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Von Lust<br />

und Leid<br />

Zeit für große Gefühle. An emotionalen<br />

Wechselbädern besteht kein Mangel, wie<br />

unsere Auswahl belegt, angesiedelt zwischen<br />

Lust und Leid. Aber auch die Ironie kommt<br />

keineswegs zu kurz.<br />

Als grandiosen Schauspieler und<br />

Regisseur kennt man ihn, aber<br />

Sven-Eric Bechtolf ist auch ein grandioser<br />

Erzähler. „Nichts bleibt so, wie<br />

es wird“ führt, wenig überraschend,<br />

mitten hinein in Welt der Bühne. Im<br />

Zentrum steht ein Regisseur, 63 Jahre<br />

alt, auf dem Weg zum Auslaufmodell.<br />

Kurz vor seiner nächsten „Opernpremiere“<br />

kommt es zum Eklat, nicht zuletzt<br />

durch den Clinch mit einem Journalisten.<br />

Der Vorhang fällt, endgültig,<br />

der Theatermacher zieht sich zurück in<br />

ein Dorf in Apulien. Äußerst pointiert<br />

erzählt Bechtolf vom zweiten Frühling<br />

des Regisseurs und von jenen Dingen,<br />

die das Leben wirklich lebenswert machen.<br />

Szenenapplaus dafür.<br />

Exotische Magie<br />

Weit kommt man beim Lesen herum.<br />

Dies belegt auch Jan-Philipp Sendker<br />

mit „Das Gedächtnis des Herzens“. Der<br />

berührende Roman führt in ein Dorf<br />

in Burma alias Myanmar. Dort lebt<br />

der zwölfjährige Ko Bo Bo bei seinem<br />

Onkel. Der Bub verfügt über eine rare<br />

Gabe: Er kann die Gefühle der Menschen<br />

in ihren Augen lesen. Aber er<br />

lebt in ziemlicher Isolation; sein Vater<br />

kommt einmal pro Jahr, die Mutter verschwand.<br />

Angeblich leidet sie an einer<br />

geheimnisvollen Krankheit. Bo Bo beschließt,<br />

sich auf die Suche nach seinen<br />

Eltern zu machen, überzeugt davon,<br />

dass er seine Mutter heilen kann. Eine<br />

magische, heilsame Lektüre.<br />

Auf Schiwagos Spuren<br />

Wenn´s nicht wahr ist, dann ist es großartig<br />

erfunden. Lara Prescott erzählt<br />

in „Alles, was wir sind“ die Lebensgeschichte<br />

von Olga Iwinskaja, Geliebte<br />

des großen Schriftstellers Boris Pasternak.<br />

In Moskau will man mit allen Mitteln<br />

verhindern, dass Pasternaks Roman<br />

„Doktor Schiwago“ erscheint, Olga hält<br />

an ihrer Liebe zu Pasternak fest. Zeitgleich<br />

will die CIA mit einer einzigartigen<br />

Waffe den Widerstand in Moskau<br />

wecken – mit der Waffe des Wortes, mit<br />

Literatur, mit „Doktor Schiwago“. Eine<br />

gefährliche Hetzjagd auf ein Buch beginnt,<br />

das den <strong>Lauf</strong> der Welt verändern<br />

soll. Eine große Geschichte über die<br />

Kraft der Literatur – und der Liebe.<br />

Foto: unsplash<br />

Sven-Eric Bechtolf<br />

Nichts bleibt so, wie es<br />

wird<br />

Haymon, 392 Seiten<br />

Euro 22,90<br />

ISBN 978-3-7099-3464-7<br />

E-Book 978-3-7099-3890-4<br />

Jan-Philipp Sendker<br />

Das Gedächtnis des<br />

Herzens<br />

Blessing, 336 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-89667-502-6<br />

E-Book 978-3-641-24883-3<br />

20 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 39

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