familienfreundlich ist Feldkirch - in Feldkirch
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<strong>Feldkirch</strong> aktuell /4.2012 A U S A L T E N Z E I T E N ......................................................<br />
Der Industrielle Carl Ganahl<br />
stand 47 Jahre an der Spitze<br />
der Sparkasse <strong>Feldkirch</strong><br />
Carl Ganahl -<br />
47 Jahre an der Spitze<br />
Der legendäre <strong>Feldkirch</strong>er Industriepionier<br />
und Politiker Carl Ganahl<br />
hatte seit der Gründung der Sparkasse<br />
bis zu se<strong>in</strong>em Tod 1889 das Ehrenamt<br />
e<strong>in</strong>es Obervorstehers <strong>in</strong>ne. Der wirtschaftliche<br />
Erfolg der Sparkasse ließ e<strong>in</strong><br />
beachtliches Polster im Reservefonds entstehen.<br />
Mit diesem Rückhalt war es der<br />
Sparkasse möglich, durch Kredite Kommunen<br />
und kommunale Bauvorhaben zu<br />
f<strong>in</strong>anzieren. Carl Ganahl ergriff <strong>in</strong> der<br />
Stadtvertretung bei Fragen der F<strong>in</strong>anzierung<br />
öffentlicher Bauten regelmäßig das<br />
Wort, verwies dann aber immer auf den<br />
Sparkassenausschuss als zuständiges<br />
Gremium für derartige Entscheidungen.<br />
Andererseits verteidigte er die Interessen<br />
der Sparkasse, wenn Fragen zu<br />
Bankgeschäften <strong>in</strong> der Stadtvertretung<br />
besprochen wurden. So verlangten die<br />
<strong>Feldkirch</strong>er Stadtvertreter 1879 e<strong>in</strong>e Erhöhung<br />
der Sparz<strong>in</strong>sen für angelegtes<br />
Geld wie beispielsweise Stiftungsgelder<br />
auf 5 Prozent, e<strong>in</strong> bei den Sparkassen<br />
Bregenz und Dornbirn üblicher Z<strong>in</strong>ssatz.<br />
Ganahl versprach daraufh<strong>in</strong>, den Sparkassenrat<br />
e<strong>in</strong>zuberufen und diesen<br />
Wunsch der Stadtvertretung zu besprechen.<br />
Das Ergebnis dieser Verhandlungen<br />
<strong>ist</strong> nicht bekannt.<br />
Die Höhe des Z<strong>in</strong>ssatzes für Kredite<br />
war immer wieder e<strong>in</strong> Streitpunkt auf<br />
den Stadtvertretungssitzungen. Carl Ganahl<br />
verwies dann immer darauf, dass<br />
aus dem von der Sparkasse erwirtschafteten<br />
Gew<strong>in</strong>n Spenden für wohltätige<br />
Zwecke fließen würden.<br />
Samstags von 8<br />
bis 12 Uhr<br />
Das erste Amtslokal der Sparkasse<br />
befand sich <strong>in</strong> den ebenerdigen Räumen<br />
des Rathauses, konkret <strong>in</strong> der Kanzlei<br />
der „Communal- und Stiftungsadm<strong>in</strong><strong>ist</strong>ration“<br />
(= Stadtbuchhaltung). Heute bef<strong>in</strong>det<br />
sich <strong>in</strong> diesen Räumen der Bürgerservice.<br />
In den ersten Jahrzehnten war die<br />
Sparkasse nur e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> der Woche, und<br />
zwar jeden Samstag von 8 bis 12 Uhr<br />
geöffnet. Später dann gab es werktags<br />
von 8 bis 12 Uhr Amtsstunden, sonntags<br />
von halb 11 bis 12 Uhr. An den vier<br />
höchsten Festtagen Ostern, Pf<strong>in</strong>gsten,<br />
Fronleichnam und Weihnachten blieb<br />
das Amtslokal geschlossen.<br />
1905 wurden die Öffnungszeiten<br />
kundenfreundlicher gestaltet. Werktags<br />
waren die Kassenschalter auch von 14<br />
bis 17 Uhr geöffnet und sonntags von 10<br />
bis 12 Uhr.<br />
Die Sparkasse <strong>Feldkirch</strong><br />
<strong>in</strong> den 30er-Jahren.<br />
Bis 1967 war die Sparkasse<br />
im Rathaus Erdgeschoss<br />
untergebracht.<br />
1895 wurden Pläne für den Bau e<strong>in</strong>es<br />
eigenen Sparkassengebäudes am<br />
Standort des alten Spitals <strong>in</strong> der<br />
Schmiedgasse gewälzt, aber nicht realisiert.<br />
Dieses Spitalsgebäude <strong>ist</strong> der rechte,<br />
sog. Polizeiflügel des Rathauses.<br />
1920 wurde über das alte Zollamt <strong>in</strong> der<br />
Neustadt als Bürogebäude der Sparkasse<br />
verhandelt. Erst 1967 bezog die<br />
Sparkasse ihr eigenes neues Bürogebäude.<br />
Städtischer Mitarbeiter<br />
führte Sparkasse<br />
58<br />
Die Amtsgeschäfte der Sparkasse<br />
wurden zuerst durch den städtischen<br />
Buchhalter geführt. Dieser hatte alle Zahlungen<br />
der Sparkasse zu empfangen und<br />
zu le<strong>ist</strong>en und dies auch zu dokumentieren.<br />
Er hatte das Hauptbuch <strong>in</strong> guter<br />
Ordnung zu führen und musste alle täglichen<br />
E<strong>in</strong>nahmen und Ausgaben vom Tagebuch<br />
<strong>in</strong> das Hauptbuch übertragen.<br />
Weiters hatte er e<strong>in</strong>en eigenen Ausweis<br />
über das Kapital-Vermögen der Anstalt<br />
zu erstellen.<br />
Der Direktion war klar, wie aufwändig<br />
und mühsam diese Buchhaltungsaufgaben<br />
waren und stellte 1846 <strong>in</strong> Aussicht,<br />
dass sie nach Erreichen e<strong>in</strong>es entsprechend<br />
hohen Reservefonds dem Kassier<br />
e<strong>in</strong>e Entschädigung ausbezahlen<br />
würde. Ob dies dann auch gemacht<br />
wurde, <strong>ist</strong> unbekannt. 1872 erhielt der<br />
Kassier erstmals e<strong>in</strong>e Hilfskraft zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
S e i t e