Jahresbericht 2014
Das ist der Jahresbericht 2014 des Mathilde Escher Heim
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong>
2/3<br />
Inhalt<br />
Wichtigste Tätigkeiten und Fortschritte im Jahr <strong>2014</strong> 4<br />
«Hä, was? Lebensqualität?» 8<br />
Die Werkstätte des MEH: Zusammen am Traumjob arbeiten 10<br />
Mit Disziplin und Eigenverantwortung zum Erfolg 12<br />
MEH-Lehrlingszeitschrift: Die «Pause» ist harte Arbeit 14<br />
Anteilnahme, Auseinandersetzung und Achtung 16<br />
Unser medizinisch-therapeutisches Netzwerk 18<br />
Bedingungen bereitstellen für bestmögliche Entfaltung 20<br />
Unser Handeln orientiert sich an<br />
den im Berufskodex Soziale Arbeit<br />
Schweiz beschriebenen Grundwerten.<br />
Von zentraler Bedeutung<br />
sind uns dabei die Achtung der<br />
individuellen Bedürfnisse, die Selbstbestimmung<br />
und die Eigenverantwortung<br />
unserer Klientinnen und<br />
Klienten. Wir unterstützen und begleiten<br />
sie in ihrer Lebensgestaltung<br />
und auf ihrem Weg, ihre Ziele zu<br />
erreichen. Auszug aus dem MEH-Leitbild<br />
Bericht zur Rechnung 22<br />
Bereichsergebnisse des MEH 24<br />
Betriebsrechnung der Mathilde Escher-Stiftung 26<br />
Bilanz der Mathilde Escher-Stiftung 27<br />
Spenden – Nachweis und Verwendung 28<br />
Bericht der Revisionsstelle 29<br />
Das Angebot im Überblick 30<br />
Trägerschaft und Aufsichtsorgane 31
4/5<br />
Wichtigste Tätigkeiten<br />
und Fortschritte im Jahr <strong>2014</strong><br />
In diesem <strong>Jahresbericht</strong> steht die Lebensqualität unserer Klientinnen und<br />
Klienten im Zentrum. Die verschiedenen Berichte zeigen, welchen Beitrag<br />
das MEH dazu leistet. Unsere handlungsleitenden Grundsätze orientieren<br />
sich an den in unserem Leitbild beschriebenen Werten und Normen. Diese<br />
sind darauf ausgerichtet, unsere Klientinnen und Klienten – die meisten<br />
von ihnen mit einer progressiv verlaufenden Behinderung – in ihrer<br />
Lebensgestaltung in denjenigen Bereichen zu unterstützen, in denen sie<br />
auf professionelle Hilfe angewiesen sind.<br />
Leitbild-Aktionstag Anfangs Juli fand ein Leitbild-Aktionstag statt, an<br />
dem alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sowie nahezu sämtliche<br />
Mitarbeitenden mitwirkten. Die Idee dazu entstand an unserem letztjährigen<br />
Leitbild-Workshop, an welchem wir mit Mitarbeitenden aller<br />
Bereiche unser Leitbild überprüften. Zweiundzwanzig Gruppen, buntgemischt<br />
aus den verschiedensten Bereichen, setzten sich mit den Fragen<br />
auseinander, was ihnen das MEH bedeutet und was sie am MEH schätzen.<br />
Sie stellten die Ergebnisse in kreativer Form dar, wozu verschiedene<br />
Bastelmaterialien und Utensilien zur Verfügung standen, und präsentierten<br />
diese anschliessend im Plenum. In allen Gruppen wurde angeregt<br />
diskutiert und den kreativen Ideen freien Lauf gelassen. Die breite Palette<br />
von Resultaten beeindruckte alle Anwesenden. Über eine Stunde dauerte<br />
die kurzweilige Präsentation der Resümees, die in Form von Comedy,<br />
Bildern, Skulpturen, Theater, Collagen oder musikalischer Darbietungen<br />
ein vielfältiges Bild des MEH wiedergaben. Ein roter Faden zog sich durch<br />
alle Darbietungen: Das MEH als ein lebensfroher Ort des Miteinanders<br />
und Respekts sowie der gegenseitigen Unterstützung und Sicherheit.<br />
Rekrutierung von Pflegefachpersonal – die Suche nach der Nadel im<br />
Heuhaufen In beiden Wohngruppen im Haus CUBUS mit Pflegeheimanerkennung<br />
muss zwingend die Vorgabe der Gesundheitsdirektion<br />
eingehalten werden, dass an 365 Tagen rund um die Uhr eine Pflegefachperson<br />
mit einem Ausbildungsabschluss auf Tertiärstufe anwesend sein<br />
muss. So kommen wir bei der Rekrutierung von Pflegefachpersonal immer<br />
wieder in die Situation, erfahrene und für die Arbeit im MEH geeignete<br />
Personen mit einer Ausbildung als Fachangestellte Gesundheit, nicht anstellen<br />
zu können.<br />
Vom akuten Mangel an Pflegefachpersonen ist auch das MEH nicht ausgenommen,<br />
daher erwies sich die Rekrutierung von Pflegefachpersonal<br />
wiederum als ein zeitaufwändiges Unterfangen. Der Mangel an Pflegefachkräften<br />
ist das eine, übertriebene Lohnvorstellungen, die wir nicht erfüllen
6/7<br />
können, das andere. Daher erreichten wir schlussendlich nicht das gesetzte<br />
Ziel, ab Mitte <strong>2014</strong> die personellen Pflegeheimvorgaben für unsere<br />
dritte Erwachsenenwohngruppe zu erfüllen. Die uns dadurch entgehenden<br />
Pflegebeiträge, die mittlerweile ein wichtiges Finanzierungsstandbein<br />
darstellen, treffen uns empfindlich.<br />
Infrastrukturentwicklungen Dank einer besseren Ausnutzung der vor-<br />
handenen Serviceräume im Haus CUBUS, konnte mit geringen<br />
infrastrukturellen Veränderungen auf jeder der zwei Wohngruppen<br />
ein separater Medikamentenbewirtschaftungsraum eingerichtet werden:<br />
Eine ent scheidende Optimierung von Lagerung, Herrichtung und<br />
Dokumen tation der Medikamentenabgabe, die bis anhin in den Teambüros<br />
statt fand.<br />
Anfangs Jahr wurde leider offensichtlich, dass die im Jahr 2012 durchgeführten<br />
Sanierungsmassnahmen zur Behebung der netzartigen Risse<br />
und Ausbrüche an den Hartbetonböden im Neubau CUBUS nicht den<br />
gewünschten Erfolg brachten. Es wurden neue, umfangreiche Abklärungen<br />
an die Hand genommen. Zusammen mit den beigezogenen Experten<br />
sind wir zuversichtlich, dass eine erfolgversprechende Sanierungsmethode<br />
gefunden wurde. Die Realisierung ist im Sommer 2015 vorgesehen.<br />
Während den Frühjahrswochen wurden die beiden über 25-jährigen Aufzüge<br />
der VILLA, die mit zunehmender Häufigkeit Betriebsstörungen aufwiesen,<br />
erneuert. Dies war die zweite von insgesamt drei Sanierungsetappen.<br />
Umstellung auf elektronische Kreditorenbewirtschaftung Im ersten<br />
Quartal <strong>2014</strong> stellten wir die Kreditorenbewirtschaftung von manueller<br />
auf elektronische Verarbeitung um. In das Projekt involviert waren nebst<br />
der Buchhaltungsabteilung alle sechzehn Vor- und Hauptkostenstellenverantwortlichen.<br />
Bei dieser Anzahl Personen war das Potential für Unklarheiten<br />
und Mehraufwände während der Einführungsphase durchaus<br />
vorhanden. Dank guter Planung und sehr guter Vorbereitungsarbeit verlief<br />
dieses Projekt jedoch erfreulich und bereits nach ein paar Wochen war<br />
die Einführung abgeschlossen. Das neue System erfüllt unsere Erwartungen<br />
vollumfänglich: Zeitersparnis, indem der Kreditorenprozess deutlich<br />
effizienter abgewickelt werden kann; laufende Kostenkontrolle, indem bei<br />
jeder Kontierung der aktuelle Vergleich von Budget zu Saldo angezeigt<br />
wird; einfacher Zugriff auf die Rechnungen, da diese jederzeit elektronisch<br />
einsehbar sind; kaum noch Mahnungen, da eingehende Rechnungen<br />
als erstes in der Buchhaltung erfasst und umgehend der kostenstellenverantwortlichen<br />
Person zugewiesen werden.<br />
Ausblick Im Jahr 2015 feiert die Mathilde Escher-Stiftung ihr 150-jähriges<br />
Jubiläum. Zu diesem Anlass wird eine Festschrift herausgegeben,<br />
welche die Entwicklungsschritte des Mathilde Escher-Heims vom Ursprung<br />
im St. Anna-Asyl bis heute aufgezeigt. Weitere Aktivitäten sind am 7. Mai<br />
ein Symposium zum Thema «Betreuung und Förderung vom Menschen<br />
mit Muskeldystrophie Duchenne im Schnittpunkt Medizin – Soziale Ar beit –<br />
Heilpädagogik», ein MEH-Fest am 20. Juni sowie ein Sponsorenlauf<br />
am 6. September rund um das MEH-Gelände zu Gunsten der Mathilde<br />
Escher-Stiftung.<br />
Ab Januar 2016 sollen die aktuell nicht kostendeckenden Tarife im<br />
Erwachsenenbereich weiter gesenkt werden. Dies hätte ein jährliches<br />
ungedecktes Defizit zu Lasten der Stiftung in der Grössenordnung<br />
von 400’000 Franken zur Folge. Einsparungen in dieser Höhe wären nur<br />
mit einer grundlegenden Neuausrichtung unseres bewährten Betreuungskonzepts<br />
realisierbar, keine Option für den Stiftungsrat. So geht es<br />
darum, auf das Jahr 2016 kostendeckende Leistungsverträge abzuschliessen,<br />
die es ermöglichen, das MEH mit der bisherigen Qualität weiterzuführen.<br />
Im Sommer steht die letzte Sanierungsetappe in der VILLA an, bei<br />
welcher unter anderem die Ergotherapie- und Ausbildungsräume renoviert<br />
und im Neubau CUBUS die Betonböden saniert werden.<br />
Danke! Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen unseren Mitarbeitenden.<br />
Sie setzen sich tagtäglich mit grossem Engagement für unsere Klien -<br />
tinnen und Klienten und die Weiterentwicklung des MEH ein. Bedanken<br />
möchten wir uns auch bei den Vertreterinnen und Vertretern der Aufsichtsund<br />
Subventionsbehörden für die konstruktive Zusammenarbeit. Ein<br />
grosser Dank geht an alle Spenderinnen und Spender. Mit ihren Beiträgen<br />
unterstützen sie uns massgebend dabei, unseren Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen gute Rahmenbedingungen zu bieten, Freizeitaktivitäten<br />
und Reisen zu ermöglichen, die ihnen sonst verwehrt blieben.<br />
Dr. Carlo Wolfisberg<br />
Präsident Mathilde Escher-Stiftung<br />
Jürg Roffler<br />
Geschäftsführer MEH
8/9<br />
«Hä, was? Lebensqualität?»<br />
Auf die Frage, ob sie sich durch ihr «im-Rollstuhl-Sitzen» weniger gesund<br />
oder eingeschränkter fühlten, als Fussgänger, kamen die Antworten<br />
postwendend: «Sicher nicht!» Mobilität sei sehr wichtig – der Rollstuhl<br />
ersetzt beispielsweise das Mofa oder das Fahrrad. Er gibt Freiheit und<br />
unterstützt bei der aktiven Teilnahme am Leben. Die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner finden, dass sie trotz ihrer Körperbehinderung viel können.<br />
Zwar nicht alles, was Fussgänger tun, aber auch diese könnten nicht alles.<br />
Und manchmal müsse man halt den «Behindi-Bonus» einsetzen, um<br />
sich das Leben etwas zu erleichtern.<br />
Lebensqualität, ein Thema das uns alle beschäftigt – auch unsere «Jungs<br />
und Mädels». Wir befragten je zwei Bewohner und Bewohnerinnen.<br />
Gründe für eine verminderte Lebensqualität können Schmerzen sein, aber<br />
auch Hindernisse baulicher oder gesellschaftlicher Art. So erzählt eine<br />
Bewohnerin, dass sie auf Grund ihrer Körperbehinderung eine Lehrstelle<br />
nicht erhalten habe, womit die Suche weitergehe. In solchen Fällen macht<br />
die positive Einstellung zum Leben vieles wett. Für jene, die lange Zeit,<br />
teils bis ins Erwachsenenalter, noch gehen konnten, ist der Rollstuhl<br />
zu einem Plus an Lebensqualität geworden. Gerade in der Übergangsphase<br />
vom Gehen hin zum Rollstuhl zeigt sich dieser Verlust an Bewegungs -<br />
freiheit deutlich, schränkt ein, macht abhängig und traurig.<br />
Lebensqualität bedeutet für sie in erster Linie: Das Leben geniessen!<br />
Sie gehen ihrer Arbeit und ihren Hobbies nach, spielen Elektro-Rollstuhlhockey,<br />
unternehmen Reisen, pflegen Kontakt zu Freunden und Familie.<br />
Das macht Freude, und Freude ist Lebensqualität. Ebenfalls von zentraler<br />
Bedeutung sind Selbstständigkeit und Schmerzfreiheit im Alltag. Um<br />
diese Qualität im Leben zu erreichen, brauche es eine positive Grundhaltung.<br />
Man müsse Sorge zu sich tragen, geduldig sein und annehmen,<br />
was sei.<br />
Die Bewohner und Bewohnerinnen bemühen sich aktiv um eine gute<br />
Lebensqualität, dabei spielt das MEH eine grosse Rolle: Das MEH ist ein<br />
«Zuhause» für sie. Es sei ein gutes Heim, in dem sie Unterstützung<br />
und Förderung erführen und Orientierung bekämen. Es biete Sicherheit,<br />
eine umfassende medizinische Versorgung und die notwendigen hygienischen<br />
Standards würden eingehalten. Hier fühlten sie sich aufgehoben.<br />
Es tue gut, im MEH Gleichgesinnte zu finden mit ähnlichen Erkrankungen<br />
und normal behandelt zu werden. Hier würden sie ernst genommen<br />
und hätten die Möglichkeit, ihr Leben weitreichend selber zu bestimmen.<br />
Entscheidende Aspekte, um sich wohl zu fühlen, zufrieden und glücklich<br />
zu sein.<br />
Das MEH wird als positiv und unterstützend wahrgenommen – heute<br />
ebenso wie vor 25 Jahren. Baulich habe sich mit dem Erweiterungsbau<br />
CUBUS vieles verändert, die grossen Zimmer mit privatem Bad werden<br />
sehr geschätzt. Allerdings fehle das Biotop mit den Fischen, das könne<br />
auch die neue und tolle Feuerstelle nicht aufwiegen. Ganz generell, weiss<br />
unser ältester Bewohner zu berichten, habe sich im MEH bezüglich<br />
Qualität vieles zum Besseren verändert. Es sei heute hygienischer und es<br />
werde mehr gewaschen. Vor 25 Jahren habe es noch zwei Waschlappen<br />
gegeben, einen für «oben» und einen für «unten», die eine ganze Woche<br />
herhalten mussten. Damals gab es auch noch keine Einschreibplätze,<br />
was bedeutete, wer zu jener Zeit nicht bis 22.30 Uhr ins Bett wollte, die<br />
ganze Nacht habe durchmachen müssen.<br />
Auf die Frage, was das MEH noch besser machen könne, äusserten die<br />
Bewohnerinnen konkrete Wünsche: Eine Aufstockung des Personals<br />
an Wochenenden, damit vermehrtes Duschen möglich würde. Mehr<br />
Frauen als Mitbewohnerinnen und kleinere Wohngruppen, ebenso Aussenwohngruppen<br />
für die jüngeren Erwachsenen, um eine noch selbstständigere<br />
Lebensform erfahren zu können. Die befragten Herren zeigten sich<br />
wunschlos glücklich.<br />
Sandra Frei Leitung Nachtpersonal und Verantwortliche Praxisausbildung<br />
Leslie Ann Weiss Mitarbeitende in Ausbildung Soziale Arbeit
10 /11<br />
Die Werkstätte des MEH:<br />
Zusammen am Traumjob arbeiten<br />
Müssen Ordner erstellt, Fotos bearbeitet oder ein Blog aufbereitet werden?<br />
Kann einer Kollegin oder einem Kollegen Wissen und Erfahrung weitervermittelt<br />
werden? «Die Zusammenarbeit, aber auch das selbständige<br />
Einteilen der Arbeit, ist sehr befriedigend», fasst Yvonne zusammen. Leo<br />
träumt davon, in einer Redaktion zu arbeiten, in der das Leben pulsiert<br />
und intensive Nachforschungen anzustellen sind. Alessandro hingegen<br />
organisiert so gerne, dass er sich wünscht, in einem Spital als Disponent<br />
Dienstpläne zu erstellen. Ich staune, wie sehr es der Werkstätte gelingt,<br />
solchen Träumen Rechnung zu tragen. Sei es, dass für den «Polit-Speech»<br />
politische Themen recherchiert werden sollen, um sie an der wöchentlichen<br />
Werkstättensitzung vorzustellen und darüber zu diskutieren oder<br />
dass organisatorisches Talent gefordert ist, um Sitzungen zu planen.<br />
Alessandro schätzt ausserdem die Versandaufträge: «Es entsteht<br />
ein Gefühl der Verbundenheit. Alle Teams arbeiten zusammen», begründet<br />
er mit strahlenden Augen. Das gefällt mir auch. Unsere Kunden<br />
bestätigen mir zudem, dass ihre Aufträge keine Beschäftigungsmassnahmen<br />
für Mitarbeitende an geschützten Arbeitsplätzen sind. Wir leisten<br />
einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, weil wir produktiv arbeiten<br />
und damit Vereine, Organisationen und Unternehmen entlasten. Bürokratische<br />
Strukturen, wie das Eintragen der Arbeitszeit, erlebt Thomas<br />
als beengend. Ich hingegen verstehe sie auch als eine Vorgabe, die<br />
uns mit den Anforderungen der «normalen» Welt verbindet. Für mich ein<br />
wichtiger Grund, in der Werkstätte des MEH zu arbeiten.<br />
Wie trägt die Arbeit in der geschützten Werkstätte des MEH zur Lebensqualität<br />
der Mitarbeitenden bei? In Gesprächen mit Arbeitskolleginnen<br />
und -kollegen bin ich dieser Frage nachgegangen. Alle Befragten<br />
empfinden es als hohe Lebensqualität, in der Werkstätte des MEH lebenshungrige<br />
Mitarbeitende anzutreffen, die sich interessiert erkundigen,<br />
wie es einem heute gehe. Der Schwatz zwischen den Arbeiten wird als<br />
Auflockerung geschätzt. Und auch beim Mittagessen geht es nicht<br />
ausschliesslich darum, den leiblichen Hunger zu stillen. Essen ist auch<br />
ein geselliger Anlass.<br />
Bevor wir aber in den Pausen die zwischenmenschlichen Beziehungen<br />
pflegen, besprechen wir in der Morgensitzung, welche Arbeiten an<br />
unseren création handicap-Produkten und -Dienstleistungen anstehen:<br />
Es gibt auch unerfüllbare Träume. Yvonne und Leo möchten verstorbene<br />
Kollegen wieder ins Leben zurückzaubern können. Auch gegen die<br />
Schmerzen und Verdauungsprobleme, die Thomas plagen, kann die Werkstätte<br />
nichts ausrichten. Aber gäbe es unsere Werkstätte nicht, müsste<br />
sie erfunden werden: Raum, wo mit Herzblut ein Flyer gestaltet,<br />
eine Homepage aufgebaut oder die Telefonzentrale des ganzen MEH<br />
betreut werden kann, würde ebenso fehlen wie ein Begegnungsort, wo<br />
Freundschaften gepflegt werden.<br />
Wir schätzen, wieviel wir in der Werkstatt lernen: «Ich lernte zum Beispiel,<br />
stichhaltige Notizen zu machen. Das hilft mir, meine Arbeits- und<br />
Freizeit übersichtlich zu strukturieren», führt Leo aus. Er bringt das<br />
Ergebnis meiner Befragung auf den Punkt: «Ich hoffe, dass uns die<br />
Werkstätte auch in Zukunft einen Freiraum bietet, wo wir unsere Stärken<br />
entwickeln können.» Ich stimme ihm zu: Lebensqualität misst sich daran,<br />
ob Menschen wachsen dürfen!<br />
Yvonne Luginbühl<br />
Mitarbeiterin Werkstätte
12 /13<br />
Mit Disziplin und<br />
Eigenverantwortung zum Erfolg<br />
effizienter genutzt werden. Mit vielen Turnierteilnahmen im neuen Jahrtausend<br />
sammelten die Sportler weitere wichtige Erfahrungen.<br />
Vor fünf Jahren gelang den Teams, allen voran der ersten Mannschaft, der<br />
grösste Schritt in der bisherigen Geschichte. Damals stiess ein Zivildienstleistender<br />
als Trainer zur Mannschaft und formte aus dieser bald eine<br />
konkurrenzfähige Einheit. Daneben fassten einige Spieler Fuss im Nationalteam<br />
und bringen seither wertvolle Erfahrung mit. Der Sieg am Swisscup<br />
2011 war der Beginn einer längeren Erfolgsstory, die <strong>2014</strong> im Meister- und<br />
Cuptitel gipfelte.<br />
Wie kamen wir zu diesem Erfolg? Nebst vieler Trainings waren sicher auch<br />
die vom Trainer geforderte Disziplin und Eigenverantwortung Schlüssel<br />
dazu. Die Spieler entwickelten eine professionelle Einstellung zum Sport<br />
und den dazugehörigen Verhaltensgrundsätzen. Eine neue sportliche Leitung<br />
stärkte diese Professionalisierung weiter. Mittlerweile besitzen viele<br />
Spieler einen für diesen Sport geeigneten Elektrorollstuhl, welcher das<br />
Spiel schneller und dynamischer macht und den Spielern im internationalen<br />
Vergleich neue Möglichkeiten bietet. In Zusammenarbeit mit dem MEH<br />
wird den Spielern sehr viel ermöglicht – durch Betreuung an nationalen<br />
wie auch internationalen Turnieren, in Trainings und anderen Anlässen.<br />
Des Weiteren werden die Iron Cats finanziell und transportmitteltechnisch<br />
vom MEH unterstützt. Das MEH hat somit sicherlich einen grossen Anteil<br />
am Aufstieg in den vergangenen Jahren der Iron Cats und wird dem Club<br />
hoffentlich noch lange ein treuer Partner sein.<br />
Das Elektro-Rollstuhlhockey (E-Hockey) hat im MEH eine lange Tradition –<br />
seit 25 Jahren sind die «Iron Cats» fester Bestandteil des Heimalltags.<br />
Für viele Bewohner sind die wöchentlichen Trainings und stattfindenden<br />
Wettkämpfe mehr als einfach nur eine Abwechslung. Und nun zahlen<br />
sich harte Arbeit und das grosse Engagement von allen Seiten mit Erfolg<br />
aus. Vor rund zwei Jahrzenten hielt das E-Hockey Einzug im MEH. Das<br />
Spielen stand im Vordergrund und schnell begeisterte es Jung und Alt.<br />
1999 erhielten die Iron Cats mit der Gründung des eingetragenen Vereins<br />
klare Strukturen und gewisse Verpflichtungen. Die Spieler wurden in<br />
drei Teams unterschiedlicher Stärke eingeteilt – dadurch konnten Trainings<br />
Das MEH hat erkannt, dass E-Hockey für die meisten Spieler der Iron Cats<br />
eine sehr grosse Bedeutung hat und wesentlich zu ihrer Lebensqualität<br />
beiträgt. Es vermittelt eine gewisse Normalität, trotz Handicap und der<br />
damit verbundenen Abhängigkeit, einen Sport betreiben zu können, der<br />
sowohl kognitive als auch physische Herausforderungen bietet, an welchen<br />
sich wachsen lässt. Ausserdem wird neben dem MEH ein weiterer<br />
Begegnungsort geboten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, gemeinsame<br />
Ziele zu verfolgen und zu erreichen – oder einfach mal den Alltag<br />
zu vergessen. Der Austausch unter Gleichgesinnten geschieht nicht nur im<br />
Training der Iron Cats und im Schweizer Ligabetrieb, sondern auch bei<br />
der Teilnahme an diversen Turnieren im Ausland. Einen hohen Stellenwert<br />
hat für viele zudem, dass sie Niederlagen, Siege und Eindrücke der<br />
gemeinsamen Reisen im Team erleben – für einmal dazu gehören und ein<br />
wichtiger Teil des Ganzen sein!<br />
Raphael Bachmann und Jan Oehninger<br />
Die beiden Autoren wohnen seit vielen Jahren im MEH und sind Spieler<br />
der Iron Cats sowie Mitglieder des aktuellen Nationalmannschaftskaders.
14 /15<br />
MEH-Lehrlingszeitschrift:<br />
Die «Pause» ist harte Arbeit<br />
Die Lehrlingszeitschrift «Pause» ist das umfangreichste und intensivste<br />
Projekt der MEH-Ausbildung, aber auch dasjenige mit der grössten<br />
Resonanz. Seit vor über zwanzig Jahren die erste Ausgabe unter dem<br />
Namen MEH-World erschien, hat sich mehr als nur der Name geändert.<br />
Während früher verschiedenste Themen von Dinosauriern bis zum Weltall<br />
abgehandelt wurden, stehen seit neun Ausgaben die Lernenden selber<br />
im Fokus. Sie berichten in bemerkenswerter Offenheit über Freuden und<br />
Frust, Hoffnungen und Ängste.<br />
An jeder Ausgabe arbeiten die Lehrlinge während eines vollen Jahres.<br />
Schon kurz nach Erscheinen eines Jahrgangs werden die Projekttage und<br />
-wochen für die Herstellung der nächsten Ausgabe festgelegt: Von Herbst<br />
bis Februar werden die Texte erarbeitet, danach das Layout und die<br />
Illustrationen erstellt. «Das kann anstrengend sein», meint Francesco.<br />
Rahel erklärt: «Es dauert das ganze Jahr. Fünf Ausbildner und Ausbildnerinnen,<br />
die nicht so schnell zufrieden sind, wollen immer wieder etwas<br />
anderes oder sogar das Gegenteil von dem, was mir gestern gesagt<br />
wurde. Fünf Entwürfe hatte ich gemacht, am Schluss setzte ich einen um,<br />
den ich selber nicht den besten fand.» Trotz allem: «Der fertige Artikel<br />
macht stolz!», sagt Rahel, denn, «Einstecken können und drüber hinweg<br />
sehen, hat mit Lebensqualität zu tun; Diskussionen führen und die eigene<br />
Meinung vertreten, ebenfalls». Als Team ein grosses Projekt zu bewältigen,<br />
gibt ein gutes Gefühl: «Jeder hilft jedem. Alle sind auf die Unterstützung<br />
der anderen angewiesen. Das schweisst zusammen.»<br />
Die «Pause» bietet den Lernenden die Möglichkeit, sich einem grösseren<br />
Kreis zu zeigen und zu erklären: «Die Leute sollen etwas über mich<br />
wissen», meint Annete, «ich wollte meine Krankheit in unserer Zeitung<br />
schildern, damit ich sie nicht immer wieder von neuem herunterbeten<br />
muss.» Andererseits ist die «Pause» Mittel zum besseren Verständnis:<br />
«Ich will zeigen können, dass nicht immer alles so einfach ist», stellt<br />
Loris fest. Gleichzeitig hilft die «Pause» dabei, sich selbst zu verstehen:<br />
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und Schicksal sei<br />
wichtig, bekräftigt Annete. Natürlich haben in einer Lehrlingszeitschrift<br />
auch weniger schwere Themen Platz. Zum Beispiel der Bericht von<br />
Tomislav in der Ausgabe <strong>2014</strong> über die Projektwoche Rap‘n‘Roll, von der<br />
alle begeistert waren. «Die Möglichkeit, eigene Themen zu wählen und<br />
umzusetzen, ist mega cool», findet Rahel. Pascal dagegen tröstet sich:<br />
«Dinge zu tun, die ich freiwillig nicht machen würde, wie beispielsweise<br />
einen Artikel für die «Pause» zu schreiben, steigert meine Lebensqualität<br />
eigentlich nicht. Aber ich hoffe halt, dass es mir trotzdem gut tut!»<br />
Lukas Fischer Leiter Ausbildung und Werkstätte
16 /17<br />
Anteilnahme, Auseinandersetzung<br />
und Achtung<br />
macht, Trauer, Ungewissheit oder Wut hervorrufen. Oft lässt sich in<br />
solchen Momenten nicht viel tun, ausser anwesend zu sein, die Wut oder<br />
die Trauer zu teilen oder die Ohnmacht mit auszuhalten. Genauso wichtig<br />
ist es, die Augenblicke des Glücks, der Freude und der Zufriedenheit<br />
zu erkennen, darauf aufmerksam zu machen und sich gemeinsam darüber<br />
zu freuen.<br />
Aufgrund der verkürzten Lebenserwartung unserer Bewohnerinnen und<br />
Bewohner (die durchschnittliche Lebenserwartung von Menschen mit<br />
Muskeldystrophie Duchenne liegt bei 35 Jahren), sind wir zwangsläufig<br />
auch immer wieder mit Sterben und dem Tod konfrontiert. Häufig<br />
wird von aussen die Frage an uns gerichtet, wie die Bewohner und wir<br />
damit umgingen? Wir haben kein Rezept für die letzte Phase des Lebens,<br />
sondern wir haben ein Konzept bzw. eine Vorstellung davon, wie wir<br />
Menschen durch die verschiedenen Phasen ihres Lebens begleiten.<br />
Im MEH-Rahmenkonzept steht bei den Betreuungsgrundsätzen der Begriff<br />
«Lebensbegleiter». Viele unserer Klientinnen und Klienten verbringen<br />
einen grossen Teil ihres Lebens im MEH und werden über all die Jahre<br />
von verschiedenen Bezugspersonen begleitet. Aufgrund der Behinderung<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner sind diese Jahre oft auch geprägt<br />
von schwierigen Momenten und Phasen, die nicht selten Gefühle wie Ohn-<br />
Die stete Auseinandersetzung, die Anteilnahme an den Themen, die<br />
unsere Klientinnen und Klienten bewegen sowie der Respekt, mit welchem<br />
wir ihnen begegnen, schaffen das Fundament für eine vertrauensvolle<br />
Beziehung. In Anbetracht der zahlreichen Situationen, in denen<br />
unsere Klientinnen und Klienten – und somit auch wir – mit schwierigen<br />
und mitunter existenziellen Fragen konfrontiert werden, ist dieses<br />
Vertrauensverhältnis von zentraler Bedeutung. Diese Beziehung gilt es<br />
zu pflegen. Wir fragen bei unseren Klientinnen und Klienten fortlaufend<br />
nach, was sie beschäftigt, welche Ängste und Befürchtungen sie belasten,<br />
aber auch welche Hoffnungen sie hegen und welche Ziele sie verfolgen.<br />
Wir tun dies auch, indem wir die unschönen und schmerzhaften Aspekte<br />
beim Namen nennen, die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ermutigen,<br />
sich ihren offenen Fragen und Ängsten zu stellen. Dies ist nur<br />
möglich, wenn die Beziehung stimmt. Wir geben zu erkennen, dass wir<br />
um die Brisanz gewisser Themen wissen, dass wir den Schmerz oder<br />
die Ohnmacht verstehen und signalisieren Gesprächsbereitschaft,<br />
lassen aber auch Zeit und Raum für den Prozess, um persönliche Antworten<br />
zu finden. Eingebunden in diese Beziehungspflege sind immer auch<br />
die Angehörigen und Freunde. Sie sind in allen Lebenslagen wichtig und<br />
bedeutsam; ein gemeinsames Verständnis gibt zusätzliche Sicherheit,<br />
ist unterstützend und hilfreich.<br />
Um abschliessend auf die eingangs gestellte Frage nach dem Umgang<br />
mit dem Sterben und dem Tod zurückzukommen, lässt sich sagen, dass<br />
all diese Betreuungsgrundsätze bis zur letzten Phase des Lebens von<br />
hoher Bedeutung sind. Aufgrund der langjährigen, intensiven Begleitung<br />
profitieren wir davon, dass sich ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis<br />
entwickelt hat, das sich nach all den Jahren nicht mehr erschüttern lässt.<br />
Das Meiste ist gesagt, die Auseinandersetzungen zu den diversen Themen<br />
haben stattgefunden, viele Antworten hat jede und jeder für sich<br />
gefunden und alle können klar benennen, was ihnen in der letzten Phase<br />
des Lebens wichtig ist. So gelingt es, in der Wohngruppe, im Spital oder<br />
Zuhause bei den Angehörigen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den<br />
Bedürfnissen der Klientinnen und Klienten bis zuletzt entsprechen.<br />
Frank Habersatter<br />
Leitung Wohnen und stellvertretender Geschäftsführer
18/19<br />
Unser medizinischtherapeutisches<br />
Netzwerk<br />
Arztvisiten<br />
Hilfsmittelversorgung<br />
Pflege<br />
Das MEH hat sich seit den achtziger Jahren auf Klienten mit Duchenne<br />
spezialisiert und hat in diesen Jahren in Zusammenarbeit mit verantwortlichen<br />
Personen des Universitätsspitals und des Kinderspitals angefangen,<br />
systematisch neue Behandlungsmethoden einzusetzen. So wurden regel-<br />
Atemgerätemanagement<br />
Spitalaufenthalte<br />
Notfallversorgung<br />
Ergo- und<br />
Physiothearpie<br />
Orthopädische<br />
Versorgung<br />
Psychologie/<br />
Psychiatrie<br />
Die Komplexität der Krankheitsbilder im MEH, insbesondere der Verlauf<br />
der Muskeldystrophie Duchenne, erfordert eine ganzheitliche Betrachtungsweise<br />
des einzelnen Klienten und eine gut funktionierende Zusammenarbeit<br />
der verschiedenen MEH-internen und -externen Fachbereiche.<br />
Nur so kann gewährleistet werden, dass die Behandlungsstrategien und<br />
-massnahmen dem individuellen Krankheitsverlauf entsprechend geplant,<br />
umgesetzt und evaluiert werden können. Anhand der schematischen<br />
Darstellung zeigt sich, wie komplex unser Netzwerk ist und damit verbunden<br />
sind auch die Herausforderungen.<br />
Gemäss einer aktuellen Studie von Prof. Dr. Konrad Bloch vom Universitätsspital<br />
Zürich, zeigt der Vergleich mit publizierten Daten anderer<br />
Zentren, dass die Bewohner des MEH zu den von Duchenne Muskeldystrophie-Betroffenen<br />
mit der weltweit höchsten Lebenserwartung gehören.<br />
Jetzt kann man sich fragen, woran das liegt. Aus unserer Sicht gibt es<br />
in diesem Zusammenhang mehrere Faktoren, die für diese Entwicklung<br />
ausschlaggebend sind.<br />
mässige Kontrolluntersuche eingeführt, bei denen rechtzeitig erkannt wird,<br />
wann ein Klient unterstützende Beatmung braucht. Dies verhindert eine<br />
zunehmende Erschöpfung, die zu einer Lungenentzündung und zum Tod<br />
führen kann.<br />
Ebenfalls wurde etabliert, Klienten bei zunehmendem Gewichtsverlust im<br />
Rahmen der verschlechterten Beatmungssituation und der zunehmenden<br />
Kau-und Schluckproblematik, eine Magensonde zu legen. Wie dargelegt,<br />
sind viele Bereiche für eine optimale Versorgung und Begleitung der<br />
Duchenne-Betroffenen notwendig. Das MEH deckt hierbei ungefähr<br />
die Hälfte der Bereiche ab und stellt eine enge Zusammenarbeit mit den<br />
restlichen externen Stellen sicher. So werden die regelmässigen Kontrolluntersuche<br />
in der Pneumologie oder des Kinderspitals koordiniert und<br />
die dazugehörigen Vorsorgeuntersuchungen im MEH gemacht. Der Heimarzt<br />
stellt in Absprache mit den Fachärzten die medizinische Versorgung<br />
alltäglicher Gesundheitsprobleme sicher, macht Verlaufskontrollen und<br />
überwacht medikamentöse Therapien. In einer lebensbedrohlichen<br />
Krisensituation wird zwischen ihm, dem Leiter Pflege des MEH und dem<br />
Universitätsspital Zürich eine Triage hergestellt, die die reibungslose und<br />
professionelle Versorgung gewährleistet.<br />
Die orthopädische und therapeutische Versorgung wird ebenfalls in<br />
Zusammenarbeit mit externen Fachstellen übernommen und koordiniert.<br />
Ebenso sind Fachpersonen wie Kinder- und Jugendpsychiater, Erwachsenenpsychiater<br />
und Logopäden bei Bedarf in dieses Netzwerk eingebunden<br />
und stehen den Klienten und Klientinnen zur Verfügung. Die grosse<br />
Herausforderung für das MEH ist es, bei diesem komplexen Gebilde<br />
jederzeit den Überblick zu behalten und zur richtigen Zeit die richtigen<br />
Bereiche/Personen zu aktivieren. Ausschlagbebend dafür ist eine sehr<br />
differenzierte Wahrnehmung, das Vorhandensein von fachlichem Wissen<br />
und ein grosser Erfahrungsfundus. All dies kommt bei der alltäglichen<br />
Betreuung unserer Klienten und Klientinnen in den verschiedensten<br />
Entwicklungsphasen eines jeden Einzelnen zum Tragen und wird durch<br />
unsere Mitarbeitenden der verschiedensten Professionen sichergestellt.<br />
Wir können heute sagen, dass all diese Fachbereiche optimal ineinander<br />
greifen und gut ausbalanciert sind. Damit können wir den Duchenne-<br />
Betroffenen im MEH eine qualitativ hochstehende Versorgung und somit<br />
eine wichtige Grundlage bieten, um ein hohes Mass an Lebensqualität<br />
zu erreichen. Dies gelingt vielleicht nicht immer, aber wir sind permanent<br />
bestrebt das Optimum zu erreichen.<br />
Michael Rosche Leiter Pflege und Therapie
20/21<br />
Bedingungen bereitstellen<br />
für bestmögliche Entfaltung<br />
unter sich stetig verschlechternden Bedingungen mit der Frage nach ihrer<br />
Lebensqualität auseinandersetzen.<br />
Die Herausforderung, als Bewohnerin oder als Bewohner des MEH eine<br />
möglichst hohe Zufriedenheit zu erlangen, scheint mir nicht ganz einfach.<br />
Dem Bedürfnis nach Freiheit und Individualität steht ein zunehmend<br />
grösser werdender Pflege- und Assistenzbedarf, das ständige Umgeben<br />
sein von MEH-Mitarbeitenden sowie die Anwesenheit der anderen<br />
Be wohnerinnen und Bewohner gegenüber. Alles Einschränkungen, die dem<br />
Freiheitsdrang Schranken entgegenzusetzen drohen.<br />
Das MEH und damit auch die Mathilde Escher-Stiftung möchten für die<br />
Klientinnen und Klienten eine hohe Pflege- und Lebensqualität erreichen.<br />
Aber ist dies objektiv wirklich messbar?<br />
Selber von einer Körperbehinderung betroffen, auch von Pflege- und<br />
Assistenzdienstleistungen abhängig und mit Erfahrungen als ehemaliger<br />
Bewohner einer Institution für Menschen mit Behinderung, betrachte<br />
ich als Stiftungsrat die Wohnsituation der Klientinnen und Klienten ab und<br />
zu aus einer etwas anderen Warte als meine Kolleginnen und Kollegen.<br />
Das Ziel des Engagements aller muss sein, dass ein möglichst hoher<br />
Anteil der Klientinnen und Klienten sagt: «Im MEH habe ich eine gute<br />
Lebens qualität, und es ist mir wohl hier.» Wir müssen alles dafür geben,<br />
die vorhandenen Mittel so zu verwenden, dass jede Klientin und jeder<br />
Klient für sich die maximale Autonomie und Selbstbestimmung wahrnehmen<br />
kann, dies möglichst in jedem Bereich seines Lebens. Mir und<br />
meinen Kolleginnen und Kollegen im Stiftungsrat ist bewusst, dass dieser<br />
Umgang mit dem Thema Lebensqualität für alle Beteiligten eine ständige<br />
Gratwanderung bedeutet; sowohl für die Mitarbeitenden im MEH als<br />
auch für die mehrheitlich von einer progredienten Behinderung betroffenen<br />
Klientinnen und Klienten. Sie müssen sich seit Kindheit intensiv und<br />
Gemäss unserem Leitbild sind die Achtung der individuellen Bedürfnisse,<br />
die Selbstbestimmung und die Eigenverantwortung unserer Klientinnen<br />
und Klienten von zentraler Bedeutung. Daher ist es unsere Aufgabe als<br />
Stiftungsräte und Mitarbeitende, alle unsere Klientinnen und Klienten<br />
als Individuum mit eigenen Bedürfnissen und Lebenseinstellungen ernst<br />
zu nehmen und zu unterstützen, indem wir Bedingungen zur bestmöglichen<br />
Entfaltung bereitstellen. Somit können wir einen wichtigen Beitrag<br />
zur Erlangung von hoher Lebensqualität leisten. Aus eigener Erfahrung<br />
auf beiden Seiten weiss ich, dass es nicht immer einfach ist, jemanden<br />
bei etwas zu unterstützen, das man selber aus verschiedenen Gründen<br />
nicht gutheisst. Trotzdem ist es wichtig und richtig, jeden Menschen für<br />
sich individuell seine Lebensqualität definieren zu lassen und danach zu<br />
streben, auch wenn – oder gerade weil – er oder sie von einer schweren<br />
Körperbehinderung betroffen ist. Das kann heissen, man tut auch einmal<br />
etwas, von dem man von Beginn weg weiss, dass es beispielsweise<br />
gesundheitlich nicht förderlich ist. Aber wenn es Spass macht, hat es<br />
einen sehr positiven Einfluss auf die subjektiv empfundene Lebensqualität.<br />
Wenn wir es schaffen, die tägliche Arbeit im MEH auf allen Hierarchieebenen<br />
auf dieses Ziel auszurichten und hin und wieder – wie in diesem<br />
<strong>Jahresbericht</strong> – Stimmen von Klientinnen und Klienten einzufangen, die<br />
von ihrer Lebensqualität berichten, dann haben wir alle gute Arbeit geleistet<br />
und dürfen stolz auf uns sein.<br />
Der Leser oder die Leserin möge mir zuletzt noch eine persönliche Anmerkung<br />
erlauben: Ich selber gehe tagtäglich Kompromisse ein, um im<br />
Rahmen meiner Behinderung die selbstständige Wohnform zusammen mit<br />
meiner Partnerin zu erhalten und so unsere Lebensqualität maximieren<br />
zu können. Sollte aber der Tag kommen, an dem ich wieder auf institutionelles<br />
Wohnen angewiesen bin, käme das MEH in die engere Wahl.<br />
René Kälin Mitglied des Stiftungsrats
22/23<br />
Bericht zur Rechnung<br />
-<br />
Seit 2012 haben sich die behördlichen Vorgaben für die Finanzierung der<br />
Leistungsangebote durch die öffentliche Hand sowie das Krankenversicherungsgesetz<br />
im Bereich der Pflegefinanzierung nur unwesentlich ver ändert.<br />
Da auch die Rechnungslegungsgrundsätze Swiss GAAP FER 21 unverändert<br />
anzuwenden waren, präsentieren sich <strong>Jahresbericht</strong> und Jahresrechnung<br />
in beinahe unveränderter Form. Damit einher geht eine leichtere Interpretation<br />
der Veränderungen in Bilanz und Erfolgsrechnung gegenüber dem<br />
Vorjahr.<br />
Die nachfolgenden Erläuterungen zum Ergebnis <strong>2014</strong> beziehen sich auf<br />
den in diesem <strong>Jahresbericht</strong> abgedruckten Auszug aus der Jahresrechnung<br />
respektive auf hervorzuhebende Auffälligkeiten. Die Jahresrechnung<br />
steht in all ihren Teilen interessierten Leserinnen und Lesern auf unserer<br />
Homepage als Download zur Verfügung. Dort werden insbesondere auch<br />
Nebenrechnungen wie die Kapitalveränderung, der Anlagespiegel und neu<br />
eine nach der direkten Methode berechnete Geldflussrechnung präsentiert.<br />
Einige der nachfolgenden Erläuterungen können direkt aus den Nebenrechnungen<br />
herausgelesen werden.<br />
Bereichsrechnung MEH Die Bereichsrechnung MEH präsentiert vor der<br />
Entnahme aus den Schwankungsfonds der öffentlichen Hand einen Verlust<br />
von CHF 288’028. Tieferen Erträgen von rund CHF 200’000 aus der<br />
Leistungsabrechnung aufgrund teilweise tieferer Tarife stehen um rund<br />
CHF 275’000 höhere Personalkosten gegenüber. Die höheren Personalkosten<br />
sind eine Folge der Pflegheimanerkennung respektive der damit verbundenen<br />
strengeren Vorgaben bezüglich Ausbildung des Pflegepersonals,<br />
sowie auch des höheren Aufwands für Ersatzpersonal wegen schwangerschafts-,<br />
krankheits- und unfallbedingten Ausfällen.<br />
Der Verlust konnte bilanziell über die Entnahme aus dem dafür vorgesehenen<br />
Schwankungsfonds gedeckt werden. So resultiert nach der<br />
Zuweisung an die Schwankungsfonds eine rote Null. Dieses Ergebnis<br />
entspricht den Erwartungen, wonach nach korrekter Budgetierung und<br />
Abrechnung mit der öffentlichen Hand weder ein Gewinn noch ein Verlust<br />
aus den Angeboten zu resultieren hat.<br />
Per 31.12.<strong>2014</strong> beschäftigte das MEH insgesamt 162 (im Vorjahr 154)<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umfang von 94 Vollzeitstellen (89).<br />
Diese Zunahme ist insbesondere auf den oben erwähnten höheren Bedarf<br />
nach Aushilfspersonal zurückzuführen.<br />
.<br />
Konsolidierte Betriebsrechung Die Stiftungsrechnung zeigt einen<br />
erfreulichen Gewinn von CHF 70’985. Dazu führten, neben der jährlich<br />
aufzulösenden Rückstellung für die Finanzierung der Unterdeckung<br />
der Beamtenversicherungskasse BVK, tiefere Unterhalts- und Reparaturarbeiten<br />
und eine leicht höhere Mieteinnahme aus der Verrechnung<br />
an das Heim. Die Stiftung konnte zudem Spendeneingänge im Umfang<br />
von CHF 186’150 und Investitionsbeiträge der öffentlichen Hand<br />
im Umfang von CHF 192’413 für Sanierungsarbeiten, die noch im 2012<br />
ausgeführt wurden, verzeichnen. Für nicht anrechenbare Leistungen<br />
an Klientinnen und Klienten wurden rund CHF 114’000 zweckgebundene<br />
Fondsmittel verwendet<br />
Konsolidierte Bilanz Die Flüssigen Mittel reduzierten sich zum Vorjahr<br />
um CHF 1’053’000. Dieser tiefere Bestand ist insbesondere mit der<br />
vorterminlichen Rückzahlung eines Kredits von CHF 1’000’000 an die<br />
Stadt Zürich begründet. Weiter fällt die Zunahme der Wertschriften<br />
um CHF 410’000 auf: Diese Zunahme ist die Folge der guten Performance<br />
des gesamten Portfolios sowie das Resultat von einem tieferen Anteil<br />
des in flüssigen Mitteln gehaltenen Teils des Portfolios. Das Anlagevermögen<br />
reduzierte sich um die jährliche Abschreibungstranche. Im Vergleich<br />
zu den Vorjahren stehen relativ wenige Neuanschaffungen dagegen.<br />
Ausblick Was ich im Vorjahr an dieser Stelle ankündigte, wird nun Tatsache:<br />
Kostendeckend zu arbeiten gestaltet sich zunehmend schwieriger.<br />
Wichtig wird es sein, mit dem Sozialamt des Kantons Zürich kostendeckende<br />
Tarife vereinbaren zu können (vgl. Ausblick auf Seite 7). Da<br />
nun ab 2015 auch das Volksschulamt seinerseits von seinen Reserven<br />
in den Büchern des MEH zehrt (Finanzierung des Restdefizits über den<br />
Schwankungsfonds Sonderschule), wird es zwangsläufig zu einer Verknappung<br />
unserer flüssigen Mittel kommen. Weil zudem der Neubau<br />
CUBUS noch für Jahre die Betriebsrechnung der Stiftung mit Abschreibungen<br />
belasten wird, sind mittelfristig einige Klippen zu umschiffen.<br />
Jürg Roffler Geschäftsführer MEH
24/25<br />
Bereichsergebnisse des MEH<br />
vom 01.01. bis 31.12.<br />
Beträge in CHF<br />
Schule<br />
Ausbildung<br />
Erwachsene<br />
MEH<br />
MEH<br />
<strong>2014</strong><br />
2013<br />
<strong>2014</strong><br />
2013<br />
<strong>2014</strong><br />
2013<br />
<strong>2014</strong><br />
2013<br />
Betriebsertrag<br />
Ertrag für erbrachte Leistungen:<br />
Sonderschule<br />
2’534’777<br />
2’471’731<br />
2’534’777<br />
2’471’731<br />
Berufliche Ausbildung<br />
1’143’032<br />
1’085’049<br />
1’143’032<br />
1’085’049<br />
Erwachsenenbereich<br />
7’295’964<br />
7’590’032<br />
7’295’964<br />
7’590’032<br />
Übrige Erträge<br />
13’588<br />
25’256<br />
6’341<br />
6’582<br />
70’348<br />
50’509<br />
90’277<br />
82’347<br />
Erlösminderungen und Veränderung Delkredere<br />
–28’895<br />
–2’500<br />
–28’895<br />
–2’500<br />
Total Betriebsertrag<br />
2’548’365<br />
2’496’987<br />
1’149’373<br />
1’091’631<br />
7’337’417<br />
7’638’041<br />
11’035’155<br />
11’226’659<br />
Betriebsaufwand<br />
Personalaufwand<br />
–1’913’902<br />
–1’861’888<br />
–974’411<br />
–819’743<br />
–6’289’270<br />
–6’221’107<br />
–9’177’583<br />
–8’902’738<br />
Mietzins<br />
–104’240<br />
–102’466<br />
–53’689<br />
–45’945<br />
–348’896<br />
–343’529<br />
–506’825<br />
–491’940<br />
Energie- und Wasseraufwand<br />
–33’776<br />
–37’991<br />
–17’276<br />
–16’894<br />
–113’290<br />
–127’877<br />
–164’342<br />
–182’762<br />
Haushalts- und Lebensmittelaufwand<br />
–42’896<br />
–44’634<br />
–26’299<br />
–21’393<br />
–218’385<br />
–228’009<br />
–287’580<br />
–294’036<br />
Unterhalt, Reparaturen und Ersatzanschaffungen<br />
–68’546<br />
–57’170<br />
–35’605<br />
–25’768<br />
–237’658<br />
–208’818<br />
–341’809<br />
–291’756<br />
Übriger Sachaufwand und Transportkosten<br />
–297’099<br />
–309’404<br />
–26’638<br />
–26’255<br />
–68’961<br />
–57’165<br />
–392’698<br />
–392’824<br />
Büro- und Verwaltungsaufwand<br />
–52’914<br />
–49’362<br />
–28’933<br />
–23’568<br />
–162’700<br />
–150’732<br />
–244’547<br />
–223’662<br />
Medizinischer Bedarf<br />
–4’091<br />
–4’045<br />
–2’447<br />
–1’772<br />
–20’705<br />
–19’443<br />
–27’243<br />
–25’260<br />
Abschreibungen<br />
–31’069<br />
–30’521<br />
–19’776<br />
–17’683<br />
–130’493<br />
–137’509<br />
–181’338<br />
–185’713<br />
Finanzerfolg<br />
168<br />
494<br />
84<br />
216<br />
530<br />
1’557<br />
782<br />
2’267<br />
Total Betriebsaufwand<br />
–2’548’365<br />
–2’496’987<br />
–1’184’990<br />
–998’805<br />
–7’589’828<br />
–7’492’632<br />
–11’323’183<br />
–10’988’424<br />
Ausserordentlicher Erfolg<br />
0<br />
0<br />
Ergebnis vor Zuweisung Schwankungfonds<br />
0<br />
0<br />
–35’617<br />
92’826<br />
–252’411<br />
145’409<br />
–288’028<br />
238’235<br />
Schwankungsfonds (Zuweisung)<br />
35’617<br />
–92’826<br />
252’334<br />
–150’417<br />
287’951<br />
–243’243<br />
Jahresergebnis (Überschuss/Fehlbetrag)<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
–77<br />
–5’008<br />
–77<br />
–5’008
26/27<br />
Betriebsrechnung der<br />
Mathilde Escher-Stiftung<br />
MEH-Rechnung und Stiftungsrechnung konsolidiert<br />
vom 01.01. bis 31.12.<br />
Beträge in CHF<br />
Bilanz der<br />
Mathilde Escher-Stiftung<br />
MEH-Bilanz und Stiftungsbilanz konsolidiert<br />
per 31.12.<br />
Beträge in CHF<br />
<strong>2014</strong><br />
2013<br />
<strong>2014</strong><br />
2013<br />
Aktiven<br />
Betriebsertrag<br />
Spendenerträge<br />
Investitionsbeiträge der öffentlichen Hand<br />
Ertrag für erbrachte Leistungen:<br />
Sonderschule<br />
Berufliche Ausbildung<br />
Erwachsenenbereich<br />
Übrige Erträge<br />
Erlösminderungen und Veränderung Delkredere<br />
Total Betriebsertrag<br />
Betriebsaufwand<br />
Personalaufwand<br />
Mietzins<br />
Energie- und Wasseraufwand<br />
Haushalts- und Lebensmittelaufwand<br />
Unterhalt, Reparaturen und Ersatzanschaffungen<br />
Übriger Sachaufwand und Transportkosten<br />
Büro- und Verwaltungsaufwand<br />
Medizinischer Bedarf<br />
Abschreibungen<br />
Auslagen für Klientinnen und Klienten<br />
Total Betriebsaufwand<br />
Finanzerfolg<br />
186’150<br />
192’413<br />
2’534’777<br />
1’143’032<br />
7’295’964<br />
90’277<br />
–28’895<br />
11’413’718<br />
–9’071’584<br />
–12’885<br />
–164’341<br />
–287’580<br />
–357’229<br />
–400’527<br />
–282’160<br />
–27’243<br />
–1’188’537<br />
–114’083<br />
–11’906’169<br />
–78’141<br />
412’689<br />
2’471’731<br />
1’085’049<br />
7’590’032<br />
82’347<br />
–2’500<br />
11’639’348<br />
–8’832’738<br />
–10’800<br />
–182’762<br />
–294’037<br />
–365’107<br />
–404’720<br />
–248’004<br />
–25’260<br />
–1’199’308<br />
–96’788<br />
–11’659’523<br />
–121’253<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel<br />
Wertschriften<br />
Forderungen aus Leistungserbringung<br />
Übrige Forderungen<br />
Aktive Abgrenzung Betriebsbeiträge<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
Total Umlaufvermögen<br />
Anlagevermögen<br />
Immobilien<br />
Mobilien<br />
Total Anlagevermögen<br />
Total Aktiven<br />
Passiven<br />
Fremdkapital<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
Übrige Verbindlichkeiten<br />
Passive Abgrenzung Betriebsbeiträge<br />
Passive Rechnungsabgrenzung<br />
Total kurzfristiges Fremdkapital<br />
1’368’805<br />
4’049’821<br />
1’781’539<br />
18’043<br />
79’781<br />
7’297’989<br />
8’539’334<br />
1’034’507<br />
9’573’841<br />
16’871’830<br />
169’963<br />
157’463<br />
324’380<br />
254’307<br />
906’113<br />
2’421’834<br />
3’639’401<br />
1’999’157<br />
13’510<br />
137’732<br />
221’812<br />
8’433’446<br />
8’786’122<br />
1’110’329<br />
9’896’451<br />
18’329’897<br />
365’525<br />
198’769<br />
280’963<br />
285’256<br />
1’130’513<br />
Ausserordentlicher Erfolg<br />
Ergebnis vor Fondsbewegungen und<br />
Zuweisungen Schwankungsfonds<br />
Fondsergebnis<br />
Zweckgebundene Fonds (Zuweisung)<br />
Zweckgebundene Fonds (Verwendung)<br />
Investitionsbeiträge der öffentlichen Hand (Zuweisung)<br />
Investitionsbeiträge der öffentlichen Hand, Fonds Villa und Cubus<br />
(Verwendung als Abschreibung)<br />
Total Fondsergebnis<br />
Ergebnis vor Zuweisung Schwankungfonds<br />
Schwankungsfonds (Zuweisung)<br />
–570’592<br />
–186’150<br />
114’083<br />
–192’413<br />
618’029<br />
353’549<br />
–217’043<br />
287’951<br />
–99’575<br />
–241’003<br />
–412’689<br />
96’788<br />
611’621<br />
295’720<br />
54’717<br />
–243’243<br />
Darlehen und Festkredite<br />
Rückstellung aufgrund Unterdeckung BVK (Pensionskasse)<br />
Total langfristiges Fremdkapital<br />
Zweckgebundenes Fondskapital<br />
Schwankungsfonds der öffentlichen Hand<br />
Organisationskapital<br />
Stiftungskapital<br />
Schwankungsreserve für Wertschriften<br />
Erneuerungsfonds Immobilien<br />
Freie Reserven<br />
Ergebnisvortrag<br />
Jahresergebnis (Überschuss/Fehlbetrag)<br />
Total Organisationskapital<br />
8’400’000<br />
564’000<br />
8’964’000<br />
696’375<br />
1’296’859<br />
5’000’000<br />
490’000<br />
321’470<br />
150’000<br />
–1’023’895<br />
70’908<br />
5’008’483<br />
9’400’000<br />
670’000<br />
10’070’000<br />
624’309<br />
1’567’500<br />
5’000’000<br />
490’000<br />
321’470<br />
150’000<br />
–835’369<br />
–188’526<br />
4’937’575<br />
Jahresergebnis (Überschuss/Fehlbetrag)<br />
70’908<br />
–188’526<br />
Total Passiven<br />
16’871’830<br />
18’329’897
28/29<br />
Spenden –<br />
Nachweis und Verwendung<br />
Bericht der Revisionsstelle<br />
Beträge in CHF<br />
<strong>2014</strong><br />
Spenden<br />
Vergabestiftungen<br />
Ernst Göhner Stiftung, Zug<br />
Hand in Hand Anstalt, Balzers<br />
Mareina Stiftung, Küsnacht ZH<br />
Walder-Graf-Stiftung, Feldbach<br />
David Rosenfeld‘sche Stiftung, Zürich<br />
Ernst Th. Bodmer Stiftung, Zürich<br />
Hans Vogel-Stiftung, Zürich<br />
Krokop-Stiftung, Zürich<br />
100’000<br />
5’000<br />
5’000<br />
5’000<br />
4’000<br />
3’000<br />
3’000<br />
1’000<br />
Legate<br />
0<br />
Firmen<br />
25’020<br />
Kirchen, Gemeinden<br />
Gemeinde Erlenbach, Erlenbach ZH<br />
1’000<br />
Trauerspenden<br />
5’058<br />
Diverse weitere Spenden<br />
29’072<br />
Total<br />
Davon Spendeneinnahmen für die Sanierung Villa.*<br />
186’150<br />
107’500<br />
Verwendung<br />
Fonds Allgemeine Zwecke<br />
Individuelle Freizeitaktivitäten sowie Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke<br />
43’567<br />
Fonds Reisen<br />
Im Jahr <strong>2014</strong> wurden vier Gruppenreisen durchgeführt: Besuch des Paléo Festival<br />
in Nyon; Besuch der Elektro-Rollstuhlhockey-Weltmeisterschaft in München sowie<br />
Städtereisen nach Heidelberg und Ljubliana.<br />
70’517<br />
*Sanierung Villa<br />
Die Verwendung von CHF 107’500 wird im Zusammenhang mit der Schlussabrechnung,<br />
voraussichtlich im Jahr 2015, erfolgen.<br />
Total<br />
114’084<br />
Die Mathilde Escher-Stiftung ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen.<br />
Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern!
30/31<br />
Das Angebot im Überblick<br />
Mathilde Escher-Stiftung<br />
Wohngruppe 2<br />
6 Bewohner/innen<br />
2 Externe<br />
Wohngruppe 5<br />
10 Bewohner/innen<br />
Wohngruppe 3<br />
6 Bewohner/innen<br />
2 Externe<br />
Wohngruppe 6<br />
12 Bewohner/innen<br />
Wohngruppe 4<br />
6 Bewohner/innen<br />
2 Externe<br />
Gemäss Artikel 2 der Statuten führt die Stiftung das Mathilde Escher-<br />
Heim, welches bildungsfähigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />
mit einer Körperbehinderung, vor allem Muskeldystrophie Typ Duchenne,<br />
Betreuung, Pflege, Wohnen, Arbeit und individuelle Förderung, insbesondere<br />
Schulung, Berufsbildung und Beschäftigung bietet.<br />
Statuten und Organisationsreglement datieren vom 26. November 2004.<br />
Stiftungsrat<br />
Tagesgruppe 1<br />
8 Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Tagesgruppe 2<br />
8 Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Wolfisberg Carlo Dr. Präsident, Uster, seit 1997<br />
Schiller Marianne Vizepräsidentin, Zürich*, seit 1998, Präsidentin der Heimkommission<br />
Bachmann Ruedi Quästor, Uster*, seit 2011<br />
Kälin René Zürich*, seit 2013<br />
Physiotherapie<br />
Ergotherapie<br />
Lindemann Eva Rüschlikon, seit 2013<br />
Möckli Walter Uitikon*, seit 2004<br />
Schieler Ernst Horgen*, seit 2006<br />
Soder Regina Zürich*, seit 2013<br />
Padden Schneiter Beth Dr. Zürich, seit 2011<br />
Sonderschule<br />
16 Plätze Primarund<br />
Sekundarstufe<br />
* Mitglied der Heimkommission<br />
Geschäftsführung Mathilde Escher-Heim<br />
Roffler Jürg Knonau, seit 1996<br />
IV-Ausbildung<br />
10 Plätze<br />
geschützte<br />
Werkstätte<br />
40 Arbeitsplätze<br />
Aufsichtsorgane<br />
Ausbildungsabteilung: Volksschulamt des Kantons Zürich<br />
Sonderschulbereich: Volksschulamt des Kantons Zürich<br />
Erwachsenenbereich: Sozialamt des Kantons Zürich<br />
Stiftung: Finanzdepartement der Stadt Zürich<br />
Revisionsstelle<br />
PRÜFAG, Zürich, seit 2000<br />
Beratung<br />
Für die medizinische Grund- und Akutversorgung und die orthopädische Behandlung<br />
arbeiten wir eng mit dem Kinderspital Zürich, der Universitätsklinik Zürich USZ und der<br />
Klinik Balgrist zusammen.<br />
Postkonto<br />
Mathilde Escher-Stiftung 80-3166-8, IBAN: CH45 09000000 8000 3166 8<br />
Die zwei Wohngruppen 5 und 6 vom Haus CUBUS sind auf der Zürcher Pflegeheimliste.<br />
Impressum<br />
Konzept: Meta-Cultura; MEH: Jürg Roffler, Michael Rosche<br />
Redaktionelle Bearbeitung: Mirjam Kappeler<br />
Grafik: Elisabeth Sprenger<br />
Fotos: Niklaus Spörri; Fundus MEH<br />
Druck: Haas Offsetdruck
MEH<br />
Lengghalde 1 8008 Zürich<br />
T 044 389 62 00<br />
www.meh.ch<br />
www.creation-handicap.ch<br />
MEH Eine Organisation der Mathilde Escher-Stiftung