RSH_Programmheft_2019_3_web_erw_100px
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
27.<br />
Nov<br />
Totengedenken<br />
Mi. 27.11.<strong>2019</strong> 19.30 – 21.00 Uhr<br />
Rudolf Steiner Haus, Großer Saal<br />
Ansprache mit Alexandra Handwerk<br />
Wir gedenken unserer Verstorbenen<br />
MIT ANSPRACHE UND KÜNSTLERISCHEM BEITRAG<br />
Die Toten sind ja fortwährend da. Sie sind sich<br />
bewegend, sich verhaltend in einer übersinnlichen<br />
Welt da. Wir sind nicht von ihnen getrennt<br />
durch unsere Realität, wir sind von ihnen nur<br />
getrennt durch den Bewusstseinszustand.<br />
Wir sind nicht anders von den Toten getrennt, als<br />
wir im Schlafe getrennt sind von den Dingen um<br />
uns herum: Wir schlafen in einem Raume, und<br />
wir sehen nicht Stühle und vielleicht anderes<br />
nicht, das in dem Raume ist, trotzdem es da ist.<br />
Wir schlafen im sogenannten Wachzustande mit<br />
Bezug auf Gefühl und Willen mitten unter den<br />
sogenannten Toten – wir nennen es nur nicht<br />
so –, geradeso wie wir die physischen Gegenstände<br />
nicht wahrnehmen, die um uns herum<br />
sind, wenn wir schlafen.<br />
Wir leben also nicht getrennt von der Welt, in<br />
der die Kräfte der Toten walten; wir sind mit den<br />
Toten in einer gemeinsamen Welt. Getrennt von<br />
ihnen sind wir für das gewöhnliche Bewusstsein<br />
nur durch den Bewusstseinszustand.<br />
Dieses Wissen von dem Zusammensein mit den<br />
Toten wird einer der wichtigsten Bestandteile<br />
sein, welchen die Geisteswissenschaft dem<br />
allgemeinen Menschheitsbewusstsein, der allgemeinen<br />
Menschheitskultur für die Zukunft<br />
einzupflanzen hat. Denn die Menschen, welche<br />
glauben, dass dasjenige, was vor sich geht, nur<br />
dadurch vor sich geht, dass die Kräfte wirken,<br />
die man im Sinnesleben wahrnimmt, kennen<br />
eben nichts von der Wirklichkeit; sie wissen<br />
nicht, dass in das Leben, welches sich hier abspielt,<br />
die Kräfte der Toten fortwährend hereinwirken,<br />
dass sie fortwährend da sind.<br />
RUDOLF STEINER<br />
GA 181, S. 53<br />
VERANSTALTER Anthroposophische Gesellschaft Stuttgart<br />
32 33