br />

wi l die Region Hannover auch diesen Teil<br />

renaturieren. Man könnte dann mit einer<br />

Fläche von mehr als 3300 Hektar stolz auf<br />

das größte Naturschutzgebiet in der Region<br />

und das viertgrößte Niedersachsens sein.<br />

Ungefähr sieben Kilometer fahren wir ent-<br />

lang der Straße auf einem streckenweise<br />

etwas holprigen Radweg durch die zweigeteilte<br />

Landschaft, bevor es links ab geht<br />

– richtig hinein ins Moor. Der Weg ist nicht<br />

nur für Radfahrer da, weshalb man – wie übrigens<br />

häufig auf der Meerumrundung – an<br />

Sonn- und Feiertagen wirklich umsichtig<br />

fahren muss. Wir haben an einem Werktag<br />

freie Fahrt. Mehrere gut ausgebaute Bohlenwege<br />

führen zu Aussichtspla tformen,<br />

und man sollte lte sich die Zeit nehmen, zu-<br />

82 83<br />

TIPPS<br />

1 Café Samocca<br />

Menschen mit Behinderungen und Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen<br />

arbeiten mit. Das Café ist ein Standort<br />

und Außenstelle le der Werkstatt t Arbeit &<br />

Produktion. Ob Frühstück, Mi tag oder<br />

Café, die Speisekarte ist vielfältig. Eine<br />

Auszeit, hier im Herzen der Stadt, ist<br />

empfehlenswert. Das Café verfügt über<br />

eine eigene Rösterei, in der die angebotenen<br />

Ka feesorten vor Ort geröstet<br />

werden. Daneben bietet das Samo ca<br />

eine kleine, feine Auswahl an Speisen<br />

und Getränken, die sich vom üblichen<br />

Angebot abhebt.<br />

Veerßer Straße 2, 29525 Uelzen<br />

9,80 €<br />

Der Flu s schlängelt sich durch Wiesen<br />

und Weideflächen, vorbei an Baumreihen,<br />

Sümpfen, durch kleine Orte und<br />

größere Städte. Die Ilmenau entsteht<br />

südlich von Uelzen aus dem Zusammenflu<br />

s der Gerdau und Stederau. Sie<br />

mündet kurz vor Hamburg bei Hoopte in<br />

die Elbe. Gut 100 Kilometer lang ist der<br />

Fluss, s, der mit den Bächen Lebensraum<br />

für zahlreiche schützenswerte Tier- und<br />

Pflanzenarten bietet. Der Ilmenauradweg<br />

mit 31 Natur-Informationspunkten<br />

führt an ihm entlang.<br />

In einem Abschni t von Uelzen bis Lüneburg<br />

bietet die Ilmenau auch für Paddler<br />

ein besonderes abwechslungsreiches<br />

3 St.-Nicolai-Kirche, Holdenstedt<br />

In der Nähe des Schlo ses liegt die<br />

evangelisch-lutherische St.-Nicolai-Kirche.<br />

Sie ist eine der ältesten Kirchen in<br />

der Region und die früheste urkund-<br />

liche Erwähnung liegt im Jahr 1266. Das<br />

Kirchenschi f wurde 1690 an den erhal-<br />

tenen gotischen Chor barock verbreitert<br />

und neu angebaut. Dabei entstand der<br />

wuchtige Westbau des Turms in romani-<br />

schen Formen.<br />

4 Suderburg<br />

Der Ort hat rund 5000 Einwohner,<br />

darunter viele Studenten. An der Ostfalia-Hochschule<br />

für angewandte Wi senschaften<br />

bieten sich eine Vielzahl von<br />

Studienangeboten an. Von Angewandte<br />

Informatik über Soziale Arbeit bis hin<br />

zum Wasser- und Bodenmanagement<br />

(Umweltingenieurwesen).<br />

5 Hö seringen<br />

Ein besonderer Tipp ist der Besuch der<br />

alten Dorfschule, die auch bis 1975 als<br />

Schule genutzt wurde. Jetzt ist es ein<br />

kleines Café, in dem Erinnerungen an<br />

die Schule früher geweckt werden. Nicht<br />

nur das Café mit Bistro bietet ein to les<br />

hausgemachtes Angebot. Hingucker ist<br />

der Tante-Emma-Laden im anliegenden<br />

zweiten Kla senzimmer. Mischung<br />

von Waren mit Kindheitserinnerungen<br />

(Liebesmarken, besondere Lo lies), aber<br />

auch ein Angebot an Bio- und Regionalwaren<br />

sind zu haben.<br />

Nach der Stadtbesichtigung in Uelzen geht es<br />

aufs Land. An der Strecke gibt es in Suderburg die<br />

„Radfahrer-Kirche“ St. Remigius. Wer den weiten<br />

Überblick sucht, findet ihn auf dem Au sichts-<br />

turm bei Hö seringen, und wer sich für das Leben<br />

seiner Vorfahren intere siert, wird im Museums-Museums<br />

dorf vielfach fündig.<br />

rüche des Waldes, dann und wann landwirtschaftliche<br />

Motorgeräusche. Nach wenigen<br />

Kilometern entdecke ich ein He renhaus,<br />

das Schloss Holdenstedt, das seit 1985 als<br />

Heimatmuseum und Veranstaltungsort von<br />

verschiedenen kulture len Vereinigungen<br />

genutzt wird. Weiter geht es, durch kleine<br />

Dörfer mit alten Fachwerkbauernhäusern,<br />

das Niedersachsenpferd auf dem Dach.<br />

Schafgeblöke. Treckertuckern. Und wieder<br />

Wald. Sogar Heide, die im Herbst sicherlich<br />

mit ihrer leicht viole ten Farbe to le Farbkleckse<br />

bildet.<br />

Ich weiß, dass ein wenig abseits des Weges<br />

noch Besonderes zu sehen ist. In dieser idyllischen<br />

Landschaft liegt der 80000 Quadratmeter<br />

große Hardausee. Ein Kleinod zum<br />

Baden, Bootfahren, Angeln und am Strand in<br />

der Sonne liegen. Der Kinderspielplatz so l<br />

beliebter Tre fpunkt für die Kleinen sein.<br />

Ich e reiche Suderburg. Am Ortsrand liegt<br />

die St.-Remigius-Kirche mit ihrem fast 1000<br />

Jahre alten ursprünglichen Wehrturm. Weiter<br />

geht es Richtung Hösseringen. Nein, kein<br />

Stopp im Dorf-Café. Noch nicht. Ein paar<br />

Kilometer noch. Zwischen dem Dorf Räber<br />

und Hösseringen ragt ein Aussichtsturm<br />

aus dem Grün, der einen to len Blick in die<br />

Landschaft erlaubt. In 32 Meter Höhe ist die<br />

Aussichtspla tform.<br />

Ich radle weiter nach Hösseringen und noch<br />

ein schönes Stückchen weiter in den tiefen<br />

Wald. Natürlich auf Sand. Mi ten im Wald<br />

liegt am Landtagsplatz des ehemaligen Fürstentums<br />

Lüneburg das Freilichtmuseum der<br />

Lüneburger Heide. 1975 ist es als Museumsdorf<br />

auf einer zwölf Hektar großen Fläche<br />

entstanden: Dort sind 26 Gebäud e richtet<br />

worden. Imponierend ist das Niederdeutsche<br />

Ha lenhaus, der Brümmerhof. Darin<br />

ist etwas über das ländliche Wohnen und<br />

Arbeiten früherer Zeiten bis 1900 zu sehen<br />

TOUR 19<br />

und erfahren und davor ein wunderschöner,<br />

üppig blühender Bauerngarten der Zeit um<br />

1900 bis 1930. Aus dem Prospekt lese ich<br />

über besondere Veranstaltungen, werde auf<br />

die Dauerausste lungen zur Imkerei, Schafhaltung,<br />

Schmiede, Spinnen und Weben verwiesen.<br />

Doch mich zieht es ins schöne „Haus<br />

am Landtagsplatz“.<br />

Ich freue mich auf ein Stückchen frisch gebackener<br />

Torte und habe die Qual der Wahl.<br />

Ich genieße und lasse die bereichernden<br />

letzten Stunden Revue passieren. Schön<br />

war’s. Diese Tour und die folgenden drei<br />

lassen sich gut hintereinander kombinieren!<br />

Ute Bautsch<br />

Das Magazin des<br />

WESER-KURIER<br />

> Weitere 22 neue Touren durch Bremen<br />

und die Region – getestet und empfohlen<br />

vom ADFC und der WESER-KURIER-Redaktion<br />

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47


AUS DEN VEREINEN<br />

Weltmeistertitel im Duathlon<br />

Bremen 1860 würdigt sportliche Höchstleistungen und langjährige Mitglieder<br />

Titelträger aus 2018 und langjährige Mitglieder hat das Präsidium von Bremen<br />

1860 in seiner Ehrungsmatinee gewürdigt. Dabei hatte das Präsidium<br />

mehr zu tun als noch ein Jahr zuvor, denn einige Sparten, wie zum Beispiel<br />

Judo und Basketball, haben nach einer längeren Phase der Titellosigkeit<br />

mal wieder gepunktet. Andere, etwa die Rhythmische <strong>Sport</strong>gymnastik,<br />

die Turner und die Roll- und Eiskunstläufer, konnten erneut gute Leistungen<br />

abrufen und waren wieder mit dabei. Heraus stach Bernd Rennies mit<br />

seinem Weltmeistertitel im Duathlon. Neben Bernd Rennies ist auch Jörg<br />

Oswald einer, der im gestandenen Altern noch nach Höherem strebt. Der<br />

Leichtathlet hat den Triathlon für sich entdeckt und ist bei seinem ersten<br />

Wettkampf gleich Landesmeister in der Altersklasse M55 geworden.<br />

Voll wurde es, als die Rhythmischen <strong>Sport</strong>gymnastinnen auf die Bühne<br />

kamen: Wie jedes Jahr füllt die Liste der Erfolge mehrere Seiten im Ehrungsbuch.<br />

Eine stach allerdings heraus: Mit ihrer WM-Teilnahme in Sofia<br />

quasi in letzter Minute schuf sich Julia Stavickaja selbst unvergessliche<br />

Momente und wurde dafür vom Präsidium besonders hervorgehoben.<br />

Bei den Jubilaren hob Moderator Axel Pusitzky besonders Ehrenmitglied<br />

Hartmut Schabacker hervor. Seit 70 Jahren setzt sich der Jubilar<br />

schon für den Verein ein, war ein zuverlässiger Partner der Turnsparte und<br />

sorgte mit dafür, dass Horst Neumann als Kunstturntrainer 1976 nach<br />

Bremen kam. Als eines von vier Geschwistern kam auch Inge Schmidt<br />

vor 70 Jahren zu Bremen 1860. Ganze 60 Jahre hält Adelheid Middendorff<br />

schon 1860 die Treue.<br />

Nach dem offiziellen Teil frönten die geehrten Mitglieder einer anderen<br />

Leidenschaft: dem Klönen, dem Austausch und dem Sich-Kennenlernen.<br />

Ganz so wie es sich für einen <strong>Sport</strong>verein gehört.<br />

Tischtennis<br />

Justin Gomez neuer Landesmeister<br />

48<br />

Bei den diesjährigen <strong>Bremer</strong> Landesmeisterschaften im Fachverband<br />

Tischtennis Bremen e. V. (FTTB) setzte sich Justin Gomez vom ATSV Habenhausen<br />

in einem spannenden Finale gegen Timo Hillebrand (TuRa<br />

Bremen) mit 4:2 Sätzen durch. Als <strong>Bremer</strong> Landesmeister hat er sich damit<br />

für die Norddeutschen Meisterschaften qualifiziert.<br />

24 Teilnehmer aus elf <strong>Bremer</strong> Vereinen lieferten sich in der <strong>Sport</strong>halle<br />

Hohweg des TV Bremen-Walle 1875 e.V. interessante, teilweise sogar dramatische<br />

Spiele mit vielen hochklassigen Ballwechseln. Es wurde über vier<br />

Gewinnsätze gespielt, zunächst in sechs Gruppen.<br />

Besonders die Halbfinal-Partien gestalteten sich hochdramatisch,<br />

beide gingen über sieben spannende Sätze. Und beide endeten mit einem<br />

unerwarteten Sieger. Timo Hillebrand (TuRa Bremen) konnte sich gegen<br />

Rene Reißig (Neurönnebecker TV) durchsetzen und Justin Gomez gewann<br />

gegen Stefan Dörr-Kling (SV Werder Bremen). In einem erbitterten<br />

Schlagabtausch erkämpfte sich der spätere Landesmeister mit 12:10 Punkten<br />

im siebten Satz den Einzug ins Finale.


Radball<br />

Wahlen beim RV Schorf-Oberneuland<br />

Bei der Jahreshauptversammlung des Radballvereins RV Schorf-Oberneuland<br />

standen Wahlen auf der Tagesordnung. Die Aufgaben des langjährigen<br />

Vorsitzenden Wilfried Gerken übernimmt der bisherige <strong>Sport</strong>wart<br />

Thomas Weßel. In ihren Ämtern bestätigt wurden Jens Schwarzkopf<br />

(2. Vorsitzender), Thorsten Schomaker (Schriftführer und Schatzmeister)<br />

und Gerätewart Sven Lackmann.<br />

Wilfried Gerken war seit 1965 im Vorstand des Vereins tätig. 44 Jahre<br />

lang war er Chef des <strong>Bremer</strong> Radballvereins. In den letzten 15 Jahren fand<br />

er tatkräftige Unterstützung durch seine Ehefrau Christa, die die Finanzen<br />

des Vereins betreute, in diesem Jahr aber ebenfalls nicht mehr kandidierte.<br />

Mit der Ernennung Wilfried Gerkens zum Ehrenmitglied bedanke sich der<br />

Verein bei seinem scheidenden Vorsitzenden.<br />

„Ich werde dem Verein weiterhin treu bleiben. Mein Herz hängt<br />

sehr am Radball in Oberneuland. Das operative Geschäft werden jetzt<br />

andere übernehmen“, sagte Gerken. Der scheidende Vorsitzende ist seit<br />

60 Jahren Mitglied im <strong>Bremer</strong> Radsport Verband, davon 50 Jahre im<br />

Vorstand.<br />

<br />

AUS DEN VEREINEN<br />

Jugendliche mit Topleistung<br />

Findorffer Schnellschachturnier<br />

Jung jagt alt. So lässt sich das Ergebnis des traditionellen Schnelldenker-Turniers<br />

der Findorffer Schachfreunde zusammenfassen, bei dem<br />

75 Spieler im ehemaligen Kellogg’s-Verwaltungsgebäude in der <strong>Bremer</strong><br />

Überseestadt antraten. Am Ende langte es für die beiden etablierten Favoriten<br />

zum Titelgewinn, aber die Meister von morgen waren ihnen dicht<br />

auf den Fersen.<br />

Nur 15 Minuten Bedenkzeit hatten die Spieler zu Beginn jeder der<br />

neun Partien auf der Uhr. Hinzu kamen drei Sekunden Bonus für jeden<br />

Zug. Erwartungsgemäß verteidigte der russische Schachgroßmeister Vladimir<br />

Epishin vom Schachverein Lingen mit acht Punkten aus den neun<br />

Partien seinen Titel als Gesamtsieger. Da zugleich die „Offene <strong>Bremer</strong><br />

Schnellschach-Einzelmeisterschaft“ ausgetragen wird, erhielt auch der<br />

beste Spieler des Landesschachbundes Bremen einen Titel. Und so wurde<br />

der Internationale Meister Tobias Jugelt von den Schachfreunden Lilienthal<br />

<strong>Bremer</strong> Schnellschachmeister <strong>2019</strong>.<br />

Für Aufsehen sorgten der erst 14-jährige Collin Colbow und der 2003<br />

geborene Nikolas Wachinger (beide Werder Bremen). Sie belegten mit je<br />

6,5 Zählern nicht nur die Plätze vier und fünf, sondern sie waren auch die<br />

einzigen Spieler, die Großmeister Epishin Paroli bieten konnten.<br />

Weichen gestellt<br />

Jahreshauptversammlung beim<br />

<strong>Bremer</strong> Karate Verband<br />

Der <strong>Bremer</strong> Karate Verband e. V. (BKV) hat die Weichen für die kommenden<br />

vier Jahre gestellt: Die Mitgliederversammlung hat das bisherige Präsidium<br />

im Amt bestätigt. Wechsel gab es in einigen Fachressorts, Präsident<br />

Reiner Zimbalski bleibt mit 26 Amtsjahren dienstältester Präsident<br />

eines Karate-Landesverbandes in Deutschland.<br />

„Wir haben eine gute Mannschaft und sind solide aufgestellt“, sagt<br />

Reiner Zimbalski. Mit dem bewährten Präsidium (Schatzmeister Horst<br />

Kaireit und <strong>Sport</strong>direktor Tobias Nickel) sowie den erfahrenen und neuen<br />

Vorstandsmitgliedern wolle er mit dem Verband sowohl nach innen<br />

als auch nach außen weiterhin für das Karate in seiner ganzen Bandbreite<br />

arbeiten.<br />

Auf den BKV kommen wichtige Aufgaben zu: Nach dem Karate-Auftritt<br />

bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio konzentriert sich die Verbandsarbeit<br />

auf die erfolgreiche Nachwuchsausbildung – aktuell stellt der<br />

BKV speziell im Bereich Schüler, Jugend, Junioren mehrere deutsche Meister<br />

– als auch auf den Breitensport. Mit dem ATSV Buntentor (Shokado<br />

Bremen) und dem TV Lehe <strong>Bremer</strong>haven konnte der BKV zuletzt gleich<br />

zwei neue Mitgliedsvereine aufnehmen.<br />

49


FITNESSTIPP<br />

Foto: Fotolia<br />

Fitnesstipp: Warum Joggen so gesund ist<br />

„Wer sich stets zu viel geschont hat, der kränkelt zuletzt an seiner Schonung.“<br />

Dieser Satz von Friedrich Nietsche hat an Aktualität nichts verloren. Keine Lust mehr auf der<br />

Couch herum zu liegen und eine ruhige Kugel zu schieben? Stattdessen etwas für die eigene<br />

Fitness und Gesundheit tun? Okay, dann gilt es den inneren Schweinhund zu überwinden<br />

und Joggen zu gehen! Wir erklären warum Bewegung für den Körper elementar ist. Besonders<br />

wichtig ist der erste Schritt, nämlich der Schritt vor die Tür. Wie langsam die Schritte<br />

dabei sind, spielt keine Rolle.<br />

50<br />

Drei Tipps für das Lauftraining:<br />

1. Individualität beachten<br />

Jeder Körper ist individuell und nimmt Belastungen unterschiedlich wahr.<br />

Deshalb gilt es auf seinen Körper zu hören und selbst zu entscheiden,<br />

welcher Beanspruchung er ausgesetzt ist. Manchmal reicht regelmäßiges<br />

Spazieren im fortgeschrittenen Alter aus. Nordic Walking ist oft eine gute<br />

Alternative bei Gelenkschmerzen. Intervallläufe eignen sich auch für Einsteiger.<br />

Es geht darum, den eigenen Körper kennenzulernen und eine individuelle<br />

Belastung auszuwählen!<br />

2. Abwechslung<br />

Neue Strecken bringen Abwechslung in den Laufalltag. Das Entdecken<br />

neuer Orte sowie das Setzten abwechslungsreicher Ziele erhöht den Spaßfaktor.<br />

3. Laufbuddy<br />

Um motiviert zu bleiben, sollte man sich Personen suchen, die mit einem<br />

spazieren, walken oder joggen gehen. So pflegt man gleichzeitig soziale<br />

Kontakte und bleibt aktiv.<br />

Interessante Fakten zum Thema Joggen:<br />

XX<br />

regelmäßige Laufeinheiten sind gut fürs Immunsystem. Gerade das<br />

Joggen bei kühleren Temperaturen trägt dazu bei, dass sich die Antikörper<br />

im Blut vermehren und so vor Infekten schützen.<br />

XX<br />

regelmäßiges Lauftraining regt den Stoffwechsel an und fördert das<br />

Muskelwachstum. Muskelwachstum führt langfristig zu einer Körperfettreduktion.<br />

Parallel zur Muskelmasse nimmt auch die Knochenfestigkeit<br />

zu. Die Osteoporose-Gefahr wird dadurch reduziert.<br />

XX<br />

die Herzfunktion wird durchs Laufen ebenfalls positiv beeinflusst. Der<br />

Ruhepuls nimmt ab, das Herz arbeitet ökonomischer. Regelmäßiger<br />

Ausdauersport weitet die Gefäße und beugt so Bluthochdruck und Arteriosklerose<br />

vor.<br />

Sind Sie auf den Geschmack gekommen und suchen nach geeigneten Laufangeboten<br />

in Ihrer Nachbarschaft? Kein Problem. In vielen <strong>Bremer</strong> und <strong>Bremer</strong>havener<br />

<strong>Sport</strong>vereinen gibt es eigene Lauf- oder Walkinggruppen – auch für<br />

Anfänger.


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51


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