Schweizer Hunde Magazin 5/19

Juli/August 2019 • Nr. 5 • Fr. 7.70
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EINE LEBENSAUFGABE
Wolfhunde
MEHR ALS LECKERCHEN
Belohnung
WARUM KLAPPT ES NICHT?
Sozialkontakt
HABEN HUNDE HUMOR?
Verhalten
SCHMERZPATIENT
Hund
VIER PFOTEN AUF REISEN

Februar/März 2019 • Nr. 2 • Fr. 7.70
Eine bunte Reise durch die Welt der Hunde
April/Mai 2019 • Nr. 3 • Fr. 7.70
Februar/März 2019 • Nr. 2 • Fr. 7.70
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TIERVERSICHERUNG
Lohnt sich das?
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zum Therapiehund
ERNÄHRUNG
Kalzium- und Phosphor
BRAUCHEN HUNDE HUNDE?
HUNDE AUS DEM
Auslandstierschutz
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EDITORIAL
‡-lich willkommen
LIEBE HUNDEFREUNDIN, LIEBER HUNDEFREUND
Worauf achten Sie bei der Auswahl eines Hundes? Selbstverständlich soll er gefallen,
Ihrem Geschmack entsprechen. Beispielsweise soll auch die zu erwartende
Rassenveranlagung zu Ihrem Lebensstil passen. Und manchmal, da wird man
einfach vom Hund ausgesucht – und hat sich dann seinem «Schicksal» zu fügen.
Wenn Sie sich aber ganz bewusst einen neuen Vierbeiner ins Haus holen, der
eine bestimmte Aufgabe erfüllen soll, oder Sie Hunde züchten, lohnt es sich, den
Beitrag von Eva Holderegger Walser ab Seite 16 genau zu lesen.
Chefredaktorin Sandra Boucek mit den
Chihuahua-Mischlingen Flynn und Joy
und Australian Cattle Dog Yuma.
Mir gefallen Hunde, die urtümlich aussehen. Wenn meine Yuma in der Dämmerung
auf einer Anhöhe steht und die Gegend «scannt», könnte man mit etwas
Fantasie glauben, einen Wolf zu sehen. Zurück zum Ursprung, zur Natur, ist sicher
auch einer der Gründe, warum mancher Hundefreund sich einen Wolfhund
wünscht. So faszinierend sie auch aussehen mögen – einen Hund solch einer
Rasse zu halten, ist sehr anspruchsvoll. Im Beitrag ab Seite 56 erfahren Sie mehr.
Eine meiner früheren Hündinnen wurde von einem Auto angefahren. Nur leicht,
es war nicht schlimm und sie trug keine sichtbaren Verletzungen davon. Doch
kurz darauf fing sie fürchterlich an zu stinken. Wenn Hunde stinken, ist das kein
normaler Zustand. Lesen Sie dazu den Beitrag von Nadja Maurer ab Seite 66.
Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung mit dieser Ausgabe und hoffe, Ihnen gefällt
die Themenauswahl.
Herzlichst,
IMPRESSUM
RORO-PRESS Verlag AG · Erlenweg ·CH-8305 Dietlikon
Herausgeber Telefon 044 835 77 35 · Fax 044 835 77 05
info@hundemagazin.ch · www.hundemagazin.ch
Verleger
Leitung Redaktion
Grafische Produktion
Anzeigenverkauf
Anzeigenverwaltung
Lektorat
Rolf Boffa
Sandra Boucek, s.boucek@hundemagazin.ch
Sandra Süess, s.sueess@hundemagazin.ch
Tatjana Minzlaff, anzeigen@hundemagazin.ch
Pia Affolter, info@hundemagazin.ch
Bettina von Stockfleth
Zum Magazin
Titelbild
Tschechoslowakischer Wolfhund, Foto: tierfotoagnetur.de
Kleines Bild
fotolia.de
Nächster Anzeigenschluss 1. Juli 2019
Druckauflage
10620 Exemplare
ISSN-Nr. 1423-6834
Herstellung
ib-Print AG, CH-5703 Seon
Das «Schweizer Hunde Magazin» ist als Hörzeitschrift für blinde, seh- und lesebehinderte
Menschen erhältlich. Mehr Informationen bei der SBS Schweizerische Bibliothek für
Blinde, Seh- und Lesebehinderte, www.sbs.ch oder Telefon 043 333 32 32.
Wir behalten uns das Recht vor, eingesandte Texte und Bilder auch auf unserer Webseite
zu publizieren.
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Telefon 041 329 23 00 · hundemagazin@dm-mediaservices.ch
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Das «Schweizer Hunde Magazin» wird auf elementarchlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
Sämtliche Artikel und Bilder sowie das Layout sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher
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Anzeigen und Beiträge können ohne Begründung abgelehnt werden, beispielsweise wenn
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Hunde Magazin» erscheint alle sechs Wochen im RORO-PRESS Verlag AG, Dietlikon.
42. Jahrgang
Copyright by
Schweizer Hunde Magazin 5/19 3

SCHWEIZER HUNDE MAGAZIN 5/19
Juli/August
24
BELOHNUNG
Mehr als Leckerchen
12
30
VIER
PFOTEN AUF REISEN
Ratgeber
Foto:fotolia.de
Foto: Anita Schneider
Foto: fotolia.de
4
Schweizer Hunde Magazin 5/19

INHALT
AKTUELL
52
Foto: tierfotoagentur.de
6 Meldungen
12 30. Altersfrische-Wettbewerb
16 Schmerzpatient Hund: Wie körperliche Schwachstellen
die Lebensfreude beeinflussen
22 Fotowettbewerb – Mitmachen und gewinnen!
THEMEN
24 Belohnung – Mehr als Leckerchen
30 Vier Pfoten auf Reisen
36 Abenteuer mit Hund auf Korfu –
Odyssee mit Herrn Monet
40 Tschingel, eine grossartige Alpinistin
52 Sozialkontakt: Warum es dabei oft nicht klappt
56 Wolfhunde: Eine Lebensaufgabe
62 Welche Fütterung in welcher Lebensphase –
Der erwachsene Hund 5/9
65 Kleine Rassenkunde: Dänisch-Schwedischer Farmhund
66 Wenn der Hund hündelet …
69 Wolf oder Hund? – Wissenschaft
70 Haben Hunde Humor?
UNTERHALTUNG
72 Buchtipps
73 Kolumne – Unperfektion
74 Leserfotos
76 Rätselspass mit Gewinn
56
WOLFHUNDE
Eine Lebensaufgabe
Foto: tierfotoagentur.de
SERVICE
3 Editorial & Impressum
42 Kleinanzeigen
48 Züchteranzeigen
77 Autorenvorstellung
78 Vorschau
Schweizer Hunde Magazin 5/19 5

Steile Brust
Wenig Vorbrust
Wenig
Kniewinkel
Instabile
Sprung-gelenke
Gute Front
Gute Vorbrust
Gute
Kniewinkel
Stabile
Sprunggelenke
Mangelhafte
Pfoten
Gute Pfoten
SCHMERZPATIENT HUND
Wie körperliche Schwachstellen die Lebensfreude beeinflussen
Was gibt es Schöneres, als sich in der Freizeit mit seinem Hund zusammen sportlich zu betätigen,
sei es auf dem Hundesportplatz oder in der freien Natur. Oft ist uns gar nicht bewusst, wie sehr
wir dabei unsere vierbeinigen Freunde überfordern, denn die meisten Hunde versuchen alles,
um unseren Anforderungen zu genügen – so lange, bis ihr Körper versagt.
Fido kann nicht schwimmen (Schafhals)
Die Familie von Fido wohnt am Wasser und geniesst
jede freie Minute auf dem Schiff. Wie gerne würden
die Kinder zusammen mit Fido ins Wasser springen
und schwimmen. Leider hat Fido einen stark überbeweglichen
Hals, einen sogenannten Schafhals, und
er schwimmt ganz schlecht. Er spritzt mit den Vorderpfoten
und hinten taucht er immer mehr unter. Er
würde ertrinken. Darum geht er vorsichtshalber nur
bis zum Bauch ins Wasser. Kaum hat er keinen Boden
mehr unter den Füssen, kehrt er sofort ans Ufer zurück.
Hunde mit einem ausgeprägten Schafhals können
meistens nicht schwimmen und leiden sehr oft
an Nackenverspannungen und Kopfschmerzen. Dieses
Problem hätte man schon beim acht Wochen alten
Welpen erkennen können.
Aicha lahmt nach dem Ballspielen
(steile Front)
Aicha ist übergewichtig und ein kleiner Balljunkie.
Leider hat ihr Besitzer nicht sehr viel Zeit für sie und
denkt, es sei eine gute Idee, seinen Hund mit Ballspielen
müde zu machen. Tatsächlich ist Aicha schon
richtig süchtig nach dem Ballspiel. Kaum aus dem
Auto ausgestiegen, wird dem Ball nachgehetzt, immer
und immer wieder. Ihr Chef kann richtig gut und
weit werfen, aber Aicha ist schnell und ihre Stopps
und Sprünge sind spektakulär. Mittlerweile ist Aicha
fast zehn Jahre alt und zahlt einen hohen Preis für ihr
Ballspiel und die Unvernunft ihres Besitzers. Wegen
ihrer Arthrosen geht sie oft lahm. Der Grund dafür ist
ihre steile Front (schlecht ausgeformte Vorbrust, steile
Schulter und Oberarm, steil gestellter Vordermittel-
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Schweizer Hunde Magazin 5/19

Belohnung – Mehr als Leckerchen
Eine Belohnung erzeugt gute Gefühle. Richtig eingesetzt, erleichtert sie Hund wie Halter
den Alltag. Doch «Belohnung» ist ein sehr komplexes Thema. Leider wird es oft auf die
Frage «Leckerchen – Ja oder Nein?» reduziert.
Gibt es etwas Gutes, tut jedermann gerne etwas dafür.
So funktioniert auch der Hund. Wer jetzt aber nur
an Leckerchen denkt, liegt ebenso falsch wie jene, die
Futterbelohnungen partout ablehnen. Das Spektrum
des Belohnens sei hier in der ganzen Breite betrachtet:
Was ist und was bedeutet Belohnung, was läuft dabei
ab (Hormonausschüttung), wie wird sie richtig eingesetzt
und was kann man damit erreichen im Umgang
mit dem Hund?
Belohnung ist grundsätzlich etwas Positives, etwas Erwünschtes.
Ehrliches Belohnen löst beim Belohnten
wie beim Belohnenden gute Gefühle aus, und diese
sind für jedes Lebewesen erstrebenswert. Nach unseren
Vorstellungen ist Belohnung etwas, das der Hund vom
Menschen erhält, wenn er eine Tätigkeit ausführt oder
unterlässt. Eine Belohnung ist für ihn ebenfalls, wenn
er etwas tun darf, was in diesem Augenblick seinem Bedürfnis
entspricht. Belohnung kann zudem spontan erfolgen,
ohne Leistung, einfach aus Freude, als Geschenk.
Manchmal genügen sogar für den Hund die guten Gefühle
des Menschen oder dessen Verhalten.
«Ehrliches Belohnen löst beim
Belohnten wie beim Belohnenden gute
Gefühle aus, und diese sind für jedes
Lebewesen erstrebenswert.»
Belohnung wird allerdings vom Hund wie vom Menschen
aus betrachtet schnell zur Macht der Gewohnheit,
zu einem Machtmittel. Belohnung wird zur Bedingung
oder gar (gegenseitigen) Erpressung, zum
Lockmittel oder zur Bestechung. Ein bewusster Umgang
mit Belohnungen ist also ratsam.
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Schweizer Hunde Magazin 5/19

Foto: Jeanette Kehrer
WOLFHUNDE: EINE LEBENSAUFGABE
Seit Jahrhunderten fasziniert der Wolf als mystisches Wesen den Menschen. Immer öfters ist die
Begeisterung für das anmutige Raubtier so gross, dass sich Hundeliebhaber für einen sogenannten
Wolfhund entscheiden. Das Aussehen dieser Rassen ist aufsehenerregend und ihr Charakter faszinierend.
Ihre Haltung jedoch wird meist unterschätzt.
«Wie viel Wolf steckt drin?» ist die gängige Frage,
wenn es um Wolfhunde geht, denn zeitlich sind sie
von Raubtier lupus noch nicht so weit entfernt wie
zum Beispiel ein Mops. Die prominentesten Vertreter
von Wolfhunden sind die zwei von der Fédération
Cynologique Internationale (FCI) anerkannten Rassen
Tschechoslowakischer Wolfhund (TWH) und Saarloos
Wolfhund (SWH) sowie der Tamaskan. Letzterer trägt
nur noch einen geringen Wolfsanteil in sich. Auch
TWH und SWH sind mittlerweile rund zehn Generationen
vom Wolf entfernt. Ihr Wolfsanteil liegt heute
bei stabilen 22 bis 28 Prozent (TWH), respektive 30 bis
35 Prozent (SWH). Noch sind Wolfhunderassen selten
in der Schweiz. Die meisten der als Wolfhunde registrierten
789 Vierbeiner gehören den Rassen TWH (553)
und Saarloos (159) an.
Zurück zu den Wurzeln
Der Wunsch nach einem Haushund, der aussieht wie
ein Wolf, wird jedoch immer grösser. Laut Sonja Doll
Hadorn ist dagegen grundsätzlich nichts einzuwenden.
Die Dipl. Zoologin, Ethologin und Verhaltenstherapeutin
für Hunde aus Winterthur kritisiert allerdings
die Vorgehensweise. «Das wölfische Aussehen
sollte aus Hunden herausgezüchtet und nicht durch
Einkreuzen von Wölfen hervorgebracht werden.» Dies
gehe klar auf Kosten eines «alltagstauglichen» Charakters
der Tiere und habe damit oft schwerwiegende
Konsequenzen für ihr Wohlbefinden und Überleben
in unserer Gesellschaft.
Inwiefern Wolfhunderassen alltagstauglich sind,
hängt sicherlich auch von den Vorstellungen des einzelnen
Halters ab. Stimmen diese nicht mit der Realität
überein, wird die wilde Wolfsromantik schnell
zum Albtraum. Jeanette Kehrer aus Schmerikon vom
Schweizerischen Club für Tschechoslowakische Wolfhunde
(SCTW) weiss um die Problematik von Fehlvorstellungen:
«Solche Menschen sind bei Wolfhunden
an der falschen Adresse und das führt zwangsläufig
zu Problemen.» Kehrer ist seit sechs Jahren Zuchtwart
des SCTW und Wesensrichterin der Rasse. Schlecht in-
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Schweizer Hunde Magazin 5/19

VORSCHAU «SCHWEIZER HUNDE MAGAZIN»August/September
Auf diese Themen und vieles mehr dürfen Sie
«
sich im «Schweizer Hunde Magazin» vom 2. August freuen!
»
Im Leben der treuste Freund, der
Erste mich zu begrüssen, der Vorderste
mich zu verteidigen.
Lord Byron (1788–1824), Britischer Schriftsteller
Foto: fotolia.de
Der Mudi – grosses Rasseporträt
Wir stellen Ihnen diesen vielseitig einsetzbaren,
unerschrockenen Arbeitshund aus Ungarn vor.
Liegt der Charakter schon
in den Genen?
Über den Sinn von Verhaltensprüfungen für die Zuchtzulassung
gibt bald die Genforschung Aufschluss.
Foto: fotolia.de
Foto: Andreas Liechti
Artenspürhunde –
Hunde bringen Naturschutz
Obwohl zahlreiche Studien zeigen, wie erfolgreich und effizient Artenspürhunde
arbeiten, haben sie in Europa noch einen schweren Stand.
Doch auch in der Schweiz gibt es diese Spezialisten bereits.
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