DRF e.V. – Jahresbericht 2018
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Hilfe schläft nicht<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>DRF</strong> e. V. <strong>2018</strong>
Das Inhaltsverzeichnis<br />
Das zum zum Herausklappen<br />
finden finden Sie ganz Sie ganz am Ende. am Ende.<br />
Tag<br />
<strong>DRF</strong> H 145 D-HDST<br />
mit Winde<br />
Mittag Mittag<br />
Was ist ein Nachtflug?<br />
Was ist ein Nachtflug?<br />
TAGFLUG<br />
HORIZONT<br />
HORIZONT HORIZONT<br />
6° 6°<br />
6°<br />
Sonnenaufgang<br />
6°<br />
unterhalb<br />
des Horizonts<br />
<strong>DRF</strong> H 145 D-HDST<br />
mit Winde<br />
Sonnenuntergang Sonnenuntergang<br />
6°<br />
6°unterhalb<br />
des Horizonts des Horizonts<br />
NACHTFLUG<br />
Was ist ist ein ein<br />
Nachtflug?<br />
Nach den Nach Regeln den Regeln der Europäischen der Europäischen Agentur Agentur für Flugsicherheit für Flugsicherheit ist ist<br />
ein Flug ein dann Flug ein dann Nachtflug, ein Nachtflug, wenn er wenn zwischen er zwischen dem Ende dem der Ende der<br />
bürgerlichen bürgerlichen Abenddämmerung und dem und Beginn dem Beginn der bürgerlichen der bürgerlichen<br />
Morgendämmerung stattfindet stattfindet <strong>–</strong> also <strong>–</strong> in also dem in Zeitraum, dem Zeitraum, in dem in dem<br />
sich die sich Mitte die der Mitte Sonnenscheibe der Sonnenscheibe mehr als mehr 6 ° als unter 6 ° dem unter Horizont dem Horizont<br />
befindet. befindet.<br />
Nacht<br />
Mitternacht Mitternacht<br />
1 1
Landung mit<br />
Nachtsichtbrillen<br />
auf der A 9<br />
Nach einem schweren Unfall auf der A 9 im November <strong>2018</strong> startet<br />
Christoph Berlin in den Abendstunden zu einem Einsatz. Als unersetzlicher<br />
Helfer in der Dunkelheit wie immer mit an Bord: die Nachtsichtbrillen.<br />
Rettung aus der Luft:<br />
Christoph Berlin fliegt<br />
bis zur A 9<br />
Berlin<br />
Christoph<br />
Berlin<br />
Nachts auf der Autobahn<br />
Diese Woche im Herbst hatte es in sich: Es war<br />
schon das zweite Mal, dass die Autobahn 9<br />
wegen eines schweren Unfalls für Stunden voll<br />
gesperrt werden musste. Aus zunächst ungeklärter<br />
Ursache kollidierten ein Kleintransporter<br />
mit Anhänger und ein Pkw nahe der Anschlussstelle<br />
Niemegk in Fahrtrichtung Berlin; der<br />
Pkw überschlug sich. Während die Fahrer der<br />
beteiligten Wagen ihre Fahrzeuge selbst verlassen<br />
konnten, wurde die Beifahrerin des Pkw<br />
eingeklemmt und schwer verletzt; die 29-jährige<br />
Frau musste von der Feuer wehr mit<br />
hydraulischem Rettungsgerät aus dem Wrack<br />
befreit werden.<br />
Weil davon auszugehen war, dass sie sehr<br />
schwere Verletzungen erlitten hatte, beorderte<br />
die Rettungsleitstelle Brandenburg neben<br />
mehreren Wehren, bodengebundenen Not ärzten<br />
und Rettungswagen auch Christoph Berlin<br />
auf die Autobahn. Kurz vor 22 Uhr erreichte<br />
der Alarm die Station der <strong>DRF</strong> Luftrettung. Die<br />
Piloten Alexander Wirtz und Thomas Reimer,<br />
Notärztin Dorit Behnke und Notfallsanitäter<br />
Erik Haucke starteten umgehend mit der<br />
rot-weißen H 145, die zu den modernsten<br />
Hubschraubern der Welt zählt, in Richtung<br />
Autobahn 9.<br />
Bei der Ankunft der Crew bewährten sich die<br />
Ausstattung des rund um die Uhr dienstbereiten<br />
Hubschraubers und die Ausrüstung<br />
der Besatzung in besonderer Weise: Denn<br />
am Einsatzort querten eine Brücke sowie eine<br />
Hochspannungsleitung die Fahrbahn. Diese<br />
Hindernisse konnten die beiden Piloten Alexander<br />
Wirtz und Thomas Reimer mit Hilfe<br />
ihrer bei Flügen in Dunkelheit stets getragenen<br />
Nachtsichtbrillen sofort identi fizieren und<br />
somit sicher direkt neben der Unfallstelle auf<br />
der Fahrbahn landen.<br />
Direkt im Anschluss versorgten Notärztin Dorit<br />
Behnke und Notfallsanitäter Erik Haucke die<br />
29-jährige Patientin, bereiteten sie rasch für den<br />
nachfolgenden Flug vor. Die junge Frau hatte<br />
sich schwere Wirbelsäulenverletzungen zugezogen.<br />
Im Hubschrauber der <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
konnte sie erheblich schonender, ohne fahrbahnbedingte<br />
Erschütterungen und deutlich<br />
schneller zur weiteren medizinischen Behandlung<br />
in die Klinik gebracht werden als auf<br />
dem Landweg. Nach wenigen Flugminuten<br />
erreichte Christoph Berlin das Unfallkrankenhaus<br />
der Hauptstadt. Dort wurde die verletzte<br />
Beifahrerin direkt an Spezialisten übergeben, die<br />
sie weiter versorgten.<br />
A 9<br />
Unfallstelle<br />
5 km<br />
Flugstrecke<br />
größere Straßen<br />
H 145<br />
Dank hochmoderner Nachtsichtbrillen konnten<br />
die Piloten am Einsatzort eine Brücke sowie<br />
eine Hochspannungsleitung, die die Fahrbahn<br />
überquerten, direkt ausmachen. Einer sicheren<br />
Landung neben der Unfallstelle auf der<br />
Fahr bahn stand somit nichts im Wege.<br />
2 3
Das kann die<br />
Nachtsichtbrille<br />
>10.000<br />
Euro kostet die Anschaffung<br />
einer Nachtsichtbrille.<br />
~1.000<br />
Gramm bringt eine Nachtsichtbrille<br />
auf die Waage.<br />
Wenn die Dunkelheit zunimmt und sich der Tag für die meisten Menschen<br />
dem Ende zuneigt, startet an inzwischen zehn Stationen der <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
der Nachtbetrieb. Dabei setzt das Einsatzteam auf einen wichtigen Helfer:<br />
die Nachtsichtbrille.<br />
Sehen mit Nachtsichtbrille<br />
3Nachtsichtbrillen sind an jeder<br />
Station mit 24-Stunden-Betrieb<br />
vorhanden. Zwei davon werden<br />
von den beiden Piloten im Einsatz<br />
getragen. Die dritte dient als<br />
Reserve.<br />
Die Sicht ist eingeschränkt, wenn das Tageslicht<br />
schwindet, Hochspannungs- und Telefonleitungen<br />
sind nicht oder nur schwer zu erkennen.<br />
Aufgrund dieser zusätz lichen Herausforderungen<br />
stehen den Piloten bei einem Nachtflug<br />
modernste Nachtsicht brillen, sogenannte<br />
Night Vision Goggles, zur Verfügung. Die <strong>DRF</strong><br />
Luftrettung setzte als Erste die Nachtsichtflugbrillen<br />
bei zivilen Flügen ein. Ein wichtiger<br />
Meilenstein, denn die Brillen verbessern die<br />
visuelle Wahrnehmung oder machen sie überhaupt<br />
erst möglich. Seit einiger Zeit setzt die<br />
<strong>DRF</strong> Luftrettung dabei auf die schwarz-weiß<br />
Nachtsichttechnologie ONYX. Im Gegensatz<br />
zur üblichen Darstellung im Grünton wirkt das<br />
Nacht geschehen viel natürlicher; das Auge<br />
wird weniger belastet und Kontrast, Formen<br />
sowie Schatten werden deutlich klarer übermittelt.<br />
Eine Herausforderung bleibt das auf 40 Grad<br />
eingeschränkte Sehfeld für den Piloten: Für<br />
eine umfassende Sicht muss der Pilot seinen<br />
Kopf ständig in Bewegung halten, um die<br />
Umgebung zu scannen. Außerdem muss er<br />
ständig zwischen dem Blick durch die Brille<br />
und dem Blick nach unten ohne Brille wechseln.<br />
Damit die Piloten durch das Cockpit-Licht<br />
nicht geblendet werden, gleichzeitig aber ohne<br />
Brille alle Lichter uneingeschränkt erkennbar<br />
sind, ist eine spezielle Beleuchtung notwendig.<br />
Die elek tronische Anpassung wird über das<br />
Cockpit hinaus auch bei der Kabinenausstattung<br />
angewendet.<br />
vorher<br />
ONYX<br />
nachher<br />
Mit der schwarz-weiß Nachtsichttechnologie<br />
ONYX wirkt das<br />
Nachtgeschehen deutlich natürlicher.<br />
Aufgrund all dieser Herausforderungen sind<br />
entsprechende Schulungen sowie regelmäßige<br />
Trainings für den Nachtflug unabdingbar.<br />
Zudem setzt die <strong>DRF</strong> Luftrettung nachts grundsätzlich<br />
zwei Piloten ein <strong>–</strong> um eine größtmögliche<br />
Flugsicherheit für Crew und Patienten<br />
zu gewährleisten.<br />
4<br />
5
Cockpit<br />
einer H 145<br />
SPEZIELLE BELEUCHTUNG<br />
Bei allen Lichtquellen im Cockpit findet<br />
eine Anpassung der Lichtfarbe statt, um<br />
die Piloten mit Nachtsichtbrille nicht zu<br />
blenden. Gleichzeitig sind die Anzeigen<br />
aber auch ohne Brille uneingeschränkt<br />
zu erkennen.<br />
HOCHERKUNDUNG<br />
Vor der Landung bei Nacht dreht der Pilot<br />
auf einer Höhe von rund 150 Metern eine<br />
Linksrunde über dem angedachten Landeplatz,<br />
um etwaige Leitungen oder Hindernisse<br />
auszumachen.<br />
NACHT<br />
TAG<br />
SYNTHETIC VISION SYSTEM<br />
Mit Hilfe der farblich kodierten und<br />
digitalen Geländedarstellung und<br />
Hinderniskarte erhalten die Piloten<br />
ein klares und intuitives Bild ihrer<br />
Flugumgebung.<br />
Cockpit einer H 145<br />
6 7
der Bericht, den Sie in den Händen halten, belegt die Einnahmen und Ausgaben des <strong>DRF</strong> e. V.<br />
im Jahr <strong>2018</strong>. Darüber hinaus veranschaulicht er, was wir in diesem Zeitraum dank Menschen<br />
wie Ihnen bewirken konnten.<br />
Weltweit leistete die <strong>DRF</strong> Luftrettung 40.090 Einsätze im Jahr <strong>2018</strong> <strong>–</strong> davon 37.704 allein in<br />
Deutschland und damit 1.421 mehr als im Vorjahr. Vor allem nachts wurden unsere Retter<br />
deutlich häufiger alarmiert: Die Anzahl der Einsätze in der Dunkelheit stieg um zwanzig Prozent.<br />
Ich betone immer wieder, wie entschei dend eine optimale Versorgung für Schwerverletzte<br />
und Schwerkranke ist. Schnellstmögliche Hilfe ist der erste Schritt; deshalb hat die <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
in Deutschland die meisten Stationen, die rund um die Uhr besetzt sind, sowie speziell<br />
für den Nachtflug ausgebildete Piloten. Das alles ist aufwendig, zugleich aber ledi glich ein<br />
Aspekt von vielen, die zur Rettung von Menschenleben notwendig sind.<br />
Grußwort des Präsidenten<br />
Um Tag und Nacht bestmöglich helfen zu können, ist die <strong>DRF</strong> Luftrettung auf Förderbeiträge<br />
und Spenden angewiesen, auf den Seiten 24 und 25 dieses Berichts können Sie das nachvollziehen.<br />
Damit hat es weitreichende Folgen, wie die Gesellschaft unsere gemeinnützige Organisation<br />
wahrnimmt. Aus diesem Grund haben wir unsere Öffentlichkeitsarbeit, Fördererwerbung<br />
und die Spendenaufrufe intensiviert und werden künftig verstärkt neue Medien nutzen,<br />
alles mit dem einen Ziel, nämlich die uns anvertrauten Patienten bestmöglich versorgen zu<br />
können. Dass wir auf einem guten Weg sind, zeigen die Ergebnisse des › Spendenmonitors ‹, der<br />
seit 1995 jährlich von unabhängiger Seite durch geführt wird: Im Jahr <strong>2018</strong> erreichte die <strong>DRF</strong><br />
Luftrettung beim Kriterium › Modernität, Effektivität des Handelns und Kompetenz ‹ Platz 3 in der<br />
Bewertung, bei › Professionalität ‹ sogar Platz 2 <strong>–</strong> und zwar im Gesamt vergleich mit sehr großen<br />
und renommierten Organisationen.<br />
Dr. h.c. Rudolf Böhmler<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>DRF</strong> Stiftung<br />
Luftrettung gemeinnützige AG<br />
und Präsident des <strong>DRF</strong> e. V.<br />
Zu dieser hervorragenden Platzierung hat zum einen das gesamte Team der <strong>DRF</strong> Luftrettung bei <br />
getragen, zum anderen alle, die uns fördern und so unsere besonderen Leistungen überhaupt<br />
erst ermöglichen. Während der Trend bei Spenden insgesamt rückläufig war, erhielt unsere<br />
Organisation im Jahr <strong>2018</strong> erneut mehr Unterstützung als im Vorjahr. Ich danke Ihnen allen herzlich<br />
dafür, dass Sie sich so für andere einsetzen <strong>–</strong> auch im Namen der vielen geretteten<br />
Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen!<br />
Ihr<br />
Dr. h.c. Rudolf Böhmler<br />
8<br />
9
Das haben wir<br />
<strong>2018</strong> geschafft<br />
1.211 Niebüll<br />
1.718 Rendsburg<br />
1.419 Greifswald<br />
An neun Stationen startete die <strong>DRF</strong> Luftrettung im Jahr <strong>2018</strong> rund um die Uhr.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Einsätze in der Nacht um 20 Prozent.<br />
945 Bremen<br />
1.402 Angermünde<br />
Notfallrettung in der Nacht<br />
<strong>2018</strong> in Deutschland insgesamt<br />
912-mal<br />
166<br />
München<br />
Intensivtransporte in der Nacht<br />
<strong>2018</strong> in Deutschland insgesamt<br />
1.885-mal<br />
239<br />
575 Dortmund<br />
951 Hannover<br />
1.313 Berlin<br />
1.299 Bad Saarow<br />
1.106 Magdeburg<br />
1.584 Göttingen<br />
2.159 Halle<br />
1.512 Nordhausen<br />
Einsatzzahlen <strong>2018</strong><br />
141<br />
Regensburg<br />
157<br />
1.214 Dresden<br />
1.186 Bad Berka<br />
1.340 Zwickau<br />
119<br />
114<br />
112<br />
Bad Berka<br />
Villingen-Schwenningen<br />
Rendsburg<br />
244<br />
287<br />
99<br />
1.115 Suhl<br />
1.240 Weiden<br />
1.290 Mannheim 848 ITH Nürnberg<br />
1.427 RTH<br />
Weltweit<br />
40.090<br />
Einsätze<br />
37.704 allein in Deutschland<br />
111<br />
Berlin<br />
206<br />
Karlsruhe 1.283<br />
Rheinmünster<br />
Stuttgart 1.144<br />
Leonberg 1.226<br />
Filderstadt<br />
1.491 Regensburg<br />
90<br />
Nürnberg (ITH)<br />
204<br />
1.961 Villingen-Schwenningen<br />
Freiburg 1.361<br />
Friedrichshafen 1.050<br />
1.334 München<br />
33<br />
Hannover<br />
188<br />
Station Tag- und Nachtbetrieb<br />
Station Tagbetrieb<br />
26<br />
Halle<br />
261<br />
Station mit Rettungswinde<br />
Werft und Ambulanzflug<br />
Verwaltung<br />
Stand: 31. Dezember <strong>2018</strong>
Weil Menschen uns brauchen<br />
Einsatzzahlen <strong>2018</strong><br />
8 %<br />
Nachteinsätze<br />
92 %<br />
Tageinsätze<br />
Verkehrsunfälle 4.185<br />
Stürze 4.298<br />
Unfallarten<br />
bei Primäreinsätzen<br />
Tag- und<br />
Nachteinsätze<br />
Im Jahr <strong>2018</strong> machte sich die <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
deutschlandweit 37.704-mal<br />
auf den Weg, um Menschen notärztlich<br />
zu versorgen oder Patienten in eine<br />
für sie geeignete Spezialklinik verlegen.<br />
Verkehrsunfälle und Stürze sind zwei der häufigsten Unfall -<br />
arten, bei denen die <strong>DRF</strong> Luftrettung im Einsatz war.<br />
Aber auch bei vielen Verbrennungen, Quetschtraumata<br />
oder Schlagverletzungen sind die Teams unterwegs<br />
und geben immer 100 Prozent für die Patienten.<br />
Einsatzzahlen <strong>2018</strong><br />
Schlaganfälle<br />
1.967<br />
2.226<br />
4.193<br />
Akute Herzerkrankungen<br />
und<br />
Kreislaufstörungen<br />
4.653<br />
1.811<br />
6.464<br />
Krampfanfälle<br />
1.423<br />
63<br />
1.486<br />
Einsätze <strong>2018</strong><br />
37.704<br />
Weitere<br />
Alarmierungsgründe<br />
9.121<br />
3.878<br />
12.999<br />
Badeunfälle 61<br />
Brand / Verpuffung / 246<br />
Explosion<br />
Chemische Verletzung 46<br />
Elektrounfall 43<br />
Die Unfallart beschreibt im Allgemeinen<br />
den Ort des Unfallgeschehens oder<br />
die vorher ausgeübte Tätigkeit.<br />
Schussverletzung 9<br />
Stichverletzung 65<br />
Schlagverletzung 149<br />
Quetschtrauma 343<br />
Verschüttung 15<br />
Verletzung durch 355<br />
Schnitt / Säge / Axt<br />
Verletzung durch Tiere 156<br />
Sonstiges 1.026<br />
12<br />
Primäreinsätze (Notfallrettung)<br />
Sekundäreinsätze (Intensivtransporte)<br />
Unfälle<br />
10.997<br />
1.565<br />
12.562<br />
13
Rund-um-die-Uhr-<br />
Versorgung<br />
auch für die Kleinsten<br />
Interview mit Dr. Ulf Aschenbrenner zum Thema Inkubatortransporte<br />
Lieber Herr Dr. Aschenbrenner,<br />
warum sind das<br />
medizinische Qualitätsmanagement<br />
und die<br />
Entwicklung der medizinischen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
bei der <strong>DRF</strong><br />
Luftrettung so wichtig?<br />
Sie haben auch erst<br />
neulich in Dortmund ein<br />
Neugeborenes von<br />
Hagen nach St. Augustin<br />
begleitet ...<br />
Die Luftrettung weist im Vergleich zum bodengebundenen Rettungsdienst<br />
einen sehr hohen Anteil an kritisch kranken oder verletzten<br />
Patienten auf und sichert somit deren medizinische Versorgung.<br />
Hierzu ist eine leistungsfähige notfallmedizinische Versorgung gefordert.<br />
Das Personal muss dazu bestausgebildet und trainiert und<br />
die Medizintechnik auf modernstem Stand sein. Dies auf allen Stationen<br />
der <strong>DRF</strong> Luftrettung zu gewährleisten ist Kernaufgabe des<br />
medizinischen Qualitätsmanagements, das in meiner Verantwortung<br />
liegt. Jedoch unterliegt auch die Notfallversorgung ständigen<br />
Veränderungen, sodass auch die <strong>DRF</strong> Luftrettung ständigen medizinischen<br />
und strukturellen Anpassungen unterliegt.<br />
Genau, ich arbeite regelmäßig als Notarzt auf verschiedenen Statio nen<br />
der <strong>DRF</strong> Luftrettung. Auch Verlegungsflüge von einem Krankenhaus<br />
zu einem weiterversorgenden Krankenhaus, auch Sekundär einsätze<br />
genannt, gehören zu den Aufgaben der Luftrettung. Früh- und<br />
Neugeborene werden hierzu zumeist in sogenannten Inkuba toren<br />
transportiert.<br />
Inkubatortransporte <strong>–</strong> Hilfe für die Kleinsten<br />
Und wann wird bei<br />
einem Notfall<br />
ein Hubschrauber<br />
eingesetzt?<br />
Bei Primäreinsätzen ist der Rettungshubschrauber für den Patienten<br />
immer dann das beste Einsatzmittel, wenn es erforderlich ist, ihn<br />
notärztlich zu versorgen und kein anderer bodengebundener Notarzt<br />
in der erforderlichen Zeit von gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen<br />
zur Verfügung steht. Weitere Faktoren, die für den Rettungshubschrauber<br />
sprechen, sind, wenn der schnelle Transport eines<br />
kritisch kranken Patienten über längere Distanzen erforderlich ist,<br />
mehrere Notärzte an einem Einsatzort benötigt werden oder der Einsatzort<br />
nur schwer oder gar nicht bodengebunden erreichbar ist,<br />
also zum Beispiel im Gebirge, auf Inseln und auf Schiffen. Sehr häufig<br />
können die präklinischen Gesamtversorgungszeiten nur durch<br />
den Einsatz des Rettungs hubschraubers eingehalten werden.<br />
Dr. Ulf Aschenbrenner<br />
Notarzt und Abteilungsleiter Medizincontrolling,<br />
Medizinisches Qualitätsmanagement<br />
und Leistungsentwicklung<br />
» Natürlich geht es einem nahe, wenn ein<br />
so junges Leben schon mit medizinischen<br />
Schwierigkeiten beginnt ... «<br />
14 15
<strong>2018</strong> hat die <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
275-mal einen Verlegungstransport<br />
mit Inkubator<br />
durchgeführt.<br />
Dank Inkubator und Christoph<br />
Dortmund konnte die kleine<br />
Lia noch am Tag ihrer Geburt<br />
schonend und schnell in<br />
das Deutsche Kinderherzzentrum<br />
Sankt Augustin<br />
gebracht und entsprechend<br />
behandelt werden.<br />
Was sind die größten<br />
Herausforderungen<br />
für den Transport von<br />
Kindern in Inkubatoren<br />
zu den teilweise sehr<br />
weit entfernten Spezialkliniken<br />
für Kinder?<br />
Finden diese Einsätze<br />
denn rund um die<br />
Uhr statt?<br />
Bei Sekundäreinsätzen ist der Hubschrauber dann vonnöten, wenn<br />
schonende Patiententransporte kritisch Erkrankter, hierzu gehören<br />
auch Neugeborene in Inkubatoren, über weite Strecken mit einer kurzen<br />
Transportzeit erforderlich sind und die medizinische Versorgung<br />
lückenlos aufrechterhalten werden muss.<br />
Das Wichtigste ist die Herstellung bzw. Aufrechterhaltung jeglicher<br />
medizinischen Versorgung, die das Neugeborene benötigt. Diese<br />
darf während des Transportes zumeist nicht unterbrochen werden.<br />
Dazu sind spezielle Gerätschaften beziehungsweise Transportmittel<br />
erfor derlich. Intensivtransportfahrzeuge, die auch ärztlich besetzt<br />
sind, können ebenso solche Transporte durchführen. Über weite Distanzen<br />
jedoch ist die Transportdauer zu lang, um mögliche negative<br />
Transport einflüsse vollends zu vermeiden. In diesem Fall sollten<br />
Hubschrauber eingesetzt werden, welche auch für solche Sekun där <br />
einsätze vorgehalten werden. Für Inkubatortransporte ist neben<br />
den kurzen Transportzeiten auch der schonende Transport, also ohne<br />
einwirkende Schlag löcher, Kurvenenergie, Brems- oder Beschleunigungsenergie,<br />
wichtig.<br />
Schlechte Witterungsbedingungen ausgenommen, finden alle<br />
Einsätze rund um die Uhr statt, und zwar an 365 Tagen im Jahr.<br />
Wie hoch ist der zusätzliche<br />
Aufwand bei<br />
Inkubatortransporten?<br />
Gehen Ihnen diese<br />
Notfälle näher als<br />
andere?<br />
Und was würden Sie<br />
sich für die Zukunft im<br />
Bereich Notfalltransporte<br />
für Neugeborene<br />
wünschen?<br />
Die Kabine ist bei Inkubatorflügen zumeist mit dem Notarzt und dem<br />
Pädiatrieteam (Klinikarzt und Pflegepersonal) besetzt, also zwei<br />
zusätzlichen Personen. Vor dem Start eines Inkubatortransports<br />
erfolgt ein Umbau der Inneneinrichtung des Hubschraubers, um den<br />
speziellen Anforderungen des Inkubators zu genügen. Tragesysteme<br />
sowie Sauerstoff- und Stromversorgung müssen entsprechend<br />
dem Inkubator angepasst werden.<br />
Natürlich geht es einem nahe, wenn ein so junges Leben schon mit<br />
medizinischen Schwierigkeiten beginnt und dies zum Teil am seidenen<br />
Faden hängt. Alle an der Versorgung Beteiligten tun jedoch ihr<br />
Bestes, dieses Leben wieder lebenswert zu gestalten, ohne blei bende<br />
gesundheitliche Beeinträchtigungen. Die <strong>DRF</strong> Luftrettung scheut<br />
keine Kosten und Mühen, um dies zu erzielen. Das ist ein beruhigendes<br />
Gefühl.<br />
Dass die Früh- und Neugeborenenversorgung auch in Zukunft Hand<br />
in Hand mit den Spezialteams der Pädiatrie auf höchstem Niveau<br />
erfolgen kann, ohne Kostendruckeinschränkungen.<br />
Inkubatortransporte <strong>–</strong> Hilfe für die Kleinsten<br />
16<br />
17
100 %<br />
TAG & NACHT<br />
Aufgeben ist niemals<br />
eine Option<br />
Seit 27 Jahren ist Thomas Reimer Pilot im Rettungsdienst. Routine<br />
gibt es auch in seinem Job, einen klassischen Alltag allerdings nicht.<br />
Jeder Tag und jeder Einsatz sind anders.<br />
Bevor Thomas Reimer den Dienst beginnt,<br />
braucht der Leiter der Station Berlin einen Tee.<br />
» Einen richtigen Tee. Für mich ist das eine<br />
Tasse schwarzer Tee, und die gehört ganz klar<br />
zum Starterpaket «, schmunzelt der 54-Jährige,<br />
» ohne ist die Routine gebrochen. « Zu der<br />
gehören bei Dienstbeginn das Abarbeiten der<br />
Checklisten und die Übergabe durch die Kollegen.<br />
» Durch die Richtlinien des Bereichs<br />
› Operations ‹ haben wir klare Vorgaben «, erklärt<br />
Reimer.<br />
Reimer zählte zu den Heeresfliegern, die Flüchtlingslager<br />
in der Region Bakhtaran mit Lebensmitteln<br />
versorgten.<br />
Pilotenportrait<br />
Unfallstelle<br />
18<br />
Bei Nachtflügen ist die Abstimmung mit<br />
Einsatzkräften am Boden extrem wichtig.<br />
Polizei und Feuerwehr sorgen für die<br />
Absicherung des Landeplatzes.<br />
Die Crew hebt bei<br />
Tag und bei Nacht<br />
immer schnellstmöglich<br />
Richtung<br />
Einsatzort ab.<br />
Image courtesy of the Earth Science and Remote Sensing Unit, NASA Johnson Space Center <strong>–</strong> http://eol.jsc.nasa.gov<br />
Wie viele seiner Kollegen wurde auch Reimer<br />
bei der Bundeswehr ausgebildet. » Zu meiner<br />
Zeit konnten noch Unteroffiziere die Pilotenausbildung<br />
machen. Nach eineinhalb Jahren<br />
saß ich schon im Hubschrauber, bin nach<br />
siebeneinhalb Jahren mit 1.500 Flugstunden als<br />
Oberfeldwebel raus aus der Bundeswehr.<br />
Das ist eine Zahl, da kommen den Jungs heutzutage<br />
die Tränen «, schmunzelt Reimer, der<br />
Anfang der 90er-Jahre bei der › Operation<br />
Kurden hilfe ‹ zu den Heeresfliegern gehörte, die<br />
zum ersten großen humanitären Einsatz der<br />
Bundeswehr im Ausland aufbrachen. Nach dem<br />
ersten Irak-Krieg waren damals zwei Millionen<br />
Kurden in die Türkei und in den Iran geflüchtet.<br />
Das Berliner Pilotenteam fliegt rund<br />
ein Drittel aller Einsätze bei Dunkelheit.<br />
» Ich habe heute noch Bilder von einem Einsatz<br />
vor Augen. Wir flogen in ein Tal, in dem sich<br />
ein Flüchtlingslager befand. Ich bin mit dem<br />
Helikopter nur so weit runtergegangen, dass<br />
man die Kufen nicht greifen konnte, und dann<br />
hat unser Bordmechaniker die Pakete mit<br />
den Lebensmitteln rausgeworfen. Ich erinnere<br />
mich an eine hochschwangere Frau. Sie fing<br />
ein Paket und danach stürzten sich die anderen<br />
auf sie. Manchmal frage ich mich, was wohl<br />
aus der Frau geworden ist. «<br />
19
Auch wenn Nachteinsätze für die<br />
Stationen der <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
zur Routine geworden sind und die<br />
technische Ausrüstung immer<br />
besser geworden ist, sind die Einsätze<br />
anstrengend und erfordern<br />
ein Höchstmaß an Konzentration.<br />
Nachtsichtbrille<br />
Thomas Reimer hat mittlerweile<br />
> 8.000<br />
Flugstunden geleistet <strong>–</strong> damit gehört er zu den<br />
besonders erfahrenen Piloten der <strong>DRF</strong> Luftrettung.<br />
Pilotenportrait<br />
Cockpit<br />
Pilot Thomas Reimer ist von den<br />
Nacht sichtbrillen der neuesten<br />
Generation begeistert: » Es ist der<br />
Wahnsinn, was die können. «
Durch die Nachtsichtbrille<br />
kann der Pilot unvorhergesehene<br />
Wetterbedingungen<br />
wie Nebelfelder frühzeitig<br />
erkennen.<br />
Nachts fliegen die<br />
Piloten grundsätzlich<br />
zu zweit. Dadurch<br />
ist der Personal bedarf<br />
entsprechend größer.<br />
Nach seiner Bundeswehrzeit war für den<br />
Schles wig-Holsteiner nicht zwingend klar, dass<br />
er Pilot bleiben würde: » Ich habe zu der Zeit<br />
überlegt, eine Umschulung<br />
zum Architekten zu machen. «<br />
Zum Glück erfuhr der Hobby<br />
Taucher von der Rettungsstation<br />
in Lübeck. » Die wurde<br />
damals von der Firma HDM<br />
betrieben, die später von der<br />
<strong>DRF</strong> Luftrettung übernommen<br />
wurde «, erklärt Reimer,<br />
der hinzufügt: » Das Hubschrauberfliegen<br />
macht Spaß.<br />
Auch nach so vielen Jahren noch. Wenn ich<br />
diesen Spaß damit verbinden kann, anderen zu<br />
helfen, dann ist das die Kirsche auf der Torte. «<br />
» Das Hubschrauberfliegen<br />
macht Spaß. Auch nach<br />
so vielen Jahren noch.<br />
Wenn ich diesen Spaß<br />
damit verbinden kann,<br />
anderen zu helfen, dann<br />
ist das die Kirsche auf<br />
der Torte. «<br />
So wie in dem Fall des 2-jährigen Jungen, der<br />
südlich von Berlin-Schönefeld in einen kleinen<br />
See gefallen und etwa 15 Minuten unter<br />
Wasser war. Dieser Fall hat sich bei Reimer förmlich<br />
» eingebrannt «: » Als ich das Meldebild<br />
sah, dachte ich: Das ist hoffnungslos. Dann:<br />
Attacke, los geht’s! Alle Mann in den Hubschrauber.<br />
Vor Ort finden wir keinen Landeplatz.<br />
Die Besatzung des RTW reanimiert bereits.<br />
In einem kleinen Wäldchen geh’ ich runter.<br />
Notarzt und Notfallsanitäter raus, durch den<br />
Morast zu dem Kind. Ich lande die Maschine<br />
an anderer Stelle, das Team kommt mit dem<br />
RTW, sie kämpfen um den Jungen. Rein in den<br />
Hubschrauber, ab zum Herz zentrum. Zum<br />
Glück geben uns die Flug lotsen der Flugsicherung<br />
in Schönefeld und Tegel Vorrang, tulpenartig<br />
gehen Flugzeuge im Landeflug über<br />
Berlin ausein ander. Und in der Mitte schnippelt<br />
der kleine, rote Hubschrauber durch. Im<br />
Herzzentrum geben wir das Kind ab. Die<br />
Pointe: Der › Kleene ‹ wurde eine Woche später<br />
entlassen. Ohne Defizite. « Gerade diese<br />
Geschichte ist der Beleg dafür: » Auch wenn<br />
es noch so hoffnungslos klingt, du musst immer<br />
100 Prozent geben «, unterstreicht Reimer.<br />
Und das sowohl am Tag als auch in der Nacht.<br />
Berlin ist eine von inzwischen zehn Stationen<br />
der <strong>DRF</strong> Luftrettung, die rund um die Uhr<br />
Einsätze fliegen. Als erste zivile Luft rettungsorgani<br />
sation führte die <strong>DRF</strong> Luftrettung 2009<br />
Nachtsicht brillen ein. » Wir fliegen mittlerweile<br />
mit den › white phosphors ‹. Die Älteren<br />
mit dem Grünton dienen als Ersatz «, erläutert<br />
Reimer, » und ich empfinde das schon als<br />
weiteren Schritt. In puncto Sicht und damit<br />
Sicherheit ist es noch mal eine Verbesserung<br />
und ein deutlicher Schritt nach vorne. «<br />
Um das Cockpit zu sehen, muss der Pilot unter<br />
der Nachtsichtbrille durchschauen. Damit<br />
umgehen zu können, hänge ab von Ausbildung,<br />
Training und Routine. » Das merke ich gar<br />
nicht mehr, dass ich unter der Nachtsichtbrille<br />
drunter herschaue «, meint Reimer, » und auch<br />
bei der Landung schaue ich bei den letzten<br />
zwei, drei Metern auf den Boden unter der<br />
Nachtsichtbrille durch. Das ist eine Frage des<br />
Trainings. «<br />
Was dem 54-Jährigen hin und wieder Sorgen<br />
bereitet, sind die Windräder, deren Anzahl in<br />
den vergangenen Jahren in Deutschland deutlich<br />
zugenommen hat. » Ich habe überhaupt<br />
nichts gegen erneuerbare Energiequellen.<br />
Ganz im Gegenteil «, betont Reimer, » aber aus<br />
fliegerischer Sicht sind die Windräder eine<br />
Herausforderung. Zumal ihre Höhe zunimmt. «<br />
Die Standorte der Windräder seien zwar in<br />
den Karten aufgeführt, » ob das aber immer<br />
alle sind, da bin ich mir nicht so sicher «, sagt<br />
Reimer.<br />
In der Rettung komme es neben den flie ge <br />
rischen Fähigkeiten auch darauf an, » dass<br />
ich mir das Leid anderer Menschen anschauen<br />
kann, ohne dabei verrückt zu werden. Das<br />
brauchst du als Rettungspilot als › Add-on ‹. «<br />
Wenn etwas Schlimmes passiere und er mit<br />
seinem Team auch nicht mehr helfen könne,<br />
sei es wichtig, darüber zu sprechen, findet<br />
Reimer: » Jeder geht anders damit um, aber<br />
wir brauchen eine gute Stimmung auf der<br />
Station und sprechen hilft <strong>–</strong> dann tut es auch<br />
nicht mehr so weh. «<br />
Der Wahl-Brandenburger gehört mit seinen<br />
mehr als 8.000 Flugstunden zu den besonders<br />
erfahrenen Piloten der <strong>DRF</strong> Luftrettung.<br />
Beim Thema Nachwuchs sei man aktuell noch<br />
» gut auf gestellt und wir arbeiten an Konzepten,<br />
um auch in Zukunft genügend Piloten<br />
zu haben. «<br />
Was einen guten Piloten ausmache, sei nicht<br />
pauschal zu beantworten, denn die Anforderungen<br />
steigen: » Du<br />
musst dich auf das<br />
konzentrieren können,<br />
was du gerade tust «,<br />
meint er. Dass Reimer<br />
das kann, glaubt man ihm sofort; und das<br />
kann der 54-Jährige ganz bestimmt auch<br />
ohne Tasse schwarzen Tee im Starter paket <strong>–</strong><br />
wenn es denn unbedingt sein muss.<br />
» Du musst dich auf<br />
das konzentrieren können,<br />
was du gerade tust. «<br />
Pilotenportrait<br />
22<br />
23
Für die Zukunft aufgestellt:<br />
die <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
Die <strong>DRF</strong> Luftrettung besteht aus einem unabhängigen, gemeinnützigen<br />
Förderverein, einer Stiftung des bürgerlichen Rechts und einer gemeinnützigen<br />
AG. Welche Gesellschaft ist dabei wofür zuständig, und wie<br />
werden Ihre Mittel konkret eingesetzt?<br />
Kontrolle<br />
<strong>DRF</strong> Stiftung<br />
Luftrettung<br />
<strong>DRF</strong> Stiftung Luftrettung<br />
gemeinnützige AG<br />
Abrechnung der Leistungen<br />
nach Flugminuten<br />
Förderbeiträge<br />
und Spenden<br />
<strong>DRF</strong> e. V.<br />
(Deutsche Rettungsflugwacht<br />
Förderverein e. V.)<br />
Der <strong>DRF</strong> e. V. verfolgt ausschließlich gemeinnützige<br />
und mildtätige Zwecke. Seine vorrangige<br />
Aufgabe ist die Beschaffung finanzieller<br />
Mittel, die der gemeinnützigen <strong>DRF</strong> Stiftung<br />
Luftrettung und der <strong>DRF</strong> Stiftung Luftrettung<br />
gemein nützige AG zukommen.<br />
Die <strong>DRF</strong> Stiftung Luftrettung gemeinnützige<br />
AG bildet die operative Einheit der <strong>DRF</strong> Luftrettung.<br />
Ihre Aufgabe ist die weltweite Notfallversorgung<br />
und medizinische Hilfe, insbesondere<br />
durch Luftfahrzeuge.<br />
Förderer &<br />
Spender<br />
€<br />
Die Anteile der <strong>DRF</strong> Stiftung Luftrettung gemeinnützige<br />
AG werden zu 100 Prozent von der<br />
<strong>DRF</strong> Stiftung Luftrettung gehalten. Sie überwacht<br />
die operative Aufgabe der <strong>DRF</strong> Stiftung<br />
Luftrettung gemeinnützige AG und sorgt für<br />
die Verbesserung der weltweiten Notfallversorgung<br />
und für medizinische Hilfe aus der Luft.<br />
Ganz gleich, welche unserer Gesellschaften Sie<br />
unterstützen: Sie retten damit immer Menschen,<br />
die schnelle medizinische Hilfe benötigen.<br />
• Notfall-Beatmungsgeräte<br />
• Mechanische Reanimationshilfen<br />
• Thermo-Schutzhüllen<br />
Maximal- • etc.<br />
versorgung<br />
Die <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
Kostenträger<br />
(i.d.R. Krankenkassen)<br />
Kostenträger<br />
(i.d.R. Krankenkassen)<br />
€<br />
Gesetzlich<br />
vorgeschriebene<br />
Leistungen (SGB V)<br />
Kostenerstattung auf<br />
Grundlage des SGB V<br />
Förderbeiträge und Spenden<br />
Leistungen der <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
24<br />
25
Ihre Hilfe rettet Leben!<br />
Für eine Luftrettung<br />
mit Zukunft<br />
Im Jahr <strong>2018</strong> konnte der <strong>DRF</strong> e. V. die Grenze von 400.000 Fördermit gliedern<br />
überschreiten. Wo immer Sie sich in Ihrem Alltag aufhalten: Die Wahrscheinlichkeit<br />
ist groß, dass einer unserer Unterstützer in der Nähe ist.<br />
Susan Berndt<br />
» Ich finde es wichtig, dass Leute noch selbstlos sind.<br />
Denn das ist so ein bisschen in der Gesellschaft<br />
verloren gegangen. Heutzutage denken viele nur an<br />
sich. Das ist wirklich traurig. «<br />
Christoph 62<br />
Airbus H 145<br />
240 km/h Reisegeschwindigkeit<br />
850 km Reichweite<br />
11 m Rotordurchmesser<br />
Unsere Unterstützer<br />
Matthias Greve<br />
» Im Juni haben Sie meine Frau vom Krankenhaus in Rom<br />
nach Hamburg geflogen. Dies hat in kürzester Zeit<br />
und hervorragend funktioniert, herzlichen Dank dafür<br />
und für die herausragende ärztliche Begleitung von<br />
Krankenhaus zu Krankenhaus! «<br />
Marie-Anna Ellmer<br />
» Als ich mir in Wien bei einem Sturz zwei Brüche im<br />
Becken bereich zuzog, war ich sehr froh, dass der<br />
Rücktransport nach Stuttgart so vollkommen reibungslos<br />
und schnell über die Bühne ging. Dafür möchte ich mich<br />
herzlichst bei allen Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
bedanken. Danke, dass es Euch gibt. «<br />
26<br />
27
corpuls cpr<br />
Michaela Albrecht<br />
Menschen. Leben.<br />
Gerettet!<br />
Für Michaela Albrecht sollte 2019 ein schönes Jahr werden. Im Januar<br />
wurde sie 50. Aber am 23. Februar erlitt sie einen Herz-Kreislauf-Stillstand.<br />
Ohne den Einsatz des mechanischen Wiederbelebungsgeräts » corpuls cpr «<br />
hätte sie nicht überlebt.<br />
» Mehr Menschen sollten erfahren, dass<br />
die <strong>DRF</strong> Luftrettung Spenden benötigt, um ihre<br />
Ausrüstung auf dem neuesten Stand zu halten. «<br />
Den 23. Februar werden die Albrechts nicht<br />
vergessen. » Gegen Mittag sagte meine Frau,<br />
dass es ihr nicht gut gehe. Sie bekam schlecht<br />
Luft, irgendetwas stimmte nicht «, erinnert<br />
sich Volker Albrecht. Ihn beschlich ein ungutes<br />
Gefühl. Volker Albrecht griff zum Hörer,<br />
wählte den Notruf. » Während des Telefonats<br />
ist meine Frau bewusstlos geworden «, sagt<br />
Volker Albrecht. Die Leitstelle erkannte den Ernst<br />
der Lage, alarmierte sowohl einen Rettungswagen<br />
(RTW) als auch die Station der <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
in Bad Saarow.<br />
» Als wir vor Ort eintrafen, versuchten die Kollegen<br />
des RTW, Frau Albrecht zu reanimieren<br />
«, erzählt Danny Jonik, der als Notfallsanitäter<br />
der Station Bad Saarow dabei war.<br />
Michaela Albrecht hatte einen Herz-Kreislauf<br />
Stillstand, die Crew musste versuchen, so<br />
schnell wie möglich die Ursache zu ergründen.<br />
» In solchen Situationen musst du deine Sinne<br />
beisammen haben «, erklärt Jonik, » damit du<br />
erkennst, was zu tun ist. «<br />
Zum Glück hat Christoph 49 seit Februar dieses<br />
Jahres den corpuls cpr, ein mechanisches<br />
Wiederbelebungsgerät, an Bord. Damit kann<br />
die Herzdruckmassage, die am Boden begonnen<br />
wurde, in der Luft fortgeführt werden. » Wir<br />
können die Patienten nun unterbrechungsfrei<br />
unter Reanimation auch mit dem Hubschrauber<br />
in die für diese Patienten geeignete Klinik<br />
bringen, in der sie weiter und besser versorgt<br />
werden können, die aber oftmals weit vom<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
Der corpuls cpr unterstützt<br />
bei Notfällen<br />
wie Herzstillstand, Verkehrs-<br />
oder Ertrinkungsunfall.<br />
Das gerät kostet<br />
etwa 18.000 Euro<br />
und wurde durch Spenden<br />
ermöglicht.<br />
Notfallort entfernt ist «, erläutert Jonik. » Ohne<br />
den corpuls cpr wäre Frau Albrecht gestorben,<br />
denn der Transport auf dem Landweg hätte<br />
zu lange gedauert. «<br />
» Ich habe erst später gehört, dass Spenden<br />
nötig waren, um das Gerät anzuschaffen «, sagt<br />
Michaela Albrecht, » und deswegen wünsche<br />
ich mir, dass das viele Menschen erfahren, damit<br />
auch andere Patienten gerettet werden können. «<br />
Was Ihre Hilfe bewirkt<br />
28<br />
29
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
Das haben wir<br />
zusammen bewirkt<br />
Allein in den vergangenen fünf Jahren konnte die <strong>DRF</strong> Luftrettung dank<br />
des Fördervereins, also dank Ihnen, die medizinische Ausstattung<br />
der Hubschrauber und damit die Überlebenschancen für Patienten in<br />
Notsituationen enorm verbessern.<br />
19Defibrillatoren<br />
Mit Hilfe gezielter Stromstöße kann bei Herzrhythmusstörungen<br />
die normale Herzaktivität<br />
wiederhergestellt werden.<br />
~ 4.300 € pro Stück<br />
10<br />
Notfall-Beatmungsgeräte<br />
Die Geräte mit Lungenfunktionsund<br />
etCO 2<br />
-Messung können<br />
sowohl bei Kindern als auch bei<br />
Erwachsenen eingesetzt werden.<br />
Thermo-Schutzhüllen<br />
Zur Wärmung des Patienten und zur<br />
Unterstützung der Besatzung mittels<br />
Halteschlaufen, Halterungen und Gurten.<br />
22<br />
~ 13.850 € pro Stück<br />
~ 1.000 € pro Stück<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
Mechanische Reanimationshilfen<br />
Zur ununterbrochenen Weiterführung der Herzdruckmassage<br />
auch während des Transports.<br />
Videolaryngoskope<br />
Für ein sicheres Einbringen des<br />
Beatmungsschlauches in die Luftröhre.<br />
Was Ihre Hilfe bewirkt<br />
corpuls cpr<br />
15 20<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
~ 18.000 € pro Stück<br />
~ 18.000 € pro Stück<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
corpuls cpr<br />
30<br />
31
Was haben Sie vor?<br />
9 Fragen an<br />
Dr. Krystian Pracz<br />
Der Vorstandsvorsitzende der <strong>DRF</strong> Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG und<br />
geschäftsführendes Vorstandsmitglied des <strong>DRF</strong> e. V. spricht über besondere<br />
Ereignisse im Vorjahr, die Pläne der <strong>DRF</strong> Luftrettung sowie über den großen<br />
Einfluss, den die Förderer der Organisation auf den weiteren Verlauf des<br />
Geschehens haben.<br />
Lieber Herr Dr. Pracz,<br />
worauf sind Sie<br />
besonders stolz bei<br />
der <strong>DRF</strong> Luftrettung?<br />
Auf meine Kolleginnen und Kollegen, die 365 Tage im Jahr für das<br />
Leben da sind. Außerdem macht es mir große Freude zu spüren,<br />
wie menschlich ein Unternehmen sein kann. Das ist mir besonders<br />
deutlich und klar geworden, als es im Januar <strong>2018</strong> zu dem<br />
schrecklichen Unfall kam, bei dem zwei unserer Piloten ums Leben<br />
gekommen sind: Wie warmherzig und mitfühlend die Organisation<br />
und all ihre Unterstützer reagiert haben, das habe ich so noch<br />
nie erlebt <strong>–</strong> es war und ist nachhaltig beeindruckend.<br />
» Unser aller Leben ist niemals<br />
vollkommen sicher, hängt immer ein<br />
wenig am seidenen Faden. «<br />
Welche Rolle spielt<br />
Sicherheit in Ihrer<br />
Organisation?<br />
Daher werden die<br />
Kollegen in der eigenen<br />
Akademie auch stetig<br />
geschult und trainiert …<br />
Sie steht an oberster Stelle; letztlich hat der Unfall nochmals verdeutlicht,<br />
wie viel das Thema Sicherheit für uns alle bedeutet. Unser<br />
aller Leben ist niemals vollkommen sicher, hängt immer ein wenig am<br />
seidenen Faden. Die Piloten haben ihr Leben zur Rettung anderer<br />
zur Verfügung gestellt. Für mich haben der Unfall und die Reaktion<br />
darauf einmal mehr verdeutlicht, wie sehr unser Fokus auf dem Leben<br />
liegt. Wir haben alle gemeinsam nur ein Ziel: nämlich Leben zu<br />
retten. Dazu gehört auch, für Sicherheit zu sorgen. Eine große Verantwortung,<br />
die jeder von uns sehr ernst nimmt.<br />
Richtig, die Akademie der <strong>DRF</strong> Luftrettung ist ein wichtiger Baustein<br />
unserer Organisation. Und etwas, das uns von anderen Anbietern<br />
unterscheidet, denn wir sind bundesweit die einzigen, bei denen<br />
alles aus einer Hand kommt: Medizin, Technik, Flugbetrieb sowie Ausund<br />
Weiterbildung. Hier haben wir in den letzten Jahren neben<br />
viel Wissen, Erfahrung und Herzblut auch Gelder investiert, um immer<br />
auf höchstem Niveau für Menschen tätig sein zu können <strong>–</strong> und<br />
um unsere Mitarbeiter zu unterstützen.<br />
Ausblick <strong>–</strong> Interview mit dem Vorstand<br />
32<br />
33
» Jeder Förderer ist<br />
gleichzeitig Botschafter. «<br />
Lassen Sie uns einen<br />
Blick in die Zukunft<br />
werfen. Haben Sie<br />
schon damit begonnen,<br />
Ihre strategischen<br />
Pläne umzusetzen?<br />
Und gibt es Neues mit<br />
Blick auf Ihre Flotte im<br />
Jahr 2019?<br />
Sie streben aber<br />
auch an, die Tag- und<br />
Nacht Präsenz von<br />
Hubschraubern der<br />
<strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
auszu bauen …<br />
Wir haben eine grundlegende Entscheidung gefällt: Die <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
will die Luftrettung im Allgemeinen unterstützen, indem<br />
sie ihr Wissen und ihr Know-how auch anderen zur Verfügung stellt.<br />
Eine Erwei terung unserer Rettungsmaßnahmen im Bereich der<br />
Ambulanz fliegerei haben wir bereits eingeleitet. Und auch unsere<br />
Rückkehr in den Offshore-Bereich, also die Seerettung, ist sicherlich<br />
ein besonderer Meilenstein für unsere Organisation: Wir werden<br />
die medizi nische Versorgung von Menschen durch die Luftrettung<br />
so flächendeckend wie möglich gewährleisten.<br />
Wie auch verstärkt im vergangenen Jahr, modernisieren wir unsere<br />
Flotte kontinuierlich, nicht nur, indem wir viele Stationen mit dem<br />
modernsten und derzeit sichersten Rettungshubschrauber, der H 145,<br />
ausrüsten. Zudem haben wir nämlich für den Ambulanzflug einen<br />
neuen Learjet gekauft; er wird ab Mitte 2019 eingesetzt werden. Das<br />
ist ganz im Sinne unserer Unterstützer: So können wir das Versprechen,<br />
das wir ihnen geben, weiterhin in höchster Qualität halten. Im<br />
vergangenen Jahr haben wir übrigens 247-mal abgehoben, um<br />
Patienten aus der ganzen Welt nach Deutschland zurückzuholen <strong>–</strong><br />
eine stolze Zahl!<br />
Dank unserer Unterstützer und Förderer kann die <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
bereits an zehn Stationen auf höchstem Niveau rund um die Uhr<br />
starten, um Menschen leben zu retten. Sie haben uns damit zu dem<br />
größten 24-Stunden Betreiber in Deutschland <strong>–</strong> eigentlich sogar<br />
in Europa <strong>–</strong> gemacht. In Zukunft wollen wir die Anzahl dieser Stationen<br />
ausdehnen. Wir Menschen leben ja auch in der Nacht. Dies<br />
ist auch im Sinne von Politik und Verwaltung: Allen ist klar, dass viele<br />
Menschen in Lebensgefahr nur so eine Chance erhalten.<br />
Wie sehen das die<br />
Unterstützer der Organisation,<br />
welche Rolle<br />
spielen sie dabei?<br />
Mehr Flüge bedeuten<br />
aber auch mehr<br />
Umweltbelastung …<br />
Gibt es etwas, was<br />
Sie Ihren Förderern<br />
mit auf den Weg<br />
geben möchten?<br />
Dr. Krystian Pracz<br />
Für uns ist es sehr wichtig, dass unsere Unterstützer unsere Pläne<br />
weiter mittragen. Technisch ist ein Ausbau heute schon möglich, aber<br />
das bedeutet für uns auch zusätzliche Investitionen in Nachtsichtgeräte,<br />
Cockpits, Schulungen, Trainings und vieles mehr. Denn auch<br />
bei Nachtflügen müssen sehr hohe Sicherheitsstandards erfüllt<br />
werden <strong>–</strong> zum Schutz der Patienten und zum Schutz unserer Teams.<br />
Auch der Öko-Footprint der <strong>DRF</strong> Luftrettung ist für uns ein zentrales<br />
Element unserer Entwicklung; wo immer möglich, möchten wir ihn<br />
verbessern. Wir wollen Menschenleben retten und dennoch die<br />
Umweltbelastung reduzieren <strong>–</strong> wie Abgase und Lärm <strong>–</strong> und Lebensraum<br />
bewahren. Daher investieren wir beispielweise so in unsere<br />
Flotte, dass wir nach Möglichkeit nicht nur die modernste Technik<br />
für den Transport und die Medizin haben, sondern auch die modernste<br />
Technik hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit. Das ist ein kleiner<br />
Beitrag, der aber aufs Ganze einzahlt.<br />
Unsere Förderer geben uns unglaublich viel, dafür bin ich immens<br />
dankbar. Dennoch habe ich noch einen Wunsch an sie, wenn ich<br />
das so sagen darf: Jeder Förderer ist gleichzeitig Botschafter einer<br />
guten Sache. Entsprechend könnten über 400.000 Menschen das<br />
Gute, das wir tun und das sie selber damit tun, noch stärker in die<br />
Welt tragen. Das wäre ein wunderbarer weiterer Beitrag, unbezahlbar.<br />
Ausblick <strong>–</strong> Interview mit dem Vorstand<br />
34<br />
35
Einnahmen und<br />
Ausgaben <strong>DRF</strong> e. V.<br />
2016 2017 <strong>2018</strong><br />
2016 2017 <strong>2018</strong><br />
Einnahmen<br />
TEUR in % TEUR in % TEUR in %<br />
Ausgaben<br />
TEUR in % TEUR in % TEUR in %<br />
Förderbeiträge 26.405 90,01 27.031 88,23 28.849 88,28<br />
Spenden 2.778 9,47 2.736 8,93 3.394 10,39<br />
sonstige Einnahmen 151 0,51 869 2,84 436 1,33<br />
Gesamteinnahmen 29.334 100,00 30.636 100,00 32.679 100,00<br />
schnelle medizinische Hilfe<br />
mit Hubschraubern und<br />
Ambulanzflugzeugen 19.470 66,37 21.487 70,14 21.095 64,55<br />
Gewinnung<br />
neuer Förderer 4.696 16,01 5.010 16,35 5.684 17,39<br />
Fördererbetreuung 1.367 4,66 846 2,76 920 2,82<br />
Öffentlichkeitsarbeit 858 2,92 842 2,75 1.894 5,80<br />
Damit Sie als Förderer und Spender des <strong>DRF</strong> e. V. die Verwendung Ihrer<br />
Mittel nachvollziehen können, geben wir Ihnen hier einen Überblick.<br />
Personal 893 3,04 794 2,59 767 2,35<br />
Spendenaufrufe 1.151 3,92 667 2,18 1.038 3,18<br />
Spenderbindung 110 0,38 118 0,39 118 0,36<br />
allgemeine<br />
Verwaltung 789 2,69 872 2,85 1.163 3,56<br />
Gesamtausgaben 29.334 100,00 30.636 100,00 32.679 100,00<br />
sonstige Einnahmen<br />
Spenderbindung<br />
Personal<br />
Spenden<br />
Fördererbetreuung<br />
Spendenaufrufe<br />
allgemeine Verwaltung<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Finanzabschluss<br />
Förderbeiträge<br />
Gewinnung<br />
neuer Förderer<br />
Die zur Verfügung gestellten<br />
Mittel dienen zu rund:<br />
91 % dem unmittelbaren<br />
Satzungsauftrag<br />
Einnahmen<br />
schnelle medizinische<br />
Hilfe mit Hubschraubern<br />
und Ambulanzflugzeugen<br />
Ausgaben<br />
<br />
davon 10 % der Öffentlich keitsund<br />
Informationsarbeit<br />
3 % für die Bindung von<br />
Förderern und Spendern<br />
6 % der notwendigen<br />
Verwaltung<br />
36<br />
37
Bilanz<br />
<strong>DRF</strong> e. V.<br />
Gewinn- und<br />
Verlustrechnung<br />
<strong>DRF</strong> e. V.<br />
2017 <strong>2018</strong><br />
2017 <strong>2018</strong><br />
zum 31. Dezember<br />
EUR * EUR *<br />
1. Januar <strong>–</strong> 31. Dezember<br />
EUR * EUR *<br />
Aktiva<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 228.521 112.544<br />
II. Sachanlangen 12.394 8.564<br />
Anlagevermögen, gesamt 240.915 121.108<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte 151.955 127.290<br />
II. Forderungen und<br />
sonstige Vermögensgegenstände 293.392 477.127<br />
III. Kassenbestand und Guthaben<br />
bei Kreditinstituten 1.573.996 1.357.703<br />
Umlaufvermögen, gesamt 2.019.342 1.962.120<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 0 0<br />
Aktiva, gesamt 2.260.258 2.083.228<br />
Passiva<br />
A. Eigenkapital 1.117.832 1.117.832<br />
B. Rückstellungen 566.495 257.250<br />
C. Verbindlichkeiten 575.931 708.146<br />
Passiva, gesamt 2.260.258 2.083.228<br />
* Rundungsdifferenzen möglich<br />
1. Erträge aus Förderleistungen und Spenden 29.809.530 32.524.197<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge 826.055 155.199<br />
Gesamtleistung 30.635.585 32.679.396<br />
3. Materialaufwand 25.872 25.854<br />
Rohergebnis (Gesamtleistung./.Material) 30.609.713 32.653.542<br />
4. Personalaufwand 794.193 767.105<br />
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögens gegenstände<br />
des Anlagevermögens<br />
und Sachanlagen 122.222 128.431<br />
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 29.692.196 31.765.463<br />
Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit 1.101 <strong>–</strong> 7.458<br />
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 7.099 14.299<br />
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7.687 7.773<br />
Finanzergebnis <strong>–</strong> 589 6.526<br />
Ergebnis vor Steuern 513 <strong>–</strong> 932<br />
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag <strong>–</strong> 3.203 <strong>–</strong> 1.760<br />
10. Sonstige Steuern 2.690 2.692<br />
Ergebnis nach Steuern 0 0<br />
11. Jahresüberschuss 0 0<br />
* Rundungsdifferenzen möglich<br />
Finanzabschluss<br />
38<br />
39
Danke!<br />
Kontakt<br />
Das Inhaltsverzeichnis<br />
zum Herausklappen<br />
Ihre Unterstützung rettet Leben <strong>–</strong> bleiben Sie an unserer Seite!<br />
Wir würden uns freuen, wenn Sie als einer von über 400.000<br />
Förderern Ihre Stimme für die gute Sache nutzen. Helfen<br />
Sie uns dabei, die <strong>DRF</strong> Luftrettung und ihre Aufgaben noch<br />
stärker in die Welt zu tragen. Im Namen aller Patienten,<br />
die schnellstmögliche medizinische Hilfe benötigen, bauen<br />
wir auf Ihre Solidarität. Vielen Dank!<br />
Haben Sie Fragen zu den vielfältigen Aufgaben der <strong>DRF</strong> Luftrettung?<br />
Oder möchten Sie mehr über eine Fördermitgliedschaft im <strong>DRF</strong> e. V. erfahren?<br />
Wir stehen Ihnen gern für diese und andere Auskünfte zur Verfügung.<br />
www.drf-luftrettung.de<br />
foerderverein@drf-luftrettung.de<br />
0711 7007-2211<br />
112<br />
Bei einem Notfall: 112<br />
Aktuelle Informationen über die <strong>DRF</strong> Luftrettung und ihre<br />
Einsätze finden Sie unter www.drf-luftrettung.de sowie<br />
auf unseren Social-Media-Kanälen.<br />
Aus dem Ausland: +49 711 701070<br />
Impressum<br />
<strong>DRF</strong> e. V.<br />
Präsidium: Dr. h.c. Rudolf Böhmler,<br />
Rita-Maiburg-Straße 2<br />
René Closter, Annette Sohns<br />
70794 Filderstadt Amtsgericht Nürtingen VR 1392<br />
T 0711 7007-2211<br />
Bankverbindung: Commerzbank AG<br />
F 0711 7007-2219 IBAN DE70 6004 0071 0663 0800 00<br />
foerderverein@drf-luftrettung.de BIC COBADEFFXXX<br />
Bildnachweis:<br />
Airbus (6<strong>–</strong>7), Earth Science and Remote Sensing Unit <strong>–</strong> NASA Johnson Space Center (18),<br />
Oskar Eyb (8), praisaeng <strong>–</strong> istockphoto (16 links), Uwe Schmalenbach (15, 17, 27 Portrait),<br />
Bert Spangemacher (5, 18<strong>–</strong>23), Ruprecht Stempell (32<strong>–</strong>35), Martin Valigursky <strong>–</strong> fotolia.com<br />
(16 rechts), David Weyand (28)<br />
Der <strong>Jahresbericht</strong> basiert auf Ergebnissen von zwei Studierenden<br />
im Kurs » Reporting « der FH Münster: Johanna Niebrandt und Pascal Reckel.<br />
Kontakt und Impressum<br />
Leitung und Creative Direction: Dozent Dipl.-Des. Clemens Hilger<br />
40
ALLES AUF EINEN BLICK<br />
Danke!<br />
Ihre Unterstützung rettet Leben <strong>–</strong> bleiben Sie an unserer Seite!<br />
Wir würden uns freuen, wenn Sie als einer von über 400.000<br />
Förderern Ihre Stimme für die gute Sache nutzen. Helfen<br />
Sie uns dabei, die <strong>DRF</strong> Luftrettung und ihre Aufgaben noch<br />
stärker in die Welt zu tragen. Im Namen aller Patienten,<br />
die schnellstmögliche medizinische Hilfe benötigen, bauen<br />
wir auf Ihre Solidarität. Vielen Dank!<br />
Aktuelle Informationen über die <strong>DRF</strong> Luftrettung und ihre<br />
Einsätze finden Sie unter www.drf-luftrettung.de sowie<br />
auf unseren Social-Media-Kanälen.<br />
Kontakt<br />
Haben Sie Fragen zu den vielfältigen Aufgaben der <strong>DRF</strong> Luftrettung?<br />
Oder möchten Sie mehr über eine Fördermitgliedschaft im <strong>DRF</strong> e. V. erfahren?<br />
Wir stehen Ihnen gern für diese und andere Auskünfte zur Verfügung.<br />
112<br />
www.drf-luftrettung.de<br />
foerderverein@drf-luftrettung.de<br />
0711 7007-2211<br />
Bei einem Notfall: 112<br />
Aus dem Ausland: +49 711 701070<br />
Impressum<br />
Was ist ein Nachtflug?<br />
S.1<br />
Nachts auf der Autobahn<br />
S. 2 <strong>–</strong> 3<br />
Sehen mit Nachtsichtbrille<br />
S. 4 <strong>–</strong> 5<br />
Cockpit einer H 145<br />
S. 6 <strong>–</strong> 7<br />
Grußwort des Präsidenten<br />
S. 8 <strong>–</strong> 9<br />
Einsatzzahlen <strong>2018</strong><br />
S. 10 <strong>–</strong> 13<br />
Inkubatortransporte <strong>–</strong> Hilfe für die Kleinsten<br />
S. 14 <strong>–</strong> 17<br />
Pilotenportrait<br />
S. 18 <strong>–</strong> 23<br />
Die <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
S. 24 <strong>–</strong> 25<br />
Unsere Unterstützer<br />
S. 26 <strong>–</strong> 27<br />
<strong>DRF</strong> e. V.<br />
Präsidium: Dr. h.c. Rudolf Böhmler,<br />
Rita-Maiburg-Straße 2<br />
René Closter, Annette Sohns<br />
70794 Filderstadt Amtsgericht Nürtingen VR 1392<br />
T 0711 7007-2211<br />
Bankverbindung: Commerzbank AG<br />
F 0711 7007-2219 IBAN DE70 6004 0071 0663 0800 00<br />
foerderverein@drf-luftrettung.de BIC COBADEFFXXX<br />
Bildnachweis:<br />
Airbus (6<strong>–</strong>7), Earth Science and Remote Sensing Unit <strong>–</strong> NASA Johnson Space Center (18),<br />
Oskar Eyb (8), praisaeng <strong>–</strong> istockphoto (16 links), Uwe Schmalenbach (15, 17, 27 Portrait),<br />
Bert Spangemacher (5, 18<strong>–</strong>23), Ruprecht Stempell (32<strong>–</strong>35), Martin Valigursky <strong>–</strong> fotolia.com<br />
(16 rechts), David Weyand (28)<br />
Der <strong>Jahresbericht</strong> basiert auf Ergebnissen von zwei Studierenden<br />
im Kurs » Reporting « der FH Münster: Johanna Niebrandt und Pascal Reckel.<br />
Leitung und Creative Direction: Dozent Dipl.-Des. Clemens Hilger<br />
Kontakt und Impressum<br />
Was Ihre Hilfe bewirkt<br />
S. 28 <strong>–</strong> 31<br />
Ausblick <strong>–</strong> Interview mit dem Vorstand<br />
S. 32 <strong>–</strong> 35<br />
Finanzabschluss<br />
S. 36 <strong>–</strong> 39<br />
Danke!<br />
S. 40<br />
Kontakt und Impressum<br />
S. 41<br />
42 41
<strong>DRF</strong> e. V.<br />
Rita-Maiburg-Straße 2<br />
70794 Filderstadt<br />
T 0711 7007-2211<br />
Bankverbindung<br />
F 0711 7007-2219<br />
Commerzbank AG<br />
foerderverein@drf-luftrettung.de IBAN DE70 6004 0071 0663 0800 00<br />
www.drf-luftrettung.de<br />
BIC COBADEFFXXX