Jahresbericht 2018
Jahresbericht 2018 der Zoo Zürich AG
Jahresbericht 2018 der Zoo Zürich AG
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BEWEGENDE MOMENTE<br />
1 PANTHERCHAMÄLEON buntes Männchen, Albert Schmidmeister 2 EUROPÄISCHER BIENENFRESSER jagt im Masoala Regenwald,<br />
Urs Küchler 3 AUSBLICK mit Pantherchamäleon-Weibchen vom Masoala Baumkronen-Weg, Enzo Franchini<br />
AUSTRALIAN OPEN<br />
In der alten Hülle des Afrikahauses haben wir neu einen<br />
australischen Lebensraum geschaffen und Ende März<br />
eröffnet. Die Australienanlage beherbergt sowohl ein<br />
paar charakteristische wie auch spezielle Arten von<br />
«Down Under»: Erstmals in der Schweiz zu sehen sind<br />
Koalas. Die wunderschön gezeichneten Riesenwarane<br />
sind zurzeit die einzigen Vertreter dieser Art, die in einem<br />
europäischen Zoo gezeigt werden. Grössenmässig einen<br />
Gegenpol bilden die zu den Zwergwaranen zählenden<br />
Pilbara-Felsenwarane.<br />
Weitere Bewohner sind die Tannzapfenechsen. Auf<br />
der für die Besucher begehbaren Aussenanlage tummeln<br />
sich Bennett-Wallabys und Emus. Gelegentlich ist hier<br />
auch der unverkennbare Ruf des Lachenden Hans’ aus<br />
der nahegelegenen Voliere zu hören.<br />
Die in Australien ausgeprägte Problematik eingeführter<br />
Tierarten wird mit einer Ausstellung und einer Anlage<br />
für Wildkaninchen thematisiert. zoo.ch/australien<br />
101 RIESENSCHILDKRÖTCHEN<br />
Vor 29 Jahren schlüpften im Zoo Zürich die ersten beiden<br />
jungen Galapagos-Riesenschildkröten im Inkubator.<br />
Nun durften wir ein kleines Jubiläum feiern: Im ersten<br />
Quartal des Jahres <strong>2018</strong> schlüpften weitere neun Jungtiere,<br />
darunter die Nummer 100 und 101! Eltern aller dieser<br />
Jungtiere sind die 82-jährige Nigrita und der 61-jährige<br />
Jumbo. Meist so zwischen Oktober und März produziert<br />
Nigrita bis zu drei Gelege mit je vier bis siebzehn<br />
Eiern, die sie in sandigem Substrat vergräbt. Die Eier sind<br />
fast ganz rund und haben die Grösse eines Tennisballs.<br />
Bild: Robert Zingg<br />
KÖNIGLICHER SEGEN<br />
Dieses Jahr schlüpften sechs junge Königspinguine – so<br />
viele wie noch nie in der nunmehr 30-jährigen Geschichte<br />
der Zürcher Brutkolonie. Gross geworden sind davon<br />
schliesslich drei. Die familiären Beziehungen in der Kolonie<br />
der Königspinguine sind nicht bis ins letzte Detail<br />
nachvollziehbar.<br />
Wie man eine Paarbeziehung verkomplizieren kann,<br />
soll das Beispiel einer Dreiecksbeziehung illustrieren: Ein<br />
Trio bildete sich aus einem Männchen und zwei schon<br />
länger eng befreundeten Weibchen. Diese beiden Weibchen<br />
legten je ein Ei. Das Männchen im Bunde «fand»<br />
dann noch ein weiteres Ei, und so betreuten sie zu dritt<br />
drei Eier.<br />
Die Probleme begannen, als zwei Küken schlüpften<br />
und ein Weibchen beide betreuen wollte. Die Tierpfleger<br />
entschärften die Situation, indem sie dem noch brütenden<br />
Weibchen sein Ei, das sich als unbefruchtet erwies,<br />
wegnahmen und ihr stattdessen das Küken aus dem «gefundenen»<br />
Ei unterschoben. Dieses Küken starb leider<br />
im Alter von zwanzig Tagen. Das überlebende Küken des<br />
Trios wurde nun in der Folge von drei Elterntieren mit<br />
Futter versorgt.<br />
zoo.ch/junge-pinguine<br />
Das 100. Jungtier der Galapagos-Riesenschildkröten.<br />
Die Tierpfleger graben die Eier aus und legen sie in einen<br />
Inkubator mit konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit.<br />
Dort schlüpfen die Jungtiere nach etwa 110 bis 160<br />
Tagen.<br />
zoo.ch/galapagos<br />
SIEBEN ZWERGE<br />
Die Dscheladas leben im Semien Gebirge in einem Bestand<br />
von inzwischen knapp 40 Tieren. Sozial sind die<br />
Dscheladas in Haremsgruppen organisiert, bestehend<br />
aus dem Haremsführer und drei bis zwanzig meist untereinander<br />
verwandten Weibchen mit ihren Jungen. Etwa<br />
alle fünf bis sechs Jahre wird der Haremsführer nach<br />
meist heftigen Auseinandersetzungen aus seiner Position<br />
gedrängt und durch ein neues Männchen ersetzt. Im Zoo<br />
ist dies ein kontrollierter Vorgang, bei welchem die «alten»<br />
Haremsführer an einen anderen Zoo abgegeben und<br />
neue Männchen zugefügt werden. Letztmals geschah dies<br />
2016. Die ersten Jungtiere nach dem Männchenwechsel<br />
JAHRESBERICHT <strong>2018</strong> 9