cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 11.2019
Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.
Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
11-2019<br />
22 TITEL<br />
GEFÜHRTE<br />
RADAR SENSOREN<br />
20 MESSESPECIAL<br />
SPS 2019<br />
48 AB IN DIE CLOUD<br />
HÖHERE VERFÜGBARKEIT<br />
FÜR ANTRIEBE<br />
52 WÄRMETAUSCHER<br />
MATERIALERMÜDUNG<br />
VERMEIDEN<br />
68 HIGHTECH-ELASTOMER<br />
DICHTUNGEN FÜR DEN<br />
OFFSHORE-BEREICH<br />
PROZESSTECHNIK FÜR DIE CHEMIEINDUSTRIE<br />
WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/CHEMIE<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 1
Regeln <strong>–</strong> Absperren <strong>–</strong> Sichern <strong>–</strong> Ableiten <strong>–</strong> Systemtechnik<br />
Vielfalt, Sicherheit, Performance <strong>–</strong><br />
Ihr starker Partner in der Prozess-Industrie!<br />
NEU<br />
bei ARI!<br />
NEU<br />
bei ARI!<br />
NEU<br />
bei ARI!<br />
NEU<br />
bei ARI!<br />
NEU<br />
bei ARI!<br />
NEU<br />
bei ARI!<br />
ZETRIX ®<br />
Schweißenden<br />
ZETRIX ®<br />
Gewindeflansch<br />
PN 63/100<br />
STEVI ® Vario<br />
FABA ® Supra MD<br />
PN 63-160<br />
SAFE<br />
alle Varianten auf<br />
Wunsch in Edelstahl<br />
CONA ® S<br />
<strong>für</strong> erhöhte Leistung<br />
NEU bei ARI! Profitieren Sie jetzt von noch mehr Vielfalt:<br />
20.000 Produkte in mehr als 200.000 Varianten!<br />
■ ZETRIX ® , <strong>die</strong> tri-exzentrische Premium-Prozessarmatur, jetzt auch<br />
mit Schweißenden sowie als Zwischenflansch-Gewindeaugen-<br />
Variante in PN 63/100 (class 600)!<br />
■ STEVI ® Vario, das variabel-kompakte Stellventil mit flexibel<br />
austauschbarer, variierbarer Innengarnitur!<br />
■ STEVI ® Pro, das Hochleistungs-Stellventil, Edelstahl-Variante<br />
jetzt auch mit Edelstahl-Faltenbalg!<br />
■ FABA ® Supra MD PN 63-160, das Faltenbalg-Absperrventil,<br />
jetzt auch <strong>für</strong> Mitteldruck<br />
■ SAFE, ab sofort alle Sicherheitsventil-Varianten auf Wunsch in<br />
Edelstahl sowie bis DN 250 auch inkl. Edelstahl-Faltenbalg<br />
■ CONA ® S, der Schwimmer-Kondensatableiter, jetzt auch als<br />
Power-Version, mit erhöhter Leistung <strong>für</strong> Differenzdrücke<br />
bis 32 bar in einem Kapazitätsbereich von >10.000 kg/h!<br />
■ CONA ® P, der neue Pump-Kondensatableiter<br />
■ CONLIFT ® , der neue mechanische Kondensatheber <strong>–</strong> jetzt auch<br />
als gegossene Variante<br />
2 <strong>cav</strong> 11-2019<br />
www.ari-armaturen.com
<strong>cav</strong><br />
EDITORIAL<br />
Hochleistungs-Kunststoffe<br />
<strong>für</strong> anspruchsvolle<br />
Applikationen.<br />
Smarte Lösungen<br />
auf der SPS<br />
Trotz Handelskrieg zwischen den USA und China, einer Brexit-Geschichte<br />
ohne Ende und einer aktuell schwächelnden Konjunktur<br />
stehen <strong>die</strong> Zeichen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Automatisierungsbranche im Vorfeld der<br />
Jubiläumsausgabe der SPS in Nürnberg gut: Rund 1650 Anbieter<br />
von Automatisierungstechnik werden vom 26. bis 28. November<br />
2019 als Aussteller in der Frankenmetropole erwartet.<br />
Zum 30. Geburtstag gibt sich <strong>die</strong> Messe einen modernen Touch und<br />
hat zu Beginn des Jahres ihren Namen geändert. Aus der altbekannten<br />
SPS IPC Drives ist <strong>die</strong> SPS Smart Production Solutions geworden.<br />
Damit soll <strong>die</strong> Transformation von einer komponentenorientierten<br />
Ausstellungsschau zu einer modernen Automatisierungsmesse mit<br />
Digitalisierungsprofil dokumentiert werden. Der Fokus vieler Aussteller<br />
liegt heute in der Tat auf smarten Lösungen, Big Data, Cloud-<br />
Technologien, 5G und künstlicher Intelligenz. Einige interessante<br />
Lösungsansätze finden Sie im Messespecial zur SPS ab Seite 20.<br />
Phoenix Contact beispielsweise stellt Anwendern mit dem<br />
Cloudwriter eine App zur Verfügung, mit der sich <strong>die</strong> in den Anlagen<br />
erfassten Messdaten einfach und sicher zur Auswertung in eine<br />
Cloud übertragen lassen. Diese App lässt sich sehr gut in das aktuell<br />
viel diskutierte NOA-Konzept einfügen. Mehr hierzu erfahren Sie in<br />
einem Beitrag auf Seite 34.<br />
Asset Management und Predictive Maintenance auf Grundlage von<br />
Daten, <strong>die</strong> in der Cloud abgelegt sind <strong>–</strong> <strong>die</strong>sen Weg geht auch<br />
Auma, um <strong>die</strong> Verfügbarkeit seiner Antriebe zu erhöhen. Welche<br />
Vorteile <strong>die</strong>se Vorgehensweise <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwender hat und wie klassische<br />
und digitale Services immer mehr miteinander verschmelzen,<br />
lesen Sie auf Seite 50.<br />
Für Ihre anspruchsvollen Dichtungsund<br />
Führungsaufgaben bieten wir<br />
Ihnen individuelle Lösungsvielfalt<br />
• aus Polytetraflon ® -PTFE und<br />
thermoplastischen Kunststoffen<br />
• mit eigener Werkstoff- und<br />
Produktentwicklung<br />
• in GMP-zertifizierter Qualität<br />
www.ek-kt.de/produkte<br />
sales.ekt@elringklinger.com<br />
Fon +49 7142 583-0<br />
Günter Eckhardt, Chefredakteur<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 3
<strong>cav</strong> INHALT 11-2019<br />
22 Titel Geführte<br />
Radarsensoren von Vega<br />
eignen sich ideal <strong>für</strong><br />
kryogene Prozesse, wie<br />
das Beispiel der LNG-<br />
Produktion in der<br />
russischen Portovaya-<br />
Bucht zeigt.<br />
10 Der Arbeitskreis<br />
Prozessanalytik wird<br />
15 Jahre alt. <strong>cav</strong> sprach<br />
mit Prof. Dr. Christoph<br />
Herwig über Schwerpunkte,<br />
Trends und das<br />
Herbstkolloquium.<br />
46 Das <strong>für</strong> tiefste<br />
Temperaturen optimierte<br />
Ventil ist <strong>für</strong> hohe Druckdifferenzen<br />
geeignet und<br />
in den Nennweiten NPS<br />
3, 4, 6 und 8 erhältlich.<br />
NACHRICHTEN<br />
10 Hersteller, Anwender und Forscher im Trialog<br />
Arbeitskreis Prozessanalytik feiert 15-jähriges Bestehen<br />
15 Technisches Wissen richtig managen<br />
IGR-Erfahrungsaustausch Technik 2019<br />
16 Krohne und Samson gründen Joint Venture<br />
Intelligenter Prozessknoten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie<br />
MESSESPECIAL SPS 2019<br />
20 Roboter und Maschine werden eins<br />
B&R präsentiert Neu- und Weiterentwicklungen<br />
auf der SPS<br />
22 TITEL Klare Signale <strong>für</strong> LNG<br />
Geführte Radarsensoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> LNG-Produktion<br />
25 PRODUKTE<br />
32 App überträgt Daten einfach in <strong>die</strong> Cloud<br />
Optimierung und Wartung von Prozessanlagen<br />
unabhängig vom Leitsystem<br />
34 Ammoniakdosierung im Kraftwerk<br />
Automatisierungssystem sorgt <strong>für</strong> hohe Regelgüte<br />
36 Daten regelmäßig sichern<br />
Automatische Image-Erstellung und Softwareverwaltung<br />
38 Proportionalventile machen Druck<br />
Flexibel mit der Zündschutzart Überdruckkapselung<br />
40 Damit der Funke nicht überspringt<br />
Polyester-Gehäuse schützen <strong>die</strong> Elektronik von<br />
Heizsystemen in Ex-Anwendungen<br />
ARMATUREN, ROHRE, SCHLÄUCHE<br />
46 Tiefkalten Me<strong>die</strong>n eiskalt begegnen<br />
Optimiertes Tieftemperaturventil<br />
48 Ab in <strong>die</strong> Cloud<br />
So verbessern digitale Services <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />
von Antrieben<br />
THERMISCHE VERFAHREN<br />
52 Materialermüdung vermeiden<br />
Plate-and-Shell-Wärmetauscher mit langer Lebensdauer<br />
54 Vom Händler zum Apparatebauer<br />
100 Jahre Will & Hahnenstein<br />
BETRIEBSTECHNIK, BETRIEBSMANAGEMENT<br />
62 Mobile Instandhaltung mit Augmented Reality<br />
Industrie-4.0-Daten nutzbar machen<br />
64 Graphtechnologie in der Prozessindustrie<br />
Smarte Produktionsplanung <strong>für</strong> mehr Profitabilität<br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
68 Dichtungen <strong>für</strong> den Offshore-Bereich<br />
Halten hohen Drücken und extremen Temperaturen<br />
stand<br />
70 Kurzfristig konfiguriert<br />
Ex-geschützter Ersatzmotor <strong>für</strong> Kompressor in der<br />
Erdölförderung<br />
4 <strong>cav</strong> 11-2019
Wir wissen, wie wichtig es ist, in sich<br />
ständig verändernden Märkten seine<br />
Unternehmensprozesse nachhaltig<br />
zu verbessern.<br />
BUSINESSZIEL<br />
<br />
Sie optimieren und automatisieren<br />
Ihre Prozesse, halten gleichzeitig<br />
gesetzliche Bestimmungen ein<br />
und minimieren Ihre Risiken.<br />
52 Materialermüdung<br />
bei Plate-and-Shell-<br />
Wärmetauschern kann<br />
verhindert werden. Das<br />
zeigt Alfa Laval mit der<br />
Duro shell-Baureihe<br />
62 Augmented-Reality-<br />
Anwendungen machen<br />
Industrie-4.0-Daten <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> mobile Instandhaltung<br />
nutzbar. Sie erhöhen<br />
damit <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />
und Effizienz von<br />
Maschinen und Anlagen.<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
18 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />
19 Gewinner Top-Produkt des Monats September<br />
42 PRODUKTE<br />
57 PRODUKTE<br />
66 Partner der chemischen Industrie<br />
72 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />
72 Inserentenverzeichnis<br />
73 Termine<br />
73 Ansprechpartner Redaktion<br />
74 Vorschau<br />
74 Impressum<br />
WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/CHEMIE<br />
Mehr Nachrichten, Fakten, Produkte,<br />
Lösungen rund um <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />
in der chemischen Industrie finden Sie<br />
auf unserem Internet-Portal!<br />
Peter Dietrich<br />
Abteilungsleiter Lösungen und Digitalisierung<br />
Nutzen Sie <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit<br />
unseres Asset Managements<br />
„Unser intelligentes Asset<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der SPS 2019<br />
Halle 4A, Stand 135<br />
Erfahren Sie mehr über unsere Leistungsfähigkeit<br />
beim Thema Asset Management:<br />
www.eh.digital/asset-management<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 5
<strong>cav</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Für <strong>die</strong> Zukunft bestens aufgestellt<br />
FAGUS-GRECON AUF WACHSTUMSKURS<br />
Software <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessmodellierung<br />
SIEMENS ÜBERNIMMT PSE<br />
Bild: Fagus-Grecon<br />
Bild: Evonik<br />
Mit der intelligenten Detektionstechnologie<br />
IDT bietet Fagus-Grecon einen Hochleistungsmelder<br />
an<br />
Der erfolgreiche Geschäftsverlauf der vergangenen<br />
Jahre setzt sich <strong>für</strong> Fagus-Grecon<br />
Greten GmbH & Co. KG nicht nur im Geschäftsjahr<br />
2018, sondern auch in der ersten<br />
Hälfte des Geschäftsjahres 2019 fort. 2018<br />
Bau eines neuen Erdgaskraftwerks<br />
EVONIK BEENDET KOHLESTROMERZEUGUNG IN MARL<br />
Evonik wird im Chemiepark Marl ein neues<br />
hocheffizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />
errichten<br />
Evonik wird im Chemiepark Marl ein neues<br />
hocheffizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />
errichten. Damit senkt der Konzern<br />
seinen CO 2 -Ausstoß um bis zu eine<br />
Million Tonnen pro Jahr. Die direkten jähr -<br />
lichen Treibhausgasemissionen der Anlagen<br />
lag der Umsatz des Unternehmens knapp<br />
7 % über dem Vorjahrsniveau und auch in<br />
<strong>die</strong>sem Jahr rechnet das Unternehmen mit<br />
einem ähnlichen Umsatzwachstum. Für Aufschwung<br />
sorgte auch der in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
vorgestellte neue Melder <strong>für</strong> den Einsatz im<br />
präventiven Brandschutz. Der Melder ist<br />
dank intelligenter Detektionstechnologie in<br />
der Lage z. B. plötzlich auftretendes harm -<br />
loses Fremdlicht von gefährlichen Funken<br />
oder Glimmnestern zu unterscheiden.<br />
Mit der im Septmber 2019 erfolgten Inbetriebnahme<br />
einer weiteren Produktionshalle<br />
stellt Fagus-Grecon auch im Bereich Fertigung<br />
<strong>die</strong> Zeichen konsequent auf Wachstum.<br />
weltweit werden so um fast ein Fünftel reduziert.<br />
Am 30. August 2019 haben Evonik<br />
und der Partner Siemens <strong>die</strong> Verträge <strong>für</strong><br />
den Bau des aus zwei Blöcken bestehenden<br />
Kraftwerks unterzeichnet. Der Baubeginn ist<br />
noch <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Jahr geplant, voraussichtlich<br />
im Jahr 2022 soll <strong>die</strong> hocheffiziente und<br />
hochflexible Anlage, <strong>die</strong> Strom und Dampf<br />
in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, in Betrieb<br />
genommen werden. Ihr Wirkungsgrad<br />
soll bei über 90 % liegen. Das Projektvolumen<br />
liegt im dreistelligen Millionen-Euro-<br />
Bereich. Siemens Gas and Power verantwortet<br />
als Generalunternehmer gemeinsam mit<br />
seinem internen Partner Siemens Financial<br />
Services <strong>die</strong> Planung und Errichtung des<br />
gesamten Kraftwerks einschließlich eines<br />
neuen zentralen Leitstandgebäudes. Evonik<br />
betreibt <strong>die</strong> Anlage im Verbund mit den<br />
bereits vorhandenen Erdgaskraftwerken.<br />
Bild: Siemens<br />
Eckard Eberle, CEO der Business Unit<br />
Process Automation, Siemens AG<br />
Siemens plant <strong>die</strong> Übernahme von Process<br />
Systems Enterprise (PSE), einem Anbieter<br />
von Software und Dienstleistungen <strong>für</strong><br />
hochentwickelte Prozessmodellierung.<br />
PSE bietet modellbasierte Lösungen <strong>für</strong> den<br />
ganzen Anlagenlebenszyklus mit einer einheitlichen<br />
und integrierten Werkzeugpalette<br />
an. Die Technologie beschleunigt Innova -<br />
tionen, verbessert Prozessdesign und<br />
Betriebsabläufe, vereinfacht Forschung und<br />
Entwicklung und verbessert das Risiko -<br />
management.<br />
„Die Kombination hochgenauer, prädiktiver<br />
Modelle und Echtzeit-Prozessdaten spielen<br />
eine zunehmend bedeutende Rolle in der<br />
Digitalisierung der Betriebsabläufe in der<br />
Prozessindustrie. Prozesswissen, das bereits<br />
in der Produkt- und Prozessentwicklung<br />
entsteht, wird in prädiktiven Modellen abgebildet<br />
und dann im Digitalisierungsumfeld<br />
in jedem Schritt des Lebenszyklus wertschöpfend<br />
eingesetzt“, so Eckard Eberle,<br />
CEO der Business Unit Process Automation.<br />
Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft<br />
arbeitet Siemens bereits seit Juni<br />
2018 mit PSE erfolgreich zusammen.<br />
Siemens beabsichtigt nun 100 % des<br />
Stammkapitals von PSE zu erwerben und<br />
dessen Geschäft in <strong>die</strong> Business Unit Process<br />
Automation einzubinden.<br />
IIoT-Plattform <strong>für</strong> intelligente Prozessautomatisierung<br />
SAMSON UND INFRASERV WIESBADEN KOOPERIEREN<br />
Bild: Infraserv Wiesbaden<br />
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen Samson und Infraserv Wiesbaden<br />
in Frankfurt am Main<br />
Samson geht einen weiteren Schritt in Richtung<br />
Industrie 4.0. Der Anbieter von System-<br />
und Produktlösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Steuerung<br />
und Regelung von Me<strong>die</strong>n aller Art<br />
kooperiert mit der Infraserv GmbH Co.<br />
Wiesbaden KG.<br />
Kern der zeitlich nicht befristeten Zusammenarbeit<br />
ist <strong>die</strong> gemeinsame Weiterentwicklung<br />
einer IIoT-Plattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> digital<br />
unterstützte Prozessoptimierung und Anlagensteuerung<br />
<strong>für</strong> mittelständische Industriebetriebe<br />
innerhalb und außerhalb des<br />
Industrieparks in der Metropolregion<br />
Rhein-Main.<br />
Als gemeinsames Pilotprojekt wurde im<br />
Rahmen der strategischen Entwicklungs -<br />
kooperation vereinbart, <strong>die</strong> Prozesse der von<br />
Infraserv Wiesbaden betriebenen biologischen<br />
Wasseraufbereitungsanlage im Industriepark<br />
Kalle-Albert zu optimieren.<br />
6 <strong>cav</strong> 11-2019
Your Global Automation Partner<br />
Alles im Fluss?<br />
Strömungssensoren<br />
<strong>für</strong><br />
Industrie 4.0<br />
Anwenderfreundlich: komfortable Parametrierung mit Quick-Teach, Zugriff auf alle<br />
Parameter per IO-Link 1.1, variables Datenmapping und NPN/PNP-Auto-Detection<br />
Zuverlässig: Fehlervermeidung durch Delta-Flow-Überwachung, höchste Vibrationsund<br />
EMV-Festigkeit, Schutzarten IP6K6K/6K7/6K9K<br />
Einfach: intuitives Be<strong>die</strong>nkonzept über Touchdisplay, Multicolor-Anzeige mit rundum<br />
sichtbaren Schaltpunkt-LEDs<br />
Halle 7, Stand 250<br />
www.turck.de/fs<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 7
<strong>cav</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
BASF macht aus sieben sechs<br />
VORSTAND VERKLEINERT<br />
Erfolgreiche Inbetriebnahme bei DSM Human Nutrition & Health<br />
ERZEUGUNG VON TROCKENEM CHLORWASSERSTOFFGAS<br />
Bild: BASF<br />
Sanjeev Gandhi scheidet zum 31. Dezember<br />
2019 aus dem Vorstand von BASF SE aus<br />
Als Teil der laufenden Effizienzmaßnahmen<br />
bei BASF SE soll der Vorstand zum 1. Januar<br />
2020 von derzeit sieben auf dann sechs<br />
Mitglieder verkleinert werden. Auf eigenen<br />
Wunsch scheidet dabei das Vorstandsmitglied<br />
Sanjeev Gandhi aus dem Unternehmen<br />
aus. Er gehörte dem Vorstand seit Dezember<br />
2014 an und war zuletzt verantwortlich <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Region Asien-Pazifik mit Sitz in Hongkong<br />
sowie <strong>die</strong> Unternehmensbereiche<br />
Petrochemicals und Intermediates. Letzterer<br />
entwickelt, produziert und vermarktet rund<br />
700 Zwischenprodukte, <strong>die</strong> als Ausgangsmaterial<br />
etwa <strong>für</strong> Kunststoffe, Pharmazeu -<br />
tika, Textilien, Wasch- und Pflanzenschutzmittel<br />
<strong>die</strong>nen.<br />
DSM Human Nutrition & Health hat eine<br />
neue Anlage zur Erzeugung von trockenem<br />
Chlorwasserstoffgas am Standort Grenzach-<br />
Wyhlen in Deutschland gebaut und erfolgreich<br />
in Betrieb genommen. Die Anlage<br />
ersetzt eine Anlage aus Borosilikatglas, <strong>die</strong><br />
jedes Jahr aufgrund regelmäßig auftretender<br />
Leckagen diverse Stillstände und hohe<br />
Instandhaltungskosten verursacht hatte.<br />
Mit der neuen Anlage, <strong>die</strong> aus imprägniertem<br />
Graphit besteht, verspricht sich das<br />
Unternehmen deutlich geringere Wartungskosten.<br />
Die komplette Anlage bietet zudem<br />
eine höhere Turn-down-Rate, einen höheren<br />
Auslegungsdruck und damit eine wesentlich<br />
höhere Betriebssicherheit.<br />
Die Verwendung von wasserfreier Salzsäure<br />
ist der Schlüssel zum proprietären Verfahren<br />
von DSM Human Nutrition & Health, um<br />
Nebenreaktionen der Hydrolyse zu vermeiden,<br />
<strong>die</strong> zu einer wesentlich geringeren<br />
Produktionsausbeute führen würden. Die<br />
Hauptkomponenten der neuen Anlage aus<br />
imprägniertem Graphit wurden von<br />
GAB Neumann speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> spezifischen<br />
Anforderungen von DSM Human Nutrition<br />
& Health entwickelt.<br />
Die Anlage erzeugt wasserfreien Chlorwasserstoff<br />
mit deutlich unter 50 ppm Feuchtigkeit<br />
aus 30 bis 35 %iger Salzsäure. Die<br />
Hauptkomponenten der Anlage sind eine<br />
Desportions kolonne, ein in <strong>die</strong>se Kolonne<br />
integrierter Ringnutverdampfer nach dem<br />
Robert-Prinzip, ein ebenfalls integrierter<br />
Bild: GAB Neumann<br />
Alle Wärmetauscher der Anlage<br />
zur Erzeugung von trockenem<br />
Chlorwasserstoffgas sind in<br />
Ringnutbauform ausgeführt<br />
Kopfkondensator mit nachgeschaltetem<br />
Sekundärkondensator mit<br />
anschließendem Gaskühler sowie<br />
ein Flüssigkeitskühler <strong>für</strong> <strong>die</strong> azeotrope<br />
Salz säure.<br />
<strong>cav</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />
Bild: Wacker<br />
Wacker produziert in den<br />
USA pyrogene Kieselsäure<br />
Wacker hat am Standort Charleston<br />
im US-Bundesstaat Tennessee<br />
eine Anlage zur Herstellung<br />
pyrogener Kieselsäure in Betrieb<br />
genommen. Die Anlage besitzt<br />
eine jährliche Produktionskapazität<br />
von 13 000 t. Wacker wird<br />
<strong>die</strong>se Mengen zukünftig sowohl<br />
<strong>für</strong> Verkaufszwecke als auch <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> eigene Silikonproduktion nutzen.<br />
Die Investitionen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
neue Anlage belaufen sich auf<br />
rund 150 Mio. US $.<br />
Vogelsang investiert am<br />
Hauptsitz<br />
Vogelsang hat seinen Hauptsitz<br />
in Essen/Oldb. um eine neue<br />
Bild: Vogelsang<br />
Produktionshalle mit mehr als<br />
4300 m 2 Fläche ausgebaut. In<br />
dem Neubau, ausgerichtet <strong>für</strong><br />
mehr als 30 Bearbeitungszentren<br />
sowie über 40 CNC-Drehmaschinen,<br />
werden <strong>die</strong> Präzisionsbau -<br />
teile <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pumpen, Zerkleinerungstechnik<br />
und Feststoffdosierung<br />
gefertigt. Insgesamt<br />
4 Mio. Euro hat das mittelständische<br />
Familienunternehmen in <strong>die</strong><br />
Kapazitätserweiterung investiert.<br />
Bild: Hosokawa Alpine<br />
Hosokawa Alpine bietet<br />
Gebrauchtmaschinen<br />
Hosokawa Alpine erweitert das<br />
Produktportfolio um den Verkauf<br />
und <strong>die</strong> Vermietung von ge-<br />
brauchten verfahrenstechnischen<br />
Maschinen. Dazu ruft Hosokawa<br />
Alpine den Geschäftsbereich<br />
„Miet- und Gebrauchtmaschinen“<br />
ins Leben. Die Maschinen werden<br />
streng nach Werkskriterien geprüft.<br />
Nur nach erfolgreich bestandenen<br />
Tests erfolgt <strong>die</strong> Auszeichnung<br />
mit dem Hosokawa-<br />
Alpine-Originals-Siegel. Das Angebot<br />
reicht von Kleinstanlagen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung weniger<br />
Gramm Produkt bis hin zu Produktionsanlagen<br />
mit einem<br />
Durchsatz von mehreren Tonnen<br />
pro Stunde. Passt der Kauf einer<br />
Anlage aktuell nicht ins Konzept,<br />
können <strong>die</strong> Maschinenen auch<br />
gemietet werden.<br />
8 <strong>cav</strong> 11-2019
Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasser- und Abwasserbehandlung<br />
BASF VERKAUFT INGE GMBH AN DUPONT<br />
E+H und Telekom kooperieren<br />
5G-MESSGERÄTE<br />
Bild: BASF<br />
Die Inge GmbH entwickelt und produziert<br />
Ultrafiltrationsmembranen zur Aufbereitung<br />
von Trink-, Prozess-, Meer- und Abwasser<br />
BASF und Dupont Safety & Construction<br />
haben eine Vereinbarung unterzeichnet,<br />
wonach <strong>die</strong> BASF ihr Geschäft mit Ultrafiltrationsmembranen<br />
an Dupont verkaufen<br />
wird. Der Verkauf umfasst <strong>die</strong> Anteile an der<br />
Inge GmbH, den internationalen Vertrieb<br />
des Unternehmens, den Hauptsitz und den<br />
Produktionsstandort in Greifenberg sowie<br />
bestimmte geistige Eigentumsrechte, <strong>die</strong><br />
sich derzeit im Besitz der BASF befinden. Finanzielle<br />
Details der Transaktion wurden<br />
nicht bekannt gegeben.<br />
„Das Inge-Team hat <strong>die</strong> Ultrafiltrationsmembrantechnologie<br />
zu einem etablierten<br />
Player auf dem Markt gemacht. Die Synergien<br />
mit BASF sind jedoch sehr begrenzt“,<br />
sagte Anup Kothari, President, Performance<br />
Chemicals, BASF. „Für das Geschäft mit<br />
Ultrafiltrationsmembranen bietet <strong>die</strong> Zugehörigkeit<br />
zu Dupont ein starkes Wertschöpfungspotenzial<br />
und <strong>die</strong> besten Voraussetzungen,<br />
um <strong>die</strong> nächste Wachstumsstufe erreichen<br />
zu können.“ Vorbehaltlich der Genehmigung<br />
durch <strong>die</strong> zuständigen Behörden<br />
wird der Abschluss Ende 2019 erwartet.<br />
Watson-Marlow stärkt Kunden<strong>die</strong>nst in Deutschland<br />
NEUES SERVICECENTER FÜR SCHLAUCHPUMPEN<br />
Watson-Marlow Fluid Technology Group<br />
(WMFTG) hat in Rommerskirchen ein neues<br />
Servicecenter in Betrieb genommen. In<br />
der Werkstatt bietet Watson-Marlow seinen<br />
Kunden in Deutschland <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schlauchpumpen<br />
des Geschäftsbereiches Watson-<br />
Marlow Pumps ab sofort umfangreiche<br />
Diagnose- und Reparaturservices. Die Reparaturen<br />
der Sinus pumpen des Geschäftsbereiches<br />
Maso Sine werden weiterhin am<br />
Produktionsstandort in Ilsfeld durchgeführt.<br />
„Dadurch und durch den neuen, kürzlich<br />
bezogenen, größeren Standort in Rommerskirchen<br />
bot sich uns <strong>die</strong> Möglichkeit, ein<br />
Servicecenter vor Ort zu gründen,“ erläutert<br />
Hans-Peter Jacob, Geschäftsführer der<br />
deutschen Vertriebsniederlassung Watson-<br />
Marlow GmbH.<br />
Bild: Endress+Hauser<br />
Endress+Hauser möchte Feldgeräte mit<br />
Mobilfunk-Modulen ausstatten und mit<br />
5G-Netzwerken verbinden<br />
Die Deutsche Telekom bietet mit ihren Campus-Netzen<br />
eine Infrastruktur <strong>für</strong> <strong>die</strong> smarte<br />
Fabrik von Morgen an. Gemeinsam mit Partnern<br />
aus der Industrie will sie das 5G-Ökosystem<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Industrie weiter ausbauen. In<br />
der Prozessautomatisierung kooperiert <strong>die</strong><br />
Telekom dazu mit Endress+Hauser. Ziel der<br />
Kooperation ist <strong>die</strong> Entwicklung gemein -<br />
samer Angebote im Bereich der Mess- und<br />
Automatisierungstechnik <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozess -<br />
industrie.<br />
Endress+Hauser möchte Feldgeräte mit<br />
Mobilfunk-Modulen ausstatten und bei bestehenden<br />
Anlagen über neu entwickelte<br />
Hart-Gateways mit 5G-Netzwerken verbinden.<br />
Dadurch kann eine große Zahl von<br />
Messgeräten parallel und in Echtzeit eine<br />
Fülle von Prozess- und Gerätedaten übertragen.<br />
Diese lassen sich beispielsweise in<br />
Cloud-Anwendungen <strong>für</strong> eine vorausschauende<br />
Wartung verfahrenstechnischer Anlagen<br />
auswerten.<br />
AUTOMATISCH<br />
DIE BESTE LÖSUNG:<br />
IS1+ REMOTE I/O<br />
DER MASSSTAB IN DER PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />
R. STAHL ist der internationale Marktführer bei Remote I/O-Systemen <strong>für</strong> Zone 1 und Zone 2 <strong>–</strong> kein Wunder, denn wir haben <strong>die</strong>se<br />
Technologie mit 30 Jahren Erfahrung perfektioniert. IS1+ ist <strong>die</strong> neueste Generation <strong>die</strong>ser Evolution. Rundum kompatibel, flexibel<br />
und zukunftssicher <strong>für</strong> nahezu alle Aufgaben in der <strong>Prozesstechnik</strong>.<br />
Besuchen Sie uns auf der SPS Messe in Nürnberg: Halle 7, Stand 170. Erfahren Sie mehr: r-stahl.com/rio-de<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 9
<strong>cav</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Bilder: AK-PAT<br />
Prof. Dr. Christoph Herwig von der TU Wien ist Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises Prozessanalytik<br />
Arbeitskreis Prozessanalytik feiert 15-jähriges Bestehen<br />
Hersteller, Anwender und<br />
Forscher im Trialog<br />
Der AK-PAT ist ein Arbeitskreis der Fachgruppe Analytische Chemie der GDCh und<br />
arbeitet eng mit der Dechema zusammen. Er wurde vor 15 Jahren gegründet, das<br />
Netzwerk zählt heute rund 350 Mitglieder. Über Schwerpunkte, Trends und das<br />
Herbstkolloquium sprachen wir mit dem Vorstandsvorsitzenden des Arbeitskreises<br />
Prozessanalytik Prof. Dr. Christoph Herwig von der TU Wien.<br />
Herr Prof. Herwig, der jährliche Höhepunkt, das Herbstkolloquium<br />
des AK-PAT, steht kurz bevor. Wann findet <strong>die</strong> Veranstaltung<br />
statt und worauf können sich <strong>die</strong> Besucher freuen?<br />
Prof. Herwig: Der Trialog des Arbeitskreises Prozessanalytik zwischen<br />
Herstellern, Anwendern und Forschern findet in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
bereits zum 15. Mal statt. PAT-Interessierte treffen sich vom 25. bis<br />
27. November bei der Evonik in Marl. Themenschwerpunkt ist <strong>die</strong>ses<br />
Jahr <strong>die</strong> Prozessanalytik in der industriellen Anwendung: Innovative<br />
Prozessanalytik als zentrales Element im Produktlebenszyklus. Das<br />
Herbstkolloquium umfasst Vorträge von Forschern und industriellen<br />
Anwendern, aber auch moderierte Round-Table-Diskussionen, zu<br />
denen jeder beitragen kann. Fragen und Kommentare zu den Vorträgen<br />
können am Ende vorgebracht oder auch online (Slido) per<br />
Smartphone direkt während des Vortrages gestellt werden.<br />
Gibt es weitere Highlights auf der Veranstaltung?<br />
Prof. Herwig: Ein Highlight ist sicherlich <strong>die</strong> Poster-Ausstellung<br />
und der Poster-Slam. Jungforscher stellen ihre wissenschaftlichen<br />
Arbeiten in kürzester Zeit und hintereinander weg auf dem Podium<br />
vor. Die Poster sind an den beiden Veranstaltungstagen in einer Ausstellung<br />
zu sehen und können mit den Vortragenden diskutiert werden.<br />
Am Ende der Veranstaltung gibt es dann eine Preisverleihung.<br />
Ebenso verleihen wir bei der Abendveranstaltung unseren „Prozessanalytik<br />
Award“ an <strong>die</strong> beste akademische Arbeit in <strong>die</strong>sem Jahr.<br />
Die Prozessanalysentechnik ist international. Findet denn auch ein<br />
Austausch auf europäischem Niveau statt?<br />
Prof. Herwig: Ja, natürlich. Auch der europaweite Trialog wird vom<br />
AK Prozessanalytik betrieben. Gemeinsam mit den europäischen Organisationen<br />
der Prozessanalytik organisieren wir federführend alle<br />
drei Jahre <strong>die</strong> Konferenz Europact. Sie findet <strong>die</strong>smal vom 18. bis<br />
zum 20. Mai 2020 in Kopenhagen statt. Diese Veranstaltung inklu<strong>die</strong>rt<br />
über <strong>die</strong> Prozessanalytik hinaus auch den Bereich der Prozesskontrolle.<br />
Das ist einzigartig in Europa. 2020 werden <strong>die</strong> zukünftigen<br />
Herausforderungen der Prozessanalytik in den Dimensionen<br />
„Prozessanalytik im realen Produktionsumfeld“, „Von Daten zur<br />
10 <strong>cav</strong> 11-2019
Auf dem Herbstkolloquium des AK-PAT, <strong>die</strong> 13. Veranstaltung fand beispielsweise<br />
bei Festo in Esslingen statt, werden viele interessante Themen<br />
erörtert und vertieft<br />
Bei der traditionellen Postersession des AK-PAT haben junge Forscher <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen<br />
Prozessüberwachung, Prozesskontrolle und Optimierung“ und<br />
„Innovative PAT-Messtechniken“ abgebildet.<br />
Vor 15 Jahren noch ein Außenseiter, ist <strong>die</strong> Prozessanalytik heute<br />
ein zentraler Faktor im Produktlebenszyklus. Wie sehen Sie <strong>die</strong><br />
Rolle des AK-PAT?<br />
Prof. Herwig: Wir verstehen uns eigentlich nicht als Spezialthema<br />
innerhalb der analytischen Chemie, wir, <strong>die</strong> Prozessanalytiker, sind<br />
nicht <strong>die</strong> Spezialisten der Spezialisten. Es geht vielmehr darum, <strong>die</strong><br />
analytischen Wissenschaften in ihrer Vielfalt von analytischen Methoden<br />
und Verfahren in den ingenieurwissenschaftlich-technischen<br />
Kontext der Prozesssteuerung und -führung einzubringen und zu<br />
vernetzen. So finden zum Beispiel <strong>die</strong> im Labor seit Langem etablierten<br />
Verfahren wie <strong>die</strong> NMR-Spektroskopie oder <strong>die</strong> Laserspektroskopie<br />
den von pH-Sonden und Infrarot-Spektrometern geebneten Weg<br />
„Die Prozessanalytik ist dynamischer denn<br />
je. Neue analytische Verfahren sind in der<br />
Entwicklung und <strong>die</strong> bestehenden Laborverfahren<br />
werden prozesstauglich gemacht.“<br />
in <strong>die</strong> Prozesslandschaft. Weitere aktuelle Themen der Grundlagenforschung<br />
werden mit Sicherheit ebenfalls bald Einzug in <strong>die</strong> Prozessanalytik<br />
halten. Sie stehen auch <strong>die</strong>ses Jahr im Mittelpunkt unseres<br />
Herbstkolloquiums.<br />
Wie würden Sie <strong>die</strong> Prozessanalysentechnik selbst gerade charakterisieren?<br />
Prof. Herwig: Die Prozessanalytik ist dynamischer denn je. Neue<br />
analytische Verfahren wie etwa <strong>die</strong> Quantensensorik sind in der Entwicklung<br />
und <strong>die</strong> bestehenden, anspruchsvollen Laborverfahren wie<br />
NMR werden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anforderungen der Prozessanalytik tauglich gemacht.<br />
Die Prozessanalytik wird dadurch präziser, selektiver und<br />
schneller <strong>–</strong> vor allem aber robuster. Hinzu gesellen sich <strong>die</strong> Möglichkeiten,<br />
deren Realisierung wir von der Digitalisierung erwarten: einheitliche<br />
Kommunikation, selbstüberwachende Systeme, vorausschauende<br />
Wartung, mehr relevante Information und nicht zuletzt<br />
robuste Prozesskontrolle auf Basis von künstlicher Intelligenz.<br />
Wenn Sie das Thema Digitalisierung ansprechen: Was kann man<br />
von der Prozessanalysentechnik zukünftig erwarten?<br />
Prof. Herwig: Themen wie digitale Zwillinge, künstliche Intelligenz<br />
und das Deep Learning entfalten eine erhebliche Dynamik und erschließen<br />
Wissen über tiefere Zusammenhänge in den Prozessen.<br />
Neuartige Sensorkonzepte, basierend auf miniaturisierten Bauelementen<br />
aus dem IT-Bereich (z. B. leistungsstarke „embedded“ Prozessoren,<br />
Raspberry 4.0, 5G-Datenübertragung), senken <strong>die</strong> Kosten<br />
auch <strong>für</strong> einfache Sensoren drastisch und lassen einen Abbau der<br />
Hemmschwelle bei der Beschaffung und Implementierung von Prozesssensoren<br />
erwarten. Plug-in-Software <strong>für</strong> Smartphones und Tablets<br />
macht <strong>die</strong> Information an den Orten verfügbar, an denen sie gebraucht<br />
wird. Der heute noch z. T. erhebliche Aufwand <strong>für</strong> <strong>die</strong> physische<br />
Beschaffung der Information entfällt dann fast gänzlich.<br />
Das sind sehr viele Ansatzpunkte, <strong>die</strong> Prozessanalysentechnik in<br />
Zukunft positiv zu gestalten. Welche Schwerpunkte bearbeitet der<br />
Arbeitskreis davon aktuell?<br />
Prof. Herwig: Ein Schwerpunkt, an dem wir gerade arbeiten, sind<br />
smarte Sensoren. Sie messen mehrere Messgrößen, kalibrieren und<br />
optimieren sich selbst, sind leicht in Anlagen zu integrieren und erhalten<br />
ihren Betrieb selbstständig. Eine solche Prozessintelligenz ist<br />
dazu geeignet, aus den multisensorischen und multivariaten Messdaten<br />
übergeordnete Informationen zu generieren. Dies ermöglicht eine<br />
flexible, aber zielgenaue prädikative Prozessführung, <strong>die</strong> Einflüsse<br />
von Schwankungen der Prozessumgebung begegnen kann. Uns beschäftigen<br />
aktuell Fragen, wie zum Beispiel eine Selbstkalibrierung<br />
erreicht und wie das Lebenszyklusmanagement zum Erhalt eines validen<br />
Messsystems durch den Anwender gesichert werden kann.<br />
Gibt es weitere Schwerpunkte?<br />
Prof. Herwig: Bei dem, was wir in der Prozessanalysentechnik tun,<br />
drängt sich natürlich schnell <strong>die</strong> Frage auf, wie solche PAT-Systeme<br />
konsistent in Automatisierungskonzepten vernetzt werden können.<br />
D. h., wir fokussieren uns nicht allein auf <strong>die</strong> Erfassung von physi -<br />
kalischen und chemischen Messgrößen oder das Verständnis der<br />
Prozesse, sondern befassen uns auch intensiv mit flexibilisierten<br />
Automatisierungskonzepten, Kontrollkonzepten und Prozesstopo -<br />
logien, und zwar von der Versuchsplanung bis hin zu einer modellund<br />
datengetriebenen Prozessführung. Wichtig ist, alle Interessierten<br />
im Trialog mitzunehmen. Daher haben wir zum Beispiel<br />
Ad-hoc-Arbeitskreise gegründet, wo wir zu einzelnen Themen,<br />
wie gegenwärtig zu Smart Labs und Prozesskontrollstrategien mittels<br />
digitalen Zwillingen, Definitionen und Fallbeispiele erarbeiten<br />
und publizieren.<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 11
<strong>cav</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Der letzte Punkt bedarf sicherlich eines intensiven Austausches<br />
mit den Automatisierern?<br />
Prof. Herwig: Ja, das ist <strong>für</strong> uns als Arbeitskreis Prozessanalysentechnik<br />
ein wichtiges Anliegen. Mehr noch: Wir verstehen uns als<br />
Arbeitskreis, der <strong>die</strong> Themenführerschaft in der Prozessanalytik innehat,<br />
und Kommunikation ist uns sehr wichtig. Der Austausch der<br />
PAT-Gemeinde mit anderen Disziplinen ist unbedingt erforderlich,<br />
um das vorhandene Potenzial der Prozessanalytik effektiv <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Prozesse zu nutzen. Durch den gelebten Trialog erreichen wir <strong>die</strong>sen<br />
Austausch hervorragend.<br />
AK-PAT:<br />
WAS TUN DIE EIGENTLICH?<br />
Jungakademiker wie Simon Kern von der Bundesanstalt<br />
<strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung (BAM) bringen<br />
etablierte Labormethoden wie <strong>die</strong> NMR-Spektroskopie in<br />
den Prozess<br />
Der Arbeitskreis Prozessanalytik ist Vermittler zwischen Herstellern,<br />
Anwendern und Forschern<br />
Der Arbeitskreis Prozessanalytik ist ein Zusammenschluss<br />
von Einzelpersonen, der als Arbeitskreis der<br />
Fachgruppe Analytische Chemie in der Gesellschaft<br />
Deutscher Chemiker (GDCh) verortet ist. Gleichzeitig<br />
pflegt er eine enge fachliche Anbindung an <strong>die</strong> Fachgruppe<br />
Prozess-, Apparate- und Analysentechnik in der<br />
Dechema. Aus <strong>die</strong>sen Gremien kommen technische Konzepte,<br />
Empfehlungen und Good Practices, vor allem aber<br />
auch Standardisierung in sehr systematischer Arbeit.<br />
Der Arbeitskreis AK-PAT bietet Industrieanwendern,<br />
Geräteherstellern, Anwendern der Prozessanalytik und<br />
Forschern im Bereich der Prozessanalytik ein Forum und<br />
eine Wissensplattform im deutschsprachigen Raum.<br />
Gleichzeitig soll das Forum auch Schnittstelle zu internationalen<br />
Organisationen auf dem Gebiet der Prozessanalytik<br />
sein.<br />
Für seine Themenführerschaft in der DACH-Region verbindet<br />
der AK-PAT Fachleute aus den drei Sektoren Forscher,<br />
Anwender und Hersteller im Trialog und bildet<br />
daraus ein fachkundiges Netzwerk mit Community-Charakter.<br />
Das ermöglicht einen professionellen Einstieg in<br />
das Thema, insbesondere auch <strong>für</strong> Junganalytiker.<br />
Der Arbeitskreis befasst sich mit neuen, prozessanalytischen<br />
Technologien, <strong>die</strong> zeitlich vor den Themen der<br />
Gremienarbeit angesiedelt sind, und tauscht zudem Betriebserfahrung<br />
und Lernprozesse aus. Standards, Empfehlungen<br />
und Good Practice hingegen werden in Gremien<br />
erarbeitet.<br />
www.arbeitskreis-prozessanalytik.de<br />
Ein anderes Thema: Jungakademiker liegen Ihnen besonders am<br />
Herzen. Was tut der AK-PAT, um <strong>die</strong> Nachwuchsforscher auf das<br />
Thema PAT vorzubereiten?<br />
Prof. Herwig: Jungakademiker werden ja nicht geboren, sondern<br />
ausgebildet und finden so ihren Weg in <strong>die</strong> PAT-Gemeinde. Wir fördern<br />
den jungen Nachwuchs und haben da<strong>für</strong> ein spezielles Forum<br />
entwickelt: das Doktorandenseminar. Es bereitet Jungakademiker<br />
auf <strong>die</strong> spätere wissenschaftliche Arbeit in einer PAT-Abteilung vor.<br />
Im Doktorandenseminar wird <strong>die</strong> eigene Arbeit im Kreis von<br />
Gleichgesinnten kommuniziert und diskutiert und durch Feedback<br />
mit Querverbindungen angereichert. Man könnte auch sagen: Hier<br />
wird der Austausch geübt. Fachlich tiefgehende Vorträge von Praktikern<br />
aus der Industrie tragen dazu bei. Übungen zu Kreativitätstechniken<br />
und zur Ideenentwicklung, Design Thinking zum Beispiel,<br />
vermitteln Arbeitstechniken, <strong>die</strong> in der Industrie geschätzt<br />
werden.<br />
Und das trägt Früchte?<br />
Prof. Herwig: Aber ja. So mancher angehende Analytiker trägt auf<br />
dem jährlichen Kolloquium des AK-PAT seine Arbeit in einem Poster-Slam<br />
vor, diskutiert sie mit den Teilnehmenden und gewinnt<br />
Kontakte. Und der eine oder andere Jungakademiker wird später<br />
selbst Trialog-Partner oder geht als Vertreter der jungen Analytiker in<br />
den Vorstand des AK-PAT. Wir sind stolz, dass wir <strong>die</strong> Junganalytiker<br />
auch im Vorstand gleichberechtigt vertreten haben. So lernen wir<br />
auch viel von den Junganalytikern über heutig anzuwendende Technologien.<br />
Also eigentlich leben wir einen Quattrolog.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: AK-PAT<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE<br />
DR. BERND RADEMACHER<br />
Redakteur<br />
12 <strong>cav</strong> 11-2019
3. Dezember 2019<br />
Industriepark Höchst<br />
Alte Färberei, Frankfurt<br />
Zukunftsthemen <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische<br />
und pharmazeutische Industrie<br />
Jetzt<br />
anmelden!<br />
Die Vorträge von Referenten renommierter Unternehmen<br />
beschäftigen sich u.a. mit folgenden Themen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Profitieren Sie vom Networking mit Kollegen und<br />
sichern Sie sich einen wertvollen Informationsvorsprung.<br />
Infos und Anmeldung unter:<br />
www.innovationsforum-chemieproduktion.de<br />
Fragen? <strong>–</strong> Ihr Kontakt:<br />
Tatjana Sellenthin, tatjana.sellenthin@konradin.de<br />
Wir empfehlen eine frühzeitige Anmeldung,<br />
da <strong>die</strong> Anzahl der Plätze begrenzt ist.<br />
In guter Gesellschaft <strong>–</strong> unsere Partner 2019<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 13
Programm<br />
09:00 <strong>–</strong> 09:45 Uhr Eintreffen und Registrieren der Gäste<br />
09:45 <strong>–</strong> 10:00 Uhr Begrüßung der Gäste durch Günter Eckhardt, Chefredakteur <strong>cav</strong>, Konradin-Verlag,<br />
und Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer Infraserv Höchst<br />
10:00 <strong>–</strong> 10:30 Uhr Keynote 1: Digitalisierung auf dem Vormarsch <strong>–</strong> wo bleibt der Mensch? Prof. Armin Grunwald, ITAS und TAB<br />
Moderation<br />
Günter Eckhardt, Chefredakteur<br />
Vortragssaal 1 Vortragssaal 2<br />
Moderation<br />
Sabine Koll, Redakteurin<br />
10:45 <strong>–</strong> 11:15 Uhr Industrie 4.0 und Digitalisierung in<br />
der Industrie <strong>–</strong> Zeit <strong>für</strong> Lösungen<br />
Dr. Thomas Paulus, KSB<br />
10:45 <strong>–</strong> 11:15 Uhr Modulare Automation <strong>–</strong> mittels MTP Flexibilität<br />
gewinnen und Aufwände reduzieren<br />
Lukas Dökel, Wago Kontakttechnik<br />
11:15 <strong>–</strong> 11:30 Uhr<br />
Kaffeepause <strong>–</strong> Zeit <strong>für</strong> Networking<br />
11:30 <strong>–</strong> 12:00 Uhr Die Digitalisierung ist in der<br />
Pumpentechnik angekommen<br />
Peter Schwarz, Grundfos<br />
12:00 <strong>–</strong> 12:30 Uhr Digitalisierung im Brownfield:<br />
Ein Beispiel an der IGR-Industrie-4.0-<br />
Demoanlage mit dem mobilen<br />
Energiedaten-Management von Wago<br />
Lukas Dökel, Wago Kontakttechnik,<br />
Ronny Becker, Bilfinger Maintenance<br />
11:30 <strong>–</strong> 12:00 Uhr Schüttgüter in Ex-Atmosphären<br />
sicher dosieren<br />
Andreas Kühn, Ebro Armaturen<br />
12:00 <strong>–</strong> 12:30 Uhr Auswahl der richtigen<br />
Druckentlastungssysteme <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> chemische Industrie<br />
Michael Hüske, Rembe Safety + Control<br />
12:30 <strong>–</strong> 13:30 Uhr<br />
Mittagspause <strong>–</strong> Zeit <strong>für</strong> Networking<br />
13:30 <strong>–</strong> 14:00 Uhr Keynote 2: Künstliche Intelligenz gegen natürliche Dummheit Thorsten Pötter, Samson<br />
14:00 <strong>–</strong> 14:30 Uhr Zustandsbasierte Instandhaltung<br />
<strong>für</strong> den Antriebsstrang<br />
Tobias Schmidt, ABB Automation Products<br />
14:00 <strong>–</strong> 14:30 Uhr Erzeugung von formstabilen<br />
und staubfreien Pastillen<br />
Ulrich Nanz, Wolfgang Kamps, Ipco Germany<br />
14:30 <strong>–</strong> 15:00 Uhr<br />
Kaffeepause <strong>–</strong> Zeit <strong>für</strong> Networking<br />
15:00 <strong>–</strong> 15:30 Uhr Betriebskosten bei Exzenterschneckenpumpen<br />
senken <strong>–</strong> der richtige Antrieb hilft<br />
Markus Kutny, Bauer Gear Motor<br />
15:30 <strong>–</strong> 16:00 Uhr Maintenance Intelligence<br />
mit digitalen Tools<br />
Dirk Bestehorn, Oliver Dörr, Infraserv<br />
Höchst <strong>Prozesstechnik</strong><br />
16:00 <strong>–</strong> 16:30 Uhr Digitale interaktive Dokumentenund<br />
Anlagentrainings 4.0<br />
Matthias Pütz, Provadis<br />
15:00 <strong>–</strong> 15:30 Uhr Düsentechnik <strong>für</strong> Gaswäsche und Co.<br />
Sebastian Rohacz, Lechler<br />
15:30 <strong>–</strong> 16:00 Uhr Vom Contractor zum Demand-Side-Manager<br />
Axel Müller-Wennekers, Engie Deutschland<br />
16:00 <strong>–</strong> 16:30 Uhr N.N.<br />
16:30 <strong>–</strong> 17:00 Uhr<br />
Verlosung und Verabschiedung der Gäste<br />
14 <strong>cav</strong> 11-2019
<strong>cav</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
IGR-Erfahrungsaustausch Technik 2019<br />
Technisches Wissen richtig<br />
managen<br />
Auf dem IGR-Erfahrungsaustausch Technik in Mörfelden-Walldorf diskutierten Ende<br />
September mehr als 140 Fachleute aus Mitgliedsunternehmen und -verbänden über<br />
<strong>die</strong> Herausforderungen einer digitalisierten Produktion. Martin Rauser, Vorstandsvorsitzender<br />
der IGR, betonte bei der Begrüßung, wie sehr Digitalisierung und<br />
Chemie 4.0 Produktion und Geschäftsmodelle veränderten. Um <strong>die</strong>s gut meistern<br />
zu können, sei der Know-how-Transfer entscheidend.<br />
Bild: IGR<br />
Goldene DIN-Ehrennadel <strong>für</strong> Anne-Christine Bern, v. l. n. r.: Dr. Hans-Jürgen Henkel (IGR),<br />
Martin Rauser (IGR), Anne-Christine Bern (Siemens) und Dr. Hartmut Strauss (DIN)<br />
Wie können wir den Transfer von Wissen<br />
sicherstellen? Dies war schon vor über zehn<br />
Jahren <strong>die</strong> zentrale Frage <strong>für</strong> <strong>die</strong> IGR (Interessengemeinschaft<br />
Regelwerke Technik<br />
e. V.) und und ein wichtiger Grund <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Gründung des Vereins. Heute zählt er bereits<br />
31 Mitglieder und weitet sich auch über<br />
den Industriepark Hoechst hinaus aus. Alle<br />
zwei Jahre treffen sich <strong>die</strong> Mitglieder zu einem<br />
zweitägigen Erfahrungsaustausch, <strong>die</strong>ses<br />
Mal unter dem Motto „Technisches Wissensmanagement<br />
in der Prozessindustrie“.<br />
Am ersten Tag der Veranstaltung ging es unter<br />
anderem um Strategien zur Nachrüstung<br />
von Industrie 4.0 <strong>für</strong> Brownfield-Anlagen.<br />
Die Prozessindustrie sucht, z. B. <strong>für</strong> den<br />
Ethernet-Standard, noch nach einer optimalen<br />
Zweidraht-Lösung, während in der Fertigungsindustrie<br />
bereits 30 verschiedene<br />
echtzeitfähige Produkte zum Vernetzen von<br />
Daten erhältlich sind. In seinem Vortrag betonte<br />
ein Referent, dass Daten ohne Kontext<br />
wertlos seien und Kontext Standards brauche.<br />
Der digitale Zwilling einer Anlage sei<br />
nur nützlich, wenn er <strong>die</strong> Gesamtheit der<br />
Anforderungen abbilde. Additive Fertigung<br />
als neuer Impulsfaktor und der Wandel der<br />
Arbeitswelt durch <strong>die</strong> zunehmende Digitalisierung<br />
waren weitere Fokusthemen.<br />
Am zweiten Tag gab es Vorträge und Diskussionen<br />
zu den vier Themenfeldern der IGR-<br />
Kompetenzcenter: EMR-Technik, Mechanik<br />
& Verfahrenstechnik, Prozesssicherheit und<br />
Werkstofftechnik. EMR-Themen beschäftigten<br />
sich mit der Einführung der neuen VDI/<br />
VDE 2180 <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung und den Betrieb<br />
von PLT-Sicherheitseinrichtungen in Prozessanlagen,<br />
<strong>die</strong> Stördatenauswertung aus<br />
Sicht der funktionalen Sicherheit, Cyber-Security,<br />
automatisierte Rückdokumentation<br />
bei Gerätetausch und <strong>die</strong> 5G-Technologie.<br />
Im Bereich Mechanik & Verfahrens- und der<br />
Werkstofftechnik ging es unter anderem um<br />
Armaturenklassen in neuen europäischen<br />
EN-Rohrklassen-Systemen, <strong>die</strong> Herstellung<br />
von Auffangräumen und Dichtflächen in Lager-<br />
und Produktionsstätten.<br />
Im Rahmen der Veranstaltung erhielt Anne-<br />
Christine Bern, Mitarbeiterin des IGR-Mitgliedsunternehmens<br />
Siemens AG und tätig<br />
im Kompetenzcenter Mechanik und Verfahrenstechnik<br />
eine besondere Auszeichnung.<br />
Dr. Hartmut Strauss, Mitglied des DIN-Vorstandes,<br />
überreichte ihr <strong>die</strong> goldene DIN-<br />
Ehrennadel <strong>für</strong> den herausragenden und<br />
jahrzehntelangen Einsatz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Normung<br />
unter anderem von Flanschverbindungen,<br />
von Symbolen <strong>für</strong> Fließbilder in Prozessanlagen<br />
und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung der TA-Luft.<br />
Zwischen den Vorträgen hatten <strong>die</strong> Teilnehmenden<br />
ausgiebig Zeit, sich auszutauschen<br />
und <strong>die</strong> Vortragsthemen zu diskutieren. Dr.<br />
Hans-Jürgen Henkel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender,<br />
betonte in <strong>die</strong>sem Kontext<br />
das Grundprinzip der IGR: Der Verein<br />
helfe „den Mitgliedern, sich gegenseitig zu<br />
helfen“. Jedes Mitglied leiste einen Teil der<br />
Arbeit, erhalte aber alle Ergebnisse. Etwa<br />
350 Fachleute engagieren sich derzeit in der<br />
IGR <strong>für</strong> nachhaltiges Wissensmanagement<br />
und da<strong>für</strong>, dass ca. 4000 technische Regelwerke<br />
aktiv entwickelt und verfolgt werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: IGR<br />
AUTOR:<br />
DR. JOHANNES<br />
JOCHUM<br />
Fachredakteur<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 15
<strong>cav</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Intelligenter Prozessknoten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie<br />
Krohne und Samson<br />
gründen Joint Venture<br />
In einer spannenden und gleichermaßen unterhaltsamen Präsentation haben Krohne<br />
und Samson in Frankfurt am Main das Joint Venture Focus-on vorgestellt. Focus-on<br />
wurde von den beiden Unternehmen eigens zur Entwicklung, Produktion und<br />
Vermarktung autonomer Aktoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie 4.0 gegründet. Gekrönt<br />
wurde <strong>die</strong> Veranstaltung durch <strong>die</strong> Enthüllung einer neuen Ventilgeneration, <strong>die</strong><br />
Ventil- und Messtechnik mit Diagnose- und Regelfunktionen in einem Gerät vereint.<br />
Bilder: Samson<br />
Die CEOs Stephan Neuburger, Krohne, und<br />
Dr. Andreas Widl, Samson, (v. l. n. r) stellten<br />
in Frankfurt am Main da gemeinsame Joint<br />
Venture Focus-on vor<br />
André Boer, General Manager, Krohne (links), und Kavreet Bhangu, Managing Director,<br />
Focus-on (rechts), enthüllen den intelligenten Prozessknoten. Er vereint Ventil- und<br />
Messtechnik samt Diagnosefunktionen in einem Gerät.<br />
Die Kombination aus Prozessinstrumentierung<br />
und -regelung, <strong>die</strong> im September<br />
2019 in Frankfurt offiziell vorgestellt wurde,<br />
bezeichnen <strong>die</strong> Entwicklungspartner<br />
Krohne und Samson als weltweit ersten intelligenten<br />
Prozessknoten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie.<br />
„Diese Komponente wird <strong>die</strong> Fließbilder<br />
in der Verfahrenstechnik verändern“,<br />
eröffnete Dr. Thomas Tauchnitz, der als<br />
Ehrengast und Moderator der Veranstaltung<br />
geladen war, <strong>die</strong> gemeinsame Pressekonferenz<br />
von Samson und Krohne in Frankfurt<br />
am Main. Und er wird vermutlich recht behalten:<br />
Getrieben von der Aufgabe, Digitalisierung<br />
und Vernetzung von Komponenten<br />
voranzutreiben, um auch weiterhin am<br />
Markt <strong>die</strong> Nase vorn zu haben, entstand <strong>die</strong><br />
Idee Ventil und Messtechnik zu integrieren.<br />
Innovation gemeinsam gestemmt<br />
Der Ausbau zur strategischen Partnerschaft<br />
in der Prozessinstrumentierung und <strong>die</strong><br />
Gründung eines gemeinsamen Unternehmens<br />
wurde von den CEOs Dr. Andreas<br />
Widl, Samson, und Stephan Neuburger,<br />
Krohne, initiiert: „Im Zeitalter der Digitalisierung<br />
kann man große Innovationen nur<br />
gemeinsam stemmen“, zeigt sich Widl<br />
überzeugt. „Hier kooperieren zwei Partner<br />
vertrauensvoll und auf Augenhöhe.“ „Wir<br />
haben unsere Ideen zusammengeführt und<br />
daraus ist Focus-on entstanden, das mit dem<br />
intelligenter Prozessknoten als erstem Produkt<br />
unsere innovativen Ansätze zur dezentralen<br />
Regelung und zur vorausschauenden<br />
Wartung bündelt“, ergänzt Neuburger.<br />
16 <strong>cav</strong> 11-2019
„Kooperation basiert auf gemeinschaftlichen<br />
Werten und Vertrauen und genau <strong>die</strong>ses<br />
Vertrauen hat dazu geführt, dass wir<br />
heute hier stehen.“ Wie gut <strong>die</strong> gemeinschaftlichen<br />
Werte harmonieren können,<br />
zeigt das erste Produkt des von Krohne und<br />
Samson eigens da<strong>für</strong> gegründeten Joint Ventures<br />
Focus-on. Samson und Krohne haben<br />
damit mal wieder <strong>die</strong> Nase vorn.<br />
Zu gleichen Teilen beteiligt<br />
Krohne und Samson sind an dem Unternehmen<br />
Focus-on, dessen Sitz sich in Dordrecht<br />
in den Niederlanden befindet, zu gleichen<br />
Teilen beteiligt. Es soll fortan autonome<br />
Aktoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie 4.0 entwickeln,<br />
produzieren und vermarkten. Die Basis<br />
<strong>für</strong> Focus-on bildet <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
der beiden Unternehmen, <strong>die</strong> seit über 25<br />
Jahren weltweit in verschiedenen Projekten<br />
und Veranstaltungen gemeinsam auftreten.<br />
Die technologische Motivation zur Entwicklung<br />
des Moduls erläutert Dr. Thomas<br />
Steckenreiter, CTO, Samson: „Mit Focus-on<br />
gehen wir einen entscheidenden Schritt in<br />
Richtung der autonomen Fabrik, <strong>die</strong> autonom<br />
produziert und sich autonom optimiert.“<br />
„Die adaptive Regelfunktion zu entwickeln<br />
war nur ein erster Schritt, viel<br />
wichtiger bleibt <strong>die</strong> Integration von Diagnosefunktionalitäten<br />
und künstlicher Intelligenz“,<br />
ergänzt Dr. Attila Bilgic, sein CTO<br />
Counterpart bei Krohne. „Unser autonomer<br />
Aktor kennt seinen aktuellen Zustand, kann<br />
zukünftige Zustände vorhersagen, er ist<br />
lernfähig und kann sich an Applikationen<br />
adaptieren.“<br />
Drei Funktionen vereint<br />
Der intelligente Prozessknoten vereint drei<br />
Funktionen: Sensorik, Aktorik und Regelung.<br />
Das Modul misst den Durchfluss in einer<br />
Rohrleitung mittels Ultraschall und regelt<br />
seine Ventilfunktion eigenständig entsprechend<br />
der vorgegebenen Sollwerte. Die<br />
Sensordaten werden dazu direkt im Gerät<br />
verarbeitet und <strong>die</strong> aktuellen modellierten<br />
Werte mit den Sollwerten abgeglichen. Der<br />
Zustand des Geräts lässt sich dann u. a. über<br />
eine LED mit Farbwechsel prüfen. Ein Display<br />
ist an dem Produkt nicht mehr vorgesehen.<br />
Diagnose und Parametrierung lassen<br />
sich über eine Funkverbindung mittels<br />
Smartphone oder Tablet direkt am Gerät<br />
oder aber über <strong>die</strong> Leitwarte vornehmen .<br />
Das wird <strong>die</strong> Anlagenkomplexitität deutlich<br />
verringern. Wesentliche weitere Vorteile sind<br />
eine bessere und effizientere Kontrolle der<br />
Ressourcen und <strong>die</strong> Möglichkeit, mittels<br />
umfangreicher Diagnosefunktionen einen<br />
Prozess zu optimieren. Durch <strong>die</strong> integrierte<br />
Messsensorik <strong>für</strong> Durchfluss, Temperatur<br />
und Druck kann das Gerät z. B. Kavitation<br />
erkennen und vorhersagen. Eine erhöhte Belastung<br />
und der Verschleiß des Ventils und<br />
der Rohrleitungen können so vermieden<br />
bzw. deutlich reduziert werden. Anlagen<br />
sind länger und unterbrechungs- und stillstandsfrei<br />
zu betreiben. Der Verkaufsstart <strong>für</strong><br />
den intelligenten Prozessknoten ist <strong>für</strong> das<br />
erste Quartal 2020 angekündigt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchworte: Krohne, Samson<br />
DANIELA HELD<br />
Redakteurin<br />
Intelligent kombiniert<br />
www.bosch-industrial.com<br />
Drei gute Gründe <strong>für</strong> kombinierte Energieerzeuger von Bosch:<br />
Niedrige Energiekosten als Wettbewerbsvorteil<br />
Günstiger Eigenstrom und maximale Abwärmenutzung<br />
Förderfähiges Energiemanagementsystem (EN 50001)<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 17
PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />
EXKLUSIV<br />
TOP-PRODUKT<br />
DES MONATS SEPTEMBER 2019<br />
ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />
Bild: Flux<br />
Bild: Krones<br />
Bild: Uvex<br />
Bild: WAM<br />
Bild: Antje Lindert-Rottke <strong>–</strong> Adobe Stock<br />
<strong>cav</strong>-Innovationsforum 2019<br />
Jetzt online anmelden<br />
Am 3. Dezember 2019 findet im Industriepark<br />
Höchst das dritte <strong>cav</strong>-Innovationsforum<br />
Chemieproduktion statt. Begleitet wird<br />
das Innovationsforum auch in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
im Internet durch prozesstechnik-online.de.<br />
Wir haben <strong>für</strong> Sie zahlreiche Informationen<br />
rund um <strong>die</strong>ses Event auf der unten angegebenen<br />
Seite zusammengestellt. Neben allgemeinen<br />
Informationen rund um das Thema<br />
finden Sie auf der Seite jetzt auch das aktuelle<br />
Programm des kommenden Events sowie<br />
das Anmeldeformular.<br />
www.prozesstechnik-online.de/forum<br />
Technikspecial<br />
Öl, Gas, Petrochemie<br />
Die Branche Öl, Gas, Petrochemie zeichnet<br />
sich durch ihren besonders hohen Sicherheitsbedarf<br />
bezüglich der verwendeten Substanzen<br />
aus. Viele der Produkte sind leicht<br />
entzündlich und stellen ein großes Gefahrenpotential<br />
dar. Daher ruht der Blick bei<br />
der Auswahl der Komponenten vor allem<br />
auf dem Explosionsschutz. Wir haben in unserem<br />
Technikspecial „Öl, Gas, Petrochemie“<br />
genau <strong>die</strong>sen Aspekt herausgearbeitet.<br />
Sie finden auf der Themenseite Artikel, <strong>die</strong><br />
wir <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Branche aufbereitet haben.<br />
www.prozesstechnik-online.de/petrochemie<br />
Quergerätselt<br />
Eine Super-Idee<br />
Im Prinzip war es eine Super-Idee. Es schien<br />
alles so vollkommen. Das frische Blut aus<br />
der neuen Welt konnte den schwächelnden<br />
Kulturen der alten Welt helfen. Wäre da<br />
nicht ein blinder Passagier gewesen, der es<br />
fast geschafft hätte, eine ganze Branche zu<br />
vernichten. Wissen Sie schon, wen wir suchen?<br />
Nein? Lesen Sie doch den kompletten<br />
Rätseltext. Zu gewinnen gibt es <strong>die</strong>smal ein<br />
Jahresabonnement der Zeitschrift „bild der<br />
wissenschaft“, einen Sandwichmaker und<br />
ein Exit-Spiel von Kosmos.<br />
www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />
Halbautomatisches<br />
Abfüllsystem<br />
Recycling von<br />
Verpackungen<br />
Warnschutzweste<br />
mit Lichtleitersystem<br />
Smarte<br />
Filtersteuerung<br />
Mit dem halbautomatischen<br />
Abfüllsystem Flux-Fill WT lassen<br />
sich Fluide bis 25 000 mPas,<br />
auch schäumende Me<strong>die</strong>n, effizient<br />
und sicher in unterschiedlichste<br />
Gebinde abfüllen. Je nach<br />
Systemkonfiguration sind Abfüllgewichte<br />
von 0,5 bis 50 kg<br />
möglich. Flux-Fill WT arbeitet<br />
mit eichgenauer Wägetechnik.<br />
Mit den Metapure-Anlagen von<br />
Krones werden millionenfach<br />
PET-Flaschen recycelt <strong>–</strong> je nach<br />
Bedarf in verschiedenen Materialqualitäten<br />
bis hin zu Food-<br />
Grade-PET. Weil das Unternehmen<br />
einen ganzheitlichen Ansatz<br />
verfolgt, dehnt es nun seine<br />
Technologie schrittweise auf<br />
weitere Kunststoffarten aus.<br />
Uvex und Osram sorgen <strong>für</strong> Sicherheit<br />
bei Warnwesten durch<br />
das horizontal und vertikal verlaufende<br />
Lichtleitersystem. Eine<br />
Weste und eine Softshelljacke<br />
nach Oeko-Tex-Standard 100<br />
sind mit 4LL ausgestattet. Die<br />
Weste erreicht <strong>die</strong> Warnschutznorm<br />
20471 Klasse 1, <strong>die</strong> Soft -<br />
shelljacke Klasse 2.<br />
Mit der Filtersteuerung Filcontrol<br />
Connect bietet WAM smarte<br />
Technik <strong>für</strong> den Betrieb der<br />
Entstaubungsfilter an. Die Filtersteuerung<br />
regelt <strong>die</strong> Impulsdauer<br />
und Intervallabstände der Filterabreinigung.<br />
Connect ermöglicht<br />
den kabellosen Datenaustausch<br />
zwischen Filtersteuerung<br />
und Anwender.<br />
WÄHLEN SIE IHR TOP-PRODUKT UNTER WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/TOP-PRODUKT<br />
18 <strong>cav</strong> 11-2019
TorqueControl4.0<br />
Integrierte<br />
Drehmentüberwachung<br />
<strong>für</strong> Industrie 4.0<br />
Onlinekiosk<br />
<strong>cav</strong> als E-Paper lesen<br />
Bild: Ecom<br />
Die vorliegende Ausgabe können Sie auch<br />
bequem auf dem Tablet oder Handy lesen.<br />
Die Onlineredaktion hat da<strong>für</strong> ein E-Paper<br />
<strong>für</strong> Sie auf den Onlinekiosk Yumpu gestellt.<br />
Gehen Sie einfach auf Ihrem mobilen Endgerät<br />
auf <strong>die</strong> unten angegebene Webseite<br />
und nutzen Sie <strong>die</strong> vielen Vorteile eines<br />
modernen E-Papers. Sie finden auf der Seite<br />
neben der aktuellen Ausgabe auch unser<br />
Archiv sowie <strong>die</strong> gemeinsamen Sonderausgaben<br />
von <strong>cav</strong>, dei und phpro. Auch <strong>die</strong><br />
Mediadaten halten wir dort <strong>für</strong> Sie bereit.<br />
www.yumpu.com/kiosk/<strong>cav</strong><br />
SIEGER<br />
TOP-PRODUKT DES MONATS SEPTEMBER 2019<br />
Eigensichere<br />
Smartwatch<br />
Mit der Smart-Ex Watch 01 ergänzt <strong>die</strong><br />
Pepperl+Fuchs-Marke Ecom das Portfolio an<br />
Kommunikationslösungen. Die Smartwatch<br />
basiert auf der Samsung Galaxy Watch und<br />
ist zugelassen <strong>für</strong> Zone 2/22 und Div. 2.<br />
Sie kann mit dem Smartphone Smart-Ex 02<br />
und dem Ex-Handy 10 kombiniert werden.<br />
Eine drehbare Lünette ermöglicht das intuitive<br />
und schnelle Scrollen durch Apps und<br />
Befehle.<br />
Klassische Drehmomentüberwachung<br />
erlaubt nur eine Drehmomenteinstellung<br />
Schutz<br />
+ + + =<br />
Überlastkupplung<br />
Getriebemotor<br />
Getriebemotor<br />
Sanftanlauf<br />
Integrierte Drehmomentüberwachung<br />
ermöglicht variable Drehmomenteinstellungen<br />
+ { }<br />
TorqueControl4.0 =<br />
SET<br />
SET<br />
Ihr Vorteil<br />
• Direkte Einbindung von Motoren in <strong>die</strong> SPS<br />
über IO-Link<br />
• Motor als Industrie 4.0-Komponente<br />
• Schnelle Drehmomentmessung<br />
• Schnelle Momentfreischaltung bei Überlast<br />
• Status- und Prozess-Monitoring<br />
• Sanftanlauf und Sanft-Stopp<br />
• Adaptive Lastregelung<br />
• Integrierte Bremsenansteuerung<br />
• Elektronisches Typenschild<br />
Bauer Gear Motor GmbH<br />
Eberhard-Bauer-Strasse 37 • 73734 Esslingen am Neckar • Germany<br />
Tel: +49 711 3518 0 • Fax: +49 711 3518 381 • info@bauergears.com<br />
www.TorqueControl40.com<br />
Besuchen Sie uns - Halle 3, Stand 3-270<br />
26.-28. November 2019, <strong>cav</strong> Nürnberg, 11-2019 Germany 19
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
B&R präsentiert Neu- und Weiterentwicklungen auf der SPS<br />
Roboter und Maschine<br />
werden eins<br />
B&R hat sich unter dem Dach des ABB-Konzerns auch im Jahr 2019 gut entwickelt.<br />
Der Automatisierungsspezialist konnte generell <strong>die</strong> Marktanteile steigern und glänzt<br />
mit einer ganzen Reihe von Neu- und Weiterentwicklungen. Auf der SPS präsentiert<br />
B&R u. a. eine IP69K-Variante des Track-Systems Acopostrak sowie <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
der Kommunikation mit OPC UA over TSN <strong>für</strong> ein breites Produktportfolio. Das<br />
Highlight aber ist <strong>die</strong> Integration der ABB-Roboter in das Automatisierungsportfolio.<br />
Bilder: B&R<br />
Hans Wimmer, Geschäftsführer der B&R<br />
Industrial Automation GmbH, zeigte sich<br />
auch in <strong>die</strong>sem Jahr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung.<br />
Genaue Zahlen durften<br />
auf der Presskonferenz anlässlich der SPS-<br />
Messe in Nürnberg nicht bekannt gegeben<br />
werden. Aber soviel ist sicher: Das Unternehmen,<br />
das Teil des ABB-Konzerns ist, setzt<br />
seinen erfolgreichen Wachstumskurs der<br />
vergangenen Jahre fort und kann Umsatz<br />
und Marktanteile erneut steigern. B&R investiert<br />
weiterhin kräftig in neue Produkte<br />
und Produktionsanlagen. Auch der Automation<br />
Campus nimmt Form an. Die Gebäude<br />
des hochmodernen Innovations- und Bildungscampus<br />
am B&R-Stammsitz im oberösterreichischen<br />
Eggelsberg stehen und<br />
sollen bis spätestens 2021 komplett fertiggestellt<br />
sein. Zur SPS stellte der Automatisierungsspezialist,<br />
eine ganze Reihe an Neuund<br />
Weiterentwicklungen vor. Das <strong>die</strong>sjährige<br />
Highlight ist <strong>die</strong> Integration der ABB-<br />
Roboter in das Automatisierungsportfolio<br />
von B&R.<br />
Die Verschmelzung von Robotik und Maschinensteuerung zu einer einheitlichen Architektur<br />
ermöglicht es den Herstellern, dem Trend der individualisierten Massenproduktion zu folgen<br />
Roboter und Machine verschmelzen<br />
Die Verschmelzung von Robotik und<br />
Maschinensteuerung ermöglicht eine hohe<br />
Flexibilität und Präzision in der Fertigung.<br />
Losgröße 1 und individualisierte Massenproduktion<br />
lassen sich gleichermaßen umsetzen.<br />
Außerdem profitieren Kunden von<br />
einer hohen Präzision bei der Synchronisierung<br />
von Robotik und Maschinensteuerung.<br />
Rund 40 unterschiedliche ABB-Robotermodelle<br />
können nun vollständig in das<br />
B&R-Automatisierungssystem integriert<br />
werden. Dazu gehören Knickarm-, Scara-,<br />
Delta- und Palettierroboter in unterschiedlichen<br />
Größen.<br />
Die Roboter werden wie jede andere Automatisierungskomponente<br />
in der B&R-Entwicklungsumgebung<br />
programmiert. Roboter<br />
und Automatisierungslösung stammen<br />
aus einer Hand, benötigen nur eine Steuerung<br />
und ein System <strong>für</strong> Entwicklung,<br />
Diagnose und Wartung. Ein eigener Schaltschrank<br />
<strong>für</strong> den Roboter ist nicht notwendig.<br />
„Normalerweise ist ein Roboter ein in<br />
sich geschlossenes System mit einer eigenen<br />
Steuerung und einem eigenen Schaltschrank.<br />
Engineering, Diagnose und Wartung<br />
laufen über eigenständige Systeme mit<br />
einer speziellen Robotiksprache, <strong>für</strong> <strong>die</strong> oft<br />
ein speziell geschulter Programmierer benötigt<br />
wird“, sagte Sebastian Brandstetter, Produktmanager<br />
<strong>für</strong> integrierte Robotik bei<br />
B&R in Nürnberg. „Mit der vollständigen<br />
Integration von ABB-Robotern in das<br />
B&R-Automatisierungssystem beziehen<br />
Kunden nun Roboter und Maschinensteuerung<br />
von nur einem Anbieter. Für den Maschinenentwickler<br />
macht es in Zukunft keinen<br />
Unterschied, ob er eine Einzel-Achse<br />
oder einen Roboter in seine Maschine implementiert.<br />
Die Tools, <strong>die</strong> Engineering -<br />
umgebung und der Ansprechpartner bei<br />
B&R sind <strong>die</strong> gleichen.“<br />
20 <strong>cav</strong> 11-2019
NACHGEFRAGT:<br />
KLARE STRUKTUR ALS ERFOLGSREZEPT<br />
Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Deutschland<br />
Der Konzernumbau bei ABB ist in vollem<br />
Gang. Im Zuge des Verkaufs der Stromnetzsparte,<br />
wurden <strong>die</strong> Geschäftsbereiche neu<br />
strukturiert. In welchem Bereich finden<br />
sich <strong>die</strong> Produkte von B&R wieder?<br />
Markus Sandhöfner: Auch wir sind vom<br />
Umbau betroffen. Wir sind von der alten<br />
Division Industrial Automation in den ABB-<br />
Geschäftsbereich Robotics & Discrete Auto-<br />
mation gewandert, also weg von der<br />
Prozessautomation hin zu Robotik.<br />
Wurden auch <strong>die</strong> Komponenten <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Prozessautomation dem Robotik-Bereich<br />
zugeordnet? Wie sieht dann <strong>die</strong> Arbeit in<br />
der Praxis aus?<br />
Sandhöfner: Ja, B&R ist als eine Einheit<br />
inklusive der Prozessautomatisierungssparte<br />
ein gemeinsames Business mit Robotik. Das<br />
heißt aber nicht, dass wir mit den Kollegen<br />
von ABB nicht kooperieren können. Wir<br />
haben zuvor mit den Robotik-Kollegen<br />
kooperiert und kooperieren jetzt mit den<br />
Kollegen aus dem Prozessautomatisierungsbusiness<br />
Indutrial Automation. Unser Prozessleitsystem<br />
Aprol eignet sich sehr gut zur<br />
modularisierten Automatisierung von Prozessen.<br />
Daher werden wir weiterhin sehr<br />
eng zusammenarbeiten.<br />
Welche Vorteile bringt <strong>die</strong> neue Struktur?<br />
Sandhöfner: Früher waren sehr viele ABB-<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> einen Kunden zuständig;<br />
jeder <strong>für</strong> seinen Produktbereich. Diese<br />
Struktur wurde jetzt aufgelöst. Es gibt keine<br />
Matrixorganisation mehr, sondern nur noch<br />
einen Zuständigen <strong>für</strong> einen Kunden. B&R<br />
ist im Robotik-Bereich der ABB nun <strong>die</strong> Organisation,<br />
<strong>die</strong> zuständig ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Maschinenbauer.<br />
Bei Aufträgen aus dem Bereich<br />
der Proszessautomation hingegen hat der<br />
ABB-Bereich Indutrial Automation den Hut<br />
auf und holt uns dazu, wenn entsprechende<br />
Produkte gefordert sind. Kunden aus dem<br />
Prozessbereich, <strong>die</strong> wir bereits betreuen und<br />
<strong>die</strong> keine ABB-Produkte im Einsatz haben,<br />
werden auch weiterhin von uns betreut.<br />
Kommen ABB-Produkte zur Prozessauto -<br />
matisierung dazu dann geht <strong>die</strong> primäre<br />
Verantwortung auf Industrial Automation<br />
über. So treten wir dem Kunden gegenüber<br />
mit nur einem Ansprechpartner auf und<br />
bieten alle Komponenten aus einer Hand.<br />
Das ist <strong>für</strong> den Kunden einfacher und wenn<br />
es einfacher ist, ist das ein Erfolgsrezept.<br />
Transportsystem mit IP69K<br />
Eine Neuerung, <strong>die</strong> insbesodere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel-<br />
und Getränkeindustrie sowie <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Pharmabranche interessant ist, ist <strong>die</strong><br />
IP69K-Variante des intelligenten Track-Systems<br />
Acopostrak. Der Track kann in <strong>die</strong>ser<br />
Schutzklasse mit Hochdruck und Temperaturen<br />
von bis zu 80 °C gereinigt werden. Die<br />
Track-Variante ist auch vollständig gegen<br />
Staub geschützt. Durch <strong>die</strong> Ausführung in<br />
IP69K lässt sich das intelligente System zum<br />
Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abfüllung in Primärverpackungen<br />
verwenden. Zudem kann der Track<br />
sowohl im Trocken- als auch im Nassbereich<br />
verketteter Anlagen eingesetzt werden.<br />
Die Shuttles und Segmente der Acopostrak-<br />
Variante bestehen aus Edelstahl, sind sicher<br />
verschweißt und somit resistent gegen Korrosion.<br />
Das Edelstahlgehäuse ermöglicht<br />
den Transport von korrosiven Produkten<br />
und einen Betrieb in korrosiver Atmosphäre<br />
wie Salznebel. Alle Oberflächen des Tracks<br />
sind chemisch beständig. Dadurch können<br />
keinerlei Partikel und Fluide aus der Umgebung<br />
ins Innere eines Shuttles oder Segmentes<br />
eindringen. Zudem ist <strong>die</strong> Magnethalterung<br />
der Shuttles bei der Hochdruckreinigung<br />
vollständig geschützt.<br />
B&R ermöglicht mit der IP69K-Variante des<br />
Acopostrak <strong>die</strong> wirtschaftliche Symbiose<br />
von Losgröße 1 und Massenfertigung auch<br />
<strong>für</strong> Industrien mit strengen Auflagen hinsichtlich<br />
Reinigbarkeit. Acopostrak lässt sich<br />
modular und flexibel um einzelne Track-<br />
Elemente und Bearbeitungsstationen erweitern.<br />
Damit werden Maschinen skalierbar<br />
und können jederzeit an den Produktionsbedarf<br />
angepasst werden.<br />
Die Track-Variante in Schutzart<br />
IP69K ist sowohl gegen<br />
Hochdruckreinigung mit<br />
heißem Wasser als auch vollständig<br />
gegen Staub geschützt<br />
Offener Kommunikationsstandard<br />
Auf der SPS stellt B&R zudem eine umfangreiche<br />
Produktpalette <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kommunika -<br />
tion mit OPC UA over TSN vor. Dazu zählen<br />
X20-Steuerungen, Buscontroller, Industrie-<br />
PCs und ein TSN-Maschinenswitch. B&R ermöglicht<br />
damit ein standardisiertes Netzwerk<br />
<strong>für</strong> modulare und flexible Maschinenkonzepte.<br />
Mit dem offenen Standard wird<br />
aus der Vielzahl an Protokollen ein einziges<br />
mit nur einer Schnittstelle. Diese Schnittstelle<br />
tauscht standardisierte Daten mit den<br />
Netzwerkteilnehmern aus. Entwicklung und<br />
Betrieb von Maschinen und Anlagen werden<br />
maßgeblich vereinfacht.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: B&R<br />
Halle 7, Stand 206<br />
DANIELA HELD<br />
Redakteurin<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 21
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
Bild: The Linde Group/Vega<br />
Geführte Radarsensoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> LNG-Produktion<br />
KLARE SIGNALE FÜR LNG<br />
Am Ausgangspunkt der Nord-Stream-Pipeline in der russischen<br />
Portovaya-Bucht setzt man auf LNG, das dort tiefkalt direkt<br />
auf Schiffe verladen werden kann. Geführte Radarsensoren von<br />
Vega werden hier nach Fertigstellung einer neuen Erdgas-<br />
Verflüssigungsanlage einen wesentlichen Beitrag zu deren sicherer<br />
und effizienter Produktion leisten.<br />
22 <strong>cav</strong> 11-2019
Bild: The Linde Group<br />
Bild: Vega<br />
Die geführten Radarsensoren Vegaflex 86 messen robust und me<strong>die</strong>nunabhängig. Damit eignen sie sich<br />
<strong>für</strong> beinahe alle Substanzen und Messaufgaben des LNG-Prozesses.<br />
Sicher verpackt und reisefertig: Die geführten<br />
Radarsensoren Vegaflex 86 und Vibra -<br />
tionsgrenzschalter Vegaswing 66 vor ihrem<br />
Transport zur LNG-Baustelle an der russischen<br />
Ostseebucht von Portovaya<br />
LNG-Prozesse gehören in der Prozessindustrie zu den anspruchsvollsten<br />
überhaupt. Von 40 000 bis zu 8 Mio. t kann eine einzelne<br />
Anlage jährlich produzieren. Die Größenordnung reicht von Small-<br />
Scale- bis hin zur World-Scale-Anlage. Zwei Trends zeichnen sich<br />
bei Verflüssigungsanlagen ab. Erstens: Die Zukunft kann schwimmen.<br />
Immer häufiger werden LNG-Anlagen als sogenannte Floating<br />
facilities konzipiert. Gigantische schwimmende Verflüssigungsanlagen,<br />
<strong>die</strong> mitunter Größen von mehreren Fußballfeldern erreichen,<br />
können LNG immer exakt dort erzeugen, wo Erdgas zur Verfügung<br />
steht, ohne es durch teure Pipelines vorher an Land transportieren<br />
zu müssen. Die Branche verwirklicht damit eine bis dato nicht gekannte<br />
Flexibilität und Servicequalität. Ganz nach dem Motto: Wir<br />
kommen zu euch und liefern „frei Schiff“.<br />
Zweitens: Großanlagen zur Verflüssigung von Erdgas brauchen einen<br />
langen Atem und <strong>die</strong> Bereitschaft, hohe Investitionen zu tätigen. Aktuelle<br />
Projekte rücken daher vermehrt weg von den ganz großen Dimensionen,<br />
mit denen der Wachstumsmarkt in der Vergangenheit<br />
Ausrufezeichen setzte. Zunehmend entstehen derzeit mittlere Größen.<br />
Mit ihnen kann <strong>die</strong> Projektdauer ebenso wie das finanzielle Investment<br />
skaliert und eng an <strong>die</strong> Nachfrage angelehnt werden. So amortisiert<br />
sich <strong>die</strong> Förderung selbst in Regionen mit geringem Gasvorkommen.<br />
Bedarfsgerecht kann zu einem späteren Zeitpunkt mit vergleichsweise<br />
wenig Aufwand erweitert werden. Denn schneller, als<br />
auf der grünen Wiese zu beginnen, ist es, eine bestehende Anlage zu<br />
erweitern. Ein zusätzlicher Verdichterstrang, eine weitere Turbine oder<br />
Cold-Box, also <strong>die</strong> Kältekammer, in der das Erdgas auf minus 162 °C<br />
abgekühlt wird, erfordern im Verhältnis wenig Bürokratie.<br />
Rundum sicher mit der Komplettmessstelle<br />
Ebenso umfänglich, wie Linde seinem Auftraggeber den Prozessteil<br />
der Anlage übergeben wird, produziert Vega <strong>die</strong> passende Füllstandmesstechnik<br />
da<strong>für</strong>. Eine Komplettmessstelle bestehend aus Bypass<br />
und Sensor bietet weit mehr als <strong>die</strong> Summe ihrer Teile. Sie umfasst<br />
ein auf <strong>die</strong> Prozesse abgestimmtes Messtechnikkonzept, das durch<br />
umfassende Engineering- und Serviceleistungen abgerundet wird.<br />
Von der maßgeschneiderten Auslegung bis hin zur Dokumentation<br />
und den erforderlichen Prüfzertifikaten kann Linde auf den einbaufertigen<br />
Zustand <strong>–</strong> komplett aus einer Hand <strong>–</strong> bauen. Die geführten<br />
Radarsensoren Vegaflex 86, <strong>die</strong> zumeist in Bypässen ausgeführt<br />
sind, bedeuten ebenso wie <strong>die</strong> Vegaswing 66 zur Grenzstanddetektion<br />
erhebliche Einsparungen. Diese reichen von der Planungsphase<br />
über <strong>die</strong> Möglichkeit einer einfachen Plug-and-play-Installation bis<br />
hin zum verminderten Wartungsbedarf. Die Vegaflex-Bypass-Messstellen<br />
arbeiten verschleißfrei ohne mechanisch bewegte Teile und<br />
kommen nahezu ohne Instandhaltung aus. Vormontiert und auf <strong>die</strong><br />
vorhandenen Anlagendaten parametriert, gehören zum Lieferumfang<br />
selbst Detailauslegungen wie <strong>die</strong> Störsignalausblendung. Lediglich<br />
SIL-Funktionalitäten, so sieht es der Gesetzgeber vor, müssen<br />
live vor Ort mit dem Originalmedium, das es später zu messen gilt,<br />
abgeglichen werden.<br />
Dokumentation inklusive<br />
Bei der Auslegung von LNG-Anlagen gilt als oberstes Gebot, alle Anlagenteile<br />
mit ausreichender Robustheit und Leistung auszustatten.<br />
Nur so sind <strong>die</strong>se in der Lage, <strong>die</strong> komplexen Prozesse rund um <strong>die</strong><br />
teils heiklen Me<strong>die</strong>n verlässlich zu überwachen. An der Kernaufgabe<br />
hat sich mit allem technischen Fortschritt über <strong>die</strong> letzten Jahrzehnte<br />
nicht viel geändert. Indes sind <strong>die</strong> Anlagen in puncto Effizienz<br />
und Prozesssicherheit fast nicht wiederzuerkennen. Auf ihrer Reise<br />
zur LNG-Baustelle haben <strong>die</strong> georderten Füllstandsensoren ein dickes<br />
Bündel Papiere mit im Reisegepäck. Es gilt, strengen gesetzlichen<br />
Regelungen und oftmals noch strikteren länderspezifischen<br />
Vorgaben der Endkunden zu entsprechen. Das Augenmerk richtet<br />
sich dabei neben produktionstechnischen Abnahmen auf zahlreiche<br />
Zertifikate und Lizenzen.<br />
Herausforderung Short-Track-Projekt<br />
Das Portovaya-Projekt ist ein sogenanntes Short-Track-Projekt. „Die<br />
gesamte Anlage entsteht in ungewöhnlich kurzer Zeit“, erläutert<br />
Business Development Manager Sebastian Harbig, der bei Vega <strong>für</strong><br />
<strong>cav</strong> 11-2019 23
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
Bild: Vega<br />
Global Projects zuständig ist. „Die Lieferzeit war daher in hohem<br />
Maße Kriterium <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auftragsvergabe.“ Es ist nicht das erste Mal,<br />
dass Vega den EPC-Spezialisten (Engineering, Procurement & Construction)<br />
bei mittleren oder großen Projekten unterstützt. Vega ist<br />
hierbei verantwortlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> installationsfertige Komplettmessstelle,<br />
<strong>die</strong> kundenspezifische Dokumentation sowie alle erforderlichen<br />
Zertifikate. Gerade <strong>für</strong> internationale Projekte ist <strong>die</strong> Lieferung aus<br />
einer Hand ein Vorteil mit Multiplikationspotenzial. Denn an einem<br />
Projekt, wie dem in Portovaya, sind Linde-Teams, -Standorte und<br />
Zulieferer rund um den Globus beteiligt. Über Grenzen hinweg<br />
muss ein Rädchen wie geölt in das andere greifen. Im Umkehrschluss<br />
zieht jeder zeitliche Verzug gleich mehrere weitere nach<br />
sich.<br />
Zwei <strong>für</strong> alle Füllstände<br />
Maschinen in einer LNG-Anlage, besonders <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> während<br />
des Verflüssigungsprozesses eingesetzt werden, sind extremen<br />
SENSOREN:<br />
FÜR DIE LNG-/LPG-PROZESSKETTE<br />
Der Vegaflex 86 und der<br />
Vegaswing 66 sind ideal<br />
geeignet <strong>für</strong> kryogene<br />
Anwendungen<br />
Verflüssigungsanlagen sind relativ komplex und laufen<br />
über mehrere Stufen. In jeder ist der Füllstand eine<br />
wichtige Regelgröße, etwa um den Kompressor zu<br />
schützen. Der widerstandsfähige, geführte Radarsensor<br />
Vegaflex 86 ist ideal <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Aufgaben, weil er unabhängig<br />
von den Me<strong>die</strong>neigenschaften wie Dichte oder<br />
Dielektrizitätszahl misst. Sein robuster, mechanischer<br />
Aufbau und eine zweite Prozessabdichtung, <strong>die</strong> sogenannte<br />
„Second Line of Defense“, schützen den Sensor.<br />
Der Vibrationsgrenzschalter Vegaswing 66 besitzt einen<br />
patentierten induktiven Antrieb, der es mühelos schafft,<br />
<strong>die</strong> Schwinggabel auch unter extremen Temperaturbedingungen<br />
anzuregen. Der Anwender profitiert von der<br />
einfachen Handhabung des Vibrationsgrenzschalters.<br />
Ihm stehen aber trotzdem ein erweiterter Anwendungsbereich<br />
von -196 °C (wie <strong>die</strong>s im LNG-Umfeld vorkommt)<br />
sowie ein Druckbereich von -1 bis +160 bar<br />
zur Verfügung. Da der Sensor unabhängig von der Dichte,<br />
also auch bei unterschiedlichsten Produkten sicher<br />
misst, ist er perfekt <strong>für</strong> High- und High-High-Alarme<br />
auf den Cargo-Tanks.<br />
Betriebsbedingungen ausgesetzt. Die Temperaturausdehnung ist immens<br />
zwischen dem Hochfahren und der Vollproduktion der kryogenen<br />
Prozesse. Die Komponenten unterliegen extremen Belastungen<br />
und selbst kleine Veränderungen in der Zusammensetzung des<br />
verarbeiteten natürlichen Gases können <strong>die</strong> Gesamtlaufzeit der Maschine<br />
erheblich senken.<br />
Die in der russischen Ostseebucht nun entstehende Mid-Scale-Anlage<br />
verflüssigt Gas aus der dortigen bereits seit 2010 arbeitenden<br />
Kompressor-Station. Der Prozess zur Umwandlung von Erdgas in<br />
LNG basiert auf den drei Schritten Erdgasvorbehandlung, Gasverdichtung<br />
und Kühlung inklusive Verflüssigung. Weil Erdgas Verunreinigungen<br />
wie Wasser, Quecksilber oder korrosive Bestandteile<br />
enthält, <strong>die</strong> während der Kompressionsphase einfrieren können,<br />
muss es vorbehandelt werden. Erst hochkonzentriert darf das Methan<br />
anschließend in <strong>die</strong> Verflüssigungszüge der LNG-Anlage gelangen.<br />
In vielfältigen Lager- und Prozessbehältern überwachen während<br />
der gesamten Herstellung lediglich zwei Sensortypen <strong>die</strong> unterschiedlichsten<br />
Me<strong>die</strong>n. Diese reichen von Trocken-Erdgas, kondensiertem<br />
Kohlenwasserstoff, kaltem Fackelgas, Ethan, LNG, Kohlenwasserstoffen,<br />
Brenngas bis hin zu Abwassern.<br />
Maximale Leistung, minimaler Verlust<br />
Für LNG-Prozesse ist gleichbleibend hohe Qualität essenziell. Im<br />
kompetitiven Umfeld muss <strong>die</strong> Industrie dennoch nach einer Balance<br />
zwischen Kostendruck und Umweltbewusstsein suchen. Für <strong>die</strong><br />
Qualität gilt: keine Kompromisse. Einen Kostenvorteil versprechen<br />
demnach Effizienz und Anlagenverfügbarkeit, <strong>die</strong> im Wesentlichen<br />
durch Standardisierung in sämtlichen Anlagenbereichen verbessert<br />
werden. Und so stecken <strong>die</strong> geführten Radarsensoren extreme<br />
Druck- und Temperaturbedingungen zuverlässig weg. In verschiedenen<br />
Anwendungen erfassen Vibrationsgrenzschalter besonders kompakt<br />
und dabei millimetergenau <strong>die</strong> Grenzstände.<br />
Kommunikation, <strong>die</strong> zählt<br />
Das Global-Projects-Team von Vega, dem auch Sebastian Harbig angehört,<br />
hat sich zu einem routinierten Ansprechpartner <strong>für</strong> weltweite<br />
Anlagenprojekte entwickelt, das <strong>die</strong> entscheidenden Schnittstellen<br />
kennt. Um Anwender wirklich optimal beliefern zu können, sind<br />
immer wieder Detaillösungen wichtig, <strong>die</strong> fernab vom Daily Business<br />
liegen. Optimale Technik, das zeigt das Projekt <strong>für</strong> Portovaya,<br />
kann lediglich <strong>die</strong> verlässliche Basis sein. Die eigentliche Aufgabe<br />
erstreckt sich von der technischen Auslegung über <strong>die</strong> Angebotsphase<br />
bis hin zum regelmäßigen und vertrauensvollen Austausch<br />
mit dem Auftraggeber. Und sie endet nicht mit der Inbetriebnahme,<br />
sondern sorgt über den gesamten Lebenszyklus hinweg <strong>für</strong> Verfügbarkeit<br />
und Effizienz.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Vega<br />
Halle 7A, Stand 102<br />
AUTORIN:<br />
CLAUDIA HOMBURG<br />
Marketing,<br />
Vega<br />
24 <strong>cav</strong> 11-2019
Online-Parameter einfach übertragen<br />
Steuerung von diskreten Signalen<br />
In der Version R4.2 der Automatisierungsplattform<br />
Aprol steht<br />
ein leistungsfähiges und komfortables<br />
Managementsystem <strong>für</strong><br />
Onlineparameter zur Verfügung.<br />
Im Aprol-Displaycenter werden<br />
Onlineparameter übersichtlich<br />
dargestellt und erleichtern <strong>die</strong><br />
Inbetriebnahme von Mess- und<br />
Regelkreisen. Onlineparameter<br />
können per Drag-and-drop auf<br />
andere Anlagen übernommen<br />
werden.<br />
Verschiedene Ansichten ermöglichen<br />
eine übersichtliche Darstellung<br />
und unkomplizierte<br />
Änderung der Onlineparameter.<br />
Die Faceplate-Ansicht bietet eine<br />
gut strukturierte Be<strong>die</strong>noberfläche.<br />
In der Control-Module-Ansicht<br />
wird <strong>die</strong> Systemlogik dargestellt.<br />
Mittels Listendarstellung<br />
können Parameter eingegeben<br />
und gleichzeitig Control-Module<br />
aktiviert werden. Je nach<br />
Anforderung kann <strong>die</strong> passende<br />
Ansicht gewählt oder zwischen<br />
den Ansichten gewechselt werden.<br />
Mit den Be<strong>die</strong>ndialogen lassen<br />
sich <strong>die</strong> Parameter nicht nur<br />
besser darstellen, auch bereits<br />
vorhandene Onlineparameter<br />
können auf andere Messstellen<br />
übertragen werden. Für eine<br />
lückenlose Nachverfolgbarkeit<br />
wird bei der Rückführung von<br />
Onlineparametern in das Aprol-<br />
Projekt-Engineering-Tool Cae-<br />
Manager, automatisch eine neue<br />
Version erstellt und <strong>die</strong>se mit<br />
einem Kommentar versehen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: B&R<br />
Halle 7, Stand 114<br />
Bild: B&R<br />
Der Fieldconnex-Multi-Input/Output (MIO) von<br />
Pepperl+Fuchs ist eine kompakte Feldbuskomponente,<br />
<strong>die</strong> eigensichere Ein- und Ausgänge <strong>für</strong> diskrete Signale<br />
in Zone 0 und Division 1 mit vier Funktionsvarianten<br />
bietet. Mit seinem robusten Design verfügt der MIO<br />
über eine Zertifizierung <strong>für</strong> den Einbau in Zone 1 und<br />
Division 2. Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität bei<br />
der Anlagenplanung. Der Fieldconnex-MIO kann zur<br />
Überwachung und Steuerung von vier verschiedenen<br />
Arten von diskreten Signalen über <strong>die</strong> Protokolle Foundation<br />
Fieldbus H1 und Profibus PA verwendet werden.<br />
Der MIO kann folgende Funktionen erfüllen:<br />
• Überwachung des Status von bis zu 12 Namur-<br />
Sensoren.<br />
• Steuern von bis zu vier Ventilen, einschließlich<br />
Positionsrückmeldung und automatischem Teilhubtest<br />
• Erfassung von Vibrationsgrenzschaltern<br />
• Signale von Impuls- und Frequenzsignalen<br />
Der Fieldconnex-Multi-Input/Output ist in den<br />
Gehäusevarianten Aluminium, glasfaserverstärktes<br />
Polyester und Edelstahl oder zur Montage auf Hut -<br />
schiene erhältlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Pepperl+Fuchs<br />
Halle 7A, Stand 330<br />
Bild: Pepperl+Fuchs<br />
NEU auf der SPS<br />
Unsere neue Produktlinie HMI CREations liefert<br />
Automatisierungssysteme<br />
Robuste und zuverlässige Panel PCs<br />
Industrie-Monitore<br />
Embedded PCs<br />
Mobile HMI-Lösungen<br />
Kombiniert mit einem ROSE Tragarmsystem erhalten<br />
Sie nun Ihr komplettes System aus einer Hand<br />
26. - 28. November 2019<br />
Halle 3C, Stand 451<br />
ROSE Systemtechnik GmbH | Erbeweg 13-15 | 32457 Porta Westfalica | www.rose-systemtechnik.com<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 25
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
Redundanzblock <strong>für</strong> Ventilinseln<br />
Bild: Bürkert<br />
Damit aus Notfällen keine Unfälle werden,<br />
müssen in vielen Anwendungen fluidische<br />
Systeme redundant ausgeführt sein. Dabei<br />
sind <strong>die</strong> Geräte dann so geschaltet, dass sie<br />
automatisch <strong>die</strong> Funktion eines ausgefallenen<br />
Gerätes übernehmen. Mit dem Redundanzblock<br />
MKRS bietet Bürkert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ventilinseln<br />
eine praxisgerechte Lösung <strong>für</strong><br />
sicherheitsgerichtetes Abschalten an. Der<br />
Redundanzblock ist mit Ventilen und Druckschaltern<br />
ausgestattet, <strong>die</strong> pneumatisch in<br />
Reihe hinter den Ventilen auf der Ventilinsel<br />
installiert werden. Die Montage in Reihe<br />
gewährleistet <strong>die</strong> redundante Abschaltmöglichkeit.<br />
Zusätzlich überwachen Druckschalter<br />
auf dem Redundanzblock vor und nach<br />
dem Abschaltventil den anstehenden Druck.<br />
Der Einsatz des Redundanzblocks bietet sich<br />
an, wenn bei einem Notfall ein sofortiger<br />
Prozessstopp notwendig ist. Typisch sind<br />
beispielsweise Abläufe, bei denen eine Inspektionsluke<br />
<strong>für</strong> Wartungsarbeiten geöffnet<br />
werden kann. Bei entsprechender Verschaltung<br />
kann durch den Redundanzblock das<br />
Performance Level D erreicht werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Bürkert<br />
Halle 7, Stand 690<br />
Smartphone <strong>für</strong> den Ex-Bereich<br />
Die neue Generation der eigensicheren<br />
4G/LTE-Android-Smartphone-Serie Smart-<br />
Ex der Pepperl+Fuchs Marke Ecom ist mit<br />
einem großen 5"-Display und leistungsstarken<br />
Features, ausgestattet. Dank guter Ergonomie,<br />
Android-9-Betriebssystem und<br />
einem optimierten Zubehörkonzept ist das<br />
Smart-Ex 02 eines der fortschrittlichsten<br />
explosionsgeschützten Smartphones <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Zone 1/21 und Div. 1. Das Smartphone<br />
unterstützt 21 verschiedene LTE-Frequenzbänder<br />
und wird Simlock-frei ausgeliefert.<br />
Globale Ex- und Zulassungszertifizierungen<br />
ermöglichen den weltweiten Einsatz. Das<br />
Staging, Management und <strong>die</strong> Echtzeitüberwachung<br />
des Smart-Ex 02 ermöglicht dabei<br />
<strong>die</strong> neue Produktsparte Digital Products and<br />
Services von Ecom. Sie verbindet eine automatisierte<br />
Vorkonfiguration bereits bei der<br />
Fertigung der Geräte, Mobile-Device-Management<br />
und Device-Analytics.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Ecom<br />
Halle 7A, Stand 330<br />
Bild: Ecom<br />
26 <strong>cav</strong> 11-2019
Sicheres Pipeline-Management<br />
Mit Pipepatrol hat Krohne eine<br />
Lösung <strong>für</strong> ein sicheres und<br />
effizientes Pipeline-Management<br />
entwickelt. Sie umfasst eine<br />
umfangreiche Suite an Software-<br />
Modulen <strong>für</strong> lange und kurze<br />
Einzel- und Multiprodukt-Pipelines<br />
<strong>für</strong> Öl, Gas, Wasser, chemische<br />
oder raffinierte Produkte<br />
und bietet sowohl Überwachung<br />
als auch Schutzmaßnahmen<br />
<strong>für</strong> Pipelines unter allen<br />
Betriebsbedingungen.<br />
Pipepatrol steht in verschiedenen<br />
Konfigurationen zur Verfügung<br />
mit acht Modulen <strong>für</strong><br />
Lecküberwachung, Diebstahl -<br />
erkennung, Lastwechselkollektivierung,<br />
Leitungsbrucherkennung,<br />
Dichtheitsüberwachung,<br />
Batch Tracking, Pumpenüberwachung<br />
und Predictive Modeling.<br />
Um jede Applikation bestmöglich<br />
erfüllen zu können, ist es<br />
möglich, <strong>die</strong> Module eigenständig<br />
zu verwenden oder individuell<br />
zu kombinieren. Zusätzlich<br />
können <strong>die</strong>se optional<br />
durch ein großes Spektrum an<br />
Bild: Krohne<br />
zusätzlichen Messgeräten und<br />
Systemen <strong>für</strong> Cybersicherheit<br />
und Datenerfassung ergänzt<br />
werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Krohne<br />
Halle 4A, Stand 441<br />
Kühlgeräte einfach<br />
IoT-fähig machen<br />
Um bereits in Betrieb befindliche<br />
Kühlgeräte der Serie Blue e<br />
in Condition-Monitoring- und<br />
IoT-Systeme einbinden zu können,<br />
bietet Rittal jetzt einen<br />
speziellen Adapter an, der<br />
umfassende Kommunikationsmöglichkeiten<br />
schafft.<br />
Mit dem Adapter ist ein Condi -<br />
tion Monitoring von bis zu zehn<br />
Kühlgeräten im Master-Slave-<br />
Verbund möglich. Neben der<br />
Aufzeichnung der Daten lassen<br />
sich so auch Effizienzanalysen<br />
der Kühllösung durchführen.<br />
Auch eine Überwachung auf<br />
Störungen oder Überschreiten<br />
von Grenzwerten mit automatischer<br />
Benachrichtigung ist<br />
möglich. Dies sorgt <strong>für</strong> eine höhere<br />
Verfügbarkeit und vermeidet<br />
teure Maschinenstillstände.<br />
Der Adapter ist <strong>für</strong> alle Geräte<br />
der Serie Blue e geeignet, <strong>die</strong><br />
mit einem Comfort-Controller<br />
arbeiten. Sowohl Wandanbau als<br />
auch Dachaufbau-Kühlgeräte<br />
der Serie Blue e werden so fit<br />
<strong>für</strong> Industrie 4.0.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Rittal<br />
Halle 3C , Stand 430<br />
Lösungen nach Maß. Seit 1968.<br />
KOMPAKT. HYGIENISCH.<br />
Die Produkte der V-Line überzeugen durch<br />
ihre kompakte Bauweise und hohe Messgenauigkeit.<br />
Die platzsparenden Druck- und<br />
Temperaturmessumformer bieten ein großes<br />
Display und eine intuitive Be<strong>die</strong>nung. Mit<br />
vielfältigen Prozessanschlüssen und einem<br />
Design entsprechend den hygienischen<br />
Anforderungen der EHEDG und der 3A-<br />
Richtlinien sind sie optimal gerüstet <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Food- und Pharmaindustrie sowie <strong>die</strong> Biotechnologie.<br />
Wann reden wir über Ihre Anwendung?<br />
Bild: Rittal<br />
26. <strong>–</strong> 28. November in Nürnberg · Halle 7A · Stand 649<br />
Lösungen <strong>für</strong> Druck- und Temperaturmesstechnik<br />
<strong>cav</strong> 11-2019<br />
Tel. +49 4408 804-444 . www.labom.com<br />
27
Ready for Industrie 4.0<br />
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
Webbasiertes Visualisierungssystem<br />
ControlPlex ®<br />
System CPC20<br />
Intelligente<br />
DC 24 V-Absicherung<br />
Schützt Ihre DC 24 V-Stromversorgung<br />
vor Überlast und Kurzschluss.<br />
Ihr Nutzen:<br />
Maximiert Ihre Anlagenverfügbarkeit<br />
- durch umfangreiche<br />
Diagnosefunktionen<br />
Das webbasierte Visualisierungssystem<br />
von Siemens besteht zunächst<br />
aus der Visualisierungssoftware<br />
Simatic WinCC Unified<br />
sowie den Simatic HMI Unified<br />
Comfort Panels. Es bietet dem Anwender<br />
eine Lösung <strong>für</strong> HMIund<br />
Scada-Anwendungsfälle sowie<br />
zukünftig auch <strong>für</strong> Industrial<br />
Edge-, Cloud- und Augmented<br />
Reality-Szenarien. Die Runtime<br />
der Visualisierungssoftware Simatic<br />
WinCC Unified im TIA Portal<br />
basiert auf nativen Web-Techno -<br />
logien wie HTML5, SVG und<br />
Javascript. Die hohe Skalierbarkeit<br />
der Plattform ermöglicht durchgängige<br />
Lösungen, von maschinennahen<br />
Applikationen bis zum<br />
Scada-System.<br />
Siemens hat beim Design des<br />
Systems großen Wert auf <strong>die</strong><br />
Offenheit gelegt. Hierzu wurden<br />
Schnittstellen wie TIA Portal<br />
Openess implementiert, <strong>die</strong><br />
zum einen eine automatisierte<br />
Projektierung ermöglichen und<br />
zum anderen den Datenaustausch<br />
im Betrieb deutlich erleichtern.<br />
Da<strong>für</strong> stehen dem Anwender<br />
eine ODK(Open Devel -<br />
opment Kit)- und Openpipe-<br />
Schnittstelle zur Verfügung sowie<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, andere Applikationen<br />
in das Benutzer-Interface<br />
von WinCC Unified zu<br />
integrieren. Die Projektierung<br />
erfolgt einheitlich im TIA-Portal.<br />
Einmalig erstellte Komponenten<br />
sind auf allen Plattformen wiederverwendbar,<br />
ob auf Be<strong>die</strong>n-<br />
Panel, PC oder als Apps im<br />
Cloud- und Edge-Umfeld. Ohne<br />
<strong>die</strong> Installation von separaten<br />
Plug-ins kann über jeden<br />
modernen Webbrowser auf <strong>die</strong><br />
WinCC Unified Runtime zugegriffen<br />
werden.<br />
Die Simatic HMI Unified Comfort<br />
Panels sind in den Displaygrößen<br />
von 7 bis 22" erhältlich,<br />
verfügen über eine Glasfront<br />
mit kapazitiver Multitouch-<br />
Technologie und bieten dem<br />
Be<strong>die</strong>ner im industriellen Umfeld<br />
ein hohes Maß an Nutzerfreundlichkeit,<br />
vergleichbar mit<br />
der Be<strong>die</strong>nung von Smartphone<br />
oder Tablet.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Siemens<br />
Halle 11, Stand 100<br />
Bild: Siemens<br />
Erhöht den Schutz vor Spannungseinbrüchen<br />
- durch selektive Absicherung<br />
der Verbraucher<br />
Steigert <strong>die</strong> Flexibilität Ihrer Anlagenplanung<br />
- durch modulares<br />
Sockelsystem<br />
facebook.com/eta.germany<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
SPS Nürnberg<br />
vom 26.<strong>–</strong>28. November 2019<br />
Halle 3C, Stand 428<br />
www.e-t-a.de<br />
28 <strong>cav</strong> 11-2019<br />
Störungen auch in belasteten Anwendungen vermeiden<br />
Weidmüller hat seine U-remote<br />
Familie um <strong>die</strong> I/O-Module<br />
UR20-8DI-ISO-2W und<br />
UR20-4DO-ISO-4A ergänzt.<br />
Dank einer galvanischen Trennung<br />
von min. 500 V zwischen<br />
den Kanälen und zum System<br />
ermöglichen sie einen störungsfreien<br />
Betrieb, auch in belasteten<br />
Anwendungen. Die Kanäle<br />
sind sowohl vor gegenseitiger<br />
Beeinflussung als auch gegen<br />
äußere Störungen geschützt.<br />
Das digitale Eingangsmodul<br />
UR20-8DI-ISO-2W kann bis zu<br />
acht binäre Steuersignale in<br />
Zweileitertechnik erfassen.<br />
Das digitale Ausgangsmodul<br />
UR20-4DO-ISO-4A erlaubt es,<br />
über vier Ausgänge bis zu vier<br />
Aktoren, in Zweileitertechnik<br />
mit jeweils bis zu 4 A(DC) oder<br />
2 A(AC) bei bis zu 48 V(AC/DC)<br />
anzusteuern. Bei beiden Modulen<br />
befindet sich an jedem Kanal<br />
eine eigene Status-LED, sodass<br />
der Anwender vor Ort jederzeit<br />
über den Betriebszustand infor-<br />
miert ist. Damit bieten sie eine<br />
hohe Leistungsdichte bei maximaler<br />
Flexibilität.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Weidmüller<br />
Halle 9, Stand 351<br />
Bild: Weidmüller
Druck- und Temperaturmessumformer<br />
Weg frei <strong>für</strong> <strong>die</strong> modulare Produktion<br />
Bild: Labom<br />
Der Druckmessumformer Pascal<br />
CV4 und der Temperaturmessumformer<br />
GV4 gehören zur<br />
V-Line, <strong>die</strong> speziell auf <strong>die</strong> besonders<br />
hohen Ansprüche der<br />
Pharma und Food Industrie sowie<br />
der Biotechnologie entsprechend<br />
den Empfehlungen der<br />
EHEDG und den 3A-Richtlinien<br />
ausgerichtet ist.<br />
Die Geräte verfügen standardmäßig<br />
über ein Ausgangssignal<br />
von 4…20 mA in 2-Leitertechnik<br />
mit Hart-Protokoll. Der<br />
Messumformer GV4 <strong>für</strong> Temperatur<br />
erreicht mit einem Temperaturbereich<br />
von -50 bis 250 °C<br />
eine Genauigkeit von 0,1 K. Der<br />
Temperaturaufnehmer ist <strong>für</strong> invasive<br />
Messungen in Rohrleitungen<br />
und Behältern oder mit<br />
der Clamp-on-Technik auch auf<br />
einer Rohrleitung ausgelegt.<br />
Pascal CV4 <strong>für</strong> Druck gibt es <strong>für</strong><br />
den Nennbereich 250 mbar bis<br />
400 bar Relativdruck und 1 bis<br />
16 bar Absolutdruck. Die Genauigkeit<br />
des Messumformers<br />
beträgt 0,15 % und ein Turndown<br />
von bis zu 20:1 ist möglich.<br />
Zahlreiche hygienische<br />
Prozessanschlüsse und das gesamte<br />
Druckmittlerangebot von<br />
Labom können mit dem Messumformer<br />
kombiniert werden.<br />
Die SIL-gerechte Geräte- und<br />
Software-Architektur wurde <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> V-Line weiterentwickelt. Beide<br />
Geräte kombinieren eine sehr<br />
kompakte Bauweise mit einer<br />
maximal großen Displayfläche.<br />
Ein spezielles Quick-Setup erleichtert<br />
den schnellen Einstieg<br />
und <strong>die</strong> Parametrierung.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Labom<br />
Halle 7A, Stand 649<br />
Um <strong>für</strong> <strong>die</strong> steigende Nachfrage nach modularen Anlagenkonzepten<br />
gewappnet zu sein, erweitert Wago seine<br />
Automatisierungsprodukte um <strong>die</strong> Funktion Module Type<br />
Package (MTP). Es arbeitet als standardisierte<br />
Schnittstelle und funktionales Abbild ganzer Anlagenmodule.<br />
Damit schafft es <strong>die</strong> wesentliche Grundlage<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Automatisierung wandlungsfähiger Produktionsanlagen.<br />
Nutzen lässt sich MTP mit den Wago-Controllern<br />
PFC200 und PFC200 XTR sowie den Wago-Touch-Panels<br />
600. Für das Modul-Engineering stellt <strong>die</strong> Wago-<br />
Engineering-Software e!Cockpit eine Bibliothek mit vielen<br />
vorbereitenden Funktionen zur Verfügung. Wenn das<br />
Modul erstellt ist, wird mit einem Klick automatisch das<br />
MTP generiert und kann in unterschiedlichste Prozessleitsysteme<br />
eingelesen werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Wago<br />
Halle 7, Stand 130<br />
Bild: Wago Kontakttechnik<br />
DER ANTRIEB<br />
Sicher. Flexibel. International.<br />
Halle 3A<br />
Stand 465<br />
DAS GETRIEBE<br />
Starke Lagerung<br />
Geräuscharmer Lauf<br />
DER MOTOR<br />
<br />
Weltweite Standards<br />
Getriebebau NORD GmbH & Co. KG | Fon +49 4532 289-0 | info@nord.com<br />
DER UMRICHTER<br />
Universelle Schnittstellen<br />
Kompakte Bauform<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 29<br />
nord.com
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
PROTECTOR OF PERFECTION<br />
Digitaler Zwilling automatisch aktuell<br />
Bild: Aucotec<br />
Nürnberg, 26.<strong>–</strong> 28.<strong>11.2019</strong><br />
Halle 1, Stand 1<strong>–</strong> 240<br />
www.rotek-motoren.de<br />
Aucotec zeigt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Automatisierungs-<br />
Hardware-Experten Phoenix<br />
Contact, wie auch ältere Bestandsanlagen<br />
bei physischen<br />
Änderungen nicht einfach ein<br />
Dokument, sondern ihren kompletten<br />
digitalen Zwilling automatisch<br />
aktualisieren.<br />
Aucotecs Plattform Engineering<br />
Base (EB) ist dabei <strong>die</strong> Single<br />
Source of Truth <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abbildung<br />
der Anlage. EBs disziplinübergreifendes<br />
Datenmodell erkennt<br />
via OPC UA, wenn ein<br />
Gerät in der Anlage verändert<br />
oder gewechselt wird. Dass alle<br />
Feldgeräte, <strong>die</strong> bisher nicht<br />
OPC-UA-fähig waren, über <strong>die</strong>ses<br />
Protokoll kommunizieren<br />
können, ermöglicht das Hart IP<br />
Gateway von Phoenix Contact,<br />
das sich leicht auf eine Hutschiene<br />
im Feldverteiler klemmen<br />
lässt und <strong>die</strong> üblichen<br />
Hart-Signale der Geräte in OPC<br />
UA „übersetzt“.<br />
Brownfield-Betreiber können so<br />
nicht nur sicher sein, jederzeit<br />
den aktuellen Stand ihrer Anlagen<br />
vorliegen zu haben. EB ist<br />
über<strong>die</strong>s in der Lage, <strong>die</strong> Namur-Empfehlung<br />
NE 107 an jedem<br />
Objekt in jeder Ansicht,<br />
von Grafik bis Liste, abzubilden.<br />
Damit ist jeder einzelne „Health<br />
Status“ erkennbar, der z. B.<br />
zeigt, ob ein Gerät funktionsgerecht<br />
arbeitet, ob ein Fehler vorliegt<br />
oder Wartung erforderlich<br />
ist.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Aucotec<br />
Halle 6, Stand 110<br />
Wir teilen schon<br />
seit 1959.<br />
Seitdem sind wir weltweit vernetzt, teilen<br />
mit lokalen Part nern Ideen und Wissen<br />
und setzen globale Projekte nachhaltig um.<br />
Damit arme, ausgegrenzte Menschen ein<br />
Leben in Würde führen können. Mehr<br />
zu unserer Arbeit unter: facebook.com/<br />
brotfuer<strong>die</strong>welt<br />
Plattform sicherheitsgerichteter Produkte<br />
Hima hat eine Plattform <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Entwicklung sicherheitsgerichteter<br />
Produkte mit sicherer<br />
Kommunikation entwickelt, <strong>die</strong><br />
bereits durch den TÜV vorzertifiziert<br />
ist. Auf Basis des Safety-<br />
SoCs Hicore 1 und des dazugehörigen<br />
Softwarepakets lassen<br />
sich Produkte entwickeln, <strong>die</strong><br />
nach IEC 61508 bis SIL 3 und/<br />
oder ISO 13849-1 bis PL e zertifiziert<br />
werden sollen.<br />
Besonders wichtig <strong>für</strong> zukünf -<br />
tige Produkte der funktionalen<br />
Sicherheit ist <strong>die</strong> sichere Kommunikation<br />
mit anderen Geräten<br />
und Steuerungen (Safety-<br />
SPS). Hier bietet Hicore 1 mit<br />
bestehenden Implementierungen<br />
von FSoE (Fail Safe over<br />
Ethercat) und Profisafe und den<br />
in der Entwicklung befindlichen<br />
Implementierungen von CIP<br />
Safety und CANopen Safety eine<br />
ideale Plattform. Durch den modularen<br />
Ansatz des Softwarepakets<br />
lassen sich ohne übermäßige<br />
Aufwände unterschiedliche<br />
Varianten desselben Produktes<br />
mit verschiedenen sicheren Feldbus-Anbindungen<br />
entwickeln.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Hima<br />
Halle 6, Stand 267<br />
30 <strong>cav</strong> 11-2019
Glattmotor erreicht IE5 und mehr<br />
Nord Drivesystems hat einen energieeffizienten Permanentmagnet-Synchronmotor<br />
entwickelt, der deutlich geringere Verluste als <strong>die</strong> aktuelle IE4-Baureihe<br />
aufweist. Der kompakte und unbelüftete Glattmotor erreicht seinen hohen<br />
Wirkungsgrad, der teilweise deutlich oberhalb der Effizienzklasse IE5 liegt, über<br />
einen breiten Drehmomentbereich und ist damit optimal <strong>für</strong> Intralogistikanwendungen<br />
und den wirtschaftlichen Betrieb im Teillastbereich geeignet. Der<br />
IE5+-Motor bietet eine hohe Leistungsdichte und wird zuerst in einer Bau -<br />
größe <strong>für</strong> Leistungsbereiche von 0,25 bis 1,1 kW auf den Markt kommen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Nord Drivesystems<br />
Halle 3A, Stand 465<br />
Bild: Nord Drivesystems<br />
Kapazitive Grenzstandmessung<br />
Der kapazitive Grenzschalter<br />
RFnivo 8000 von UWT ist speziell<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Erfassung pastöser,<br />
adhäsiver und korro<strong>die</strong>render<br />
Flüssigkeiten sowie <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Schaumdetektion entwickelt<br />
worden. Er kann ebenfalls zur<br />
Trennschichtmessung unterschiedlicher<br />
Flüssigkeiten oder<br />
Schlämme herangezogen werden<br />
und ist mit WHG sowie<br />
gem. Lloyd‘s Register zertifiziert.<br />
Die Druckfestigkeit beträgt<br />
bei <strong>die</strong>ser RF Stabversion sogar<br />
bis zu 35 bar. Durch <strong>die</strong> optional<br />
erhältliche PFA-Beschichtung<br />
ist zudem eine verbesserte<br />
chemische Beständigkeit gegeben.<br />
Die Geräte sind mit einer<br />
vergossenen Elektronik ausgestattet<br />
und arbeiten mit der innovativen<br />
„Inverse Frequency<br />
Shift“-Technologie, <strong>die</strong> eine<br />
sehr präzise Empfindlichkeitseinstellung<br />
auf das Medium zulässt.<br />
Durch <strong>die</strong> Variation an<br />
Ausführungen mit Stab- und<br />
Rohrverlängerungen lassen sich<br />
<strong>die</strong> Sensoren einfach auf <strong>die</strong> jeweilige<br />
Behältergegebenheit<br />
und Einbausituation einstellen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: UWT<br />
Halle 7A, Stand 649<br />
MODULENGINEERING<br />
MIT NUR EINEM KLICK<br />
Bild: UWT<br />
Schwankende Stückzahlen und steigende individuelle Produktbedürfnisse<br />
erfor dern Produktionsanlagen, <strong>die</strong> sich an <strong>die</strong> ständig wechselnden<br />
Anforderungen anpassen. Mit Module Type Package (MTP) von WAGO<br />
ist der Weg zur modularen Anlage ganz leicht: Ein Klick reicht aus, um ein<br />
Anlagenmodul vollständig automatisiert zu beschreiben. So lässt sich eine<br />
Zukunftsfabrik einfach und schnell immer wieder neu zusammenstellen.<br />
www.wago.com/digitalisierung/wandlungsfaehigkeit<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 31
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
Optimierung und Wartung von Prozessanlagen unabhängig vom Leitsystem<br />
App überträgt Daten<br />
einfach in <strong>die</strong> Cloud<br />
Daten bilden <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> jede Optimierungsstrategie. Dazu müssen <strong>die</strong>se auf<br />
allen Ebenen sicher und rückwirkungsfrei aus der Anlage entnommen werden. Mit<br />
dem Cloudwriter steht nun eine App zur Verfügung, mit der sich <strong>die</strong> in den Anlagen<br />
erfassten Messdaten einfach und sicher zur Auswertung in eine Cloud übertragen<br />
lassen.<br />
Die meisten prozesstechnischen Anlagen<br />
sind auf eine Laufzeit von dreißig oder<br />
mehr Jahren ausgelegt. Eine Neuerrichtung<br />
ist oftmals nicht notwendig, weil das in der<br />
Anlage gefertigte Produkt im Laufe der Zeit<br />
weder an Qualität noch an Aktualität verliert.<br />
Wie aber lassen sich Industrie-4.0-<br />
Technologien in einer bestehenden prozesstechnischen<br />
Anlage verwenden? Im ersten,<br />
wichtigen Schritt gilt es hier Daten aus der<br />
Anlage zu erhalten <strong>–</strong> und das sicher und<br />
rückwirkungsfrei. Da <strong>die</strong> vorhandene Anwendung<br />
nicht umfassend geändert werden<br />
soll, wird <strong>die</strong> bekannte Automatisierungs -<br />
pyramide um einen Seitenkanal erweitert,<br />
der ein horizontales Abgreifen der Prozessdaten<br />
auf allen Ebenen erlaubt: das sogenannte<br />
NOA-Konzept (Namur Open Architecture).<br />
An <strong>die</strong>ser Stelle kommt <strong>die</strong> symbolische<br />
Datendiode zum Einsatz, mit der Daten<br />
aus der Anlage ausgelesen werden können,<br />
ein Zugriff auf <strong>die</strong> Applikation jedoch<br />
verhindert wird.<br />
Die Daten können anschließend auf Servern<br />
oder in einer Cloud gesammelt werden, sodass<br />
sie den <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auswertung zuständigen<br />
Stellen zur Verfügung stehen. Hierbei kann<br />
es sich um interne Spezialisten oder um externe<br />
Dienstleister handeln, <strong>die</strong> jetzt einfach<br />
über eine Cloud auf <strong>die</strong> Daten zugreifen.<br />
Mit der Summe der Messpunkte einer Anlage<br />
steigen <strong>die</strong> Möglichkeiten, <strong>die</strong> Applikation<br />
im Rahmen von Untersuchungen weiter<br />
zu optimieren oder Fehler zu detektieren.<br />
Probleme können sich beispielsweise durch<br />
Schwankungen bei der Versorgung ergeben,<br />
Der PLCnext Store ist der erste App Store <strong>für</strong> industrielle Applikationsprogramme <strong>für</strong> Feldsteuerungen<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
<strong>die</strong> von einer Nachbaranlage verursacht<br />
werden. Dieser Grund bleibt in der Regel<br />
unbeachtet, wenn nur ein Anlagenteil betrachtet<br />
wird. Die Analyse sämtlicher historischer<br />
Daten, <strong>die</strong> rund um den Anlagenstillstand<br />
aufgezeichnet wurden, unterstützt<br />
bei der Vermeidung derartiger Störungen,<br />
bevor größere Probleme auftreten.<br />
Vorbeugende Wartung<br />
Als weiteres Schlagwort sei Predictive Maintenance<br />
genannt, also <strong>die</strong> vorbeugende Wartung.<br />
Ein Motorlager wird beispielsweise lediglich<br />
dann ausgewechselt, wenn es tatsächlich<br />
verschlissen ist, und nicht turnusgemäß.<br />
Daraus resultiert eine deutliche Reduzierung<br />
des zeitlichen und finanziellen<br />
Aufwands. Ein Schwingungssensor, der am<br />
Motor angebracht wird, liefert <strong>die</strong> notwendigen<br />
Daten. Hier kommt ein anderer Aspekt<br />
des NOA-Konzepts zum Tragen: Der<br />
Schwingungssensor muss nicht mit dem<br />
Leitsystem verbunden sein; er meldet seine<br />
Ergebnisse über den Seitenkanal zum Beispiel<br />
an <strong>die</strong> in der Wartungsabteilung genutzte<br />
Visualisierung. Das eigentliche Leitsystem<br />
bleibt folglich unangetastet. Weil <strong>die</strong><br />
aufgezeichneten Anlagendaten auf einem<br />
separaten Server oder in einer Cloud gespeichert<br />
werden, lassen sie sich einfacher von<br />
Dienstleistern auswerten, da sie besser zugänglich<br />
sind. Der bisherige Weg der Datenerfassung<br />
<strong>für</strong> solche Zwecke, etwa durch<br />
lokal angeschlossene Datenlogger oder einen<br />
Eingriff in das Leitsystem, erweist sich<br />
als wesentlich aufwendiger. Diese Form der<br />
Datenhaltung ermöglicht auch Analysen aus<br />
überlagerten Bereichen: Ein Konzern kann<br />
den Energieverbrauch, <strong>die</strong> Leistung oder <strong>die</strong><br />
32 <strong>cav</strong> 11-2019
Qualität mehrerer Standorte nun direkt vergleichen<br />
und erhält somit eine breitere<br />
Grundlage <strong>für</strong> Verbesserungen.<br />
Entkopplung der Systeme<br />
Die Bereitstellung der Prozessdaten auf<br />
einem Server oder in einer Cloud wirft als<br />
Erstes <strong>die</strong> Frage der Sicherheit auf. IT-Security<br />
sowie <strong>die</strong> Umsetzung der Datendiode in<br />
reale Hardware gehören zu den Kernthemen<br />
der Arbeitskreise, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Namur in Kooperation<br />
mit dem ZVEI gegründet hat. Weitere<br />
Sicherheitsbetrachtungen müssen im Bereich<br />
der Verbindung des NOA-Seitenkanals<br />
mit Servern und Clouds erfolgen. Hier werden<br />
Security Router zum Einsatz kommen,<br />
<strong>die</strong> gesicherte Tunnel zwischen den Systemen<br />
aufbauen.<br />
Alternativ können <strong>die</strong> Systeme vollständig<br />
entkoppelt werden. Um zusätzliche Daten<br />
aufzunehmen, lässt sich eine separate<br />
Kleinsteuerung mit beispielsweise analogen<br />
Eingängen im Feld installieren, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
temporäre Verwendung nicht als schwerer<br />
Feldtransmitter ausgelegt sein muss. Der<br />
Controller, der in keiner Weise an das vorhandene<br />
System angeschlossen ist, sendet<br />
<strong>die</strong> Messdaten dann über einen Mobilfunkrouter<br />
an eine Cloud. Dass Systeme wie<br />
Kleinsteuerungen so leistungsfähig geworden<br />
sind, dass ein OPC-UA-Server auf ihnen<br />
betrieben werden kann, ist ein Schritt in <strong>die</strong><br />
richtige Richtung.<br />
Die PLCnext Technology von Phoenix Contact,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> aufgeführten Funktionen bereits<br />
beinhaltet, wird in Kürze mit einem<br />
weiteren Feature ausgestattet: Applikationsprogramme,<br />
<strong>die</strong> der Anwender in der Vergangenheit<br />
gemäß IEC 61131 programmieren<br />
musste, kann er nun auf der Online-<br />
Plattform PLCnext Store auswählen und auf<br />
seine PLCnext Control übertragen. Die restliche<br />
Konfiguration erfolgt über eine Weboberfläche<br />
der Steuerung.<br />
Über <strong>die</strong> App in <strong>die</strong> Cloud<br />
Beim Cloudwriter handelt es sich um eine<br />
einfache App, <strong>die</strong> sich optimal in das NOA-<br />
Konzept einfügt und zudem <strong>für</strong> sämtliche<br />
Anwendungen anbietet, in denen Daten aufgezeichnet<br />
werden müssen. Installiert der<br />
Anwender den Cloudwriter auf seiner<br />
PLCnext Control, erhält er ein Applikationsprogramm,<br />
das <strong>die</strong> Messdaten der vier analogen<br />
Eingänge in <strong>die</strong> Proficloud von Phoenix<br />
Contact sendet. Auf <strong>die</strong> Daten lässt sich<br />
über ein Webportal zugreifen, wobei <strong>die</strong><br />
Darstellung beliebig konfigurierbar ist und<br />
<strong>die</strong> Werte auch als csv-File abgespeichert<br />
werden können. Die Installation des Applikationsprogramms<br />
orientiert sich dabei am<br />
Im PLCnext Store stehen vielfältige Apps zum Herunterladen bereit<br />
Vorbild des Smartphones: Der Anwender<br />
verbindet <strong>die</strong> PLCnext Control mit dem Internet,<br />
gibt zur Identifikation ihren aufgedruckten<br />
ID-Code im PLCnext Store ein und<br />
kann anschließend unter den angebotenen<br />
Apps wählen, welche er auf der Steuerung<br />
einrichten möchte. Der Download und <strong>die</strong><br />
Installation der App erfolgen automatisch.<br />
Danach werden beispielsweise <strong>die</strong> Eingänge<br />
über das Webinterface des Controllers konfiguriert.<br />
Ist <strong>die</strong> App installiert, kann <strong>die</strong><br />
PLCnext Control wieder vom PLCnext Store<br />
getrennt werden.<br />
Mit der Proficloud stellt Phoenix Contact<br />
eine eigene Cloudumgebung zur Verfügung.<br />
Falls sich der Anwender schon <strong>für</strong> eine andere<br />
Cloud entschieden hat, gibt es da<strong>für</strong><br />
ebenfalls eine Lösung: Mit der MQTT-App<br />
kann der Anwender <strong>die</strong> Verbindung der<br />
PLCnext Control in eine beliebige Cloud<br />
Die benötigte Hardware beschränkt<br />
sich auf eine Klein -<br />
steuerung sowie eine analoge<br />
Eingangskarte. Die Verbindung<br />
ins Internet kann mit einem Mobilfunkrouter<br />
hergestellt werden.<br />
konfigurieren. Im Gegensatz zur Cloudwriter-App<br />
ist <strong>die</strong> MQTT-App keine Komplettlösung.<br />
Sie koppelt das vom Anwender erstellte<br />
IEC61131-Programm nur an eine<br />
weitere Cloud an. In <strong>die</strong>sem Kontext wird in<br />
Zukunft eine zusätzliche App erhältlich sein,<br />
welche <strong>die</strong> Anbindung an <strong>die</strong> Azure-Cloud<br />
von Microsoft erlaubt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Phoenix Contact<br />
Halle 9, Stand 310<br />
AUTOR:<br />
THILO GLAS<br />
Senior Specialist Engineering<br />
im Industry Management<br />
Process,<br />
Phoenix Contact Electronics<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 33
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
Automatisierungssystem sorgt <strong>für</strong> hohe Regelgüte<br />
Ammoniakdosierung im<br />
Kraftwerk<br />
Zur Realisierung eines Ammoniakdosiersystems arbeitete <strong>die</strong> Rodgauer MPT Messund<br />
<strong>Prozesstechnik</strong> mit der Engineering-Abteilung von Jumo zusammen. Das System<br />
kommt in einem Kraftwerk in Bolivien im Bereich der Kesselwasserkonditionierung<br />
zum Einsatz. Für einen zuverlässigen Betrieb sorgt das Mess-, Regel- und<br />
Automatisierungssystem Jumo m-Tron T.<br />
Bei der Amoniakdosierung im Bereich der<br />
Kesselwasserkonditionierung werden besonders<br />
hohe Anforderungen an <strong>die</strong> Dosierpumpen<br />
sowie an Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
der gesamten Dosieranlage gestellt.<br />
Denn Ablagerungen oder gar Korrosion in<br />
den Systemen und an Komponenten des<br />
Wasser-Dampf-Kreislaufs können dazu führen,<br />
dass der fehlerfreie Betrieb des Kraftwerks<br />
gefährdet ist.<br />
Um solchen Verunreinigungen vorzubeugen,<br />
werden verschiedene Verfahren eingesetzt:<br />
Neben einer Speisewasserbehandlung,<br />
bei der dem Wasser das Salz entzogen wird,<br />
ist eine Alkalisierung von Wasser und Dampf<br />
sowie eine Kondensatreinigung nötig. Dabei<br />
kommen verschiedene Chemikalien wie etwa<br />
Carbohydrazid, Ammoniakwasser, Trinatriumphosphat<br />
und je nach gewähltem Verfahren<br />
Sauerstoff und Natronlauge zum Einsatz.<br />
Die Ammoniakdosierstationen sind in der<br />
Regel abschließbare ISO-Container, <strong>die</strong> im<br />
Freien stehen. Von dort wird <strong>die</strong> Ammoniaklösung<br />
in einen Ansetzbehälter gefüllt und<br />
mit Wasser verdünnt. Anschließend wird <strong>die</strong><br />
Verdünnung in den Prozess dosiert.<br />
Maßgeschneiderte Lösung<br />
Ziel ist es dabei, den Leitwert des Kesselwassers<br />
möglichst genau zu regeln. Deshalb<br />
kommt der Regelgüte ein besonders hoher<br />
Stellenwert zu. MPT Mess- und <strong>Prozesstechnik</strong><br />
arbeitete bei der Entwicklung <strong>die</strong>ser Applikation<br />
mit der Jumo-Engineering-Abteilung<br />
zusammen. Das Team bündelt <strong>die</strong> jahr-<br />
Mit der Amoniakdosierstation<br />
soll der Leitwert des Kesselwassers<br />
möglichst genau<br />
geregelt werden, damit <strong>die</strong><br />
Alkalisierung von Wasser und<br />
Dampf Ablagerungen oder<br />
Korrsosion entgegenwirkt<br />
Bilder: Jumo<br />
34 <strong>cav</strong> 11-2019
zehntelange Erfahrung des Unternehmens<br />
in industrieller Mess-, Regel- und Automatisierungstechnik,<br />
unterstützt Kunden bei der<br />
kompletten Projektabwicklung und entwickelt<br />
maßgeschneiderte Applikationen <strong>für</strong><br />
eine Vielzahl von Branchen.<br />
Das Portfolio des Engineering-Teams ist umfangreich.<br />
Die Angebote reichen von grundlegenden<br />
Machbarkeitsanalysen über <strong>die</strong><br />
Durchführung von Workshops, <strong>die</strong> Erstellung<br />
von Lasten- und Pflichtenheften bis<br />
hin zum kompletten Projektmanagement.<br />
Umfangreiche Erfahrungen sind in der SPS-<br />
Programmierung, der Visualisierung und in<br />
der Netzwerktechnik vorhanden. Die<br />
Kundenapplikationen werden dabei basierend<br />
auf Jumo-Produkten entwickelt und<br />
realisiert.<br />
Bei der Realisierung des Ammoniakdosiersystems<br />
wurde das Mess-, Regel- und Automatisierungssystem<br />
Jumo m-Tron T verwendet.<br />
Das modular aufgebaute System<br />
kann mit seinen universellen I/O-Modulen,<br />
der flexiblen Anschlusstechnik und der<br />
umfangreichen Kommunikations-, Auswerte-<br />
und Automatisierungssoftware in den<br />
unterschiedlichsten Branchen eingesetzt<br />
werden. In der vorliegenden Applikation<br />
werden zwei Regelkreise <strong>für</strong> das Speise- und<br />
das Kondenswasser betrieben. Die Anlage<br />
kann im Hand- und Automatikbetrieb<br />
betrieben werden. Im Automatikbetrieb ist<br />
<strong>die</strong> Regelung aktiv, im Handbetrieb wird<br />
das Ammoniak gemäß einer fest hinter -<br />
legten Formel, abhängig vom Durchfluss,<br />
vorgegeben. Um den Prozess möglichst<br />
genau regeln zu können, wird der aktuelle<br />
Das skalierbare Mess-, Regel- und Automa tisierungssystem von Jumo kann mit seinen<br />
universellen I/0-Systemen und der umfangreichen Software in vielen Branchen<br />
eingesetzt werden<br />
Durchfluss erfasst. Von <strong>die</strong>sem hängt <strong>die</strong><br />
Ammoniakmenge ab, <strong>die</strong> zudosiert werden<br />
muss. Umgesetzt wird <strong>die</strong>se Anforderung<br />
mit einer Störgrößenaufschaltung, <strong>die</strong><br />
individuell <strong>für</strong> den Kunden in der Codesys-<br />
Umgebung des Automatisierungssystems<br />
realisiert wurde.<br />
Ein Prozessbild gibt dem Anwender einen<br />
kompletten Überblick über <strong>die</strong> Anlage. In<br />
weiteren Prozessbildern können, je nach<br />
Berechtigung, Prozesswerte, aber auch<br />
Grenzwerte einfach editiert werden.<br />
Durch <strong>die</strong> Kombination aus den Engineering-Dienstleistungen<br />
und dem flexiblen<br />
Automatisierungssystem von Jumo konnte<br />
MPT eine maßgeschneiderte, einfach zu<br />
handhabende Lösung realisieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Jumo<br />
Halle 4A, Stand 435<br />
AUTOR:<br />
MARTIN MÜLLER<br />
Engineering,<br />
Jumo<br />
Vielfalt bieten. Leistung steigern.<br />
Sicherheit maximieren.<br />
Elektrische Komponenten und Systeme<br />
<strong>für</strong> den Explosionsschutz<br />
Große Auswahl an Klemmenkästen, Befehls- und Meldegeräten,<br />
Steuerkästen, Ex d/Ex de-Steuerungen und Verteilungen sowie<br />
weiteren Produkten und Lösungen<br />
Zündschutzarten umfassen Ex d, Ex e, Ex p und Ex i inklusive<br />
kombinierter Ex de-Lösungen<br />
Bester Schutz <strong>für</strong> jede Anwendung vom führenden Experten <strong>für</strong><br />
Explosionsschutz<br />
www.explosionprotection.com<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 35
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
Automatische Image-Erstellung und Softwareverwaltung<br />
Daten regelmäßig sichern<br />
In großen Produktionsstätten sind Tausende PCs im Einsatz. Ihre Daten gilt es in regelmäßigen<br />
Abständen zu sichern bzw. Images der jeweiligen Rechner zu erstellen.<br />
Bei vielen PCs wird allein das Management und <strong>die</strong> Verwaltung <strong>die</strong>ser Sicherungen<br />
extrem komplex und kostet jede Menge Zeit. Automatisierte Lösungen sind gefragt,<br />
<strong>die</strong> das Anlegen von Jobs zur Image-Erstellung erleichtern, aber auch in der Nutzung<br />
stets Überblick über den Stand der aktuellen Datensicherung geben.<br />
Was in der Office-Welt schon lange Standard<br />
ist, brauchte in der Automatisierungstechnik<br />
seine Zeit, bis es sich vollständig<br />
durchsetzte: konsequente Datensicherung.<br />
Auvesy entdeckte vor Jahren <strong>die</strong>sen Bereich<br />
<strong>für</strong> sich und entwickelte Datenmanagementlösungen,<br />
<strong>die</strong> Anwender der Automatisierungsbranche<br />
dabei unterstützen, automatische<br />
Back-ups zu erstellen und <strong>die</strong> Softwarestände<br />
von Steuerungsprogrammen zu verwalten.<br />
Mit den Tools lassen sich Änderungen<br />
gezielt aufspüren und eindeutig nachvollziehen.<br />
Insgesamt führt das zu höherer<br />
Produktionsqualität und geringeren Stillstandszeiten<br />
sowie einer lückenlosen Nachvollziehbarkeit<br />
der Herstellungsprozesse.<br />
Die Branche fordert mittlerweile Gesamt -<br />
lösungen aus einer Hand. Dr. Tim Weckerle,<br />
CEO von Auvesy, erklärt: „In der Vergangenheit<br />
haben wir den Fokus auf unsere Versionsverwaltung<br />
Versiondog und <strong>die</strong> einzelnen<br />
Tools, <strong>die</strong> wir Anwendern damit bieten,<br />
gelegt. Künftig werden wir den Schwerpunkt<br />
weg von den Tools hin zu Gesamt -<br />
lösungen verschieben. Dazu werden wir<br />
künftig viel mehr Services direkt integrieren.<br />
Das wird bereits in Version 7.0 spürbar.<br />
Die Image-Erstellung mit dem eigenen Auvesy<br />
Image Service oder Acronis sind da<strong>für</strong><br />
sehr gute Beispiele.“<br />
Zwei Varianten möglich<br />
Auf den ersten Blick mag es verwirrend erscheinen,<br />
dass <strong>die</strong> Software zwei verschiedene<br />
Schnittstellen zur automatisierten Datensicherung<br />
unterstützt. Aus Anwendersicht<br />
ist es aber nur ein logischer Schritt. Drive<br />
Snapshot ist eine weit verbreitete Recovery-<br />
Software. Sie erstellt per Knopfdruck Images<br />
und sichert so das installierte Betriebssystem<br />
inklusive aller Programme und Einstellungen.<br />
Durch den Auvesy Image Service ist<br />
<strong>die</strong> Technologie voll in Versiondog integriert.<br />
Eine zusätzliche Installation auf den<br />
Clients ist daher nicht erforderlich. Die Lösung<br />
zur Datensicherung ist im Gegensatz<br />
zu Acronis ein äußerst schlankes Tool. Das ist<br />
gerade deshalb von Vorteil, weil in vielen<br />
industriellen Anwendungen alte PCs im Einsatz<br />
sind, auf denen der Speicherplatz alles<br />
andere als üppig ausfällt. Drive Snap shot<br />
wurde zwar ursprünglich <strong>für</strong> den privaten<br />
Bereich entwickelt, bietet aber nahezu alle<br />
notwendigen Funktionalitäten <strong>für</strong> <strong>die</strong> industriellen<br />
Anwendungen. Lediglich <strong>die</strong> Verwaltung<br />
mehrerer Images ist nicht vorgesehen,<br />
da <strong>die</strong>s im privaten Bereich kaum relevant<br />
ist. Deshalb entsteht hier in Verbindung<br />
mit Versiondog und dem Image Service, der<br />
exakt <strong>die</strong>se Verwaltung übernimmt, eine<br />
perfekte Gesamtlösung.<br />
Bilder: Auvesy<br />
Dr. Tim Weckerle, CEO Auvesy: „Künftig werden wir den Schwerpunkt weg<br />
von Technik und Tools hin zu Gesamtlösungen verschieben.“<br />
Schnittstelle zu Standardtool<br />
Acronis, <strong>die</strong> Datensicherungs- und Datenwiederherstellungslösung<br />
<strong>für</strong> physische und<br />
virtuelle Server, wird in vielen großen Unternehmen<br />
bereits unternehmensweit als<br />
Standardtool zur Image-Erstellung genutzt.<br />
Da<strong>für</strong> spricht unter anderem, dass <strong>die</strong> Lösung<br />
<strong>für</strong> Audit-Verfahren zertifiziert ist. Eine<br />
Schnittstelle zu Versiondog zu schaffen, um<br />
<strong>die</strong>sen Anwendern auch weitere Vorteile der<br />
Datenmanagementlösung zur Verfügung zu<br />
stellen, ist daher naheliegend. Nachteil beim<br />
Einsatz der Acronis-Lösung: Anwender müssen<br />
auf dem jeweiligen PC, der gesichert<br />
werden soll, ein knappes Gigabyte Speicherplatz<br />
verfügbar haben und <strong>die</strong> Software-<br />
Lizenz selbst erwerben und installieren.<br />
36 <strong>cav</strong> 11-2019
Image-Erstellung mit dem Auvesy Image Service oder Acronis in Versiondog<br />
Automatisierte Image-Erstellung<br />
Die Konfiguration eines Image-Jobs, egal ob<br />
mit dem Image Service oder Acronis, lässt<br />
sich in Versiondog in der jeweiligen Eingabemaske<br />
erledigen und auch gleich testen.<br />
Muss man aber <strong>für</strong> alle PCs einer Produktionsanlage<br />
<strong>die</strong>se Jobs manuell anlegen, ist<br />
das eine zeitaufwendige, stupide und damit<br />
fehleranfällige Tätigkeit. Braucht ein Mitarbeiter<br />
<strong>für</strong> einen Job auch nur drei Minuten,<br />
ist er bei 500 Jobs immerhin gut drei Tage<br />
beschäftigt. Gerade <strong>für</strong> große Anlagen ist<br />
eine automatisierte Lösung also unerlässlich.<br />
Dazu hat Auvesy <strong>die</strong> automatische<br />
Komponenten- und Jobanlage entwickelt,<br />
mit der sich auf Basis einer CSV-Datei <strong>die</strong><br />
Liste der IP-Adressen der zu sichernden<br />
Clients samt weiterer Parameter einfach importieren<br />
lassen. So kann beispielsweise zunächst<br />
<strong>die</strong> Image-Erstellung <strong>für</strong> einen PC<br />
optimiert werden und man kann dann <strong>die</strong>se<br />
Parameter <strong>für</strong> alle weiteren Rechner kopieren.<br />
In der CSV-Liste lässt sich das einfach<br />
erledigen, übersichtlich eintragen oder mit<br />
wenig Aufwand kopieren. Eine durchschnittliche<br />
Bearbeitungszeit von zehn Minuten<br />
pro 100 Jobs wird damit realistisch<br />
und <strong>die</strong> ursprüngliche Zeit <strong>für</strong>s Anlegen von<br />
500 Jobs reduziert sich von drei Manntagen<br />
auf knapp eine Stunde.<br />
Alltagstauglichkeit im Fokus<br />
Sind <strong>die</strong> Image-Jobs einmal erstellt, ist eine<br />
automatisierte Überwachung im laufenden<br />
Betrieb unabdingbar. Damit Images im Fall<br />
der Fälle wirklich zur Verfügung stehen,<br />
müssen auch im Alltagsbetrieb Fragen geklärt<br />
sein wie: Laufen alle Sicherungen wie<br />
geplant? Wo gibt es Schwierigkeiten wie<br />
zum Beispiel Berechtigungsprobleme? Wo<br />
wird der Speicherplatz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Images<br />
Image-Job wird über Versiondog angestoßen, das Image am angegebenen Ort gespeichert und das Job-<br />
Ergebnis wird an Versiondog als Job Log zurückgemeldet<br />
knapp? Oder ist gar eine Festplatte defekt?<br />
Sind alle Clients erreichbar? So kann der Anwender<br />
frühzeitig einschreiten und sicherstellen,<br />
dass alle Images erstellt wurden.<br />
Der Auvesy Image Service erstellt nicht nur<br />
Images, er liefert auch jede Menge intelligente<br />
Daten über den Zustand des jeweiligen<br />
PCs. Er ermittelt z. B. <strong>die</strong> Festplattenkapazität<br />
und erkennt defekte Sektoren. Wertet<br />
man <strong>die</strong>se Informationen ebenfalls systematisch<br />
aus, kann man sie hervorragend zur<br />
vorbeugenden Instandhaltung nutzen.<br />
Fazit<br />
Auvesy kann nun gemeinsam mit Anbietern<br />
von Image-Systemen Gesamtlösungen <strong>für</strong><br />
den jeweiligen Anwendungsfall maßschneidern.<br />
Weckerle resümiert: „Letzten Endes ist<br />
Image-Erstellung ein Thema, mit dem man<br />
sich nicht ewig befassen möchte. Es muss<br />
einfach funktionieren. Plug-and-play-fähige<br />
Lösungen sind gefragt.“<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Auvesy<br />
Halle 6, Stand 310<br />
AUTORIN:<br />
SILKE GLASSTETTER<br />
Head of Marketing,<br />
Auvesy<br />
AUTORIN:<br />
NORA CROCOLL<br />
Freie Journalistin<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 37
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
Bild: toppybaker <strong>–</strong> Adobe Stock<br />
In Anwendungen mit Explosionsgefährdung ist <strong>die</strong> Zündschutzart Überdruckkapselung (Ex p) oft eine praxisgerechte Lösung<br />
Flexibel mit der Zündschutzart Überdruckkapselung<br />
Proportionalventile<br />
machen Druck<br />
Die Zündschutzart Überdruckkapselung (Ex p) erlaubt es, verifizierte Nicht-Ex-<br />
Systeme im Ex-Bereich einzusetzen. Direktwirkende Proportionalventile tragen dann<br />
dazu bei, dass sich der Überdruck im schützenden Ex-p-Gehäuse präzise regeln lässt,<br />
sowohl in der Spülphase als auch während des kontinuierlichen Betriebs. Das spart<br />
teures Spülmedium, schützt das Gehäuse samt Einbauten in der Gehäusewand und<br />
trägt zu einer höheren Anlagenverfügbarkeit bei.<br />
Von der Zündschutzart Überdruckkapselung<br />
Ex p profitieren Anwender gleich in<br />
mehrfacher Hinsicht. Wenn sie nicht auf Exspezifische<br />
Sonderhardware zurückgreifen<br />
müssen, sinken sowohl <strong>die</strong> Anschaffungsals<br />
auch <strong>die</strong> Lebenszykluskosten deutlich.<br />
Außerdem steigt <strong>die</strong> Flexibilität bei der<br />
Komponentenauswahl und <strong>die</strong> Lagerhaltung<br />
von Ersatzteilen bindet weniger Kapital, da<br />
Standardkomponenten günstiger in der Anschaffung<br />
und einfacher verfügbar sind.<br />
Standardgeräte im Ex-Bereich<br />
Um Standardgeräte und Komponenten <strong>für</strong><br />
den Einsatz im Ex-Bereich tauglich zu machen,<br />
wird innerhalb eines Ex-p-Gehäuses<br />
ein Ex-freier Raum geschaffen. Das Innere<br />
des Gehäuses wird hierzu durch einen ständigen<br />
Überdruck im mbar-Bereich, der mithilfe<br />
von Luft oder Inertgas aufgebaut wird,<br />
vor dem Eindringen der explosionsfähigen<br />
Atmosphäre geschützt. Vor der Inbetriebnahme<br />
der Standardkomponenten wird das<br />
Ex-p-Gehäuse mit dem Zündschutzgas<br />
durchspült, um eventuell darin befindliche,<br />
zündfähige Gase zu entfernen.<br />
Die Überwachung und Steuerung des Überdrucks<br />
spielt bei der Zündschutzart Ex p<br />
eine zentrale Rolle <strong>für</strong> den Explosionsschutz<br />
und somit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherheit der Anlage<br />
bzw. der Geräte. Hierzu tragen auch <strong>die</strong> eingesetzten<br />
Spülmittelventile bei, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Zuführung des Zündschutzgases in das<br />
Ex-p-Gehäuse verantwortlich sind. Prinzipiell<br />
gibt es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wahl des Spülmittelventils<br />
zwei Möglichkeiten: Die einfachste Variante<br />
besteht aus einem Auf-/Zu-Ventil, das<br />
während der Vorspülphase vollständig geöffnet<br />
ist und danach schließt. Das <strong>für</strong> den<br />
Leckausgleich im Gehäuse erforderliche<br />
Zündschutzgas wird dann während des Betriebs<br />
über einen Bypass zugeführt. Er lässt<br />
gerade so viel Gas einströmen, dass der<br />
Mindestdruck im Gehäuse aufrechterhalten<br />
bleibt. Sinkt der Druck unter den Mindest-<br />
38 <strong>cav</strong> 11-2019
Bild: Gönnheimer Elektronic<br />
Bild: Gönnheimer Elektronic<br />
Bild: Bürkert Fluid Control Systems<br />
Schaltschrank/Steuerschrank mit HMI-<br />
Touch-Panel und verschiedenen Eingabe -<br />
geräten inkl. SPS <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ex-Zone 1. Die<br />
Regelung des Gehäuseinnendrucks schützt<br />
<strong>die</strong> eingebauten Komponenten.<br />
Der Ex-p-Drucker kann direkt im Ex-Bereich<br />
der Zonen 1, 2, 21 und 22 installiert<br />
werden. Standardlabelprinter verschiedenster<br />
Hersteller und in unterschiedlichsten<br />
Bauformen lassen sich integrieren.<br />
Direktwirkende Proportionalventile mit<br />
allen erforderlichen internationalen Ex-<br />
Zulassungen gibt es in zahlreichen Varianten<br />
wert, kann der Ex-p-Schutz nicht aufrecht<br />
erhalten bleiben, was zu einer Alarmierung<br />
bzw. Abschaltung der im Ex-p-Gehäuse eingebauten<br />
Komponenten führt. Um <strong>die</strong> Anlagenverfügbarkeit<br />
zu erhöhen, wird in der<br />
Praxis der Bypass-Querschnitt meist über -<br />
dimensioniert. Das führt aber zu einer Verschwendung<br />
von teurem Zündschutzgas, da<br />
<strong>die</strong> überschüssige Gasmenge im Normalbetrieb<br />
am Auslass des Gehäuses entweicht.<br />
Proportionale Ventiltechnik<br />
Die Gönnheimer Elektronic GmbH nutzt<br />
deshalb einen anderen Ansatz, um hier<br />
mehr Effizienz zu erreichen: Die Spülluftzufuhr<br />
bei ihren überdruckgekapselten Geräten<br />
und Anlagen ist nicht über ein einfaches<br />
Magnetventil realisiert. Stattdessen setzen<br />
<strong>die</strong> Ex-Schutz-Spezialisten ein Proportionalventil<br />
ein, das als eingangsseitiges Stellglied<br />
eines PID-Regelkreises <strong>für</strong> den Innendruck<br />
im Ex-p-Gehäuse <strong>die</strong>nt. Es wird nach der<br />
Vorspülphase auf einen kleinen Durchfluss<br />
zugefahren und sorgt in der Betriebsphase<br />
in Verbindung mit einer Regelelektronik <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> adaptive Kompensation der Leckverluste<br />
des Gehäuses. Hierdurch ist es möglich, den<br />
Spülgasauslass vollständig zu schließen.<br />
Eine solche Druckregelung mit proportionaler<br />
Ventiltechnik bringt dann gleich mehrere<br />
Vorteile: Der Luft- bzw. Inertgas-Verbrauch<br />
ist wesentlich geringer und durch <strong>die</strong> Einregelung<br />
eines konstanten Drucks in das Gehäuse<br />
steigt <strong>die</strong> Anlagenverfügbarkeit, denn<br />
höhere Leckverluste <strong>–</strong> z. B. durch Alterung<br />
der Gehäusedichtungen <strong>–</strong> werden kompensiert.<br />
Die einströmende Luft passt sich den<br />
Leckverlusten an und hält somit den Gehäusedruck<br />
dauerhaft auf einem Wert. Strömungsgeräusche<br />
sind minimiert und <strong>die</strong><br />
Druckregelung ist auch während der Vorspülphase<br />
möglich. Durch den präzise geregelten<br />
Überdruck im Gehäuse werden zudem<br />
empfindliche Komponenten, wie z. B.<br />
Sichtfenster, Folientastaturen oder Touch -<br />
panels geschont.<br />
Erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
„Auf <strong>die</strong> proportionale Ventiltechnik sind<br />
wir bereits Anfang der 1990er-Jahre gestoßen,<br />
als Bürkert Fluid Control Systems erstmals<br />
direktwirkende Proportionalventile <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Absaugung von Benzindämpfen an Tankstellen<br />
einsetzte“, erzählt Geschäftsführer<br />
Prof. Dr.-Ing. Christoph Gönnheimer. „Seitdem<br />
arbeiten wir eng mit den Fluidikexperten<br />
zusammen. Die als Spülventile eingesetzten<br />
Proportionalventile konnten so kontinuierlich<br />
optimiert und perfekt auf den<br />
Einsatz in unseren überdruckgekapselten<br />
Geräten abgestimmt werden.“ Die Ventile<br />
haben alle erforderlichen internationalen<br />
Ex-Zulassungen; hinzu kommen <strong>die</strong> große<br />
Auswahl, <strong>die</strong> kompakten Abmessungen,<br />
Langlebigkeit und zuverlässige Funktion.<br />
Bei den Bürkert-Proportionalventilen wirkt<br />
<strong>die</strong> Spule direkt auf den Anker. Ansprechempfindlichkeit<br />
und Reproduzierbarkeit<br />
sind dadurch hoch und <strong>die</strong> Verzögerungszeiten<br />
beim Ansteuern niedrig. „Außerdem<br />
sind wir von der Variantenvielfalt begeistert.<br />
Wir haben <strong>die</strong> Wahl zwischen vielen unterschiedlichen<br />
Spannungen, Gehäusematerialien<br />
und Nennweiten. So finden wir <strong>für</strong> unsere<br />
sehr vielfältigen Applikationen immer<br />
eine passende Lösung, egal ob <strong>die</strong> überdruckgekapselten<br />
Einheiten in Anlagen der<br />
Chemie, Petrochemie, Pharmaindustrie,<br />
dem Maschinenbau oder in der Öl-, Gasund<br />
Automobilindustrie eingesetzt werden“,<br />
ergänzt Gönnheimer.<br />
Ein Ansprechpartner <strong>für</strong> alles<br />
Auch bei unterschiedlichen Anforderungen<br />
den gleichen Ansprechpartner kontaktieren<br />
zu können, ist im Alltagsgeschäft ein großes<br />
Plus. Reibungsverluste bei der Kommunikation<br />
verringern sich und das Bestellwesen<br />
wird einfacher. „Hinzu kommt, dass wir es<br />
über Jahre hinweg immer mit den gleichen<br />
Ansprechpartnern zu tun haben, weil es bei<br />
Bürkert hier wenig Wechsel gibt“, freut sich<br />
Gönnheimer. Die Zusammenarbeit wird<br />
deshalb weitergehen. Der Ex-Schutz-Spezialist<br />
ist schon heute <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft bestens<br />
gerüstet, denn <strong>die</strong> Zündschutzart Ex p ist<br />
auf dem Weg in Richtung Industrie 4.0. Die<br />
Steuereinheiten der Überdruckkapselungssysteme<br />
können z. B. über ein integriertes<br />
Ethernet-Interface in <strong>die</strong> Produktionsnetzwerke<br />
eingebunden werden. Hierdurch ist<br />
ein Online-Monitoring möglich. Die<br />
Schnittstelle kann zudem über ihren Webserver<br />
zur Diagnose aus der Ferne genutzt<br />
werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Bürkert<br />
Halle 7, Stand 690<br />
AUTOR:<br />
JÜRGEN HAMMEL<br />
Area Sales Manager,<br />
Bürkert<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 39
<strong>cav</strong><br />
MESSESPECIAL<br />
Bild: TTstudio <strong>–</strong> Fotolia.com<br />
Heizsysteme und ihre Bestandteile müssen wie alle Komponenten <strong>für</strong> Anlagen in der chemischen Industrie Atex-zertifiziert sein<br />
Polyester-Gehäuse schützen <strong>die</strong> Elektronik von Heizsystemen in Ex-Anwendungen<br />
Damit der Funke nicht<br />
überspringt<br />
Die flexiblen elektrischen Heizsysteme von Winkler müssen auch in explosionsgefährdeten<br />
Umgebungen sicher und zuverlässig arbeiten. Als Anschlusskästen setzt<br />
das Unternehmen deshalb ex-geschützte Polyester-Gehäuse von Rose Systemtechnik<br />
ein. Sie werden bereits fertig konfektioniert geliefert.<br />
Seit 40 Jahren entwickelt und fertigt <strong>die</strong><br />
Winkler AG ein breites Portfolio an Begleitheizungslösungen.<br />
Viele Kunden des Heidelberger<br />
Unternehmens kommen aus der<br />
Chemie- und Pharmaindustrie, in der besondere<br />
Sicherheitsanforderungen zu erfüllen<br />
sind: Anlagen, <strong>die</strong> hier eingesetzt werden,<br />
müssen oft staub- und gasexplosionsgeschützt<br />
sein. Das gilt nicht nur <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Heizsysteme selber, sondern auch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Anschlusskästen, über <strong>die</strong> sie mit dem Versorgungsnetz<br />
des Kunden verbunden werden.<br />
Diese Gehäuse müssen so konstruiert<br />
sein, dass Funken und heiße Oberflächen<br />
gar nicht erst entstehen. Darüber hinaus<br />
dürfen an der Oberfläche der Gehäuse keine<br />
elektrostatischen Entladungen auftreten<br />
(TRGS 727 [15]), denn sie führen in Umgebungen<br />
mit hoher Staub- oder Gaskonzentration<br />
ebenfalls zur Explosion.<br />
Normkonforme Polyester-Gehäuse<br />
Um <strong>die</strong>se Anforderungen zu erfüllen, setzt<br />
Winkler als Anschlusskästen <strong>für</strong> seine Heizsysteme<br />
schon seit über 20 Jahren ex-geschützte<br />
Polyester-Gehäuse von Rose Systemtechnik<br />
ein. Frank Merkel, Leiter des<br />
Produktmanagements Ex-Beheizungslösungen<br />
und Explosionsschutz-Beauftragter von<br />
Winkler, schätzt nicht nur deren Robustheit:<br />
„Wir können uns auch immer darauf verlassen,<br />
dass <strong>die</strong> Gehäuse den aktuellen Normen<br />
entsprechen. Das ist nicht selbstverständlich<br />
in der Branche.“<br />
Die Normkonformität der Gehäuse spielt eine<br />
große Rolle bei der Zertifizierung der<br />
explosionsgeschützen Heizsysteme. Winkler<br />
lässt seit 2007 nicht mehr nur deren Einzelteile<br />
vom TÜV zertifizieren, sondern das jeweilige<br />
Gesamtsystem aus z. B. Heizleiter,<br />
Anschlusstechnik, Anschlusskasten und Sensorik.<br />
So erhält der Kunde eine einzige Baumusterprüfbescheinigung<br />
und kann das<br />
Heizsystem sofort verwenden. Diesen Service<br />
führte Winkler 2007 als erster Anbieter<br />
flexibler explosionsgeschützter Beheizungslösungen<br />
in der Branche ein. Würden <strong>die</strong><br />
Rose-Gehäuse nicht den aktuellen Normen<br />
40 <strong>cav</strong> 11-2019
Bild: Winkler<br />
Bild: Winkler<br />
Die eigensicheren Ex-e-Polyester-Gehäuse von Rose Systemtechnik<br />
werden als Anschlusskästen <strong>für</strong> den Netzanschluss der Heizlösungen<br />
eingesetzt<br />
Ex-i-Polyester-Gehäuse von Rose Systemtechnik <strong>die</strong>nen als Anschluss -<br />
kästen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verlängerung der Sensorleitungen der Heizsysteme<br />
entsprechen, könnte Winkler seine „Systemzertifizierung“<br />
nicht in <strong>die</strong>ser Form an -<br />
bieten.<br />
Baugruppenzertifizierung<br />
Die Kunden wissen <strong>die</strong>se umfangreiche<br />
Dienstleistung von Winkler sehr zu schätzen.<br />
Vor ihrer Einführung musste das Unternehmen<br />
ihnen einen Berg an Dokumentationsunterlagen<br />
übergeben <strong>–</strong> <strong>für</strong> jede Einzelkomponente<br />
eine eigene Zertifizierung. „Da hat<br />
kaum einer durchgeblickt“, erinnert sich<br />
Frank Merkel. Der Grund liegt in der Komplexität<br />
des Themas und den mangelnden<br />
personellen Kapazitäten vieler Firmen. Gerade<br />
kleinere Betriebe beschäftigen sich oft<br />
nur dann mit dem Thema Ex-Schutz, wenn<br />
es akut wird und wissen deshalb nicht genau,<br />
wie solche Zertifizierungsprozesse ablaufen.<br />
Winkler möchte sie entlasten: „Wir<br />
schaffen mit unserer Baugruppenzertifizierung<br />
Klarheit und helfen den Kunden, ihren<br />
Zeit- und Kostenaufwand zu reduzieren.“<br />
Ex-i- und Ex-e-Gehäuse<br />
Für <strong>die</strong> Anschlusskästen seiner Heizsysteme<br />
verwendet das Unternehmen größtenteils<br />
ex-geschützte Polyester-Gehäuse von Rose,<br />
in „normalen“ Anwendungen sind es aber<br />
auch schon mal Edelstahl- oder Aluminium-<br />
Druckguss-Gehäuse. Die explosionsgeschützten<br />
Polyester-Gehäuse verbaut Winkler<br />
in zwei Ausführungen: Als Ex-i- und<br />
Ex-e-Gehäuse. Beide werden aus einem glasfaserverstärkten<br />
duroplastischen Polyester<br />
gefertigt und enthalten einen Graphitzusatz.<br />
Er sorgt da<strong>für</strong>, dass elektrostatische Ladungen<br />
schnell und sicher abgeleitet werden,<br />
bevor sie eine eventuell vorhandene explosionsfähige<br />
Atmosphäre entzünden könnten.<br />
In den Ex-i-Polyester-Gehäusen von Rose<br />
verbaut Winkler den Regler-Sensor und den<br />
Begrenzer-Sensor <strong>für</strong> seine Heizsysteme.<br />
Diese Gehäuse sind eigensicher, d. h. es gelten<br />
nicht ganz so strenge Anforderungen<br />
wie an Gehäuse anderer Zündschutzarten.<br />
Ex-i-Geräte müssen so konstruiert sein, dass<br />
sie <strong>die</strong> Energie begrenzen, <strong>die</strong> von ihnen<br />
aus in den explosionsgefährdeten Bereich<br />
geleitet wird. Das bedeutet, dass <strong>die</strong> elektrische<br />
Energie eines Funkens, der im Gehäuse-Inneren<br />
entsteht, immer geringer sein<br />
muss als <strong>die</strong> Mindestzündenergie der umgebenden<br />
explosionsfähigen Atmosphäre. Mit<br />
„Mindestzündenergie“ ist <strong>die</strong> Energie gemeint,<br />
<strong>die</strong> ausreicht, das „zündwilligste“<br />
Gemisch einer explosionsfähigen Atmosphäre<br />
zu entzünden und damit zur Explosion<br />
zu bringen.<br />
Sonderlösungen<br />
Die Ex-i-Polyester-Gehäuse <strong>für</strong> Winkler stattet<br />
Rose mit Reihenklemmen, Verschraubungen<br />
und Kabelverschraubungen aus. Alle exgeschützten<br />
Polyester-Gehäuse sind in den<br />
Größen 75 x 80 x 55 mm bis 405 x 400 x<br />
120 mm lieferbar und können in Temperaturbereichen<br />
von -55 bis +135 °C verwendet<br />
werden. „Es gibt aber auch Anschlusskästen,<br />
<strong>die</strong> wir kundenspezifisch modifizieren“,<br />
berichtet Frank Merkel. „Ich schicke<br />
Rose dann meistens eine kleine Skizze, wie<br />
wir uns das vorstellen, und dann bekommen<br />
wir eine Sonderlösung.“<br />
Etwas höhere Anforderungen an den Ex-<br />
Schutz müssen <strong>die</strong> Anschlusskästen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Stromversorgung der Heizsysteme erfüllen.<br />
Hier verwendet Winkler deshalb Polyester-<br />
Gehäuse der Zündschutzart Ex e. Diese Gehäuse<br />
nehmen keine Temperaturen an, <strong>die</strong><br />
oberhalb der Temperaturklasse von Gasen<br />
liegen, <strong>die</strong> am Einsatzort auftreten können.<br />
So soll eine Entzündung eventuell vorhandener<br />
explosionsfähiger Atmosphären ausgeschlossen<br />
werden. Darüber hinaus treten<br />
weder an noch in <strong>die</strong>sen Gehäusen Funken<br />
oder Lichtbögen auf, <strong>die</strong> zur Entzündung einer<br />
explosionsfähigen Atmosphäre führen<br />
könnten.<br />
Fertig konfektioniert<br />
Rose fertigt neben Ex-Schutz-Gehäusen aus<br />
Polyester auch Ausführungen aus Edelstahl<br />
und Aluminium, <strong>die</strong> sich besonders <strong>für</strong> den<br />
Einsatz in rauen Umgebungen eignen<br />
(z. B. Offshore). Zudem sind ex-geschützte<br />
Control Stations erhältlich, mit denen Anlagen<br />
direkt vor Ort gesteuert werden können.<br />
Alle Gehäuse sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwendung<br />
in den Atex-Zonen 1 und 2 (Gas-Explosionsschutz)<br />
sowie in den Zonen 21 und 22<br />
(Staub-Explosionsschutz) zugelassen. Die<br />
meisten Gehäuse werden fertig konfektioniert<br />
geliefert, d. h., sie sind bereits mit allen<br />
nötigen elektronischen Bauteilen und<br />
Anschlüssen ausgestattet. Bei den ex-geschützten<br />
Modellen verbaut Rose spezielle<br />
ex-geprüfte Klemmen und Kabelverschraubungen,<br />
um jeglichen Funkenschlag zu vermeiden.<br />
Da der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lackierung der Gehäuse<br />
verwendete Lack Kunststoff enthält,<br />
der eine elektrische Ladung nicht ableiten<br />
kann, wird außerdem <strong>die</strong> Stärke der Lackschicht<br />
begrenzt (max. 0,2 mm).<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Rose Systemtechnik<br />
Halle3C, Stand 451<br />
AUTORIN:<br />
KATHARINA LANGE<br />
Marketingleitung,<br />
Rose Systemtechnik<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 41
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Elastische Bolzenkupplung<br />
T +49 2961 7405-0<br />
info@rembe.de<br />
Die Elbo von Reich-Kupplungen<br />
ist eine robuste elastische Bolzenkupplung<br />
und ideal <strong>für</strong> sicherheitsrelevante<br />
Anwendungen<br />
in mechanischen Großgeräten<br />
wie Förderanlagen, Mühlen,<br />
Brechern, Kompressoren, Schneckenpumpen<br />
und Verpackungsanlagen<br />
geeignet. Die Kupplung<br />
wurde durchschlagsicher konstruiert<br />
und funktioniert zuverlässig<br />
bei Nenndrehmomenten<br />
von 140 bis 1300 kNm.<br />
Die Elastomerelemente reduzieren<br />
Vibrationen, dämpfen Stoßbelastungen<br />
und gleichen<br />
Fluchtungsfehler und Verlagerungen<br />
aus. Es können Wellenversätze<br />
bis zu 1,5 mm radial<br />
und Winkel bis zu 0,09° kompensiert<br />
werden. Das besondere<br />
Design der an Innenhülse und<br />
Außenring anvulkanisierten<br />
Elastomerelemente in Verbindung<br />
mit dem eingesetzten<br />
Gleitlager ermöglicht einen<br />
axialen Längenausgleich mit<br />
sehr geringen Rückstellkräften.<br />
Wartungsfreundlich können <strong>die</strong><br />
Kupplungselemente ohne Verschieben<br />
der gekuppelten Maschinenteile<br />
getauscht werden.<br />
Das Kupplungselement besteht<br />
aus Naturkautschuk und ist je<br />
nach Anwendung in verschiedenen<br />
Shorehärten erhältlich. In<br />
Standardausführung ist <strong>die</strong><br />
Kupplung mit schlanken<br />
Bild: Reich-Kupplungen<br />
Flanschscheiben und <strong>die</strong> Welle-<br />
Nabe-Verbindung mit Passfeder<br />
ausgeführt. Weitere Varianten<br />
wie innen- oder außenspannende<br />
Schrumpfscheibenverbindungen<br />
können ebenfalls realisiert<br />
werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Reich-Kupplungen<br />
© REMBE® | All rights reserved<br />
Ihr Spezialist <strong>für</strong><br />
EXPLOSIONS-<br />
SCHUTZ<br />
und<br />
DRUCK-<br />
ENTLASTUNG<br />
Consulting. Engineering.<br />
Products. Service.<br />
Gallbergweg 21<br />
59929 Brilon, Deutschland<br />
F +49 2961 50714<br />
www.rembe.de<br />
Einspritzkühler mit Segmentplattenventil<br />
Bild: Schubert & Salzer<br />
Die Schubert & Salzer Control<br />
Systems GmbH hat einen Einspritzkühler<br />
mit einem Segmentplattenventil<br />
und vier Einspritzdüsen<br />
an der Lanze entwickelt.<br />
Damit macht sie <strong>die</strong> Systemvorteile<br />
<strong>die</strong>ser Ventiltechnologie<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> feinabgestimmte<br />
Regelung von Dampfnetzen<br />
nutzbar. Das in Reihe geschaltete<br />
Vierdüsensystem bietet eine<br />
große Regelspreizung und sichert<br />
einen nahezu konstanten<br />
Wasserdruck an den Düsen. Dadurch<br />
ist eine sehr feine Zerstäubung<br />
des Wassers und somit<br />
eine optimierte Regelung des<br />
Dampfes möglich. Gleichzeitig<br />
ist <strong>die</strong> Gefahr von Wasseransammlungen<br />
im Dampfsystem<br />
minimiert.<br />
Ein weiterer Vorteil des Einspritzkühlers<br />
ist <strong>die</strong> außerhalb<br />
der Dampfströmung liegende<br />
Regeleinheit aus Segmentplattenventil<br />
mit bewährtem Stellungsregler<br />
8049. So wird <strong>die</strong><br />
Menge des Einspritzwassers<br />
außerhalb der Heißdampfleitung<br />
geregelt. Wärmeverzug<br />
aufgrund der Temperaturdifferenz<br />
ist ausgeschlossen und<br />
Leckagen sind minimiert. Die<br />
Temperatur des Einspritzmediums<br />
darf bis zu +220 °C betragen.<br />
Die Eintauchtiefe der<br />
Sprühdüsenlanze beträgt zwischen<br />
150 und 900 mm.<br />
Das Segmentplattenventil bietet<br />
ein Stellverhältnis K vs /K vmin von<br />
60:1 mit einer modifiziert linearen<br />
Kennlinie. Die Leckrate<br />
ist
Sicher und leichter atmen trotz Halbmaske<br />
Die 3M-Secure-Click-HF-800-<br />
Halbmaskenserie bietet sicheren<br />
Schutz vor gängigen Gasen,<br />
Dämpfen und Partikeln im Industrieumfeld.<br />
Zwei Dual-Luftstrom-Filter<br />
bilden an der Atemschutzmaske<br />
zusammen vier<br />
Luftstromwege. Diese Lösung,<br />
<strong>die</strong> bei der HF-800-Halbmaskenserie<br />
erstmals zum Einsatz<br />
kommt, ermöglicht ein komfortables<br />
und leichtes Atmen<br />
unter verschiedensten Arbeits -<br />
bedingungen. Die Filterverbindung<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Halbmasken funktioniert<br />
so einfach und schnell<br />
Bild: 3M<br />
wie das Betätigen eines Sicherheitsgurts.<br />
Den Filter ausrichten<br />
und einrasten, bis ein deutliches<br />
Klicken hörbar ist. Das schnelle<br />
und einfache Überprüfen der<br />
Dichtheit, das jederzeit mit einem<br />
simplen Knopfdruck möglich<br />
ist, sorgt <strong>für</strong> hohes Vertrauen<br />
in den sicheren Sitz der Maske.<br />
Die Gesichtsabdeckung aus<br />
Silikon mit flexiblem Nasenprofil<br />
gewährleistet ein weiches<br />
und bequemes Tragegefühl. Um<br />
<strong>die</strong> Kommunikation während<br />
der Tätigkeit zu erleichtern, sind<br />
sie in allen Größen optional<br />
auch mit einer Sprechmembran<br />
erhältlich<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: 3M<br />
Kontrollwaage <strong>für</strong> vielfältige Anwendungen<br />
Die Inline-Kontrollwaage Essentus<br />
von Minebea Intec gewährleistet<br />
eine präzise Gewichtsund<br />
Vollständigkeitskontrolle.<br />
Erhältlich sind <strong>die</strong> beiden Essentus-Produktlinien<br />
efficiency und<br />
performance, <strong>die</strong> auf unterschiedliche<br />
Anwendungen zugeschnitten<br />
sind. Essentus efficiency<br />
wurde <strong>für</strong> grundlegende Aufgaben<br />
der Kontrollverwiegung<br />
entwickelt. Ihre Be<strong>die</strong>neinheit<br />
ist mit einem LCD-Display ausgestattet<br />
und kann über 100 verschiedene<br />
Produkte abspeichern.<br />
Eine LED-Ampel zeigt zusätzlich<br />
Bild: Minebea Intec<br />
zum Display <strong>die</strong> Gewichtsklassen<br />
Untergewicht, Gutgewicht<br />
und Übergewicht an.<br />
Essentus performance hat zusätzliche<br />
Features. So lassen sich<br />
vorgeschaltete Abfüllanlagen regeln<br />
und detaillierte Analysen<br />
erstellen. Beide Geräte gibt es als<br />
L-Version <strong>für</strong> Produkte bis 6 kg<br />
und als H-Version <strong>für</strong> Produkte<br />
bis 60 kg. Zur Auswahl stehen<br />
Förderbandlängen von 300 bis<br />
2100 mm und Förderbandbreiten<br />
von 50 bis 900 mm.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Minebea Intec<br />
Vakuumförderer und individuelle Systeme<br />
<strong>für</strong> das hygienische und sichere Pulverhandling<br />
EX-sichere und staubfreie Systeme zur Behälter-/Fass-/Sack-/Big-Bag-Entleerung<br />
auch <strong>für</strong> kritische Schüttgüter, Systeme <strong>für</strong>s High-Containment bis OEB 5<br />
Entnehmen | Fördern | Dosieren | Kontrollsieben | Zuführen | Sammeln/Lagern | WIP / CIP / SIP<br />
<strong>cav</strong> 11-2019<br />
www.Volkmann.info 43
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Absolut dichtes Rohranbindungssystem<br />
Absolute Feinstdichtheit gegenüber dem Medium Wasserstoff:<br />
Dieses Prädikat gibt der TÜV Rheinland dem Rohr -<br />
anbindungssystem Voss Lok 40 von Voss Fluid. Danach<br />
erfüllt das Produkt nachweislich höchste Anforderungen<br />
an Montage- und Leckagesicherheit. Das bestätigen auch<br />
Zertifizierungen des DVGW und der internationalen<br />
Schiffsbau-Klassifikationsgesellschaft DNV-GL.<br />
Das rein metallisch dichtende Rohranbindungssystem<br />
basiert auf dem in der Hydraulik etablierten Prinzip der<br />
Rohrumformung und stellt aufgrund seiner extrem hohen<br />
Feinstdichtheit eine wirtschaftliche Alternative zu Klemmringsystemen<br />
dar. Es dichtet zuverlässig bei Wasserstoffanwendungen<br />
bis 700 bar Betriebsdruck und Temperaturen<br />
von -40 bis +120 °C. Von der DVGW ist Voss Lok 40<br />
darüber hinaus zum Transport von Druckluft, Gas und<br />
Flüssiggas in Deutschland zugelassen. Der maximale<br />
Betriebsdruck darf dabei laut DVGW-Zertifikat 250 bar<br />
betragen. Die Betriebstemperatur ist <strong>für</strong> einen Bereich<br />
zwischen -20 und 60 °C angegeben.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Voss Fluid<br />
Bild: Voss Fluid<br />
Vielseitiger Differenzdruckmessumformer<br />
Der Differenzdruckmessumformer<br />
HE 5411 von Hesch ist<br />
vielseitig einsetzbar, denn er<br />
überwacht nicht nur den Zustand<br />
von Filtersystemen in der<br />
Entstaubungstechnik, sondern<br />
kontrolliert auch <strong>die</strong> Volumenströme<br />
von Lüftungs- und Klimaanlagen,<br />
misst Füllstände in<br />
Flüssigkeitsbehältern (Einperlmethode)<br />
oder übernimmt <strong>die</strong><br />
Überdruckmessung in Reinräumen.<br />
Für <strong>die</strong> Installation in Gebäudeautomationsanlagen<br />
hat<br />
Hesch das System eigens mit einem<br />
0...10-V-Spannungsausgang<br />
ausgestattet.<br />
Der Differenzdruckmessumformer<br />
misst kleinere und mittlere<br />
Drücke aller trockenen, nichtaggressiven<br />
Gase in den Bereichen<br />
von ±1,25 (ohne Atex-Zulassung),<br />
±10, ±25, ±50 und<br />
±100 mbar. Schnell und präzise<br />
werden selbst kleinste Abweichungen<br />
genau angezeigt. So<br />
kann rechtzeitig ein Druckstoß<br />
(Jet-Pulse) zur Reinigung des<br />
Filters ausgelöst werden.<br />
Das Gehäuse des HE 5411 ist<br />
mit Scharnierverschlüssen ausgestattet.<br />
Über zwei Tasten kann<br />
der Anwender den Grenzwert<br />
definieren. Den Status des<br />
Grenzwertrelais zeigt <strong>die</strong> LED an<br />
der Gehäusefront durch Farbwechsel<br />
an. Der HE 5411 ist in<br />
drei Ausführungen erhältlich,<br />
<strong>die</strong> sowohl ein 0...10-V-Spannungssignal<br />
als auch ein<br />
0(4)...20-mA-Stromsignal als<br />
Ausgangssignal zur Messwertübertragung<br />
bieten. Er verfügt<br />
über einen manuellen Nullpunkttaster,<br />
somit ist auch ein<br />
Feinabgleich jederzeit möglich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Hesch<br />
Bild: Hesch<br />
2 Seite quer, 210 x 145 +3mm<br />
© Igor Chaikovskiy | shutterstock<br />
Heiß. Präzise. Zuverlässig.<br />
Industrie-Laboröfen <strong>für</strong> den „Heavy-Duty“-Einsatz.<br />
productronica 2019 | Messe München | 12.11.<strong>–</strong>15.<strong>11.2019</strong> | Halle A2 | Stand 239<br />
Ihre Laboröfen sind in <strong>die</strong> Jahre gekommen? Dann zahlt sich der Austausch <strong>für</strong><br />
Sie aus. Unsere innovativen Industrie-Laboröfen bieten präzise Performance<br />
und zukunftssichere Features <strong>für</strong> <strong>die</strong> Industrie 4.0. Drei vorrätige Ausstattungsklassen<br />
stehen Ihnen zur Wahl <strong>–</strong> da bleiben serienmäßig keine Wünsche offen.<br />
44 Heiß, <strong>cav</strong> oder? 11-2019<br />
www.weiss-technik.com
FKM-Werkstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong> Öl- und Gasindustrie<br />
Vibrations- und Temperaturüberwachung<br />
Bild: COG<br />
Aus dem FKM-Compound<br />
Vi 900 von C. Otto Gehrckens<br />
können leistungsfähige Prozessdichtungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwendung<br />
in der petrochemischen Industrie<br />
gefertigt werden.<br />
Der Dichtungswerkstoff hat bereits<br />
seine Eignung als zuverlässige<br />
Elastomerdichtung auch<br />
unter schwierigsten Bedingungen<br />
im Norsok-Test nach Standard<br />
M-710 unter Beweis gestellt<br />
und überstand <strong>die</strong> Härteprüfung<br />
mit dem bestmöglichen<br />
Rating von 4 mal „0000“<br />
ohne jegliche Beschädigung. Damit<br />
empfiehlt sich Vi 900 <strong>für</strong><br />
den Einsatz in Produktionsbereichen,<br />
<strong>die</strong> aufgrund der Gefahr<br />
von explosiver Dekompression<br />
besonders hohe Anforderungen<br />
an <strong>die</strong> Dichtungen stellen.<br />
Der Werkstoff zeichnet sich<br />
durch eine besondere Tieftemperaturstabilität<br />
aus und eignet<br />
sich mit einem TR-10-Wert von<br />
-40 °C <strong>für</strong> Anwendungen bis<br />
-50 °C. Das Material erfüllt<br />
neben dem Norsok-Standard<br />
damit auch <strong>die</strong> US-amerikanischen<br />
Anforderungen <strong>für</strong> Ölund<br />
Gasanlagen nach API 6A<br />
und 6D. Daneben hat der FKM-<br />
Compound eine gute Beständigkeit<br />
gegenüber einer großen<br />
Bandbreite spezifischer Me<strong>die</strong>n<br />
und Chemikalien von Mineralölen<br />
über aliphatische, aromatische<br />
oder auch chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />
bis hin zu Säuren<br />
in unterschiedlicher Konzentration<br />
und schwachen Alkalien.<br />
Da sich der Werkstoff zudem<br />
durch eine sehr niedrige<br />
Gasdurchlässigkeit auszeichnet,<br />
ist ein großes Anwendungsspektrum<br />
möglich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: COG<br />
Bild: Yokogawa<br />
Der Sushi-Sensor der Marke<br />
Oprex von Yokogawa ist ein<br />
kompaktes drahtloses Gerät mit<br />
integrierten Abtast- und Kommunikationsfunktionen,<br />
das<br />
speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Überwachung<br />
von Vibrationen und Oberflächentemperaturen<br />
von Anlagenkomponenten<br />
entwickelt wurde.<br />
Der <strong>für</strong> industrielle IoT-Anwendungen<br />
optimierte Sushi-Sensor<br />
ermöglicht <strong>die</strong> Online-Überwachung<br />
der Betriebsbedingungen<br />
von Geräten. Das verbessert <strong>die</strong><br />
Anlagenwartung und vermeidet<br />
Ausfälle. Der drahtlose Sensor ist<br />
kompatibel zum LoRaWAN-<br />
Kommunikationsstandard <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Fernkommunikation und<br />
benötigt daher keine Repeater.<br />
Durch seine kompakte Größe<br />
kann er problemlos montiert<br />
werden. Darüber hinaus unterstützt<br />
der Sensor <strong>die</strong> Nahfeld-<br />
Funkverbindung (NFC). Der<br />
Sushi-Sensor ist umweltfreundlich,<br />
robust und eignet sich sehr<br />
gut auch zur Installation an unwirtlichen<br />
Anlagenstandorten.<br />
Die erfassten Daten können entweder<br />
von einem lokalen Server<br />
vor Ort oder einem Cloud-Server<br />
über ein LoRaWAN-Gateway<br />
überwacht werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Yokogawa<br />
OPTIMIERT, DICHT<br />
UND VERLÄSSLICH<br />
Dichtungstechnik mit dem richtigen Know-How<br />
KLINGER GmbH<br />
Rich.-Klinger-Straße 37<br />
D-65510 Idstein<br />
T + 49 61 26 4016 - 0<br />
F + 49 61 26 4016 - 11<br />
mail @ klinger.de<br />
www.klinger.de<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 45
<strong>cav</strong><br />
ARMATUREN, ROHRE, SCHLÄUCHE<br />
Bilder: Samson<br />
Das Tieftemperaturventil Typ 3598 eignet sich sowohl als Drosselventil bei der Gasverflüssigung als auch als Regelventil in Offshore-Tankanlagen<br />
Optimiertes Tieftemperaturventil<br />
Tiefkalten Me<strong>die</strong>n<br />
eiskalt begegnen<br />
Das Tieftemperaturventil Typ 3598 von Samson wurde sorgfältig <strong>für</strong> seinen Einsatz<br />
bei tiefsten Temperaturen sowie hohen Betriebs- und Differenzdrücken optimiert:<br />
das fängt bei den Werkstoffen <strong>für</strong> das Ventilgehäuse und <strong>die</strong> Garnitur an, geht über<br />
konstruktive Maßnahmen zur Beherrschung von Kavitations- und Flashingzuständen<br />
und endet nicht zuletzt bei der zielgerichteten Temperaturverteilung im Isolierteil.<br />
Daraus resultieren niedrigere Betriebskosten und kürzere Wartungszeiten.<br />
Transport und Lagerung von verflüssigten<br />
Gasen erfolgen bei tiefen Temperaturen und<br />
gegebenenfalls hohen Drücken. Diese Bedingungen<br />
erfordern speziell ausgeführte<br />
Ventile. So müssen <strong>die</strong> Werkstoffe <strong>für</strong> me<strong>die</strong>nberührte<br />
Teile wie das Ventilgehäuse<br />
und <strong>die</strong> Innengarnitur <strong>für</strong> <strong>die</strong> extremen<br />
Temperaturen bis in <strong>die</strong> Nähe des absoluten<br />
Nullpunkts geeignet sein und dürfen auch<br />
nach längerem Betrieb keine Versprödungserscheinungen<br />
aufweisen.<br />
Rein optisch unterscheidet sich ein Tieftemperaturventil<br />
von anderen Ventilen durch<br />
das lange Isolierteil, durch das ein Abstand<br />
zwischen Ventilgehäuse und Ventiloberteil<br />
realisiert wird. Diese Konstruktion mit Tieftemperaturverlängerung<br />
verhindert, dass<br />
empfindliche Bauteile geschädigt werden.<br />
Um den Energieaustausch zwischen dem<br />
kalten Ventilinneren und der warmen Umgebung<br />
zu verhindern, werden Tieftemperaturventile<br />
häufig einisoliert oder im Fall von<br />
Gasverflüssigungsprozessen in eine Cold<br />
Box eingebaut. Das schränkt <strong>die</strong> Zugänglichkeit<br />
zum Ventil allerdings stark ein. Folglich<br />
sind Arbeiten am Ventil sehr aufwendig,<br />
sodass wartungsarme und langlebige Konstruktionen<br />
gefordert sind.<br />
Wird ein Tieftemperaturventil als Drosselventil<br />
bei der Gasverflüssigung eingesetzt,<br />
gelten noch höhere Anforderungen. Die<br />
Gasverflüssigung mithilfe von Turbinen<br />
und/oder Ventilen erfolgt unter Ausnutzung<br />
des sogenannten Joule-Thomson-Effekts.<br />
Da<strong>für</strong> werden <strong>die</strong> Gase unterhalb ihrer Inversionstemperatur<br />
entspannt, wodurch sie<br />
<strong>–</strong> im Gegensatz zu ihrem Verhalten oberhalb<br />
der druckabhängigen Inversionstemperatur<br />
<strong>–</strong> in den flüssigen Zustand übergehen. Diese<br />
Joule-Thomson-Ventile müssen große<br />
Druckdifferenzen zwischen dem verdichteten<br />
eintretenden und dem entspannten aus-<br />
46 <strong>cav</strong> 11-2019
tretenden Medium aushalten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Entstehung<br />
von Kavitation und Flashing begünstigen.<br />
Hohe Geräuschentwicklungen, starke<br />
Vibrationen und <strong>die</strong> Erosion von Ventilbauteilen<br />
sind <strong>die</strong> Folge.<br />
Für größere Volumenströme<br />
Samson entwickelt und fertigt seit vielen<br />
Jahrzehnten Tieftemperaturventile. Verschiedene<br />
Ausführungen <strong>für</strong> kleine bis mittlere<br />
Ventile und gemäßigte Druckdifferenzen<br />
sind schon lange Bestandteil des Portfolios.<br />
Mit dem Typ 3598 folgt Samson dem Trend<br />
hin zu kritischen Anwendungen mit immer<br />
größeren Anlagen und gleichzeitig steigenden<br />
Volumenströmen und steigenden Differenzdrücken.<br />
In <strong>die</strong> Entwicklung des Ventils<br />
flossen <strong>die</strong> über Jahre gesammelten Praxiserfahrungen<br />
von Betreiberseite sowie Erkenntnisse<br />
aus Strömungssimulationen und<br />
praktischen Versuchsreihen im Rolf Sandvoss<br />
Innovation Center ein. Produktmanagement<br />
und Entwicklung legten den Fokus auf <strong>die</strong><br />
Reduktion der Total Cost of Ownership<br />
(TCO) durch mehr Zuverlässigkeit, optimierte<br />
Wartung und Energieeffizienz.<br />
Mehr Zuverlässigkeit<br />
Das Ventil Typ 3598 ist <strong>für</strong> hohe Druckdifferenzen<br />
geeignet und in den Nennweiten<br />
NPS 3, 4, 6 und 8 sowie Nenndrücken Class<br />
300 bis 900 erhältlich. Das erlaubt zum einen<br />
den Betrieb in hochskalierten Anlagen<br />
mit großen Volumenströmen und zum anderen<br />
den Einsatz als Joule-Thomson-Ventil.<br />
Denn große Nennweiten stellen der Nachströmung<br />
hinter dem Ventil ausreichend<br />
Platz zur Verfügung, um einen störungsfreien<br />
Betrieb trotz kavitierender Strömung und<br />
Flashing zu gewährleisten. Um unerwünschte<br />
Schwingungen und drohende Kavitationsschäden<br />
an den Dichtflächen im<br />
Ventilinneren zu minimieren, wird der<br />
Druck im geklemmten Käfig und nicht wie<br />
bei Sitz-Kegel-Konstruktionen an der Sitzfläche<br />
abgebaut.<br />
Bessere Wartungsfreundlichkeit<br />
Das Tieftemperaturventil ist im Top-Entry-<br />
Design ausgeführt. Diese Konstruktion mit<br />
einteiligem Ventilgehäuse inklusive Tieftemperaturverlängerung<br />
mit großem Durchmesser<br />
ermöglicht Wartungsarbeiten an den<br />
Ventilinnenteilen ohne Ausbau aus der<br />
Rohrleitung, der Cold Box oder der Isolierung.<br />
Nach Demontage des Antriebs sind<br />
Ventilsitz, Kolben und Zirkulationssperre direkt<br />
durch <strong>die</strong> Tieftemperaturverlängerung<br />
erreichbar. Die standardmäßig verbaute<br />
Druckentlastung sorgt da<strong>für</strong>, dass Wartung<br />
und Demontage auch bei großen Stellventilen<br />
einfach zu handhaben sind. Denn selbst<br />
bei großen Stellventilen und hohen Differenzdrücken<br />
werden verhältnismäßig geringe<br />
Kräfte benötigt, um den Kolben zu bewegen,<br />
sodass kleinere Antriebe mit geringerem<br />
Gewicht eingesetzt werden können. Als<br />
positiver Nebeneffekt kann nennweitenabhängig<br />
auch auf Antriebe <strong>für</strong> den Direktanbau<br />
von Stellungsregler oder Grenzsignalgeber<br />
zurückgegriffen werden, wodurch der<br />
Verrohrungsaufwand bei der Montage deutlich<br />
gesenkt werden kann.<br />
Höhere Energieeffizienz<br />
Im unteren Bereich der Tieftemperaturverlängerung<br />
ist eine Zirkulationssperre verbaut,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Temperaturverteilung des Mediums<br />
im Isolierteil beeinflusst. Dadurch<br />
wird zum einen der Packungsraum, der sich<br />
im Ventiloberteil außerhalb der Cold Box<br />
bzw. Isolierung befindet, vor Vereisungen<br />
geschützt und zum anderen verhindert, dass<br />
dem aufwendig heruntergekühlten Medium<br />
von außen Wärmeenergie zugeführt wird.<br />
Zusätzlich kann <strong>die</strong> Schnittstelle zwischen<br />
Cold Box und Umgebung durch eine am<br />
Ventil angebrachte optionale Abdeckplatte<br />
isoliert werden. Neben den optimierten<br />
Temperaturverhältnissen wirkt sich auch <strong>die</strong><br />
erforderliche Luftleistung des Stellventils auf<br />
<strong>die</strong> Gesamtenergiebilanz aus. Diese wird<br />
maßgeblich von der erforderlichen Kraft des<br />
Antriebs bestimmt und damit positiv von<br />
der verbauten Druckentlastung beeinflusst.<br />
Geringere Stellkraft<br />
Konstruktionsbedingt sind <strong>die</strong> Anschaffungskosten<br />
des Tieftemperaturventils Typ<br />
3598 höher als bei einem Standardventil<br />
mit angeschraubtem Isolierteil. Demgegenüber<br />
stehen Kostenvorteile durch <strong>die</strong> Reduktion<br />
der erforderlichen Stellkraft und<br />
damit einhergehend der Einsatz kleinerer<br />
Antriebe. Realistisch wäre beispielsweise der<br />
Einsatz eines Antriebs mit Antriebsfläche<br />
1000 cm 2 bei Ventilen mit Druckentlastung<br />
anstelle eines Antriebs mit zweimal<br />
2800 cm 2 Antriebsfläche bei einem Ventil<br />
gleicher Nennweite ohne Druckentlastung.<br />
Der direkte Vergleich der beiden Antriebe<br />
zeigt eine überschlägige Reduktion des<br />
Hubvolumens und des Gewichts um jeweils<br />
90 % und der Antriebskosten um 80 %.<br />
Ausblick<br />
Weitere Ausbaustufen des Tieftemperaturventils<br />
sind bereits geplant. Dazu gehören<br />
<strong>die</strong> Baukastenerweiterung hin zu noch höheren<br />
Nennweiten und Nenndrücken sowie<br />
<strong>die</strong> Konstruktion eines Eckgehäuses. Das<br />
bisher in Ansi-Ausführung erhältliche Ventil<br />
wird dann auch in DIN-Ausführung zur Verfügung<br />
stehen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Samson<br />
AUTOREN:<br />
Das Tieftemperaturventil Typ<br />
3598 wartet mit einigen im<br />
Standard integrierten Extras<br />
auf: Druckentlastung (rechts<br />
unten) und Zirkulationssperre<br />
(rechts oben)<br />
MARTIN KNAACK<br />
Product Management & Technical Sales,<br />
Control Valves Solutions,<br />
Samson<br />
TIMO MAUS<br />
Product Management & Technical Sales,<br />
Control Valves Solutions,<br />
Samson<br />
ANDREAS SANDER<br />
Forschung und Entwicklung,<br />
Modular Systems & Severe Services,<br />
Samson<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 47
<strong>cav</strong><br />
ARMATUREN, ROHRE, SCHLÄUCHE<br />
Bilder: Auma<br />
Thomas Knecht, Direktor Service der Auma Riester GmbH & Co. KG, und Kevin Nietupski, der im Unternehmen als Product Manager<br />
Service tätig ist (von links)<br />
So verbessern digitale Services <strong>die</strong> Verfügbarkeit von Antrieben<br />
Ab in <strong>die</strong> Cloud<br />
Asset Management und Predictive Maintenance auf Grundlage von Daten, <strong>die</strong> in der<br />
Cloud abgelegt sind. Diesen Weg geht Auma, um <strong>die</strong> Verfügbarkeit seiner Antriebe<br />
zu erhöhen. Welche Vorteile <strong>die</strong>se Vorgehensweise <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwender hat und wie<br />
klassische und digitale Services immer mehr miteinander verschmelzen erläutern<br />
Thomas Knecht und Kevin Nietupski von Auma.<br />
Herr Knecht, auf welche Meilensteine kann Auma zurückblicken,<br />
wenn es um das Thema Digitalisierung geht?<br />
Thomas Knecht: Digitalisierung ist <strong>für</strong> uns kein neues Thema. 2002<br />
brachten wir <strong>die</strong> erste Generation unserer softwarebasierten Stellantriebssteuerung<br />
auf den Markt. Sie trug den Namen AC.1 und vereinfachte<br />
<strong>die</strong> Einbindung unserer Stellantriebe in digitale Feldbusprotokolle<br />
deutlich. Ein Jahr darauf folgte <strong>die</strong> COM-AC-Software zur<br />
Konfiguration der AC.1. 2005 haben wir damit begonnen, auf <strong>die</strong><br />
Typenschilder der Stellantriebe Datamatrix-Codes aufzubringen. Das<br />
hatte zuerst produktionstechnische Gründe. Später nutzte man den<br />
Datenträger zur Ablage von Gerätedaten, <strong>die</strong> heute mobil mit der<br />
Auma-Assistant-App ausgelesen werden.<br />
Ganz wichtig war wohl auch das Jahr 2009.<br />
Thomas Knecht: Ja das ist richtig. In <strong>die</strong>sem Jahr wurde <strong>die</strong> Stellantriebssteuerung<br />
AC.1 von der AC.2 abgelöst, <strong>die</strong> wir bis heute<br />
anbieten. Zur Konfiguration der Steuerung <strong>die</strong>nt das Commissioning<br />
and Diagnostic Tool, kurz CDT genannt. Letzteres ersetzte <strong>die</strong><br />
COM-AC-Software. 2014 veröffentlichten wir unsere erste App <strong>–</strong><br />
<strong>die</strong> Auma-Support-App, <strong>die</strong> eine schnelle und einfache Gerätedokumentation<br />
mithilfe mobiler Endgeräte erlaubte. Später wurde sie in<br />
<strong>die</strong> Auma-Assistant-App integriert, <strong>die</strong> wir 2017 in den Markt einführten.<br />
Wenn ich mich recht erinnere, präsentierte Auma auf der Achema<br />
2015 erstmalig seine Cloud-Idee?<br />
Thomas Knecht: Das war damals wirklich nur eine Idee. Wir<br />
brauchten über drei Jahre, um aus der Idee eine fertige Lösung werden<br />
zu lassen. Im September letzten Jahres ging <strong>die</strong> Auma-Cloud<br />
online. Wenig später haben wir auf der Valve World unser neues Servicekonzept<br />
mit der Auma-Cloud als Dreh- und Angelpunkt vorgestellt.<br />
Außerdem ging <strong>die</strong> aktuelle Version der Auma-Assistant-App<br />
an den Start, <strong>die</strong> in der Lage ist, Daten aus der AC.2-Steuerung herunterzuladen<br />
und an <strong>die</strong> Auma-Cloud zu übergeben.<br />
Herr Knecht hat jede Menge Produkte genannt, auf <strong>die</strong> wir nun näher<br />
eingehen. Herr Nietupski, starten wir mit der AC.2-Steuerung.<br />
Kevin Nietupski: Bildlich gesprochen ist <strong>die</strong> AC.2 das Gehirn des<br />
MOV-Pakets, also der Einheit aus Armatur, Antrieb und Steuerung.<br />
Sie sammelt eine ganze Menge von Daten, darunter Betriebs- und<br />
Zustandsdaten, <strong>die</strong> Aussagen über den Zustand des Antriebs ermöglichen.<br />
Gleichzeitig werden auch kritische Betriebszustände erfasst<br />
48 <strong>cav</strong> 11-2019
und archiviert. Das versetzt unsere Servicemitarbeiter in <strong>die</strong> Lage,<br />
dem Anwender im Falle einer Störung schnell zielgerichtete Lösungen<br />
anbieten zu können.<br />
Dann wurde <strong>die</strong> CDT-Software erwähnt. Wozu benötigt man <strong>die</strong>?<br />
Nietupski: Wie es der Name Commissioning Diagnostic Tool schon<br />
sagt, wird <strong>die</strong>se Software sowohl von unserem Service als auch von<br />
unseren Kunden zur Inbetriebnahme, Konfiguration und Diagnose<br />
der Stellantriebe eingesetzt. Besonders wertvoll ist <strong>die</strong> Diagnosefunktion.<br />
Sie ermöglicht eine tiefgreifende Analyse von Datenpaketen<br />
und Event-Reports, <strong>die</strong> direkt aus der AC.2-Steuerung auf ein<br />
mobiles Endgerät, beispielsweise einen Laptop, heruntergeladen<br />
werden können.<br />
Und was kann <strong>die</strong> Auma-Assistant-App?<br />
Nietupski: Hierbei handelt es sich um das abgespeckte Pendant der<br />
CDT-Software. In der Ursprungsversion konnte man über das Scannen<br />
des Datamatrix-Codes auf dem Typenschild des Stellantriebs <strong>die</strong><br />
komplette Gerätedokumentation aus dem Internet laden. Mit der<br />
aktuellen Version der App lassen sich auch Geräteeinstellungen verändern.<br />
Außerdem können mit der intuitiv be<strong>die</strong>nbaren App Snap -<br />
shots gemacht werden.<br />
Was sind Snapshots?<br />
Nietupski: Das sind Dokumente, <strong>die</strong> alle relevanten Gerätedaten<br />
einschließlich Seriennummer und Betriebsdaten enthalten und in<br />
der Auma-Cloud abgelegt werden können.<br />
Auf welchen Systemen läuft <strong>die</strong> App?<br />
Nietupski: Sowohl auf Apple- als auch auf Android-Geräten.<br />
„Die Cloud-basierten Services von Auma<br />
ermöglichen ein intelligentes Asset-Management<br />
und den Einstieg in <strong>die</strong> Predictive<br />
Maintenance. “<br />
Herr Nietupski: kommen wir zur Auma-Cloud. Was kann sie?<br />
Nietupski: Bisher waren <strong>die</strong> ganzen Systeme, <strong>die</strong> mein Kollege gerade<br />
vorgestellt hat, nicht miteinander vernetzt. Und genau das haben<br />
wir mit der Cloud geändert. In der Cloud werden <strong>die</strong> entsprechenden<br />
Geräte- und Betriebsdaten sowie Informationen zu den jeweiligen<br />
Anwendungen miteinander verknüpft. Das ermöglicht eine<br />
zentrale Verwaltung aller MOVs einer Anlage, in einer Systematik,<br />
<strong>die</strong> der Anlagenstruktur entspricht. Zugriff haben <strong>die</strong> Anwender<br />
und unser Servicepersonal. Letztendlich ist eine Plattform entstanden,<br />
auf der der Anwender seine gesammelten Betriebs- und Gerätedaten<br />
verwalten, aufbereiten und analysieren kann.<br />
Das heißt, <strong>die</strong> Anlagenstruktur wird in der Cloud hinterlegt. Wie<br />
geht das?<br />
Nietupski: Dazu nutzt man <strong>die</strong> Assistant-App mit ihrer Funktion<br />
„Seriennummernliste erstellen“. Der Anwender geht mit seinem<br />
Handy durch <strong>die</strong> Anlage und scannt <strong>die</strong> Data-Matrix-Codes auf jedem<br />
Auma-Stellantrieb. Auf <strong>die</strong>se Weise wird eine Liste aller Stellantriebe<br />
und Steuerungen generiert. Die Ablage <strong>die</strong>ser Daten erfolgt in<br />
einer Struktur, <strong>die</strong> der Anwender vorher definiert hat. Außerdem<br />
kann er Untergruppen bilden, sodass eine Hierarchie entsteht. Am<br />
Ende wird <strong>die</strong> Liste per Knopfdruck in <strong>die</strong> Cloud übertragen.<br />
AUMA :<br />
ZAHLEN UND FAKTEN<br />
Die im badischen Müllheim ansässige Auma Riester<br />
GmbH & Co. KG kann auf eine über 50-jährige Geschichte<br />
zurückblicken. Das 1964 gegründete Unternehmen<br />
zählt zu den weltweit führenden Herstellern<br />
von elektrischen Stellantrieben <strong>für</strong> Industriearmaturen,<br />
Steuerungen sowie Getriebekombinationen. Zu den<br />
Hauptabnehmern der Produkte zählen traditionell wasser-<br />
und abwasseraufbereitende Betriebe und Kraftwerke<br />
aller Art. Ein weiteres wichtiges Standbein ist der Bereich<br />
Öl und Gas, beginnend bei der Förderung bis hin<br />
zur Veredelung und Lagerung. Hinzu kommen noch <strong>die</strong><br />
chemische Industrie und <strong>die</strong> Zementproduktion.<br />
Weltweit beschäftigt der Mittelständler an 30 Standorten<br />
ca. 2600 Menschen, in Deutschland sind es 1200<br />
(Stand 2018). Mehr als 15 % aller Mitarbeiter arbeiten<br />
im Service <strong>–</strong> eine Zahl, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kundenorientierung von<br />
Auma unterstreicht. Im Jahr 2018 erwirtschaftete man<br />
einen Umsatz von 420 Mio. Euro.<br />
Wenn ich Sie richtig verstehe, handelt es sich bei der Anlagenstruktur<br />
also um eine Liste aller Stellantriebe und Steuerungen,<br />
<strong>die</strong> sich in der Anlage befinden?<br />
Nietupski: Genau. Das ist eine strukturierte Seriennummernliste,<br />
<strong>die</strong> auch mit kleinen Notizen ausgestattet werden kann.<br />
Das klingt alles sehr einfach. Dennoch glaube ich, dass das Befüllen<br />
der Cloud recht zeitaufwendig ist. Geben Sie da Hilfestellungen?<br />
Nietupski: Seit kurzer Zeit bieten wir unseren Kunden das Befüllen<br />
der Cloud als Dienstleistung an. Wenn unsere Servicemitarbeiter vor<br />
Ort beim Kunden sind, scannen sie <strong>die</strong> Data-Matrix-Codes in der<br />
Anlage ab und bauen <strong>die</strong> Anlagenstruktur <strong>für</strong> <strong>die</strong> Cloud auf.<br />
Können Sie das bitte an einem Beispiel erläutern, wie <strong>die</strong><br />
AC.2-Steuerung und <strong>die</strong> Cloud zusammenwirken?<br />
Knecht: Die AC.2-Steuerung liefert Event-Reports. Diese listen mit<br />
Zeitstempel alle relevanten Ereignisse und Fehler bzw. Störungen<br />
auf, <strong>die</strong> im MOV stattfanden. Diese Daten werden kontinuierlich in<br />
der Cloud abgelegt und mithilfe eines Algorithmus analysiert. Auf<br />
<strong>die</strong>se Weise erhalten wir valide Kennzahlen, <strong>die</strong> beispielsweise<br />
wichtige Aussagen zur Anlagenverfügbarkeit zulassen.<br />
Immer wenn man über Cloud-Anwendungen spricht, spricht man<br />
letztendlich auch über Datensicherheit. Wie gehen Ihre Kunden<br />
mit <strong>die</strong>sem Punkt um?<br />
Knecht: In der Tat spielt das Thema Datensicherheit in jedem Gespräch<br />
eine zentrale Rolle, auch wenn im Vorfeld <strong>die</strong> Vorteile unseres<br />
neuen Servicekonzepts erläutert wurden. Um unseren Kunden<br />
maximale Sicherheit garantieren zu können, haben wir uns <strong>für</strong> Azure,<br />
der Cloud-Computing-Plattform von Microsoft entscheiden. Ein<br />
guter Name, eine erprobte Technologie und ein führendes Produkt<br />
<strong>–</strong> wir denken, dass das Vertrauen bei unseren Kunden schafft.<br />
Und hat Azure bisher Ihre Erwartungen erfüllt?<br />
Knecht: Auf alle Fälle.<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 49
<strong>cav</strong><br />
ARMATUREN, ROHRE, SCHLÄUCHE<br />
Mit der intuitiv be<strong>die</strong>nbaren Auma-Assistant-App<br />
können komplette Gerätedokumentationen<br />
aus dem Internet geladen, Geräteeinstellungen<br />
verändert und Snapshots<br />
gemacht werden<br />
Anlagenstruktur: Der Anwender geht mit seinem Handy durch <strong>die</strong> Anlage und scannt<br />
<strong>die</strong> Data-Matrix-Codes auf jedem Auma-Stellantrieb. Auf <strong>die</strong>se Weise wird eine Liste aller<br />
Stellantriebe und Steuerungen generiert.<br />
Wie schützen Sie ganz konkret <strong>die</strong> in der Cloud abgelegten Daten<br />
vor unberechtigtem Zugriff?<br />
Knecht: Indem wir zum einen <strong>die</strong> Sicherheitsvorgaben unserer<br />
Kunden ohne Wenn und Aber umsetzen. Zum anderen arbeiten wir<br />
mit einem speziellen User-Management. Es beinhaltet am Anfang<br />
<strong>die</strong> Registrierung via Zwei-Faktor-Authentifizierung und mehrstufigem<br />
Vali<strong>die</strong>rungsprozess. Nach <strong>die</strong>sem Einstieg wird definiert, auf<br />
welche Daten der jeweilige User zugreifen kann. Außerdem werden<br />
im User-Management <strong>die</strong> Funktionalitäten freigeschaltet, mit denen<br />
der jeweilige Anwender arbeiten kann.<br />
Ist <strong>die</strong> Nutzung der Auma-Cloud <strong>für</strong> Ihre Kunden kostenlos?<br />
Knecht: Die Basis<strong>die</strong>nstleistung ist kostenlos. Zusatzfunktionen sind<br />
kostenpflichtig.<br />
Welche sind das zum Beispiel?<br />
Knecht: Unter anderem <strong>die</strong> kontinuierliche Live-Datenübertragung<br />
direkt aus der Feldebene mithilfe von OPC UA in <strong>die</strong> Cloud. Ich<br />
möchte an <strong>die</strong>ser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass unsere<br />
Wartungsservices auch bei einer diskontinuierlichen Datenübertragung<br />
in <strong>die</strong> Cloud funktionieren. Allerdings macht <strong>die</strong> kontinuierliche<br />
Übertragung <strong>die</strong> Datenanalyse viel feiner. Es können Eskalationsstufen<br />
definiert werden, bei deren Überschreitung automatisch<br />
der Auma-Service alarmiert wird. Oder <strong>die</strong> Geräteüberwachung<br />
kann komplett in <strong>die</strong> Hände unseres Services gelegt werden.<br />
Herr Nietupski, welche Vorteile bieten <strong>die</strong> Cloud-basierten<br />
Services von Auma dem Anwender?<br />
Nietupski: Sie ermöglichen ein intelligentes Asset-Management und<br />
den Einstieg in <strong>die</strong> Predictive Maintenance. Am Ende steht eine<br />
deutlich verbesserte Anlagenverfügbarkeit. Hinzu kommen eine Beschleunigung<br />
der Geschäftsprozesse, Transparenz auf allen Ebenen<br />
und <strong>die</strong> schnelle Verfügbarkeit von Informationen: Ohne lange auf<br />
unserer Homepage rumstöbern zu müssen, erhält der User via Seriennummer<br />
<strong>die</strong> komplette gerätebezogene Dokumentation, also Gerätedaten,<br />
Dokumentationen, Schaltpläne etc.<br />
Müssen Ihre Kunden be<strong>für</strong>chten, dass <strong>die</strong> Cloud-basierten Services<br />
den persönlichen Vor-Ort-Service ersetzen werden?<br />
Nietupski: Auf keinen Fall. Natürlich wollen wir <strong>die</strong> Möglichkeiten,<br />
<strong>die</strong> uns Cloud-basierte Services bieten voll ausreizen. Gleichzeitig<br />
bleibt der persönliche Kontakt vor Ort zur Kundenpflege und als<br />
Quelle von Informationen, <strong>die</strong> später in unsere Algorithmen einfließen,<br />
unersetzlich.<br />
Wie wird es mit der Auma-Cloud und den darum gestrickten<br />
Services in Zukunft weitergehen?<br />
Knecht: Wir denken da in ganz unterschiedliche Richtungen. Ein<br />
wichtiges Stichwort ist hier <strong>die</strong> Connectivity. Wir wollen unsere<br />
Stellantriebe IoT-fähig machen und so den Datentransfer in <strong>die</strong><br />
Cloud automatisieren. Auch in der Cloud selbst wird es Weiterentwicklungen<br />
geben, <strong>die</strong> sich vor allem an den Wünschen der User<br />
orientieren werden. Daneben arbeiten unsere Entwickler auch daran,<br />
das Angebot digitaler Dienstleistungen zu erweitern und mit<br />
unseren klassischen Wartungsangeboten zu verflechten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Auma<br />
Halle 4, Stand 270<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE:<br />
LUKAS LEHMANN<br />
stellv. Chefredakteur<br />
50 <strong>cav</strong> 11-2019
WWW.ZWICK-ARMATUREN.DE<br />
TRI-SHARK<br />
100 % REGELKLAPPE<br />
100 % DICHT<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 51
<strong>cav</strong><br />
THERMISCHE VERFAHREN<br />
Plate-and-Shell-Wärmetauscher mit langer Lebensdauer<br />
Materialermüdung<br />
vermeiden<br />
Thermisch effizient, druckbeständig, kompakt <strong>–</strong> Plate-and-Shell-Wärmetauscher sind<br />
wegen ihrer Vorzüge <strong>für</strong> viele Industriezweige relevant. Allerdings können <strong>die</strong> Belastungen<br />
durch ständige Temperatur- und Druckwechsel zu Materialermüdung führen.<br />
Das Risiko von Ausfällen lässt sich durch <strong>die</strong> Bauweise und das Herstellungsverfahren<br />
der Wärmetauscher deutlich senken, wie Alfa Laval mit der Duroshell-Baureihe<br />
unter Beweis gestellt hat.<br />
Plate-and-Shell-Wärmetauscher kombinieren<br />
<strong>die</strong> Effizienz von Plattenwärmetauschern<br />
und <strong>die</strong> hohe Druckbeständigkeit von Rohrbündelwärmetauschern.<br />
Das macht sie <strong>für</strong><br />
viele Anwendungen der Wärmeübertragung<br />
attraktiv. Eine Herausforderung ist allerdings<br />
<strong>die</strong> Materialermüdung durch Temperaturund<br />
Druckwechselbeanspruchung.<br />
Beim Duroshell-Wärmetauscher durchlaufen<br />
<strong>die</strong> Ein- und Austrittsrohre das gesamte<br />
Plattenpaket. Dieser stabile Aufbau verhindert<br />
Materialermüdung und optimiert <strong>die</strong><br />
Strömungsverteilung.<br />
Spannungskonzentrationen erkennen<br />
Die ersten Anzeichen <strong>für</strong> Ermüdungsbrüche<br />
sind kleine Risse im Material. Diese Risse<br />
können durch Fehler wie Schlackeneinschlüsse,<br />
Poren, Hinterschneidungen oder<br />
kleine Oberflächenrisse entstehen. Sie können<br />
sich aber auch an Stellen bilden, an denen<br />
keine Fehler sichtbar sind. Rissbildung<br />
in homogenen Bauteilen wird durch Fehler<br />
in der atomaren Struktur, sogenannte Versetzungen,<br />
verursacht. Unterliegt das Bauteil<br />
hinreichend großen externen Belastungen,<br />
können <strong>die</strong> Versetzungen wandern, sich aufstauen<br />
und mikroskopische Risse bilden. An<br />
den Enden der Risse kommt es zu Spannungskonzentrationen,<br />
wodurch sie mit jedem<br />
Lastwechsel größer werden und<br />
schließlich erfolgt der Bruch. Zur Minimierung<br />
von Materialermüdung ist es daher<br />
wichtig, Spannungskonzentrationen bereits<br />
während der Entwicklung zu identifizieren.<br />
Durch <strong>die</strong> Änderung der Konstruktion eines<br />
Bauteils kann <strong>die</strong> darauf wirkende Last auf<br />
eine größere Fläche verteilt und so <strong>die</strong><br />
Spannung reduziert oder sogar komplett beseitigt<br />
werden.<br />
Schweißnähte sind ebenfalls anfällig <strong>für</strong><br />
Materialermüdung. Im Schweißprozess entstehen<br />
Restspannungen an den am stärksten<br />
erwärmten Stellen. Außerdem verursacht <strong>die</strong><br />
Materialerwärmung beim Schweißen von<br />
Kohlenstoff- oder legiertem Stahl eine Veränderung<br />
des Kristallgitters des Stahls im<br />
Schweißgut und an der erwärmten Stelle: Es<br />
entsteht Martensit, ein deutlich härterer,<br />
weniger elastischer und brüchigerer Stahl.<br />
Minimiert man den Wärmeeintrag beim<br />
Schweißvorgang, so werden Restspannungen<br />
und Sprödigkeit reduziert.<br />
Bilder: Alfa Laval<br />
Materialermüdung vermeiden<br />
Viele Wärmetauscher arbeiten bei zyklisch<br />
wechselnden Temperatur- und Druckver -<br />
hältnissen, <strong>die</strong> zu Materialermüdung führen.<br />
Dabei kommt es auf <strong>die</strong> Intensität und<br />
Häufigkeit der Wechsel an, <strong>die</strong> Ausgangsspannung,<br />
wechselnde Parameter bei Temperatur,<br />
Druck oder beidem, den Aufbau der<br />
Wärmetauscher und <strong>die</strong> Höhe der Spannungsspitzen<br />
sowie <strong>die</strong> Qualität der<br />
Schweißnähte.<br />
Zur Vermeidung von Materialermüdung<br />
können beispielsweise <strong>die</strong> Intensität der<br />
Wechsel reduziert oder abrupte Starts und<br />
Stopps vermieden werden. Ein zentraler As-<br />
52 <strong>cav</strong> 11-2019
Herkömmliche Plate-and-Shell-Wärmetauscher mit hoher<br />
Wechselbeanspruchung haben häufig Probleme mit Leckagen<br />
rund um <strong>die</strong> Anschlussbereiche. Die Ursache ist Materialermüdung.<br />
Das patentierte Plattenmuster der Duroshell-Wärmetauscher bewirkt<br />
identische mechanische Eigenschaften in alle Richtungen. So werden<br />
Spannungen vermieden.<br />
pekt ist <strong>die</strong> Art des Wärmetauschers und ob<br />
er durch seine Konstruktion und Herstellungsweise<br />
eine hohe Ermüdungsbeständigkeit<br />
erreicht. Bei Plate-and-Shell-Wärmetauschern<br />
treten häufig drei Probleme auf.<br />
Das Plattenmuster<br />
Um <strong>die</strong> Wärmeübertragung zu maximieren,<br />
sind <strong>die</strong> Platten in einem herkömmlichen<br />
Plattenwärmetauscher gewellt, weil so <strong>die</strong><br />
Turbulenz in den Kanälen erhöht wird. Aufgrund<br />
der Prägung weist <strong>die</strong> Platte in verschiedenen<br />
Richtungen unterschiedliche<br />
mechanische Eigenschaften auf. Ausdehnung<br />
und Kontraktion erfolgen überwiegend in<br />
einer Richtung, nämlich der schwächeren.<br />
Das Plattenpaket besteht aus zwei Arten von<br />
Platten, deren Prägung in verschiedene<br />
Richtungen ausgerichtet ist. Durch abwechselndes<br />
Stapeln der beiden Plattenarten wird<br />
<strong>die</strong> Turbulenz in den Kanälen erhöht. Das<br />
bedeutet aber auch, dass <strong>die</strong> Platten bei<br />
wechselnden Betriebstemperaturen oder<br />
-drücken in verschiedene Richtungen gedrückt<br />
werden, sodass sie sich ausdehnen<br />
und zusammenziehen. Diese hohen Wechselbeanspruchungen<br />
von Platten und<br />
Schweißnähten können zu Ermüdungsbrüchen<br />
führen. Die größte Schwachstelle sind<br />
<strong>die</strong> Schweißnähte im Bereich der Anschlüsse,<br />
wo <strong>die</strong> Belastung am höchsten ist.<br />
Eine spannungsarme Konstruktion verhindert<br />
solche Ermüdungsbrüche. Bei der Entwicklung<br />
der Duroshell-Plate-and-Shell-<br />
Wärmetauscher eliminierten <strong>die</strong> Ingenieure<br />
von Alfa Laval <strong>die</strong> zusätzliche Spannung, <strong>die</strong><br />
durch bestimmte Prägemuster entsteht. Die<br />
Lösung war ein Muster, das in allen Richtungen<br />
<strong>die</strong> gleiche Wärmeausdehnung und<br />
mechanische Festigkeit aufweist. Dieses<br />
patentierte Muster besteht aus Vertiefungen<br />
und Erhöhungen, <strong>die</strong> so verteilt sind, dass<br />
Wärmeausdehnung und Festigkeit in allen<br />
Richtungen identisch sind. So können Spannungskonzentrationen<br />
in den Ein- und Austrittsbereichen<br />
vermieden werden.<br />
Die mechanische Belastbarkeit<br />
Normalerweise wird das Plattenpaket durch<br />
Stahlstangen, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> dicken Endplatten<br />
geschweißt sind, an seinem Platz gehalten.<br />
Die Stahlstangen minimieren <strong>die</strong> zusätzliche<br />
Spannung in den Wärmeübertragungsplatten,<br />
<strong>die</strong> durch das Prägemuster verursacht<br />
werden. Allerdings haben <strong>die</strong> Stahlstangen<br />
nur eine geringe Stützwirkung auf <strong>die</strong> Platten,<br />
da sie sich an den Außenseiten des Plattenpakets<br />
befinden. Eine weitere Schwierigkeit<br />
besteht darin, dass <strong>die</strong> Ein- und Austrittsrohre<br />
nur mit der ersten Wärmeübertragungsplatte<br />
verschweißt sind. Daher sind<br />
<strong>die</strong>se Schweißnähte hohen Belastungen ausgesetzt<br />
und weisen ein beträchtliches<br />
Bruchrisiko auf.<br />
Bei den Duroshell-Wärmetauschern werden<br />
<strong>die</strong> Ein- und Austrittsrohre doppelt genutzt<br />
und verstärken den gesamten Apparat. Die<br />
Rohre laufen einmal durch den gesamten<br />
Wärmetauscher. Dies stärkt das Plattenpaket<br />
erheblich und macht externe Stangen überflüssig.<br />
Die Ein- und Austrittsrohre sind<br />
nicht an <strong>die</strong> dünnen Wärmeübertragungsplatten<br />
geschweißt, sondern an <strong>die</strong> dicken<br />
Endplatten, <strong>die</strong> das gesamte Plattenpaket<br />
umschließen. Die Spannung ist minimal.<br />
Die Schweißqualität<br />
Schweißnähte sind <strong>die</strong> Schwachstellen in einem<br />
Wärmetauscher, der bei wechselnden<br />
Temperaturen oder Drücken betrieben wird.<br />
Ermüdungsrisse beginnen fast immer in der<br />
Wärmeeinflusszone oder dem Schweißgut.<br />
Daher ist <strong>die</strong> richtige Wahl der Schweißtechnik<br />
entscheidend. Gebräuchlich sind in<br />
<strong>die</strong>sem Bereich das Plasma- und das Laserschweißen.<br />
Das Laserschweißen ist hinsichtlich<br />
der Ermüdungsbeständigkeit <strong>die</strong> beste<br />
Option. Bei <strong>die</strong>sem Verfahren werden zwei<br />
übereinanderliegende Platten mithilfe eines<br />
schmalen Laserstrahls zusammengeschmolzen.<br />
Die Wärme, <strong>die</strong> in das Metall eindringt,<br />
beträgt im Vergleich zum Plasmaschweißen<br />
nur etwa ein Drittel, was <strong>die</strong> Qualität der<br />
Schweißnaht verbessert. Gegenüber dem<br />
Plasmaschweißen erzeugt Laserschweißen<br />
auch weniger Defekte, <strong>die</strong> als Ausgangspunkt<br />
<strong>für</strong> Ermüdungsrisse <strong>die</strong>nen können.<br />
Die Wärmeeinflusszone ist schmaler, wodurch<br />
viel mehr Material seine ursprünglichen<br />
Eigenschaften und Belastungsgrenzen<br />
behält, <strong>die</strong> Resspannung ist geringer und<br />
<strong>die</strong> Schweißnähte sind gleichmäßiger.<br />
Die Kombination macht's<br />
Materialermüdung bei Plate-and-Shell-Wärmetauschern<br />
kann verhindert werden. Das<br />
Erfolgsrezept ist <strong>die</strong> Kombination aus einem<br />
besseren Prägemuster, zusätzlicher mechanischer<br />
Festigkeit und der Herstellung mittels<br />
Laserschweißen. Einen Beleg da<strong>für</strong> liefern<br />
<strong>die</strong> Duroshell-Wärmetauscher. Bei Labortests<br />
wurde eine doppelt so hohe thermische<br />
Ermüdungsbeständigkeit und eine viermal<br />
geringere Ermüdung durch Druck als<br />
bei herkömmlichen Plate-and-Shell-Wärmetauschern<br />
nachgewiesen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Alfalaval<br />
AUTOR:<br />
ACHIM HEIMING<br />
Sales Manager,<br />
Alfa Laval Mid Europe<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 53
<strong>cav</strong><br />
THERMISCHE VERFAHREN<br />
Bilder: Will & Hahnenstein<br />
Uwe Hahnenstein ist Geschäftsführer der Will & Hahnenstein GmbH und führt das Unternehmen in dritter Generation<br />
100 Jahre Will & Hahnenstein<br />
Vom Händler zum<br />
Apparatebauer<br />
Die Will & Hahnenstein GmbH feiert 2019 ihr 100jähriges Bestehen. Ursprünglich<br />
als Handelsgesellschaft <strong>für</strong> Werkzeuge und Geräte gegründet, hat sich das Familienunternehmen<br />
zu einem weltweit erfolgreichen Spezialisten im thermischen<br />
Apparatebau entwickelt. Wir sprachen mit Geschäftsführer Uwe Hahnenstein über<br />
Meilensteine der Unternehmensentwicklung und aktuelle Produkte.<br />
Herr Hahnenstein, Ihr Unternehmen Will & Hahnenstein ist heute<br />
als Spezialist im thermischen Apparatebau weltweit bekannt. Doch<br />
<strong>die</strong> beiden Gründer hatten eigentlich etwas ganz anderes im Sinn.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Hahnenstein: Ja, das stimmt. Adolf Hahnenstein und Otto Will kamen<br />
beide aus Tätigkeiten in der Stahlindustrie, als sie 1919 nach<br />
dem ersten Weltkrieg ihr Handelsunternehmen <strong>für</strong> Stahlerzeugnisse<br />
und Werkzeuge in Siegen gründeten. Doch bereits in den 20er-<br />
Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelten sie kundenspezifische<br />
Transportgeräte und Vorrichtungen. Mit den „Kippfix-“ und „Monopol-Abfüllgeräten“<br />
<strong>für</strong> Glasballone <strong>–</strong> damals vor Verbreitung der<br />
Stahlfässer oder gar der IBCs das meistgenutzte Gebinde der noch<br />
jungen chemischen Industrie <strong>–</strong> gelang der Einstieg als Lieferant <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Verfahrenstechnik. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem dadurch<br />
bedingten Siegeszug der Stahlfässer und Kanister konnte<br />
dann der Schritt zur thermischen Behandlung von Stoffen zunächst<br />
durch <strong>die</strong> Fassheizer gemacht werden.<br />
Seit den 1950er-Jahren beschäftigt sich ihr Unternehmen mit dem<br />
Aufschmelzen hochviskoser Rohstoffe <strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere Verarbeitung.<br />
Was waren <strong>die</strong> wichtigsten Meilensteine in der Unternehmensgeschichte?<br />
Hahnenstein: Mit der Fertigung der elektrisch beheizten Fassheizer<br />
<strong>für</strong> Stahl- und Kunststofffässer konnte das Programm der bereits erwähnten<br />
Abfüllgeräte entscheidend erweitert werden, da man nun<br />
eine Lösung <strong>für</strong> das schonende und schnelle Schmelzen und Verflüssigen<br />
von Stoffen wie Vaseline, Fetten, Additiven etc. anbieten konnte.<br />
Mit dem rasanten Wachstum der chemischen Industrie in den<br />
54 <strong>cav</strong> 11-2019
Rund 30 Mitarbeiter fertigen im Jahr etwa 200 Anlagen und Apparate am W&H-Standort in Herdorf<br />
1950er- und 1960er-Jahren wuchs der Bedarf an <strong>die</strong>ser Vorstufe <strong>für</strong><br />
viele Prozesse erheblich. So entwickelte Will & Hahnenstein <strong>die</strong><br />
Fassheizer zu einer ganzen Produktfamilie weiter, <strong>die</strong> alle Größen<br />
von Gebinden von 20 bis 500 l abdeckt, vielfach Handhabungshilfen<br />
mit einschließt (z. B. Fasskippbock) und neben der elektrischen<br />
Widerstandsheizung auch Geräte <strong>für</strong> Dampf- oder Thermalölversorgung<br />
umfasst.<br />
Ein weiterer wichtiger Schritt war dann <strong>die</strong> Entwicklung von Wärmekammern<br />
mit Umluftheizungen, <strong>die</strong> das Aufwärmen von vielen<br />
Fässern gleichzeitig ermöglichen. Von hier führte der Weg direkt zu<br />
unserem heutigen Produktprogramm von Umluft-Wärmeschränken,<br />
Temperöfen und Trocknungskammern mit kundenspezifischer<br />
Ausstattung und optimierter Wärmeführung.<br />
Wie stellt sich das Unternehmen heute dar?<br />
Hahnenstein: Heute sind wir ein etablierter Mittelständler mit Sitz<br />
im Dreiländereck Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen<br />
ca. 20 km südlich von Siegen. Hier konstruieren und planen wir in<br />
einem 2018 bezogenen Büroneubau ca. 200 Geräte und Anlagen<br />
pro Jahr, <strong>die</strong> in modernen Werkstätten mit großer eigener Fertigungstiefe<br />
von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hergestellt<br />
werden.<br />
Sehen Sie sich als ein Unternehmen, das Standardware oder eher<br />
Spezialmaschinen anbietet?<br />
Hahnenstein: Eindeutig liegt unser Schwerpunkt in der Anfertigung<br />
von kundenspezifischen Lösungen, <strong>die</strong> es nicht fertig „von der<br />
Stange“ zu kaufen gibt. In allen Bereichen unserer thermischen<br />
Apparate können wir auf <strong>die</strong> Anforderungen der Kunden und ihrer<br />
„Unsere Anpassungsfähigkeit an <strong>die</strong> spezifische<br />
Aufgabenstellung des Kunden ist eine<br />
unserer besonderen Stärken. Daneben bringen<br />
wir natürlich 100 Jahre Erfahrung mit.“<br />
Prozesse eingehen, sei es bei den verwendeten Werkstoffen, bei der<br />
Art der Beheizung und der Auswahl der Heizenergie sowie bei den<br />
übrigen Anforderungen wie z. B. Explosionsschutz, Wasserhaushaltsrechtlichen<br />
Anforderungen, Brandschutz, verketteten Steuerungen,<br />
SIL-Ausführungen, Anforderungen an Temperaturgenauigkeiten,<br />
Dokumentation von Temperatur-Zeit-Behandlungen, Beschickungsund<br />
Lagerungseinbauten etc., etc.<br />
Worin liegt <strong>die</strong> besondere Stärke von Will & Hahnenstein?<br />
Wärmekammern sind Umluftöfen <strong>für</strong> Gebinde wie Fässer<br />
und IBCs und werden zumeist individuell <strong>für</strong> den Anwender<br />
gefertigt<br />
Hahnenstein: Ganz klar ist unsere Anpassungsfähigkeit an <strong>die</strong> spezifische<br />
Aufgabenstellung des Kunden eine unserer besonderen Stärken.<br />
Daneben bringen wir natürlich 100 Jahre Erfahrung mit, <strong>die</strong><br />
bei vielen Anforderungen erlaubt, auf bereits bewährte Lösungsansätze<br />
zurückzugreifen. Aber auch der Mut, in allen Bereichen der<br />
Firma auf Basis der Erfahrung neue Schritte zu gehen, zeichnet unsere<br />
Herangehensweise aus.<br />
Welche Branchen adressieren Sie mit Ihren Produkten?<br />
Hahnenstein: Neben den klassischen Kunden in allen Bereichen<br />
und Zweigen der <strong>Chemieindustrie</strong> liefern wir heute Apparate und<br />
Anlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharmazie, <strong>die</strong> Lebensmittelindustrie, <strong>die</strong> Kunststoff-<br />
und Maschinenbauindustrie sowie <strong>für</strong> Sonderanwendungen<br />
wie z. B. <strong>die</strong> Nuklearentsorgungstechnik. Unsere Kunden betreiben<br />
ihre Werke in Deutschland, in Europa, in Asien und Amerika.<br />
Will & Hahnenstein baut thermische Apparate zur Verflüssigung<br />
hochviskoser Rohstoffe. Welche Produkte bieten Sie an und welche<br />
Energien nutzen Sie <strong>für</strong> Ihre Produkte?<br />
Hahnenstein: Das Schmelzen hochviskoser Stoffe realisieren wir<br />
durch schonende Wärmezufuhr von außen und zusätzlich durch Bewegung<br />
der Schmelze. Hierdurch können wir auch empfindliche<br />
Rohstoffe bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen verflüssigen.<br />
Ein typisches W&H-Apparatebeispiel sind <strong>die</strong> Schmelzbehälter, <strong>die</strong><br />
über eine Kaskadenregelung der Thermalöltemperatur im Doppelmantel<br />
und der Schmelzetemperatur im Produktraum eine genaue<br />
und fein abgestimmte Wärmezufuhr sicherstellen. Ein dem jeweili-<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 55
<strong>cav</strong><br />
THERMISCHE VERFAHREN<br />
Will & Hahnenstein fertigt unter anderem Dampffassheizer<br />
aus Edelstahl<br />
In Schmelzbehältern mit Doppelmantel<br />
werden hochviskose Stoffe unmittelbar<br />
erwärmt und mit anderen gemischt<br />
gen Rohstoff angepasstes Rührwerk im Innenraum sorgt <strong>für</strong> Bewegung<br />
und Durchmischung. Die Erwärmung des Thermalöls erfolgt<br />
meistens durch elektrische Einbauheizkörper.<br />
Ein anderes Beispiel sind unsere Umluftwärmekammern <strong>für</strong> Gebinde,<br />
in denen der Rohstoff im Fass oder IBC aufgeschmolzen werden<br />
soll. Hier sorgt eine genaue Regelung der Umlufttemperatur <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
schonende Wärmezufuhr und <strong>die</strong> Bewegung der Gebinde wird über<br />
eine rotierende Fasskorbaufnahme oder über Rollbockstationen<br />
oder auch über Rüttelplatten <strong>für</strong> ganze Paletten bzw. IBC realisiert.<br />
Eines Ihrer Hauptprodukte sind Wärmekammern. Wozu werden<br />
sie verwendet und wodurch zeichnen sich Ihre Wärmekammern<br />
aus?<br />
Hahnenstein: Der Begriff Wärmekammer bezeichnet im Prinzip<br />
Umluftöfen <strong>für</strong> Gebinde wie Fässer und IBC. Durch den Einsatzzweck<br />
der Behälterbeheizung sind Wärmekammern häufig mit Lagersystemen<br />
wie Regaleinbauten mit Auffangwannen oder mit Rollenbahnen<br />
ausgestattet. Unsere Wärmekammern zeichnen sich hier<br />
durch integrierte, platzsparende Lösungen und vor allem durch eine<br />
hohe Langlebigkeit aus, <strong>die</strong> auch den harten Betriebsalltag mit rauer<br />
Staplerbe<strong>die</strong>nung verkraftet. Hierzu gehören auch <strong>die</strong> hohe Funktionalität<br />
von Türen und Verschlüssen sowie eine hohe Energieeffizienz<br />
durch apparatebautechnische Dämmung mit Steinwolle, gute<br />
Hohlkammertürdichtungen und thermisch getrennte Profile.<br />
Neben den Wärmekammern produziert Will & Hahnenstein auch<br />
Fassheizer und Schmelzbehälter. Wie unterscheiden sich <strong>die</strong>se<br />
Produkte und wo werden sie eingesetzt?<br />
Hahnenstein: Die Fassheizer kommen immer dann zum Einsatz,<br />
wenn einzelne Gebinde beheizt werden sollen. Besonders interessant<br />
ist <strong>die</strong>s, wenn aus dem beheizten Gebinde Material durch Pumpen<br />
oder Schwerkraftentleerung kontinuierlich oder batchweise <strong>für</strong><br />
eine nachgeschaltete Dosierung entnommen werden soll. Hier<strong>für</strong><br />
bieten wir Einbaumöglichkeiten und Durchbrüche <strong>für</strong> Fasspumpen<br />
oder auch kippbare Fassheizer an.<br />
Demgegenüber sind <strong>die</strong> Schmelzbehälter mit Doppelmantel Geräte,<br />
<strong>die</strong> den Rohstoff unmittelbar erwärmen und mit anderen Stoffen<br />
mischen. Hier erfolgt <strong>die</strong> Dosierung in unseren Apparat. Daher liefern<br />
wir <strong>die</strong>se Geräte auch je nach Anforderung mit Wägezellen und<br />
Rezepturverwaltungen und sehr spezifischen Rührorganen.<br />
In der chemischen Industrie ist der Ex-Schutz ganz wichtig. Wie<br />
realisieren Sie den Ex-Schutz bei Ihren Produkten?<br />
Hahnenstein: An erster Stelle steht hier <strong>die</strong> genaue Analyse der Anforderungen<br />
beim Kunden. Bei thermischen Apparaten, <strong>die</strong> Stoffe<br />
erwärmen sollen, ist immer <strong>die</strong> Ex-Temperaturklasse des kritischsten<br />
Stoffes entscheidend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auswahl und Auslegung der Bauteile.<br />
Daneben sind <strong>die</strong> Zoneneinteilung und deren Trennung geeignet<br />
zu beurteilen.<br />
Grundsätzlich können wir unsere Apparate durch <strong>die</strong> Auswahl der<br />
elektrischen Bauteile nach den passenden Atex-Gerätegruppen sowie<br />
durch <strong>die</strong> Beurteilung und Berücksichtigung des mechanischen<br />
Ex-Schutzes <strong>für</strong> nahezu alle Ex-Anforderungen sicher gestalten und<br />
bescheinigen. Hier arbeiten wir z. B. bei den Ex-Elektroheizkörpern<br />
und Ex-Ventilatoren z. T. schon seit fünf Jahrzehnten mit bewährten<br />
Lieferanten zusammen.<br />
100 Jahre Unternehmensgeschichte sind vorbei. Blicken wir etwas<br />
in <strong>die</strong> nahe Zukunft. Was planen Sie <strong>für</strong> Ihr Unternehmen?<br />
Hahnenstein: Wir werden unsere Entwicklungen im Bereich der<br />
Aufschmelztechnik bei niedrigen Temperaturen und auch bei geschlossenen<br />
Gebinden intensivieren, um hier <strong>die</strong> wachsende Anwendung<br />
von MDI in vielen Bereichen zu unterstützen. Außerdem<br />
werden wir <strong>die</strong> Steuerung von Temperprozessen vor allem in der<br />
Kunststoffverarbeitung verfeinern, um noch höhere Genauigkeiten<br />
und Wiederholbarkeiten bei anspruchsvollen Materialien sicherzustellen.<br />
Daneben werden wir bei unseren internen Abläufen und Ausrüstungen<br />
viele kleine optimierende Schritte angehen, <strong>die</strong> in der Summe<br />
sicherstellen, dass wir immer auf der Höhe der Zeit bleiben, so wie<br />
es seit 1919 gelungen ist.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Will-Hahnenstein<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE<br />
DR. BERND RADEMACHER<br />
Redakteur<br />
56 <strong>cav</strong> 11-2019
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Luftgekühlte Kompressoren arbeiten ölfrei<br />
Der luftgekühlte ölfreie Gardner-Denver-Compair-Kompressor<br />
der Ultima-Serie kann bis zu<br />
98 % der während der Verdichtung<br />
erzeugten Wärme zurückgewinnen.<br />
Das Kühlsystem des<br />
Kompressors ermöglicht <strong>die</strong><br />
Nutzung der bei der Verdichtung<br />
der Luft entstehenden Abwärme<br />
zur Erzeugung von Prozesswarmwasser<br />
mit Wassertemperaturen<br />
von bis zu 85 °C.<br />
Betreiber können abhängig von<br />
der zum jeweiligen Zeitpunkt<br />
wirtschaftlichsten Kühlart zwischen<br />
Luftkühlung, Wasserkühlung<br />
oder einer Kombination<br />
aus beiden wählen.<br />
Die ölfreien Verdichterstufen des<br />
Kompressors verfügen über eine<br />
spezielle Beschichtung zum<br />
Schutz der Maschine und zur<br />
Vermeidung von Leistungsabfällen<br />
über <strong>die</strong> gesamte Nutzungs-<br />
dauer hinweg. Ultima ist zudem<br />
mit Schalldruckpegeln von maximal<br />
70 dB(A) beim luftgekühlten<br />
Modell sehr leise. Der<br />
Kompressor ist mit einem<br />
Druckbereich von 4 bis 10 bar,<br />
Liefermengen von 6,7 bis<br />
23,9 m 3 /min bei 8 bar und<br />
Nennleistungen von 75 bis<br />
160 kW erhältlich. Die Technologie<br />
ist standardmäßig mit der<br />
digitalen Analyseplattform von<br />
Bild: Gardner Denver<br />
Gardner Denver ausgestattet, <strong>die</strong><br />
Betreiber bei der Überwachung<br />
des Kompressors unterstützt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Compair<br />
Smart Glasses <strong>für</strong><br />
den Service<br />
Bild: Beumer<br />
Mit den Smart Glasses von<br />
Beumer können Kunden live mit<br />
Servicetechnikern in Kontakt<br />
treten, ohne dass eine zeitaufwendige<br />
Anreise notwendig ist.<br />
Der Mitarbeiter an der Maschine<br />
setzt sich <strong>die</strong> Datenbrille auf<br />
und startet via Sprachbefehl <strong>die</strong><br />
Support-App von Beumer.<br />
Nachdem er eine Servicenummer<br />
und einen Pincode an <strong>die</strong><br />
Hotline übermittelt hat, baut<br />
sich <strong>die</strong> Verbindung mit Bild<br />
und Ton auf. Dem Techniker<br />
wird dasselbe Bild übertragen,<br />
das auch der Anwender sieht. So<br />
kann er ihm direkt Instruktionen<br />
geben und <strong>die</strong> relevanten<br />
Informationen ins Sichtfeld einblenden.<br />
Der Mitarbeiter hat<br />
beide Hände frei, um den Anweisungen<br />
des Experten zu folgen.<br />
Auf Basis der eingespielten<br />
Bilder kann der Techniker zusammen<br />
mit dem Betreiber herausfinden,<br />
wieso der Defekt<br />
aufgetreten ist. Die Datenbrille<br />
kann als Erweiterung zur Hotline<br />
von Beumer gebucht werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Beumer<br />
ZUKUNFT INTEGRIERT<br />
Die neuen Integral Prozessthermostate<br />
von -90 bis 320 °C<br />
LAUDA treibt <strong>die</strong> Vernetzung der Temperiertechnik mit den neuen Integral<br />
Prozessthermostaten weiter voran. Durch das modulare Schnittstellenkonzept<br />
und <strong>die</strong> intuitive Be<strong>die</strong>nung über den integrierten Webserver<br />
sind sie nutzerfreundlicher und smarter denn je. Die neu entwickelte,<br />
überlegene Kältetechnik garantiert maximale Prozesssicherheit gemäß der<br />
europäischen F-Gase-Verordnung. Mit ihrer hochdynamischen, präzisen<br />
Temperaturrege lung, der hohen Konnektivität und verbesserten Pumpenleistung<br />
werden Ihre Forschungs- und Pilotanlagen nachhaltig fit <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Zukunft. www.lauda.de<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 57
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Effiziente Wasseraufbereitung<br />
Grundfos bietet ein Portfolio<br />
mit einfachen und integrierten<br />
Lösungen <strong>für</strong> eine sichere und<br />
effiziente Wiederverwendung<br />
von Abwasser an. Der Pumpenhersteller<br />
berücksichtigt mit<br />
dem Konzept i-Solutions den<br />
gesamten Prozess und kann Lösungen<br />
so anpassen, dass sie genau<br />
<strong>die</strong> betrieblichen Anforderungen<br />
erfüllen.<br />
i-Solutions nutzt intelligente<br />
Pumpen, eine Cloud-Verbindung<br />
und digitale Dienstleistungen<br />
und ermöglicht so <strong>die</strong> Echtzeit-Überwachung<br />
und Fernsteuerung<br />
von Anlagen sowie<br />
Fehlerprognosen und <strong>die</strong> Systemoptimierung.<br />
Das breite<br />
Portfolio an Produkten <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Wasseraufbereitung erfüllt <strong>die</strong><br />
Anforderungen an Konformität<br />
und Berichterstattung. Intelligente<br />
Systeme ermöglichen eine<br />
optimale Integration von Komponenten<br />
in jede Stufe des Aufbereitungsprozesses.<br />
Eine vollständige<br />
Prozessüberwachung<br />
erhöht <strong>die</strong> Betriebssicherheit<br />
der Anlage, indem Betriebsmuster<br />
verändert und Be<strong>die</strong>ner benachrichtigt<br />
werden können,<br />
wenn bestimmte Parameter<br />
überschritten werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Grundfos<br />
Strahlpumpen<br />
Fördern, Mischen, Verdichten,<br />
Erwärmen, Vakuum erzeugen<br />
Bild: Grundfos<br />
Unsere Strahlpumpen fördern, mischen<br />
und verdichten Flüssigkeiten, Dämpfe,<br />
Gase und fließfähige Feststoffe aller Art.<br />
Sie sind einfach aufgebaut, wartungsarm<br />
und vielseitig einsetzbar z.B. in<br />
• Wasseraufbereitungsanlagen<br />
• Trinkwassersystemen<br />
• Misch- und Lagertanks<br />
• Heiz- und Kühlsystemen<br />
• Dampfstrahl-Vakuumanlagen<br />
• Chemiereaktoren<br />
• Kraftwerken<br />
Sie gibt es aus vielen Werkstoffen, wie<br />
Edelstahl, Stahl, Titan, Hastelloy, Grafit,<br />
PVDF, PVC, PP und PTFE.<br />
Mehr dazu finden Sie in unserem<br />
Produktkatalog (QR-Code), auf unserer<br />
Webseite oder kontaktieren Sie uns<br />
unter gea.com/contact.<br />
Kältemittel <strong>für</strong> Klimaprüfschränke<br />
Das Kältemittel WT69 von Weiss Technik macht <strong>die</strong><br />
Dichtheitsprüfung <strong>für</strong> Klimaprüfschränke überflüssig.<br />
Denn sein GWP-Wert (CO 2 -Äquivalenz) beträgt nur<br />
1.357. Das ist so wenig, dass bei Klimaprüfschränken<br />
mit unter 3,68 kg Kühlmittel keine Dichtigkeitsprüfung<br />
verpflichtend ist. Die Messergebnisse der <strong>für</strong> WT69 ausgelegten<br />
Anlagen gleichen denen von Schränken mit<br />
älterem Kältemittel. Als weiterer wichtiger Vorteil sind<br />
Klimaprüfschränke zur Umweltsimulation mit WT69<br />
zukunftssicher. Der Grund <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umstellung des Kältemittels<br />
bei Klimaprüfschränken liegt in der seit 2017<br />
gültigen EU-Verordnung 517/2014 über fluorierte<br />
Treibhausgase (F-Gase). Die Häufigkeit der Prüfung<br />
hängt ab vom GWP-Wert. Das bislang häufig verwendete<br />
R23 hat einen GWP von 14.800 <strong>–</strong> ein Kilogramm<br />
R23 entspricht damit 14,8 t CO 2 . Ab 0,34 kg Füllung<br />
mit R23 müssen Anlagen jährlich auf Dichtigkeit geprüft<br />
werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Weiss<br />
58 <strong>cav</strong> 11-2019
Multi-Controller mit Alarmfunktion<br />
Ölfrei verdichtende Turbokompressoren<br />
Die Turbokompressoren der Reihe<br />
ZH 1000<strong>–</strong>3150 wurden von<br />
Atlas Copco <strong>für</strong> besonders hohe<br />
Volumenströme bei verringerten<br />
Gesamtbetriebskosten konstruiert.<br />
Sie eignen sich vor allem<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> hohen Ansprüche an Zuverlässigkeit<br />
im Dauerbetrieb.<br />
Die Baureihe ZH 1000-3150 ist<br />
<strong>für</strong> Betriebsüberdrücke zwischen<br />
2,5 und 13 bar ausgelegt.<br />
Die kleinsten Maschinen der<br />
Serie (ZH 1000) erzeugen Volumenströme<br />
von maximal etwas<br />
über 11 000 m 3 /h bei einem<br />
gängigen Betriebsüberdruck von<br />
8 bis 9 bar, <strong>die</strong> ZH 3150 erreicht<br />
über 35 000 m 3 /h bei<br />
<strong>die</strong>sem Druck.<br />
Wie alle Z-Kompressoren von<br />
Atlas Copco, verdichten auch <strong>die</strong><br />
ZH-Turbos absolut ölfrei. Die<br />
Maschinen werden als standardisiertes<br />
Komplettpaket geliefert:<br />
Alle Elemente, inklusive internen<br />
Rohrleitungen, Kühler,<br />
Motor, Schmierung, Eintrittsleitapparat<br />
und Steuersystem, sind<br />
auf Langlebigkeit hin ausgelegt.<br />
Rohrbündel aus Edelstahl in den<br />
Kühlerpaketen minimieren das<br />
Risiko von Korrosion und erhöhen<br />
<strong>die</strong> Lebensdauer. Durch <strong>die</strong><br />
integrierte Konstruktion lassen<br />
sich <strong>die</strong> Turbos leicht installieren<br />
und schnell in Betrieb nehmen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Atlas Copco<br />
Bild: Atlas Copco<br />
Werte anzeigen, Prozesse überwachen, Daten loggen,<br />
Systeme steuern <strong>–</strong> mit dem Multi-Controller AM3 stellt<br />
Witt einen kompakten Alleskönner vor. Das Instrument<br />
verarbeitet 4...20-mA-Signale von unterschiedlichsten<br />
Signalgebern und kann zugleich verschiedene Systeme<br />
ansteuern. Das Gerät kann mit separatem Gehäuse als<br />
Stand-alone-Unit verwendet werden, eignet sich aufgrund<br />
seiner geringen Größe aber auch ideal zum<br />
Fronttafeleinbau. Die analogen Ein- und Ausgänge ermöglichen<br />
<strong>die</strong> Kommunikation mit externen Systemen.<br />
Die kleine Konsole verfügt über eingebaute Alarmfunktionen<br />
und kann bis zu acht Alarme verwalten. Im<br />
Alarmfall erfolgt <strong>die</strong> notwendige Quittierung des<br />
Alarms direkt über das Touchdisplay. Selbstverständlich<br />
können über den integrierten Datenlogger alle wichtigen<br />
Ereignisse wie Alarme gespeichert werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Witt<br />
Bild: Witt<br />
LOOKING FOR PRODUCTION CAPACITIES<br />
TO REALIZE YOUR PRODUCT IDEAS?<br />
PACKAGING<br />
In our factory in Karlsruhe-Maxau we enable contract manufacturing<br />
and contract production in the field of spray drying and liquid modification.<br />
As a proven partner for the chemical industry we offer you:<br />
• ISO certified production facilities<br />
• Competence in product development and process engineering<br />
• Customized solutions for packaging and logistics<br />
PROVIDING SOLUTIONS. IT‘S IN OUR NATURE.<br />
We advise you in the development<br />
of individual production concepts:<br />
Borregaard Deutschland GmbH<br />
DEA-Scholven-Str. 9<br />
D-76187 Karlsruhe<br />
Email: info.bgd@borregaard.com<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 59
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Berstscheiben innerhalb<br />
von 24 Stunden<br />
+49 2961 7405-0<br />
www.berstscheiben24.de<br />
Lumiglas Meldegerät<br />
M 55-BD-EX<br />
<strong>für</strong> den Ex-Bereich<br />
• Bewegungsund<br />
Helligkeitserkennung<br />
• Edelstahlgehäuse<br />
• 230 V AV oder 24 V AC/DC<br />
mit potenzialfreiem Kontakt<br />
• Parametrierbare Empfindlichkeit<br />
• Radarsensor<br />
REMBE® Rush Order<br />
Made<br />
in<br />
Germany<br />
Neu<br />
Filtergewebe mit Porosität von über 80 %<br />
Porometric-Gewebe gelten in<br />
der Prozess- und Ballastwasserfiltration<br />
ebenso wie in der Ölund<br />
Gasfiltration als eines der<br />
leistungsstärksten Filterme<strong>die</strong>n<br />
überhaupt. GKD hat bei dem<br />
Hightech-Gewebe das Spektrum<br />
an Porenöffnungen erweitert,<br />
sodass es nun von 13 bis<br />
1000 μm reicht. Die dreidimensionale<br />
Gewebebindung mit<br />
rechteckigen Poren hat eine<br />
konstruktiv bedingte Porosität<br />
von über 80 %. Sie verleiht Porometric<br />
<strong>–</strong> verglichen mit herkömmlichen<br />
Geweben <strong>–</strong> eine<br />
dreifach höhere Permeabilität.<br />
Bei der Abreinigung erzielt <strong>die</strong>se<br />
Bindung mit optimaler Kuchenablösung<br />
und geringem Rückspülvolumen<br />
ebenfalls Bestmarken.<br />
Trotz der offenen Struktur<br />
Bild: GKD<br />
ist Porometric-Gewebe sehr stabil.<br />
Der geringere Materialeinsatz<br />
<strong>für</strong> das hochporöse Gewebe<br />
spiegelt sich nicht zuletzt auch<br />
in dem geringeren Gewicht wider.<br />
Zusätzlich bietet GKD <strong>für</strong><br />
spezielle Leichtbauvarianten <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, eine Komponente<br />
der Gewebekonstruktion durch<br />
Kunststoff zu ersetzen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: GKD<br />
info@lumiglas.de | www.lumiglas.de<br />
Prozessthermostate mit Webserver<br />
Bild: Lauda<br />
Mehrsprachige<br />
Katalogproduktion<br />
Für <strong>die</strong> Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten<br />
Kataloge sind wir bestens gerüstet <strong>–</strong> speziell wenn es<br />
um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen<br />
Aufträge geht.<br />
Individuelle Tools, <strong>die</strong> perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind,<br />
beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess.<br />
Wir können viel <strong>für</strong> Sie tun, sprechen Sie uns an.<br />
intelligent<br />
Me<strong>die</strong>n<br />
produzieren<br />
druck@konradin.de<br />
www.konradinheckel.de<br />
Lauda hat <strong>die</strong> Integral-Prozessthermostate der T- und<br />
XT-Reihe um weitere Funktionen erweitert. Für <strong>die</strong> Integral-XT-Modelle<br />
gibt es nun optional eine Durchflussregeleinheit.<br />
Die optimierte Hydraulik und Drehzahlregelung<br />
der Integral-Geräte verbessert zusätzlich <strong>die</strong> Förderleistung<br />
der Thermostate. Die Prozessthermostate<br />
sind zudem konform zur Europäischen F-Gase-Verordnung.<br />
Das Smart-Cool-System der Integral-XT-Geräte<br />
findet sich nun auch in den Integral-T-Modellen.<br />
Die Prozessthermostate besitzen einen integrierten Webserver.<br />
Damit können sie in Unternehmensnetzwerke<br />
eingebunden werden und erlauben <strong>die</strong> Überwachung<br />
und Steuerung über PC oder mobile Endgeräte. Die<br />
Be<strong>die</strong>nung der Thermostate über ein TFT-Display direkt<br />
am Gerät ist darüber hinaus weiterhin möglich.<br />
Serienmäßig verfügen <strong>die</strong> Geräte über Schnittstellen wie<br />
Ethernet, USB oder Pt 100. Die Integral-Gerätetypen<br />
sind in drei unterschiedlichen Gehäusegrößen und mit<br />
einer Kühlleistung von 1,5 bis 18 kW verfügbar.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Lauda<br />
60 <strong>cav</strong> 11-2019
PFA-ausgekleideter Kugelhahn<br />
IBC-Container bestellen Nachschub selbst<br />
Bild: Chemvalve Schmid<br />
Der speziell <strong>für</strong> den Umgang<br />
mit korrosiven Stoffen entwickelte<br />
Kugelhahn Chemball|CSB<br />
von Chemvalve-Schmid verwendet<br />
<strong>die</strong> True-Float-Technologie.<br />
Dabei wird der bewegliche Metallkugelkern<br />
von einem einteiligen<br />
PFA-Mantel umschlossen.<br />
Durch <strong>die</strong>se schwimmende Kugellagerung<br />
mit metallener Verbindung<br />
zwischen Welle und<br />
Kugel bleibt <strong>die</strong> Armatur abriebfrei.<br />
Die Standzeit wird deutlich<br />
verlängert. Selbst bei hohen<br />
Schaltzyklen ist eine komplette<br />
Dichtigkeit ohne PFA-Verschleiß<br />
gewährleistet. Das PFA wird<br />
mittels Schwalbenschwanz-Nut<br />
festgehalten und eignet sich<br />
auch <strong>für</strong> Vakuumanwendungen.<br />
Der ChemBall|CSB ist in Nennweiten<br />
von DN 15 bis DN 200<br />
erhältlich und kann in Temperaturbereichen<br />
von -20 bis 200 °C<br />
eingesetzt werden. Er zeichnet<br />
sich durch eine sichere Abdichtungstechnik<br />
aus, <strong>die</strong> aus einer<br />
Labyrinthdichtung zwischen<br />
beiden Gehäusehälften, einer<br />
tot raumarmen Konstruktion<br />
und einem Dachmanschettendesign<br />
zur Wellenabdichtung besteht.<br />
Der volle Durchgang des<br />
Kugelhahns sorgt <strong>für</strong> hohe<br />
Durchflussraten. Alle Baulängen<br />
und Flanschanschlüsse sind in<br />
den internationalen Standards<br />
EN, ASME und JIS erhältlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Chemvalve Schmid<br />
Bild: Sigfox<br />
Sigfox entwickelte in Kooperation<br />
mit Nanolike und Versino CZ<br />
ein Managementsystem <strong>für</strong> IBC-<br />
Container, mit denen Flüssigkeiten<br />
gelagert und transportiert<br />
werden. Über <strong>die</strong> IoT-basierte<br />
Lösung können IBC-Behälter ihre<br />
Nachfüllung oder den Austausch<br />
automatisch über das<br />
Sigfox-0G-Netz bestellen. Durch<br />
<strong>die</strong> SAP-Business-One-Integration<br />
ist das Managementsystem<br />
eine schlüsselfertige Sensor-to-<br />
Cloud-Lösung, <strong>die</strong> bei Bedarf<br />
auch um Schnittstellen <strong>für</strong> weitere<br />
ERP-Systeme erweitert werden<br />
kann.<br />
Anwender profitieren von kostengünstigeren<br />
Losgrößen und<br />
geringen Lagerbeständen vor<br />
Ort, da sich durch das Überwachungssystem<br />
<strong>die</strong> Nachfrage genauer<br />
vorhersagen lässt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Sigfox<br />
Schlüsselfertige Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Chemische Industrie<br />
Pilotierung - Konstruktion - Fertigung<br />
Verdampfung<br />
Trocknung<br />
Kurzweg - Destillation<br />
Extraktion<br />
Kristallisation<br />
Zero Liquid Discharge Systeme<br />
Technoforce Solutions GmbH, Frohsinnstrasse 6, 63739 Aschaffenburg, Germany +49 (0)6021 6289977 techsales.de@technoforce.net<br />
www.technoforce.net<br />
Wir sichern auch vor Ort den Wert Ihrer Bauteile.<br />
BEIZEN | ELEKTROPOLIEREN | REINIGEN & PASSIVIEREN<br />
IHRE VORTEILE:<br />
| Geringe Sllstandszeiten | Wiederherstellung spezifikaonskonformer Oberflächen<br />
| GMP-Konforme Dokumentaon und Chemikalien | Fachgerechte Auereitung der<br />
Spülwässer | Erfahrenes Personal | uvm.<br />
Jetzt individuelles Angebot anfordern.<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 61<br />
henkel-epol.com
<strong>cav</strong><br />
BETRIEBSTECHNIK, BETRIEBSMANAGEMENT<br />
Industrie-4.0-Daten nutzbar machen<br />
Mobile Instandhaltung<br />
mit Augmented Reality<br />
Digitale Geschäftsmodelle sind auf dem Vormarsch. So machen Augmented-Reality-<br />
Anwendungen als Teil der mobilen Instandhaltung Industrie-4.0-Daten nutzbar. Sie<br />
erhöhen einerseits <strong>die</strong> Verfügbarkeit und Effizienz von Geräten, Maschinen und Anlagen,<br />
andererseits werden <strong>die</strong> Arbeit als auch <strong>die</strong> Arbeitsumstände durch <strong>die</strong> smarten<br />
Technologien verbessert und ressourcenschonender, etwa durch weniger Reisen<br />
und den Beitrag zur papierlosen Fabrik.<br />
Bilder: Ubimax<br />
Digitalisierung ist in der Chemiebranche<br />
keine Neuheit mehr. Eine Untersuchung des<br />
Verbands der chemischen Industrie (VCI)<br />
und Deloitte zeigt, dass sich <strong>die</strong> Branche derzeit<br />
in einer Aufbruchs- und Entwicklungsphase<br />
befindet und dass über <strong>die</strong> Hälfte der<br />
mittelständischen Chemieunternehmen in<br />
den nächsten Jahren umfangreich in <strong>die</strong> Digitalisierung<br />
ihrer Geschäftsabläufe investieren<br />
will. Die Chance, operative Prozessdaten<br />
im eigenen Unternehmen zu sammeln, auszuwerten<br />
und zur Verbesserung der Abläufe<br />
anzuwenden, steht an erster Stelle und hilft<br />
dabei, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.<br />
Dies ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wertschöpfung der Branche<br />
ein unvermeidlicher Erfolgsfaktor.<br />
AR-Anwendungen können Mitarbeiter bei der Wartung Schritt <strong>für</strong> Schritt unterstützen<br />
Neben der Steuerung und Überwachung<br />
von Anlagen ist mobile Instandhaltung mit<br />
tragbaren Endgeräten als IT-Hilfsmittel deshalb<br />
ein Leitthema in Chemieunternehmen.<br />
Ziel dabei ist es, das Fehlerrisiko in laufenden<br />
Prozessen auf ein Minimum zu senken<br />
und damit Stillstandzeiten, Personenunfälle<br />
sowie Totalverluste zu vermeiden. Dazu<br />
müssen Daten direkt und prozessnah verarbeitet<br />
werden, um in Echtzeit Abläufe steuern<br />
zu können. Eine Möglichkeit da<strong>für</strong> sind<br />
Augmented-Reality-Anwendungen (AR).<br />
Diese laufen auf Datenbrillen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Daten<br />
als dezentrale Minirechenzentren direkt<br />
weiterverarbeiten. Sie versorgen Servicetechniker<br />
mit kontextrelevanten Informationen<br />
genau in dem Moment, in dem <strong>die</strong>se<br />
gebraucht werden.<br />
Vorteile von Datenbrillen<br />
Der Einsatz von Datenbrillen heißt <strong>für</strong> den<br />
Arbeiter eine Erweiterung seiner physischen<br />
Realität. Mensch und Maschine gehen eine<br />
Symbiose ein, wobei <strong>die</strong> AR-Anwendung<br />
als Brückentechnologie <strong>für</strong> den menschlichen<br />
Mitarbeiter fungiert. Mithilfe von Datenbrillen<br />
werden Prozessdaten direkt auf<br />
dem Endgerät ausgewertet und visualisiert<br />
und sie sorgen da<strong>für</strong>, dass alle Daten immer<br />
verfügbar sind.<br />
Der ortsunabhängige, elektronische Datenaustausch<br />
zwischen Datenbrille und unternehmenseigenem<br />
ERP-System hebt <strong>die</strong><br />
Wartungsprozesse qualitativ auf ein neues<br />
Niveau. Dank der AR-Lösung können direkt<br />
während des Wartungsvorgangs Zwischenstände<br />
protokolliert werden. Fotos und Videos<br />
können aufgenommen werden und<br />
mithilfe von Speech-to-Text-Funktionalität<br />
lassen sich Kommentare diktieren. In Echtzeit<br />
wird der Prozess so digital dokumentiert.<br />
Diese unmittelbare elektronische Erfassung<br />
und Weiterleitung verringert <strong>die</strong><br />
Gefahr von Übertragungsfehlern und<br />
macht <strong>die</strong> papierbasierte Aufbereitung<br />
nichtig. Dadurch entsteht eine höhere Datenqualität,<br />
<strong>die</strong> zur Folge hat, dass es weniger<br />
Grund <strong>für</strong> Reklamationen gibt, <strong>die</strong> Sicherheit<br />
der Prozesse und der Arbeiter<br />
steigt und sich <strong>die</strong> Durchlaufzeit durch den<br />
Wegfall von manuellen Papiertransporten<br />
reduziert <strong>–</strong> was wiederum mit ökonomischen<br />
Einsparungen <strong>für</strong> das Unternehmen<br />
einhergeht.<br />
62 <strong>cav</strong> 11-2019
Dank AR-Anwendungen können Experten Arbeiter per Datenbrille unterstützen und<br />
ihnen so bei schwierigen Aufgaben helfen<br />
Einen weiteren Mehrwert bieten Datenbrillen,<br />
wenn es innerhalb von Wartungsprozessen<br />
zu Problemen kommt, <strong>die</strong> der Servicetechniker<br />
vor Ort nicht alleine lösen kann.<br />
Bisher mussten da<strong>für</strong> spezielle Fachkräfte<br />
anreisen, was zusätzliche Kosten verursachte<br />
und mögliche Systemausfälle riskierte. Remote-Assistenz-Lösungen<br />
stellen Expertenwissen<br />
ortsunabhängig zur Verfügung, indem<br />
Experten per Live-Video-Call auf <strong>die</strong><br />
Datenbrille geschaltet werden. Einzige Voraussetzung<br />
hier<strong>für</strong> ist eine WLAN-Verbindung<br />
bzw. ein mobiler Hotspot über das<br />
Mobiltelefon. Die Fachkraft im Backoffice<br />
kann durch <strong>die</strong> integrierte Kamera der Datenbrille<br />
dann genau das sehen, was auch<br />
der Techniker vor Ort sieht und gezielt Hilfestellungen<br />
geben <strong>–</strong> zum Beispiel durch<br />
Markierungen im Bild oder zusätzliche Dokumente,<br />
<strong>die</strong> den Ablauf erklären. Dieser JI-<br />
TE-Ansatz (Just-in-time-Expertise) sorgt da<strong>für</strong>,<br />
dass Wartungen zeitnah abgeschlossen<br />
werden. Die Aufzeichnung der Anrufe ermöglicht<br />
simultan das Protokollieren des<br />
Vorgangs, was wiederum <strong>die</strong> Qualität und<br />
den Wissenstransfer bei zukünftigen Problemfällen<br />
sichert.<br />
Mehr Arbeitsschutz durch AR<br />
Besonders <strong>die</strong> Arbeitssicherheit ist einer der<br />
Punkte, der durch den Einsatz von Datenbrillen<br />
in der Industrie verbessert werden<br />
kann und in der <strong>Chemieindustrie</strong> einen besonderen<br />
Stellenwert hat. Indem Datenbrillen<br />
direkt am Körper getragen werden, haben<br />
Servicetechniker stets beide Hände <strong>für</strong><br />
ihre Kernarbeiten frei. Dies erhöht <strong>die</strong> Effizienz,<br />
da ein umständliches Handling von<br />
IT-Endgerät und Werkzeug wegfällt. Gleichzeitig<br />
wirkt es sich positiv auf <strong>die</strong> Ergonomie<br />
des Arbeiters aus. Als mobile Lösung ermöglichen<br />
Datenbrillen des Weiteren <strong>die</strong><br />
frühzeitige Meldung von Gefahren. Besonders<br />
<strong>die</strong> simultane Auswertung kritischer<br />
Maschinendaten kann verhindern, dass Unfälle<br />
passieren, und so Mitarbeiter vor<br />
schwersten Verletzungen bewahren. Lösungsanbieter<br />
wie Ubimax ermöglichen es<br />
auch Nicht-IT-Fachkräften, Arbeitsabläufe<br />
als AR-Workflow darzustellen. So kann kritisches<br />
Fachwissen schon präventiv in Handlungsanweisungen<br />
eingebunden werden.<br />
Der Arbeiter bekommt <strong>die</strong>se dann direkt ins<br />
Blickfeld eingeblendet und ist vor Gefahren<br />
gefeit.<br />
Einführen einer AR-Lösung<br />
Generell gilt es den richtigen Lösungsanbieter<br />
zu finden, um eine AR-Lösung erfolgreich<br />
in einem Unternehmen einzuführen.<br />
Geeignet sind vor allem Plattformlösungen,<br />
<strong>die</strong> sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
im Unternehmen einsetzen lassen.<br />
Dies verhindert den Bruch zwischen<br />
unterschiedlichen Systemen und ermöglicht<br />
eine besonders hohe Datensicherheit.<br />
Grundsätzlich müssen neue Technologien<br />
mit Bedacht eingesetzt werden, um eine<br />
nachhaltige Veränderung durch digitale Geschäftsprozesse<br />
zu gewährleisten. Die beteiligten<br />
Mitarbeiter sollten auf dem Weg der<br />
digitalen Transformation möglichst früh involviert<br />
werden. Ansonsten entstehen ‚digitale<br />
Verlierer‘, deren Unzufriedenheit das<br />
Betriebsklima negativ beeinflussen kann.<br />
Eine branchenspezifische Hürde in der Chemie<br />
ist <strong>die</strong> passende Hardware. Endgeräte<br />
müssen speziell zertifiziert sein, um im Ex-<br />
Bereich auch zum Einsatz kommen zu können.<br />
Im Feld der Datenbrillen bietet der<br />
AR-Anwendungen bieten zahlreiche Vorteile<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
amerikanische Hersteller Realwear ein Modell<br />
an. Das Modell HMT-1Z1 ist explosionssicher<br />
und lässt sich problemlos mit Sicherheitsgläsern<br />
und -helmen tragen. Doch<br />
nicht jedes Unternehmen möchte auf Datenbrillen<br />
setzen. Deshalb kann es von Vorteil<br />
sein, eine Softwarelösung auszuwählen,<br />
<strong>die</strong> unabhängig von der eingesetzten Hardware<br />
z. B. auch auf Tablets funktioniert, um<br />
bestmögliche Bedingungen zu schaffen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Ubimax<br />
AUTORIN:<br />
FRIEDERIKE TRUTHE<br />
PR & Marketing Managerin,<br />
Ubimax<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 63
<strong>cav</strong><br />
BETRIEBSTECHNIK, BETRIEBSMANAGEMENT<br />
Smarte Produktionsplanung <strong>für</strong> mehr Profitabilität<br />
Graphtechnologie in der<br />
Prozessindustrie<br />
Für <strong>die</strong> Prozessindustrie geht es beim Stichwort Industrie 4.0 um viel. Die unternehmensübergreifende<br />
Vernetzung von Produktionsplanungsdaten ermöglicht eine<br />
Punktlandung bei der Ressourcenallokation und erhöht <strong>die</strong> Produktivität entlang<br />
der Produktlinie. Graphdatenbanken wie Neo4j schaffen hier <strong>die</strong> nötige Plattform.<br />
Agilität in der Produktionsplanung ist in<br />
der Chemie und Prozessindustrie ein wichtiger<br />
Faktor, um Energie- und Ressourceneffizienz<br />
sicherzustellen, <strong>die</strong> Durchsatzoptimierung<br />
von Anlagen zu realisieren und so<br />
auch in zunehmend volatileren Märkten<br />
dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Nach einer Stu<strong>die</strong> von Fraunhofer IAO und<br />
dem IT-Verband Bitcom wird <strong>die</strong> Vernetzung<br />
von Produktentwicklung, Produktion, Logistik<br />
und Kunden <strong>die</strong> Wertschöpfung bis<br />
2025 um 30 % nach oben treiben. Es gilt,<br />
<strong>die</strong> Produktion in ihrer Gesamtheit zu betrachten<br />
und zu planen <strong>–</strong> sowohl über <strong>die</strong><br />
ganze Anlage hinweg als auch über verteilte<br />
Produktionsstätten großer Konzerne.<br />
Vielschichtige Prozessketten<br />
Die vielschichtigen Abhängigkeiten zwischen<br />
den einzelnen Produktionsschritten<br />
zu modellieren und in eine Kosten-Nutzen-<br />
Rechnung <strong>für</strong> jede einzelne Produktlinie zu<br />
überführen ist jedoch hochkomplex. Eine<br />
Produktlinie setzt sich in der Regel aus<br />
mehreren Prozessketten zusammen und<br />
kann bis zu fünfzig Stufen umfassen. Dabei<br />
gilt es, Rohstoffe, Rezepturen (BOMs), Volumenströme,<br />
Material- und Transportkosten,<br />
aber auch Lagerkapazitäten <strong>für</strong> Zwischenprodukte,<br />
nachgelagerte Produktionsstufen<br />
sowie <strong>die</strong> Produktionsstätten innerhalb eines<br />
Konzerns zu berücksichtigen. Um <strong>die</strong><br />
Profitabilität eines jeden Upstream-Produkts<br />
zu berechnen und Anlagenbetreiber bei der<br />
Entscheidungsfindung zu unterstützen,<br />
müssen alle <strong>die</strong>se Faktoren einschließlich<br />
ihrer Abhängigkeiten in <strong>die</strong> Datenberechnung<br />
miteinfließen.<br />
Relationale Datenbanken sind <strong>die</strong>ser Herausforderung<br />
nicht gewachsen, da sie komplexe<br />
Beziehungsnetzwerke aus Produktionsplanungsdaten<br />
nur äußerst ressourcenintensiv<br />
und kompliziert wiedergeben können.<br />
Antwortzeiten wachsen rasant, wenn<br />
mehrere sehr große Tabellenstrukturen miteinander<br />
verknüpft werden müssen. Echtzeit-Ergebnisse<br />
sind auf <strong>die</strong>se Weise unmöglich.<br />
Im Zusammenhang mit Industrie 4.0<br />
und der wachsenden Digitalisierung und<br />
dem Aufbau der Smart Factory rücken daher<br />
neue Datenbanktypen wie <strong>die</strong> Graphdatenbank<br />
Neo4j verstärkt in den Fokus.<br />
Bilder: Neo4j<br />
Komplexität in der Produktlinie<br />
Von Knoten und Kanten<br />
Neo4j ist eine native Graphdatenbank, <strong>die</strong><br />
da<strong>für</strong> konzipiert wurde, große Mengen unstrukturierter<br />
Daten im Kontext ihrer Datenbeziehungen<br />
zu speichern und abzufragen.<br />
Das zugrundeliegende Property-Graph-Modell<br />
repräsentiert eine Menge von Objekten<br />
(Knoten) zusammen mit den zwischen <strong>die</strong>sen<br />
Objekten bestehenden Verbindungen<br />
(Kanten). Beide können Eigenschaften, sogenannte<br />
Properties besitzen. Was abstrakt<br />
klingt, kennt jeder, der schon einmal eine<br />
Mind-Map auf ein Stück Papier gezeichnet<br />
oder auf das S-Bahn-Netz einer Stadt ge-<br />
64 <strong>cav</strong> 11-2019
lickt hat. Im einfachsten Beispiel zeigt das<br />
Graphmodell dann den Knoten „Hauptbahnhof“<br />
der über <strong>die</strong> Kante/Linie S8 mit<br />
der Station „Flughafen“ verbunden ist.<br />
Neo4j unterstützt unzählige <strong>die</strong>ser gerichteten<br />
Beziehungen. Die gesamte Architektur<br />
ist auf Geschwindigkeit bei Management,<br />
Speicher und Traversieren von Knoten und<br />
Beziehungen optimiert. Das eigenständige<br />
Konzept <strong>für</strong> <strong>die</strong> Speicherung und Abfrage<br />
von Verbindungen zwischen Entitäten und<br />
der optimierten Graph Engine erzielt beim<br />
Traversieren eine Leistung von Millionen<br />
Sprüngen (Hops) pro Sekunde und Kern. Da<br />
<strong>die</strong> meisten Graphabfragen in der größeren<br />
Nachbarschaft eines Knotens stattfinden, beeinträchtigt<br />
<strong>die</strong> Gesamtmenge der in der<br />
Datenbank gespeicherten Daten nicht <strong>die</strong><br />
Laufzeit, sodass sich mit Neo4j hochskalierbare<br />
und speichereffiziente Operationen bei<br />
geringen Pausenzeiten erzielen lassen.<br />
Screenshot des Visualisierungstools Neo4j Bloom<br />
Einsatz von Neo4j in Chemieanlagen<br />
Die Datenbank-Lösung wird neben Machine<br />
Learning und KI-Anwendungen (z. B. Predictive<br />
Maintenance) auch in der Produktionsplanung<br />
und Ressourcenverteilung in<br />
Chemieunternehmen bereits erfolgreich<br />
eingesetzt. Dabei wird <strong>die</strong> gesamte Prozesskette<br />
in ihrer ganzen Komplexität in Neo4j<br />
realitätsnah abgebildet. Ausgehend von einer<br />
Produktlinie, dem Auftragsvolumen eines<br />
Kunden oder auch eines Nebenprodukts<br />
lässt sich der Graph dann in alle Richtungen<br />
traversieren. Wie setzt sich <strong>die</strong> Kette vom<br />
Upstream Processing von Rohstoffen bis<br />
zum Downstream Processing von Fermentations-<br />
und Syntheseprodukten zusammen?<br />
Welche Rohstoffe mit welchen Volumina<br />
sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion eines Produkts nötig?<br />
Welche Kosten sind damit verbunden?<br />
Und wie setze ich bestehende Rohstoffe am<br />
effizientesten ein, um letztendlich ein profitables<br />
Geschäft abschließen zu können? Es<br />
entsteht Transparenz über <strong>die</strong> gesamte Produktionskette.<br />
Anlagenbetreiber können beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Kosten eines jeden Produkts<br />
verteilt auf <strong>die</strong> einzelnen Prozessschritte berechnen<br />
und entscheiden, wie und wo Ressourcen<br />
optimal eingesetzt werden müssen.<br />
Anschauliche Datenvisualisierung<br />
Das Visualisierungstool Neo4j Bloom ist<br />
vollständig in <strong>die</strong> native Neo4j Graph-Plattform<br />
integriert und macht <strong>die</strong> abstrakten<br />
und komplexen Beziehungen entlang der<br />
Produktionskette verständlich und nachvollziehbar.<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Data-Discovery-Lösungen deckt Bloom auf,<br />
in welcher Beziehung Datenelemente zueinander<br />
stehen und visualisiert den Kontext,<br />
der durch <strong>die</strong>se Verbindungen entsteht. Anwender<br />
können den Graphen, ganz ohne <strong>die</strong><br />
Kenntnis einer Abfragesprache, über natürliche<br />
sprachliche Phrasen erkunden, gefundene<br />
Teilgraphen expan<strong>die</strong>ren und in Teile der<br />
Visualisierung hineinzoomen.<br />
In Verbindung mit einer Web-Anwendung<br />
lassen sich <strong>die</strong> komplexen Berechnungen<br />
aber noch vereinfachter darstellen, zum Beispiel<br />
über ein Kurvendiagramm. Dabei zeigt<br />
jedes Chart einen bestimmten Rohstoff sowie<br />
<strong>die</strong> Geschäfte, <strong>die</strong> mit ihm realisiert<br />
werden können. Das Ergebnis einer jeden<br />
Kosten-Nutzen-Berechnung, <strong>die</strong> über den<br />
Graphen berechnet wurden, findet sich als<br />
Punkt bzw. Geschäft auf der Profitabilitäts-<br />
Kurve wieder. Je profitabler das Geschäft<br />
desto höher ist es auf der y-Achse angeordnet.<br />
Eine vertikale Linie zeigt an, wenn das<br />
Geschäft unter eine bestimmte Profitabilitätsgrenze<br />
fällt und als nicht rentabel gilt.<br />
Fun<strong>die</strong>rt und schnell entscheiden<br />
Das Graphmodell bietet dabei hohe Agilität.<br />
Neue Datensätze (z. B. Rezepte, Kunden,<br />
Produktlinien) lassen sich über das Knoten/<br />
Kanten-Prinzip einfach hinzufügen und im<br />
Graphen ablegen. So können Betreiber jederzeit<br />
weitere Geschäftsopportunitäten eintragen<br />
und sehr schnell und ohne hohen<br />
Aufwand über Graphalgorithmen komplette<br />
Neuberechnungen unter Einbezug der neuen<br />
Werte durchführen. Die direkte Einsicht<br />
in relevante Ausschnitte des Produktionsprozesses<br />
erlaubt es Betreibern, schneller zu<br />
reagieren und fun<strong>die</strong>rte Entscheidungen zu<br />
treffen. Im Gesamtkontext betrachtet wird<br />
so schnell klar, wann ein Geschäft als profitabel<br />
eingestuft werden kann oder ob es im<br />
Vergleich zu anderen Geschäftsopportunitäten<br />
unterdurchschnittlich abschneidet. In<br />
Absprache mit anderen Organisationseinheiten<br />
kann der Hersteller mit Neo4j so<br />
letztendlich <strong>die</strong> beste Opportunität mit der<br />
höchsten Gewinnspanne wählen.<br />
Steht das Graphmodell und liegen <strong>die</strong> Algorithmen<br />
zur Berechnung von Produktströmen<br />
einmal vor, sind auch weitere Anwendungsszenarien<br />
in der Prozessindustrie vorstellbar<br />
<strong>–</strong> von der Einbindung der Supply<br />
Chain bis zur Berechnung von Emissionen,<br />
vom Forecasting im Einkauf bis zur vorausschauenden<br />
Wartung. Im Rahmen von Industrie<br />
4.0 und IoT beginnen viele Hersteller,<br />
das Einsatzpotenzial von Graphtechnologie<br />
in der Praxis zu testen. Neo4j bietet hier<br />
<strong>die</strong> Grundlage, Datensilos innerhalb von<br />
Unternehmen und Produktionsstätten aufzubrechen<br />
und einen Blick auf <strong>die</strong> komplette<br />
Produktionslandschaft in Anlagen zu werfen.<br />
Auf Grundlage <strong>die</strong>ser vernetzten Datenbasis<br />
lassen sich Entscheidungen treffen, <strong>die</strong><br />
nicht nur auf das Ergebnis einzelner Geschäftseinheiten<br />
zielen, sondern neues Potenzial<br />
auf dem Weg der digitalen Transformation<br />
offenlegen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Neo4j<br />
AUTOR:<br />
DIRK MÖLLER<br />
Area Director of Sales<br />
Cemea,<br />
Neo4j<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 65
<strong>cav</strong> präsentiert Ihnen Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie<br />
Werkstofftechnik<br />
Anlagen<br />
Mischen Forschung + Innovation<br />
Verbindungstechnik<br />
Lagern Wasser- & Abwassertechnik<br />
Fördertechnik Ex-Schutz<br />
Dienstleistung Reinigungstechnik<br />
Armaturen Rohre Schläuche<br />
Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und kompetente<br />
lösungsorientierte Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie!<br />
Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />
Leistungsspektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />
prozesstechnik-online.de.<br />
Unter Scannen folgendem Sie dazu Link den jeweiligen gelangen Sie QR-Code! zur Übersicht So gelangen aller Online- Sie direkt<br />
Firmenprofile.<br />
auf das Partnerprofil des Anbieters.<br />
Bookmark!<br />
www.prozesstechnik-online.de/firmenverzeichnis<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ARMATUREN<br />
ARMATUREN + FITTINGS<br />
Bauer Gear Motor GmbH<br />
www.bauergears.com<br />
Innovation seit 1927<br />
Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit<br />
über 90 Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />
energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />
weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />
Unsere Produkte<br />
• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />
• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />
• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />
• Kundenspezifische Lösungen <strong>für</strong> alle Applikationen<br />
Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />
allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />
zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />
Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />
SAMSON AKTIENGESELLSCHAFT<br />
www.samsongroup.com<br />
Intelligente Prozessautomatisierung<br />
SAMSON bietet System- und Produktlösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Steuerung und Regelung von Me<strong>die</strong>n aller Art. Unsere<br />
Kernkompetenz ist <strong>die</strong> Stellventiltechnik. Hier setzen wir<br />
seit mehr als 100 Jahren Trends, treiben Entwicklungen<br />
voran und bringen Innovationen zur Marktreife.<br />
• Ventile<br />
• Regler ohne Hilfsenergie<br />
• Antriebe<br />
• Anbaugeräte<br />
• Signalumformer<br />
• Automationssysteme<br />
• Sensoren und Thermostate<br />
• Digitale Lösungen: SAM DIGITAL<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
ARMATUREN + FITTINGS<br />
KÄLTE- + WÄRMETECHNIK<br />
KÄLTE- & WÄRMETECHNIK<br />
Schwer Fittings GmbH<br />
www.schwer.com<br />
Focus in details®<br />
Edelstahl Rohrverbindungen und Armaturen:<br />
- u2-Lok® Klemm-Keilringverschraubungen<br />
- Clino® Klemmverbindungen nach DIN 32676<br />
- Aseptik Verbindungen nach DIN 11864<br />
- Aseptik Orbitalschweiss Fittings nach DIN 11865<br />
- Aseptik Rohre nach DIN 11850 und DIN 11866<br />
- Milchrohrverschraubungen nach DIN 11851<br />
- Kleinflansch-Verbindungen (Vakuum) DIN 28403<br />
- Orbitalschweiss-, VC- und VO Flat-Face-Fittings<br />
Alle Produkte finden Sie im Internet in unserem<br />
Online-Shop: informieren, anfragen und bestellen!<br />
Alfa Laval<br />
www.alfalaval.de<br />
Alfa Laval (www.alfalaval.de) ist ein weltweit führender<br />
Anbieter von Produkten und kundenspezifischen Verfahrenslösungen,<br />
<strong>die</strong> auf den Schlüsseltechnologien des<br />
Unternehmens in den Bereichen Wärmeübertragung,<br />
mechanische Separation oder Fluid Handling basieren.<br />
Alfa Laval ist an der Nasdaq OMX gelistet und beschäftigt<br />
rund 18.000 Mitarbeiter.<br />
Alfa Laval Produkte, Systeme und der Service sind speziell<br />
entwickelt, um den Kunden bei der Optimierung der<br />
Prozesse zu unterstützen. Die Lösungen unterstützen sie<br />
beim Erhitzen, Kühlen, Separieren und Transportieren<br />
von Produkten in Branchen, in denen Lebensmittel und<br />
Getränke, Chemie und Petrochemie, Pharmaartikel,<br />
Stärke, Zucker und Ethanol produziert werden.<br />
JULABO GmbH<br />
www.julabo.com<br />
Mit über 50 Jahren Erfahrung, Können und Innovationskraft<br />
entwickelt und produziert <strong>die</strong> JULABO GmbH<br />
Temperiergeräte, <strong>für</strong> höchste Ansprüche in der<br />
Industrie, Forschung und Wissenschaft. Dabei setzt das<br />
Unternehmen immer wieder neue Maßstäbe und hat<br />
damit maßgeblich <strong>die</strong> Entwicklung im Bereich der<br />
Flüssigkeitstemperierung vorangetrieben.<br />
Qualifizierte Mitarbeiter, professionelle Fertigungstechnik<br />
sowie ein Höchstmaß an Qualität und Service<br />
bilden den Grundstein der Erfolgsgeschichte von<br />
JULABO. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen am<br />
Produktionsstandort in Seelbach sowie an Niederlassungs-<br />
und Vertriebsstandorten weltweit mehr als 400<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />
66 <strong>cav</strong> 11-2019
<strong>cav</strong><br />
PARTNER FÜR DIE CHEMISCHE INDUSTRIE<br />
KÄLTE- + WÄRMETECHNIK<br />
KÄLTE- + WÄRMETECHNIK<br />
KOMPONENTEN<br />
L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />
www.lr-kaelte.de<br />
Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen mit herausragender<br />
Expertise in der Kältetechnik. L&R Kälteanlagen<br />
sind auf einen umweltschonenden Betrieb bei<br />
gleichzeitig höchstmöglicher Energieeffizienz ausgelegt.<br />
Wir arbeiten <strong>für</strong> Kunden in den Disziplinen:<br />
Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />
Oberflächen- und Galvanotechnik<br />
Lebensmittelindustrie<br />
Chemie- und Pharmaindustrie<br />
Medizintechnik<br />
Metallverarbeitung<br />
Spezialtiefbau/Bergbau<br />
Will & Hahnenstein GmbH<br />
www.will-hahnenstein.de<br />
•Wärmekammern und Wärmeschränke, •Schmelzanlagen<br />
<strong>für</strong> Wachse, Fette, etc., •Temperöfen, •Paternoster-<br />
Öfen, •Umlufttrockner, Kammer- und Durchlauftrockner,<br />
•Klimaprüfschränke, •Vakuumtrocknungsanlagen,<br />
•Schmelzbehälter, Rührwerksbehälter mit Doppelmantel,<br />
•Hochleistungsschmelztrichter, •Prüfstande <strong>für</strong><br />
Druck und Temperaturbelastung, •Fassheizer (Elektro,<br />
Heisswasser/Dampf oder Thermalöl) <strong>für</strong> stehende,<br />
liegende Fässer aller Größen, •Industrietauchsieder und<br />
Heizregister, •Fasshebe- und Kippgeräte insb. Sonderausführungen<br />
(alle Größen, gem. ATEX, <strong>für</strong> Sonderbehälter<br />
und Bauteile), •Kipptraversen und Staplervorbaugeräte,<br />
•Horden- und Ofenbeschickungswagen,<br />
•Fasshähne, -schlüssel und Zubehör, •Fass-Rollböcke<br />
Lechler GmbH<br />
www.lechler.de<br />
Die Lechler GmbH ist ein international ausgerichtetes<br />
Familienunternehmen mit einer über 135 jährigen Firmengeschichte.<br />
Das Stammhaus befindet sich im badenwürttembergischen<br />
Metzingen. Das Unternehmen entwickelt<br />
und produziert Präzisionsdüsen und Düsensysteme<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> allgemeine Industrie, Hüttentechnik, Umwelttechnik<br />
und Landwirtschaft. Als Europas größter Düsenanbieter<br />
ist Lechler mit rund 680 Mitarbeitern weltweit vertreten,<br />
mit Produktionsstätten in Ungarn, England, USA,<br />
In<strong>die</strong>n und China, sowie Vertriebsniederlassungen und<br />
Vertretungen in über 40 Ländern. Überall dort, wo es darum<br />
geht, Flüssigkeiten in definierter Form zu zerstäuben, z.B.<br />
beim Reinigen, Beschichten, Befeuchten oder Kühlen,<br />
kommt <strong>die</strong> Düsentechnik von Lechler zum Einsatz.<br />
MESS- + ANALYSETECHNIK<br />
PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />
Fakten zu Unternehmen, Details zu<br />
Angebots- und Leistungsspektrum<br />
finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />
prozesstechnik-online.de.<br />
Scannen Sie hier und gelangen Sie zur<br />
Online-Anbieterübersicht!<br />
Bookmark!<br />
www.prozesstechnik-online.de/firmenverzeichnis<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
VEGA Grieshaber KG<br />
www.vega.com<br />
Überall dort, wo Flüssigkeiten, Schüttgüter oder<br />
Gase zum Einsatz kommen, <strong>die</strong>nen VEGA-Sensoren<br />
zur Messung und Erfassung von Füllstand, Grenzstand<br />
und Druck. Mit Präzision <strong>für</strong> sichere Prozesse.<br />
Entdecken Sie 80 GHz! Sichere Messung auch<br />
bei Behältereinbauten, Kondensat oder Anhaftungen:<br />
www.vega.com/radar<br />
VEGA Grieshaber KG<br />
Am Hohenstein 113, D - 77761 Schiltach<br />
Telefon +49 7836 50-0, Fax + 49 7836 50-201<br />
E-Mail info.de@vega.com<br />
PUMPEN + KOMPRESSOREN<br />
TRENNTECHNIK<br />
VAKUUMTECHNIK + VAKUUMPUMPEN<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
Alino Industrieservice GmbH<br />
www.alino-is.de<br />
· Koaleszenzabscheider/Flüssig-Flüssig-Trennung<br />
· Tröpfchenabscheider/Nebelabscheider<br />
mail@alino-is.de<br />
Tel.: +49 (0) 2157 / 8 95 79 91<br />
Fax: +49 (0) 2157 / 8 95 79 93<br />
Alino Industrieservice GmbH ist Anbieter vielfältiger<br />
Technologien zur Phasentrennung, der Tropfenabscheidung<br />
aus Prozessgasströmen und der damit<br />
verbundenen Filtertechnik.<br />
Optimierte Lösungen bei der Trennung von Öl-Wasser-<br />
Gemischen sowie bei der Tröpfchenabscheidung aus<br />
Prozessgasen.<br />
Pfeiffer Vacuum GmbH<br />
www.pfeiffer-vacuum.com<br />
Pfeiffer Vacuum steht weltweit <strong>für</strong> innovative und<br />
individuelle Vakuumlösungen, <strong>für</strong> technologische<br />
Perfektion, kompetente Beratung, zuverlässigen<br />
Service und ist der einzige Anbieter von Vakuumtechnik<br />
mit einem kompletten Produktportfolio:<br />
Ein komplettes Programm an hybrid- und magnetgelagerten<br />
Turbopumpen, Vorvakuumpumpen, Lecksuchern,<br />
Mess- und Analysegeräten, Bauteilen sowie<br />
Vakuumkammern und -systemen. Produkte und<br />
Lösungen von Pfeiffer Vacuum finden Anwendung in<br />
den Märkten Analytik, Industrie, Forschung & Entwicklung,<br />
Beschichtung und Halbleiter.<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 67
<strong>cav</strong><br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
Halten hohen Drücken und extremen Temperaturen stand<br />
Dichtungen <strong>für</strong> den<br />
Offshore-Bereich<br />
Die Dichtungswerkstoffe der Xplor-Serie gehören zu einer Familie von Hightech-<br />
Elastomeren, <strong>die</strong> speziell <strong>für</strong> Anwendungen in der Öl- und Gasindustrie entwickelt<br />
wurden und sich durch eine geringe Druckverformung auszeichnen. Sie wurden ursprünglich<br />
<strong>für</strong> den Einsatz in Unterwasserbohrlochköpfen konzipiert, können jedoch<br />
in anderen statischen oder dynamischen Dichtungsszenarien rund um Öl, Gas und<br />
Petrochemie angewendet werden.<br />
Dichtungen in der Öl- und Gasindustrie<br />
wird einiges abverlangt. Nicht nur aggressive<br />
Chemikalien, sondern auch hohe Druckverhältnisse<br />
und Temperaturen stellen <strong>die</strong><br />
eingesetzten Werkstoffe und Formteile vor<br />
große Herausforderungen. Trelleborg<br />
Sealing Solutions hat mit Xplor S-Seal und<br />
Xplor FS-Seal zwei Dichtungen speziell <strong>für</strong><br />
anspruchsvolle Umgebungen im Offshore-<br />
Bereich auf den Markt gebracht. Die<br />
Xplor-S-Seal und Xplor-FS-Seal-Varianten<br />
sind kundenspezifische Elastomerdichtungen.<br />
Sie kombinieren <strong>die</strong> Vorteile integraler<br />
Stützkomponenten mit der Flexibilität einer<br />
Elastomerdichtung und bieten Extrusionsbeständigkeit<br />
in anspruchsvollen Hochdruckumgebungen,<br />
wie sie beispielsweise<br />
in Ölfeldgehäusen und Rohranwendungen<br />
zu finden sind.<br />
Integrierter Extrusionsschutz<br />
Durch <strong>die</strong> Verwendung integrierter Extrusionsschutzvorrichtungen<br />
können <strong>die</strong> Werkstoffe<br />
Druckwerten von bis zu 1034 bar<br />
standhalten und sind bis zu 200 °C temperaturbeständig.<br />
Xplor S-Seal und Xplor FS-Seal<br />
wurden auf Grundlage des ursprünglichen<br />
S-Seal-Designs entwickelt. Sie bieten <strong>die</strong>selben<br />
Vorteile, können jedoch höheren Drücken<br />
und höheren Temperaturen standhalten.<br />
Die Abdichtung lässt sich durch eine kontrollierte<br />
Verformung des Elastomerelements<br />
erreichen. Die optimale Spannungsverteilung<br />
im gesamten Elastomerkörper gelingt<br />
durch <strong>die</strong> Finite-Elemente-Analyse (FEA),<br />
<strong>die</strong> eine hohe Dichtigkeit und eine lange<br />
Lebensdauer der Dichtung sicherstellt. So<br />
lassen sich typische Probleme vermeiden,<br />
<strong>die</strong> zu vorzeitigen Ausfällen führen, wie<br />
Gratlinien an Dichtstellen und Berührungsstellen<br />
zwischen Feder und Gummi.<br />
Ausgefeiltes Dichtungsdesign<br />
Während der Entwicklungsphase kam es in<br />
einigen Fällen an der S-Seal-Dichtung zum<br />
Verschleiß der Gegenlaufflächen. Ursache<br />
waren kleine Bewegungen der Metallfeder,<br />
<strong>die</strong> wiederum durch Wärme- und Druckschwankungen<br />
verursacht wurden. Nachdem<br />
<strong>für</strong> Werkstoff und Design der Feder ein<br />
Composite ausgewählt wurde, konnte <strong>die</strong><br />
Flexibilität der Dichtung aufrechterhalten<br />
und ein größerer Schutz erreicht werden.<br />
Ein Extrusionswiderstand wird erzeugt,<br />
wenn <strong>die</strong> speziell entwickelte Feder dem<br />
Elastomer Halt gibt, <strong>die</strong> Dichtung jedoch<br />
noch flexibel genug ist, um eine einfache<br />
Installation zu ermöglichen.<br />
Bilder: Trelleborg Sealing Solutions<br />
Xplor S-Seal und Xplor FS-Seal wurden <strong>für</strong> anspruchsvolle Anwendungen in der Öl- und Gasindustrie entwickelt<br />
68 <strong>cav</strong> 11-2019
In Unterwasseranwendungen halten <strong>die</strong> Dichtungen extremen Temperaturen und hohen<br />
Drücken stand<br />
Durch <strong>die</strong> Kombination der von Trelleborg<br />
entwickelten Xplor Rapid Gas Decompression<br />
(RGD) und sauergasbeständigen Elastomeren<br />
mit Endkappen aus korrosionsbeständigem<br />
Metall sind so spezifische Dichtungslösungen<br />
entstanden, <strong>die</strong> den extremen Anforderungen<br />
auf Ölfeldern gerecht werden. Die Werkstoffe<br />
der Xplor-Serie erfüllen darüber hinaus branchenspezifische<br />
Standards und Zulassungen<br />
wie Norsok, Nace, API und Total.<br />
Durch den kundenspezifischen Ansatz kann<br />
Trelleborg Gewicht und Größe der Xplor-<br />
Dichtung genau an <strong>die</strong> jeweiligen Anforderungen<br />
anpassen. Dabei steht das Unternehmen<br />
bei den verschiedensten Anwendungsfällen<br />
als kompetenter Engineering-Partner<br />
zur Seite und kann in jeder Phase der<br />
Produktentwicklung einsteigen: vom<br />
Design-Prozess über <strong>die</strong> Testläufe bis hin zur<br />
Serienreife.<br />
Einsatz auf dem Meeresgrund<br />
Ein Bereich, in dem <strong>die</strong> Xplor-Dichtungs -<br />
lösungen eingesetzt werden, sind Bohrlochköpfe.<br />
Sie sind entscheidend <strong>für</strong> eine sichere<br />
und zuverlässige Öl- und Gasförderung und<br />
bilden den Befestigungs- und Aufhängepunkt<br />
von Unterwasserfördersystemen.<br />
Gleichzeitig <strong>die</strong>nen Bohrlochköpfe auch als<br />
Dichtelement <strong>für</strong> Futterrohre. Sie bilden<br />
eine Sicherheitsbarriere <strong>für</strong> den Einsatz mit<br />
Blowout Preventers (BOPs) und Unterwassergerüsten,<br />
um den Durchfluss von Bohr-,<br />
Förder- oder Treibmitteln wie Gas und Wasser<br />
zu steuern. Bohrlochköpfe stützen außerdem<br />
<strong>die</strong> Anschlussstelle im Durchgang<br />
der Steuerleitungen zur Kontrolle von Bohrlocheinrichtungen,<br />
beispielsweise unterirdische<br />
Sicherheitsventile. Wenn Dichtungs -<br />
elemente in Bohrlochköpfen ausfallen, kann<br />
es zu schweren Umweltschäden, dem Verlust<br />
des gesamten Bohrlochs und <strong>–</strong> im<br />
schlimmsten Fall <strong>–</strong> tödlichen Verletzungen<br />
kommen. Während der Bohrphasen sind<br />
viele Prozessschritte nötig, <strong>die</strong> zu einer Beschädigung<br />
am Bohrlochkopf führen können.<br />
Eine geeignete Dichtung muss flexibel<br />
genug sein, um an einer beschädigten Oberfläche<br />
eingesetzt zu werden und dabei eine<br />
wirksame Abdichtung über einen größeren<br />
Toleranzbereich zu leisten. Typische Toleranzen<br />
können bis zu ±1,5 mm betragen. Der<br />
typische Betriebsdruck von Bohrlochköpfen<br />
liegt bei 69 MPa, wobei neuere Anforderungen<br />
tatsächlich bis 100 MPa reichen. Die geforderten<br />
Temperaturbereiche liegen bei -18<br />
bis +121 °C, können jedoch mit zunehmend<br />
komplexen Reservoirs bis auf<br />
+177 °C ansteigen. Die Dichtungswerkstoffe<br />
der Xplor-Serie wurden zunächst genau <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong>se Anwendungen entwickelt. Sie können<br />
auch bei Übertagebohrungen in abgelegenen<br />
Anwendungen eingesetzt werden, bei<br />
denen Bohrlochköpfe gegebenenfalls Temperaturen<br />
bis -40 °C standhalten müssen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Trelleborg<br />
AUTOR:<br />
DAVID BROWN<br />
Global Director Lead Group<br />
Oil & Gas,<br />
Trelleborg Sealing Solutions<br />
HOCHGLANZ<br />
IN DER<br />
BEHÄLTER-<br />
REINIGUNG<br />
Effiziente Behälterreinigung mit<br />
Europas Nr. 1 in der Düsentechnik.<br />
Ob Kleinbehälter oder Großtank, leichte<br />
oder hartnäckige Verschmutzung,<br />
Sprüh kugeln oder rotierende Reinigungsdüsen:<br />
Lechler bietet <strong>für</strong> jede Anwendung<br />
<strong>die</strong> richtige Düse. Mit höchster<br />
Präzision <strong>für</strong> restlos saubere Premiumergebnisse<br />
<strong>–</strong> und selbstverständlich<br />
auch mit ATEX-Zulassung.<br />
www.lechler.de<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 69
<strong>cav</strong><br />
ANLAGEN, APPARATE, KOMPONENTEN<br />
Bilder: Menzel Elektromotoren<br />
Der Käfigläufermotor mit Achshöhe 800 mm bringt mit Kühler, Fremdlüftern und Sonderklemmenkasten über 33 t auf <strong>die</strong> Waage.<br />
Er ersetzt einen ausgefallenen Kompressorantrieb, der bei der Erdölförderung zur Gasverdichtung eingesetzt wird.<br />
Ex-geschützter Ersatzmotor <strong>für</strong> Kompressor in der Erdölförderung<br />
Kurzfristig konfiguriert<br />
Ein ausgefallener Kompressormotor brachte <strong>die</strong> Förderung in einem Erdölfeld zum<br />
Stocken. Nur ein deutscher Mittelständler konnte kurzfristig einen Ersatzmotor<br />
<strong>die</strong>ser Größenordnung bereitstellen. Er montierte aus lagervorrätigen Komponenten<br />
einen passenden Motor und fand sogar eine effektive Lösung, als sich bei der<br />
Inbetriebnahme herausstellte, dass höhere Anlaufmomente als vorausgesetzt nötig<br />
waren.<br />
Ein Motorausfall kann sehr teuer werden.<br />
Im Fall eines Erdölförderers in Algerien<br />
mussten wegen eines überlasteten Motors<br />
gleich zwei Kompressoren stillstehen, <strong>die</strong> zur<br />
Gasinjektion genutzt werden <strong>–</strong> um den Lagerstättendruck<br />
aufrechtzuerhalten. Dadurch<br />
sank <strong>die</strong> Förderquote rapide ab. Ein Ersatzmotor<br />
musste dringend herbeigeschafft werden.<br />
Motoren <strong>die</strong>ser Größenordnung <strong>–</strong> Achshöhe<br />
800 mm, Nennleistung 7900 kW, Gesamtgewicht<br />
33 t <strong>–</strong> sind allerdings nicht auf<br />
Abruf verfügbar, sondern werden in der Regel<br />
auf Anfrage gefertigt. Ein Neubau dauert<br />
bestenfalls sechs Monate <strong>–</strong> <strong>die</strong> Umsatzeinbußen<br />
wären erheblich gewesen. Eine Internetrecherche<br />
führte den Betreiber zu dem Berliner<br />
Unternehmen Menzel Elektromotoren,<br />
das ständig eine Vielzahl von vorgefertigten<br />
Komponenten vorhält und große Industriemotoren<br />
auch kurzfristig nach Bedarf montiert.<br />
Der Mittelständler ist durch seinen riesigen<br />
Lagerbestand extrem flexibel und kann<br />
<strong>für</strong> alle gängigen Anwendungen schnell Lösungen<br />
bereitstellen.<br />
Arbeit unter Hochdruck<br />
Damit der Gasverdichter im Bohrfeld<br />
schnell wieder Druck erzeugen konnte, hat<br />
das Menzel-Team unter Hochdruck auch<br />
am Wochenende an dem Auftrag gearbeitet.<br />
Von der Bestellung bis zur Auslieferung<br />
vergingen nur drei Wochen. Parallel flog<br />
ein Mitarbeiter nach Algerien und nahm in<br />
der Anlage alle notwendigen Details auf, da<br />
in den letzten Jahren schon zwei Motoren<br />
mit gleichem Schadensbild ausgefallen waren.<br />
Der Kunde stellte diverse Unterlagen<br />
70 <strong>cav</strong> 11-2019
Riesige Dimensionen <strong>–</strong> ein Mitarbeiter geht in den Motor hinein, um das<br />
Einfahren des Läufers in den Ständer vorzubereiten<br />
Martin Wagner, Projektleiter Hochspannungsantriebe bei Menzel, zeigt<br />
den mit minimalen Toleranzen maßgefertigten öl- und gasdichten Stützring<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kupplungsverschalung<br />
inklusive Maßbild des ausgefallenen Motors<br />
zur Verfügung. Menzel hatte einen<br />
3-Phasen-Käfigläufermotor mit den passenden<br />
Leistungsmerkmalen aus eigener<br />
Fertigung auf Lager vorrätig. Die Drehrichtung<br />
wurde geändert und <strong>die</strong> Lüfter wurden<br />
getauscht. Zeitgleich wurden das Wellenende<br />
gekürzt und auf den passenden<br />
Durchmesser abgedreht und gewünschte<br />
Bohrungen eingebracht. Sodann wurde der<br />
Rotor neu gewuchtet.<br />
Menzels hauseigene Schweißerei leistete in<br />
<strong>die</strong>sem Projekt ganze Arbeit. Die Fertigung<br />
eines Stützrings <strong>für</strong> <strong>die</strong> beim Anwender<br />
vorhandene Kupplungsverschalung erforderte<br />
höchste Maßgenauigkeit, um öl- und<br />
gasdichte Passung zu gewährleisten. Die<br />
Kühlart wurde zu Luft-Luft-Kühlung<br />
(IC 616) geändert <strong>–</strong> meist wird <strong>die</strong>se Art<br />
von Motoren mit einem Luft-Wasser-Wärmetauscher<br />
versehen. Der passende Luft-<br />
Luft-Kühler und ein zusätzliches Fremdlüfter-Aggregat<br />
waren ebenfalls auf Lager<br />
vorrätig. Die Schweißerei fertigte einen<br />
Zwischenrahmen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Luftführung im<br />
geschlossenen Kühlkreislauf. Der vorrätige<br />
Stator hat eine Typenleistung von 14 MW<br />
<strong>–</strong> hinsichtlich geänderter Kühlart, reduzierter<br />
Spannung und Explosionsschutz -<br />
anforderungen wurde <strong>die</strong>se auf 7,9 MW<br />
herabgesetzt. Zum einen ist <strong>die</strong> Rück -<br />
kühlung eines Luft-Luft-gekühlten Motors<br />
nicht so hoch wie bei einer Luft-Wasser-<br />
Kühlung. Zum anderen hat Menzel <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Anwendung <strong>die</strong> Spannung auf 5500 V<br />
heruntergesetzt. Die Motorleistung ist nun<br />
leicht überdimensioniert; da<strong>für</strong> ist der<br />
neue Motor allerdings auch effizienter als<br />
der alte. Eine wichtige Kundenspezifika -<br />
tion war auch, dass der Ersatzmotor ohne<br />
bauliche Anpassungen auf das bestehende<br />
Fundament gesetzt wird. Menzel schweißte<br />
da<strong>für</strong> einen weiteren Rahmen in der<br />
richtigen Höhe und mit passend vor -<br />
bereitetem Bohrbild.<br />
Explosionsgeschützte Ausführung<br />
Der Einsatz in der Erdölindustrie erforderte<br />
eine explosionsgeschützte Ausführung. Der<br />
Motor wurde mit der Ex-Schutzart non-sparking<br />
ausgelegt und hat <strong>die</strong> Kennzeichnung<br />
II3G Ex nA IIC T3 Gc <strong>für</strong> den Einsatz in der<br />
Gas-Ex-Zone 2 erhalten. Die Schutzart Ex nA<br />
entspricht der neu eingeführten Ex ec und<br />
wird parallel zu <strong>die</strong>ser weiter vergeben. Eine<br />
Zusatzvorgabe des Auftraggebers war, dass<br />
der Motor vor dem Starten mit Stickstoff gespült<br />
wird. Da<strong>für</strong> installierte Menzel einen<br />
zusätzlichen Schaltkasten sowie Spülanschlüsse<br />
und sah geeignete Dichtungen vor.<br />
Die Vorspülung mit einem nicht zündfähigen<br />
Gas gewährleistet, dass auch bei sehr hohen<br />
Anlauftemperaturen keine Zündgefahr besteht.<br />
Vor Auslieferung führte Menzel wie üblich<br />
Routineprüfungen im eigenen Lastprüffeld<br />
durch. Der umgebaute Motor bringt mit<br />
Kühler, Fremdlüftern und Sonderklemmenkasten<br />
über 33 t auf <strong>die</strong> Waage. Damit war<br />
<strong>die</strong>s eins der größten Projekte, <strong>die</strong> der Motorbauer<br />
bisher in seiner fast 100-jährigen<br />
Firmengeschichte ausgeführt hat.<br />
Unerwartete Schwierigkeiten<br />
Menzel bietet seinen Kunden auf der ganzen<br />
Welt auch <strong>die</strong> Inbetriebnahme sowie Wartung<br />
und Service an. Die Betreuung durch einen<br />
erfahrenen Inbetriebsetzungsingenieur,<br />
der Probleme diagnostizieren und effiziente<br />
Lösungen anbieten kann, erwies sich in <strong>die</strong>sem<br />
Fall als fundamental, um <strong>die</strong> Anwendung<br />
zügig wieder in Gang zu setzen. Beim<br />
Hochfahren zeigten sich unerwartete<br />
Schwierigkeiten. Der Motor beschleunigte<br />
nur bis zur halben Nenndrehzahl und musste<br />
dann abgeschaltet werden, um ein Überhitzen<br />
zu vermeiden. Die Ursache lag in falschen<br />
Berechnungsgrundlagen. Der Kunde<br />
hatte keine ausreichenden Informationen<br />
über den angetriebenen Kompressor bereitgestellt.<br />
Insbesondere Angaben zum Gegenmoment<br />
fehlten. Angebot und Beauftragung<br />
erfolgten anhand eines angenommenen<br />
Werts, der sich in der Praxis als zu niedrig<br />
herausstellte. Die Herausforderung war, den<br />
Kompressor aus dem Stillstand auf Betriebsgeschwindigkeit<br />
zu bringen. Anschließend<br />
läuft <strong>die</strong> Maschine im Dauerbetrieb und wird<br />
planmäßig nur alle paar Monate zur Überprüfung<br />
abgeschaltet. Der Inbetriebsetzungsingenieur<br />
führte Messungen während der<br />
Hochlaufversuche durch. Anhand der Anlagenwerte<br />
konzipierte er eine pragmatische<br />
Lösung <strong>für</strong> den Hochlauf mit einer Sonderschaltung<br />
und holte da<strong>für</strong> <strong>die</strong> Genehmigung<br />
des Netzbetreibers ein. Der Anlauf wird mit<br />
einem induktiven Näherungsschalter überwacht.<br />
Es sind Zeiten zum Erreichen der halben<br />
und vollen Drehzahl von 1490 min -1<br />
festgesetzt. Werden <strong>die</strong>se überschritten,<br />
schaltet der Motor automatisch ab. In <strong>die</strong>ser<br />
neuen Konfiguration wurde <strong>die</strong> Anwendung<br />
erfolgreich in Gang gesetzt und läuft nun zuverlässig<br />
<strong>–</strong> <strong>die</strong> nächste Service-Abschaltung<br />
ist erst <strong>für</strong> Februar 2020 geplant.<br />
Martin Wagner, Projektleiter Hochspannungsantriebe<br />
bei Menzel, rechnet fest mit<br />
einem Folgeauftrag: „Aktuell erwägt der<br />
Kunde <strong>die</strong> Bestellung eines Reservemotors,<br />
um schnellen Ersatz parat zu haben, sollte<br />
noch einmal ein Motor in <strong>die</strong>ser Applikation<br />
ausfallen. Diesen werden wir dann anwendungsspezifisch<br />
neu fertigen. Dabei legen<br />
wir den Motor genau auf <strong>die</strong> Lastpunkte<br />
aus, sodass er einen noch besseren Wirkungsgrad<br />
erzielt.“<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Menzel Elektromotoren<br />
AUTOR:<br />
MATHIS MENZEL<br />
Geschäftsführer,<br />
Menzel Elektromotoren<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 71
<strong>cav</strong><br />
LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />
Management der kompletten Prozesskette<br />
Korrosion und Korrosionsschutz modellieren<br />
Bild: Vulkan Verlag<br />
Vor dem Hintergrund der steigenden<br />
Rohstoffkosten rückt<br />
der effiziente Ressourceneinsatz<br />
immer mehr in den Fokus der<br />
Unternehmen. Das Buch „Industrie<br />
4.0 <strong>–</strong> Prozesse und Ressourcen<br />
effizient managen“ er-<br />
möglicht einen ganzheitlichen<br />
Blick auf <strong>die</strong> Themen Wertschöpfungsprozess<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
Durch <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Aufsätze der Autoren werden<br />
dem Leser <strong>die</strong> einzelnen<br />
Thematiken aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln beleuchtet. Es<br />
wird aufgezeigt, wie sich moderne<br />
Prozessmanagement-Ansätze<br />
und <strong>die</strong> Forderung nach<br />
Nachhaltigkeit auf verschiedene<br />
Bereiche eines Unternehmens<br />
auswirken. Dabei spielt vor allem<br />
<strong>die</strong> Ausrichtung am eigentlichen<br />
Wertschöpfungsprozess<br />
eine wesentliche Rolle.<br />
Industrie 4.0 <strong>–</strong> Prozesse und Ressourcen<br />
effizient managen, Stefan-Alexander<br />
Arlt, Markus Schneider (Hrsg.), 2019,<br />
500 Seiten, 90,00 Euro<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Vulkan<br />
Bild: Comsol<br />
Fast jede von Menschenhand<br />
hergestellte Konstruktion enthält<br />
Metall, das korrosionsanfällig<br />
ist, ein chemischer Prozess, der<br />
kostspielige und gefährliche<br />
Schäden verursacht. Mathematische<br />
Modellierung und Simula-<br />
tion sind sehr effiziente Werkzeuge<br />
zum Verständnis der Thermodynamik<br />
und Reaktionskinetik,<br />
<strong>die</strong> am Korrosionsprozess<br />
beteiligt sind. Die Simulationsergebnisse<br />
können auch zur<br />
Entwicklung innovativer und<br />
zuverlässiger Korrosionsschutzsysteme<br />
genutzt werden. Das<br />
Whitepaper „Korrosion und<br />
Korrosionsschutz modellieren“<br />
stellt <strong>die</strong> Theorie hinter den verschiedenen<br />
Arten von Korrosion<br />
und Korrosionsschutz vor und<br />
zeigt, wie sie bei der Modellierung<br />
<strong>die</strong>ser Prozesse mit der<br />
Comsol-Multiphysics-Software<br />
angewendet werden kann.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Comsol<br />
<strong>cav</strong><br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Alfa Laval Mid Europe GmbH, Glinde 66<br />
Alino Industrieservice GmbH, Nettetal 67<br />
ARI-Armaturen Albert Richter GmbH<br />
& Co. KG, Schloß Holte-Stukenbrock 2<br />
Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen 19, 66<br />
Borregaard Deutschland GmbH,<br />
Karlsruhe 59<br />
Bosch Industriekessel GmbH,<br />
Gunzenhausen 17<br />
E+E Elektronik Ges.m.b.h:,<br />
AT-Engerwitzdorf 26<br />
ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH,<br />
Bietigheim-Bissingen 3<br />
Endress+Hauser Messtechnik<br />
GmbH+Co. KG, Weil am Rhein 5<br />
E-T-A Elektrotechnische<br />
Apparate GmbH, Altdorf 28<br />
GEA, Ettlingen 58<br />
Getriebebau NORD GmbH & Co. KG,<br />
Bargteheide 29<br />
Henkel Beiz- und Elektropoliertechnik<br />
GmbH & Co. KG, Neustadt-Glewe 61<br />
Julabo GmbH, Seelbach 66<br />
Klinger GmbH, Idstein 45<br />
L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG,<br />
Sundern 67<br />
Labom Mess- und Regeltechnik GmbH,<br />
Hude 27<br />
Lauda Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG,<br />
Lauda-Königshofen 57<br />
Lechler GmbH & Co.KG, Metzingen 67, 69<br />
F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG,<br />
Schwerte 60<br />
Pepperl+Fuchs AG, Mannheim 35<br />
Pfeiffer Vacuum GmbH, Aßlar 67<br />
RCT Reichelt Chemietechnik<br />
GmbH + Co., Heidelberg 66, 67<br />
Rembe GmbH Safety + Control,<br />
Brilon 42,60<br />
Rose Systemtechnik GmbH,<br />
Porta Westfalica 25<br />
Rotek GmbH & Co.KG, Bremerhaven 30<br />
Samson AG, Frankfurt 66<br />
Schwer Fittings GmbH, Denkingen 66<br />
R. Stahl Schaltgeräte GmbH, Waldenburg 9<br />
Technoforce Solutions GmbH,<br />
Aschaffenburg 61<br />
Hans Turck GmbH & Co. KG, Mülheim 7<br />
Vega Grieshaber KG, Schiltach 67<br />
Vötsch Industrietechnik GmbH,<br />
Reiskirchen 44<br />
Volkmann GmbH, Soest 43<br />
Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG,<br />
Minden 31<br />
Will & Hahnenstein GmbH, Herdorf 67<br />
Zwick Armaturen GmbH, Ennepetal 51<br />
72 <strong>cav</strong> 11-2019
<strong>cav</strong> TERMINE NOVEMBER BIS JANUAR<br />
CEM<br />
Seminar Feststoffanalytik <strong>–</strong><br />
von der Laborprobe zum<br />
Analysenergebnis, 28.<strong>11.2019</strong>,<br />
Kamp-Lintfort<br />
Auskünfte: CEM GmbH,<br />
Tel.: (02842) 96 440,<br />
ulf.sengutta@cem.com,<br />
www.cem.de<br />
TAW<br />
Seminar Prozessleittechnik <strong>für</strong><br />
verfahrenstechnische Anlagen,<br />
28. bis 29.<strong>11.2019</strong>, Wuppertal<br />
Seminar Pumpenanlagen auslegen,<br />
betreiben, optimieren,<br />
2. bis 3.12.2019, Wuppertal<br />
Seminar Verfahrenstechnische<br />
Anlagenplanung in der Praxis,<br />
5. bis 6.12.2019, Wuppertal<br />
Auskünfte: Technische Akademie<br />
Wuppertal e.V.,<br />
Tel.: (0202)74 95 300,<br />
ralf.bartelmai@taw.de,<br />
www.taw.de<br />
Dechema<br />
Symposium 14. Dresdner<br />
Sensor-Symposium,<br />
2. bis 4.12.2019, Dresden,<br />
Seminar Management Tool-Set<br />
<strong>für</strong> effiziente Prozesse <strong>–</strong> Kleine<br />
Verbesserung mit großer<br />
Wirkung, 2. bis 3.12.2019,<br />
Frankfurt<br />
Auskünfte: Dechema Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Chemische Technik und<br />
Biotechnologie e.V.,<br />
Tel.: (069) 75 64 651,<br />
chereen.semrau@dechema.<br />
de@dechema.de,<br />
www.dechema.de<br />
Stahl<br />
Seminar Explosionsschutz <strong>für</strong><br />
Maschinen- und Anlagenbauer,<br />
3. bis 5.12.2019, Jena<br />
Seminar Installation und Wartung<br />
in explosionsgeschützten<br />
Anlagen, 4. bis 5.12.2019,<br />
Waldenburg<br />
Seminar Explosionsschutz<br />
durch Eigensicherheit,<br />
4. bis 5.12.2019, Waldenburg<br />
Auskünfte: R. Stahl AG ,<br />
Tel.: (07942) 94 35 345,<br />
inga.foernzler@stahl.de,<br />
www.stahl.de<br />
ISPE D/A/CH<br />
Workshop Automatisierung<br />
mit Robotertechnologien -<br />
Robots/Cobots im Labor und<br />
in der Pharmaproduktion,<br />
10.12.2019, Leverkusen<br />
Auskünfte: ISPE D/A/CH e.V.,<br />
Tel.: (06103) 60 44 68,<br />
info@ispe-dach.org,<br />
https://ispe-dach.org/<br />
Isgatec<br />
Seminar Konstruieren mit<br />
Fluorpolymeren, 12.12.2019,<br />
Mannheim<br />
Auskünfte: Isgatec Akademie,<br />
Tel.: (0621) 71 76 88 82,<br />
swuest@isgatec.com,<br />
www.isgatec.com<br />
Bundesverband<br />
Bioenergie<br />
Kongress Kraftstoffe der Zukunft<br />
2020, 20. bis 21.1.2020,<br />
Berlin<br />
Auskünfte: Bundesverband<br />
Bioenergie e.V., Tel.: (0228)<br />
81 00 222, info@bioenergie.de,<br />
www.kraftstoffe-der-zukunft.<br />
com<br />
Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />
finden Sie unter<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
<strong>cav</strong><br />
SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />
GÜNTER ECKHARDT<br />
Chefredakteur<br />
Tel. 0711 7594-291<br />
guenter.eckhardt@konradin.de<br />
LUKAS LEHMANN<br />
stellv. Chefredakteur<br />
Tel. 0711 7594-290<br />
lukas.lehmann@konradin.de<br />
URSULA FISELY-BUSTORFF<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-373<br />
ursula.fisely@konradin.de<br />
DANIELA HELD<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-284<br />
daniela.held@konradin.de<br />
DR. BERND RADEMACHER<br />
Redakteur<br />
Tel. 0711 7594-263<br />
bernd.rademacher@konradin.de<br />
ANGELIKA STOLL<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-300<br />
angelika.stoll@konradin.de<br />
BARBARA DIVIGGIANO<br />
Redaktionsassistentin<br />
Tel. 0711 7594-415<br />
barbara.diviggiano@konradin.de<br />
<strong>cav</strong> 11-2019 73
<strong>cav</strong><br />
VORSCHAU<br />
12-2019<br />
ROBUSTE RJ45-STECKVERBINDER<br />
RJ45-Steckverbinder finden ihre Einsatzgebiete vor<br />
allem in Heim- und Büroanwendungen. In der<br />
Prozessindustrie gibt es jedoch spezielle<br />
Anforderungen. Phoenix Contact bietet mit<br />
neuen RJ45-Steckverbindern jetzt eine Geräte -<br />
schnittstelle <strong>für</strong> den Industrieeinsatz.<br />
GEHÄUSEKAPSELUNG IN ZONE 1<br />
Explosionsschutz erfordert <strong>die</strong> umfassende<br />
Beherrschung aller Zündschutzarten, um <strong>die</strong><br />
auch in Ex-Bereichen wachsende Vernetzung<br />
von Schalt-, Steuer- und Kommunikationstechnik<br />
gegen potenzielle Zündgefahren abzusichern.<br />
Mit Expressure hat R. Stahl hierzu eine<br />
neue Technologie <strong>für</strong> Gehäuse entwickelt.<br />
EFFIZIENT MIT DRUCKLUFT<br />
Pneumatische Impulsmischung in der<br />
Abwasserbehandlung<br />
ZUVERLÄSSIG UND EFFIZIENT<br />
Druckfest gekapselte IEC-Niederspannungsmotoren<br />
SO LICHTET SICH DER NEBEL<br />
Tropfenabscheider aus Drahtgestrick<br />
ISSN 0009<strong>–</strong>2800<br />
52. Jahrgang<br />
Herausgeberin<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Germany<br />
Geschäftsführer<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter<br />
Peter Dilger<br />
Chefredakteur<br />
Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />
Stellv. Chefredakteur<br />
Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />
Redaktion<br />
Ursula Fisely-Bustorff (fi),<br />
Phone +49 711 7594-373<br />
Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />
Phone +49 711 7594-284<br />
Dr. Bernd Rademacher (br),<br />
Phone +49 711 7594-263<br />
Angelika Stoll (st),<br />
Phone +49 711 7594-300<br />
Redaktionsassistenz<br />
Barbara Diviggiano,<br />
Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />
E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />
Layout<br />
Katrin Apel, Phone +49 711 7594-268<br />
Barbara Geisel, Phone +49 711 7594-258<br />
Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />
Gesamtanzeigenleiter<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />
E-Mail: <strong>cav</strong>.anzeigen@konradin.de<br />
Auftragsmanagement<br />
Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />
E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 53 vom<br />
1.10.2019.<br />
Leserservice<br />
Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />
Fax +49 711 7594-15850<br />
E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
<strong>cav</strong> erscheint monatlich <strong>–</strong> ergänzt durch Sonderausgaben<br />
<strong>–</strong> und wird kostenlos nur an qualifizierte<br />
Empfänger geliefert.<br />
Bezugspreise<br />
Inland 82,80 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />
Ausland 82,80 € inkl. Versandkosten, Einzelverkaufspreis<br />
7,00 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Auslandsvertretungen<br />
Großbritannien: Jens SmithPartnership, The Court,<br />
Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />
Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />
media@jens.demon.co.uk; Schweiz: IFF Media AG,<br />
Frank Stoll, Technoparkstr. 3, CH-8406 Winterthur,<br />
Phone 052 6330888, Fax 052 6330899, E-Mail:<br />
f.stoll@iff-media.ch; Japan: Mediahouse Inc.,<br />
Kudankita 2-Chome Building, 2<strong>–</strong>3<strong>–</strong>6, Kudankita,<br />
Chiyoda-ku. Tokyo 102, Phone 03 32342161, Fax<br />
03 32341140; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />
Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New<br />
York, NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212<br />
6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des<br />
Autors, nicht unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion dar. Für<br />
unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />
in <strong>cav</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt.<br />
Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />
Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck<br />
Konradin Druck GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />
74 <strong>cav</strong> 11-2019
Industrie<br />
fachjobs24.de <strong>–</strong> hier finden Arbeitgeber<br />
qualifizierte Fach- und<br />
Führungskräfte<br />
Sprechen Sie Nutzer von Branchen-Fachme<strong>die</strong>n an:<br />
<strong>die</strong> Interessierten und Engagierten ihres Fachs<br />
Erreichen Sie <strong>die</strong> Wechselwilligen, schon bevor<br />
sie zu aktiven Suchern werden<br />
Für optimales Personalmarketing: Präsentieren Sie<br />
sich als attraktiver Arbeitgeber der Branche<br />
EINFACH,<br />
SCHNELL UND<br />
FÜR NUR<br />
199€<br />
Preis zzgl. MwSt<br />
Einzigartiges Netzwerk zielgruppenspezifischer Branchen-Channels<br />
Augenoptik Handwerk Architektur<br />
Arbeitswelt<br />
Wissen<br />
34 Online-Partner<br />
28 Print-Partner<br />
Das Stellenportal <strong>cav</strong> <strong>für</strong> 11-2019 Ihren Erfolg! 75
Industrie<br />
Das<br />
Kompetenz-<br />
Netzwerk<br />
der Industrie<br />
18 Me<strong>die</strong>nmarken <strong>für</strong> alle wichtigen<br />
Branchen der Industrie<br />
Information, Inspiration und Vernetzung<br />
<strong>für</strong> Fach- und Führungskräfte in der Industrie<br />
Praxiswissen über alle Kanäle:<br />
Fachzeitschriften, Websites, Newsletter,<br />
Whitepaper, Webinare, Events<br />
Ihr kompetenter Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Zukunftsthemen der Industrie<br />
76 <strong>cav</strong> 11-2019<br />
Die passenden Me<strong>die</strong>n <strong>für</strong> Sie<br />
und Ihre Branche:<br />
konradin.de/industrie<br />
media.industrie.de