hallo-luedinghausen_12-10-2019
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Sport<br />
Samstag, <strong>12</strong>. Oktober <strong>2019</strong><br />
„Die Zeit ist gekommen“<br />
Fußball: Bastian Schweinsteiger sagt servus / Rummenigge und Löw öffnen Türen<br />
Unvergessen: Bastian Schweinsteiger reckt am 13. Juli 2014 die<br />
WM-Troph in n rasilianischen Abendhimmel. Foto: dpa<br />
CHICAGO. Wer jenen 13. Juli<br />
2014 im Maracanã-Stadion<br />
von Rio de Janeiro erlebt hat,<br />
wird diese Bilder nie vergessen.<br />
Wie sich Bastian<br />
Schweinsteiger mit einem<br />
blutenden Cut unter dem<br />
rechten Auge erschöpft und<br />
malträtiert immer wieder<br />
aufrappelt. Wie auch beim allerletzten<br />
Zweikampf des<br />
Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
natürlich wieder<br />
der blutende „Schweini“<br />
von einem Argentinier zu Boden<br />
gerammt wird. <strong>12</strong>1 Länderspiele<br />
hat der Oberbayer<br />
für Deutschland bestritten.<br />
Das bedeutendste seiner Karriere<br />
war Nummer <strong>10</strong>8, das<br />
mit einem 1:0 nach Verlängerung<br />
endete und mit dem sich<br />
Schweinsteiger seinen eigenen<br />
Legenden-Status schuf.<br />
Mehr als fünf Jahre später<br />
erklärt der mittlerweile 35<br />
Jahre alte Familienvater seinen<br />
Rücktritt und schreibt die<br />
Zeilen, die zu diesem Zeitpunkt<br />
nicht mehr wirklich<br />
überraschen. „Nun ist die Zeit<br />
gekommen“, verkündet er per<br />
Twitternachricht, zwei Tage<br />
nach seinem letzten Spiel für<br />
den US-Club Chicago Fire. Sein<br />
Abschied als aktiver Spieler<br />
stimme ihn ein bisschen wehmütig,<br />
erklärt Schweinsteiger.<br />
Aber er freue sich auch auf<br />
die spannenden Aufgaben,<br />
„die mich bald erwarten. Dem<br />
Fußball werde ich treu bleiben“,<br />
schreibt er und lässt damit<br />
Raum für Spekulationen<br />
Bastian Schweinsteiger hört auf. Der 35-Jährige, der<br />
mit den Bayern viele Titel gewann und auch in der<br />
DFB-Elf zur Leitfi<br />
gur wurde, hatte mit Chicago Fire<br />
in der US-Liga die Playoff<br />
s verpasst. Sein größtes<br />
Spiel bestritt er im WM-Finale gegen Argentinien.<br />
EM-Quali<br />
Pflicht in Tallinn<br />
über künftige Aufgaben und<br />
neue Herausforderungen.<br />
„Eine große Karriere geht zu<br />
Ende. Basti hat alles gewonnen,<br />
was es im Weltfußball zu<br />
gewinnen gibt. Außerdem ist<br />
er ein super Bursche, die Türen<br />
beim FC Bayern stehen<br />
ihm immer offen“, erklärte<br />
Bayerns Vorstandschef Karl-<br />
Heinz Rummenigge auf der<br />
Homepage des Vereins. „Für<br />
ihn haben wir immer einen<br />
Platz bei uns“, hatte Bundestrainer<br />
Joachim Löw wenige<br />
Stunden vor der Rücktritts-<br />
Es ist eine Pflichtaufgabe, die auf die<br />
deutsche Fußball-Nationalmannschaft<br />
wartet, wenn sie am Sonntag<br />
(13. Oktober, 20.45 Uhr/RTL) in der<br />
EM-Qualifikation antritt. In Tallinn ist<br />
Estland der Gastgeber. Bereits das<br />
Hinspiel endete 8:0. (uni)<br />
Von Jan Mies<br />
Nachricht gesagt und seinen<br />
früheren Kapitän in den<br />
höchsten Tönen gewürdigt.<br />
„Wenn der Basti aufhört, wird<br />
eine Persönlichkeit gehen,<br />
wie sie der deutsche Fußball<br />
nicht oft erlebt hat“,<br />
schwärmte Löw von Schweinsteiger.<br />
„Ich danke euch und meinen<br />
Mannschaften FC Bayern,<br />
Manchester United, Chicago<br />
Fire und der deutschen Nationalmannschaft<br />
– ihr habt mir<br />
diese für mich so unglaubliche<br />
Zeit ermöglicht“, schrieb<br />
Schweinsteiger. „Und natürlich<br />
danke ich meiner Frau<br />
Ana Ivanovic und meiner Familie<br />
für ihre Unterstützung.“<br />
Sie könne es „nicht erwarten<br />
zu sehen, welches Abenteuer<br />
das nächste in unserer Zukunft<br />
mit unserer wunderbaren<br />
kleinen Familie sein wird.<br />
Ich könnte heute nicht stolzer<br />
sein, wir lieben dich!“, twitterte<br />
die Ex-Tennisspielerin. Ehemalige<br />
Mitspieler von Philipp<br />
Lahm über David Alaba zu<br />
Wayne Rooney übermittelten<br />
gute Wünsche zum Rücktritt.<br />
Mit den Bayern gewann der<br />
Mittelfeldspieler acht deutsche<br />
Meisterschaften und sieben<br />
Mal den DFB-Pokal. 2013<br />
holte er unter Trainer Jupp<br />
Heynckes mit den Münchnern<br />
das Triple, ein Jahr später<br />
triumphierte er mit der<br />
Nationalmannschaft im WM-<br />
Finale von Rio.<br />
In <strong>12</strong>1 Länderspielen erzielte<br />
Schweinsteiger 24 Tore, nach<br />
der WM 2014 war er bis zu seinem<br />
Abschied vom DFB-Trikot<br />
nach der EM 2016 Kapitän der<br />
Nationalmannschaft. „Für<br />
immer einer von uns. #Mia-<br />
SanMia“, twitterte der FC Bayern.<br />
Chicago Fire bedankte<br />
sich auf der Website in großen<br />
Lettern auf Deutsch: „Danke<br />
Basti“. (dpa)<br />
Neue Konkurrenz für Federer<br />
Tennis: Karen Khachanov erhält Drei-Jahres-Vertrag in Halle<br />
HALLE/WESTFALEN. Russlands<br />
Tennis-Star Karen Khachanov<br />
wird auch in den kommenden<br />
drei Jahren bei den<br />
Grass Court Open in Halle (vormals<br />
Gerry Weber Open) aufschlagen.<br />
Turnierdirektor Ralf<br />
Weber verkündet nun, dass der<br />
Weltranglisten-Neunte einen<br />
neuen Vertrag mit Laufzeit von<br />
2020 bis 2022 unterzeichnet hat.<br />
„Karen ist einer der interessantesten<br />
und spannendsten Spieler<br />
der neuen Tennisgeneration“,<br />
sagt Weber. „Außerdem<br />
habe ich ihn als charakterstarken<br />
Profi mit großer Bodenständigkeit<br />
erlebt.“<br />
Auch Khachanov äußerte bereits<br />
seine Vorfreude auf die<br />
Starts in den nächsten Jahren:<br />
„Das Turnier ist toll organisiert,<br />
die Stimmung ist großartig –<br />
und es ist sehr entspannend<br />
mit seinen kurzen Wegen“, erklärt<br />
der 23-Jährige. „Natürlich<br />
will ich dann auch in den Titelkampf<br />
eingreifen.“<br />
Bei seinem Turnier-Debüt 2017<br />
hatte Karen Khachanov in Halle<br />
auf Anhieb das Halbfinale erreicht<br />
und war erst von Halles<br />
Rekord-Champion Roger Federer<br />
mit viel Mühe gestoppt<br />
worden. Im Jahr darauf scheiterte<br />
der fast zwei Meter große<br />
Russe bei dem renommierten<br />
ATP 500er-Rasenevent im Viertelfinale<br />
am formstarken Spanier<br />
Roberto Bautista Agut. In<br />
diesem Jahr wu<br />
rde der Moskowiter<br />
ebenfalls in der Runde der<br />
letzten Acht vom Italiener Matteo<br />
Berrettini gebremst. Khachanov<br />
hatte besonders im letzten<br />
Herbst für Furore in der Tenniswelt<br />
gesorgt, als er zunächst<br />
sein Heimturnier in Moskau<br />
und wenig später das ATP-Masters<br />
in Paris-Bercy gewann.<br />
Bei dem erstklassig besetzten<br />
Turnier in der französischen<br />
Hauptstadt besiegte Karen Khachanov<br />
damals vier Top Ten-<br />
Spieler hintereinander.<br />
Khachanov ist Teil eines spektakulären<br />
Top Ten-Quartetts,<br />
das 2020 vom 13. bis 21. Juni bei<br />
der 28. Turnierauflage in Halle<br />
an den Start gehen wird - allen<br />
voran natürlich der zehnmalige<br />
Triumphator Roger Federer. Herausfordern<br />
werden den<br />
Schweizer im kommenden<br />
Sommer neben Khachanov<br />
auch Deutschlands Nummer<br />
eins, Alexander Zverev (ATP 6),<br />
und Kei Nishikori (ATP 8), Japans<br />
bester Tennisspieler aller<br />
Zeiten. (pm)<br />
Gebucht: Karen Khadchanov, der einen Vertrag bis 2022 unterschrieb,<br />
wird die nächsten drei Jahre in Halle aufschlagen. Foto: dpa<br />
Neues Rennen,<br />
alte Brisanz<br />
SUZUKA<br />
. Beim Großen Preis<br />
von Russland eskalierte das Ferrari-Teamduell<br />
zwischen Sebastian<br />
Vettel und Charles Leclerc<br />
aufs Neue. Beim fünftletzten<br />
Saisonrennen in Suzuka<br />
werden sich der Routinier und<br />
sein junger Herausforderer<br />
abermals nichts schenken. Die<br />
weite Reise zum Großen Preis<br />
von Japan am Sonntag (7.<strong>10</strong> Uhr<br />
MEZ/RTL und Sky<br />
) trat Vettel<br />
dennoch mit fast kindlicher<br />
Vorfreude an: „In gewisser Weise<br />
erinnert mich der Kurs an die<br />
Strecken, auf denen wir uns<br />
ausgetobt haben, als ich klein<br />
war.“ (uni)<br />
Basketball:<br />
Cooper vor<br />
Comeback<br />
MÜNSTER. DieWW<br />
WU<br />
Baskets<br />
haben nach dem verletzungsbedingten<br />
Ausfall von Mark<br />
Coffin umgehend reagiert und<br />
einen weiteren Point Guard verpflichtet.<br />
Und nicht irgendwen.<br />
Der Basketball-Zweitligist holte<br />
JoJo Cooper zurück. Der 24-Jährige<br />
spielte bereits in der vergangenen<br />
Saison für den ProB-<br />
Vizemeister. Der US-Amerikaner<br />
absolvierte 31 Partien und<br />
kam dabei auf eine durchschnittliche<br />
Einsatzzeit von 29,<br />
58 Minuten. Eine reibungslose<br />
Abwicklung der Regularien<br />
(Arbeitserlaubnis) vorausgesetzt,<br />
steht Cooper am Samstag<br />
vor seinem Comeback. Dann ist<br />
um 19.30 Uhr der SC Rist Wedel<br />
Gast am Berg Fidel. (uni)<br />
Nachdenklich: Benjamin Heeke hat aus den Überlegungen offenbar<br />
die richtigen Schlüsse gezogen. Foto: Wilfried Hiegemann<br />
Jetzt geht‘s los<br />
Fußball: Besser spät, als nie – der 1. FC Gievenbeck kann doch noch gewinnen<br />
MÜNSTER. Jetzt geht‘s los!<br />
Zumindest kann es so weitergehen.<br />
Allerdings kommt am<br />
Sonntag der Tabellenführer.<br />
Doch nach einem holprigen<br />
Saisonstart ist der 1. FC Gievenbeck<br />
mit zwei Siegen in Folge in<br />
der Westfalenliga angekommen.<br />
Über seine Reaktionen<br />
und Gedanken davor und danach<br />
sprach Trainer Benjamin<br />
Heeke mit Sportredakteur Uwe<br />
Niemeyer.<br />
Wie erleichtert waren Sie<br />
nach dem 1:0-Sieg über den<br />
TuS Hiltrup und dem folgenden<br />
3:1 in Rödinghausen?<br />
Benjamin Heeke: Schon ziemlich.<br />
Das letzte Mal hatten wir<br />
im Oktober 2018 zweimal hintereinander<br />
gewonnen. Ich hätte<br />
nie gedacht, dass so eine Phase<br />
derart schlaucht und am<br />
Selbstvertrauen nagt.<br />
Warum hat es so lange gedauert?<br />
Heeke: Wir haben unser Spiel<br />
nach dem Oberliga-Abstieg<br />
nicht umgestellt. Jeder Westfalenligist<br />
wu<br />
sste, wie wir spielen.<br />
Sie haben sich hinten reingestellt,<br />
uns spielen lassen und<br />
auf Fehler gewartet. Wir sind<br />
jetzt dabei, unser Vorgehen umzustrukturieren.<br />
Ist der FCG über den Berg?<br />
Heeke: Wir stehen immer<br />
noch erst auf dem ersten Nichtabstiegsplatz.<br />
Bis zur Winterpause<br />
sollten wir also noch ein<br />
paar Punkte sammeln. Aber wir<br />
sind auf einem guten Weg. In<br />
Clarholz beim 0:1 haben wir<br />
schon ordentlich verteidigt.<br />
Dann beim 1:0 gegen Hiltrup haben<br />
wir Akzente gesetzt und das<br />
Tor herausgespielt. Zuletzt in<br />
Rödinghausen sind wir erwachsen<br />
aufgetreten. Uns kam<br />
aber sicher entgegen, dass der<br />
SV fünf Spieler des Jahrgangs<br />
2000 aufgeboten hatte.<br />
Haben Sie nach dem Saisonbeginn<br />
gezw<br />
eifelt?<br />
Heeke: Auf jeden Fall. Man wäre<br />
doch dumm, wenn man<br />
nicht alles hinterfragt. Ich habe<br />
viele Gespräche geführt, Meinungen<br />
eingeholt. Das hat dazu<br />
geführt, dass wir das System<br />
ändern. Ich hätte damit schon<br />
vor einem halben Jahr beginnen<br />
müssen.<br />
Wie sieht das nun aus?<br />
Heeke: Wir haben immer Fußball<br />
gespielt. Jetzt arbeiten wir<br />
ihn. Das haben wir drei Jahre<br />
vermieden.<br />
SPORTPARK GIEVENBECK<br />
13. Oktober, 15 Uhr<br />
1. FC Gievenbeck – SC Roland