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hallo-greven_13-04-2019

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Kino | Film<br />

Samstag, <strong>13</strong>. April <strong>2019</strong><br />

Von der Idee auf den See<br />

„Christo – Walking on Water“<br />

Dokumentation<br />

Fazit: <br />

Der Dokumentarfilmer Andrey M.<br />

Paounov begleitet den Künstler<br />

Christo bei der Realisierung des<br />

Projekts „The Floating Piers“ auf<br />

einem italienischen See.<br />

„Christo – Walking on Water“: So tickt der Künstler<br />

Interessante Einblicke in<br />

das Leben eines großen<br />

Künstlers gewährt der Dokumentarfilm<br />

„Christo – Walking<br />

on Water“.<br />

Christo zählt zu den<br />

bekanntesten Künstlern<br />

der Welt. Und<br />

zu denen mit den<br />

wildesten Projekten.<br />

In Norditalien zum Beispiel<br />

ließ er Menschen über<br />

einen See laufen. Aber wie<br />

tickt der 83-Jährige? Und wie<br />

werden seine Ideen Wirklichkeit?<br />

Diese Fragen nimmt sich der<br />

Dokumentarfilm „Christo –<br />

Walking on Water“ vor. Er<br />

zeigt den in Bulgarien geborenen<br />

Künstler zwischen Hoffnung<br />

und Angst, in Ekstase<br />

und nahe am Nervenzusammenbruch.<br />

Christo hat zusammen mit<br />

seiner Frau Jeanne-Claude<br />

den Reichstag in Berlin verhüllt<br />

und die Pariser Brücke<br />

Pont Neuf. Die beiden haben in<br />

der Vergangenheit Tausende<br />

Tore im New Yorker Central<br />

Park aufgestellt und in den<br />

USA einen Zaun aus Stoff gespannt.<br />

Jeanne-Claude ist vor zehn<br />

Jahren gestorben, aber Christo<br />

spricht noch viel von ihr.<br />

Der Künstler ließ zuletzt in<br />

London einen Pyramidenstumpf<br />

aus Ölfässern bauen -<br />

in Abu Dhabi ist eine noch größere<br />

Variante von „The Mastaba“<br />

geplant. Wie aufreibend<br />

solche Projekte sind, zeigt das<br />

Beispiel in Norditalien.<br />

Auf dem Iseosee ließ Christo<br />

vor drei Jahren schwimmende<br />

Stege bauen: Bespannt mit<br />

gelb-orangenem Stoff und so<br />

konstruiert, dass Menschen<br />

darauf laufen können. Die<br />

„Floating Piers“ existierten 16<br />

Tage, in der Zeit kamen rund<br />

1,2 Million Besucher. Anfangs<br />

waren es so viele, dass das<br />

Projekt aus Sicherheitsbedenken<br />

fast abgebrochen worden<br />

wäre, wie man im Dokufilm<br />

erfährt.<br />

Christo und sein Neffe Vladimir<br />

streiten darin leidenschaftlich.<br />

Zum Beispiel,<br />

wenn sie entscheiden müssen,<br />

wie sie die Stoffbahnen<br />

befestigen. In vielen Szenen<br />

wirkt der Künstler wie aus der<br />

Zeit gefallen. „Ich kann nicht<br />

Auto fahren“, erzählt er vor<br />

Schülern. „Ich telefoniere<br />

nicht gerne.“ Er habe eine minimale<br />

Ahnung, wie man<br />

einen Computer anmache.<br />

Regisseur Andrey Paounov<br />

hat für seinen Film mehr als<br />

oto: dpa/ la ode l<br />

700 Stunden Aufnahmen genutzt.<br />

Der Streifen wird in seinen<br />

100 Minuten nie langweilig.<br />

Er zeigt Christo als Zweifler<br />

und Visionär, als Wütenden<br />

und fast etwas Schüchternen.<br />

Und als Menschen. (dpa)<br />

Heiße Affäre: Stefan (Alexander Skarsgård) und Rachel (Keira<br />

Knightley) kommen sich nahe. Foto: dpa/Twentieth Century Fox<br />

Liebe im<br />

Aufb<br />

au<br />

Dramatik pur: „Niemandsland –<br />

The Aftermath“<br />

Als die Britin Rachel Morgan<br />

(Keira Knightley)<br />

im Hungerwinter 1946<br />

ins zerbombte Hamburg<br />

kommt, bietet sich der Frau<br />

eines englischen Colonels ein<br />

Bild des Schreckens und der<br />

Zerstörung.<br />

Monate nach dem Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs ist die<br />

Stadt völlig am Boden, hungrige<br />

Menschen irren umher,<br />

Trümmerkinder betteln die<br />

Besatzer an. Der Filmtitel<br />

„Niemandsland – The Aftermath“<br />

beschreibt das Szenario<br />

treffend.<br />

Doch das ist nur ein Nebenschauplatz<br />

in dem Nachkriegsdramas.<br />

Rachels Leben<br />

an der Seite ihres Mann Lewis<br />

(Jason Clarke), der als Besatzungsoffizier<br />

den Wiederaufbau<br />

und die Entnazifizierung<br />

mit überwacht, spielt in<br />

einem herrschaftlichen Haus<br />

am Rande der Elbe. Rachel ist<br />

entsetzt, als ihr Mann dem<br />

verwitweten Architekten Stefan<br />

Lubert (Alexander Skarsgård)<br />

und dessen Tochter anbietet,<br />

weiter in der Villa zu<br />

wohnen. Die Deutschen auf<br />

dem Dachboden, die Briten in<br />

den vornehmen Räumen.<br />

Man ahnt es: Das Nachkriegsdrama<br />

wird zum Melodrama,<br />

aus Feindseligkeit<br />

wird Leidenschaft, vermischt<br />

mit Trauer, Betrug und Vergangenheitsbewältigung.<br />

Vorlage<br />

ist der 2014 erschiene Roman<br />

„Niemandsland“ des Autors<br />

Rhidian Brook (englischer<br />

Titel „Aftermath“).<br />

Doch: Selbst die opulenten<br />

Bilder des deutschen Kameramanns<br />

Franz Lustig können<br />

so manches Defizit des Films<br />

nicht wettmachen. (dpa)<br />

„Niemandsland – The Aftermath“<br />

Drama, Romanze<br />

Fazit: <br />

1946: Nachkriegszeit in Hamburg.<br />

Die Stadt ist zerstört, die Alliierten<br />

arbeiten an der Entnazifizierung.<br />

Der britische Oberstleutnant Lewis<br />

Morgan zieht mit seiner Frau dorthin<br />

und hilft beim Wiederaufbau.<br />

Es riecht<br />

nach einem<br />

Schmuggler<br />

Voller abgedrehter<br />

Wendungen: „Border“<br />

Mystisch, düster und<br />

total außergewöhnlich:<br />

Der schwedische<br />

Kinofilm „Border“ ist voller<br />

abgedrehter Wendungen.<br />

Mit einem Spagat zwischen<br />

Märchen und Krimi überschreitet<br />

das Werk nicht nur<br />

Genregrenzen, sondern auch<br />

die zwischen Mensch und Tier<br />

und den Geschlechtern.<br />

Der Film kann sich dank der<br />

außergewöhnlichen Figuren<br />

und einer noch außergewöhnlicheren<br />

Handlung<br />

durchaus sehen lassen – auch<br />

wenn er an der einen oder anderen<br />

Stelle schwächelt.<br />

Im Mittelpunkt der Geschichte<br />

steht Tina (Eva Melander),<br />

eine deformierte Zollbeamtin<br />

mit geschwollenen<br />

Gesichtszügen. In ihrem Job<br />

an einem Fährhafen soll sie<br />

Kriminelle aufspüren. Dabei<br />

hilft ihr eine ganz besondere<br />

Gabe: Tina kann Gefühle wie<br />

Scham, Wut und Angst wittern.<br />

So lässt sie nicht nur<br />

Schmuggler, sondern auch<br />

einen Kinderpornoring auffliegen.<br />

Bei den Ermittlungen<br />

spielt sie eine wichtige Rolle.<br />

Privat ist Tina eine Außenseiterin,<br />

die sich in der Natur<br />

wohler fühlt als unter Menschen.<br />

Im Supermarkt wird<br />

sie angestarrt, zwischenmenschliche<br />

Beziehungen<br />

fallen ihr schwer. Doch im<br />

Wald, wo sie zurückgezogen<br />

in einem kleinen Häuschen<br />

lebt, fühlt sie sich wohl. Immer<br />

wieder zieht es sie zu<br />

Flüssen und Tieren.<br />

Ihr geregelter Alltag aus Job<br />

und Wald wird durch eine Begegnung<br />

mit dem Reisenden<br />

Vore ins Wanken gebracht. Die<br />

beiden sind sich sehr ähnlich.<br />

Doch Tina merkt schnell, dass<br />

er etwas zu verbergen hat.<br />

„Border“ sprengt die Grenzen<br />

zwischen Fantasie und Realität.<br />

Trotz einiger Elemente aus<br />

der Märchen- und Fabelwelt<br />

ist der Film erst ab 16 Jahren<br />

freigegeben und nichts für<br />

kleine Kinder. (dpa)<br />

Grenzbeamtin Tina (Eva Melander)<br />

kann Gefühle wittern.<br />

Foto: dpa/Wild Bunch Germany<br />

„Border“<br />

Drama, Fantasy<br />

Fazit: <br />

Die schwedische Grenzbeamtin Tina<br />

besitzt eine für eine Zöllnerin<br />

praktische Gabe: Sie kann besser<br />

riechen als andere und so<br />

Schmuggelware oder die Emotionen<br />

der Menschen wahrnehmen.<br />

Und sonst<br />

noch?<br />

„Willkommen im<br />

Wunder Park“<br />

ANIMATION/FAMILIE. Die zehnjährige<br />

June verwandelt den runtergekommenen<br />

„Wunder Park“ mit<br />

Hilfe der sprechenden Tiere, die<br />

dort leben, in ihr eigenes Reich –<br />

nach einem Modell, das sie einst<br />

mit ihrer Mama gebaut hat, die<br />

nun krank das Bett hüten muss.<br />

FAZIT: <br />

„After Passion“<br />

ROMANZE/DRAMA. Tessa Young<br />

ist attraktiv, klug und führt eine<br />

anständige Beziehung mit ihrem<br />

Kindheitsfreund Noah. Doch schon<br />

an ihrem ersten Tag an der Washington<br />

State University wird ihr<br />

Leben auf den Kopf gestellt: Sie<br />

trifft Hardin Scott, einen ebenso<br />

unverschämten wie gut aussehenden<br />

Bad Boy.<br />

FAZIT: <br />

„Berlin Bouncer“<br />

DOKUMENTATION. Berlin ist für<br />

seine Clubszene bekannt. Ob es<br />

nun um die in der ehemals geteilten<br />

Stadt geht, um die der Technoszene<br />

der 1990er Jahre oder um<br />

die der gegenwärtigen Partymetropole<br />

– die Türsteher waren von<br />

Anfang an dabei, einige prägen<br />

bis heute die Clubkultur. Und von<br />

ihnen handelt der Film.<br />

FAZIT:

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