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Das Informationsjournal von WE.G.E. 42 | Ausgabe 19 | September <strong>2019</strong><br />
Zugestellt durch Post.at-Gruppe<br />
lebens<br />
WEGE<br />
Gesundheits- und Sozialregion<br />
WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN,<br />
EFERDING<br />
IM GESPRÄCH<br />
mit Karl Hohenlohe<br />
AUGENGESUNDHEIT<br />
Gut sehen im Alter<br />
PFLEGEPERSONAL<br />
Ausbildung, Zukunfsaussicht<br />
10 JAHRE LEBENSWEGE<br />
IM ZEICHEN DER REGIONALEN GESUNDHEITS- UND<br />
REGIONALVERSORGUNG
24 h TELEFONISCHE<br />
GESUNDHEITS BERATUNG<br />
HÄND HAUSÄRZTLICHER<br />
NOTDIENST<br />
1450<br />
141<br />
DIE SCHNELLE HILFE<br />
WENN´S WEH TUT!<br />
WENN IHR HAUSARZT<br />
NICHT ERREICHBAR IST!<br />
WANN RUFEN SIE 1450 AN?<br />
Wenn Sie plötzlich ein gesundheitliches<br />
Problem haben, das Sie beunruhigt.*<br />
Rufen Sie die Nummer 1450 ohne Vorwahl<br />
über das Handy oder Festnetz!<br />
Eine besonders medizinisch geschulte diplomierte Krankenpflegeperson<br />
berät Sie gleich am Telefon und gibt<br />
Ihnen eine passende Empfehlung.<br />
Keine Sorge: Sollte sich Ihr Problem als akut<br />
herausstellen, kann natürlich auch sofort der<br />
Hausärztliche Notdienst (HÄND) oder der Rettungsdienst<br />
(mit/ohne Notarzt) entsendet werden.<br />
Dieser Service ist kostenlos.<br />
Mehr unter www.1450.at<br />
WANN RUFEN SIE 141 AN?<br />
Bei dringenden gesundheitlichen Problemen,<br />
wenn Sie einen Arzt benötigen und Ihr Hausarzt<br />
bzw. ein Vertreter nicht mehr erreichbar<br />
ist oder keine Ordinationszeiten hat.<br />
Montag – Freitag<br />
von 14.00 – 7.00 Uhr<br />
Am Wochenende und Feiertag<br />
von 00.00 – 24.00 Uhr<br />
Der Hausärztliche Notdienst (HÄND) steht all jenen zur Verfügung,<br />
die außerhalb der Ordinationszeiten dringend einen<br />
Arzt brauchen. Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner sind<br />
dafür abends, in der Nacht, am Wochenende und Feiertag<br />
im Einsatz. Wer gerade Bereitschaftsdienst hat, erfährt man<br />
über den Notruf 141.<br />
*Die telefonische Gesundheitsberatung unter 1450 ersetzt<br />
keine ärztliche Behandlung und stellt keine Diagnose.<br />
Ihre telefonische Gesundheitsberatung stellt somit einen<br />
idealen Wegweiser durch das große Angebot an Gesundheitsdienstleistern<br />
dar und ist erste Anlaufstelle bei neu aufgetretenen<br />
oder akut gewordenen Beschwerden, die keinen<br />
medizinischen Notfall darstellen.<br />
lebens<br />
WEGE<br />
Gesundheits- und Sozialregion<br />
WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN,<br />
EFERDING<br />
SOZIAL- UND GESUNDHEITSREGION<br />
Wels | Wels-Land | Grieskirchen |<br />
Eferding<br />
lebensWEGE ist die Informationsplattform der Versorgungsregion<br />
42. Hier erfahren Sie Aktuelles über Gesundheit, Prävention, Pflege<br />
und Soziales. Nützliche Tipps und Services runden das Informationsangebot<br />
ab.<br />
www.lebens<strong>wege</strong>-<strong>online</strong>.at
Abschnitt Inhalt<br />
INHALT<br />
04 Aktuell<br />
06 Im Gespräch<br />
08 Mitten im Leben<br />
11 Lebensqualität<br />
12 Augengesundheit<br />
15 Erste Hilfe<br />
16 Hörstörungen<br />
18 Hausärztliche Versorgung<br />
20 Junge Arbeitswelt<br />
22 Pflegekräfte gesucht<br />
26 Gesundheits- und<br />
Sozialberufe<br />
28 Ausbildung<br />
30 Jung und Alt<br />
32 Demenz<br />
33 Suchtberatung<br />
34 Kinder & Familie<br />
36 Stimmung aus der Region<br />
38 Bewegung & Prävention<br />
40 G‘sunde Küche<br />
42 Rätsel<br />
08 Isabella Malzner<br />
20 Jokerhof Tollet<br />
30 Einzigartiges<br />
Generationenprojekt<br />
12 Gut sehen im Alter<br />
26 Ich pflege weil...<br />
38 Aktiv in die Natur<br />
HINTER DEN KULISSEN<br />
15 Erfolge bei der<br />
Herzinsuffizienz<br />
28 Ausbildung Heimhelferin<br />
40 Buchweizen in der Küche<br />
Impressum: Medieninhaber und Herausgeber:<br />
PKA Private Krankenanstalt Wels Betriebsgmbh,<br />
Grieskirchner Straße 49, 4600 Wels; Redaktionsteam:<br />
PhDr. Maximilian Aichinger, MSc Dipl. KH-Bw. (VKD)<br />
(Klinikum Wels-Grieskirchen, Koordinator ARGE und<br />
Projekte WE.G.E. 42), Mag. a Renate Maria Gruber, MLS,<br />
Mag. a Kerstin Pindeus, MSc (Klinikum Wels-Grieskirchen),<br />
Tanja Mollner (STADT WELS, Sozialservice und Frauen),<br />
Mag. Ingo Till (Ärztekammer für Oberösterreich), Mag.<br />
Harald Schmadlbauer (OÖ Gebietskrankenkasse,<br />
Forum Gesundheit, Referat für Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Kommunikation), Ing. Harald Scheiblhofer (Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Büro Landesrätin Birgit Gerstorfer),<br />
Judith Resch (Sozialhilfeverband Eferding),<br />
Maria Gabriele Kerschhuber (Sozialhilfeverband<br />
Grieskirchen), Karina Huber (Sozialhilfeverband Wels-Land),<br />
Ulrike Wazek (wazek & partner Linz); Layout:<br />
wazek & partner Linz; Druck: NP Druck Gesellschaft;<br />
Bildnachweis: Klinikum Wels-Grieskirchen, Stadt Wels,<br />
BH Wels-Land, BH Grieskirchen, BHEferding,<br />
OÖ Gebietskrankenkasse, Forum Gesundheit, Ärztekammer<br />
für Oberösterreich, Nik Fleischmann, shutterstock;<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Informationen<br />
über die Gesundheits- und Sozialregion Wels, Wels-Land,<br />
Grieskirchen und Eferding (WE.G.E. 42);<br />
P. b. b. Erscheinungsort Wels, Verlagspostamt 4600 Wels;<br />
Kontakt: redaktion@lebens<strong>wege</strong>-<strong>online</strong>.at<br />
10 Jahre „lebensWEGE“! Wir feiern, mit roten und blauen Luftballons, in den Farben<br />
der W.E.GE.42! Meisterfotograf Nik Fleischmann und Visagistin Laura Mayrhuber setzen<br />
unser Titelmädchen Sophia ins richtige Licht. Sie kommt aus Wels und besucht<br />
das Gymnasium der Franziskanerinnen in Wels.<br />
lebensWEGE | 3
Aktuell<br />
„TAG DER INKLUSION“ IN WELS<br />
VORURTEILE ABBAUEN<br />
UND AUFEINANDER<br />
ZUGEHEN<br />
Zum ersten Mal - und das mit großem Erfolg -<br />
veranstaltete die Stadt Wels heuer den „Tag der<br />
Inklusion“, um auf die Diskriminierung von Menschen<br />
mit Beeinträchtigung aufmerksam zu machen.<br />
Mit Hilfe mehrerer Vereine und Organisationen wurde den<br />
Besuchern ein buntes Programm geboten. Vertreten waren<br />
unter anderem das Integrative Schulzentrum Wels-Stadt<br />
(ISZ), der Blinden- und Sehbehindertenverband OÖ, der OÖ<br />
Zivil-Invalidenverband der Bezirksgruppe Wels, die Miteinander<br />
GmbH und die Lebenshilfe Oberösterreich.<br />
An unterschiedlichsten Ständen konnte man sich über das Leben<br />
von Menschen mit Beeinträchtigung informieren. Wei-<br />
tere Attraktionen waren beispielsweise die Rollstuhltänzer<br />
oder eine Musicalaufführung. Der Verein Abenteuer Familie<br />
versorgte die Kleinen mit einem Kinderprogramm. Wer erleben<br />
wollte, wie sich ein beeinträchtigter Mensch im Alltag<br />
fühlt, konnte an Rollstuhlfahrten und „Wanderungen als Blinder“<br />
durch die Innenstadt teilnehmen. Zum Abschluss wurde<br />
unter dem Motto „All Together“ eine Discoparty mit musikalischer<br />
Unterstützung von DJane Solaris im Pfarrsaal der<br />
Stadtpfarre gefeiert.<br />
STADT WELS MOBILE DIENSTE<br />
NEUE SPRENGELEINTEILUNG<br />
Mit 1.1.<strong>2019</strong> wurde in der Stadt Wels eine neue Sprengeleinteilung<br />
bei den Mobilen Diensten eingeführt. Klar und übersichtlich<br />
wurde das Stadtgebiet in 5 Bereiche mit jeweils einem Anbieter<br />
aufgeteilt.<br />
• Diakoniewerk OÖ<br />
• Hilfswerk OÖ<br />
• Rotes Kreuz<br />
• Seniorenbetreuung Mobil<br />
• Volkshilfe<br />
Seniorenbetreuung Mobil<br />
Diakoniewerk OÖ Wels-Stadt<br />
Volkshilfe Wels-Stadt<br />
Rotes Kreuz Wels-Stadt<br />
Hilfswerk OÖ Wels-Stadt<br />
Hilfswerk OÖ Wels-Stadt<br />
Caritas für Betreuung und Pflege Wels-Land<br />
1:6.000<br />
0 100 200 400 600 800<br />
Meter<br />
Weitere Informationen finden Sie unter „Sprengeleinteilung<br />
Mobile Dienste“ www.wels.gv.at<br />
4 | lebensWEGE
Aktuell<br />
DIE SORGENDE GEMEINDE<br />
MOBILE BETREUUNG UND HILFE<br />
NEUE PLEGE-HOTLINE<br />
v.l.n.r.: Patrick Schuchter, Klaus Wegleitner, Monika Wild, Eva Wurzinger,<br />
Reinhard Schmidt, Franz Puttinger, Philipp Wiatschka<br />
Der demografische Wandel und die schnelllebigen<br />
Entwicklungen in der Gesellschaft fördern<br />
in manchen Bevölkerungsgruppen zunehmend die<br />
Vereinsamung: Menschen in hohem Alter, armutsgefährdete<br />
Menschen oder Obdachlose, aber auch<br />
Personen jeglichen Alters und unterschiedlichster<br />
Milieus sind von sozialer Isolation betroffen.<br />
Diesem Problem will das Rote Kreuz Eferding mit<br />
dem Pilotprojekt „Caring Communities“ – sorgende<br />
Gemeinden – im Zukunftsraum Eferding begegnen.<br />
„Gemeinsam statt einsam“ lautet das Motto der Auftaktveranstaltung<br />
für „Caring Communities“, das mit zahlreichen<br />
sozialen Initiativen wie Workshops und Events, die Lebensqualität<br />
aller steigern möchte. Dabei sollen die Bürgerinnen<br />
und Bürger insbesondere auf „versteckten“ Hilfebedarf<br />
sensibilisiert werden, um dort helfen zu können,<br />
wo die Bedürftigkeit nicht so offenkundig ins Auge springt<br />
– etwa bei „versteckter“ Armut oder der gesellschaftlichen<br />
Isolation von älteren Menschen. Zwar gibt es in diesen<br />
Bereichen bereits zahlreiche Angebote, diese werden aber<br />
nicht in vollem Umfang genutzt, da die Informationen oft<br />
nicht ankommen. Es brauche daher ein stärkeres „bürgerschaftliches“<br />
und „nachbarschaftliches“ Bewusstsein, um<br />
diesen Initiativen Leben einzuhauchen und die Hilfsbedürftigkeit<br />
zu enttabuisieren.<br />
Das Pilotprojekt wurde in der Gemeinschaft, Wirtschaft und<br />
Politik sehr positiv aufgenommen. Personelle und finanzielle<br />
Unterstützung wurde auch über das Projektende hinaus<br />
zugesichert, um die Sorgekultur im Zukunftsraum Eferding<br />
dauerhaft zu etablieren. „Einander im Blick haben“, „Hilfe<br />
ohne Gegenleistung“, „Achtsamkeit für andere“ und „Sorgebereitschaft“<br />
sind die sozialen Kernkompetenzen, die in<br />
der kommenden Workshop-Reihe des Projekts vermittelt<br />
werden sollen.<br />
051 775 775<br />
SCHNELLE HILFE FÜR ANGEHÖRIGE<br />
Mit der neuen Pflege-Hotline ermöglicht das Land<br />
OÖ einen „heißen Draht“ zu allen Pflegebereichen<br />
und bietet Unterstützung für pflegende Angehörige.<br />
Gemeinsam mit dem bereits existierenden<br />
webbasierten Angebot www.pflegeinfo-ooe.at wird<br />
die Pflege-Hotline eine umfassende träger- und<br />
themenübergreifende Informationsdrehscheibe<br />
zu allen Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
in Oberösterreich, sowie zu pflegerelevanten<br />
rechtlichen und finanziellen Fragestellungen.<br />
Es gibt eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten wie<br />
zum Beispiel Tagesbetreuung, Angehörigenentlastungsdienste,<br />
Gesprächsrunden, Erholungstage, Workshops oder<br />
Informationsveranstaltungen. Pflegende Angehörige tun<br />
sich oft schwer, gezielt nach spezifischen Angeboten zu<br />
suchen. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben<br />
Auskünfte, informieren, verweisen an die zuständigen Stellen<br />
und Ansprechpersonen und leisten Entscheidungshilfe<br />
für bestimmte Unterstützungsangebote.<br />
Sie erreichen die Pflege-Hotline<br />
051 775 775<br />
Montag – Donnerstag vormittags von 9 – 12 Uhr und<br />
nachmittags von 13 – 17 Uhr, Freitag von 9 – 12 Uhr.<br />
lebensWEGE | 5
Im Gespräch<br />
IM GESPRÄCH<br />
MIT KARL HOHENLOHE<br />
Karl Hohenlohe ist dem österreichischen Fernsehpublikum wohlbekannt - unter anderem als ORF-Moderator<br />
oder als Co-Kommentator vom Opernball gemeinsam mit Christoph Wagner-Trenkwitz. Bekannt ist Karl<br />
Hohenlohe aber auch in der heimischen Küchenwelt. Seit Mai 2005 gibt er gemeinsam mit seiner Ehefrau<br />
Martina als Chefredakteurin die österreichische Ausgabe des Gault&Millau heraus. Seither setzt das Ehepaar<br />
Hohenlohe die Maßstäbe für die heimische Küche und die Vergabe der „Hauben“ in Österreich.<br />
So manchem Koch im Land tropft<br />
der Angstschweiß von der Stirn,<br />
wenn Sie beide das Restaurant<br />
betreten. Welche Gefühle verbinden<br />
Sie beide mit dem Thema Kochen<br />
und Ernährung ganz allgemein?<br />
Ich hoffe nicht, dass wir beim Betreten<br />
eines Lokals Panik verbreiten. Meine<br />
Frau und ich testen ja nicht selbst, weil<br />
unsere Tester anonym sein müssen.<br />
Wir werden hin und wieder erkannt,<br />
also fallen wir als Tester aus. Selbstverständlich<br />
beherrscht die Thematik<br />
Kochen und Ernährung unser Leben,<br />
das fließt zu 100 Prozent auch in unser<br />
Privatleben ein. Meine Frau ist eine leidenschaftliche<br />
Köchin und eine noch<br />
leidenschaftlichere Jägerin nach gesunden,<br />
heimischen Grundprodukten.<br />
Ihre Frau erwartet in Kürze ihr<br />
drittes Kind*. Haben Sie Tipps für<br />
die „richtige“ Ernährung in der<br />
Schwangerschaft?<br />
Meine Frau hat in der Schwangerschaft<br />
auf jeglichen Alkohol verzichtet, ansonsten<br />
gab es keine besondere Ernährung.<br />
Das hat damit zu tun, dass sich meine<br />
Frau eigentlich immer sehr gesund ernährt<br />
und es da wenig „Sünden“ gab,<br />
die sie in Versuchung geführt hätten.<br />
Aber sie liebt ein gutes Glas Wein am<br />
Abend und das geht ihr manchmal ein<br />
bisschen ab.<br />
Wie halten Sie sich in Ihrem Alltag<br />
zwischen Moderationen und dem<br />
dichten Gault&Millau - Terminkalender<br />
fit?<br />
Früher bin ich jeden Tag laufen gegangen,<br />
leider habe ich dann irgendwann<br />
aufgehört und bin faul geworden. Das<br />
geht furchtbar schnell. In den letzten<br />
Wochen habe ich wieder mit Sport begonnen<br />
und man fühlt sich ganz einfach<br />
ungleich besser. Ein Problem in meinem<br />
Leben war immer Zucker, ich liebe jede<br />
Form von Nachspeisen und da gibt es<br />
bei mir nur eine Methode: ganz oder gar<br />
nicht. Ich befinde mich gerade in der<br />
„gar nicht“-Phase.<br />
Wie sieht der Kochalltag in der<br />
Familie Hohenlohe aus? Findet man<br />
Sie zuhause auch am Herd, Herr<br />
Hohenlohe?<br />
Es kocht ausschließlich meine Frau und<br />
das ist gut so. Sie macht das mit gro-<br />
© Philipp Lipiarski / www.goodlifecrew.at<br />
6 | lebensWEGE
Im Gespräch<br />
„Den besten Schweinsbraten meines<br />
Lebens habe ich in Oberösterreich<br />
bekommen.“<br />
ßer Leidenschaft und probiert ständig<br />
verschiedene Sachen aus. Ich bin der<br />
schlechteste Koch Mitteleuropas. In der<br />
Realität kocht meine Frau mehrere Menüs<br />
täglich. Sei es für die Familie oder<br />
ihren Kochblog „Mein wunderbarer<br />
Kochsalon“.<br />
Gibt es Lieblingsgerichte? Wer findet<br />
sich am gemeinsamen Mittagstisch?<br />
Natürlich gibt es Lieblingsgerichte,<br />
das sind eigentlich allesamt Klassiker.<br />
Nachdem wir mehrere Kinder haben,<br />
hat jedes Kind und die Eltern ein spezielles<br />
Lieblingsgericht, es ist also für Abwechslung<br />
garantiert. Wir essen immer<br />
zusammen, dann ist noch unser Kindermädchen<br />
dabei und Herr Ernst, der<br />
schon bei meiner Großmutter angestellt<br />
war und einfach nicht wegzudenken ist.<br />
Wie wichtig ist Ihnen beim Kochen<br />
die Auswahl der Produkte? Worauf<br />
achten Sie bei der Zubereitung?<br />
Meine Frau ist eine Perfektionistin, die<br />
auf heimische Bio-Produkte größten<br />
Wert legt. Ich denke bei der Zubereitung<br />
ist sie immer extrem achtsam. Misslingt<br />
einmal etwas, wird es umgehend wieder<br />
probiert.<br />
Der Fleischkonsum geht in Österreich<br />
langsam in Richtung mehr Qualität,<br />
weniger Quantität. Welche Rolle<br />
spielt bei Ihnen Fleisch am Teller?<br />
Wir lieben Fleisch, aber versuchen den<br />
Konsum ganz bewusst einzuschränken.<br />
Meine Frau ist bezüglich fleischloser<br />
Küche so versiert, dass einem eigentlich<br />
nichts abgeht, ich würde einmal sagen<br />
es gibt in einer Woche zweimal Fleisch.<br />
Tendenz abnehmend.<br />
Ein großes Thema ist mittlerweile<br />
auch das Wegwerfen von Lebensmitteln<br />
bzw. die Verwertung von Resten.<br />
Haben Sie Anregungen, wie man aus<br />
Resten neue Gerichte kreieren kann?<br />
Wenn man die Sache schlau angeht,<br />
bleiben eigentlich keine Reste. Dazu<br />
kommt, dass unsere Kinder wunderbare<br />
Restlverwerter sind. Wenn also zu<br />
Mittag einmal zu viele Spaghetti Bolognese<br />
gemacht wurden, gehen die Reste<br />
bis abends ganz sicher weg. Darüber<br />
hinaus gibt es eine Unzahl an Kochbüchern,<br />
was man mit Restln alles machen<br />
kann, wegwerfen muss man in Wahrheit<br />
gar nix.<br />
Gerade ist die Schule wieder gestartet.<br />
Gesunde Ernährung für die ganze<br />
Familie ist im Alltag nicht immer<br />
leicht. Finden Sie Zeit, gemeinsam<br />
mit Ihren Kindern zu kochen? Und<br />
verraten Sie uns, was bei der Familie<br />
Hohenlohe ins Jausensackerl<br />
kommt?<br />
Ehrlich gesagt fällt uns gesunde Ernährung<br />
im Alltag gar nicht so schwer. Meine<br />
Frau kocht immer wieder mit den<br />
Kindern, sie hat das auch ein paar Mal<br />
für ihren Blog gemacht. Mittlerweile<br />
können die Kinder einige Gerichte<br />
selber machen, damit haben sie mir<br />
Einiges voraus. Was das Jausensackerl<br />
anbelangt, gibt es – glaube ich – keine<br />
Kinder in Österreich, die so ein ausgeklügeltes<br />
Jausensackerl wie unsere<br />
Kinder haben. Meine Frau legt großen<br />
Wert auf frische, einheimische und biologische<br />
Produkte, ja auch hier finden<br />
Restln eine wunderbare Verwertung.<br />
<strong>2019</strong> wurden 43 Restaurants aus<br />
Oberösterreich mit den begehrten<br />
Hauben gekürt. Was verbinden Sie<br />
mit der oberösterreichischen Küche?<br />
Nachdem wir kulinarisch recht viel<br />
unterwegs sind und auch sehr oft in<br />
Oberösterreich essen, haben wir einen<br />
guten Überblick, was es wo gibt. In<br />
Oberösterreich kann man vom hervorragenden<br />
Landwirtshaus bis hin zum<br />
Hauben-Restaurant alles finden. Es gibt<br />
einzelne Gerichte, die man in dieser<br />
Qualität eigentlich nur in Oberösterreich<br />
bekommt. Ich möchte keine Werbung<br />
für einzelne Betriebe machen, aber den<br />
besten Schweinsbraten meines Lebens<br />
habe ich in Oberösterreich bekommen.<br />
*Anmerkung: Zu Redaktionsschluss gab<br />
es noch keine Baby-News. Das dritte<br />
gemeinsame Kind soll Anfang September<br />
auf die Welt kommen. Wir wünschen<br />
der Familie Hohenlohe alles Gute.<br />
LINKS:<br />
Gault&Millau Österreich<br />
www.gaultmillau.at<br />
Mein wunderbarer Kochsalon<br />
www.martinahohenlohe.com<br />
lebensWEGE | 7
Mitten im Leben<br />
ISABELLA MALZER<br />
EINE STARKE JUNGE FRAU<br />
Vor 10 Jahren hatten wir mit Isabella und ihrer Familie den ersten<br />
Kontakt und durften ein sehr bewegtes Interview führen. Zum 10-jährigen<br />
Jubiläum der „lebensWEGE“ besuchten wir sie wieder. Wir wollen<br />
die Geschichte und Entwicklung der letzten Jahre mit Isabella und ihrer<br />
Familie Revue passieren lassen und in die Zukunft blicken.<br />
haben wir ja über Facebook und euren<br />
Blog verfolgt, was sich so in eurem<br />
Leben tut. Es freut uns sehr, euch jetzt<br />
wiederzusehen.<br />
Welche Kommunikationsform benutzt<br />
Isabella?<br />
Romana Malzner antwortet: Isabella<br />
verwendet einen eigenen Bildschirm,<br />
auf diesem befinden sich Symbole,<br />
Bilder und Fotos. Sie hat einen reflektierenden<br />
Punkt auf ihrer Stirn und am<br />
Gerät gegenüber ist eine kleine Kamera<br />
mit Infrarotlicht. Die Reflexionen werden<br />
von der Kamera aufgenommen und<br />
am Bildschirm in Mausbewegungen<br />
umgewandelt.<br />
2006 erhielten Mutter Romana und<br />
Papa Markus für ihre Tochter die Diagnose<br />
„Rett-Syndrom“. Für die junge<br />
Familie war dies anfangs ein Schock.<br />
Ein Gendefekt, der meist Mädchen<br />
trifft. Sie kommen scheinbar gesund<br />
und fit zur Welt. Entsprechend ihrem<br />
Entwicklungsalter erlernen sie auch<br />
ganz normal sitzen, stehen, gehen und<br />
sprechen, sind meist in der Entwicklung<br />
ein wenig langsamer als altersgleiche<br />
Kinder. Zwischen dem 18. und 24.<br />
Monatsalter kommt es dann zum Ent-<br />
wicklungsstillstand und leider oft auch<br />
zum Verlust der bereits erworbenen Fähigkeiten.<br />
Besonders typisch für Rett-<br />
Klientinnen und Klienten sind die knetenden,<br />
wringenden Handbewegungen,<br />
die als Sterotypien auftreten. Das heißt<br />
für die Betroffenen, dass sie ihre Hände<br />
ganz selten oder nur ganz kurz sinnvoll<br />
einsetzen können.<br />
Liebe Isabella, liebe Romana, lieber<br />
Markus, liebe Schwestern Magdalena<br />
und Valentina: Die letzten 10 Jahre<br />
Gleich als wir gekommen sind, bietet uns Isabella<br />
Wasser an und heißt uns herzlich willkommen. Wir<br />
sind sehr beeindruckt und froh, dass sie sich über<br />
unseren Besuch freut!<br />
8 | lebensWEGE
Mitten im Leben<br />
Das heißt, sie steuert einfach den<br />
Mauszeiger am Bildschirm mit ihrem<br />
Kopf?<br />
Ja. Bleibt Isabella durch die Zeitsteuerung,<br />
das sind ungefähr 0,7 Sekunden,<br />
auf einem Symbol, wird automatisch geklickt<br />
und somit eine Aktion ausgelöst,<br />
beziehungsweise das passende Wort<br />
zum Symbol von einer synthetischen<br />
Stimme gesprochen. So wie viele junge<br />
Menschen, liebt sie es aber zu spielen.<br />
Eines von Isabellas Lieblingsspielen ist<br />
Kartoffelkopf. Einfach erklärt heißt das,<br />
sie erfindet Geschichten und bastelt sich<br />
so ihre eigene Welt.<br />
Besonders wichtig ist für Romana<br />
Malzer: das „Mitteilungsbuch“<br />
Das Mitteilungsbuch ist ein wichtiges<br />
Instrument, um zu kommunizieren,<br />
wenn wir zum Beispiel mal nicht dabei<br />
sind. Gefangen im eignen Körper und<br />
nicht von den eigenen Erlebnissen erzählen<br />
zu können, ist schwer. Das Mitteilungsbuch<br />
ist vereinfacht gesagt ein<br />
Stickeralbum exakt auf Isabellas Aktivitäten<br />
zugeschnitten. Mit Hilfe von<br />
Symbolen, Bildern und Fotos zum Einkleben<br />
kann sie erzählen, dass sie zum<br />
Beispiel bei der Physiotherapie war<br />
oder dass sie Oma und Opa getroffen<br />
hat. Andere Kinder sprechen darüber,<br />
Isabella macht das mittels ihres Mitteilungsbuches.<br />
Sehr wichtig ist dieses<br />
natürlich auch für den Schulalltag. Die<br />
Pädagoginnen helfen Isabella dabei und<br />
so hat sie die Möglichkeit, wie jeder andere<br />
auch, von ihrem Tag zu erzählen.<br />
Welche Schule besucht Isabella und<br />
wie geht es ihr dort?<br />
Bei dieser Frage hat uns Isabella sofort<br />
auf ihrem Bildschirm ein Klassenbild<br />
gezeigt und dass sie gerne zur Schule<br />
geht. Im ISZ Wels, das ist ein integra-<br />
Isabella zeigt uns ihre Kommunikationsoberfläche am Tablet.<br />
tives Schulzentrum, besucht sie den Unterricht<br />
in einer Kleinstklasse mit sechs<br />
Kindern, zwei Pädagoginnen und einigen<br />
Pflegehelferinnen. Die Klasse ist<br />
altersgemischt geführt. Täglich um 6.30<br />
Uhr holt sie der Schulbus ab.<br />
Welche Stärken zeichnen Isabella<br />
besonders aus?<br />
Sie hat sehr viel Geduld. Das ist auch<br />
für uns sehr hilfreich, da wir oft längere<br />
Zeit brauchen um zu verstehen, was sie<br />
uns sagen möchte, und wir manches<br />
Mal einfach nicht gleich draufkommen.<br />
Sie ist sehr feinfühlig und nimmt Stimmungen<br />
sofort wahr. Besonders ihre<br />
Schwestern liegen ihr sehr am Herzen.<br />
Was macht sie in ihrer Freizeit besonders<br />
gerne?<br />
Isabella liebt Blasmusik, Andreas Gabalier<br />
und Schlager, diese hört sie mit<br />
großer Leidenschaft. Diesen Sommer<br />
haben wir ihr für den Garten einen kleinen<br />
Whirlpool gekauft. Durch die konstant<br />
warme Wassertemperatur hat sie<br />
sich sehr wohlgefühlt. Außergewöhnlich<br />
ist, dass sie auch ihre rechte Hand<br />
bewegt, wenn sie im Wasser ist. Man<br />
sieht ihr die Freude richtig an. Sie liebt<br />
auch Fernsehen und schläft unheimlich<br />
gerne. Da unterscheidet sie sich nicht<br />
von anderen Teenagern.<br />
Und was mag sie gar nicht gerne?<br />
Isabella reagiert sehr sensibel auf Streit<br />
oder Diskussionen. Sie ist das Gefühlsbarometer<br />
der Familie. Sie ist sehr<br />
feinfühlig und harmoniebedürftig, und<br />
eigentlich der starke und auch beruhigende<br />
Mittelpunkt in unserer Familie.<br />
Es gibt nur eine weitere Sache, die sie<br />
gar nicht mag, und zwar wenn das Essen<br />
nicht pünktlich am Tisch steht.<br />
„Isabella hat uns ganz klar<br />
signalisiert, dass sie nicht<br />
über das Rett-Syndrom sprechen<br />
will. Und sie hat recht.<br />
Sie ist ein Teenager und<br />
möchte nicht auf ihre Schwächen<br />
hingewiesen werden.<br />
Für uns ist sie eine starke<br />
junge Frau mit ganz besonderen<br />
Fähigkeiten. Eine ganz<br />
eigene, sehr charismatische<br />
Persönlichkeit.“<br />
v.l.n.r.: Valentina, Isabella und Magdalena: „Gemeinsam sind wir stark!“<br />
Isabella hat sogar einen eigenen<br />
Blog, wie viele junge Mädchen. Worum<br />
geht es in dem Blog?<br />
Der Blog ist entstanden, weil wir zeigen<br />
wollten, was wir mit Spendengeldern,<br />
die Isabella bekommt, machen können,<br />
welche Hilfsmittel wir ihr damit ermöglichen<br />
konnten und auch um Danke zu<br />
sagen! Wir wollen aber auch zeigen,<br />
lebensWEGE | 9
Mitten im Leben<br />
Mit meinen Augen erzähle ich:<br />
„Ich bekomme aber alles mit, was um mich herum passiert und verstehe,<br />
was man mir sagt. Ich brauche einfach ein wenig länger, um auf meine Weise<br />
zu reagieren. Das Rett-Syndrom ist unberechenbar, ich weiß nicht, was<br />
noch alles auf mich und meine Familie zukommt. Ich werde mein ganzes<br />
Leben lang auf menschliche Hilfe angewiesen sein. Stetige Förderung und<br />
zielgerechte Therapien sind ein sehr wichtiger Bestandteil für meine Entwicklung.<br />
Meine Fortschritte sind klein, aber für meine Familie und mich<br />
das Größte!<br />
Danke, dass ihr immer für mich da seid! Ich habe noch so Vieles vor!“<br />
dass wir eine relativ normale Familie<br />
sind und möchten damit Ideen und<br />
Hilfestellungen an andere weitergeben.<br />
Noch viel mehr nutzen wir Facebook,<br />
weil es einfacher ist und wir gerne einen<br />
Einblick in unser Leben geben.<br />
Magdalena, was magst du an deiner<br />
Schwester am meisten?<br />
„Isi“ ist anders, und dass es so ist, ist<br />
auch gut so – ich würde mit einer großen<br />
Schwestern nicht so gut zurechtkommen.<br />
Gerne passen wir auch auf unsere<br />
Schwester auf. Sie liebt es, wenn ich<br />
ihre Haare mache und ich suche auch<br />
gerne ihre Kleidung aus. Mama hat<br />
doch einen anderen Geschmack als wir<br />
Schwestern.<br />
Valentina, was mag deine Schwester<br />
besonders an dir?<br />
Sie liebt es, wenn ich auf meiner Gitarre<br />
spiele. Ich bin die Musikalische in der<br />
Familie und gemeinsam hören wir gerne<br />
Hörspiele.<br />
Wie geht es dir als Vater dieses vier<br />
Mädel-Hauses?<br />
Lacht kurz. Ich bin für die Wäsche zuständig,<br />
obwohl ich vier Mädels habe.<br />
Unser Glück ist, dass wir beide 30 Stunden<br />
arbeiten und uns so die Freizeit und<br />
Familienzeit sehr gut einteilen können.<br />
Welche Tipps habt ihr für Eltern,<br />
deren Kind gerade die Diagnose<br />
Rett-Syndrom erhalten hat?<br />
Vor 10 Jahren war es manchmal schwierig,<br />
über die Runden zu kommen. Heute<br />
hat sich vieles normalisiert. Die Kinder<br />
müssen mehr tun als in anderen Familien,<br />
aber so bleibt auch gemeinsame<br />
Familienzeit. Und ganz wichtig ist es,<br />
dass man nie auf die „Paarzeit“ vergisst.<br />
Wenn wir alle zusammenhelfen und viel<br />
miteinander sprechen, kann es funktionieren.<br />
Eine „Win-Win“ Situation für<br />
die ganze Familie.<br />
Was bringt die nächste Zukunft?<br />
Dieses Jahr wird Isabella 16 Jahre alt.<br />
Das heißt, es bleiben uns noch 2 Jahre,<br />
um eine Tagesbetreuung zu finden, in<br />
der sich Isabella wohlfühlt und es ihr so<br />
gut geht, wie jetzt in der Schule. Sollten<br />
wir bis dahin nichts finden, muss einer<br />
von uns beiden zu arbeiten aufhören.<br />
Darüber mache ich mir derzeit sehr<br />
viele Gedanken.<br />
Danke für das nette Gespräch!<br />
10 | lebensWEGE
Lebensqualität<br />
PILOTPROJEKT ZU HERZSCHWÄCHE:<br />
ERSTE ERFOLGE FÜR<br />
PATIENTEN!<br />
In Oberösterreich leiden rund 18.500 Menschen an Herzschwäche. Die Krankheit ist großteils chronisch,<br />
schreitet ohne Behandlung stetig fort und zwingt viele Patienten regelmäßig ins Spital. Diesen negativen<br />
Verlauf wollen OÖGKK, Land OÖ und engagierte Ärzte bremsen und den Patienten Lebensqualität zurückgeben.<br />
Gemeinsam starteten die Partner 2017 das Pilotprojekt „Integrierte Versorgung für Menschen mit<br />
Herzinsuffizienz“.<br />
Mehr<br />
Pumpkraft:<br />
Bei fast zwei Drittel der Patienten<br />
konnte die Pumpkraft ihres Herzens<br />
wieder verbessert werden.<br />
Das zeigt ein Anstieg der mittels<br />
Herzultraschall gemessenen Auswurffraktion<br />
– ein medizinisches<br />
Maß zur Beurteilung der Herzleistung.<br />
Mehr<br />
Lebensqualität:<br />
Ebenfalls zwei Drittel der Patienten<br />
freuen sich über eine höhere<br />
Lebensqualität. In standardisierten<br />
Fragebögen vermerkten<br />
sie weniger Beschwerden, mehr<br />
Sicherheit im Umgang mit Symptomen<br />
und eine höhere Akzeptanz<br />
ihrer Krankheit.<br />
Weniger<br />
Spitalaufenthalte:<br />
Die Auswertung der ersten Patienten-Gruppe<br />
zeigt erste Rückgänge<br />
der Spitalstage/-aufenthalte.<br />
Detaillierte Ergebnisse wird<br />
2020 die Gesamt-Evaluation des<br />
Programmes liefern.<br />
Gründe des Erfolgs<br />
Die positiven Effekte der „Integrierten Versorgung Herzschwäche“<br />
haben zwei wesentliche Ursachen: engmaschige<br />
Betreuung der Patienten und die Vernetzung der Experten. Im<br />
Pilotprojekt arbeiten alle Ärzte und Betreuer Hand in Hand,<br />
um die Herzschwäche-Patienten eng zu begleiten. Jeder Patient<br />
erhält z.B. ein „Herzinsuffizienz-Tagebuch“, das alle<br />
Therapien und Gesundheitsziele dokumentiert. So greifen<br />
alle Maßnahmen lückenlos und überschneidungsfrei ineinander<br />
– für optimale Therapieerfolge beim Patienten.<br />
Oberösterreich zeigt vor, wie gesunde Kooperation richtig<br />
funktioniert: OÖGKK, Land OÖ und Ärzte bilden eine Al-<br />
lianz und die Lebensqualität der Herzschwäche-Patienten in<br />
der Region wird messbar besser! Je enger alle Berufsgruppen<br />
und Institutionen im Gesundheitswesen vor Ort zusammenarbeiten,<br />
desto besser wird die Behandlungsqualität in der<br />
Region. Regionalen Kooperationen gehört die Zukunft! Das<br />
Integrierte Versorgungsmodell soll weiter ausgebaut werden,<br />
denn sie geben den Patienten ein Plus an Betreuungsqualität<br />
und Sicherheit im Umgang mit der eigenen Erkrankung.<br />
Weiterführende Infos unter<br />
www.ooegkk.at<br />
lebensWEGE | 11
Abschnitt<br />
DIAGNOSTIK UND THERAPIE VON AUGENERKRANKUNGEN<br />
GUT SEHEN IM ALTER<br />
© Klinikum Wels-Grieskirchen / Robert Maybach<br />
Eine hochsensible Kamera, ein präzises Hightech-System – das ist unser Auge, eines der wichtigsten<br />
Sinnesorgane des Menschen. Durch diese komplexe Optik können wir die Welt in ihrer Vielfalt wahrnehmen,<br />
Farben entdecken und räumliche Strukturen erleben. Mit den Jahren zeigen sich wie überall<br />
im Körper auch hier verstärkt Abnutzungserscheinungen. Durch drei Haupterkrankungen ist das Auge<br />
im Alter am öftesten betroffen: Katarakt, Makuladegeneration und Glaukom.<br />
Beim normalsichtigen Auge treffen sich die Lichtstrahlen<br />
genau im Brennpunkt auf der Netzhaut, auf dem sogenannten<br />
„Punkt des schärfsten Sehens“, der Makula. Werden die<br />
Lichtstrahlen auf dem Weg durch das Auge nicht optimal gebrochen,<br />
kann das Licht nicht mehr in einem Punkt gebündelt<br />
werden. Die Folgen sind Fehlsichtigkeit oder Sehschwäche.<br />
Ist schlechtes Sehen nicht angeboren, ist es normal, dass die<br />
Sehkraft mit dem Alter nachlässt. Einige Augenerkrankungen<br />
beginnen aber völlig unbemerkt und können ohne zeitgerechte<br />
Therapie sogar zum Erblinden führen.<br />
„Die altersabhängige Makuladegeneration<br />
kann heute noch nicht geheilt werden, vor<br />
allem die feuchte Form jedoch stabilisiert und<br />
die Sehkraft sogar verbessert werden, zum<br />
Beispiel durch die Injektion von Medikamenten<br />
direkt in den Glaskörper.“<br />
Prim. Dr. Ali Abri, Leiter der Abteilung für Augenheilkunde und<br />
Optometrie, Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
12 | lebensWEGE
Augengesundheit<br />
DIE 3<br />
HAUPTERKRANKUNGEN<br />
DES AUGES IM ALTER<br />
KATARAKT – DER GRAUE STAR<br />
Eine typische altersbedingte Einschränkung des Sehvermögens<br />
ist die Katarakt, auch als Grauer Star bezeichnet.<br />
„Es handelt sich um eine Linsentrübung, deren Hauptursache<br />
im natürlichen Alterungsprozess der Linse liegt“,<br />
so Ali Abri, Leiter der Abteilung für Augenheilkunde und<br />
Optometrie am Klinikum Wels-Grieskirchen. Zu den Beschwerden<br />
zählen vor allem schleichende Sehkraft- und<br />
Kontrastsehminderung sowie verstärktes Blendungsgefühl,<br />
besonders abends. „Die Korrektur des Grauen Stars<br />
ist die weltweit am häufigsten durchgeführte Operation.<br />
Dabei wird die getrübte Linse durch eine künstliche klare<br />
Linse ersetzt. Der Eingriff ist für den Patienten kurz,<br />
schmerzlos und komplikationsarm.“ Der Einsatz von<br />
Lasern gilt als technischer Durchbruch in der Katarakt-<br />
Operation. Die Augenabteilung am Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
verwendet als eine der ersten Abteilungen Österreichs<br />
die neueste Generation des Femtosekundenlasers<br />
bereits seit 2014.<br />
ALTERSABHÄNGIGE MAKULADEGENERATION (AMD)<br />
In Österreich sind derzeit rund 200.000 Menschen von der<br />
Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) betroffen.<br />
Es besteht die Gefahr, dass sie erblinden. „Abbauprodukte<br />
des Sehprozesses lagern sich verstärkt in der Makula ab<br />
und schädigen diese“, erklärt der Welser Augenprimar.<br />
„Ungünstig wirken sich auch Rauchen, Bluthochdruck<br />
und hohe UV-Strahlung aus.“ Zu den Anzeichen zählt<br />
unter anderem das Wahrnehmen gerader Linien als wellenförmig.<br />
Dies kann zum Beispiel auch mit dem Amsler-<br />
Gitter selbst getestet werden (siehe Bild). Später wird im<br />
Zentrum des Gesichtsfeldes ein leerer oder grauer Fleck<br />
wahrgenommen. Zur Vorbeugung raten Experten zum<br />
sofortigen Rauchstopp, dem Tragen einer Sonnenbrille<br />
sowie zur Einnahme von Vitaminen und Antioxidantien<br />
(zum Beispiel Vitamin C und E, Omega-3-Fettsäuren und<br />
Zink), besonders bei der sogenannten trockenen Form.<br />
„Die AMD kann heute noch nicht geheilt werden, vor<br />
allem die sogenannte feuchte Form jedoch stabilisiert<br />
und die Sehkraft sogar verbessert werden, zum Beispiel<br />
durch die Injektion von Medikamenten direkt in den<br />
Glaskörper“, so Abri. Seit Anfang Oktober 2018 wird<br />
die medikamentöse Behandlung der Patienten mit Netzhauterkrankungen<br />
im neu etablierten modernen IVOM-<br />
Zentrum direkt am Klinikum-Standort Wels durchgeführt.<br />
Entscheidender Vorteil für die Patienten: Aufnahme, Voruntersuchungen,<br />
Injektionsbehandlung und Entlassung<br />
finden an einem zentralen Ort statt. Im Klinikum Wels-<br />
Grieskirchen werden derzeit ca. 8.000 IVOMs (intravitreale<br />
operative Medikamenteneingaben) durchgeführt.<br />
GLAUKOM – DER GRÜNE STAR<br />
Eine weitere altersbedingte Ursache für Sehbehinderung<br />
und Erblinden ist das Glaukom. 2,4 Prozent der Bevölkerung<br />
sind ab dem 40. Lebensjahr davon betroffen. „Das<br />
krankheitsbedingte Absterben des Sehnervs wird durch<br />
einen erhöhten Augendruck und die damit verbundene<br />
schlechte Durchblutung verursacht“, so der Augenspezialist.<br />
„Die langsame Schädigung des Sehnervs führt unter<br />
anderem zu Gesichtsfeldeinschränkungen.“ Die moderne<br />
Diagnostik und Therapie des Grünen Stars ist einer der<br />
Schwerpunkte der Augenheilkunde am Klinikum Wels-<br />
Grieskirchen. Behandelt wird das Krankheitsbild etwa<br />
durch Verabreichung von Tropfen, Laserbehandlungen<br />
und des Weiteren auch mit augenchirurgisch minimalinvasiven<br />
Eingriffen.<br />
lebensWEGE | 13
Augengesundheit<br />
SELBSTTEST<br />
MIT AMSLER-GITTER<br />
Betrachten Sie das Gitter bei heller Beleuchtung mit einem<br />
Abstand von 30 bis 40 Zentimetern, gegebenenfalls mit Lesebrille!<br />
Decken Sie ein Auge mit der Hand ab, fixieren Sie mit dem<br />
anderen Auge den schwarzen Punkt in der Mitte!<br />
FALLS FOLGENDES AUFTRITT, KONSULTIEREN<br />
SIE BITTE IHREN AUGENARZT<br />
Der Punkt in der Mitte ist nicht zu sehen<br />
Sie sehen Löcher oder graue Schleier<br />
Dunkle oder verschwommene Stellen treten auf<br />
Die Kästchen sind unterschiedlich groß<br />
Sie sehen verbogene oder verzerrte Linien<br />
Zu den Anzeichen der AMD zählen verschwommenes Sehen, Probleme beim<br />
Lesen und bei der Anpassung an die Dunkelheit. Farben erscheinen blasser,<br />
gerade Linien werden wellenförmig wahrgenommen. Dies kann zum Beispiel<br />
auch mit dem Amsler-Gitter in der Originalgröße von zehn mal zehn Zentimetern<br />
selbst getestet werden.<br />
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />
SO FUNKTIONIERT<br />
DAS AUGE:<br />
Wie bei einer hochsensiblen Kamera fällt das Licht<br />
durch die Pupille ins Auge. Durch die unterschiedlichen<br />
Bauteile des Auges gebündelt, wird schließlich<br />
auf die Netzhaut an der Rückwand des Auges ein Bild<br />
projiziert. Dies ist vorerst allerdings auf den Kopf gestellt<br />
und wird erst in der Informationsverarbeitung im<br />
Gehirn zurechtgerückt. Auf der Netzhaut werden Millionen<br />
Details über Helligkeit und Farbe in Nervenimpulse<br />
umgewandelt und über den Sehnerv ans Gehirn<br />
weitergeleitet.<br />
Weiterführende Infos unter<br />
www.klinikum-wegr.at<br />
14 | lebensWEGE
Erste Hilfe<br />
ZU 99% PASSIERT NICHTS …<br />
...EIN ERSTE-HILFE-<br />
KURS LOHNT SICH<br />
ZU 100%!<br />
Im Ausnahmefall bereit zu sein, ist mehr als nur wichtig. Es ist vor allem eines:<br />
Unglaublich beruhigend. Wenn man weiß, was zu tun ist. Etwa, weil man sich an<br />
den Erste-Hilfe-Kurs erinnert.<br />
cc_#Bestepause_88x128_5_Layout 1 06.09.2018 17:23 Seite 1<br />
Bei vielen ist das aber schon eine ganze Weile her. Daher<br />
hat das Rote Kreuz eine neue Kampagne ins Leben gerufen:<br />
„EIN ERSTE-HILFE-KURS LOHNT SICH ZU 100%“, den<br />
Erste Hilfe heißt gezielt handeln.<br />
Egal ob kostenloser E-Mail Crashkurs bei dem in 5 Modulen<br />
in 5 Tagen gezeigt wird, dass es gar nicht so schwer ist,<br />
das Richtige zu tun. Mittels Online-Test können Sieganz einfach<br />
herauszufinden, welcher Erste-Hilfe-Kurs richtig für Sie<br />
ist! Handeln Sie jetzt und gewinnen Sie einen „Erste Hilfe<br />
Kurs*“ ihrer Wahl.<br />
DIE NÄCHSTE PAUSE<br />
IST DIE #BESTEPAUSE<br />
Schicken sie uns an redaktion@lebensWEGE ihren<br />
Wunschkurs. Unter allen eingegangenen E-Mails werden<br />
wir am 29. Oktober <strong>2019</strong> den Gewinner ziehen.<br />
www.roteskreuz.at<br />
*Eine Barablöse ist nicht möglich! Der Kurs wird in der Rotes<br />
Kreuz Zentrale in Wels stattfinden.<br />
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lebensWEGE | 15
Hörstörungen<br />
MEIN HÖRGERÄT<br />
HILFT MIR NICHT<br />
MEHR - WAS KANN<br />
ICH TUN?<br />
Immer wieder wenden sich Patienten an das Klinikum Wels-Grieskirchen, weil sie mit ihren<br />
Hörgeräten nicht mehr ausreichend verstehen. „Welche Möglichkeiten gibt es in diesem<br />
Fall?“, haben wir Prim. Dr. Thomas Keintzel, den Leiter der Abteilung für Hals-, Nasen- und<br />
Ohrenkrankheiten, gefragt.<br />
Herr Prim. Keintzel, es kommt vor,<br />
dass das Hörvermögen nach einiger<br />
Zeit trotz Hörgeräts nachlässt. Was<br />
kann man in einem solchen Fall<br />
tun?<br />
Zuerst ist es wichtig, zu prüfen, ob die<br />
Versorgung mit dem Hörgerät optimal<br />
ist, d.h. ob grundsätzlich das geeignete<br />
Gerät gewählt wurde und ob die Einstellungen<br />
passen. Ist das der Fall und<br />
funktioniert das Hören trotzdem nicht<br />
gut, gibt es die Möglichkeit eines Hör-<br />
Implantats, das operativ eingebracht<br />
wird und das natürliche Gehör simuliert.<br />
Derzeit ist für jede Form des Hörverlusts<br />
ein geeignetes Implantat auf dem<br />
Markt. Die von uns meistverwendeten<br />
Geräte sind das Cochlea-Implantat (CI)<br />
und das Knochenleitungsimplantat. Das<br />
erste kommt bei schwerer bis hochgradiger<br />
Innenohrschwerhörigkeit zum<br />
Einsatz, das zweite bei Schallleitungsund<br />
kombiniertem Hörverlust.<br />
Wie sind die ersten Schritte zum<br />
Implantat?<br />
Sie vereinbaren einen Termin bei uns<br />
im Klinikum und wir veranlassen die<br />
nötigen Untersuchungen, die zeigen, ob<br />
Sie von dem Implantat profitieren werden,<br />
ob der Hörnerv in Ordnung ist und<br />
der allgemeine Gesundheitszustand die<br />
Operation zulässt.<br />
Ist die Operation riskant?<br />
Die Cochlea-Implantation ist bereits seit<br />
Jahren Routine und mit einem sehr geringen<br />
Komplikationsrisiko verbunden.<br />
Prim. Dr. Thomas Keintzel: „Bei Hörverlust gibt<br />
es Lösungen, selbst wenn Hörgeräte nicht mehr<br />
helfen.“<br />
Sie dauert eine bis eineinhalb Stunden,<br />
der Patient kann das Spital im Regelfall<br />
nach einigen Tagen verlassen.<br />
Und das Gehör ist danach wiederhergestellt?<br />
Wie gut das Hören nach der Implantation<br />
funktioniert, hängt von mehreren<br />
Faktoren ab, etwa von der Dauer des<br />
Hörverlusts: Je schneller er behandelt<br />
wird, umso besser ist in der Regel auch<br />
das Hören nach der Implantation. Doch<br />
auch nach längerer Schwerhörigkeit ist<br />
es sinnvoll, sich implantieren zu lassen,<br />
denn in aller Regel ist das Hören<br />
mit Implantat besser als gar nichts zu<br />
hören. Die allermeisten Patienten sind<br />
sehr froh über ihre Entscheidung und<br />
erzählen uns von den vielen Dingen, die<br />
sie nun wieder tun können: wieder entspannt<br />
mit anderen reden, Musik hören,<br />
selbst musizieren, telefonieren, allein<br />
zum Arzt oder aufs Amt gehen, ohne<br />
„Dolmetscher“. Also, für die allermeisten<br />
Menschen ist das Hörimplantat ein<br />
großer Segen.<br />
© Bild: MED-EL<br />
CI-Trägerin Birgit Laux-Flajs ist begeistert<br />
von der Technologie, die ihr<br />
das Hören wieder möglich gemacht<br />
hat: „Mit Hörgerät hätte ich beruflich<br />
nicht weitermachen können. Jetzt<br />
ist es viel besser: Ein Leben mit CI<br />
eröffnet mir Hör- und Klangwelten,<br />
von denen ich glaubte, dass mir diese<br />
ein Leben lang verborgen bleiben<br />
würden. Eine Beratung lohnt sich und<br />
kann den persönlichen Lebensweg<br />
positiv beeinflussen und den Weg aus<br />
der Stille ebnen.“<br />
© Bilder: Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
16 | lebensWEGE
Abschnitt<br />
Natürliches Hören<br />
in jedem Alter<br />
Hörimplantate aus Österreich<br />
MED-EL Niederlassung Wien | Fürstengasse 1 | 1090 Wien<br />
Tel. +43(0)1-317 24 00 | office@at.medel.com | medel.com<br />
Ihre Anliegen sind<br />
uns wichtig.<br />
Die Drehscheibe zum<br />
Thema Schwerhörigkeit:<br />
medel.com<br />
Schon gehört?<br />
Wir sind für Sie da<br />
Wir sind für Sie da:<br />
In Oberösterreich leiden etwa informieren... 20 % der Menschen<br />
unter Schwerhörigkeit.<br />
klären auf...<br />
Der Verein vonOHRzuOHR versteht sich<br />
als Drehscheibe rund ums Hören und helfen und<br />
weiter...<br />
Hörverlust in Oberösterreich. Durch<br />
den guten Mix von Professionistinnen<br />
und selbst betroffenen<br />
Mitarbeiterinnen bieten wir die<br />
Beratung sozusagen von Mensch<br />
zu Mensch, vonOHRzuOHR in<br />
vertraulicher und angenehmer<br />
Atmosphäre. Wir beraten Sie<br />
gern und freuen uns von Ihnen<br />
zu hören!<br />
Unser Team:<br />
Angelika Nebl, Hörgeräteträgerin<br />
0676 847 008 334<br />
Birgit Laux-Flajs, Cochlea-Implantat-Trägerin<br />
beraten – informieren – klären auf – und helfen weiter<br />
0676 847 008 332<br />
beraten...<br />
Petra Kaiblinger, Hörgeräteträgerin<br />
0676 847 008 331<br />
Katrin Kieweg, Logopädin<br />
0676 847 008 333<br />
Doris Schüchner, Logopädin<br />
0676 847 008 335<br />
Verein vonOHRzuOHR:<br />
Wiener Straße 131/C/2, 4020 Linz<br />
Telefon: 0732 700 833<br />
Fax: 0732 700 844<br />
Email: office@vonohrzuohr.or.at<br />
Homepage: www.vonohrzuohr.or.at<br />
Ein Weg, der sich lohnt!<br />
Verein vonOHRzuOHR<br />
Wiener Straße 131/C/2, 4020 Linz<br />
Tel.: 0732 700 833<br />
Fax: 0732 700 844<br />
office@vonohrzuohr.or.at<br />
vonohrzuohr.or.at<br />
lebensWEGE | 17
Hausärztliche Versorgung<br />
GRUPPENPRAXIS STEINERKIRCHEN<br />
„GEMEINSAM GEHT ES<br />
EINFACH LEICHTER“<br />
Allgemeinmediziner sichern die medizinische Basisversorgung auf dem Land und in der Stadt.<br />
Sie sind erste Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen und genießen ein großes Maß<br />
an Vertrauen seitens ihrer Patienten – kurz gesagt, der Hausarzt oder die Hausärztin ist ein<br />
wichtiges Glied in jeder funktionierenden Gemeinde.<br />
2012 übernahm Dr. Katharina Bhalla die<br />
Hausarzt-Praxis ihres Vaters: Die junge<br />
Ärztin aus Steinerkirchen war fortan allein<br />
verantwortlich für Mitarbeiter und<br />
Patienten. Ein großer Schritt, sind niedergelassene<br />
Ärzte doch gewissermaßen<br />
Unternehmer – mit allen Vor- und<br />
Nachteilen. Sieben Jahre lang bewies<br />
Bhalla, dass das geht, was so mancher<br />
angehender Arzt heute anzweifelt: Zwei<br />
Kinder, eine glückliche Ehe und eine<br />
voll ausgelastete Hausarztordination.<br />
Trotzdem, als sich zu Anfang des heurigen<br />
Jahres mit Dr. Christina Schausberger<br />
eine menschlich wie fachlich<br />
geeignete Partnerin zur Gründung einer<br />
Gruppenpraxis anbot, war die Sache<br />
schnell entschieden. Schausberger hatte<br />
Bhalla schon zuvor oft in der Ordination<br />
unterstützt, kannte also die Gegebenheiten.<br />
Zudem teilen beide die Faszination<br />
für das Landarzt-Sein: „Man hat<br />
Patienten in allen Lebensphasen – vom<br />
Baby bis zum alten Menschen“, stimmen<br />
die Ärztinnen überein, „da wird es<br />
nie langweilig“.<br />
Familie und Beruf<br />
„Gemeinsam geht es einfach leichter“,<br />
sagt Bhalla heute und ist froh um<br />
den fachlichen Austausch unter Kolleginnen,<br />
der sonst oft auf der Strecke<br />
bleibt, wie sie erklärt: „Als praktischer<br />
Arzt ist man sonst ein Einzelkämpfer<br />
aber in der Unterhaltung mit anderen<br />
Ärzten liegen wichtige Tipps und Ratschläge.“<br />
Überhaupt, empfiehlt sie,<br />
sollten Kollegen untereinander jede<br />
Gelegenheit zum Fachsimpeln nutzen.<br />
Der zweite große Vorteil an der gemeinsamen<br />
Praxis ist die gewonnene<br />
zeitliche Flexibilität – schließlich sollen<br />
bei aller Hingabe zum Hausarztberuf<br />
auch das eigene Leben und die eigene<br />
Familie nicht zu kurz kommen. Und am<br />
Beispiel der Praxis Bhalla/Schausberger<br />
sieht man, dass es da keinen Widerspruch<br />
geben muss.<br />
18 | lebensWEGE
Hausärztliche Versorgung<br />
„Hausärztin sein ist eine erfüllende Arbeit, bei der man<br />
viel fürs Leben mitnehmen kann“, sagt Allgemeinmedizinerin<br />
Dr. Katharina Bhalla. Schon ihr Vater führte<br />
eine Hausarzt-Praxis in Steinerkirchen und legte so<br />
den Grundstein für Bhallas heutige Tätigkeit. Nachdem<br />
die Medizinerin 2003 promovierte und anschließend an<br />
den Turnus im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder<br />
in Linz, als Amtsärztin bei der Landessanitätsdirektion<br />
arbeitete, stieg sie 2008 in die Ordination ihres Vaters<br />
ein. Die Zusammenarbeit mit ihm bezeichnet sie als<br />
„sehr gut“ und den wertvollen Rückhalt während ihres<br />
fast schon schicksalhaften Starts in die Welt der Hausärzte<br />
weiß Bhalla auch heute noch zu schätzen: „Von<br />
der Erfahrung meines Vaters konnte ich immer wieder<br />
profitieren.“<br />
Dr. Katharina Bhalla und Dr. Christina Schausberger lieben<br />
ihre Aufgabe als Landärztinnen<br />
lebensWEGE | 19
Junge Arbeitswelt<br />
SIE SUCHEN ZUVERLÄSSIGE UND<br />
LOYALE MITARBEITER?<br />
WIR WOLLEN UND<br />
KÖNNEN ARBEITEN!<br />
Für Jugendliche mit einer Beeinträchtigung ist es sehr schwer, ihr Leben selbst in die Hand<br />
zu nehmen und mit einem guten Job in einer guten Firma ihre Zukunft zu gestalten. Der<br />
Joker Hof Tollet ist eine Einrichtung des OÖZIV und feierte dieses Jahr sein 25-jähriges<br />
Bestehen. Auf dem Hof werden Jugendliche mit Förderbedarf auf ihren Start ins Berufsleben<br />
vorbereitet.<br />
Die Jugendlichen wohnen teilweise am Hof, in teilbetreuten<br />
Wohngemeinschaften im Nachbarort oder einfach noch zu<br />
Hause. Neben der Berufsvorbereitung erlernen sie Kochen,<br />
einen Haushalt zu führen und natürlich alles, was im Berufsleben<br />
gefordert ist, wie Pünktlichkeit, Teamfähigkeit sowie<br />
sorgfältiges und eigenständiges Arbeiten. In unterschiedlichsten<br />
Bereichen wie der Industriewerkstätte, Tischlerei<br />
oder Küche werden die jungen Menschen auf die Anforderungen<br />
des Arbeitsmarktes vorbereitet. Durch renommierte<br />
Partnerbetriebe in der Umgebung haben sie die Möglichkeit<br />
in einem Praktikum weitere Fähigkeiten zu erlernen.<br />
Simon ist 16 Jahre alt und seit Dezember 2018 in der Kabelwerkstätte tätig.<br />
Ein sehr symphatischer junger Mann – freundlich, höflich und hilfsbereit. Er<br />
beindruckt uns mit seinem Vortrag, wie er die Kabel zusammenbaut und welche<br />
verschiedenen Kabeln es gibt. Bei seiner Tätigkeit sind Genauigkeit und Feinmotorik<br />
sehr wichtig. Mit großer Leidenschaft erledigt er die ihm aufgetragenen<br />
Arbeiten. Wir fragen Simon welches Ziel und welche Wünsche er im Leben hat:<br />
„Mein großer Traum ist es Metallbau-Techniker bei der Firma Pöttinger zu werden.<br />
Ich werde mich enorm anstrengen, um dieses Ziel zu erreichen“, so Simon.<br />
Dominik wohnt noch daheim und ist seit Jänner <strong>2019</strong> ein Teil des Industriezweiges<br />
in Tollet. Er wirkt sehr groß und mächtig, doch als wir ins Gespräch<br />
kommen merken wir schnell, der 18-Jährige ist ein ganz lieber Kerl. Sein Arbeitsbeginn<br />
ist jeden Tag um 7.30 Uhr. Er kommt gerne hierher und erzählt<br />
uns, dass ihm die Arbeit großen Spaß macht und Genauigkeit sowie Ausdauer<br />
erforderlich sind. Sein nächstes Ziel ist es, die Führerscheinprüfung zu bestehen.<br />
Eine Freundin möchte er jetzt noch nicht, viel wichtiger ist es ihm, einen<br />
Arbeitsvertrag zu bekommen. Am liebsten bei der Firma Fröling.<br />
20 | lebensWEGE
Junge Arbeitswelt<br />
In der Holzwerkstätte lernen wir Cecile kennen. Früher wollte sie gerne mit<br />
Tieren arbeiten. Heute ist die 18-Jährige kreativ tätig. „Als Tischlerin Zäune<br />
oder später vielleicht sogar Möbel herzustellen macht mir große Freude“, so die<br />
junge Frau. Sie ist gerne hier und will auch noch bleiben um ihre persönlichen<br />
Stärken auszubauen und sich zu festigen.<br />
Die 18-jährige Sanja ist erst seit wenigen Wochen im Joker Hof Tollet und<br />
wohnt in einer Wohngruppe. In der Pumpenwerkstätte packt sie gerade alle<br />
Einzelteile samt Beschreibung in einen Karton. Im Bereich Industrie fühlt sie<br />
sich sehr wohl und ist glücklich, Teil dieses Teams zu sein. „Genauigkeit ist bei<br />
meiner Tätigkeit sehr wichtig. Es müssen alle Teile im Paket sein, sonst kann<br />
der Kunde am Ende nichts damit anfangen“, klärt uns Sanja auf. „Ich habe auch<br />
schon eine Wunschfirma, in der ich gerne in Zukunft eine Arbeitsstelle hätte. Es<br />
ist die Firma Fröling, weil ich gerne hier in der Region bleiben möchte.“<br />
Anna und David arbeiten im Küchenteam. Sie bereiten täglich das Essen für<br />
70 – 80 Personen zu. Wobei beide am liebsten für die Vorspeise zuständig sind.<br />
Der 18-jährige David liebt es zu kochen, genau der Bereich, der ihm liegt. Die<br />
16-jährige Anna wohnt und arbeitet seit Mitte November 2018 auf dem Hof.<br />
„Ich freue mich, wenn es den Leuten schmeckt“, sagt die junge Frau, „unsere<br />
Betreuer sind humorvoll und sehr geduldig.“<br />
Leiter: Thorsten Hoffmann<br />
Was ist ihr Ziel für die Jugendlichen<br />
und den Joker Hof?<br />
Eines meiner Ziele ist es Lobbying<br />
für die Jugendlichen zu betreiben und<br />
gegenüber der Wirtschaft nicht nur als<br />
Bittsteller aufzutreten. Die Jugendlichen<br />
haben Teilleistungsschwächen,<br />
aber sie haben auch Stärken, die am<br />
Arbeitsplatz gut einsetzbar sind. Diese<br />
jungen Menschen sind sehr zuverlässige<br />
und loyale Mitarbeiter und tragen<br />
mit großem Stolz die Firmenkultur mit.<br />
In welchen Branchen werden die<br />
Jugendlichen geschult?<br />
Wir haben Werkstätten für die Ausbildung<br />
in Industrie, Tischlerei sowie eine<br />
Küche. Bei den Partnerbetrieben des<br />
Hofes wie z.B. bei der Firma Pöttinger,<br />
der Firma Fröling oder der Firma Palme<br />
lernen die Jugendlichen die Realität<br />
des ersten Arbeitsmarktes kennen und<br />
können ihre am Hof erworbenen Fähigkeiten<br />
anwenden und erweitern.<br />
Wie viele Jugendliche können insgesamt<br />
am Joker Hof Tollet ausgebildet<br />
werden?<br />
81 Jugendliche mit Förderbedarf werden<br />
bei Joker auf ihr späteres Arbeitsleben<br />
vorbereitet. Und das mit sehr guten<br />
Erfolgen.<br />
Was mögen Sie am Joker Hof Tollet<br />
am meisten?<br />
Es herrscht eine große Wertschätzung<br />
und ein freundlicher, familiärer Umgang.<br />
Die positive Atmosphäre und<br />
der Glaube an jeden einzelnen Jugendlichen,<br />
eine sichere Zukunft mit einer<br />
guten Ausbildung und einem Job, der<br />
ihn zufrieden und glücklich macht, ist<br />
das, was alle Betreuer und mich jeden<br />
Tag aufs Neue antreibt.<br />
Weiterführende Infos unter<br />
www.ooe-ziv.at<br />
und<br />
facebook.com/OOEZIV<br />
lebensWEGE | 21
Job mit Zukunft<br />
DAS KLINIKUM WELS-GRIESKIRCHEN<br />
ALS ARBEITGEBER<br />
PFLEGEKRÄFTE<br />
GESUCHT<br />
Hinter dem Betrieb des größten Ordensspitals Österreichs stehen 3.800 Mitarbeiter aus mehr<br />
als zehn unterschiedlichen Berufsgruppen. Naturgemäß sind davon rund 72 Prozent der<br />
Kernkompetenz aus Medizin und Pflege zuzurechnen. Die übrigen 28 Prozent stammen aus<br />
Verwaltung, Technik und Küchenbetrieb. Der Trend zeigt, dass der Bedarf an Pflegekräften<br />
stark steigend ist.<br />
Im Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
sind dies derzeit<br />
• 1.309 Diplomierte Pflegepersonen<br />
• 416 Pflegeassistenten, Pflegefachassistenten,<br />
Medizinische<br />
Assistenzberufe (OP-Assistenz,<br />
Gips-Assistenz, Fachsozialbetreuung-Altenarbeit)<br />
• 133 Abteilungshelfer, Hol- und<br />
Bringdienst<br />
• 38 Hebammen<br />
Wenn man als Laie darüber nachdenkt,<br />
wer in einem Krankenhaus arbeitet,<br />
fällt einem zuerst naturgemäß die Berufsgruppe<br />
der Ärzte ein. Tatsache ist<br />
jedoch, dass rund die Hälfte aller Krankenhaus-Mitarbeiter<br />
in der Pflege tätig<br />
ist.<br />
Das Durchschnittsalter unter den Pflegekräften<br />
ist 42 Jahre, 63 Prozent gehen<br />
einer Teilzeitbeschäftigung nach. Der<br />
Frauenanteil liegt bei 88 Prozent.<br />
„Pflege ist vertrauensvolle Beziehungsarbeit.<br />
Wir begleiten Menschen in allen<br />
Lebensphasen – vom Ungeborenen bis<br />
zum Sterbenden“, umschreibt Andrea<br />
Voraberger das Berufsfeld. Die Pflegeexpertin<br />
ist seit über 30 Jahren am<br />
Klinikum Wels-Grieskirchen tätig, seit<br />
zehn Jahren als Pflegedirektorin.<br />
Ausbildungen im Gesundheits- und Sozialberufen<br />
boomen, weil der Bedarf an<br />
„Pflegekräfte sind rund um die<br />
Uhr für die Menschen da – 24<br />
Stunden, 7 Tage die Woche, 365<br />
Tage im Jahr.“<br />
Mag. Andrea Voraberger, Pflegedirektorin am<br />
Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
Personal steigt. „Die neue Struktur und<br />
die Entwicklung der Diplomausbildung<br />
zu einem Studiengang an der Fachhochschule<br />
war ein notwendiger Schritt, um<br />
die Ausbildung zeitgemäß an den EU-<br />
Standard anzupassen“, so Voraberger.<br />
„Wir waren im Klinikum die ersten, die<br />
Pflegefachassistenten im Rahmen des<br />
Upgrades ausgebildet haben, weil wir<br />
diese Qualifikation in Zukunft vermehrt<br />
brauchen.“<br />
22 | lebensWEGE
Job mit Zukunft<br />
Wer sich für eine Pflegeausbildung interessiert, findet dafür in Wels die<br />
besten Voraussetzungen:<br />
Berufsbild Anbieter Dauer /Abschluss Kompetenzen<br />
Diplomierte<br />
Gesundheits- und<br />
Krankenpflege<br />
Bachelor Studiengang<br />
FH Gesundheit<br />
Campus am<br />
Klinikum Wels-<br />
Grieskirchen<br />
3 Jahre / BSc Selbstständige und eigenverantwortliche Pflege von Menschen.<br />
Tätigkeiten in der medizinischen Diagnostik und Therapie. Die<br />
Gesundheits- und Krankenpflege zeichnet sich durch vernetzte<br />
Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen aus und ist abwechslungsreich<br />
und zukunftsorientiert. Die Ausbildung an der FH<br />
öffnet die Türen für weitere Spezialisierungen.<br />
Details: https://www.fh-gesundheitsberufe.at/studieren/studienangebot/bachelor-studiengaenge/gesundheits-und-krankenpflege/<br />
Upgrade Pflegefachassistenz<br />
Pflegefachassistenz<br />
Ausbildungszentrum<br />
Klinikum<br />
Wels-Grieskirchen<br />
2 Jahre Die Tätigkeitsbereiche umfassen Pflegemaßnahmen, die sehr<br />
nahe am Patienten sind. Dazu zählen die Mitwirkung bei Diagnostik<br />
und Therapie, Mobilisation, Wundversorgung, Körperpflege, das<br />
1 Jahr<br />
Anlegen von Verbänden; Erhebung und Überwachung medizinischer<br />
Basisdaten. Information, Kommunikation und Begleitung<br />
gehört ebenfalls dazu.<br />
Details: ausbildungszentrum.klinikum-wegr.at<br />
Nächster Start:<br />
Lehrgang Pflegefachassistenz - Frühjahr 2020!<br />
BEWERBUNG BIS 30. NOVEMBER<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
+43 7242 415 - 2128 oder<br />
ausbildungszentrum@klinikum-wegr.at<br />
Infos unter:<br />
www.ausbildungszentrum.klinikum-wegr.at<br />
MEIN LEBEN,<br />
MEINE BERUFUNG<br />
Das Klinikum Wels-Grieskirchen zeichnet sich nicht nur als großer Arbeitgeber aus,<br />
sondern wird von seinen Mitarbeitern vor allem aufgrund der sozialen und familienfreundlichen<br />
Rahmenbedingungen, seinem lebendigen Netzwerk sowie umfassenden<br />
fachlichen und persönlichen Entwicklungsangeboten sehr wertgeschätzt.<br />
Diese Benefits machen das Klinikum Wels-Grieskirchen zu einem<br />
attraktiven Arbeitgeber:<br />
lebendiges Netzwerk mit persönlicher und wertschätzender<br />
Kultur<br />
Weiterentwicklung wird gefördert – neben einem umfangreichen<br />
internen Fortbildungsprogramm werden auch<br />
externe Aus-, Fort- und Weiterbildungen unterstützt<br />
Angebote für Coaching, Mentoring und Supervision<br />
Ausgezeichnete Ausbildungsqualität<br />
zahlreiche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung (z.B.<br />
Bewegungs- und Entspannungskurse,, Fitness-Angebote im<br />
mediFIT, Gesundheitstag, Impf-Aktionen, u.v.m.)<br />
individuelle Arbeitszeitmodelle – so vielfältig wie die Bedürfnisse<br />
der Mitarbeiter und Abteilungen<br />
Lebensphasenorientierte Rahmenbedingungen (z.B. unterschiedliche<br />
Kinderbetreuungsangebote, Auszeitmöglichkeiten,<br />
Altersteilzeit, u.v.m.)<br />
günstige Dienstwohnungen in unmittelbarer Nähe zum<br />
Klinikum<br />
gesundes und vergünstigtes Essen in den hauseigenen<br />
Kantinen<br />
sehr gute Verkehrsanbindung<br />
Austausch, Information und Kommunikation durch gemeinsame<br />
Projekte, Mitarbeiter-Veranstaltungen und Klinikum-<br />
Magazin<br />
erweiterte Karenz bis zum 3. Lebensjahr des Kindes<br />
Zeitbonus (Zusätzliches Zeitguthaben, welches in Freizeit<br />
oder Geld konsumiert werden kann)<br />
Möglichkeit eines Sabbaticals (Berufspause)<br />
lebensWEGE | 23
Junge Pflege<br />
LEHRGANG<br />
„JUNGE PFLEGE“<br />
Bis zum Jahr 2025 werden in Oberösterreich rund 1.600 zusätzliche Fachkräfte in der Altenpflege<br />
und -betreuung benötigt. Deshalb ist es notwendig, in den nächsten Jahren laufend genügend<br />
Personal auszubilden. Dies kann nur gelingen, wenn es gemeinsame Anstrengungen seitens der<br />
Oberösterreichischen Landesregierung gibt. Es müssen eine Reihe von Maßnahmen ergriffen<br />
werden, die Interessierten den Weg in die Sozialbetreuung und Pflege ebnen.<br />
Bisher war der Einstieg in die Altenbetreuungsberufe erst ab<br />
dem 17. Lebensjahr möglich. Dadurch waren interessierte<br />
Schulabgänger und -innen gezwungen, eine andere Ausbildung<br />
zu beginnen. Ziel ist es, die beruflichen Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten in einer drei- oder vierjährigen Ausbildung zu<br />
vermitteln. Die Ausbildung für Fach-Sozialbetreuer/in „A“<br />
verbindet Theorie und Praxis auf hohem Niveau und ist sehr<br />
abwechslungsreich: Die Auszubildenden lernen ein breites<br />
Spektrum an möglichen Arbeitsfeldern kennen.<br />
Der neue Lehrgang an<br />
der Altenbetreuungsschule<br />
soll mehr junge Menschen<br />
für den Pflegeberuf<br />
begeistern“,<br />
wünscht sich Soziallandesrätin<br />
Birgit Gerstorfer.<br />
VORAUSSETZUNG:<br />
• Freude und das Interesse an der Betreuung, Begleitung<br />
und Pflege älterer Menschen. Sorgfältiges und<br />
genaues Arbeiten<br />
• Kommunikationsbereitschaft und freundliches<br />
Auftreten<br />
• Belastbarkeit und das Verständnis für die Bedürfnisse<br />
von älteren Menschen<br />
• Die Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeiten<br />
• Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und<br />
Teamfähigkeit<br />
24 | lebensWEGE
Junge Pflege<br />
LEHRGANG „JUNGE PFLEGE“<br />
Das Berufsbild FSB „A“ ist auf die Anliegen von betreuungs- und pflegebedürftigen alten Menschen abgestimmt<br />
und beinhaltet einen medizinischen, pflegerischen und sozialbetreuerischen Teil. Der pflegerische Teil<br />
umfasst die Pflegeassistenz mit Tätigkeiten rund um Körperpflege und Mobilisation. Im sozialbetreuerischen<br />
Teil wird die Förderung des eigenständigen und selbstbestimmten Lebens der älteren Menschen gelehrt und<br />
der richtige Umgang mit ihnen und ihren Angehörigen vermittelt.<br />
DAUER:<br />
• 3 Jahre Theorie und Praxis<br />
• 5 Schultage pro Woche<br />
• Praktikumsblöcke ab dem 2.<br />
Ausbildungsjahr<br />
UMFANG:<br />
• 2.660 Unterrichtseinheiten Theorie im<br />
Blocksystem<br />
• 1.200 Praxisstunden<br />
AUFNAHMEVORAUSSETZUNGEN:<br />
• Positive Absolvierung der 9.Schulstufe<br />
• Vollendung des 16. Lebensjahres im Kalenderjahr<br />
des Ausbildungsbeginns<br />
KOSTEN:<br />
• Keine Ausbildungskosten für Ausbildungsteilnehmerinnen<br />
und -teilnehmer<br />
• Die zu Erfüllung der zukünftigen Berufspflichten<br />
erforderliche gesundheitliche Eignung und Vertrauenswürdigkeit<br />
• Beherrschung der deutschen Sprache<br />
• Erfolgreich absolviertes Aufnahmegespräch<br />
INTERESSIERT an einem abwechslungsreicher, herausfordernder<br />
Berufsalltag? Einem Beruf, der sich ständig weiterentwickelt! Einem<br />
krisensicheren Arbeitsplatz in der Region?<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.altenbetreuungsschule.at<br />
www.sinnstifer.at<br />
lebensWEGE | 25
Sozial- und Gesundheitsberufe<br />
MIT HERZ UND SINN<br />
ICH PFLEGE WEIL ...<br />
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Pflege haben<br />
etwas, das sie in ihrer täglichen Arbeit antreibt. Sei es allein die<br />
Tatsache, im Pflegebereich zu arbeiten und hilfebedürftige Menschen<br />
zu betreuen und zu versorgen.<br />
Im Interview mit Diplomkrankenpflegerin<br />
Christa Fischer haben wir sie nach<br />
ihren persönlichen Beweggründen und<br />
ihrem persönlichen Engagement gefragt.<br />
Sie arbeitet im Haus Bruderliebe<br />
der Kreuzschwestern Europa Mitte in<br />
Wels.<br />
Was war Ihr Traumberuf während<br />
der Kindheit?<br />
Schon in meiner Kindheit war es mein<br />
Traum, Krankenschwester zu werden.<br />
Ich hatte Probleme mit meinen Augen<br />
und war dadurch oft im Krankenhaus.<br />
Eigentlich habe ich mich vor jedem<br />
Termin gefürchtet, aber genau in dieser<br />
Zeit ist mein Wunsch und das Ziel,<br />
Krankenschwester zu werden, entstanden.<br />
Welche Schul- und pflegerische<br />
Ausbildung haben Sie?<br />
Ich habe 1980 mit der Krankenpflegeschule<br />
in Wels begonnen und diese<br />
drei Jahre später mit dem Diplom abgeschlossen.<br />
In den folgenden 12 Jahren<br />
habe ich großteils im Bereich der<br />
Onkologie gearbeitet. Zwischendurch<br />
sammelte ich jeweils ein Jahr Erfahrung<br />
auf der Nephrologie im AKH Wien und<br />
auf der Herzüberwachung in Wels. Außerdem<br />
wurde es mir vor einigen Jahren<br />
in der Bruderliebe ermöglicht, eine<br />
Zusatzausbildung in Palliativpflege zu<br />
machen. Der Berufsalltag in den Bereichen,<br />
in denen ich arbeiten durfte,<br />
ist sehr fordernd und bereichernd, stark<br />
und schön, voller Tiefgang, Freude und<br />
Erfüllung. Das Starke ist vom Schönen<br />
nicht zu trennen. Man macht viele Erfahrungen<br />
mit dem Leben, mit Leid,<br />
Schmerz und Tod. Man muss schon gefestigt<br />
sein und in einem guten Team arbeiten,<br />
um dem standhalten zu können.<br />
Doch an neuen Herausforderungen kann<br />
man, wenn man sich der jeweiligen Situation<br />
offen und ehrlich stellt, auch<br />
persönlich wachsen. Eine gute Ausbildung,<br />
Fortbildungen und der vielfältige,<br />
ehrliche Umgang mit Menschen<br />
in schwierigen Situationen lassen einen<br />
dabei reifen und wachsen. Ich finde es<br />
wichtig, Ziele vor Augen zu haben. Das<br />
meine ich nicht unbedingt nur beruflich,<br />
sondern vor allem auch persönlich: Wer<br />
möchte ich sein? Was möchte ich für<br />
andere sein? Welche Werte sind mir<br />
wichtig? Wovon lasse ich mich selbst<br />
prägen? Für mich wurde eine tiefe Verankerung<br />
im Glauben für den Umgang<br />
mit leidenden Menschen und schweren<br />
Situationen tragend - Welche Vorbilder<br />
habe ich? Was macht mir Freude und<br />
wo sind meine Grenzen? Gehe ich den<br />
richtigen Weg? Die letzte Frage kann<br />
ich für mich mit einem klaren Ja beantworten.<br />
Eines meiner Ziele, sowohl<br />
während meiner Arbeit im Krankenhaus<br />
als auch jetzt in der Bruderliebe<br />
ist es, den Menschen neben einer guten<br />
Pflege, das Gefühl von Sicherheit und<br />
Geborgenheit zu geben. Sie sollen sich<br />
öffnen können und dürfen, so wie sie<br />
sind, mit all ihren Bedürfnissen.<br />
Wie schaut es privat aus? Sind Sie<br />
verheiratet? Haben Sie Kinder?<br />
Lacht – ich habe 15 Jahre lang sehr intensiv<br />
mit viel Freude und Verantwortung<br />
als Krankenschwester gearbeitet.<br />
Dann habe ich meinen Mann kennengelernt<br />
und gewusst: Der ist es! Wir haben<br />
geheiratet und eine Familie gegründet.<br />
Ich habe fünf Kinder ganz schnell hintereinander<br />
bekommen, die jetzt zwischen<br />
18 und 23 Jahre alt sind. Dank<br />
meiner Familie wurde mein gesamtes<br />
bisheriges Leben auf den Kopf gestellt.<br />
Nach meinen drei Kindern habe ich mir<br />
überlegt nebenbei eine Palliativ-Ausbildung<br />
zu machen, aber es ist anders<br />
gekommen und ich wurde nochmals mit<br />
Zwillingen schwanger. Ich habe mich<br />
26 | lebensWEGE
Sozial- und Gesundheitsberufe<br />
dann 15 Jahre lang intensiv um meine<br />
Kinder gekümmert und es war eine<br />
wunderbare Zeit, die mich auch wieder<br />
persönlich sehr geprägt hat und mich<br />
neu wachsen ließ. Mein Leben war immer<br />
sehr intensiv.<br />
Nach der intensiven Familienzeit<br />
haben Sie sich für einen Beruf in der<br />
Altenpflege entschieden? Warum?<br />
Nach 10 Jahren ist mir die berufliche<br />
Zeit total abgegangen, aber mit fünf<br />
Kindern war es klar, dass mein Platz zu<br />
Hause war. Ich bin dann mit 47 wieder<br />
ins Berufsleben eingestiegen. Entschieden<br />
habe ich mich für den pflegerischen<br />
und sozialen Bereich, weil ich sehr gern<br />
... MIR DAS WOHLBEFINDEN<br />
ANDERER MENSCHEN<br />
AM HERZEN LIEGT.<br />
ganz behutsam zum Beispiel während<br />
der täglichen Pflege ins Gespräch zu<br />
kommen. Man muss jeden so nehmen,<br />
wie er ist, dort abholen, wo er gerade<br />
persönlich steht, jedem ein zu Hause<br />
schaffen. Wenn ich dann das Vertrauen<br />
eines Bewohners gewonnen habe, ich<br />
ihn besser verstehe in seinen Ängsten<br />
und Unsicherheiten, dann macht das für<br />
mich meine Arbeit sinnvoll und freut<br />
mich sehr.<br />
Welche Eigenschaften sollen junge<br />
Nachwuchspflegekräfte mitbringen?<br />
Eine Eigenschaft, die junge Nachwuchspflegekräfte<br />
meiner Meinung<br />
nach für den Beruf mitbringen sollten,<br />
ist zuallererst, dass sie gerne mit Menschen<br />
umgehen und sie gern haben. Daneben<br />
sind natürlich Motivation, Lernfähigkeit,<br />
Verantwortungsbewusstsein,<br />
Flexibilität, Ehrlichkeit, eine gute Portion<br />
Hausverstand und ein respektvoller<br />
und liebevollerer Umgang mit den Bewohnern,<br />
aber auch untereinander im<br />
Team sehr wichtig.<br />
Sind Familie und Pflegeberuf miteinander<br />
vereinbar?<br />
Mit einem Ehemann oder Partner, der<br />
diesen Beruf mitträgt und einen dabei<br />
unterstützt, geht das sehr gut. Natürlich,<br />
man muss sich auch gut organisieren<br />
können. Auch in der Pflege ist Vereinbarkeit<br />
möglich! Ich finde, der Pflegeberuf<br />
in seinen vielen Facetten ergänzt<br />
sich wunderbar mit einem Familienleben.<br />
Es kommt dann aber auch auf die<br />
Organisation der Führungskraft und des<br />
Teams an! Zudem ist ein gutes, wohlwollendes<br />
Miteinander im Team wichtig,<br />
um gut und gerne arbeiten zu können.<br />
Durch gute Rahmenbedingungen,<br />
wo jeder Mitarbeiter auch Dienstplanwünsche<br />
äußern kann, wird dieses sehr<br />
gefördert. Bei uns ist das so und dafür<br />
bin ich sehr dankbar. Ich arbeite 25<br />
Wochenstunden und habe die Wochenenden<br />
frei. Das wurde exakt auf meine<br />
Bedürfnisse angepasst, da ich sonst<br />
nicht hier arbeiten könnte. Es ist sehr<br />
wichtig, sich über die eigenen Bedürfnisse<br />
und Grenzen im Klaren zu sein,<br />
um schon im Vorfeld mit der Leitung<br />
und dem Team abklären zu können, was<br />
für einen möglich und was nicht möglich<br />
sein wird.<br />
Sind sie stolz auf Ihre Arbeit und<br />
den Weg, den Sie gegangen sind?<br />
Ich möchte es etwas anders ausdrücken.<br />
Ich freue mich sehr über meinen bisherigen<br />
Weg und bin sehr dankbar, diesen<br />
Weg gehen zu dürfen. Mein Mann und<br />
meine fünf Kinder machen mich sehr<br />
glücklich und meine berufliche Tätigkeit<br />
füllt mich zusätzlich aus - das<br />
macht mich einfach froh. Wenn ich die<br />
Wahl hätte, würde ich alles genauso<br />
noch einmal machen.<br />
Vielen Dank für das nette Gespräch!<br />
Christine Fischer DGKP mit Bewohnerin<br />
mit älteren Menschen zusammen bin<br />
und arbeite. In jedem dieser Menschen<br />
begegnet mir so eine Fülle an gelebtem<br />
Leben, an Prägungen, an Erfahrungen,<br />
an Einmaligkeit. Im Pflegen und Begleiten<br />
von Menschen habe ich das Gefühl,<br />
gebraucht zu werden und etwas<br />
Sinnvolles zu tun – etwas sehr Positives<br />
für mich.<br />
Was macht Ihnen an Ihrem Beruf<br />
Spaß?<br />
Schwierige Persönlichkeiten (lacht). Ich<br />
habe Menschen einfach gern und liebe<br />
die Herausforderung. Auch wenn ältere<br />
Menschen manchmal sehr unzugänglich<br />
und eigen sind, versuche ich ihre<br />
Geschichte zu erfahren. Zu verstehen,<br />
warum sie sich so verhalten und dann<br />
eine Nähe aufzubauen. Ganz langsam,<br />
SINNSTIFTER GESUCHT!<br />
Alle wichtigen Informationen rund<br />
um Berufsfelder und Ausbildungen<br />
in der Altenarbeit finden<br />
Sie unter sinnstifter.at<br />
Der Pflegeberuf ist ein attraktiver und krisensicherer Beruf. Die<br />
Altenpflege ist eine stark wachsende Beschäftigungsbranche. Die<br />
Arbeit in einem Sozial- und Gesundheitsberuf ist nicht irgendein<br />
Job. Es ist ein Beruf, der jeden Augenblick Sinn macht, denn es<br />
geht um das Verstehen und Eingehen auf die älteren oder hilfsbedürftigen<br />
Menschen, die man betreut. Absolventinnen und<br />
Absolventen einer Ausbildung in der Altenarbeit verfügen neben<br />
fundierten Kenntnissen auch über ein hohes Maß an sozialer<br />
Kompetenz.<br />
lebensWEGE | 27
Ausbildung<br />
AGRARBILDUNGSZENTRUM LAMBACH<br />
JETZT NEU:<br />
AUSBILDUNG ZUR<br />
HEIMHELFER/IN<br />
Im Agrarbildungszentrum Lambach werden in der Fachrichtung Hauswirtschaft die Ausbildungsschwerpunkte<br />
Ernährung & Wirtschaft sowie Kleinkindbetreuung und Soziales unterrichtet. Ganz neu ist die Ausbildung zur<br />
Heimhelferin und zum Heimhelfer. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten gehören zum täglichen Leben. Gerade in<br />
der heutigen Zeit ist es wichtig, nachhaltig zu handeln und mit Ressourcen wirtschaftlich umzugehen.<br />
StR. Ing. Theresia Spitzbart<br />
Mit Fachvorständin Theresia Spitzbart<br />
haben wir über die Ausbildung zur<br />
Heimhilfe gesprochen.<br />
Ab welchem Alter kann die<br />
Ausbildung begonnen werden?<br />
Nach dem Abschluss des 8. Schuljahres<br />
kann die 3-jährige Fachschule besucht<br />
werden. Die Bewerberinnen und Bewerber<br />
lernen die Schule bei einen<br />
Workshop-Tag und einem Kennenlerngespräch<br />
persönlich kennen.<br />
Was sind die Aufgaben einer Heimhelferin<br />
oder eines Heimhelfer?<br />
Die Aufgaben liegen in der Unterstützung<br />
betreuungsbedürftiger Menschen<br />
aller Alterstufen. Das beginnt bei der<br />
Haushaltsführung und reicht bis zur<br />
Basisversorgung und Aktivitäten des<br />
täglichen Lebens. Absolventinnen und<br />
Absolventen des Ausbildungsschwerpunktes<br />
Kleinkindbetreuung und Soziales<br />
erhalten das Berufsbild der Heimhilfe<br />
anerkannt. Ebenso sind sie für<br />
weiterführende Ausbildungen in Sozialberufen<br />
bestens vorbereitet.<br />
Welche weiterführenden Ausbildungsmöglichkeiten<br />
gibt es nach<br />
dem Abschluss?<br />
Mit der Absolvierung eines vierten<br />
Schuljahres in einer Fachschule steigt<br />
*Auf zur Matura mit einem Aufbaulehrgang<br />
Das begehrte Bildungsziel „Matura“ erreichen Absolventinnen und Absolventen einer Fachschule<br />
unter anderem mit einem 3jährigen Aufbaulehrgang. Die vorgelagerte Fachschulbildung<br />
bietet eine ausgezeichnete Basis. Sie ermöglicht das Entwickeln einer reifen Persönlichkeit<br />
und hilft das Selbstbewusstsein zu stärken. Ein angenehmes Schulklima in einem vielfältigen<br />
Schullalltag, sowie die breitgefächerte Bildung in Theorie und Praxis machen eine gute Berufsorientierung<br />
möglich. Zudem sind die Absolventeninnen und Absolventen einer Fachschule sehr<br />
gut vorbereitet und gefestigt, um den anspruchsvollen Bildungsweg zur Matura zu gehen.<br />
Aufbaulehrgänge bieten ideale Bedingungen, um das Wissen in allgemeinbildenden Fächern und<br />
in unterschiedlichen Schulschwerpunkten zu vertiefen und mit der Reife- und Diplomprüfung<br />
abzuschließen. Der Weg in eine akademische Laufbahn oder einen direkten Berufseinstieg steht<br />
jedem offen.<br />
man auf zur Fachsozialbetreuung für<br />
Altenarbeit und Pflegeassistenz. Viele<br />
Einrichtungen bieten für Absolventinnen<br />
und Absolventen weiterführende<br />
Ausbildungen in Sozialberufen an. Das<br />
sind die Berufe Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz,<br />
Medizinische Assistenzberufe<br />
und Fach-Sozialbetreuung<br />
für Alten- und Behindertenarbeit. Aber<br />
auch der Schritt zur Matura ist möglich.*<br />
Ist diese Ausbildung für Mädchen<br />
und Jungen geeignet?<br />
Die Ausbildung ist für Mädchen und<br />
Burschen geeignet. Die Pflege sollte<br />
auch für Männer attraktiv und selbstverständlich<br />
werden. Sie wird derzeit<br />
überwiegend von Frauen geleistet.<br />
Welche Zukunftsaussichten bietet<br />
die Heimhilfeausbildung?<br />
Für Heimhelferinnen und Heimhelfer<br />
bieten sich gute Berufsaussichten. Pflegekräfte<br />
werden schon jetzt gesucht und<br />
es sind in Zukunft sichere Jobangebote<br />
und viele Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
zu erwarten.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.abzlambach.at<br />
28 | lebensWEGE
Ausbildung<br />
Viktoria R. und Juliane W. besuchen die Fachrichtung<br />
Hauswirtschaft und zählen zu den<br />
ersten, die die Ausbildung zur Heimhelferin<br />
absolvieren möchten.<br />
Warum habt ihr euch für diese Ausbildung entschieden?<br />
Uns gefällt die mit der Hauswirtschaft verbundene<br />
Vielfalt. Man kann einfach vieles selber machen<br />
und man lernt so vieles, das man immer<br />
wieder brauchen kann. Neben den Basics gibt es spezielle<br />
Aufgaben und Tätigkeiten, die es zu erlernen gilt.<br />
Was macht euch am meisten Freude?<br />
Die vielen Praxisstunden sind einfach super. Das Gelernte<br />
direkt umsetzen zu können, gibt uns einfach ein<br />
gutes Gefühl. Dazu kommen noch echt super Lehrkräfte<br />
und die gute Klassengemeinschaft. Man fühlt sich einfach<br />
sehr wohl.<br />
Was wünscht ihr euch für die Zukunft?<br />
Dass wir noch ganz viel lernen, die Ausbildung uns in<br />
Zukunft glücklich macht und wir einen Schritt nach<br />
dem anderen gut machen. Wir sind noch sehr jung und<br />
wünschen uns eine gute Ausbildung und in näherer Zukunft<br />
einen Praxisplatz.<br />
Victoria R. und Juliane W. gefallen<br />
besonders die Praxisstunden<br />
Der Sozialhilfeverband Wels-Land unterstützt führend auch<br />
im Namen der weiteren regionalen Sozialhilfeträger die<br />
Schülerinnen und Schüler in der Ausbildung zur Heimhilfe mit<br />
Praxisplätzen.<br />
AUSBILDUNG<br />
ZUR FSB „A“<br />
Beschäftigte im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
leisten einen wichtigen<br />
Beitrag für unsere Gesellschaft und<br />
einen wertvollen Dienst an den Menschen.<br />
Der Bedarf an Personal in<br />
Pflegeberufen steigt ständig.<br />
Die Altenheim-Implacementstiftung ALIS<br />
ist ein Projekt der SoNe Soziales Netzwerk<br />
GmbH. Ziel ist die Koordination der Ausbildung<br />
von Fachkräften für den Sozial- und<br />
Gesundheitsbereich. Das Modell vernetzt<br />
Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
mit Interessenten und -innen ohne<br />
fachliche Qualifikation, die von Seiten des<br />
AMS als förderungswürdig gelten. Die Kosten<br />
für Stiftungsteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />
werden je zur Hälfte zwischen dem<br />
jeweiligen RTSH und dem Land OÖ getragen.<br />
Umfangreichere Informationen zur Möglichkeit<br />
einer Ausbildung im Rahmen der ALIS/Altenheim-Implacement-Stiftung<br />
unter: www.alis.at<br />
SOZIALRESSORT<br />
VERDOPPELT PFLEGE-<br />
AUSBILDUNGSPLÄTZE<br />
Auf rund 80.000 Pflegebedürftige kommen immer weniger<br />
Pflegekräfte. Um das auszugleichen, werden nun<br />
attraktivere Ausbildungsformen geschaffen.<br />
Neue, flexiblere Ausbildungsmöglichkeiten, speziell auch für<br />
Umsteiger und ab <strong>2019</strong> auch verkürzte Kompaktausbildungen<br />
machen die neuen Ausbildungs<strong>wege</strong> sehr attraktiv. Bei dem<br />
Kombi-Lehrgang “Ausbildung und Anstellungen„ kann man im<br />
Rahmen einer Teilzeit-Anstellung in einem Alten- und Pflegeheim<br />
eine Ausbildung für den Sozialbereich erlangen. Zusätzlich<br />
gibt es Vorbereitungslehrgänge für Menschen mit fehlenden<br />
Zugangsvoraussetzungen.<br />
Der Großteil des zukünftigen Personals sind Personen, die sich<br />
im Alter zwischen 30 und 40 Jahren umschulen lassen. Diese<br />
haben bereits einen anderen Beruf erlernt und ausgeübt. Sie sind<br />
hoch motiviert für den Sozialbereich und auf Grund ihrer Lebenserfahrung<br />
persönlich gefestigt. Für diese Gruppe ist es daher<br />
besonders wichtig, während der 2-jährigen Ausbildungszeit,<br />
ein Einkommen zu haben, um den Lebensunterhalt bestreiten<br />
zu können.<br />
Einen Überblick über die Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten<br />
erhalten Sie bei der Soziales Netzwerk GmbH (SoNe).<br />
www.sinnstifter.at<br />
lebensWEGE | 29
Jung und Alt<br />
UNTER EINEM DACH<br />
EINZIGARTIGES<br />
GENERATIONENPROJEKT<br />
In Kallham ist ein nachahmenswertes Generationenprojekt entstanden. Seniorenheim und Kindergartengruppe<br />
sind unter einem Dach und ergänzen sich auf ganz besondere Weise. Mit den Kindern im<br />
Alter von drei bis sechs Jahren ist Freude, Fröhlichkeit und Abwechslung miteingezogen. Das neue<br />
Sozialzentrum mit Seniorenheim, Kindergarten, Veranstaltungssaal und Arztpraxis entstand in Kooperation<br />
mit dem Sozialhilfeverband Grieskirchen, den Gemeinden Kallham, Neumarkt und Pötting.<br />
Im Rahmen von geplanten Aktivitäten<br />
kommen die Bewohner mit den Kindergartenkindern<br />
einfach in Kontakt.<br />
Durch gemeinsames Singen, Basteln,<br />
Kochen, Tanzen und Feste feiern, leben<br />
sie ein Stück gemeinsamen Alltag.<br />
Frau Humer, gemeinsam mit den<br />
Bewohnern und Betreuern, sind Sie<br />
dieses Jahr in das neue Alten- und<br />
Pflegeheim nach Kallham übersiedelt.<br />
Haben sich schon alle eingelebt<br />
und welche Vorteile hat diese<br />
Wohnform?<br />
Wenn wir von Pflege reden, geht es immer<br />
auch um die Pflege der Seele. Kinder<br />
können für die Bewohner eine Quelle<br />
der Freude sein und lassen betagte<br />
Menschen ihren oft beschwerlichen<br />
Alltag vergessen. Ganz toll ist der Einblick<br />
in den Turnsaal des Kindergartens.<br />
Dieser ist mit einer Glasfront getrennt<br />
und beide Seiten können sich sehen und<br />
gegenseitig beobachten.<br />
Was gefällt den Bewohnern besonders?<br />
Vorwiegend die neuen Wohnräume,<br />
denn wir haben jetzt nur noch Einzelzimmer.<br />
Jeder hat so auch seinen ganz<br />
privaten Rückzugsort. Wir haben einen<br />
Garten mit barrierefreien Gängen, die<br />
unsere Senioren und Kinder gemeinsam<br />
nutzen. Die Hochbeete werden von den<br />
Bewohnern bestens gepflegt und wir<br />
freuen uns immer über die Ernte. Es ist<br />
einfach schön hier und alle fühlen sich<br />
sehr wohl und das ist das Wichtigste.<br />
Was wünschen Sie sich für die<br />
Zukunft?<br />
Dass der Pflegeschlüssel angehoben<br />
wird, damit wir eine noch bessere Betreuung<br />
bieten können. Es ist wichtig,<br />
dass man sich Zeit nehmen kann, um<br />
jeden Bewohner einfach da abzuholen,<br />
wo er gerade steht.<br />
Magdalena Humer, MA Heimleiterin<br />
Ulli Bachleitner, gruppenführende Pädagogin<br />
Frau Bachleitner, es ist eine besondere<br />
Begegnung, zwischen Menschen<br />
am Beginn ihres Lebens und Menschen,<br />
die ihren Lebensabend hier<br />
verbringen und einen reichen Erfahrungsschatz<br />
mitbringen. Worin liegen<br />
die Vorteile für alle Beteiligten?<br />
Spannend für die Kinder ist der Zugang<br />
zu älteren Menschen. Das Kennenlernen<br />
muss langsam und behutsam erfolgen.<br />
So können Jung und Alt auch besser auf<br />
die Bedürfnisse eingehen. Das gilt für<br />
beide Seiten und die Begegnung findet<br />
auf freiwilliger Basis statt.<br />
30 | lebensWEGE
Jung und Alt<br />
Was gefällt den Kindern besonders am Umgang mit<br />
den Senioren?<br />
Ganz besonders gefallen ihnen gemeinsame Feste. Mittlerweile<br />
spüren sie, dass die Bewohner auch eine große Freude<br />
haben, wenn zum Beispiel gemeinsam gesungen wird.<br />
Es ist schön, alle gemeinsam zu sehen und das Lachen in<br />
den Gesichtern ist einfach wunderbar.<br />
Gibt es etwas, was sich die Kinder besonders wünschen?<br />
Ganz besonders wünschen sich die Kinder noch weitere<br />
Fahrzeuge wie Bobby Cars oder ähnliches. Sie sehen, dass<br />
die Senioren sehr mobil mit ihren Rollatoren oder Rollstühlen<br />
sind und da wollen die Kinder natürlich auch mit dabei<br />
sein.<br />
ALTER STANDORT - NEU ERRICHTET<br />
BEZIRKSALTEN- UND PFLEGE-<br />
HEIM PEUERBACH<br />
Das Bezirksalten- und Pflegeheim Peuerbach wurde<br />
nach einem vollständigen Neubau am bestehenden<br />
„alten“ Areal Anfang des Jahres in Betrieb genommen.<br />
Es beherbergt 100 Heimplätze und ist nach den neuesten<br />
Pflege- und Betreuungsstandards errichtet. Die<br />
Großküche ist für täglich 200 Essen ausgelegt. 60<br />
Mitarbeiter sind in Pflege, Verwaltung, Küche, Wäscherei,<br />
Reinigung und Haustechnik beschäftigt.<br />
LANDWIRTSCHAFTLICHEN FACH- UND BERUFSSCHULEN<br />
BAUERNHOF IM<br />
ALTENHEIM<br />
Gemeinsam realisierten Schüler und Lehrer der<br />
landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen<br />
Öko.Wirtschaft.Design Mistelbach und Waizenkirchen<br />
mit Bildhauer Meinrad Mayrhofer ein<br />
Projekt, das seinesgleichen sucht.<br />
„Bauernhof im Altenheim“ - unter diesem Titel schufen<br />
die Schüler und Lehrer der beiden Fachschulen im<br />
Altenheim ein Stück Vertrautheit. Viele Heimbewohner<br />
haben ihre Wurzeln in der Landwirtschaft.<br />
Die Beschäftigung mit Gegenständen aus der Umgebung<br />
und der Natur bildet für Menschen mit dementieller<br />
Erkrankung Sicherheit und Wohlbefinden. Um<br />
diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, bauten die<br />
Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Waizenkirchen<br />
eine „Sunbänk“ – ein Sonnenbankerl mit Apfelbaum,<br />
der saisonal abhängig mit gefilzten Gegenständen<br />
geschmückt werden kann und einen mit dem<br />
Rollstuhl befahrbaren Traktor.<br />
Projekt mit Mehrwert<br />
Die Schüler von der Landwirtschaftlichen Fachschule<br />
Mistelbach bastelten gemeinsam mit den Heimbewohnern<br />
Äpfel und Blumen aus Filz. Der Generationenaustausch<br />
zwischen den Heimbewohnern und Schülern<br />
gab den jungen Menschen einen Einblick in die Arbeit<br />
mit älteren Generationen. Erste Hemmschwellen waren<br />
schnell abgebaut und es entstanden zwischen Alt und<br />
Jung viele schöne Begegnungen und Momente.<br />
lebensWEGE | 31
Demenz<br />
VERBESSERT DIE LEBENSQUALITÄT DER<br />
BETROFFENEN UND IHRER ANGEHÖRIGEN<br />
DEMENZSTRATEGIE OÖ<br />
Wir werden immer älter und die Lebenserwartung steigt. Damit steigt auch die Anzahl an Demenzerkrankungen.<br />
Laut Schätzungen der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft ÖAG wird die Zahl bis zum<br />
Jahr 2050 auf etwa 230.000 ansteigen, sich also mehr als verdoppeln. Die OÖGKK und das Land Oberösterreich<br />
haben sich daher für einen neuen Weg in der Betreuung entschieden. Mit der „Integrierten<br />
Versorgung Demenz OÖ“ wird die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen verbessert.<br />
Als Demenz bezeichnet die Medizin<br />
verschiedene Krankheitsbilder des Gehirns,<br />
die durch fortschreitende Schädigung<br />
und Zerstörung von Nervenzellen<br />
im Gehirn entstehen. Störungen der<br />
Hirnfunktionen, die Gedächtnis, Sprache,<br />
Orientierung, Auffassung oder Urteilsvermögen<br />
betreffen, sind die Folge.<br />
Die häufigste Form ist Alzheimer.<br />
Demenz ist immer eine fortschreitende<br />
und unheilbare Krankheit. Trotzdem<br />
gibt es viele Möglichkeiten, das Leben<br />
der Betroffenen und ihrer Familien zu<br />
verbessern.<br />
Besonders wichtig ist es Menschen<br />
mit Demenz nicht zu stigmatisieren,<br />
sondern ihnen so lange als möglich<br />
ein qualitätsvolles Leben in der Mitte<br />
der Gesellschaft anzubieten. Langfristig<br />
soll dadurch die Lebensqualität für<br />
die Einzelne oder den Einzelnen auf<br />
Grundlage individuell vorhandener Bedürfnisse,<br />
Fähigkeiten und Motivation<br />
erhöht werden.<br />
Auf Basis der österreichischen Demenzstrategie<br />
hat Oberösterreich ein<br />
Versorgungskonzept für Menschen mit<br />
Demenz und deren Angehörige ausgearbeitet<br />
und seit 2013 erfolgreich erprobt.<br />
Die „Integrierte Versorgung Demenz<br />
OÖ (IVDOÖ)“ umfasst zwei Säulen:<br />
Demenzberatungsstellen und Demenzangebote<br />
in Alten- und Pflegeheimen.<br />
Die Gesamtkosten belaufen sich auf<br />
rund 1,79 Millionen Euro. Davon werden<br />
rund 1,1 Millionen Euro vom Land<br />
OÖ (aus dem Gesundheits- und Sozialressort)<br />
getragen. Die Umsetzung und<br />
Organisation übernimmt das IVD-Management<br />
der OÖGKK.<br />
„Die Integrierte Versorgung<br />
Demenz OÖ bedeutet für die Betroffenen<br />
und ihre Familien einen<br />
deutlichen Gewinn an Lebensqualität.<br />
In den Demenzberatungsstellen<br />
beantworten Expertinnen<br />
und Experten in einem verständnisvollen<br />
Umfeld Fragen zur<br />
aktuellen Situation. Pflegende Angehörige<br />
werden im Umgang mit<br />
den Erkrankten geschult. Durch<br />
ein gezieltes, an den Krankheitsverlauf<br />
angepasstes Training verzögert<br />
sich der Krankheitsverlauf.<br />
Immer mehr Menschen werden in<br />
Zukunft Unterstützung brauchen.<br />
Daher ist es ein Gebot der Stunde,<br />
dass wir nun ressortübergreifend<br />
als Land OÖ gemeinsam mit der<br />
OÖGKK unser erprobtes Modell<br />
ausrollen, mit dem Ziel eines flächendeckenden<br />
Angebots in ganz<br />
Oberösterreich.“<br />
LH-Stellvertreterin<br />
Mag. Christine Haberlander<br />
32 | lebensWEGE
Suchtberatung<br />
DIE DROGE IM GRIFF DER DROGE?<br />
TEAM-NIKADO WELS<br />
Die niederschwellige Kontakt- und Anlaufstelle NIKADO bietet drogenkonsumierenden Menschen als Themenschwerpunkte<br />
Beratung, Spritzentausch und Drogenstreetwork. Darüber hinaus steht den Betroffenen<br />
auch ein Präventionsautomat zur Verfügung, welcher von den NIKADO-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
betreut wird. Die Aufgaben des NIKADO-Teams sind bestehende Kontakte zu intensivieren und drogenabhängige<br />
Menschen, die von vorhandenen Institutionen (noch) nicht angesprochen werden, zu erreichen.<br />
Die suchtbegleitende Unterstützung reicht von Beratungen,<br />
Begleitungen und Weitervermittlungen, Infos zu Substanzen,<br />
Safer Use, Safer Sex, HIV, Hepatitis, Basisinformationen und<br />
Weitervermittlungen zur Substitution, Kriseninterventionen,<br />
Krankenhaus- und Haftbesuchen und Freizeitaktivitäten.<br />
Für einen Großteil der Klienten ist ein drogenfreies Leben<br />
momentan nicht erstrebenswert oder erscheint aufgrund ihrer<br />
psychosozialen Situation nicht möglich. Daher zählt Schadensminimierung<br />
zu den wichtigsten Aufgaben der niederschwelligen<br />
Drogenarbeit. Besonders wichtig ist in den jeweiligen<br />
Situationen die Beratung über die Möglichkeiten für<br />
einen risikoärmeren Konsum, damit Infektionskrankheiten<br />
wie Hepatitis B und C sowie HIV/AIDS oder andere Folgeerkrankungen<br />
vermieden werden können.<br />
„Die Unterstützung derjeniger, die<br />
es im Leben nicht so leicht haben,<br />
ist besonders wichtig!“<br />
Sicher und gut aufgehoben<br />
Hier finden Betroffene ein offenes Ohr für alle Anliegen. Es<br />
gibt die Möglichkeit einer kostenlosen ärztlichen Beratung.<br />
Montag gibt es immer ein gratis Frühstück.<br />
Der anonyme und kostenlose Spritzentausch, sowie Wäschewaschen<br />
und Duschen hilft Betroffenen gepflegt zubleiben.<br />
Weiters finden sie hier Internet, PCs und Drucker.<br />
Die Kontakt- und Anlaufstelle befindet sich in der<br />
Salzburgerstraße 56,<br />
4600 Wels.<br />
Öffnungszeiten sind:<br />
Montag 10:00 bis 13:00 Uhr,<br />
Dienstag 15:00 bis 18:00 Uhr<br />
lebensWEGE | 33
Kinder und Familie<br />
BEI DROHENDER ZWANGSRÄUMUNG<br />
NICHT DEN KOPF IN DEN<br />
SAND STECKEN<br />
Der Verlust der Arbeitsstelle, eine Scheidung, Trennung oder einfach das Unvermögen mit Geld<br />
umzugehen sind die häufigsten Gründe, warum Menschen ihre Miete plötzlich nicht mehr bezahlen<br />
können. Im schlimmsten Fall kommt es zum Verlust der Wohnung.<br />
Probleme verdrängen<br />
In Österreich gibt es laut Mietervereinigung<br />
jedes Jahr ca. 36.000 Delogierungsverfahren,<br />
weil Betroffene nicht<br />
rechtzeitig Hilfe in Anspruch nehmen.<br />
Oft werden einfach die Briefe nicht<br />
mehr geöffnet, oder es werden keine<br />
Telefonate mehr angenommen. Dazu<br />
kommt die Scham. Vor allem schämen<br />
die Menschen vor sich selbst. Sie müssen<br />
sich ein Scheitern eingestehen. Etwas<br />
so Normales wie regelmäßig die<br />
Miete zu zahlen, haben sie nicht geschafft.<br />
Jetzt müssen sie um Hilfe bitten<br />
- das fällt vielen schwer.<br />
Beratung durch die Sozialberatungsstelle<br />
Die Gerichte verständigen in der Regel<br />
auch Delogierungspräventionsstellen<br />
über die eingebrachten Räumungsklagen.<br />
Die Präventionsstellen informieren<br />
wiederum die betroffenen Mieter, welche<br />
weiteren Schritte gesetzt werden<br />
können, um Obdachlosigkeit zu vermeiden<br />
bzw. wenn minderjährige Kinder<br />
betroffen sind, diese zu schützen.<br />
„Wenn ich das<br />
Problem nicht sehe,<br />
habe ich keines.“<br />
Rechtzeitig reagieren<br />
Das heißt: Wenn Sie Schwierigkeiten<br />
haben, die nächste Monatsmiete zu bezahlen,<br />
wenden Sie sich an eine Sozialberatungsstelle<br />
in Ihrer Umgebung. Dort<br />
erhalten Sie Rat und Unterstützung bei<br />
Ihren Anliegen. Immer um eine Lösung<br />
bemüht, suchen die Mitarbeiter gerne<br />
auch das Gespräch mit dem Vermieter<br />
und verhandeln etwa eine Ratenzahlung<br />
des ausstehenden Betrags. Somit<br />
kommt es gar nicht zu Unstimmigkeiten<br />
zwischen Vermieter und Mieter. Denn<br />
lässt man als Mieter alle Fristen ungenützt<br />
verstreichen, kann der Vermieter<br />
letztendlich einen Räumungstitel erwir-<br />
ken und nach ein paar Monaten wird die<br />
eigentliche Delogierung durchgeführt.<br />
Kontakte herstellen<br />
Die Mitarbeiter der Sozialberatungsstelle<br />
arbeiten mit Ihnen zusammen,<br />
unterstützten Sie und helfen Ihnen<br />
Anträge auszufüllen. Es wird Kontakt<br />
zu sozialen Einrichtungen hergestellt<br />
und ein Überblick geschaffen, um die<br />
Gesamtsituation und die Einkommensmöglichkeiten<br />
abzuklären. Gemeinsam<br />
wird ein Plan erarbeitet, wie die Delogierung<br />
abgewendet werden kann, etwa<br />
durch Ratenzahlungen.<br />
Weiterführende Infos:<br />
www.shvwl.at<br />
www.shvgr.at<br />
www.shv-eferding.at<br />
www.wels.gv.at<br />
34 | lebensWEGE
Kinder und Familie<br />
ELTERN-/MUTTERBERATUNG IGLU<br />
KINDER WÜNSCHEN SICH<br />
JEMANDEN ZUM SPIELEN,<br />
ELTERN JEMANDEN ZUM<br />
REDEN UND AUSTAUSCHEN<br />
Für viele „Jung“-Muttis ist alles neu und die Liebe zum eigenen<br />
Kind wird gerne als grenzenlos beschrieben. In der Realität<br />
weiß aber jede Mutter und jeder Papa: Kinder bringen uns<br />
manches Mal an unsere Grenzen.<br />
Gerade am Anfang tauchen oft viele<br />
Fragen und Unsicherheiten auf. Jeder<br />
Schrei, jeder Husten kann verunsichern.<br />
Hier geben die Eltern- beziehungsweise<br />
Mutterberatung Sicherheit. Gerade<br />
die ersten drei Lebensjahre sind für<br />
den Bindungsaufbau und die Entwicklung<br />
zwischen Eltern und Kindern sehr<br />
wichtig.<br />
Aktiv sein, Spaß haben, andere Mütter<br />
und Väter treffen<br />
Bei regelmäßig angebotenen Babystunden<br />
und Elterntreffs (Anmeldung<br />
ist nicht erforderlich) in den IGLU-<br />
Beratungsstellen stehen für Eltern mit<br />
Babys und Kleinkindern bis 3 Jahren<br />
Experten mit Rat & Tat zur Verfügung.<br />
Angeboten werden Hilfestellungen,<br />
wenn Eltern im Umgang mit dem Baby<br />
oder dem Kleinkind unsicher sind oder<br />
es Fragen zur Entwicklung und Erziehung<br />
gibt.<br />
Die Sozialarbeiter/innen, Ärzte/innen,<br />
Kinderkrankenpfleger/innen und Psychologe/innen<br />
beraten, informieren und<br />
helfen, wenn Eltern keine Antworten<br />
mehr wissen. Bei Bedarf können auch<br />
Einzelberatungen (auch zum Thema<br />
Stillen) bei einer Sozialarbeiter/in, Psychologe/in<br />
oder Kinderkrankenpfleger/<br />
in Anspruch genommen werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.lebens<strong>wege</strong>-<strong>online</strong>.at<br />
In der Region:<br />
IGLU Marchtrenk<br />
www.kinder-jugendhilfeooe.at/491.htm<br />
IGLU Wels<br />
www.kinder-jugendhilfeooe.at/489.htm<br />
RAUS AUS DEN<br />
SCHULDEN<br />
Menschen mit Zahlungsschwierigkeiten sind unter enormem Druck und<br />
führen oftmals ein Leben in Stress und Angst, denn eines ist ganz klar: Das<br />
Leben bringt viele Herausforderungen mit sich. Eine davon: Das Leben<br />
finanziell gesund zu gestalten. „KLARTEXT - Finanzielle Gesundheit“<br />
unterstützt hierbei Menschen in Oberösterreich kostenlos, unabhängig und<br />
lösungsorientiert.<br />
Eine ehrliche Finanzplanung schafft Sicherheit. Die Budgetberatung unterstützt<br />
durch Fachinformation, Tools, Methoden und neue Blickwinkel auf<br />
die persönliche Finanzsituation. Dieses Angebot richtet sich an alle Menschen<br />
in OÖ, die sich einen Überblick über die eigene finanzielle Situation<br />
verschaffen oder den Umgang mit Geld verbessern möchten. Die Budgetberatung<br />
bietet sich für einzelne Personen, Paare und Familien an, wenn<br />
Änderungen in der Lebenssituation bevorstehen oder eingetreten sind, die<br />
auch eine Auswirkung auf die finanzielle Situation haben.<br />
www.klartext.at<br />
BESSERE<br />
ABSICHERUNG FÜR<br />
KRISENPFLEGEELTERN<br />
Ab jetzt sind sie in Oberösterreich besser<br />
abgesichert. Es erwartet sie eine<br />
durchgehende Anstellung mit einem<br />
Gehalt von rund 1.000 Euro brutto und<br />
ein monatlicher Ausgleich bis zu 775<br />
Euro, wenn kein oder nur ein geringer<br />
Anspruch auf Kinderbetreuungsgeld<br />
besteht. Die Kinder- und Jugendhilfe<br />
OÖ hofft mit diesem Schritt, den Rückgang<br />
an Krisenpflegeltern zu stoppen,<br />
denn Interesse an dieser Aufgabe bestehe.<br />
In den letzten zwei Jahren haben 17<br />
Familien ihre Ausbildung als Krisenpflegeeltern<br />
abgeschlossen.<br />
lebensWEGE | 35
Stimmen aus der Region<br />
KLIMASCHUTZ<br />
WAS KANN JEDER<br />
EINZELNE VON<br />
UNS BEITRAGEN?<br />
Das junge Leute für den Klimaschutz eintreten, verwundert uns<br />
nicht wirklich, schließlich sind sie auch die Hauptbetroffenen. Die<br />
Schwedin Greta Thunberg hat es vorgemacht. Seit August schwänzt<br />
sie freitags die Schule und streikt fürs Klima. Spätestens seit ihrem<br />
Auftritt bei der UN-Klimakonferenz in Kattowitz ist sie weltweit<br />
bekannt.<br />
Die Redaktion hat dieses Mal Schülerinner und Schüler aus dem Wirtschaftkundlichen<br />
Realgymnasium und Oberstufenrealgymnasium der Franziskanerinnen in<br />
Wels befragt.<br />
Gemeinsames Bild: Links Emma rechts Sophia<br />
Johanna Sch., 17 Jahre<br />
Ich bin Veganerin. Wir haben keine<br />
einzige Plastiktüte mehr zu Hause.<br />
80% vom Sojaanbau findet übrigens in<br />
Österreich statt und Gemüse und Obst<br />
kaufen wir nur regional ein. Basics wie<br />
Mülltrennung, regionales Einkaufen,<br />
Vermeidung von Plastikflaschen ist bei<br />
uns zu Hause ganz normal. Wir fahren<br />
so gut wie alles mit dem Fahrrad. Was<br />
mich richtig nervt, ist morgens der Stau<br />
vor der Schule, wenn Eltern ihre Kinder<br />
aussteigen lassen. Eigentlich ist das<br />
mittlerweile verboten und es gibt einen<br />
eigenen Parkplatz zum Ein- und Aussteigen.<br />
Bitte benützt diesen auch!<br />
Michael O., 18 Jahre<br />
Jeder Mensch hat die Aufgabe, sich<br />
dem Schutz des Klimas anzunehmen<br />
und die Zerstörung zu stoppen. Ich zum<br />
Beispiel mache meine Wege gerne mit<br />
dem Fahrrad oder zu Fuß, obwohl ich<br />
einen Führerschein habe. Ich bin Vegetarier<br />
und dementsprechend gegen die<br />
Massentierhaltung. Meine Familie und<br />
ich haben gerade bei unserem Haus die<br />
Außendämmung erneuert und eine Photovoltaikanlage<br />
eingebaut, um Energie<br />
zu sparen.<br />
Emma H., 17 Jahre<br />
Auch wir kaufen nur regionale Produkte<br />
ein, fahren alle vorwiegend mit dem<br />
Fahrrad oder gehen zu Fuß. Fleisch kaufen<br />
wir eher wenig und wenn, dann direkt<br />
beim Erzeuger oder bei der Fleischhauerei<br />
im Ort. Gerne kaufen wir am<br />
Wochenmarkt ein. Wer braucht schon<br />
Erdbeeren im Winter?<br />
Sophia A., 16 Jahre<br />
Ganz wichtig ist es, dass man im täglichen<br />
Leben so wenig Plastik wie möglich<br />
verwendet, und keine Produkte<br />
kauft, die in Plastik verpackt sind. Meine<br />
Familie und ich verwenden stattdessen<br />
Leinensackerl und verpacken so Gemüse<br />
und Obst. Diese Sackerl sind echt<br />
eine gute Investition und lohnen sich<br />
wirklich. Meine Eltern legen großen<br />
Wert auf regionale Produkt und darauf,<br />
dass wir bewusst und gesund einkaufen.<br />
Jeder kann zum Klimaschutz beitragen.<br />
Tun und nicht nur reden ist das Motto!<br />
36 | lebensWEGE
Stimmen aus der Region<br />
Rubina W., 17 Jahre<br />
Persönlich achte ich darauf, biologisch,<br />
regional und wenig Fleisch einzukaufen.<br />
Ich gehe viel zu Fuß. Gebe Acht,<br />
nicht unnötig Strom und Wasser zu verschwenden.<br />
Meine Geschwister und ich<br />
wurden von meiner Mutter schon früh<br />
dazu erzogen, die Umwelt und Natur<br />
zu schützen. Bemerkenswert finde ich<br />
Greta und was sie bewegt hat. Gemeinsam<br />
zu demonstrieren ist mir einfach<br />
wichtig, um gehört zu werden, denn es<br />
ist unsere Zukunft.<br />
Mia L., 17 Jahre<br />
Ich bin persönlich der Meinung jeder<br />
Mensch kann etwas verändern, jeder<br />
kann zumindest einen kleinen Teil beitragen.<br />
Ein ganz wichtiges Thema in<br />
unserer Familie ist es, dass wir auf Plastiktaschen<br />
verzichten. Wir haben ganz<br />
in der Nähe eine Brauerei, die uns mit<br />
Getränken aus Glasflaschen beliefert<br />
und diese werden regelmäßig abgeholt<br />
und immer wieder neu befüllt. Auch<br />
meine Großeltern helfen aktiv mit, indem<br />
sie viel mit dem Fahrrad fahren<br />
und sehr regional, nur in der nächsten,<br />
Umgebung einkaufen.<br />
Sarah K., 16 Jahre<br />
Mich ärgert, dass die Menschen teilweise<br />
den Klima- und Umweltschutz<br />
ignorieren und nichts dafür machen.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass wir für unsere<br />
Zukunft kämpfen. Verpackungsreduziert<br />
einzukaufen ist etwas Grundlegendes.<br />
Was ich ganz toll finde ist, dass<br />
unsere Schule uns unterstützt und es gut<br />
findet, dass wir für unsere Zukunft demonstrieren.<br />
Ronja E., 15 Jahre<br />
Ich versuche so umweltbewusst wie<br />
möglich zu leben. Ich bin Vegetarierin<br />
und hab mich jetzt auch im Veganen<br />
probiert und werde das auch so fortsetzen.<br />
Ich finde es sehr cool, wenn man<br />
ein gesundes Bewusstsein hat und ausprobiert,<br />
was man zum Klima- und Umweltschutz<br />
beitragen kann. Was ich mir<br />
wünsche, sind Trinkflaschen für jeden<br />
Schüler. Vielleicht könnten wir diese<br />
designen und personalisieren – somit<br />
würden wir die Getränkeautomaten<br />
nicht mehr benötigen.<br />
Marlene A., 14 Jahre<br />
Mir liegt am Herzen, dass mein Stiefvater<br />
weniger Fleisch isst. Ich mache ihn<br />
immer wieder darauf aufmerksam, da<br />
ich auch gerne darauf verzichte. Leider<br />
ist er allergisch auf Soja, vielleicht liest<br />
er ja das hier, und weiß dann, wie sehr<br />
mir das am Herzen liegt. Sehr gut finde<br />
ich es, dass wir seit kurzem ein Solarpanell<br />
am Dach unseres Hauses haben und<br />
selber Energie erzeugen. Das gefällt mir<br />
richtig gut.<br />
lebensWEGE | 37
Bewegung und Prävention<br />
WANDERN UND BERGSTEIGEN AUCH MIT<br />
GELENKVERSCHLEISS:<br />
AKTIV IN DIE NATUR -<br />
OHNE ALTERSGRENZE?<br />
Ein Perspektivenwechsel tut manchmal gut. Von oben sieht man immer weiter, vom Traunstein<br />
aus zum Beispiel rund 150 Kilometer. Also, nichts wie raus in die Natur und rauf auf den Berg!<br />
Aber soll und kann das jeder einfach tun, ganz ohne körperliche Vorbereitung? Auch mit Kniebeschwerden<br />
oder gar einer Hüftprothese? Die Bewegungsexperten des Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
geben Tipps, was möglich ist und gut tut.<br />
Bewegung in der Natur bringt zahlreiche<br />
positive gesundheitliche Aspekte<br />
mit sich. Der Energieumsatz steigt,<br />
Herz-Kreislauf-System und Bewegungsapparat<br />
werden leistungsfähiger,<br />
Fett- und Zuckerstoffwechsel verbessern<br />
sich. In der Natur sammelt man positive<br />
Eindrücke, die Abwechslung an<br />
der frischen Luft tut Körper und Seele<br />
gut.<br />
Hurra, die Gams – rauf auf den<br />
Berg!<br />
Bergauf stellt das Gehen eine erhöhte<br />
Anforderung an das Herz-Kreislauf-<br />
System dar, bergab ist die Belastung<br />
an den Bewegungsapparat größer. Die<br />
bremsenden Muskeln werden dabei<br />
stark gefordert. „Besonders für die<br />
Knie- und Sprunggelenke ist schnelles<br />
Bergabgehen eine hohe Belastung“,<br />
gibt Lehner zu bedenken. Manchmal<br />
lautet die Empfehlung deshalb: „Rauf<br />
zu Fuß, runter lieber mit der Seilbahn!“<br />
Vor allem für die Gelenke ist das schonender.<br />
„Da viele Verletzungen, zum<br />
Beispiel Achillessehnenrisse während<br />
dieser sogenannten exzentrischen<br />
Muskelarbeit passieren, ist auch ein<br />
dementsprechendes Muskeltraining<br />
sehr wichtig“, ergänzt Sadil. Zu den<br />
Ausrüstungsgegenständen zählt beim<br />
Bergwandern im alpinen Gelände unbedingt<br />
knöchelhohes Schuhwerk. Auf<br />
Trekkingrouten reichen auch niedrige<br />
Schuhe mit entsprechendem Profil. Wer<br />
sich unsicher ist, unternimmt am besten<br />
eine Tour mit einem Bergführer, ansonsten<br />
ist es sinnvoll, sich gut über Route,<br />
Streckenverlauf, Dauer und Schwierigkeitsgrad<br />
zu erkundigen. Das kann man<br />
heute auch <strong>online</strong>, zum Beispiel auf<br />
Portalen wie bergfex.at oder alpenverein.at.<br />
Selbsteinschätzung ist das Um und<br />
Auf<br />
Ein spezielles Aufwärmtraining, bevor<br />
man loswandert, ist nicht notwendig.<br />
„Starten Sie einfach langsam! Zum<br />
Aufwärmen ist oft bereits der Weg vom<br />
Parkplatz zum ersten Anstieg ausreichend.<br />
Bauen Sie eventuell ein paar<br />
Dehnungsübungen vor der größeren<br />
Belastung ein. Vor allem ist das Dehnen<br />
aber nach der Belastung wichtig“,<br />
sind sich die Experten einig. Treten auf<br />
der Strecke Überlastungserscheinungen<br />
auf, kann man die Gelenke dennoch beanspruchen,<br />
so lange die Beschwerden<br />
38 | lebensWEGE
Bewegung und Prävention<br />
„Beginnen Sie langsam und bauen Sie auf! Starten<br />
Sie mit Spaziergängen auf den Hügel in der Nachbarschaft,<br />
lernen Sie Ihren Hausberg kennen, ehe Sie<br />
sich langsam steigern!“<br />
OA Dr. Johann Lehner, Abteilung für Orthopädie<br />
und orthopädische Chirurgie am Klinikum Wels-<br />
Grieskirchen<br />
„Freiluftaktivitäten, wie Wandern, Walken und Bergsteigen,<br />
beanspruchen alle oder zumindest die meisten<br />
Muskeln des Körpers und haben einen milden Trainingseffekt,<br />
auch hinsichtlich Kraft, vor allem aber<br />
für die Koordination.“<br />
Prim. Dr. Viktor Sadil, Leiter des Instituts für Physikalische<br />
Medizin und Allgemeine Rehabilitation am<br />
Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
tolerabel sind. „Im Zweifelsfall ist es<br />
aber besser, sich nicht zu überfordern.<br />
Besser hört man auf sich und lässt bei<br />
Bedarf das Gipfelkreuz links liegen.“<br />
Wer später nicht zur Gänze beschwerdefrei<br />
ist, sollte Folgendes beachten:<br />
„Wenn stärkere Beschwerden bis zum<br />
Folgetag unverändert andauern, ist es<br />
ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu<br />
nehmen.“ So kann eine Abnützungserscheinung<br />
frühzeitig erkannt und behandelt<br />
werden. Der Weg führt dann<br />
über den Hausarzt zum Facharzt und<br />
dann eventuell zur weiteren Abklärung<br />
ins Krankenhaus. Bei einer akuten traumatischen<br />
Verletzung, wie sie etwa<br />
beim Umknicken mit dem Fuß auftreten<br />
kann, ist ein Abtransport sowie eine<br />
Erstversorgung notwendig.<br />
Auch mit Kunstgelenken: Heute ist<br />
viel möglich<br />
Wer bereits im Fuß-, Knie- oder Hüftbereich<br />
therapiert worden ist, muss dennoch<br />
nicht zu Hause bleiben. Manche<br />
Distanzen und Routen sind selbst mit<br />
künstlichen Hüft- oder Kniegelenken<br />
noch planbar. „Heute sind moderate<br />
sportliche Aktivitäten mit Endoprothesen<br />
immer mehr erlaubt, allerdings sind<br />
Lauf- und Sprungsportarten längerfristig<br />
nicht möglich bzw. nicht empfehlenswert,<br />
weil dabei der Körper mit<br />
einem Vielfachen des Körpergewichtes<br />
belastet wird und sich somit die Lebensdauer<br />
der künstlichen Gelenke<br />
reduziert“, sagt Lehner und ergänzt:<br />
„Heute können Endoprothesen bei<br />
einem vernünftigen Umgang bereits 20<br />
oder 30 Jahre halten. Wir empfehlen ein<br />
gesundes Maß an Sport und Bewegung,<br />
aber kontinuierliche Stoßbelastungen,<br />
wie zum Beispiel beim Laufen, zu<br />
vermeiden. Positiv wirken sich (zum<br />
Beispiel) Wanderungen, Nordic Walking,<br />
Schwimmen oder Radfahren aus“,<br />
so der Orthopäde. Bei auftretenden<br />
Schmerzen oder Schwellungen heißt es<br />
aber immer Achtung. Damit es gar nicht<br />
so weit kommt, raten die Experten: „Bevor<br />
man mit künstlichen Gelenken wieder<br />
in den Sport einsteigt, ist vor allem<br />
das muskuläre Training wichtig. Für<br />
Wirbelsäulenpatienten, etwa mit einem<br />
Bandscheibenvorfall, sind Einschränkungen<br />
besonders bei Sportarten mit<br />
Drehbewegungen unter Belastung, wie<br />
sie beim Tennis auftreten, notwendig.“<br />
MITRÄTSELN UND<br />
GEWINNEN AUF<br />
SEITE 42!<br />
Baumwipfelpfad Salzkammergut<br />
Kombiticket (Pfad + Seilbahn:<br />
Berg- und Talfahrt) für<br />
zwei Erwachsene<br />
lebensWEGE | 39
G‘sunde Küche<br />
SO KOMMT ABWECHSLUNG IN<br />
DEN SPEISEPLAN!<br />
Für alle, die etwas Neues ausprobieren wollen,<br />
bietet Buchweizen viele Möglichkeiten. Mit etwas<br />
Anleitung lässt er sich mindestens so gut einsetzen<br />
wie richtiger Weizen (Buchweizen ist streng genommen<br />
kein Getreide). Zum Beispiel lassen sich<br />
Kuchen, Palatschinken und andere Teige daraus<br />
herstellen, ähnlich wie Risotto kann man ihn als<br />
Beilage oder für Suppen, Aufläufe oder Bratlinge<br />
verwenden. Wir setzen ihn diesmal als Fülle von<br />
Teigtaschen ein – eine g‘schmackige, aber leichte<br />
Variante, kombiniert mit Spargel und Co.!<br />
BUCHWEIZEN<br />
IN DER KÜCHE<br />
ENERGIEDRINK<br />
für 4 Personen<br />
Zubereitung<br />
100 g Erdbeeren, 100 g Karotten und 50 g Stangensellerie frisch geputzt<br />
und grob geschnitten mit 400 g Joghurt (3,6 % Fett), 60 g Honig,<br />
mit einem Schuss Rapsöl, Zitronensaft und 50 ml Orangensaft (frisch<br />
oder aus der Packung) gut gekühlt mixen.<br />
Tipp: Ziehen Sie beim Stangensellerie die Fäden!<br />
40 | lebensWEGE
G‘sunde Küche<br />
TOPFEN-ZITRONEN-SOUFFLÉ MIT<br />
ERDBEERRAGOUT<br />
für 4 Personen<br />
Soufflé<br />
200 g Topfen<br />
3 Eier<br />
Zitronenschale<br />
Vanille<br />
Zucker<br />
Eier trennen, Eiklar zu Schnee schlagen. Topfen, 3 EL Zucker,<br />
Dotter, Zitronenschale und etwas Vanille verrühren, Eischnee<br />
unterheben. Formen, zum Beispiel kleine Einmachgläser oder<br />
Tassen, mit Butter ausstreichen und mit Zucker stauben. In<br />
einem Wasserbad bei 170°C (Ober- und Unterhitze) für 15<br />
Minuten backen.<br />
Erdbeerragout<br />
400 g Erdbeeren<br />
20 g Zucker<br />
2 cl Rum<br />
2 cl Zitronensaft<br />
10 g Butter<br />
50 ml Erdbeersaft<br />
etwas Stärkemehl zum Binden<br />
Zucker karamellisieren und mit Rum, Zitronen- und Erdbeersaft<br />
ablöschen, aufkochen und ein Drittel der Erdbeeren<br />
beigeben. Mixen und mit Stärkemehl leicht binden. Restliche<br />
Erdbeeren beigeben – nicht mehr aufkochen!<br />
BUCHWEIZENMAULTASCHEN MIT GEBRATENEM<br />
GEMÜSE UND GURKENRAHM<br />
für 4 Personen<br />
Nudelteig<br />
130 g Weizenmehl (Type 480 glatt), 65 g feinen Polenta, 2<br />
Eigelb mit 180 ml Wasser und einem Schuss Rapsöl zu einem<br />
mittelfesten Nudelteig verarbeiten und rasten lassen.<br />
Fülle<br />
Für die Fülle rösten Sie 120 g Buchweizen in einer trockenen<br />
Pfanne. Den Buchweizen mit 120 ml Wasser aufgießen und<br />
zugedeckt wie Reis dünsten. Abkühlen lassen. 20 g Zwiebeln<br />
anschwitzen und auskühlen lassen, mit 100 g Topfen und 1<br />
Dotter mischen. Mit Salz, Pfeffer, Kräuter der Provence und<br />
Petersilie würzen. Teig dünn auswalken und mit einem Ausstecher<br />
(Durchmesser 9 cm) Scheiben ausstechen. Jeweils mit<br />
10 g Masse füllen und zu Maultaschen formen. In leicht wallendem<br />
Salzwasser kochen.<br />
Gebratene Gemüse<br />
Je 200 g Spargel geschält, Kohlrabi, junge Karotten oder Radieschen<br />
knackig kochen und in gutem Öl anbraten.<br />
Gurkenrahm<br />
400 g Gurken in Würfel schneiden, gut salzen und 20 Minuten<br />
stehen lassen. Den sich bildenden Saft abgießen, mit<br />
Sauerrahm verrühren und wieder mit den Gurken mischen.<br />
Mit Pfeffer, etwas Knoblauch und Dill würzen.<br />
lebensWEGE | 41
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LÖSUNG:<br />
Die Auflösung gibt es in der<br />
nächsten Ausgabe von lebensWEGE!<br />
Lösungswort der Ausgabe 18: „Grippeviren“<br />
Senden Sie bitte bis spätestens 28. Februar 2020 das Lösungswort an:<br />
wazek & partner, Kennwort „lebensWEGE aktiv“, Bürgerstraße 6, 4020 Linz<br />
oder per E-Mail an aktiv@lebens<strong>wege</strong>-<strong>online</strong>.at | Absender nicht vergessen!<br />
42 | lebensWEGE
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