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Aschendämmerung 2019

Multimediales Buchprojekt mit Lyrik und einer Kurzgeschichte, die inhaltlich sowohl Prequel als auch Fortsetzung von "Seelenwerke" ist. Inklusive Soundtrack und Video unserer Band ANIMA MORTALIS

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1


Kapitel<br />

Seite<br />

Prolog 4<br />

Von den Ungeborenen 5<br />

Der Weisheit Lichterglanz 6<br />

Brief an ein unbekanntes Herz 7<br />

Zeit des Lebens 9<br />

Ein willkommener Gast 10<br />

Botschaften des Augenblicks 11<br />

Vom Flug des Windes 13<br />

Heimgang 14<br />

Herzensweihe 15<br />

Gottes Knechtschaft 16<br />

Gewitternacht 17<br />

Von der Bruderliebe 19<br />

Quelle des Schicksals 22<br />

Epik 23<br />

<strong>Aschendämmerung</strong> 25<br />

Der Winter Saat 27<br />

Heimat 28<br />

Die Liebe II 29<br />

Gedankentanz 30<br />

Geheimnis der Taufe 32<br />

2


Kindesstaub<br />

Stumme Gefährten<br />

33<br />

34<br />

Spiegelschritt 35<br />

Wenn Stille thront 38<br />

Vom Bündnis jener Seelen 39<br />

Fremder Atem 41<br />

Weg des Lichts 43<br />

Sturmbringer 45<br />

...und ewig rast das Herz... 46<br />

Lebenslehre 48<br />

Der Jahre gleitend Tanz 50<br />

Engel unter uns 52<br />

Im Antlitz dieser Worte 54<br />

Der Leidenschaft Verrat 55<br />

Momente träumen Erinnerungen 56<br />

Der Sommer tiefen Grund 58<br />

Fluch der Schrift 59<br />

Epilog 60<br />

Seelenreise (Bonus) 62<br />

Anima Mortalis 67<br />

3


Prolog<br />

Jede Stufe auf dem Weg<br />

nach unten steige ich bedächtig hinab.<br />

Das Hallen jeden Schrittes begleitet mich<br />

und lässt die Stille als bedrohlichen Gefährten<br />

erscheinen.<br />

Dunkel tanzen Schatten an den Wänden,<br />

doch das Feuer in der Mitte des Raumes verheißt Wärme,<br />

Licht und Ruhe.<br />

Was der Tag außerhalb dieser Mauer wohl zu tun<br />

vermag?<br />

Reißen Herbsthände an den Blättern,<br />

zerfließt der Schnee stumm mit dem Land,<br />

erklingt bereits des Frühlings` Schrei,<br />

oder betrachtet eine leidenschaftliche Sonne die Erde?<br />

Ich nehme auf jenem Stuhl Platz,<br />

der in der Mitte des Raumes vor dem Feuer auf mich<br />

wartet.<br />

Wohlig kriecht jede Wärme in meinen Körper,<br />

flackerndes Licht lässt die Schatten tanzen<br />

und meine Augen mit den Flammen träumen.<br />

Jenes Licht bringt den Flammen neue Schriften,<br />

tauft das Feuer mit neuen Geschichten, bis<br />

die <strong>Aschendämmerung</strong> beginnt...<br />

4


Von den Ungeborenen<br />

Welches Licht strahlt mir entgegen,<br />

wenn ich in deine Augen blicke?<br />

Unbekannt und doch vertraut<br />

erscheint mir deine Nähe.<br />

In deinem Gesicht spiegeln sich<br />

so viele Facetten meines Lebens wieder.<br />

Doch ungeschrieben vom Lebensweg,<br />

strahlt mir den Gesicht voll Unschuld entgegen,<br />

gleich einem weißen Blatt Papier...<br />

Dein Sein erfüllt mein Leben mit Sinn,<br />

nicht wissend woher diese Wärme kommt.<br />

Kein Verlangen, nur Wärme empfinde ich<br />

im Licht deiner Nähe...<br />

Dann<br />

öffne ich meine Augen,<br />

reise im Kopf viele Jahre zurück.<br />

Neben mir liegt schlafend mein Herz<br />

und ich beginne zu verstehen,<br />

dass du noch nicht geboren bist,<br />

dass deine Wärme (noch) lediglich<br />

in meinem Herzen ruht, wartend<br />

eines Tages Fleisch zu werden<br />

und jenen Augenblick zu leben, den<br />

ich bereits heute klar geträumt...<br />

5


Der Weisheit Lichterglanz<br />

Trachte nicht nach jenem Auge,<br />

das diese Welt in ihrem Glanz erhellt.<br />

Ist es ein weiser Gast in unserer Welt, oder wirft es<br />

seit Anbeginn der Zeiten Blicke auf uns, um<br />

sie jenem Gott zu zuflüstern, an den bereits<br />

unsere Väter und Mütter glaubten?<br />

Unsterblich scheint jenes Himmels Aug´ und doch<br />

vermag es seinen Platz einzutauschen gegen<br />

seiner nächtlichen Schwester, welche unsere Welt<br />

in weißem Licht zu tauchen beliebt.<br />

Doch in jenen Stunden, in der sich unser Licht<br />

anschickt in den Schoß der Erde einzufahren,<br />

erkennt das Herz, welchen Weg wir alle gehen müssen,<br />

das eines Tages auch unsere Nacht anbricht.<br />

Die Welt weiß auch Unsterblichkeit zu umarmen,<br />

der Sonne selbst einen Schlafplatz zu bereiten, um<br />

Weisheiten in der Dämmerung ewig tanzen zu lassen....<br />

6


Brief an ein unbekanntes Herz<br />

Was ist es nur,<br />

das meinen Atem in seinem Schritt lähmt?<br />

Was mein Herz zu jenem unbekannten Flug antreibt,<br />

mit ungewissem Ziel, nur mit jenem altbekannten Feuer,<br />

das mich wärmt und verbrennt...<br />

Deine Augen lassen die meine erstarren,<br />

tief in meine Seele tauchst du ein,<br />

in der Ewigkeit eines einzigen Augenblicks.<br />

Keine Worte, nur reißende Blicke verbinden<br />

was mir noch vor kurzem unbekannt.<br />

Dein Gesicht ist meinen Augen noch eine Fremde,<br />

und doch<br />

bist du meiner Seele bereits seit meinen Träumen<br />

ein treuer Freund.<br />

Die alte Sehnsucht keimt in mir,<br />

sucht meine Wärme dich zu finden,<br />

den Sternen zu künden, dass<br />

hier ein suchend Herz sich deiner sehnt,<br />

auf dass jene unzählige Augen des Himmels<br />

dir von meiner Existenz erzählen, auf dass<br />

wir uns eines Tages begegnen werden.<br />

7


Vielleicht nur als Gefährten<br />

eines gemeinsamen Weges, vielleicht aber auch<br />

als Geliebte für den Rest unseres Lebens.<br />

In dieser Nacht, in der ich deinen Namen<br />

noch nicht kenne, sollst du wissen, dass<br />

meine Gedanken bereits deine Nähe suchten,<br />

dich zu finden hofften.<br />

Obgleich du nur in meinen Träumen existierst,<br />

du nie geboren wurdest oder du<br />

lediglich einen Gedanken von mir entfernt,<br />

sende ich dir einige Herzschläge als gute Boten aus,<br />

auf dass sie dir jenes Feuer spenden<br />

durch das ich lebe, in dem ich<br />

dich liebe...<br />

8


Zeit des Lebens<br />

Es gibt eine Zeit zum Reden,<br />

es gibt eine Zeit zum Feiern.<br />

Es gibt eine Zeit zum Lachen,<br />

es gibt eine Zeit zum Reisen.<br />

Es gibt eine Zeit für Tränen,<br />

es gibt eine Zeit zum Sehnen.<br />

Es gibt eine Zeit in Hass,<br />

es gibt eine Zeit zum Rasten.<br />

Es gibt eine Zeit zu Trauern,<br />

es gibt eine Zeit zu L(i)eben.<br />

Wir können nur bestimmen,<br />

was wir mit der Zeit anfangen,<br />

die uns gegeben ist, mit wem wir sie teilen<br />

und wann wir alleine verweilen, um<br />

uns selbst zuzuhören.<br />

Gewidmet jenen, die viel zu früh, und/oder nach einem<br />

langen Lebensweg von uns gegangen sind. Ich werde<br />

euch nie vergessen...<br />

9


Ein willkommener Gast<br />

Gütig trägt der Wind einen neuen Tag heran.<br />

Am Ufer empfängt mein Auge die ersten Sonnenstrahlen,<br />

die sich zärtlich mit dem See vereinen.<br />

Ein alter Baum trinkt bedächtig von der jungen Flut,<br />

und obgleich der Tag seinen ersten Atem hinausträgt,<br />

breitet mein Herzschlag<br />

bereits seine Gedankenflügel aus,<br />

um einen weiteren Tag<br />

als Gast willkommen zu heißen.<br />

10


Botschaften des Augenblicks<br />

Verschleiert ist mein Gang,<br />

in meinen Augen spiegelt sich Weisheit,<br />

stille Hoffnung nährend dass mein Gegenüber<br />

nie meine Unsicherheit erblicken möge.<br />

Im Gespräch<br />

rauscht jedes Wort an mir vorbei,<br />

nur meine Augen sind geduldige Zuhörer<br />

die jeder Bewegung eine Geschichte entlocken,<br />

die kein Wort zu blenden vermag, wenn<br />

sie das Herz des anderen zu erkunden suchen.<br />

Jedem Auge,<br />

das sich meinem Herzen nähert,<br />

weiß ich geschickt zu entkommen.<br />

Fremde Herzen lasse ich<br />

im Kuss der Freundschaft neu erblühen,<br />

ohne die Angst in mir zu hören<br />

dass alles einmal gehen muss,<br />

goldene Momente gemeinsam verlebt,<br />

zu verstaubten Seiten<br />

im Tagebuch des Lebens.<br />

11


Doch jeder Augenblick<br />

im Schoß zweier Herzen gelebt,<br />

lässt mein Blut Feuerkreise ziehen,<br />

umgibt meine Gedanken mit Schwingen,<br />

lässt mich in Leidenschaft erwachen<br />

und meine Unsicherheit besiegen.<br />

12


Vom Flug des Windes<br />

Gütiger Wind, hauchst heimlich deinen Atem<br />

vorbei an Ast und Flur, fernab von jedem Aug´ suchst du<br />

in deiner Reise Trost zu finden.<br />

Dein Schritt lässt Blätter singen und Felder fließen,<br />

Häuserschluchten klagen unter deinem Schritt und selbst<br />

die mächtige Eiche beugt sich deiner Kraft.<br />

Doch wohin trägt deine Reise dich,<br />

an welchem Ort wird dein Atem stranden?<br />

Welche Orte werden jene Augen erkunden, die du<br />

mitgenommen hast auf deiner Reise?<br />

13


Heimgang<br />

Stille scheint ihr ehern Licht,<br />

zu gleiten einher auf ihrem seligen Heimgang.<br />

Funkelnd Wolken, entzündet nicht<br />

jene Geheimnisse die sich um sie ranken,<br />

zu öffnen weit das Weltentor,<br />

in das kein Auge blickt…<br />

Flüsternd Bäume weinen ihren Blätterregen,<br />

Herbstkinder finden ihre Ruh im sanften Moos.<br />

Mächtig glüht der Wolken Atem<br />

und es thront nur der Augenblick, der<br />

sich seiner Existenz gewahr…<br />

Güte und Kälte glänzen gleichermaßen<br />

im Schatten dieses Augenblicks,<br />

zu vollenden jenen Tanz der alten Seelen,<br />

den kein Gedanke je zu erschaffen vermag,<br />

nach dem kein Tod jemals zu trachten sucht,<br />

auf jenem Heimgang, der sich<br />

in deinen Augen wieder spiegelt.<br />

(Songtext ANIMA MORTALIS – „Homewards“)<br />

14


Herzensweihe<br />

Erstrahlt mein Leben in neuem Licht?<br />

Trug ich jene Wärme bereits Jahre in mir?<br />

Erblühten träume stumm in Gedankengluten?<br />

Jahre fortgespült vom Strom der Zeit,<br />

was bleibt, ein Blick in die Unendlichkeit<br />

alter Flammenschriften, in neuem Licht bescheint,<br />

altes Blut, welches nicht mehr um Dunkelheit weint.<br />

Mein Herz, schon so manchem Moment entgleist,<br />

dein Anblick, für immer in mein Herz geschweißt,<br />

unsere Tage in mein Leben eingereiht<br />

und dir mein Leben für immer geweiht.<br />

15


Gottes Knechtschaft<br />

Die Ewigkeit der Sterne<br />

umschlingt jede Lebenszeit,<br />

der Moment schreibt seinen eigenen Atem<br />

in die Jahreszeiten jedes Kosmos...<br />

Eine fremde Sonne<br />

bescheint der Erde Unschuld still,<br />

trampelt blutig Staub hernieder,<br />

um in dieser Welt zu walten.<br />

Kinder des Tages.<br />

der niemals vergeht.<br />

Enkel des Zornes,<br />

die der Hass verweht.<br />

Geblendet vom Glauben<br />

an der Erde Vatergott,<br />

knechtet euresgleichen nieder<br />

auf Geheiß von blinden Vätern.<br />

16


Gewitternacht<br />

Leise umgibt uns<br />

der Atem von Musik; sanft fließt sie aus den Boxen.<br />

In einsamen Stunden hat sie mich schon oft getröstet,<br />

oder meinen Hass voran gepeitscht.<br />

Von draußen hallt<br />

der Fluss des tobenden Gewitters wieder, der<br />

ab und zu Schatten von der Außenwelt<br />

in mein Zimmer entlässt.<br />

Der Duft der Kerzen und die unsterbliche Ruhe,<br />

mit der sich die Zeit nach vorne wälzt,<br />

lässt mich tiefer in diesen Moment versinken.<br />

Du liegst in meinem Bett<br />

und nur die Decke umarmt deine Gestalt, die<br />

friedlich den Schlaf begrüßt.<br />

Dein Haar zerfließt mit dem Bild der Geborgenheit,<br />

dein sündiger Mund ist Unschuldsgift für jene,<br />

die ihm zu widerstehen suchen.<br />

Deine Wange küsst leis´ das Kissen,<br />

deine Arme, als wären sie auf das Bett gekettet,<br />

oder als würdest du in Gedanken fliegen.<br />

17


So atme ich denn jenen Moment, bevor<br />

ich mich zu dir lege, um dich<br />

in deinen Träumen zu begleiten.<br />

Niemals wirst du je erfahren,<br />

welche Gedanken mich soeben begrüßt,<br />

welche Wärme meine Seele hat umspannt<br />

als du vor mir lagst<br />

in jener Nacht...<br />

18


Von der Bruderliebe<br />

Ich kannte dich,<br />

schon lange bevor ich wusste wie du aussiehst,<br />

war mein Herz dir bereits ein geliebter Bruder.<br />

Dein Lebensweg war noch weniger beschritten,<br />

als der meine<br />

Nicht Geburt, sondern zweier Leben Schicksal<br />

trennten unsere Wiegen,<br />

führten unsere Flüsse fernab von gemeinsamen Schritten,<br />

und begaben sich auf andere Reisen.<br />

Doch jenes Gefühl, gleich einem Windhauch<br />

der durch Felder streift<br />

beschleicht meine Gedanken<br />

noch im tiefsten Schlaf an dich.<br />

In meinen Träumen kann ich deine Existenz erahnen,<br />

obgleich wir kein Wort miteinander geteilt,<br />

und uns unseres Blutes nicht bewusst...<br />

Eines Tages kreuzten sich unsere Wege doch,<br />

das Unvermeidliche begann<br />

das Schicksalsrad anzutreiben;<br />

nicht Ungewissheit, sondern lediglich<br />

jene bekannte Wärme<br />

erfuhr ich bei unserer ersten Begegnung wieder.<br />

19


Nichts strafte meine Träume Lügen,<br />

als ich mich in deiner Nähe wiederfand,<br />

und jeder Zweifel verstummte in diesem Augenblick<br />

als jedes Wort an deinen Augen zerschellte<br />

und nur unser unsichtbares Band mich<br />

bis ins Innerstes traf.<br />

Im Sturm der Zeit wurden wir durch Lügen getrennt,<br />

eine unsichtbare Wand errichtete den Blick in dein Leben<br />

und meine Träume erlaubten mir<br />

nur einen Blick auf eine Welt aus Glas,<br />

die deinen Lebensweg mir wie einen Schleier verborgen.<br />

Jahre zogen vorbei,<br />

gleich Wolken an einem rauen Herbsttag,<br />

das Leben schrieb seine Geschichten in mein Herz,<br />

in einsamen Stunden gedachte ich deiner<br />

für einen flüchtigen Augenblick,<br />

wohl wissend, dass unsere Wege sich für immer getrennt.<br />

Das Schicksal lenkte mein Auge wieder auf dein Leben,<br />

und ich erinnerte mich an jene Träume, in denen<br />

sich unsere Wiegen nie getrennt, in denen<br />

unsere Leben im gleichen Flug<br />

verschiedene Stürme erfuhren.<br />

20


Dann, der erste Blick, das erste Wort,<br />

die Brücke zu dir war geschlagen,<br />

deine Stimme ist nur<br />

eine einzige Bewegung entfernt und so<br />

beginne ich jenen Mantel abzustreifen,<br />

der mich durch Vergessen vor deiner Existenz geschützt,<br />

der mich zu lange von dir fern gehalten.<br />

In diesen Zeilen spiegeln sich<br />

jene bekannte Träume wieder, in denen ich<br />

deiner Seele so nah war, wie einst<br />

als wir von unserer Existenz nichts wussten.<br />

Nicht das Blut, sondern der gleiche Atem<br />

verbindet unsere Seelen,<br />

und so schließe ich denn meine Augen<br />

mit deinem Bild vor Augen,<br />

um von unserem Wiedersehen zu träumen<br />

in denen sich Liebe<br />

nicht mit Verlangen zu mischen droht,<br />

sondern ich jenen Tag erleben kann, an dem sich<br />

unsere beiden Flüsse zu einem vereinen,<br />

verbunden wird, was einst getrennt<br />

und gesehen wird, was ich bereits<br />

ein Leben lang brüderlich geliebt.<br />

21


Quelle des Schicksals<br />

Jede Reise beginnt mit einem Schritt,<br />

gleich jedes Leben mit einem Atemzug<br />

wer vermag zu sagen,<br />

wann der erste Gedanke geboren wurde,<br />

welche Quelle jenes Feuer einst entfacht,<br />

das in jedem von uns brennt.<br />

Kinderaugen erkunden diese Welt<br />

Und das Alter sucht den Erbauer zu verstehen<br />

Im Feuerschein das Dunkel zu enträtseln,<br />

erscheint uns ein würdiger Pfad zu sein<br />

unsere Namen in Unschuldsherzen schreiben<br />

gleichen unsere Geschichten Spuren im Schnee,<br />

die nur vom Sturm der Zeit<br />

zur Ruh´ gebettet.<br />

22


Epik<br />

Sei gegrüßt, Reisender!<br />

Spürst du das Gewicht des Windes,<br />

der dich auf deinem Weg begleitet?<br />

Die Sterne, die dir einst drohten,<br />

sie atmen nun tief unter dir<br />

während du auf Sommerflügeln dahin gleitest,<br />

den Pfad beschreitend den du<br />

in kalten Winternächten bereits erträumtest.<br />

Hier begegnest du deinem neuen selbst,<br />

dem einst Fremden, der tief in dir verborgen ward.<br />

Er zeigt dir den noch fremden Atem,<br />

der dir bald schon ein Vertrauter sein wird,<br />

mit dem du Visionen in diese Welt entlassen wirst.<br />

Alte Schriften, die du einst<br />

in der Dunkelheit geschrieben,<br />

erhalten im Glanz deiner neuen Sonne<br />

ihren ersten Atemzug,<br />

werfen ihre ganze Kraft<br />

jedem Betrachter ins Gesicht, auf dass<br />

jedes Wort in der Wiege fremder Herzen<br />

seine eigene Bahnen sucht,<br />

in denen es für die Ewigkeit kreisen kann.<br />

23


Im schwarzen Staub hast du das Winterherz vergraben,<br />

auch den Seelenwinter versperrt<br />

dem Sterntänzer nicht mehr den Weg<br />

zu seiner Reise durch die Universen deiner Seele,<br />

vorbei an Sternenschweifen und an den<br />

Dämmerungen verbotener Küsse.<br />

Dennoch verbrennen<br />

jene alte Relikte nicht in Vergessenheit,<br />

sondern zeigen dir auf deinem Blick zurück,<br />

welche Taten einst ins Verderben<br />

und welche dich ins Licht geführt.<br />

Mit jeder Morgendämmerung, durch jeden Gedanken<br />

und auf jedem Antlitz, kreuzt dein Pfad<br />

das Schicksalsmeer.<br />

Zärtliche Momente wärmten deinen Geist,<br />

während dein Flug auf seinem Weg<br />

Flüsse spaltet und Himmel öffnet,<br />

deine unsterbliche Seele auf ihrem Weg<br />

im Rhythmus des Herzschlages<br />

einem ungewissen Schicksal entgegen,<br />

dankbar für deine unbekannte Zukunft,<br />

in deren Licht du deine Träume lebst...<br />

24


<strong>Aschendämmerung</strong><br />

Im Antlitz dieser Dämmerung,<br />

entstehen jene neuen Zeilen, jugendlich gestrandet<br />

an der Gedankenschluchten gewaltigen Klippen,<br />

jedoch nicht zerschellt in einem Atemzug eines<br />

flüchtigen Momentes...<br />

Bekannte Sterne lauschen meinem Schritt.<br />

Es ist, als würde das Auge der mächtigen Sonne<br />

selbst meinen Weg erleuchten,<br />

der Wind mit den Stimmen meiner Ahnen<br />

meinen Schritten Flügel verleihen,<br />

das bekannte Geleit der Unsterblichkeit<br />

begleitet meinen Seelenflug mit jedem Tag.<br />

Die Tage gewinnen wieder an Bedeutung.<br />

Die Abgründe vergangener Momente<br />

steigen stumm in ihr Grab,<br />

Tränen haben ihre Spuren längst verwischt,<br />

und ich beginne aus der Asche hervorzutreten,<br />

um mein Leben wieder zurück zu fordern.<br />

25


Mein Leben, welches ich zu lange schon<br />

lediglich in Liebesglut am Leben hielt,<br />

statt es mit Leidenschaft zu benetzen,<br />

blind ins Leichentuch gehüllt,<br />

beinah vergraben hätte,<br />

bis ich jener Klinge gewahr wurde, die<br />

zu lange bereits in meinem Herz gesteckt,<br />

welche zu lange schon<br />

meinen Lebensflug gebremst.<br />

Erkenntnis wälzt sich<br />

ihren Weg durch Tränenmeere,<br />

bis an die Oberfläche meines Geistes.<br />

Kein Wandel ohne Schmerz,<br />

doch die Dornen verbergen nur den Weg zum Licht,<br />

der Pfad erschwert, doch nicht unmöglich,<br />

fordert er Tribut an jedes Herzen Blut,<br />

welches vergaß, warum es schlägt.<br />

26


Der Winter Saat<br />

Rasend Blick, bedecke nicht<br />

das Antlitz jener Spuren, die<br />

bedächtig den Schnee zieren...<br />

Verstaubt sind jene Jahre, in denen mein Geist bereits<br />

die Geschichten lebte, die mein Körper nun erfährt.<br />

Ungewissheit, ob neue Geschichten mein Leben zieren<br />

werden,<br />

oder ob sich lediglich viele Kreise schließen müssen<br />

bevor<br />

ich hinabsteige, in mein Erdenbett.<br />

So lausche ich mit neuen Herzschlägen, wie die Sonne<br />

die Welt jeden Tag aufs neue empfängt,<br />

wie sich Leidenschaft in der Momenten Glut ergießt,<br />

der Hass sich zu Stärke wandelt,<br />

die Stille dem Sturm ein Lager bereitet<br />

und ich meinen Schritt in neue Bahnen lenkt.<br />

27


Heimat<br />

Leise gleitet jeder Sonnenstrahl<br />

des Sommers tief in meine Gedankengänge,<br />

enthüllt, was meinem inneren Auge bereits vergessen war<br />

und lässt alte Zeilen erneut tanzen…<br />

Zeit meiner Kindheit war es meine Gewohnheit<br />

die Sonnenglut jene heimatlichen Wiesen<br />

umarmen zu sehen,<br />

wenn Felder sich stumm der Hitze entgegenstrecken,<br />

Gräser demütig ihr Haupt zum Tanz des Windes neigen,<br />

Bäume mich mit ihrem ungewissen Alter<br />

zur Weisheit ermahnen<br />

und der Wunsch nach dem mir bestimmten Menschen<br />

erneut zu keimen beginnt.<br />

Was einst lediglich angedeutet<br />

an den Ufern der Stever spross<br />

enthüllt nun sein gewandeltes Gesicht.<br />

Vom Alter gemeißelt<br />

doch das Jugendliche noch immer im Herzen tragend,<br />

flüstern mir Bäume und Gräser heimlich ihre Namen zu<br />

und erfüllen mich nach jeder Rückkehr<br />

von langen Reisen mit Wärme und der Gewissheit,<br />

wieder zuhause zu sein.<br />

28


Die Liebe II<br />

Verschmelzen sich Hand mit Hand,<br />

zerbricht einsames Auge stumm im Sand.<br />

Schließen Küsse den ewig ersehnten Bund,<br />

kreisen giftige Lippen um zornigen Mund.<br />

Verbünden sich Liebe und Gewohnheit heimlich tief,<br />

erblüht Eifersucht, die in den Augen<br />

eines anderen schlief.<br />

Stirbt ein Moment, der einst von Wärme getrieben,<br />

verbleibt Hoffnung im Herzen, die geblieben.<br />

Träumend, sich sehnend nach neuen, goldenen Stunden,<br />

in denen man sich erneut selbst<br />

in dem Gegenüber gefunden,<br />

und neue Liebe erntet...<br />

29


Gedankentanz<br />

Von der Geburt der Schatten<br />

kriechen jene Schattenkinder stumm hervor,<br />

welche sich in der Umarmung des Regens<br />

zu versammeln suchen…<br />

Ist jenen Träumen ein geheimes Dach,<br />

welche sich im Antlitz des Regens<br />

zu verbergen suchen…<br />

Inmitten jener Gedankenmauer<br />

vermag selbst ein Stummes Seelenfenster<br />

nicht in Worte zu kleiden, was<br />

sich in dieser Nacht auf meiner Zungen<br />

zu versammeln mochte.<br />

Ist es Sehnsucht, ist es Verlagen,<br />

ist es Hass, ist es Feuer?<br />

Gleichwohl welches Feuer<br />

mich zu lenken vermag,<br />

so treibt es mich stumm in seinem Sturm voran,<br />

mit jedem Schritt, jedem Atemzug,<br />

nährt es meinen Herzschlag,<br />

schürt es jenen Augenlicht, der<br />

auf diese Welt herabzublicken vermag,<br />

sich kein Urteil erlaubt, obgleich<br />

jenes Innere sich mir offenbart.<br />

30


Zwei Herzen pulsieren in meiner Brust, welche<br />

sich in einem Blick gefangen im Rausch des Windes<br />

stumm zu ergeben gedenken.<br />

Welches Wort vermag zu denken?<br />

Welches Blick vermag zu lenken, was<br />

mein Herz in dieser Nacht geatmet,<br />

mein Körper in jener Nacht gelebt, in der<br />

ich diese Welt zu beherrschen suchte,<br />

in der meine Gedanken tanzen?<br />

31


Geheimnis der Taufe<br />

Augen, die nun neues Licht<br />

in den Herzen der Familien entzünden.<br />

Schritte, die noch unbedacht<br />

den Weg durch dieses Leben lenken.<br />

Hände, die eines Tages<br />

das widerspiegeln, was dein Herz denkt.<br />

Worte, die noch ungeboren<br />

in deinen Gedanken ihre Bahnen ziehen.<br />

An diesem Tag lass uns dir<br />

den Glauben zu deinem Begleiter machen<br />

auf dass,<br />

er deine Augen stets mit Licht erfüllt,<br />

er deine Schritte sicher durch das Leben lenkt,<br />

deine Hände Taten des Herzens vollbringen,<br />

deine Worte liebende Gedanken wirken.<br />

In diesem Leben, das dir geschenkt wurde,<br />

sei der Glaube dein Hirte und Wegweiser,<br />

der dir Kraft und einen weisen Blick gibt,<br />

deinen Lebensweg zu verstehen<br />

und ihn mit Liebe stets zu gehen..<br />

32


Kindesstaub<br />

Wie lange ist es her,<br />

dass ich jenes Bild betrachtet,<br />

jene Luft geatmet und jene Räume betrat?<br />

Alte Wände meiner Kindheit zieren meine Gedanken,<br />

und ich wandele jene Räume entlang,<br />

in denen meine Geschichte<br />

mit ahnungsloser Feder geschrieben wurde.<br />

Als mein Gang sich noch zu Üben anschickte<br />

und mein Leben lediglich<br />

eine Vorahnung eines alten Geistes war...<br />

33


Stumme Gefährten<br />

Manchmal sind Schatten nur die<br />

Begleiter eines gütigen Lichts, das<br />

nicht flackert, sondern deine Gedanken<br />

tanzen lässt...<br />

34


Spiegelschritt<br />

„Ich bin ich, ich kenne meine Stärken,<br />

akzeptiere meine Schwächen,<br />

auch wenn es mir Angst macht, so sind meine<br />

Schattenseiten doch ein Teil von mir...“<br />

Willkommen im Spiegel deiner Träume,<br />

wo du dich selbst von außen siehst und dein Blick<br />

als Freund und Feind deinem Leben gegenüber treten...<br />

Im Sturm der Zeit glaubst du dich bereits zu kennen,<br />

hast jedem Dämon ins Gesicht geschaut<br />

und jeden Tanz getanzt.<br />

Jeder Tag zieht nur weitere Kreise,<br />

um bereits bekannte Wege<br />

mit neuen Gesichtern an deiner Seite zu gehen,<br />

obwohl du bereits<br />

dir deiner Kraft sicher glaubst,<br />

dein Leben in sichere Bahnen gelenkt.<br />

Doch was, wenn all deine Jahre<br />

nur einen Augenblick deiner Seele wieder spiegeln?<br />

Dein Geist längst erkannt, was dein Körper neu erfährt?<br />

35


Im Abgrund des Hasses,<br />

in der Dunkelheit deiner Angst,<br />

in freundschaftlichen Armen,<br />

in leidenschaftlichen Küssen,<br />

in Einsamkeit geborene Gedanken,<br />

in Erkenntnis getaufte Lieder und Gedichte.<br />

war das bereits alles, was dein Leben prägt,<br />

oder ist es lediglich<br />

nur ein Kapitel in deinem Leben,<br />

welches du mit jedem Tag erneut beginnst?<br />

Menschen kommen, verbleiben und verlassen dich,<br />

einige begleiten dich ein Leben lang, auch wenn sie<br />

sich einige Zeit hinter deinen Schritten verbergen.<br />

Das Gefühl der Einsamkeit ist das,<br />

was du am meisten fürchtest.<br />

Wie viele Arme haben bereits Nähe und Schutz<br />

verheißen, wenn Einsamkeit deinen Namen schrie<br />

und Schmerz dein Wegbegleiter wurde?<br />

36


So bleib stehen, halte deine Schatten fest,<br />

grüße jene Dämonen, die sich dir<br />

nur in der Einsamkeit zeigen.<br />

Begegne freundlichen Armen mit einem Lächeln<br />

und fürchte nicht deinen Weg,<br />

der dich in den Nebel zu führen scheint.<br />

Die Sonne eines sterbenden Tages<br />

leitet deine Schritte in eine fast endlose Nacht<br />

und in tiefster Dunkelheit<br />

kannst du dir der Dämmerung gewiss sein,<br />

die dich und deine von Angst befreiten Gedanken<br />

gütig empfangen wird...<br />

37


Wenn Stille thront...<br />

Der Moment, kurz vor dem Sprung.<br />

Im Augenblick, vor dem ersten Kuss,<br />

wenn die Zeit im Moment gütig erfriert.<br />

Das Antlitz des Mondes in einer tiefen Winternacht,<br />

wenn Wolken eisige Tränen aussähen.<br />

Das Schweigen, des zornigen Windes<br />

an einem grauen Herbsttag.<br />

Jene zärtliche Berührung der Sonne, die<br />

das Antlitz der Erde zärtlich küsst,<br />

im abendlichen Sommerrot.<br />

Der tiefe Frühlingsatem, der<br />

junge Geister erneut versammelt.<br />

In jenen Momenten zeigt die Stille<br />

ihre Herrschaft,<br />

über jede Lebensglut hinweg wälzend<br />

oder gleichwohl<br />

über jede Dunkelheit erhaben.<br />

38


Vom Bündnis jener Seelen<br />

Stumm schreit der Blick seine Ehrfurcht aufs Papier,<br />

nicht wissend von den Träumen, die seine Gedanken<br />

beherbergen...<br />

In so vielen Blicken glaubte ich<br />

bekannte Seelen zu sehen,<br />

begegnete unbekannten Gesichtern mit einem Lächeln,<br />

obwohl ich mich nicht an ihre Nähe erinnern konnte.<br />

Ihre Namen kamen mir vor wie Siegel,<br />

die ich noch nie in meinem Leben je zu hören bekam<br />

und doch kamen mir ihre Bewegungen, ihr Wesen<br />

und ihre Stimmen irgendwie bekannt vor.<br />

Wie viele Seiten kennt man an einem Menschen,<br />

die sich einem ein Leben lang offenbaren?<br />

Man versteht sich selbst kaum und doch glauben wir<br />

andere Gedanken von außen besser deuten zu können,<br />

ungeachtet von dem Chaos,<br />

das hinter unserer eigenen Stirn tobt...<br />

So suche ich denn bekannte Blicke in euch zu finden,<br />

die ihr mich bereits so lange<br />

auf meinem Weg lang begleitet,<br />

mit mir durch Flammen und Herbstlaub geschritten seid,<br />

meine Lichtbringer und Dämonen ward.<br />

39


Wahre Wegbegleiter sind schwer zu finden,<br />

die mich auch im Sturm der Zeit nicht verlassen,<br />

meine Fußspuren und jeden Atemzug mit mir teilen<br />

und mit mir ein Leben lang verweilen,<br />

bis zu jenem Moment, an dem<br />

uns die Schritte in verschieden Richtungen führen,<br />

jedoch dem gleichen Ziel entgegen...<br />

40


Fremder Atem<br />

Wer bist du,<br />

dass du meinen Schlaf mit deinem Antlitz<br />

unschuldig begleitest?<br />

Doch kein neues Herz, das<br />

sich in meinen Gedanken wieder findet.<br />

Keine Nähe, der sich mein Körper endlos ersehnt...<br />

Mein Geist wärmt sich an deinem Feuer,<br />

obgleich wir zwei unterschiedliche Leben atmen<br />

finden wir uns in unseren Spiegelbildern wieder,<br />

doch ist es nicht jener Sehnsuchtsstaub<br />

dessen Spuren zu dir führt, oder gar<br />

mein Herz in deinem Takte schlagen lässt...<br />

Ein tieferes Band begleitet meine Gedanken<br />

in deinem Antlitz wieder, obgleich,<br />

Begierde zärtlich in deiner Anwesenheit mitschwingt.<br />

Mein Herzschlag gehört nur mir allein,<br />

ich kenne meinen Weg und meine Schritte<br />

durch dieses Labyrinth des Lebens.<br />

Auf deine Ankunft ward mein Geist nicht vorbereitet<br />

und doch sind es vertraute Gedanken<br />

die deinen Blick mit beschreiten.<br />

41


Eine neue Gefährtin auf einem Teil meines Lebens<br />

ich nun gefunden,oder lediglich einen Atemzug<br />

von einem Traum zu tief genommen?<br />

Kreisende Gedanken schweigen in ihrem Flug,<br />

wenn ich deinem Blick begegne.<br />

Ein altes Feuer kennt seinen Weg nicht zu dir,<br />

und doch ist es, als wären unsere Seelen<br />

bereits lange Freunde.<br />

Kein Wort vermag meine Lippen zu verlassen,<br />

denn meine Blicke zollen dir bereits genug Tribut.<br />

Nicht um zu sehnen oder zu begehren<br />

gebe ich diesen Zeilen jenen Atem, sondern nur<br />

um mich jenem frischen Herbsttag zu erinnern,<br />

an dem du meinem Leben neuen Flug gabst,<br />

sich die Erinnerung an Unsterblichkeit in mir entfachte,<br />

als du mich mit deiner Anwesenheit gar bedachtest.<br />

Nicht die Magie, sondern du selbst bist es,<br />

die meinen Geist zwischen diesen Zeilen atmen lässt,<br />

und mir bereits im Abschied Freude gibst<br />

auf ein weiteres Wiedersehen, auf<br />

einen Traum, auf<br />

dich...<br />

42


Weg des Lichts<br />

Verdammt, um jene Wahrheit zu offenbaren,<br />

die das Auge uns so klar zu zeigen vermag.<br />

Verschmähe jeden Gedanken,<br />

den du in deinem Herzen trägst.<br />

Was ist es, was deinen Schritt vorantreibt?<br />

Es könnte dich gleichwohl reinigen als auch vernichten.<br />

Verdammt, um jene Wahrheit zu sehen,<br />

die sich deinem Auge stumm offenbart.<br />

Was ist es, was uns in jenes Licht führt,<br />

wenn das Leben selbst sich unserem Blick entzieht?<br />

Welche Hand ist es,<br />

die jenes Schicksal zu schreiben vermag,<br />

das uns zu uns selbst führt?<br />

Was ist es, was uns in jenes Licht führt,<br />

wenn das Leben selbst sich unserem Blick entzieht?<br />

Sollten wir jenes Leben<br />

unserem Blick entfliehen lassen<br />

oder ist jeder Atemzug zum Sterben verdammt?<br />

Alte Worte,<br />

die in dunklen Stunden geboren worden,<br />

verbergen den brennenden Wunsch des Schicksals<br />

nach unsterblichen Tagen,<br />

jene Wege ersehnend, die den Menschen träumen lassen.<br />

43


Spiegel jener sterblichen Seele,<br />

die jede Traumesdämmerung stumm widerspiegelt.<br />

Unsterbliche Seele – ewiger Stolz,<br />

jene Tage eines dunklen Geistes.<br />

Deine Lebenszeit blutet ewiglich, während jenes Feuer<br />

deine Gedanken zu suchen vermag<br />

in jenem Labyrinth,<br />

wo der Weg des Lichtes sich zu offenbaren sucht…<br />

(Songtext ANIMA MORTALIS – „Pass The Light“)<br />

44


Sturmbringer<br />

Im Staub jener Spuren<br />

spiegeln sich so manche Tage,<br />

in denen mein Aug als Knecht<br />

auf diese Welt geblickt.<br />

Nebel ziert jenes Antlitz des Mannes,<br />

dessen Geist ich in mir trage,<br />

der nur seinen Körper noch vermisst.<br />

Zitternd Hände künden von den Fesseln der Angst,<br />

die mich jeden Tag mit eisiger Umarmung<br />

empfangen haben.<br />

Worte gleiten ahnungslos<br />

in den Abgrund meines Geistes, um<br />

ein altes Leben auf diesen Tag zu schreiben.<br />

Mein Schritt wird nun<br />

von weiseren Augen sicher gelenkt.<br />

Jede Tat, die ich heute vollbringe<br />

entlässt neue Schriften in mein Leben, um<br />

neue Tage zu betrachten, welche mich Jahre später<br />

erneut im anderen Licht wandeln lassen...<br />

45


...und ewig rast das Herz...<br />

Eng umschlungen, die Herzen ganz dicht,<br />

der Atem des Gegenübers wärmt, verschmilzt zu einem.<br />

Jede Berührung entfacht Feuer, verlangt nach mehr<br />

und während sich unser Moment in der Ewigkeit verliert,<br />

sind wir doch Welten von einem Kuss entfernt...<br />

Gedanken wollen mich vor jenem Sprung bewahren<br />

in ein neues, unbekanntes Leben.<br />

Ich spüre auch deine Angst, dass unsere Welt,<br />

die wir noch in Freundschaft teilen,<br />

vielleicht an einem Kuss vergehen könnte,<br />

oder ob sich uns nicht eine neue Welt offenbaren würde.<br />

Eine Welt, mit einer gemeinsamen Zukunft?<br />

Worte haben wir geteilt<br />

und sehnsüchtige Blicke getauscht,<br />

zwischen Vertrauen und Verlangen<br />

liegt nur ein Augenblick.<br />

Obgleich eine Seite manchmal überwiegt<br />

so bereue ich nichts, denn dieses Wechselspiel<br />

lässt mich atmen und gleichwohl leiden,<br />

wie das Licht den Schatten oft verschmäht<br />

und doch seine Nähe begrüßt.<br />

46


Unsere erste Begegnung hat mich<br />

bereits Vertrauen gelehrt,<br />

jenes Feuer in mir zur gleichen Zeit entfacht.<br />

Bist du es, oder ist es lediglich das Gefühl,<br />

das meine Sehnsucht in stürmischen Träumen begleitet?<br />

Welche Macht haben unsere Momente über mich,<br />

in denen du in meinen Armen verweilst,<br />

meine Seele den Weg nach hause findet?<br />

Furcht, diese Momente für immer zu verlieren,<br />

halten mein Geständnis zurück,<br />

dich mir völlig zu offenbaren,<br />

dir mein ganzes Herz preis zu geben, denn<br />

meine Gedanken mögen mich quälen,<br />

unsere Momente zu verlieren würde mich töten.<br />

So ersehne ich unseren nächsten<br />

gemeinsamen Moment, in dem<br />

sich unsere Blicke und unsere Herzen erneut vereinen,<br />

die Gedanken einen Moment lang schweigen<br />

und wir diesen Augenblick gemeinsam teilen.<br />

Der nächste Tag ist noch fern,<br />

die Gedankenstürme schweigen,<br />

lediglich das Herz rast unbeirrt<br />

bei dem Gedanken an dich weiter...<br />

47


Lebenslehre<br />

Ein tiefer Zug, dem Herzschlag lauschend,<br />

der sich diesem Moment mit aller Kraft widmet.<br />

Schweigend, doch durch<br />

das Labyrinth meines Geistes rasend,<br />

erfassen meine Worte diesen Augenblick.<br />

Kein Schicksalsweg, kein tieferer Sinn<br />

verbirgt sich hinter diesem Atemzug.<br />

Auch sucht die Sonne nicht<br />

eine tiefe Nacht in mir zu vertreiben,<br />

oder ein rasendes Herz das Gegenstück<br />

meines Lebens zu finden.<br />

Die Jahre, in denen mein Geist bereits gelernt<br />

was mein Körper noch erfahren soll,<br />

liegen nun hinter mir.<br />

Zurück bleibt nur dieser Mann,<br />

der sich bereits oft gefragt,<br />

welchen Weg er nach seinen Weissagungen, Träumen und<br />

Erfahrungen gehen soll.<br />

Ein unbekannter Pfad liegt vor ihm, Ängste und<br />

hoffnungsvolle Träume verbergend.<br />

48


Zum ersten Mal,<br />

schreite ich schneller als meine Gedanken voran,<br />

nehme jeden Augenblick wahr, so wie er ist.<br />

Losgelöst lebe ich, jeder Augenblick in mir kann<br />

eine neue Welt eröffnen und was ich einst vermisst,<br />

liegt nun mit offenen Armen vor mir, verborgen auf<br />

meinem neuen Weg.<br />

Ich beginne zu laufen,<br />

nehme diese Welt in meine innere auf<br />

und lasse das Leben meine neuen Träume schreiben,<br />

fernab von alten Weisheiten meines Geistes<br />

gebe ich mich der Schönheit, dem Schmerz<br />

und meinem neuen Kapitel hin<br />

das ich schreibe, in diesen Sommergluten.<br />

Ich bin angekommen, und doch weiter auf dem Weg,<br />

eine endlose Reise mit vielen Stationen, von denen<br />

jeder Moment eine Geschichte erzählen kann.<br />

Gedankenreisen begleiten mich,<br />

doch sie führen mich nicht.<br />

Mein unbekannter Schritt leitet mich<br />

meinem Schicksal entgegen und<br />

ich beginne zu laufen,<br />

lerne zu leben und während mich ein alter Geist<br />

in meinem Inneren nach dem Sinn des Lebens fragt,<br />

beginne ich zu lächeln…<br />

49


Der Jahre gleitend Tanz<br />

Genug jener Worte,<br />

die mich bereits zu lange in meine Welt entführen,<br />

in denen ich Dämonen begrüße und Könige stürze...<br />

Ein weiteres Jahr geht zur Neige und ich besinne mich<br />

auf meinen Weg, den ich mir selbst auferlegt, den<br />

mir auch so viele Schicksalshände mit bereitet,<br />

in welchen Momenten ich mich vergaß und wieder fand.<br />

Endlose Nächste kostete ich gierig von Sehnsuchtsatem<br />

nach jener, die meinen Träumen Leben einhaucht<br />

und doch habe ich sie bis heute nicht gefunden,<br />

lediglich ihre Vorgängerin verloren.<br />

Auch jene Begleiter auf meinem Weg<br />

wandten sich von mir ab, beschritten einen anderen Weg,<br />

straften meine Blicke mit Lügen,<br />

brachten meinem Welt ins Wanken,<br />

meine Erde zum zersplittern<br />

und auch was ich mir sicher glaubte starb im Staub.<br />

50


Doch auch fanden meine Texte<br />

den Weg zu vielen Augen,<br />

lenkten andere Gefährten meinen Schritt<br />

in neue Richtungen,<br />

lernte ich erneut aufzustehen<br />

und begann aus jener Welt Kraft zu schöpfen,<br />

die mich einst verdarb.<br />

In jener Nacht, in der sich die Jahre wechseln,<br />

wird mein Auge als Freund in die neue Richtung blicken.<br />

Niederlagen haben mich geläutert und mir<br />

neue Kraft gegeben, meinen Blick geschärft für das<br />

was kommt, mit jener Kraft,<br />

die sich „Hoffnung“ nennt.<br />

51


Engel unter uns<br />

Eine junge Sonne bescheint den unschuldigen Horizont.<br />

Obgleich der Winde Lauf noch nicht geboren wurde<br />

im Antlitz des neuen Tages, so umarmt<br />

sie uns doch mit der Wärme ihrer<br />

ach so vertrauten Schwingen.<br />

Wenngleich ihre Hitze manchen Schmerz<br />

zu verbergen mag, so weiß sie nichts<br />

von ihrer unsterblichen Kraft, die<br />

uns zu versengen mag.<br />

Ihre Mondschwester spiegelt sich wider<br />

im Antlitz eines jeden neues Tages,<br />

der uns daran zu erinnern vermag,<br />

was wir inmitten der Nacht einst in Gedanken gelebt, was<br />

wir doch zu stets zu träumen vermögen.<br />

Dennoch ist es nichts weiter als ein Spiegelbild<br />

unserer selbst, das wir in der Wiege eines neuen Tages<br />

stumm zu betrachten vermögen,<br />

das uns stumm zu uns selbst zu leiten vermag,<br />

obgleich wir noch nicht wissen können<br />

in welche Richtung es uns führen kann…<br />

52


Sonnenschwingen umtanzen, was unsere Seele<br />

stumm auszusprechen vermag.<br />

Obgleich unser Weg noch ungewiss erscheint,<br />

so vermag doch ein fremdes Licht uns zu führen<br />

auf jenen Pfad, der von vielen Zungen auch<br />

„Schicksal“ genannt werden mag.<br />

Die Geburt des Zerfalls, der uns heimsucht,<br />

während der Seele wachsamen Auge keinen Atem<br />

für dieses Leben findet.<br />

So suchen wir dennoch ein Licht in diesem Leben,<br />

in dem wir zwischen Erleuchtung und Dunkelheit<br />

ewig wandeln müssen,<br />

bis wir verstehen,<br />

was die Seele uns zuflüstert.<br />

Das Leben selbst offenbart uns diese Welt<br />

sich widerspiegelnd in unsterblichen Träumen,<br />

Geheimnisse einer sterblichen Seele offenbaren sich uns,<br />

wenn Engel einher gehen in unserem Leben…<br />

53


Im Antlitz dieser Worte<br />

Bedächtig erkunden deine Augen<br />

meine Worte, die ewiglich auf Papier gemeißelt.<br />

Dein Geist reist fort, berührt jene Welt,<br />

die meine Seele vor langer Zeit bereits erfahren.<br />

Trauerglanz und Lebensglut, beides spiegelt sich<br />

in deinem Antlitz wider, während sich<br />

dein Mund zu einem Lächeln formt.<br />

Ungläubig blickst du jenen Worten entgegen,<br />

dass sie jenem Geist entstammen sollen, welcher<br />

hinter meinen Augen wohnt.<br />

So lässt doch diese Welt mich<br />

im hektischen Tagesflug stets vorbei gleiten,<br />

doch zwischen meinen Zeilen erstarrt die Welt zu Eis,<br />

bremst zärtlich ihren Flug und hält deine Gedanken<br />

in jenen Moment,<br />

an dem du mein Innerstes erkannt,<br />

an dem<br />

du meine Welt gesehen...<br />

54


Der Leidenschaft Verrat<br />

Offenbart sind jene Zeilen,<br />

die in deiner Brust stumm geschlagen.<br />

Sie verraten sich in deinen Augen,<br />

lassen deine Taten bedächtig, schüchtern wirken.<br />

Jeder Atemzug zerrt dich mehr ins Licht,<br />

will deine fatale Existenz dem Gegenüber zeigen,<br />

dem du so sehr verfallen bist.<br />

Lediglich der Wunsch entflammt die Hoffnung,<br />

dass jener ersehnter Geist<br />

dein wahres Ich erkennt, um<br />

es in einer Umarmung zu empfangen,<br />

oder es in Einsamkeit zu stürzen nachdem<br />

du dich zu nah hast ran gewagt,<br />

du zu viel hast preisgegeben, von dem, was<br />

geliebt werden sollt...<br />

Obgleich dich jeder Gedanke tief verzehrt,<br />

so wünschst du dir doch jenen Augenblick herbei,<br />

in dem sich dir auch das Begehrte offenbart,<br />

in jenen Augen auch deine Seele spiegeln lässt<br />

um sie zu empfangen, wo<br />

noch kein anderes Herz je geschlagen hat.<br />

55


Momente träumen Erinnerungen<br />

Dein Gesicht in meinen Händen,<br />

was so unwirklich erschien können meine Gedanken<br />

schon fast ertasten.<br />

In deinen Augen spiegelt sich mein Verlangen,<br />

meine tiefsten Gedanken und selbst<br />

das Kapitel meines Lebens, in dem ich<br />

dich zu mir ziehe und einen längst ersehnten Kuss<br />

vom Traum in die Wirklichkeit gleiten lasse.<br />

Meine Traumwelten verschwimmen,<br />

zerschellen an deiner realen Nähe,<br />

mein Herzschlag lässt diesen Moment erzittern,<br />

während ich mich an deinem Kuss betrinke,<br />

in unseren Augenblick versinke.<br />

Feuer tanzt über meine Haut,<br />

lässt jede Berührung von uns brennen,<br />

meine Augen geschlossen, deinen Duft<br />

mit jedem Atemzug in meine Welt zerrend,<br />

im Sturzflug streckt meine Seele die Hand aus<br />

nach Unsterblichkeit, in der<br />

ich diesen Moment für immer kerkern werde...<br />

56


Ungewissheit auf den nächsten Schritt,<br />

den dieser Moment für uns bereithält.<br />

Die Leidenschaft entfesselt,<br />

oder den Atem der Welt um uns herum spürend,<br />

in der tiefe Blicke Brücke zu dem Gegenüber bauen<br />

und geteilte Worte die Leidenschaft<br />

zu besänftigen suchen.<br />

Ganz gleich, in welche Richtung<br />

uns dieser Moment führen wird,<br />

ich werde ihm mit einem Lächeln begegnen, denn<br />

ich habe bereits heute von seiner Gier gekostet, obwohl<br />

er nur in meinen Träumen existiert,<br />

gibt mir der Gedanke daran Kraft, dass<br />

er eines Tages in jene Realität gleitet, in der<br />

ich deine Nähe spüren kann...<br />

57


Der Sommer tiefen Grund<br />

Ungebrochen wälzt sich der Tag voran,<br />

sein Atem streift jedes Blatt im Sturm.<br />

Mit finsterer Stirn rüstet er sich<br />

gegen jedes noch so frühe Herbstlächeln.<br />

Obgleich er seine Gluten bereits längs vertan<br />

und in seiner Stirn Wolken wühlen,<br />

so bedenkt er doch jeden Moment<br />

inmitten seines grauen Mantels,<br />

wohl wissend von jenem einzelnen Augenblick,<br />

an dem er diese Welt mit der Dämmerung belohnt,<br />

in der sich Schlaf und Kraft ewig spiegeln<br />

und jede Einsamkeit stumm erstickt<br />

im Schrei seiner leidenschaftlichen Sommergluten...<br />

58


Fluch der Schrift<br />

Schließe jene Augen,<br />

die Vergeltung suchen.<br />

Öffne jenen Mund,<br />

der Vergebung spricht.<br />

Ersehne jene Träume,<br />

die dich deiner Seele näher bringen.<br />

Entdecke jenen Pfad,<br />

der dich zu deinem Verlangen führt.<br />

Zerstöre jenes Gift,<br />

das sich gierig mit den Ängsten verbündet.<br />

Entfessele jene Kraft,<br />

die dich durch dieses Leben trägt.<br />

Gib jedem deiner Gedanken Atem,<br />

kerkere sie in diese Zeilen, auf dass<br />

sie niemals sterben werden<br />

und ewig von jener Sehnsucht künden,<br />

die du nie erreichen wirst, die du lediglich<br />

ein Leben lang verfolgen kannst.<br />

59


Epilog:<br />

Schweigend stummer Kerzenschein,<br />

warst mein einziger Gefährte in den Tod.<br />

Führtest mich vorbei an Seelenwintern, Dämmerungen<br />

und geleitetest meinen Geist auf den Pfad,<br />

den mein Körper nun erfährt.<br />

Etwas endet, etwas beginnt...<br />

Im Zeitalter der <strong>Aschendämmerung</strong><br />

stirbt Altes, erblüht ungeborenes Leben<br />

im neuen Rhythmus tanzen alte Seelen, die<br />

sich ihrer Existenz noch nicht bewusst.<br />

So endet mein Weg der Feder und der Bilder,<br />

um Platz zu schaffen, für neue Reisen.<br />

60


Der nachfolgende Text wurde am Abend des 29.06.2012<br />

verfasst, wenige Stunden vor unserer kirchlichen<br />

Hochzeit mit meinem einstigen „Winterherz“.<br />

Er reflektiert sehr gut das Ende eines lyrischen Kapitels<br />

und ist gleichzeitig ein Tribut an meine Liebe, die mich<br />

in diesem Leben durch sämtliche Gefühlswelten begleitet<br />

hat.<br />

Als Anhang sei euch meine „Seelenreise“ mitgegeben.<br />

61


Seelenreise<br />

Das Gefühl, das alle „Liebe“ nennen,<br />

begleitet mich nun seit vielen Jahren.<br />

Mit jedem Tag entdecken wir uns neu<br />

und sind uns gleichermaßen wohl vertraut.<br />

Der Herzschlag thront über diesen Augenblick,<br />

Güte und Wärme gesellt sich rasch hinzu und tauschen<br />

Unsicherheit stumm gegen Neugierde<br />

auf gemeinsame Jahre.<br />

Ich beginne das neue Kapitel mit dem ersten Schritt,<br />

das Herz rast in ungebremsten Flug<br />

Erinnerungen entgegen.<br />

Ein weiterer Schritt lässt mein Auge als Kind<br />

über die Bänke sehen,<br />

scherzend und singend im Haus Gottes,<br />

der dies lächelnd verzeiht.<br />

Der Atem geht tiefer mit jedem Schritt,<br />

weiß seine Ruhe zu finden,<br />

in den Gesichtern der Helden des Alltags,<br />

die uns täglich begleiten.<br />

Schritt, der Körper richtet sich auf<br />

das Zentrum dieses Hauses begrüßt mich,<br />

lädt gütig dazu ein, diesen Tag tief als Erinnerung<br />

in die Zukunft zu tragen.<br />

62


Rhythmisch begleitet mein nächster Schritt<br />

den Anblick zu den Freunden,<br />

Jahre und Leben gleichwohl geteilt, daran gewachsen,<br />

die nun ihre Wärme auf meinen Gang richten,<br />

mich begleiten und beschützen.<br />

Schritt, ein tiefer Atemzug<br />

und der Blick auf den Altar gerichtet, bevor<br />

mit dem nächsten Schritt unsere Familie mein Auge trifft,<br />

Tränen spürbar und Herzschläge hörbar werden,<br />

während auch in mir<br />

der nächste Schritt mich ganz<br />

zu mich selbst führt.<br />

Schritt für Schritt angekommen,<br />

die Musik trägt den Moment mit Würde,<br />

langsam der Blick auf meinen Weg zurück,<br />

auf mein Leben in allen Kapiteln,<br />

schreitest du stolz und schüchtern gleichermaßen<br />

an der väterlichen Hand,<br />

durchlebst den gleichen Weg auf deine Weise,<br />

gleitest ganz nah heran, bevor<br />

mit dem letzten Schritt meine Hand die deine nimmt,<br />

um gemeinsam<br />

unser Leben zu schreiben.<br />

63


Hand in Hand wollen wir gehen,<br />

wie wir uns begegnet sind, wie wir heute noch wandeln,<br />

geben Kraft und empfangen sie gütig zurück,<br />

leidenschaftlich suchend, durch jede Zeit wieder findend,<br />

reichen wir sie uns und geben sie ebenso, um<br />

das Gefühl mit unseren Liebsten zu teilen.<br />

Worte geleiten uns zurück zu unseren Anfangstagen,<br />

zu schüchternen Blicken, zur Erkenntnis,<br />

dass wir uns gegenseitig und uns selbst immer mehr<br />

entdecken, an jedem gemeinsamen Tag.<br />

„Ich werde dich wärmen, selbst<br />

in der tiefsten Winternacht“ in Worte gekleidet,<br />

ließen uns im ersten Kuss verschmelzen,<br />

fliegen und (er)leben,<br />

jenes unsichtbare Band,<br />

das noch viele Fäden weben sollte.<br />

Gemeinsame Jahre,<br />

dann den Schmerz und meinen Hunger nach der Welt<br />

außerhalb unserer Grenzen, die mich vertrieben, nur<br />

um mit der Weisheit von Jahren zu verstehen,<br />

mich nach dir zu sehnen,<br />

deine Einzigartigkeit zu kennen, zu verstehen<br />

und ganz zu lieben.<br />

64


Die Worte führen uns weiter zu unserer zweiten Chance<br />

auf ein gemeinsames Leben, das ich mir<br />

ohne dich nur erträumt,<br />

das ich heute mit dir besiegeln will.<br />

Worte wandeln sich zu Gefühlen,<br />

während der Herr des Hauses,<br />

leise seine Sonnenstrahlen entsendet<br />

und in meinem Kopf<br />

sein Lächeln meinen Geist stolz erheben lässt.<br />

Wir reichen einander die Hände,<br />

geschützt durch die unserer Gefährten,<br />

bekennen wir einander, was wir bereits in uns tragen<br />

und täglich leben,<br />

erhalten Segen und entzünden jenes Licht,<br />

das uns auch in dunklen Tagen<br />

an diesen Tag erinnern soll,<br />

als wir den ersten Schritt in unser neues Kapitel taten.<br />

Wohlwollendes Lächeln und ein Segen,<br />

der Moment vor dem Sprung,<br />

als wir uns einander zuwenden,<br />

der Moment in die Ewigkeit gleitet, und der Herzschlag<br />

einen Moment schweigt, bevor wir unsere Liebe<br />

mit dem Kuss besiegeln, der mich wie von Beginn an<br />

Fliegen lässt, alle Facetten des Lebens widerspiegelt,<br />

bevor Verbundenheit sich wie ein Schleier um uns legt,<br />

verschmelzen lässt, untrennbar vereint.<br />

65


Tribut zollen wir der heiligen Mutter,<br />

die Rose dient als Unterpfand,<br />

Respekt und Güte.<br />

Lieder und Worte umarmen die Erhabenheit des<br />

Momentes,<br />

bis wir einander die Hände reichen, uns zum Ausgang<br />

wenden, unsere Liebsten im Rücken.<br />

Eine mächtige Sonne erhellt den Torbogen,<br />

selbst unsere Schatten sind verbunden, als wir<br />

unserem gemeinsamen Leben stolz entgegen schreiten...<br />

-ENDE-<br />

66


„Sind wir nicht alte Seelen, die rastlos wandern?“<br />

Schreiben ist ein Weg, das Innere nach außen zu kehren.<br />

Musik ist eine intensivere und grenzüberschreitende<br />

Kunst, die auch internationale Grenzen überwindet.<br />

Wenn sich ein unbekanntes (oder bereits geliebtes)<br />

Gitarrenriff durch die Boxen schlängelt, die Atmosphäre<br />

sich innerhalb weniger Sekunden ins Herz einnistet und<br />

eine Gänsehaut verursacht, ehe der Song seine ganze<br />

Kraft entfaltet, um die Seele tanzen zu lassen; so oder<br />

ähnlich kann man die Wirkung von Musik beschreiben.<br />

Tatsächlich hat keine meiner Schriften ihren Weg zum<br />

Papier ohne Musik gefunden. Begleitet von vielen<br />

Metalbands, wurden ganze Welten in meinem Kopf<br />

erschaffen und wieder zerstört. Gerade im Bereich Heavy<br />

Metal und ihren Subkulturen (Death- und Black Metal,<br />

Gothic, Doom, Dark, Speed- und Thrash Metal) löste<br />

sich mein Geist rasch vom Körper ab, um seine Reisen<br />

67


anzutreten. Metal wurde im Laufe meines Lebens ein<br />

fester Bestandteil und beinhaltet eine eigene<br />

Lebensphilosophie. Wenn man sich mit 36 Jahren immer<br />

noch wie ein Kind, freut, wenn beispielsweise ein neues<br />

Katatonia Album raus kommt und man sich sofort alle<br />

alten Alben bis zum Hörverlust noch einmal anhört, um<br />

sich darauf einzustimmen, kann man von einer eigenen<br />

Lebenseinstellung sprechen. Auch das Gefühl, mitten in<br />

einem Konzert oder vor seinem CD Player bei einem<br />

göttlichen Riff ehrfürchtig auf die Knie zu sinken, gehört<br />

einfach dazu. Die Gemeinschaft der Metaller spiegelt<br />

dabei auch das wider, was sich jeder von der Gesellschaft<br />

wünscht: Wertschätzung in den eigenen Reihen,<br />

Verbundenheit durch die Leidenschaft zur Musik und<br />

Platz für die eigene Persönlichkeit.<br />

Was also liegt näher, als selbst irgendwann einmal zum<br />

Instrument zu greifen? Gemeinsam mit Christian Töpper<br />

wurde die Band ANIMA MORTALIS („Sterbliche<br />

Seele“) aus der Taufe gehoben, deren Bedeutung in der<br />

folgenden Geschichte erzählt wird.<br />

68


Akt I: In die Dunkelheit<br />

Langsam schritt er den Gang entlang. Er kannte dieses<br />

Spalier aus Bänken und Kerzen bereits sehr gut; gütig<br />

tanzten die Schatten im Atem des Windes und der Altar<br />

am Ende strahlte eine gewisse Erhabenheit aus. Jeder<br />

Schritt kostete ihn einen wertvollen Atemzug und doch<br />

gönnte er sich den Luxus, seinen Blick nach oben zu<br />

wenden. Das Kirchendach über ihn war kaum erkennbar<br />

und glich einem Himmelszelt aus Stein. Er spürte einen<br />

leichten Windhauch, konzentrierte sich wieder auf seine<br />

Schritte. Die Zeit rann durch seine alten Finger und seine<br />

Seele krallte sich noch entschlossen an seinen Körper. Er<br />

lächelte und für einen kurzen Augenblick vergaß der<br />

Körper die Bürde des Alters und ein jugendliches<br />

Flackern erschien in seinen Augen. „Nun soll es also<br />

soweit sein“ dachte er, als ihn nur noch wenige Schritte<br />

vom Altar trennten. Diesen Weg war er bereits vor vielen<br />

Jahren entlang geschritten, damals mit seiner Frau im<br />

Arm, mit der er an jenem Sommertag den Bund fürs<br />

Leben eingegangen war. Das Leben hatte sie reich<br />

belohnt; ein schönes Stück Land, viele gemeinsame<br />

Momente, und eine gute Arbeit. Doch das Glück forderte<br />

seinen Tribut, denn Alter und Krankheit klopften immer<br />

häufiger an ihre Tür, bis sie eines morgens in seinen<br />

Armen für immer eingeschlafen war. Heute war sein<br />

letzter Tag angebrochen, als er aufwachte. Er hatte es<br />

sehr deutlich gespürt, genauso wie der Baum den ersten<br />

Hauch des Frühlings bemerkt. In seiner Jugend hatte er<br />

sich oft gefragt, wie er den letzten Tag seines Lebens<br />

69


verbringen würde. Im Kreis seiner Liebsten, auf einem<br />

Berg mit Aussicht auf einer atemberaubenden Landschaft<br />

oder allein. Man machte viel Auflebens um seinen letzten<br />

Tag auf Erden, doch letzten Endes war er nur einer unter<br />

vielen. Man konnte nur entscheiden, ob man seine<br />

bisherige Lebenszeit zufrieden oder unglücklich<br />

verbracht hatte.<br />

An diesem Tag machte er sich ein ausgiebiges Frühstück<br />

und verabschiedete sich von dem Kater, der ihn täglich<br />

besuchen kam, um etwas Schinken ab zu stauben. Dann<br />

legte er sich seinen Lieblingsmantel um, nahm die<br />

Brosche seiner Mutter mit und griff zu seinem<br />

Wanderstab. Auch seinen Ehering betrachtete er an<br />

diesem Tag eingehend, ehe er ihn zurecht rückte und die<br />

Tür öffnete. Eine warme Brise trug einige Blätter in sein<br />

Haus hinein und als er hinaus trat, wärmte eine gütige<br />

Sonne sein Gesicht. Er schloss die Tür, verriegelte sie<br />

jedoch nicht und trat seine Reise an. Sein Haus lag auf<br />

jenem Berg, den viele gern von unten sahen, da der<br />

Aufstieg recht beschwerlich war. Die Aussicht<br />

entschädigte jedoch die Abenteurer für so manche<br />

Strapazen: im Talkessel sah man die geballte<br />

Ansammlung der Häuser und jenen Turm aufragen, der<br />

zu der Kirche gehörte. Aus den Schornsteinen ragten<br />

Rauchschwaden und je näher man dem Talkessel kam,<br />

desto lauter wurden die Geräusche der Pferde und der<br />

Menschen, die sich durch die Straßen ergossen. So auch<br />

an diesem Tag, als er seinen Abstieg begann, vorbei<br />

Pferdekoppeln, Blumenwiesen und kauenden Kühen.<br />

Traditionsgemäß hielt er an der ersten Pferdekoppel an<br />

70


und fütterte die Pferde. Auch sein Lieblingspferd, das er<br />

liebevoll „Schwarzblut“ getauft hatte (es war ein sehr<br />

temperamentvoller, schwarzer Hengst) erwartete ihn<br />

bereits. Schwarzblut schien zu spüren, dass dieser Tag ein<br />

besonderer war, denn er stand länger als sonst bei ihm<br />

und ließ sich sogar den Kopf streicheln, was eher selten<br />

war. Der alte Mann setzte seinen Weg fort, während der<br />

Wind mit seinem Umhang spielte. Der Weg war weit und<br />

die Sonne schritt schnell voran. Inmitten der<br />

Mittagssonne macht er Rast an seiner Lieblingseiche. Sie<br />

hatte bereits viele Wanderer vor ihm Wachsen und durch<br />

das Land ziehen sehen. Heute spendete sie ihm Schatten,<br />

während er es sich zu ihren Füßen bequem machte. Einen<br />

Moment lang hing er seinen Gedanken nach und genoss<br />

die Aussicht. Die Ausläufer des Berges endeten bei der<br />

Stadt im Tal. Zu seiner Linken konnte er in der Ferne<br />

einen Friedhof erkennen, in dem bereits einige Freunde<br />

ihre letzte Ruhe gefunden hatte. Die Jahre hatten ihn an<br />

die Einsamkeit gewöhnt, denn er war der letzte seiner<br />

Familie und hatte nur sehr wenig Kontakt mit anderen<br />

Menschen. Wenn sich jemand zu ihm hin verirrte, so<br />

empfing er denjenigen jedoch stets gastfreundlich.<br />

Dadurch entwickelten sich viele Gespräche und er konnte<br />

seine Erfahrungen weitergeben, während er im Gegenzug<br />

die Neuigkeiten der Welt erfuhr. Er nahm einen tiefen<br />

Atemzug, ehe er sich erhob, um seinen Weg fortzusetzen.<br />

Es war bereits später Nachmittag, als er die Tore der<br />

Stadt passierte. Die Menschen begannen sich bereits auf<br />

ihrem Weg nach hause zu machen, denn die meisten<br />

hatten ihr Tagewerk beendet. Aus einer Kneipe erscholl<br />

71


ereits das erste Gelächter, während die ersten Dirnen<br />

sich an ihr Tagewerk machten. Vor seinen Füßen lief ein<br />

spielender Hund vorbei, dem ein neugieriges Kind folgte.<br />

Der Duft von Blumen und den ersten Bratkartoffeln des<br />

abends lockte die Leute nach hause zu Frau und Kindern.<br />

Eine Frau am Straßenrand bettelte und er leerte beinah<br />

seinen gesamten Geldbeutel in ihre Hand aus. Ihre Augen<br />

glänzten voller Dankbarkeit und sie konnte kaum Worte<br />

finden. Die Träne in ihren Augen waren ihm Lohn genug<br />

und er schritt weiter. Neben der Kirche stand das<br />

Wirtshaus „Durstiger Müller“, das für sein gute Bier<br />

bekannt war. Langsam ging er rein und bestellte sich mit<br />

seiner letzten Münze ein Bier und eine kleine Schale<br />

Bratkartoffeln. Während er aß, tauchte die untergehende<br />

Sonne die Stadt in ein rötliches Licht. Die Gäste<br />

erzählten sich den neuesten Tratsch und ein alter<br />

Bekannter grüßte ihn kurz mit einem Kopfnicken. Der<br />

letzte Schluck Bier erfrischte seine alten Knochen, ehe er<br />

sich auf den Weg zu seinem letzten Gang machte. Die<br />

Straßen wurden leerer und der Weg zur Kirche erschien<br />

ihm kürzer als sonst. Er stieß die Türen auf, und begann<br />

seinen letzten Gang. Ihm war alles sehr vertraut und für<br />

einen Moment meinte er sogar, alte Gerüche noch einmal<br />

wahrnehmen zu können: der Duft seines Elternhauses,<br />

der Gestank eines schlechten Essens seiner Kindheit, das<br />

Aroma des Lieblingsparfums seiner Frau und der<br />

Weihrauch, der ihn umgab. Langsam schritt er den Gang<br />

entlang. Seine Gedanken tanzten in seinem Kopf und<br />

spulten einen Film mit präsenten Szenen seines Lebens<br />

ab. Als der Tod seine Hand nach ihm ausstreckte,<br />

schenkte er ihm noch einen Moment der Klarheit: seine<br />

72


Sinne weiteten sich und er nahm seine Umwelt intensiv<br />

wahr. Die Brosche an seinem Mantel, der sanfte<br />

Windhauch der ihn umgab, der Ring mit der Erinnerung<br />

an der Liebe seines Lebens und das Schwert an seiner<br />

Seite. Die Sonne schenkte ihm einen atemberaubenden<br />

Blick auf den Altar, während ihre Farben durch die<br />

Fenster das schönste Gemälde seines Lebens malten.<br />

Eine Träne keimte in ihm auf, doch nur kurz, denn der<br />

Körper gab sich seiner Bestimmung hin. Aus dem<br />

Streben wurde ein Loslassen und er musste lächeln.<br />

Vorfreude auf seine Frau, die schwere Last des Lebens<br />

hinter sich lassen und endlich der Seele ihre Freiheit zu<br />

geben waren seine letzten Gedanken, ehe sich der warme<br />

Mantel des Todes um ihn schloss. Sein Körper sank auf<br />

die Knie, als wollte er vor dem Altar ein Gebet sprechen.<br />

Er nahm einen tiefen Atemzug, genoss die Vorzüge seines<br />

Körpers den Duft und den Blick wahrzunehmen. Dann<br />

schloss er die Augen und sank auf die Seite. Der Körper<br />

wehrte sich, obwohl sein Geist bereit war, seine letzte<br />

Reise anzutreten. Er sammelte seine letzte Kraft und<br />

drehte sich auf den Rücken, das Gesicht zu den Fenstern<br />

gerichtet, in denen die Sonne ihr Farbenspiel aufführte.<br />

Die Kraft reichte für eine letzte Träne und ein Lächeln,<br />

ehe die Welt um ihn herum trüb wurde, Stille ihn sanft<br />

umschloss und sein letzter Atemzug den Körper<br />

entspannen ließ. „Danke“ war der letzte Gedanke, den er<br />

fassen konnte, ehe eine zärtliche Dunkelheit sich seiner<br />

annahm.<br />

73


74


Akt II: Erbe des Lichts<br />

Langsam stand er auf; es war ein seltsames Gefühl, das<br />

einem Traum ähnelte. Leichtfüßig und frei stand er auf<br />

seinen Beinen und bewunderte das Farbenspiel in den<br />

Kirchenfenstern. Blätter wurden durch den Eingang<br />

hinein geweht, obwohl er keinen Windhauch spürte. Eine<br />

unbekannte Wärme legte sich um seine Schultern und<br />

durchfloss ihn gleichzeitig Die Welt schien einen<br />

Moment still zustehen, während er sich umsah. In seinem<br />

Inneren begann sich eine tiefe Ruhe auszubreiten und mit<br />

Hoffnung zu erfüllen. Er brauchte einen Moment um zu<br />

verstehen, dass der regungslose Körper des alten Mannes<br />

zu seinen Füßen sein eigener war. Müsste er nicht Furcht<br />

empfinden? Doch die innere Ruhe ließ sich nicht davon<br />

beeindrucken, seine Seele trauern oder Furcht empfinden.<br />

Es schien ihm immer noch wie ein Traum, obgleich sein<br />

Inneres bereits die Wahrheit kannte. „Ich bin gestorben<br />

und meine Seele hat diesen alten Körper verlassen.“ Er<br />

hatte Mühe, diesen Gedanken in Worte zu fassen, kannte<br />

Geschichten über den Tod und hatte bereits viele Sterben<br />

sehen. Dies hier war anders; die physischen Gesetze<br />

waren aufgehoben, die menschliche Logik abgestreift<br />

und doch war er immer noch hier. Waren die Schriften<br />

und Legenden vom Tod falsch? Würde man seine<br />

Geliebten auf der anderen Seite nicht wieder antreffen?<br />

Die innere Ruhe wuchs zur Müdigkeit heran. Er konnte<br />

diese Welt noch sehen, obgleich er sie nicht greifen oder<br />

schmecken konnte. War dies vielleicht das Geheimnis<br />

und Schicksal der Toten? Auf ewig unerkannt zwischen<br />

75


den Welten zu wandeln? „Nicht ganz“ antwortete eine<br />

unbekannte Präsenz ganz nah bei ihm.<br />

Er drehte sich um, konnte allerdings nichts besonderes<br />

feststellen. Bei genauerem Betrachten fiel ihm auf, dass<br />

seine Umgebung sich farblich veränderte und die Präsenz<br />

sich hinter ihm befand. Obwohl er sie nicht sehen konnte,<br />

spürte jede Faser seiner Existenz ihre Anwesenheit. „Du<br />

hast viele Fragen, Wanderer“ raunte sie ihm zu. „Komm,<br />

ich werde dir die Antworten zeigen, die du suchst.“ Er<br />

wagte nicht sich umzudrehen, hielt seine Augen<br />

weiterhin auf das Farbenspiel der Abendsonne gerichtet.<br />

Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Blätter, die hinein geweht<br />

wurden, sich in Zeitlupe bewegten. „Die Zeit hat hier ihre<br />

eigene Geschwindigkeit“ erriet die Präsenz seine<br />

Gedanken. „Wer bist du?“ fragte er in die Abendsonne<br />

hinein. Er spürte, wie sich Wärme um seine Schulter<br />

ausbreitete, als ob jemand vertrautes seine Hände auf sie<br />

legen würde. „Ich bin dein Atem, der diese Welt in<br />

Bewegung hält“ flüsterte sie ihm zu. „Geht es auch etwas<br />

wenig melodramatischer?“ Er musste über seine eigenen<br />

Gedanken grinsen, war aber auch auf die Antwort<br />

gespannt. „Du bist ein Teil meiner vielen Glieder und<br />

kehrst wieder zu mir zurück.“ Abrupt drehte er sich um<br />

und starrte in sein Spiegelbild. Nun ja, zumindest wie es<br />

ihn vor vielen Jahren als junger Mann gezeigt hätte.<br />

Seine Umrisse wurden von einem gleißenden Licht<br />

durchflutet, so dass er Mühe hatte genauer hinzuschauen.<br />

„Ich erinnere mich an dich“ sprach der Alte zu seinem<br />

Spiegelbild. Der junge Mann lächelte gütig. „So wie du<br />

dich an einige Dinge erinnerst, die noch nicht passiert<br />

76


sind?“ Die Stille zwischen den beiden breitete sich aus,<br />

während der Alte versuchte zu verstehen. Es hatte einige<br />

Momente in seinem Leben gegeben, die ihn nachdenklich<br />

gemacht hatten. Viele hatten es „Deja Vu“ Erlebnisse<br />

genannt, aber er war nie ganz dahinter gekommen, was<br />

sich dahinter verbirgt. „Du erinnerst dich an Splitter aus<br />

deinen früheren Leben“ fuhr die Lichtgestalt fort. „Jedes<br />

Leben beinhaltet Momente, die es besonders prägen. Die<br />

meisten vergessen es irgendwann wieder, doch du trägst<br />

die Gabe der Erinnerung in dir.“ Die Blätter setzten<br />

langsam ihren Weg Richtung Boden fort, während das<br />

Farbenspiel in den Kirchenfenstern unbeeindruckt<br />

fortfuhr.<br />

„Ich kann mich also an vorangegangene Leben<br />

erinnern?“ fragte der Alte. Das Licht strahlte wärmer und<br />

schien gütiger zu werden. „Alles, was du tust, getan hast<br />

oder tun wirst, passiert aus einem bestimmten Grund.<br />

Erinnerst du dich noch an deine Kindheit?“ Obwohl er<br />

aufgeregt war, blieben seine Gedanken ganz ruhig und<br />

fanden automatisch die richtigen Bilder aus seiner<br />

Kindheit. „Ebenso erinnerst du dich in manchen<br />

Momenten an deine vorangegangenen Leben. Alles was<br />

atmet, darf eines Tages sterben, ebenso wie der Mond der<br />

Sonne weichen muss. Die Frage ist, was du mit deinen<br />

Erfahrungen anfängst, die du dabei sammelst.“ „Willst du<br />

damit sagen, dass ich mehrere Leben lang bereise und<br />

mich gleichzeitig an alles erinnern kann?“ platzte es<br />

neugierig aus ihm heraus. „Das Große offenbart sich erst<br />

im Detail“ sprach die Gestalt. „Oft sind es die<br />

Kleinigkeiten, die den Weg zu bedeutungsvollen Taten<br />

77


und Ereignissen ebnen. Der Hauch des Windes, ein gutes<br />

Wort zur rechten Zeit oder auch nur ein Lächeln kann<br />

eine Brücke zu dem Inneren bauen. Die Frage nach dem<br />

Sinn des Lebens kann nicht eindeutig beantwortet<br />

werden, denn sie liegt stets im Auge des Betrachters.“<br />

„Und was soll ich mit diesen Weisheiten anfangen?“<br />

fragte der Alte. „Das musst du selbst wissen“ raunte sein<br />

Spiegelbild. „Schließlich sind dies deine Worte, die du<br />

auf deinem vorletzten Sterbebett gesprochen hast.“ Es<br />

war nicht die Bedeutung der Worte oder alte<br />

Erinnerungen, sondern das untrügliche Gefühl der<br />

Wahrheit, die ihn durchflutete. Er wusste, das sein<br />

Spiegelbild die Wahrheit sprach und er entsann sich auch<br />

einiger Bilder, die zwar logisch unmöglich, aber hier<br />

absolut real waren.<br />

Könnte der Tod eine Meta Ebene sein, von der aus man<br />

seine gesamten Leben nochmal neu betrachten kann?<br />

Was wäre möglich, wenn man sich an die<br />

vorangegangenen Leben erinnern könnte und anhand<br />

dessen seine Zukunft gestalten könnte? „Alles“<br />

antwortete sein Spiegelbild, das erneut seine Gedanken<br />

las. „Aber wer bist du?“ „Dein Spiegelbild natürlich.<br />

Allerdings wachse und altere ich ebenfalls mit all deinen<br />

Erfahrungen auf deinen Reisen. Wie ich bereits sagte, die<br />

Zeit hat hier ihre eigene Geschwindigkeit.“ Der Rahmen<br />

der Lichtgestalt begann zustimmend zu flackern, als<br />

wollte er von einem hohen Alter erzählen. „Warum das<br />

Licht?“ fragte der Alte. „Es sind deine Gedanken, die<br />

mein Aussehen bestimmen. Du selbst hast dich<br />

entschieden, deine Erfahrungen in mir als Lichtgestalt<br />

78


weiterzugeben und nach jedem Tod zu lagern. Im Schein<br />

deiner eigenen Flammen erkennst du manchmal dein<br />

wahres Alter wieder.“ Der Alte betrachtete sein<br />

Spiegelbild genauer und prägte sich jedes Detail ein, ehe<br />

er die Frage aussprach, die in ihm brannte. „Wie gebe ich<br />

das Licht weiter?“ Die Gestalt trat ganz nah an ihn heran.<br />

„Schließe deine Augen.“ Ohne nachzudenken gehorchte<br />

er und wurde mit einer Flut von Bildern und Gefühlen<br />

überströmt; sein erster Kuss, sein letzter Tag auf Erden,<br />

prägende Momente seines Lebens und das Erwachen<br />

nach dem Tod. Ein kurzes Aufbäumen voller Energie, ehe<br />

ein Blitz seine Gedanken durchdrang und Ruhe in ihm<br />

einkehrte. „Wie ich wohl das Licht weitergeben werde?“<br />

79


80


Akt III: Heimwärts<br />

Eine junge Sonne ging auf, als er erneut erwachte. Sein<br />

Körper lag erschlagen im Sand und seine toten Augen<br />

starrten blind in Richtung Meer. Es war ein<br />

unbedeutender Streit gewesen und doch konnte er eine<br />

unbekannte Frau vor jenen Männern bewahren, die ihr<br />

schaden wollten. Der Preis war hoch gewesen doch im<br />

Nachgang betrachtet war er es wert gewesen. Sein<br />

Spiegelbild erwartete ihn bereits, als seine Seele sich<br />

erneut von dem toten Körper erhob.Wie nach jedem Tod<br />

betrachtete er es ausgiebig, wobei ihm das zunehmender<br />

Alter immer häufiger auffiel. Ein alter Mann sah ihn aus<br />

weisen Augen an, während sein Umriss weiterhin in<br />

Licht getaucht war. Es fiel ihm mittlerweile leicht, sich<br />

nach jedem Tod an seine vorangegangenen Leben zu<br />

erinnern. Die Gespräche mit seinem Spiegelbild waren<br />

mal länger, mal kürzer. Er hatte bereits viele Leben und<br />

Tode hinter sich, so dass ihm alles mittlerweile immer<br />

vertrauter wurde. Eine scharfe Klinge an seiner Kehle,<br />

ein Schwurgericht am Strick, eine unbekannte Krankheit,<br />

ein Autounfall sowie Tod durch Flammen waren ihm<br />

nicht fremd. Dennoch schien dieses Mal etwas nicht so<br />

zu sein wie sonst. Er konnte sich mit jedem Leben etwas<br />

mehr erinnern, doch die vollständige Erinnerung<br />

erwartete ihn stets nach seinem Ableben. „Werde ich<br />

mich in einem Leben jemals an alles erinnern können?“<br />

Über das Gesicht seines Gegenübers huschte ein Lächeln.<br />

„Langweilt dich der ewige Kreislauf von Tod und<br />

Wiedergeburt etwa?“ Innerlich musste er lächeln. „Nein,<br />

aber du alterst mit jedem Mal mehr“ antwortete er seinem<br />

81


Spiegelbild. „Nun ja, auch Seelen sind sterblich“ sprach<br />

sein Ebenbild. Die Zeit vergeht zwar langsamer, aber sie<br />

vergeht. Auch deine Reise wird eines Tages enden, denn<br />

die Ewigkeit kann auch nur am endgültigen Tod<br />

gemessen werden. Sieh deine Gabe der Erinnerung als<br />

Privileg an, denn deine Reise kann mit jedem Leben<br />

enden.“<br />

Zum ersten Mal spürte er nach dem Tod etwas wie<br />

Unsicherheit in sich aufkeimen. „Und was passiert<br />

dann?“ Er glaubte, sein Ebenbild mit den Schultern<br />

zucken zu sehen. „Dann geht es heimwärts, zu dem<br />

Ursprung, zur Quelle. Frag mich jetzt bitte nicht weiter<br />

danach, denn mehr weiß ich auch nicht darüber.“ Stille<br />

und eine altbekannte Ruhe. „Weißt du noch, als du mich<br />

fragtest, was alles möglich wäre, wenn man sich an alles<br />

erinnern könnte,was man in den vorangegangenen Leben<br />

erfahren hat?“ Er nickte und ein ungutes Gefühl des<br />

Abschieds nistete sich in ihm ein. „Es gibt eine<br />

menschliche Kraft, die Brücken zwischen den einzelnen<br />

Leben bauen kann. Es ist die Kraft des Schreibens.“ Er<br />

runzelte ungläubig die Stirn. „Des Schreibens?“<br />

„Unterschätze nicht die Kraft der Schrift“ ermahnte ihn<br />

sein Ebenbild. „Das berühmteste Buch beginnt bereits<br />

damit. Oder warum sonst steht zu Beginn „Am Anfang<br />

war das Wort“? Wenn du deine Erinnerungen<br />

niederschreibst, wirst du es verstehen.“ Diese Erkenntnis<br />

durchflutete ihn mit einer inneren Ruhe, die er seit<br />

seinem ersten Tod nicht mehr verspürt hatte. „Warum<br />

erzählst du mir das jetzt?“ fragte er sein altes Spiegelbild.<br />

Stille. „Weil es dieses Mal das letzte Mal seien wird, dass<br />

82


wir uns sehen. Der Spiegel wird trüb und ich bin sehr alt<br />

geworden. Alt genug, um dich aufwachsen zu sehen und<br />

dir vielleicht sogar die Angst vor dem Tod nehmen zu<br />

können. Ich kann dich jedoch nur noch ein letztes Mal ins<br />

Leben zurücktragen. Keine Angst, du wirst alles wie<br />

immer erleben: die Geburt, eine Kindheit, erste<br />

Erfahrungen mit Frauen und vielleicht sogar Glück und<br />

Gesundheit. Wenn du das nächste Mal jedoch die Augen<br />

schließt, wirst du auf dich alleine gestellt sein. Ich werde<br />

bereits bei der Quelle sein, wobei ich nicht weiß, was<br />

mich oder uns dort erwartet.“<br />

Zum ersten Mal mischten sich Trauer und Furcht nach<br />

seinem Tod in ihm und ließen ihn die Bedeutung eines<br />

letzten Abschieds erahnen. „Danke“ war alles, was er<br />

hervorbrachte. „Danke für alles.“ Sein Spiegelbild<br />

lächelte. „Du dankst mir für die vielen Tode, die wir<br />

gemeinsam verlebt haben? Gern geschehen, alte Seele!“<br />

er konnte spüren, wie sie beide synchron grinsten, auch<br />

wenn sein Spiegelbild trüber wurde. „Es ist Zeit, schließe<br />

deine Augen und erfahre deine letzte Wiedergeburt.“ Er<br />

tat wie ihm geheißen, und das altbekannte Gefühl von<br />

Neugier, Erinnerungen und Ruhe kehrte in ihm ein. Er<br />

meinte noch die Stimme seines Spiegelbildes hören zu<br />

können, ein leises flüstern, das von „der Kraft der<br />

Schrift“ sprach...<br />

83


Track III: „Homewards“<br />

84


Epilog: Seelenwerke<br />

Die Gitarrenlinie schlängelte sich dominant aus den<br />

Boxen, ehe das Schlagzeug seinen ersten Wutausbruch<br />

erlebte. Eine rauhe und fast kehlige Stimme krächzte ins<br />

Mikro, während Synthesizerbänke den Song zu seinem<br />

Refrain trugen. Er hatte das Lied bereits oft gehört, doch<br />

dieses Mal war es anders. Er verspürte eine Sehnsucht,<br />

die er weder greifen noch in Worte fassen konnte. Er<br />

wusste nicht genau warum, doch seine Hände bewegten<br />

sich ganz automatisch, während sein Geist ganz in der<br />

Musik versunken war. Er stellte den dreiarmigen<br />

Kerzenleuchter auf den Tisch und zündete sie rituell an,<br />

ohne zu wissen warum. In seinen 16 Jahren hatte er<br />

bereits einige seltsame Erfahrungen gemacht, doch dieses<br />

Mal schien ihn eine unbekannte innere Kraft anzutreiben.<br />

Ehe er sich versah hatte er seinen Füller und einen leeren<br />

Zettel in der Hand. Er schloss für einen kurzen Moment<br />

die Augen, warf einen tiefen Blick in sein Inneres, wie er<br />

es niemals zuvor getan hatte. Er nahm einen tiefen<br />

Atemzug, war sich der Bedeutung dieses Momentes sehr<br />

wohl bewusst, ohne den Grund dafür zu kennen.<br />

Dann sprang er in den Abgrund seines Geistes, tanzte mit<br />

der Musik eng umschlungen in Erinnerungen, die er<br />

unmöglich kennen konnte. Sein Stift fuhr über das Papier<br />

und begann zu schreiben.<br />

„Das Gefühl, das alle „Liebe“ nennen...“<br />

85


Anhang<br />

Es war der Beginn einer langen poetischen Reise,die mit<br />

diesem Buch ihren Abschluss findet. Der begonnene Text<br />

ist der Anfang des Gedichtes „Die Liebe“, der später zum<br />

ersten Gedichtband „Flammenschriften“ führen sollte.“<br />

Weitere Gedichtbände („Feuertaufe“ und „Lichtbringer“)<br />

kamen hinzu und wurden in meinem Jubiläumsband<br />

„Seelenwerke“ zusammengefasst. Später kamen weitere<br />

Texte hinzu, während ich gleichzeitig mit der Band<br />

Anima Mortalis Songs schrieb. Diese beiden<br />

unterschiedlichen Seiten der Kunst wollte ich<br />

zusammenbringen, und mit einer Geschichte verweben,<br />

um alles im Einklang zu bringen.<br />

Während des Schreibens ist mir dabei klar geworden,<br />

welche Bedeutung das Schreiben, die Musik und das<br />

Leben für mich persönlich hat. Es war immer mein<br />

Bestreben Spuren zu hinterlassen, anhand dessen andere<br />

Reisende lernen und ihren eigenen Weg gehen können.<br />

„Sind wir nicht alte Seelen, die rastlos wandern?“<br />

Diese Frage kam mir häufig in den Sinn. Wenn dem so<br />

ist, sollten wir uns gegenseitig unterstützen und jenes<br />

Leben führen, von dem wir immer geträumt haben. Denn<br />

wenn wir eines Tages heimkehren zu der Quelle, zu dem<br />

Ursprung werden wir erkennen, das alles was endet, auch<br />

ein Neuanfang ist.<br />

86


In diesem Sinne verneige ich mein Haupt vor jenen<br />

Seelen, die mich ein Stück weit begleitet haben bzw. dies<br />

auch noch tun!<br />

ANIMA MORTALIS<br />

Bandmitglieder von links nach rechts:<br />

Christian Töpper (Gitarre,Schlagzeug,Bass)<br />

Heike Groß-Gerenkamp (Gesang)<br />

Sebastian Radu Groß (Gesang, Gitarre)<br />

87


ANIMA MORTALIS – „Enter My Darkness“<br />

1. Enter My Darkness<br />

2. Pass The Light<br />

3. Homewards<br />

Bonus:<br />

Video „Homewards“<br />

Video Buchtrailer zu „<strong>Aschendämmerung</strong>“<br />

©Bandlogo & Design: Radu Stefanescu<br />

©Texte und Songs: ANIMA MORTALIS<br />

Aufgenommen und abgemischt von Christian<br />

Töpper<br />

88


Danksagungen<br />

Heike, der Liebe meines Lebens (nur in Originalbesetzung<br />

läuft dieses Leben rund)<br />

Meine Eltern für dieses Leben und endlose Unterstützung<br />

auf all meinen Wegen<br />

Unserer Familie für die Wurzeln, die uns stützen und<br />

gleichzeitig halten<br />

Chris und Melanie für unsere Freundschaft und ANIMA<br />

MORTALIS<br />

John, für die geistige Brüderlichkeit, die mich ein Leben<br />

lang begleitet<br />

Oischi & Andrea, sowie Tim und Madlen für die Metal<br />

Family<br />

Der kompletten Redaktion von Metal-Impressions und<br />

dem Legacy Magazin für die Unterstützung und der<br />

gemeinsamen Leidenschaft zur Musik (Deadline? Viel zu<br />

einfach...)<br />

Marcus und Michael für Ablenkung durch DVD Abende<br />

(Hodooor!!!)<br />

89


Christian Krumm, Holger Schmenk & Norma Schreiber<br />

für Tipps zur Buchveröffentlichung und dem gemeinsamen<br />

Herzblut zum Schreiben<br />

Diversen Musikern und Bands, deren Aufzählung ein<br />

weiteres Buch füllen könnte; danke für eure Musik und<br />

die Inspiration. Metal Up Your Ass!<br />

Jenen, die zu früh von uns gegangen sind, die jedoch<br />

mein Leben bereichert und Spuren hinterlassen haben<br />

(Karl Groß, Ilie Rus, Didi & George Stefanescu, Sandra).<br />

Last but not least jener Kraft, die ich gerne „Gott“ nenne.<br />

Du hast erschaffen, was wir gestalten können. Danke für<br />

deine Nähe und Inspiration!<br />

Impressum<br />

Copyright: © 2014 Sebastian Radu Groß<br />

Weitere Werke & Kontakt:<br />

www.radunator.de<br />

Kraft durch Leidenschaft!<br />

90


Das Gesicht hinter den Zeilen<br />

Sebastian Radu Groß wurde 1977 in Münster geboren. Er<br />

machte eine Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />

und studierte Webdesign. Im Anschluss<br />

machte er eine Ausbildung zum NLP Coach. Der Weg<br />

zum Schreiben kam unerwartet- bei Recherchen über<br />

Schriftsteller entdeckte er die eigene Leidenschaft zum<br />

Schreiben und publizierte erste Gedichte und<br />

Kurzgeschichten für die Magazine "Lyrikal Art" und<br />

"Seelenkrater". Er nahm an Lyrikwettbewerben teil und<br />

hielt Autorenlesungen, bei denen seine Gedichte "Die<br />

Liebe" und "Sternenschweif" den ersten Platz erhielten.<br />

91


Im Laufe der Zeit entwickelten sich seine Gedichte zu<br />

Kurzgeschichten und er veröffentlichte in Eigenregie den<br />

Gedichtband "Flammenschriften", der sich besonders in<br />

der musikalischen und lyrischen Künstlerszene schnell zu<br />

einer festen Größe etablierte. Dies ermöglichte Sebastian<br />

Radu den Kontakt mit Musikern und den Austausch<br />

unterschiedlicher Kunstrichtungen, die sich in seinem<br />

Band "Feuertaufe" widerspiegeln sollte.<br />

Nach einigen Besuchen in seiner zweiten Heimat<br />

Rumänien und inspiriert von der Ikonenmalerei seines<br />

Vaters Radu Stefanescu wurden Kurzgeschichten<br />

prägnanter für sein Schreiben. Angetrieben von der<br />

Vision einen Konzeptband zu erstellen wurde<br />

"Lichtbringer" veröffentlicht, das von Kritikern als<br />

"progressiv und düster" bezeichnet wurde. Im Rahmen<br />

einer Zusammenstellung für eine Sammleredition<br />

veröffentlichte Sebastian Radu alle Werke unter dem<br />

Arbeitstitel "Seelenwerke", den er zusätzlich durch seine<br />

Arbeiten als Fotograf mit visuellen Werken ergänzte.<br />

Neben dem Schreiben von Gedichten ist Sebastian Radu<br />

als Redakteur des Online Magazins metal-impressions<br />

und den Zeitschriften Legacy und Multimania tätig. Des<br />

weiteren ist er Mitglied der Musikgruppe Anima<br />

Mortalis, in der seine Texte vertont wurden.<br />

92


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