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DAV Tübingen unterwegs 3/2019

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Kletterleben 1.0 2.0 – Kraft, Ausdauer und<br />

Disziplin – bleiben noch Technik & Taktik<br />

Der Kopf kann’s, Kräftigkeit stets<br />

geübt, lässig im Lot: bleiben noch<br />

Technik & Taktik<br />

Die Truppe passt, erste Rahmenpunkte<br />

sind abgesteckt, Kennenlernrunde<br />

und Formalia haken wir ab. Los geht’s!<br />

Ran ans Plastik des B12 an einem<br />

heißen Sommerabend: Der Trainerstab<br />

prüft das allgemeine Sicherungsverhalten<br />

– das ist in Ordnung, und<br />

übrigens: Spotten in der Halle ist out.<br />

Die Voraussetzungen für verletzungsarmes<br />

Sturztraining in der Halle sind<br />

gegeben und wir machen zum ersten<br />

Mal Ernst mit Technik, Taktik &<br />

Psyche. Eine unterhaltsame Präsentation<br />

zu Technik und Taktik am Fels ist<br />

das mentale Rüstzeug, um Tag 1 mit<br />

dem Probieren neumodischer Klettermethoden<br />

im Boulderbereich ausklingen<br />

zu lassen.<br />

Sturztraining – Halt!<br />

Falsch: Flugtraining<br />

Gespannt und heiß auf den Sandstein<br />

düsen wir am Wochenende mit<br />

unseren Bussen los, um den Krappenfels<br />

als Trainingsfels Nummer 1 zu<br />

erkunden. Begrüßt von starkem<br />

Wind starten wir direkt mit<br />

dem ersten Trainingspunkt: das<br />

Fliegen. Unsere Trainer und Trainerin<br />

sind „stets bemüht“, positive<br />

Assoziationen mit der allseits beliebten<br />

Tätigkeit des Fliegens als Teil<br />

einer ganzheitlichen Klettertechnik<br />

herzustellen. Was alle aus dem Flugtraining<br />

mitnehmen, ist, dass angstfreies<br />

Stürzen eine Übungssache ist<br />

– genauso wie situativ weiches und<br />

sicheres Sichern. Und ja, es muss<br />

nicht immer alles gut gehen: Auch in<br />

unserer Runde gab es Steinschlag<br />

und verstauchte Knöchel. Nur: Nicht-<br />

Stürzen ist auch keine Lösung. Der<br />

Fels hierzu brachte mit seinen verspielten<br />

Formen aus scharfen Kanten,<br />

Rissen, Slopern und Höhlen Skepsis<br />

und gleichzeitig Begeisterung für den<br />

schönen und gut haftenden Stein auf.<br />

Schwung in der Hüfte – rüber und<br />

hoch – die Standardbewegung<br />

Klar, die Vorfreude ist groß, zeitgemäße<br />

Bewegung mit Hilfe der<br />

Standardbewegung an den Fels zu<br />

bringen – wobei zu erwähnen gilt,<br />

dass die Standardbewegung vor allem<br />

ein regulatives Ideal ist. Zur Anwendung<br />

des regulativen Ideals als<br />

angemessene Technik und Taktik am<br />

Fels ziehen unsere Trainer und Trainerin<br />

alle Register, die Teil des Ganzen<br />

sein sollen. In kreativen Lern- und<br />

Anwendungsmethoden heißt es z.B.:<br />

Balanciere eine Exe auf deinem Schuh<br />

und klettere so, dass das Teil nicht runterfällt.<br />

Am Besten im Einklang mit rüber<br />

und hoch aus dem „T“ stehend.<br />

So finden wir Schritt für Schritt unser<br />

Ideal an Standardbewegung. Das<br />

Ergebnis der Felskletterei waren einleuchtende<br />

Momente, Aha-Effekte,<br />

tolle Ausblicke sowie hin und wieder<br />

Unverständnis und koordinative Verwirrung.<br />

Kreatives und professionelles<br />

Kletterprogramm<br />

Es folgt Trainingsfels Nummer 2 – der<br />

nahe Löwenstein. Nach einer kräftigenden<br />

Mittagspause wandern wir<br />

weiter durch das wunderschöne waldige,<br />

tiefgrüne Gebiet, aus dem immer<br />

wieder rostbraune Felstürme emporragen.<br />

Am nächsten Fels begrüßen<br />

uns doch etwas mehr Kletterbegeisterte<br />

als erwartet. Doch – als wäre es<br />

Programm – schütteln unsere Trainer<br />

und Trainerin ein pro-<br />

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