Heft 07 Wiesbaden_low
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DOPPELPASS<br />
Hallo Markus, wichtigste Frage zuerst:<br />
wie geht’s Dir?<br />
„Alles gut soweit, die Verletzung ist nun<br />
sechs Monate her und ich bin jetzt wieder<br />
täglich auf dem Platz, um ein individuelles<br />
Programm mit Physiotherapeut Joachim<br />
Krainz zu absolvieren. Den Anfang der<br />
Reha habe ich noch in Kaiserslautern absolviert,<br />
mittlerweile bin ich wieder hier in<br />
Sandhausen. Wir machen kleine koordinative<br />
Übungen, arbeiten natürlich an meiner<br />
Ausdauer und ab und zu sind auch ein<br />
paar Passspiel-Übungen dabei.“<br />
Wie fühlt sich dein Knie an?<br />
<br />
dasselbe ist, wie zuvor. Ich muss mir vieles<br />
wieder anlernen, dazu gehört auch, dass<br />
das Vertrauen ins Knie erst zurückkommen<br />
muss. Nach den Einheiten schwillt es<br />
<br />
gesetzt werden. Das ist aber absolut normal.<br />
Dazu gehört auch das Krafttraining,<br />
um wieder die nötige Muskulatur im Bein<br />
aufzubauen. Vier Wochen nach meiner<br />
Verletzung waren 70% meiner Muskulatur<br />
im Bein weg, das muss ich mir jetzt natürlich<br />
alles wieder antrainieren.“<br />
Wie waren für Dich die ersten Wochen<br />
nach Deiner Verletzung?<br />
„Schon nach ein paar Tagen habe ich gemerkt,<br />
dass ich mal von zuhause raus<br />
<br />
Kopf. Nach fünf Wochen ungefähr habe<br />
ich dann die ersten langsamen, bewussten<br />
Schritte gemacht. Das geht dann sehr<br />
schnell und von Tag zu Tag besser.“<br />
Was ging Dir durch den Kopf, als Du das<br />
erste Mal wieder Deine Fußballschuhe<br />
anhattest?<br />
„Naja, eigentlich wollte ich sie nicht anziehen,<br />
das war nämlich beim Media Day<br />
vor dieser Saison (lacht). Nein, das war<br />
natürlich ein großartiges Gefühl, aber<br />
ich habe auch schnell gemerkt, dass es<br />
noch ein langer Weg ist, bis ich wieder<br />
mit der Mannschaft auf dem Platz stehen<br />
kann.“<br />
Wie ist die Zeitschiene im Moment?<br />
Wann kannst Du wieder mit dem Team<br />
auf dem Platz stehen?<br />
„So genau kann man das nicht sagen, das<br />
Ziel ist, dass ich bis Ende der Winterpause<br />
wieder mit der Mannschaft trainieren<br />
kann. Bis jetzt hatte ich zum Glück noch<br />
keinen großen Rückschlag, es ist aber dennoch<br />
schwierig Prognosen abzugeben. Ich<br />
schaue von Woche zu Woche.“<br />
Viele Spieler vermissen bei Ihrer Verletzung<br />
den Kontakt mit der Mannschaft<br />
in der Kabine, das Gefühl des Miteinanders.<br />
Geht Dir das auch so?<br />
„Ja absolut, deswegen bin ich jetzt auch<br />
wieder hier in Sandhausen. Ich habe auch<br />
während meiner Reha in Kaiserslautern<br />
immer wieder versucht bei der Mannschaft<br />
zu sein, um auch die Neuzugänge<br />
kennenzulernen. Jetzt ist es ja so, dass<br />
ich in der Regel eine Stunde vor der Mannschaft<br />
trainiere und dann bin ich in der<br />
Kabine wieder beim Team dabei. Das ist<br />
schon sehr wichtig.“<br />
Wie wichtig ist bei solch einer Verletzung<br />
die Familie und das Umfeld?<br />
„Enorm wichtig! Wenn du keinen Rückhalt<br />
in dieser Zeit verspürst, ist es sehr schwierig<br />
überhaupt die Motivation hochzuhalten.<br />
Es ist langwierig, man macht in der<br />
Anfangszeit der Reha quasi jeden Tag das-<br />
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