Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
NIELS FREVERT<br />
Nach fünf Jahren zurück<br />
MUSIK-TIPP „Von der Beleuchtungsanlage eines<br />
Fernsehstudios oder Ateliers unabhängige<br />
Raumbeleuchtung, meist mit Leuchtstoffröhren,<br />
die aus Kosten- und Klimagründen während<br />
der Auf-, Umbau und Reinigungsarbeiten eingeschaltet<br />
wird, für Aufnahmezwecke aber nicht<br />
geeignet ist und daher abgeschaltet sein muss.“<br />
So lautet eine Definition von Baulicht, das wiederum<br />
ein Synonym für Putzlicht ist. Und so hat<br />
Niel Frevert sein neues Album getauft. Wobei er<br />
das Licht meint, das am Ende der Party angeht:<br />
„Im Putzlicht sieht nichts mehr schön aus. Im<br />
Putzlicht gibt’s kein Verstecken. Putzlicht tut<br />
weh“, steht im Begleitschreiben zum Album.<br />
Seine Party ist aber noch nicht vorüber. Der Singer-Songwriter<br />
legt fünf Jahre nach „Paradies“<br />
wieder ein bezauberndes Album mit wunderschönen,<br />
formvollendeten Melodien und ebensolchen<br />
klischeefreien Texten vor. Schön, dass<br />
er wieder da ist und weiter macht, nachdem er<br />
zwischendurch anderthalb Jahre keine Gitarre<br />
angefasst haben soll.<br />
Niels Frevert „Putzlicht“ (Rough Trade)<br />
Text: Peter Parker Bild: Grönland Records<br />
OF MONSTERS<br />
AND MEN<br />
Abfahrt Synthiepop genommen<br />
MUSI-TIPP Gerade als diese Zeilen geschrieben<br />
werden, durchbricht wahrscheinlich das Video<br />
zu „Alligator“ auf YouTube die Schallmauer von<br />
einer Million Klicks. Die isländische Indieband<br />
Of Monsters Of Men weiß eine Heerschar an Fans<br />
hinter sich. Wurden sie früher mit Arcade Fire<br />
verglichen, so haben sich die fünf Musikerinnen<br />
und Musiker seit ihrem 2011er Debütalbum<br />
„My Head Is an Animal“ musikalisch weiterentwickelt.<br />
Sängerin Nanna Bryndís Hilmarsdóttir<br />
hatte bereits im Vorfeld der Veröffentlichung<br />
gesagt, dass sie es leid sei, Songs auf der Akustikgitarre<br />
zu schreiben. Da darf es nun keinen<br />
verwundern, dass „Fever Dream“ sehr poppig<br />
ausgefallen ist - Synthesizer und die Stimme verändernde<br />
Effekte inklusive. Der Folkpop wurde<br />
vom Synthiepop abgelöst. Nichts gegen Veränderungen,<br />
aber einige der neuen Songs klingen<br />
doch sehr beliebig. Ein Beispiel wäre „Wars“, das<br />
so klingt, als hätten die Isländer viel Nile Rodgers<br />
bzw. Chic gehört. Ob der Verzicht auf die<br />
Akustikgitarre die richtige Entscheidung war?<br />
Of Monsters And Men „Fever Dream“<br />
(Universal Music)<br />
Text: Peter Parker Bild: Republic Records