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Risiken<br />

Das Sterblichkeitsrisiko und schwerwiegende<br />

Komplikationen sind höher<br />

als bei den einfachen Eingriffen.<br />

Allerdings nicht wegen der Operationstechnik,<br />

sondern wegen den weit<br />

gewichtigeren und damit kränkeren<br />

Patientinnen und Patienten. Auch<br />

Blutungen, Wundinfekte, Lungenentzündungen<br />

und Narbenbrüche gehören<br />

zu den allgemeinen Risiken.<br />

Frühe Komplikationen<br />

Gefürchtetste Komplikation ist<br />

wiederum das Nahtleck. Daneben<br />

die Thrombose und Embolie und<br />

wie oben erwähnt, die Blutung.<br />

Späte Komplikationen<br />

Die Nahtschrumpfung tritt bei rund<br />

fünf Prozent der Betroffenen innerhalb<br />

von vier bis sechs Wochen nach der<br />

Operation auf. Drei Prozent leiden<br />

unter einem Anastomosengeschwür<br />

am neuen Übergang vom Magen in<br />

den Darm. Säurehemmende Medikamente<br />

sind lebenswichtig, da solche<br />

Geschwüre durchbrechen oder heftig<br />

bluten können.<br />

Der Magenbypass kann zu «scharf»<br />

sein. Rund drei bis vier Prozent der<br />

Betroffenen entwickeln chronische<br />

Durchfälle oder schwere Eiweissmangelzustände.<br />

Patientinnen und<br />

Patienten mit chronischen Durchfällen<br />

müssen nach der Stuhluntersuchung<br />

meistens erneut operiert werden,<br />

wobei die Verdauungsstrecke verlängert<br />

wird. Eiweissmangelzustände können<br />

unter Umständen durch Eiweisszusätze<br />

zum Essen verbessert werden. Wenn<br />

dies nicht ausreicht, muss auch hier<br />

eine Zweitoperation geplant werden.<br />

Vorteile<br />

Der Gewichtsverlust ist noch höher<br />

als bei Magenbändern und dem<br />

Standard-Magenbypass und beträgt<br />

um die 70 bis 80 Prozent des<br />

Übergewichts.<br />

Die für alle einschnürenden Verfahren<br />

typischen Gewichtswiederanstiege<br />

nach zwei bis drei Jahren kommen bei<br />

malabsorptiven Eingriffen nicht vor.<br />

Rund drei bis vier Prozent der Operierten<br />

erfahren innere Hernien, das heisst<br />

Darmabknickungen. Diese treten eher<br />

mild in Form von Koliken nach dem Essen<br />

auf und müssen in der Regel reoperiert<br />

werden. Es gibt aber auch akute Darmverschlüsse<br />

(0,5 – 1%). Solche sind<br />

lebensgefährlich und eine Notoperation<br />

innerhalb von kurzer Zeit ist unumgänglich.<br />

Nachteile<br />

Der Hauptnachteil liegt in den<br />

Mangelerscheinungen. Diese treten<br />

fast immer auf und sind zum Teil<br />

erheblich. Patientinnen und Patienten<br />

die sich nicht nachkontrollieren lassen,<br />

können an den Mangelerscheinungen<br />

sterben oder bleibende Gesundheitsschäden<br />

wie Osteoporose, Nierensteine,<br />

Nierenschädigung, Haarausfall<br />

davon tragen. Sämtliche fettlöslichen<br />

Vitamine müssen regelmässig ersetzt<br />

werden.<br />

Ein weiterer Nachteil sind die stinkenden<br />

Fettstühle. Stuhlentleerungen<br />

sind zwischen drei und fünf Mal pro<br />

Tag die Regel. Der Stuhlgang ist breiig.<br />

Wind und Stuhlgang können derart<br />

störend stinken, dass Betroffene sich<br />

sozial zurückziehen. Diese Nebenerscheinungen<br />

können durch Auswahl<br />

der Nahrung und auch durch Medikamente<br />

günstig beeinflusst werden.<br />

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