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Linzer Bibelsaat (Nr. 150 09/2019)

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Aktuelles<br />

Psalm <strong>150</strong><br />

Fünfmal erklingt am Ende des Psalters<br />

ein jubelndes „Halleluja“. Die Psalmen<br />

146 – <strong>150</strong> setzen damit einen emphatischen<br />

Schlussakkord. Die Leser/innen,<br />

die sich in Ps 1 aufgemacht haben, die<br />

Tora zu reflektieren und Gottes Wirken<br />

in der Welt zu erinnern, zu erkennen und<br />

zu erhoffen, werden nach einem langen<br />

Weg über Höhen und Tiefen zu diesem<br />

Jubel geführt. Keine Klage – so lässt diese<br />

Anordnung vermuten – kann so verzweifelt<br />

sein, dass sie nicht am Ende in einem<br />

freudigen Bekenntnis zu Gott enden würde.<br />

Zugleich wird damit aber auch deutlich,<br />

dass Jubel die Klage nicht aufhebt<br />

noch sie überflüssig macht. Der Jubel ist<br />

ein Ausdruck der Hoffnung, dass die geordnete<br />

Welt, die nach Gottes Ratschluss<br />

gestaltet ist, Bestand hat – trotz und entgegen<br />

aller gegenteiligen Erfahrungen.<br />

Als letzter der Psalmen konzentriert sich<br />

Ps <strong>150</strong> ganz auf die Aufforderung, Gott zu<br />

loben: „Halleluja“, nur darum geht es in<br />

dem gesamten Psalm.<br />

1<br />

Halleluja!<br />

Lobt Gott in seinem Heiligtum!<br />

Lobt ihn in der Feste seiner Macht!<br />

2 Lobt ihn wegen seiner Machttaten!<br />

Lobt ihn gemäß seiner gewaltigen Größe!<br />

3 Lobt ihn mit dem Blasen des Schofar!<br />

Lobt ihn mit Harfe und Leier!<br />

4 Lobt ihn mit Tamburin und Tanz!<br />

Lobt ihn mit Saiten und Flöte!<br />

5 Lobt ihn mit klingenden Becken!<br />

Lobt ihn mit schallenden Becken!<br />

6 Alles, was Atem hat,<br />

lobe Jah!<br />

Halleluja!<br />

Die Aufforderung, Gott zu loben (hallelu<br />

aus dem Hebräischen übersetzt), bildet<br />

das tragende Gerüst dieses Psalms;<br />

zwölfmal wird dazu aufgefordert. Die<br />

Anordnung der Lobaufrufe ist dabei<br />

kunstvoll gestaltet. Am Beginn und Ende<br />

findet sich jeweils ein kurzes hallelu-Jah<br />

(lobt JHWH), gleichsam als Über- und<br />

Unterschrift, mit dem das Thema des<br />

Psalms zusammengefasst wird. Die Sätze<br />

dazwischen beginnen zwar ebenfalls mit<br />

dem Imperativ hallelu (lobt), sie fügen<br />

dieser Aufforderung aber noch eine nähere<br />

Bestimmung hinzu (VV. 1–5). Diese<br />

SS 11

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