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Megafon Sommerausgabe 2019

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MEGAFON<br />

SchülerInnenzeitung für Niederösterreich | <strong>Sommerausgabe</strong> <strong>2019</strong> |<br />

Aktion Kritischer SchülerInnen | Sozialistische Jugend<br />

Klimakrise<br />

Warum vegan sein nicht die Welt rettet<br />

Care Leaver<br />

Mit 18 zum Auszug gezwungen<br />

Artikel 13<br />

Große Aufregung um Nichts?<br />

Sommersportfest-Gewinnspiel<br />

| 1


MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

In dieser Ausgabe...<br />

Zum Auszug gezwungen mit 18 > 03<br />

Die Care Leaver<br />

Klimakrise > 04<br />

Warum vegan sein die Welt nicht retten wird<br />

Artikel 13 > 06<br />

Große Aufregung um Nichts?<br />

Kopftuchverbot > 07<br />

Rassimsus gegen Muslimas<br />

Die Neue Oberstufe > 08<br />

Geniestreich oder Katastrophe<br />

Eingestaubtes Schulsystem > 09<br />

Bildungseform 1774<br />

Samstag, 12 Uhr mittags > 10<br />

Alkohol und Jugenldiche<br />

Aus der Region > 12<br />

Sie klauen unseren Platz (Enzesfeld-Lindabrunn)<br />

Gewinnspiel > 13<br />

Gewinne 1 x2 Karte für das Sommersportfest<br />

Denksport > 14<br />

Rätsel und Sudoku<br />

Empfehlungen > 16<br />

Buch-, Serien- und Musiktipp<br />

SOZIALISTISCHE JUGEND<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Essen und Trinken > 18<br />

Himbeer-Muffins, Shirley Temple<br />

2 |


Mit 18 zum Auszug gezwungen<br />

[Petra Gabler und Julia Gabler, Care Leaver]<br />

Der 18. Geburtstag – ein Freudentag. Endlich erwachsen sein und selbst über sein<br />

Leben bestimmen. Das muss natürlich auch gefeiert werden. Zuerst mit der Familie,<br />

einem guten Abendessen, einer Riesentorte und Geschenken. Danach eine wilde Party<br />

mit Freunden und der Tag ist perfekt.<br />

Der 18. Geburtstag – kein Freudentag. Erwachsen sein<br />

und selbst über sein Leben bestimmen. Die Sachen sind<br />

gepackt und nun heißt es ausziehen, das Zuhause verlassen<br />

und auf eigenen Beinen stehen. An Party wird heute<br />

nicht gedacht, sondern daran, wie man zukünftig sein<br />

Leben alleine bewältigt, wie man eine Wohnung bezahlt<br />

und einen Haushalt führt. Mit nur 18 Jahren.<br />

Für Care Leaver ist das oftmals Realität. Du fragst dich<br />

jetzt bestimmt: Was sind Care Leaver?<br />

Care Leaver sind junge Menschen, die sich in einer Einrichtung<br />

der Kinder- und Jugendhilfe (z.B. Kinderdorf,<br />

sozialpädagogische Wohngemeinschaft,…) oder bei<br />

Pflegefamilien befinden und denen der Übergang in<br />

ein selbstständiges Leben unmittelbar bevorsteht. Care<br />

Leaver sind auch alle jungen Menschen, die die Hilfsmaßnahmen<br />

der Kinder- und Jugendhilfe bereits verlassen<br />

haben.<br />

Die aktuelle Situation in Österreich: Junge Erwachsene<br />

ziehen im Durchschnitt mit 25 bis 26 Jahren von Zuhause<br />

aus. „Care Leaver müssen bereits mit 18 Jahren die Betreuung<br />

- ihr Zuhause - verlassen. Eine Verlängerung der<br />

Kinder- und Jugendhilfe-Maßnahme wird nur in den wenigsten<br />

Fällen genehmigt. Ab diesem Zeitpunkt sind Care<br />

Leaver komplett auf sich allein gestellt, ohne finanziellen<br />

und emotionalen Rückhalt“, erklärt Hubert Löffler, Geschäftsführer<br />

des Dachverbandes der österreichischen<br />

Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen.<br />

mit 18 von der Betreuung in Frankreich zurückgeschickt<br />

worden, aus der Kinder- und Jugendhilfe hinausgefallen<br />

und war auf mich alleine gestellt, obdachlos“, erzählt ein<br />

Care Leaver aus Vorarlberg.<br />

Um das zukünftig zu verhindern gibt es zahlreiche Projekte,<br />

die für eine bessere gesetzliche Lage der Care Leaver<br />

kämpfen. Keiner soll mit 18 Jahren gezwungen sein, sein<br />

Zuhause zu verlassen. Eine Verlängerung der Kinder- und<br />

Jugendhilfe-Maßnahme soll bis zum 25. Lebensjahr möglich<br />

sein.<br />

Das besondere an diesen Projekten ist, dass Care Leaver<br />

selbst daran beteiligt sind und ihre Erfahrungen teilen,<br />

um eine Verbesserung zu bewirken.<br />

Wenn Du mehr darüber wissen willst oder Care Leaver in<br />

Österreich unterstützen möchtest, folge oder schreibe<br />

uns auf Facebook (Careleaver Österreich) und Instagram<br />

(careleaver.österreich).<br />

Care Leaver müssen sich daher bereits ab dem 16. Lebensjahr<br />

mit dem Aufbau der eigenen Existenz auseinandersetzen:<br />

Wohnungssuche, Kaution und Einrichtung,<br />

Abschluss der Ausbildung und Jobsuche, Beantragung<br />

von Beihilfen, Versicherungen, Haushaltsführung und<br />

vieles mehr.<br />

Zu den existenziellen Sorgen kommt die emotionale Belastung,<br />

dass sie ihr Zuhause und ihre Bezugspersonen<br />

abrupt und ohne Übergang verlassen müssen. „Ich bin<br />

Care Leaver und Sozialpädagogen aus ganz Österreich, die beim Projekt<br />

„Care Leaving Dialog“ mitmachen<br />

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MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

Wer ist verantwortlich für die Klimakrise?<br />

Wieso vegan sein nicht das Klima retten wird<br />

[Jana Pasch]<br />

Ich glaube fast niemandem ist der Begriff FridaysForFuture in den letzten Monaten entgangen.<br />

Für diejenigen, die ihn doch verpasst haben sollten: FridaysForFuture ist eine internationale<br />

Bewegung, die von jungen Menschen und größtenteils SchülerInnen geführt<br />

und getragen wird. Jeden Freitag demonstrieren in fast allen Hauptstädten junge Menschen<br />

und SchülerInnen für das Klima.<br />

Ihren Ursprung hat die Bewegung bei einer 16-jährigen<br />

Schwedin, Greta Thunberg, die jeden Freitag vor dem<br />

schwedischen Parlament streikt, statt in die Schule zu<br />

gehen. Ziel dieser Bewegung ist es, zum einen, Politiker_innen<br />

aufmerksam zu machen und zum anderen,<br />

Klimagerechtigkeit zu erreichen. Weiters werden das<br />

Einhalten des Pariser Klimaabkommens und eine bessere<br />

Umweltschutzpolitik gefordert. Den OrganisatorInnen<br />

und MitbegründerInnen von FridaysForFuture ist<br />

eines klar, Politik muss unverzüglich geändert werden.<br />

Doch für was genau setzten sich die SchülerInnen ein?<br />

Wenn sich eine Bewegung, die sich so intensiv mit der<br />

Politik beschäftigt und versucht, ihre Forderungen<br />

in Gesetzte umzuwandeln, müsste doch die logische<br />

Schlussfolgerung sein, dass sich junge Streikende auch<br />

mit oder sogar in der Politik beschäftigen und engagieren.<br />

Denn Politik formt und gestaltet unser Gesetz, unsere<br />

Gesellschaft und unsere Zukunft!<br />

Es gibt Parteien, die nicht einmal an den Klimawandel<br />

glauben.<br />

Es gibt Parteien, die zwar öffentlich behaupten, dass<br />

ihnen das Klima wichtig ist, aber dann im Landtag, Parlament<br />

und im EU-Parlament immer gegen Umweltschutz-Forderungen<br />

stimmen, um ihre reichen Freund_<br />

innen nicht zu verärgern.<br />

Es gibt Parteien, die seit Jahren versuchen, die Wichtigkeit<br />

von Umwelt und Klima zu betonen, in dem sie mehr<br />

Radfahren und Bio Essen anpreisen.<br />

Es gibt Parteien, denen Umwelt und Klima zwar wichtig<br />

sind, die auch in wichtigen Entscheidungsgremien<br />

immer für Umwelt- und Klimaschutz stimmen, aber zu<br />

unfähig sind, ihre Standpunkte an die Öffentlichkeit zu<br />

kommunizieren.<br />

Es gibt Parteien, die im Sekundentakt betonen wie<br />

wichtig und cool und hip Umwelt ist, sie fordern auch<br />

eine CO2 Steuer. Im gleichem Atemzug aber ignorieren<br />

sie, wer die Klimakrise geschaffen hat.<br />

Was man auf jeden Fall beobachten kann ist, dass jetzt<br />

viel mehr Klassen und auch einzelne Personen Müllsammeln<br />

gehen, vegan werden oder mehr Radfahren….<br />

Das ist per se natürlich nichts Schlechtes. Sein eigenes<br />

Verhalten zu reflektieren und bewusst auf Produkte<br />

zu verzichten, die unter widerlichen Umständen, wie<br />

Massentierhaltung, produziert worden sind, ist auf gar<br />

keinen Fall schlecht! Im Idealfall sollte jede Person so<br />

vorgehen.<br />

ABER was passiert, wenn abertausende SchülerInnen,<br />

ein veganes Leben und Bio Essen bei einer Demo fordern?<br />

Ganz einfach, die politischen Parteien übernehmen<br />

diese Forderungen und sind somit aus dem Schneider.<br />

Statt konstruktive Forderungen und Vorschläge zu entwerfen,<br />

fangen PoltikerInnen an, Bio essen und mehr<br />

Radfahren zu propagieren.<br />

Was hier gemacht wird, ist die Klima- und Umweltkrise<br />

auf das Individuum zu schieben. Man sagt den einzelnen<br />

Personen, dass, wenn sie nur genug Bio oder Vegan<br />

essen und mehr mit den Radfahren, es der Umwelt wieder<br />

besser gehen wird.<br />

Um die Krise aufzuhalten, muss man sich die Frage stellen,<br />

wie kam es dazu?<br />

Und suprise, es lag nicht an Einzelpersonen.<br />

• Die «Vereinigung besorgter Wissenschaftler (Union<br />

of Concerned Scientists, UCS)» veröffentlichte Anfang<br />

September im Wissenschaftsmagazin «Climatic<br />

Chance» ihre neuen Erkenntnisse. Demnach sind<br />

weltweit 90 Firmen für rund die Hälfte des Temperaturanstiegs<br />

und für ungefähr 30 Prozent der Erhöhung<br />

der Meeresspiegel verantwortlich. (Quelle:<br />

infosperber.ch)<br />

• Das Militär zählt zu den größten Umweltverschmutzern<br />

überhaupt, die US- Armee liegt dabei an erster<br />

Stelle. Laut der amerikanischen Umweltjournalistin<br />

Johanna Peace ist die US- Armee für 80% des ameri-<br />

4 |


kanischen Energieverbrauches verantwortlich. Dem<br />

CIA-Factbook zufolge verbrauchen nur 35 von 210<br />

Ländern täglich mehr Öl als das Pentagon. Laut der<br />

schweizer Onlinezeitung „Seite3 CH“ produzieren<br />

die Truppen mehr gefährlichen Abfall, als die fünf<br />

größten amerikanischen Chemiekonzerne gemeinsam.<br />

Unter anderem Pestizide, Blei aus der Waffenproduktion,<br />

Dioxinhaltiges Agent Orange, welches<br />

bis heute Vietnamesisches Gebiet verseucht und<br />

immer noch 300 bis 400 mal höher ist, als eine unbedenkliche<br />

Konzentration. Am schlimmsten von<br />

all dem ist das angereicherte Uran, das für Munition<br />

verarbeitet wird. Die Folgen für die Zivilbevölkerung<br />

der betroffenen Einsatzgebiete sind entsetzlich.<br />

(Quelle: denkbonus.wordpress.com)<br />

……<br />

In den letzten Jahren haben sich die CO2 Ausstöße<br />

durch die Globalisierung drastische erhöht.<br />

Zum Beispiel:<br />

Eine normale Jeans hat eine Reise von 60.000 Kilometer<br />

hinter sich, bevor sie im Geschäft landet. Die Baumwolle<br />

wird in Taiwan angebaut, in der Türkei wird die<br />

Baumwolle zu Garn gesponnen, in China wird die Jeans<br />

genäht usw.<br />

Unglaublich absurd, es wäre so viel besser, eine Jeans<br />

einfach im selben Land zu produzieren, oder? Ja, aber<br />

produziert werden Sachen nur dort, wo die ArbeiterInnen<br />

am meisten ausgebeutet werden können und lediglich<br />

einen Hungerlohn verdienen.<br />

Produziert wird also nur nach einem Prinzip: Mehr Profit,<br />

ohne Rücksicht auf Alles.<br />

Wie wir sehen, ist die Klimakrise nicht von uns Menschen<br />

gemacht, sondern von Konzernen. Wenn PolitikerInnen<br />

Maßnahmen wie „mehr Radfahren“ fordern,<br />

ist es nett gemeint, aber wird langfristig auf keinen Fall<br />

irgendjemandem helfen. Außer den Konzernen. Diese<br />

werden nämlich nicht zur Verantwortung gezogen<br />

und können schamlos all unsere Ressourcen weiterhin<br />

verbrauchen und unsere Erde nach Belieben zerstören.<br />

Denn unsere Wirtschaft funktioniert nach dem Prinzip<br />

der Profitlogik. Wir produzieren so, dass möglichst viel<br />

Gewinn gemacht wird, auch wenn Mensch und Umwelt<br />

dabei ausgebeutet werden.<br />

Die Sozialistische Jugend startet eine Kampagne: We<br />

can must do it! Um genau diese Themen zu fokussieren<br />

und Forderungen auszuarbeiten. Es reicht nicht, vegan<br />

zu werden um diesen Planeten zu retten. Man muss<br />

Konzerne endlich zur Verantwortung ziehen! Man muss<br />

endlich von Kurzstreckflügen weg und in eine bessere<br />

Infrastruktur investieren! Man muss endlich aus der<br />

Kohle aussteigen und in erneuerbarer Energien investieren!<br />

Wir erarbeiten gemeinsam politische Forderungen und<br />

bringen sie dann in den Landtag und ins Parlament!<br />

Möchtest du auch dabei sein und mitwirken? Dann<br />

schreib uns eine Nachricht an office@sjnoe.at oder<br />

schreib uns über instagram: @sjnoe.<br />

Jede Stimme zählt, denn umso mehr wir sind umso lauter<br />

und stärker sind wir!<br />

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MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

Artikel 13/17 – What´s this?<br />

Großer Aufruhr um Nichts oder berechtigte Sorge?<br />

[Christoph Kornitzer]<br />

Alles fing damit an, dass ein „Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt“ im EU-Parlament<br />

eingebracht wurde. In der Öffentlichkeit und unter Jugendlichen wird dieser<br />

sperrige Titel auch oft mit Artikel 13 und/oder seit neuem mit Artikel 17 abgekürzt.<br />

Allerdings umfasst dieser „Vorschlag“ ganze 24 Artikel, also warum wird gerade dieser<br />

13./17. Artikel hervorgehoben?<br />

Vorab ein paar Infos über den Politiker, der diesen Vorschlag<br />

gemacht hat/der Hauptverursacher dieser Debatte<br />

ist: Sein Name ist Axel Voss. Er ist CDU-Abgeordneter<br />

(Christlich Demokratische Partei Deutschlands). Er ist<br />

seit 2009 im europäischen Parlament. Er ist Mitglied im<br />

Rechtsausschuss (JURI) sowie stellvertretendes Mitglied<br />

im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres<br />

(LIBE) und im Petitionsausschuss (PETI). Außerdem<br />

gehört er der EVP (Europäische Volkspartei) an. Die Europäische<br />

Volkspartei ist jene Fraktion, in der die meisten<br />

nationalen Volksparteien vertreten sind. Aus Österreich<br />

ist die ÖVP [Österreichische Volkspartei] in der EVP vertreten.<br />

Nun kommen wir zum Hauptthema.<br />

Grund der heftigen Kritik an dem Artikel sind unter anderem<br />

Uploadfilter die Artikel 13/17 mit sich bringen<br />

soll. In den vergangenen Monaten gingen Millionen von<br />

Menschen auf der Straße, um gegen die neue Reform<br />

zu demonstrieren. Die Reaktion der betroffenen Politikerinnen<br />

und Politiker war für einige Bürgerinnen und<br />

Bürger erschreckend! Befürworterinnen und Befürworter<br />

der Reform bezeichneten die Demonstrantinnen und<br />

Demonstranten als „von amerikanischen Konzernen gekaufte<br />

Korrupte“. Außerdem lies ein CDU-Abgeordneter<br />

die Aussage, Menschen die die Petition gegen Artikel<br />

13/17 unterschrieben haben seien Bots und würden gar<br />

nicht existieren, fallen. Expertinnen und Experten meinen,<br />

dass durch diesen Artikel die Kreativität und Freiheit<br />

im Internet massiv eingeschränkt werden. Außerdem<br />

befürchten einige Bürgerinnen und Bürger, dass durch<br />

diesen Artikel eine neue Zensurmaschine gebaut werden<br />

kann. EU-Spitzenkandidatin Claudia Gamon zum Beispiel<br />

argumentiert: „Stellen Sie sich das so vor: Wenn Sie nicht<br />

wollen, dass Demonstrationen der gegnerischen Partei<br />

im Internet verbreitet werden, stellen Sie sich einfach<br />

mit einer großen Lautsprecherbox zur Demonstration<br />

und spielen urheberrechtlich geschützte Musik ab. Der<br />

Uploadfilter wird dies erkennen und sofort blockieren.“<br />

Auch andere Parteien wie die Grünen oder die SPÖ haben<br />

sich gegen diesen Artikel ausgesprochen. Die FPÖ<br />

hat sich aus dem Ganzen rausgehalten.<br />

Doch der Artikel muss doch auch etwas Positives mit sich<br />

bringen, oder?<br />

Mit dem Artikel 13/17 sollen die Urheberinnen und Urheber<br />

geschützt werden. Von nun an sollen Konzerne wie<br />

Google oder YouTube, aber auch andere Online Plattformen<br />

dafür Zahlen, falls sie urheberrechtlich geschütztes<br />

Material verwenden. Hört sich doch gut an!<br />

Allerdings sind einige Bürgerinnen und Bürger stutzig<br />

geworden, als selbst Künstlerinnen und Künstler aller Art<br />

auf die Straße gegangen sind, um gegen den neuen Artikel<br />

zu demonstrieren.<br />

Eine Abgeordnete der Fraktion die Linke meinte in einem<br />

Interview: „Die einzigen Gruppen, die wirklich versuchen<br />

alles zu tun, damit dieser Artikel durchgesetzt wird, sind<br />

die Konservativen. Die Konservativen Europas können<br />

sich mit dem neuen Internet nicht abfinden und wollen<br />

es zerstören.“<br />

6 |


Kopftuchverbot<br />

Rassismus gegen Muslimas<br />

[Toma Khandour]<br />

Mit der Einführung des Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz am 1.Oktober.2017 in Österreich<br />

trat, sowohl in der linken als auch der rechten Szene, ein öffentlicher Diskurs über die Einführung<br />

eines Kopftuchverbots ein.<br />

Die FPÖ fordert seit Jahren den Erlass eines Verschleierungsverbotes<br />

im öffentlichen Dienst. Nun wird im Nationalrat<br />

nach einer Verfassungsmehrheit für das Kopftuchverbot<br />

in Volksschulen angestrebt. Dieses Gesetz<br />

wäre jedoch juristisch nicht zulässig, wenn es nicht alle<br />

religiösen Symbole beinhaltet. Obwohl der Antrag der<br />

türkis-blauen Regierung alle religiösen Symbole betrifft,<br />

wird in den Medien nur über ein Kopftuchverbot debattiert<br />

– auch seitens der Regierung. Dasselbe betrifft das<br />

bereits vollzogene Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz. Im<br />

öffentlichen Diskurs wird kaum über eine Kostümierung<br />

im öffentlichen Raum debattiert. Das Gesetz ist direkt<br />

an verhüllte Muslimas gerichtet. Es handelt sich ganz<br />

klar um eine kulturelle Abgrenzungspolitik.<br />

Die diskriminierende Symbolpolitik der schwarz-blauen<br />

Regierung ist nicht unvorhersehbar. Jedoch treten auch<br />

seitens linker Parteien und Szenen Wünsche nach einem<br />

allgemeinen Kopftuchverbot in der Öffentlichkeit<br />

auf. Diese meinen, ein Kopftuch sei ein Symbol der Unterdrückung<br />

der Frau* durch das Patriachat. Diese Personen<br />

verspüren einen Drang Kopftuchträger*Innen<br />

„befreien zu wollen“. Ob die Frau* eine willentliche<br />

oder überzeugte Kopftuchträger*In ist oder nicht kümmert<br />

sie nicht. Das Argument „Muslimische Frauen<br />

werden gezwungen ein Kopftuch zu tragen“ kommt<br />

vom rassistischen Stereotyp der passiven, ihrem-Mann-<br />

untergeordneten und unfeministischen muslimischen<br />

Frau, die nur darauf wartet von den weiß-europäischen<br />

Feminist*Innen befreit zu werden. Diese Kategorisierung<br />

von Muslimas weltweit führt zu Rassismus und<br />

Sexismus.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist: Verbote führen zu Ausgrenzungen.<br />

Nehmen wir einmal das (seltene) Szenario<br />

her, eine Frau* trägt aus Zwang der Eltern ein Kopftuch.<br />

Durch ein Kopftuchverbot wird ihr die Verschleierung<br />

nicht erlassen, sondern der Zugang zu öffentlichen (Bildungs-)Einrichtigungen<br />

von den Eltern verwehrt. Durch<br />

ein Verbot würden neue Probleme in unserer Gesellschaft<br />

entstehen.<br />

Hier handelt es sich um einen starken Eingriff in die<br />

Selbstbestimmung der Frau. Jedoch sollte Feminismus<br />

intersektionell sein. Jede Frau* sollte ihre Selbstbestimmung<br />

in eigener Hand haben dürfen. Bei jeder Form<br />

von Kleidungsvorschriften gegenüber Frauen* handelt<br />

es sich um Sexismus. In diesem Fall spielt ebenfalls<br />

Rassismus eine Rolle. Kopftücher sind für die meisten<br />

Träger*Innen sowohl kulturell als auch religiös bedingt<br />

und ein Teil ihres Alltags. Vor allem in Zeiten, in denen<br />

der Rechtsruck immer spürbarer wird, ist es wichtig<br />

jede Diskriminierungsform und alle Ausgrenzungsmechanismen<br />

zu bekämpfen.<br />

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MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

Die neue Oberstufe<br />

Geniestreich oder eine absolute Katastrophe?<br />

[Thomas Haselgruber]<br />

Kennt ihr das, wenn ihr kurz vor den Sommerferien in einem Fach negativ seid, und nun an<br />

einer Prüfung das ganze Schuljahr hängt? Genau solche Situationen soll die Neue Oberstufe<br />

(NOST) verhindern. Doch wo ist der Haken an der Sache? Was ändert sich dadurch?<br />

Die NOST wurde durch die Änderung des Schulrechtsänderungsgesetzes<br />

im Jahre 2016 ins Leben gerufen.<br />

Diese soll voraussichtlich ab dem Schuljahr 2021/2022<br />

flächendeckend umgesetzt werden. Konkret soll laut<br />

dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und<br />

Forschung die NOST zu einer erhöhten Selbstständigkeit<br />

der einzelnen SchülerInnen, zu höheren Erfolgsquoten<br />

sowie zu einer Reduktion von Klassenwiederholungen<br />

und Schulabbrüchen beitragen. Das heißt,<br />

dass SchülerInnen trotz einem oder zwei* (*nur durch<br />

Aufstiegsklausel möglich) „Nicht Genügend“ aufsteigen<br />

können. Sollte ein Fach nicht beurteilt sein, wird es<br />

mit einem „Nicht Genügend“ benotet. Die „Nicht Genügend“<br />

kann man sich durch eine Prüfung, für die man<br />

3 Versuche hat, ausbessern. Man kann erst zur Matura<br />

antreten, wenn man sich jedes „Nicht Genügend“ ausgebessert<br />

hat.<br />

Der Haken an dem System ist, dass nun auch Semesternoten<br />

viel mehr zählen. Bisher galt das Semesterzeugnis<br />

nur als eine Art Auskunft über die Noten. Nun zählen<br />

diese gleichviel, das heißt, dass jede Semesternote positiv<br />

sein muss. Sollte man in der 7. oder 8. Klasse AHS<br />

einen Fünfer in einem Fach haben, kann das sehr unangenehm<br />

werden, da man neben der Prüfung auch noch<br />

den Stoff der Klasse und die Vorwissenschaftliche Arbeit<br />

bzw. Diplomarbeit schreiben muss. Dass die Achte<br />

Klasse ohnehin sehr anstrengend und stressig ist, kann<br />

ich aus Erfahrung definitiv bestätigen.<br />

Durch die NOST werden nun auch positive Leistungen<br />

besser und mehr anerkannt. Sollte einE SchülerIn eine<br />

Klasse wiederholen, muss er/sie die positiv abgeschlossenen<br />

Fächer nicht mehr besuchen. Die dadurch freigewordene<br />

Zeit soll für andere schulische Angebote genutzt<br />

werden.<br />

Wenn einE SchülerIn beim Schummeln bei einer Wiederholungsprüfung<br />

erwischt werden sollte, kann er/sie in<br />

dem Fach keinen weiteren Versuch mehr beantragen,<br />

das heißt, er/sie muss die Klasse in jedem Fall wiederholen.<br />

Zu guter Letzt möchte ich betonen, dass die Grundidee,<br />

den Druck von SchülerInnen zu nehmen, grundsätzlich<br />

gut ist, jedoch noch verbesserungsfähig. Der Druck wird<br />

durch die Wichtigkeit der Semesternoten nun definitiv<br />

größer, man muss also das ganze Schuljahr über fokussiert<br />

bleiben. Insgesamt kann man sehr gespannt sein,<br />

wie die Resultate des ersten Jahres sind.<br />

8 |


Unser Schulsystem ist eingestaubt!<br />

[Benjamin Strohmaier]<br />

Dass das österreichische Schulsystem in den letzten 200 Jahren ein wenig seines Glanzes<br />

verloren hat ist schon länger kein Geheimnis mehr. Spätestens seit der PISA-Studie wurde<br />

auch den Letzten bewusst, dass sich langsam aber sicher etwas ändern muss - sollte man<br />

zumindest meinen. Dem ist allerdings nicht so.<br />

Es gibt immer noch eine erschreckend große Anzahl an<br />

Personen, denen keinerlei Probleme an unserem Bildungssystem<br />

auffallen. Eine der ersten Dinge die eine<br />

Dozentin in meinem Lehramtstudium fragte war, ob<br />

jemand wüsste aus welcher Zeit die Grundzüge unseres<br />

Bildungssytsem stammen. Es gab einige vage Vermutungen,<br />

die sich meistens zwischen 1900 und 1930<br />

bewegten. Die Antwort war und ist 1774. Die grundlegende<br />

Struktur unseres Bildungssystems, des Systems<br />

das dazu dienen soll die Bevölkerung zu mündigen und<br />

selbstständigen BürgerInnen zu formen, wurde von<br />

Maria Theresia eingeführt. Auch wenn es seit dieser<br />

Zeit natürlich immer wieder sinnvolle und unsinnige<br />

Reformen gab blieb der Grundgedanke derselbe. Das<br />

Schulsystem, vor allem die Pflichtschulzeit, sollte dazu<br />

genutzt werden junge Menschen nicht nur auf eine akademische<br />

Laufbahn vorzubereiten, sondern vor allem<br />

um sie für das Leben in dieser Gesellschaft zu wappnen.<br />

Es ist allerhöchste Zeit für eine grundlegende Schulreform<br />

und nicht bloße Augenauswischerei um behaupten<br />

zu können man habe doch eh etwas getan. Schule<br />

sollte sich nicht bloß an akademischen Werdegängen<br />

orientieren, sondern an der realen Lebenswelt und den<br />

Fähigkeiten, welche man auch im alltäglichen Leben<br />

braucht. Geldmanagement, Haushaltsführung und vor<br />

allem eine umfangreiche politische Bildung sind ebenso<br />

wichtig wie Algebra, Literatur und Geschichte. Es wird<br />

Zeit, dass die Schule Menschen erneut zur Lebensfähigkeit<br />

bildet und nicht bloß dafür sorgt, dass Sie standardisierte<br />

Test bestehen und das Gelernte fünf Minuten<br />

nachher bereits wieder als unwichtig abstempeln und<br />

vergessen!<br />

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MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

Samstag, 12 Uhr mittags.<br />

Du wachst in deinem Bett auf und fragst dich erst mal: „Wie bin ich heimgekommen?!“.<br />

Du siehst deinen Mistkübel neben deinem Bett und langsam beginnen ein paar Bruchstücke<br />

deiner Erinnerung wieder zurückzukommen. Doch es sind bei weitem nicht so viele<br />

wie du gerne hättest.<br />

Schon mal sowas erlebt? I feel you. Ist ja auch normal<br />

in unserem Alter. „Wann, wenn nicht jetzt, in unserer<br />

Jugend?“, wird oft gesagt. Die Antwort auf die Frage:<br />

Am besten nie. Denn jeder einzelne Rausch schädigt<br />

mehrere Teile des Körpers. Da denkt man sich vielleicht,<br />

dass Alkoholmissbrauch nicht allzu oft vorkommen<br />

sollte. Tut er aber in der österreichischen Jugend<br />

trotzdem: 9 Prozent der Jugendlichen im Alter von<br />

15-19 und sogar 15 Prozent der 20-24 Jährigen weisen<br />

einen problematischen Alkoholkonsum (mehr als 40<br />

Gramm reinen Alkohol für Frauen bzw. 60 Gramm für<br />

Männer pro Tag) auf. Hört sich vielleicht harmlos an,<br />

aber wenn man bedenkt, was so ein hoher Konsum<br />

so bewirken kann, sind das eigentlich erschreckende<br />

Zahlen. Alkohol wird nämlich in unserer Gesellschaft<br />

verharmlost. Was ihr eurem Körper mit dem Alkohol<br />

wirklich antut könnt, ihr hier nachlesen.<br />

Am meisten leidet die Leber: Da sie für den Abbau<br />

von Alkohol verantwortlich ist, steigt das Risiko für<br />

Verfettung und Verhärtung der Leber extrem, was im<br />

Endstadium zu Leberzirrhose führt – über 50% aller Todesfälle<br />

durch Leberzirrhose sind alkoholbedingt.<br />

Aber nicht nur die Leber zerstört man mit dem Alkohol:<br />

Auch das Gehirn wird schwer geschädigt. Bei jedem<br />

einzelnen Rausch wird die Informationsübertragung<br />

zwischen den Gehirnzellen erheblich gestört.<br />

Wenn man über längeren Zeitraum zu viel Alkohol konsumiert,<br />

werden Konzentrations- und Erinnerungsvermögen<br />

stark geschädigt und auch die Intelligenz wird<br />

beeinträchtigt.<br />

Auch das Lungen-, Mundhöhlen-, Rachenraum-, Speiseröhren-,<br />

Enddarm- und bei Frauen das Brustkrebsrisiko<br />

wird durch den Alkohol enorm gesteigert, genauso<br />

wie das Risiko für Herzmuskelerkrankungen und<br />

Bluthochdruck.<br />

Was man auch nicht außer Acht lassen sollte, ist der<br />

Einfluss von Alkohl auf die Psyche und Beziehungen:<br />

Zunehmende Unzuverlässigkeit, Reizbarkeit, Eifersucht<br />

und Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken<br />

können nicht nur romantische, aber auf familiäre<br />

und freundschaftliche Beziehungen in den Ruin treiben.<br />

Auch das Sexleben kann leiden, denn der Alkohol<br />

senkt die sexuelle Erlebnisfähigkeit bei allen und die<br />

Potenz bei Männern.<br />

Man sollte sich die Frage stellen, ob der Alkohol all<br />

diese Risiken wirklich wert ist und ob man nicht ohne<br />

Alkohol genauso viel Spaß haben kann. Klar, Fortge-<br />

hen macht sau viel Spaß, aber als Kinder hatten wir ja<br />

mindestens genauso viel Spaß, und das (hoffentlich)<br />

ganz ohne Alkohol. Es wird zwar in der Gesellschaft<br />

so ziemlich erwartet, dass man als Jugendlicher trinkt,<br />

aber wenn einem etwas am eigenen Leben liegt, sollte<br />

man überdenken, ob man nicht ganz auf Alkohol verzichten<br />

sollte. Den Alkohol in Maßen zu genießen, hat<br />

für die Gesundheit auch keinen besonderen Vorteil gegenüber<br />

dem exzessiven Konsum, denn über längeren<br />

Zeitraum bleibt das Risiko für die Krankheiten nahezu<br />

gleich.<br />

10 |


€ €<br />

@<br />

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MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

Sie nehmen uns unseren Platz<br />

[Marcel Stech]<br />

Wir in Enzesfeld-Lindabrunn treffen uns seit Generationen am „Steiner“. So nennen die Gemeindebewohner_innen<br />

den öffentlichen Spiel- und Fußballplatz im Ort. Ein schönes Fleckchen<br />

Erde auf den es weder eine Mitgliedschaft noch Geld für die Benutzung benötigt. Egal<br />

ob man jung oder alt, reich oder arm, gesund oder krank, faul oder fit ist, am „Steiner“ zählt<br />

nur ob du nett und freundlich bist. Doch wurde die Harmonie eingeschränkt<br />

Im Herbst vorherigen Jahres wurde begonnen 2/3 des<br />

Fußballplatzes zu verbauen. Es kamen neue Tennisplätze<br />

für den ortsansässigen Club auf „unseren“ Rasen.<br />

Der TC Enzesfeld wurde nämlich aus seinem alten<br />

Clubhaus in der Hangernstraße vertrieben, da dieses<br />

Grundstück an eine Genossenschaft verkauft wurde,<br />

um Wohnhäuser zu errichten. Ein langjähriges Mitglied<br />

des Vereins verriet mir, dass sie nicht übersiedeln<br />

wollten. Mittlerweile ist die Clubanlage fertig gestellt,<br />

zugegeben ein schönes Gebäude, in dem sich alle Mitglieder<br />

wohl fühlen können. Drei moderne Sandplätze<br />

die jeden Tennisspieler bei Anblick Lust zum Spielen bereitet.<br />

Doch kostete das ganze Projekt rund 660.000€,<br />

dabei gehört der Grund auf dem gebaut wurde nicht<br />

einmal der Gemeinde sondern wird nur gepachtet. Das<br />

bedeutet, dass regelmäßig ein Pachtzins gezahlt werden<br />

muss damit man das Gebäude und die Tennisplätze<br />

überhaupt benutzen darf.<br />

Das verbleibende Drittel des Platzes wurde vollkommen<br />

eingezäunt und soll laut Gemeinderat ausreichen. Wir<br />

sagen: „Es reicht nicht!“ Es mag für eine Hand voll Kinder<br />

reichen, aber wenn noch zwei weitere Teams spielen<br />

ist das Platzerl für bis zu 20 Personen viel zu klein.<br />

Der Bürgermeister ist der Meinung, wer kicken will soll<br />

in den Fußball Verein. Damit bestätigt er, dass er den<br />

Draht zu einem großen Teil der Bevölkerung verloren<br />

hat, denn nicht jeder kann sich den Mitgliedschafts<br />

Beitrag leisten, ist talentiert genug oder hat genügend<br />

und regelmäßig Zeit dafür. Es ging uns nur um den Spaß<br />

und das Treffen von Gleichgesinnten. Volkommen ohne<br />

Zwang und ohne das wir jedes Mal mühselig bei der Gemeinde<br />

um den Schlüssel ansuchen müssen, denn unsere<br />

Treffen kommen in der Regel nur spontan zustande.<br />

Jährlich im August fand auch das Fest des wohltätigen<br />

Komitee En-Li dort statt, zu dem so gut wie jeder aus<br />

der Gemeinde geht. Bei dieser Gelegenheit richtete das<br />

Komitee auch jedes Mal ein Jux-Fußballturnier aus. Dieses<br />

Turnier wurde schon zur Ortstradition und erfreut<br />

sich großer Beliebtheit. Es traten Mannschaften aus<br />

der ganzen Region an, es war für viele ein Highlight im<br />

Sommer. Es war immer eine riesen Freude die Bewohner_innen,<br />

darunter auch viele Kinder, beim Ballspielen<br />

anzufeuern. Doch diese Tradition nahm mit dem neuen<br />

Tennisplätzen ein jähes Ende.<br />

Wir fühlen uns enorm missverstanden, es scheint, als<br />

würden die alten Menschen im Gemeinderat auf uns,<br />

unsere Meinung und unsere Interessen scheißen.<br />

12 |


Knapp bei Kasse, aber du willst trotzdem nicht<br />

auf einen aufregenden Sommer verzichten?<br />

Wir haben die Lösung:<br />

Gewinne 1 x 2 Karten für<br />

das Sommersportfest!<br />

Was du dafür tun musst:<br />

Poste ein witziges Meme zum Thema Sommer auf Facebook<br />

und/oder Instagram und füge die Hashtags<br />

#megafon19 & #ssf19 hinzu!<br />

(Achtung: nicht in die Story, sondern als Beitrag!)<br />

Teilnahmeschluss: 20. Juli<br />

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MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

Vier Forscher im Sand<br />

7 2 9<br />

Vier Wüstenforscher, nennen wir sie (in der Zeichnung von links nach rechts) A, B, C und D, werden eines Tages<br />

von einem Wüstenvolk gefangen genommen. Sie werden bis zum Kopf im Sand eingegraben und bekommen<br />

jeder einen Hut auf:<br />

6 7 4 1 2<br />

9 3<br />

5 4 8<br />

5 2<br />

8 1 9 6<br />

4 3 1<br />

Zwischen C und D befindet sich ein Felsen. Beide können also keinen der anderen sehen. B kann nur C sehen. A<br />

kann B und C sehen. Keiner kann jedoch seinen eigenen Hut sehen.<br />

Der Anführer des Wüstenvolkes stellt ihnen folgende Bedingung: „Kann einer von ihnen seine eigene Hutfarbe<br />

2 1 9 3<br />

nennen, so kommen alle frei. Schafft es keiner oder rät einer falsch, werden alle getötet.“<br />

Die Wüstenforscher wissen, dass es genau zwei weiße und zwei graue Hüte gibt. Nach fünf Minuten löst einer<br />

das Rätsel und sagt seine eigene Hutfarbe.<br />

3 1 8<br />

#2639<br />

Beschreibe, welcher Forscher das war und woher er seine Hutfarbe wusste!<br />

7 9 6<br />

3<br />

6 5 3 4<br />

5 7<br />

2 8 4<br />

6 7 5 9 4 8<br />

4 1 9 2 3<br />

4 2<br />

8 6 7 1 5<br />

http://www.kompf.de/sudoku (PDF creation by http://sourceforge.net/projects/pdf-php)<br />

#2324<br />

sein Hut hat.“<br />

denn nur dann kann A nicht wissen, welche Farbe<br />

fünf Minuten schweigt muss mein Hut grau sein,<br />

eigener Hut grau sein muss. Da A aber schon seit<br />

C weiß wäre, dann hätte A sofort gewusst, dass sein<br />

„Wenn mein Hut so wie der meines Vordermannes<br />

Er hat wohl folgenden Gedankengang gehabt:<br />

Forscher B sagt seine Hutfarbe.<br />

Lösung<br />

14 |


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DU MUSST NICHT ALLES<br />

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MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

Buchtipp<br />

Die smarte Diktatur<br />

Unsere Gesellschaft verändert sich radikal, aber fast<br />

unsichtbar. Wir steuern auf einen Totalitarismus zu.<br />

Das Private verschwindet, die Macht des Geldes<br />

wächst ebenso wie die Ungleichheit, wir kaufen<br />

immer mehr und zerstören damit die Grundlage unseres<br />

Lebens. Statt die Chance der Freiheit zu nutzen,<br />

die historisch hart und bitter erkämpft wurde,<br />

werden wir zu Konsum-Zombies, die sich alle Selbstbestimmung<br />

durch eine machtbesessene Industrie<br />

abnehmen lässt, deren Lieblingswort »smart« ist.<br />

Was heißt das für unsere Gesellschaft? Nach seinem<br />

Bestseller »Selbst denken« analysiert Harald<br />

Welzer in »Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere<br />

Freiheit«, wie die scheinbar unverbundenen<br />

Themen von Big Data über Digitalisierung, Personalisierung,<br />

Internet der Dinge, Drohnen bis Klimawandel<br />

zusammenhängen. Daraus folgt: Zuschauen<br />

ist keine Haltung. Es ist höchste Zeit für<br />

Gegenwehr, wenn man die Freiheit erhalten will!<br />

Autor: Harald Welzer<br />

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16 |


How to Sell Drugs Online<br />

(Fast)<br />

„How to Sell Drugs Online (Fast)“ basiert auf der<br />

wahren Geschichte eines 18-jährigen Leipzigers,<br />

der zwischen 2013 und 2015 vom Kinderzimmer aus<br />

Drogen nach ganz Europa verkaufte. Dessen Serienversion,<br />

Moritz, ist ein verklemmter Nerd, der<br />

mit seinem körperbehinderten Freund Lenny schon<br />

in präpubertären Zeiten erfolglose Crowdfunding-<br />

Kampagnen lanciert hat. Mit dem Ecstasy-Handel<br />

scheint es nun endlich zu klappen. Programmiert<br />

ist der Shop in einer Nacht, mit illegalem Vertrieb<br />

kennt sich Moritz naturgemäß aus: „In meiner Generation<br />

war vermutlich jeder schon mal im Darknet.“<br />

Serientipp<br />

Swiss + die Andern<br />

Swiss & Die Andern sorgen nicht nur für eine der gelungensten<br />

Punk/Rap-Crossover im deutschsprachigen<br />

Raum, sie machen dabei in erster Linie auch nur das, was<br />

sie wollen. Was mit dem Release von „Randalieren für<br />

die Liebe“ nun noch klargestellt werden soll: Sie machen<br />

ihre Musik einzig und allein für ihre „Missglückte Welt“-<br />

Community. Und genau deswegen verzichtete man auf<br />

jedwede Promo und konzentrierte sich darauf, ein – so<br />

sehr es auch nach Phrase klingen mag – Album von Fans<br />

für Fans zu schaffen.<br />

Auf ihrem neuen Album machen sie ihrem Ärger Luft und<br />

teilen heftig aus: In erster Linie gegen Rechte und Fremdenhass,<br />

aber im Grunde gegen das ganze System. Laut<br />

und voller Inbrunst distanzieren sie sich vom Mainstream,<br />

von der in letzter Zeit allzu oft blinden und tauben Gesellschaft,<br />

eindimensionalen Wannabes, kommerzgeilen<br />

Pop-Sternchen und wahnhaften Hetzern. Stattdessen<br />

solidarisieren sie sich in „Nicht von dieser Welt“ mit all<br />

jenen, die gegen den Strom schwimmen und irgendwie<br />

anders sind, sich selbst eingeschlossen.<br />

Swiss & Die Andern lassen sich nicht den Mund verbieten<br />

und kritisieren mit scharfen Zungen, was ihnen nicht<br />

passt. Laut, unbändig und wütend randalieren sie für die<br />

Liebe<br />

Musiktipp<br />

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MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

HIMBEER-MUFFINS<br />

So machst du‘s:<br />

Ein Muffinsblech fetten oder mit Papierförmchen<br />

auslegen.<br />

Die Himbeeren bei Bedarf vorsichtig waschen.<br />

Backpulver und Natron ins Mehl einsieben,<br />

den Zimt dazugeben.<br />

Das Ei mit dem Zucker schaumig rühren. Öl<br />

und Buttermilch unterrühren und weiter<br />

schaumig schlagen. Die vorbereitete Mehlmischung<br />

nun vorsichtig unter die Ei-Zucker-<br />

Mischung heben. Zuletzt die Himbeeren unter<br />

den Teig ziehen.<br />

Den Teig sofort in das Muffinsblech gießen<br />

und mit Heißluft bei 160 °C auf mittlerer<br />

Schiene ca. 20 Minuten backen.<br />

Das brauchst du:<br />

• 300 g Himbeeren<br />

• 2 TL Backpulver<br />

• 1/2 TL Natron<br />

• 280 g Mehl<br />

• 1 Prise Zimt<br />

• 1 Ei<br />

• 200 g Zucker<br />

• 120 ml Öl<br />

• 250 ml Buttermilch<br />

(Quelle: www.ichkoche.at)<br />

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SHIRLEY TEMPLE<br />

Das brauchst du:<br />

• 1 c Grenadine<br />

• 4 cl Zitronensaft<br />

• 1 cl Zuckersirup<br />

• Eis<br />

• Ginger Ale<br />

• 1 normale Orangenscheib<br />

So machst du‘s:<br />

Zitronensaft, Grenadine und Zuckersirup<br />

mit den Eiswürfeln in den Shaker geben und<br />

schütteln. Ein gekühltes Longdrinkglas zur<br />

Hälfte mit Eis füllen und den Cocktail drüber<br />

abseihen. Mit Ginger Ale auffüllen und mit<br />

der Orangenscheibe dekorieren.<br />

(Quelle: www.kochbar.de)<br />

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MEGAFON | Die SchülerInnenzeitung für Niederösterreich<br />

Impressum: Redaktion//David Benkö, Jana Pasch, Marcel Stech, Philipp Schimanowa,<br />

Thomas Haselgruber, Benjamin Strohmaier, Toma Khandour, Christoph Kornitzer Fotos:<br />

z.V.g., freepik, pixabay<br />

Kontakt//office@sjnoe.at Homepage// http://noe.neu.sjoe.at/<br />

Eine Zusammenarbeit der Sozialistischen Jugend Niederösterreich/Baden/Mödling und<br />

der Aktion Kritischer Schüler_innen Baden<br />

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