10.11.2019 Aufrufe

VpsyB Magazin November 2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

15<br />

Authentisch Mann-SEIN (von Christian Jarosch)<br />

Wie sieht es heutzutage mit den Männern aus?<br />

Sind sie in einer Krise oder Veränderung? Die ziemlich<br />

eindeutige und auch bewusst provokante Antwort ist JA.<br />

Sie sind in einer Krise und viele sind in einem Veränderungsprozess,<br />

wenn auch noch lange nicht alle.<br />

Viele Männer versuchen das „alte“ Mannsein noch zu leben,<br />

meinen, dass es ein Zeichen von Schwäche ist, sich<br />

mit sich selbst auseinanderzusetzen. Aber die Probleme<br />

im Außen der Druck, der Kampf, der Konflikt mit Frauen<br />

nimmer deutlich zu.<br />

Das „alte“ Mannsein richtet sich nach den ungeschriebenen „Gesetzen“ fürs<br />

Mannsein aus. Danach muss ein Mann stark sein, alles wissen, muss alles im<br />

Griff haben, darf keine Schwäche oder Gefühle zeigen, darf nicht versagen,<br />

muss gewinnen und erster sein. Da früher die Frau nicht als gleichwertig gesehen<br />

wurde, wird tunlichst nichts getan, was eher einer Frau zugeschrieben wird.<br />

Was diese „Gesetze“ in der Vergangenheit bewirkt haben ist wohl allen bekannt.<br />

Männer, die sich in der Arbeit und im Alltagshamsterrad verausgaben, abwesende<br />

Väter, Konkurrenzdenken und emotionale Abhängigkeiten. Viele Frauen beschweren<br />

sich über zu wenig Sensibilität, Einfühlungsvermögen, Anteilnahme<br />

und Liebe. Wir haben eine immer mehr ansteigende Zahl an kranken Männern,<br />

die an Herzprobleme, Burnout, Depressionen oder Potenzprobleme leiden. Viele<br />

Männer fühlen sich den Frauen gegenüber verunsichert und nicht mehr in ihrer<br />

Kraft. Wenn das keine Krise ist?<br />

Der Neurobiologe und Hirnforscher Gerald Hüther beschreibt in seinem Buch<br />

„Der Mann das schwache Geschlecht“ sehr treffen die konstitutionelle Schwäche<br />

des Mannes, sein erhöhtes Bedürfnis nach Nähe, Sicherheit, Fürsorge und Bindung.<br />

Die damalige Auffassung, wie Männer zu sein haben und wie sie am<br />

„besten“ erzogen werden, stehen im völligen Widerspruch dazu und so ist es<br />

nicht verwunderlich, dass viele männliche Egospiele im alltäglichen Leben aus<br />

einer mitfühlenden, lebensbejahenden Sicht eher Unverständnis, Angst und<br />

Misstrauen erzeugen, manchmal auch Fassungslosigkeit. ../2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!