30.05.2019 Aufrufe

Programmheft - Ad Maiorem Dei Gloriam

„Zur größeren Ehre Gottes“ soll das Programm des Landesjugendchors in der Frühjahrsphase 2019 erklingen. Im Zentrum steht der Zyklus A.M.D.G des jungen Benjamin Britten. Britten schrieb die einzelnen Sätze zwar fertig, brachte sie aber nie in eine finale Reihenfolge. Die Uraufführung erfolgte erst nach seinem Tod. Die Texte stammen von Gerard Manley Hopkins, einem Jesuiten. Britten fängt die Stimmungen und Bilder der Gedichte auf zauberhafte Weise ein: mit strotzender Kraft, mit feinem Duft, mit nachdenklicher Selbstreflektion, mit überschäumender Gottesliebe, mit ruhendem Frieden. Wort und Ton berühren den Menschen in seinem fühlenden und denkenden Ich. Werke von Heinrich Schütz, Johannes Brahms, Anton Bruckner, Edvard Grieg und Trond Kverno erklingen genau passend als Übergang zwischen den einzelnen Sätzen – sie beleuchten aus einem anderen Winkel oder verwandeln die Gedanken des einen Satzes in die des nächsten. Die Musik verspricht gleichermaßen in höchster Not und größten Sorgen wie in innigster Schönheit und herzlichster Freude Trost und Verheißung, ergänzt, beleuchtet und erweitert von weiterer Ehrerbietung aus verschiedenen Zeiten und Ländern von Heinrich Schütz, Johannes Brahms, Anton Bruckner, Edvard Grieg und Trond Kverno: Die jungen Sängerinnen und Sänger aus ganz Baden-Württemberg lassen „die Himmel erzählen…“. Eintritt frei – Spende erbeten. Leitung: Jan Scheerer

„Zur größeren Ehre Gottes“ soll das Programm des Landesjugendchors in der Frühjahrsphase 2019 erklingen. Im Zentrum steht der Zyklus A.M.D.G des jungen Benjamin Britten. Britten schrieb die einzelnen Sätze zwar fertig, brachte sie aber nie in eine finale Reihenfolge. Die Uraufführung erfolgte erst nach seinem Tod. Die Texte stammen von Gerard Manley Hopkins, einem Jesuiten. Britten fängt die Stimmungen und Bilder der Gedichte auf zauberhafte Weise ein: mit strotzender Kraft, mit feinem Duft, mit nachdenklicher Selbstreflektion, mit überschäumender Gottesliebe, mit ruhendem Frieden. Wort und Ton berühren den Menschen in seinem fühlenden und denkenden Ich. Werke von Heinrich Schütz, Johannes Brahms, Anton Bruckner, Edvard Grieg und Trond Kverno erklingen genau passend als Übergang zwischen den einzelnen Sätzen – sie beleuchten aus einem anderen Winkel oder verwandeln die Gedanken des einen Satzes in die des nächsten. Die Musik verspricht gleichermaßen in höchster Not und größten Sorgen wie in innigster Schönheit und herzlichster Freude Trost und Verheißung, ergänzt, beleuchtet und erweitert von weiterer Ehrerbietung aus verschiedenen Zeiten und Ländern von Heinrich Schütz, Johannes Brahms, Anton Bruckner, Edvard Grieg und Trond Kverno: Die jungen Sängerinnen und Sänger aus ganz Baden-Württemberg lassen „die Himmel erzählen…“.

Eintritt frei – Spende erbeten.

Leitung: Jan Scheerer

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Zum Programm<br />

Das stärkste Manifestieren der Gotteskräfte auf Erden ist die<br />

Menschwerdung Gottes in Jesus: „Das Wort ward Fleisch“ (Schütz)<br />

… „und wohnet unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.“ Es<br />

braucht den Blick, den wir durch das hinein Lauschen im vorigen<br />

Stück gewonnen haben, um diese Herrlichkeit zu sehen, weil man<br />

tiefer schauen muss als auf die armseligen äußeren Umstände der<br />

Geburt Jesu. Dieses Wunder geschieht aus der Mitte heraus, so wie<br />

die Schütz’sche Klarheit und Deutlichkeit die Gnade Gottes im Alt<br />

aus dem Herzen des Chores herauswachsen lasst.<br />

Hopkins nähert sich dieser göttlichen Manifestation suchender,<br />

fragender als Schütz mit dem Johannes Evangelium. Wie schon im<br />

„Prayer I“ ist in der „Rosa mystica“ das Herz der zentrale Antrieb<br />

für das Begreifen des Bildes der geheimnisvollen Rose. In einem<br />

zarten, duftigen und doch berauschenden Walzer wird sinnlich das<br />

Bild befragt – bis zur Erkenntnis hin, dass der Maria der Rosenstock<br />

ist. Das Herz wusste das schon lange, die ganze Zeit sang es<br />

auf einem einzigen Ton „Mother of mine“. An dieser Erkenntnis<br />

verdichtet sich die Zeit, um sich dann in der Erkenntnis zu entladen,<br />

sich fast überschlagend vor freudigem Überschwang: Jesus ist<br />

die Rosenblüte.<br />

Mit Maria hat die katholische Kirche eine Frau als Bezugsperson.<br />

Deshalb ist das „Ave Maria“ (Bruckner) dort auch ein derart zentrales<br />

Gebet. In einer von Männer dominierten christlichen Himmels-<br />

und Erdenwelt gibt es ein weibliches Ohr, eine Mutter, die<br />

ihr Kind hat sterben sehen müssen und deshalb Leid kennt. Sie<br />

wird an unserer statt für uns Sünder bitten in der Stunde unseres<br />

Todes. Bei Bruckner in einer andächtig fließenden Meditation, die<br />

nur bei „Jesus“ und „Heilige Maria“ einen Urstrom an Kraft und<br />

Größe ausgießt.<br />

„The Soldier“ handelt von der Sünde, es sich zu leicht zu machen.<br />

Aus Bequemlichkeit nicht genau hinzuschauen, obwohl der Bauch<br />

sagt, hier stimmt etwas nicht. Hopkins schrieb das Gedicht unter<br />

den Eindrücken des Ersten Weltkrieges und durchschaut den glänzenden<br />

oberflächlichen Schein des Patriotismus. Er entlarvt das<br />

Wunschdenken, dass nur, weil die Soldaten einen scheinbar guten<br />

Auftrag haben und einen guten Ruf, sie deshalb auch Gutes tun.

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