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Zusammenarbeit – Vernetzung – Kooperation - Innere Mission ...

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Bereich München<br />

09<br />

<strong>Innere</strong><br />

<strong>Mission</strong><br />

München<br />

Diakonie in<br />

München und<br />

Oberbayern e.V.<br />

JAHRESBERICHT 2009


Vorwort des Herausgebers<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

der Geschäftsbereich München präsentiert diesen Jahresbericht am<br />

15. März 2010 der Öffentlichkeit am Tag der 10. Verleihung des Karl-<br />

Buchrucker-Preises der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> München.<br />

Der Jahresbericht 2009 informiert über wesentliche Entwicklungen<br />

der einzelnen Arbeitsgebiete sowie deren Umfeld und übergreifende<br />

Themen wie Personal, Finanzen und Verbandsarbeit.<br />

Auch ein geistliches Wort hat seinen Platz in diesem Jahresbericht,<br />

da alle diakonische Arbeit tiefere Wurzeln hat, als wir sie im Berichtswesen<br />

wiedergeben können: Jesus Christus ist Grund und Ziel unseres<br />

diakonischen Dienstes.<br />

Ein Verein, der im Berichtsjahr seine 125-jährige Geschichte gefeiert<br />

hat, die viele Höhen und Tiefen aufweist, weiß aus Erfahrung, dass<br />

auch die gegenwärtigen Krisen des globalen Finanzsystems und der<br />

Wirtschaft überwindbar sind. Krisen helfen auch, Irrwege zu erkennen<br />

und zum Maß des Menschlichen zurückzukehren. Zum Maß des<br />

Menschlichen gehören eben auch Gebrechlichkeit, Scheitern, Fehler<br />

oder Schuld. Aber auch in diesen Lebenslagen gibt es Auswege, Hoffnung<br />

und Zukunft.<br />

Eine gewinnbringende Lektüre wünscht Ihnen<br />

mit herzlichen Grüßen<br />

Dr. Günther Bauer<br />

Adventskalender der Süddeutschen Zeitung e.V.<br />

Bild hilft e.V.<br />

Sammlung Goetz<br />

Inner Wheel Club München-Residenz e.V.<br />

Licht für Obdachlose e.V.<br />

Lichterkette München e.V.<br />

Lions Club Ebersberg<br />

„Der Merkur hilft Kindern“<br />

Soroptimist Hilfsfonds e.V.<br />

Sternstunden e.V. des Bayerischen Rundfunks<br />

Zonta-Clubs München<br />

Stiftung Antenne Bayern hilft<br />

Prince Charles d'Arenberg-Stiftung<br />

Prof. Hermann Auer Stiftung<br />

C.H. Beck Stiftung GmbH<br />

Franz Beckenbauer Stiftung<br />

Robert Bosch Stiftung<br />

Bünemann Stiftung<br />

Bürgerstiftung Feldkirchen<br />

Alex Danhuber Stiftung<br />

Syrius-und-Emma-Eberle-Stiftung<br />

Max Falter Stiftung<br />

Dinser Stiftung<br />

Dr. Wilhelm und Maria Ebert Stiftung<br />

Flori hilft Stiftung<br />

Edmund Goldschagg Stiftung<br />

Edith-Haberland-Wagner-Stiftung<br />

Ernst-Jakob-Henne-Stiftung<br />

Geschwister Lautenbacher-Stiftung<br />

Ingeborg-Lekos-Stiftung<br />

Rainer Raab-Stiftung<br />

Hans Rosenthal-Stiftung<br />

Dr. Adolf Rupp-Stiftung<br />

Maria Stich-Stiftung<br />

Marianne Strauß Stiftung<br />

Stadtwerke München Bildungsstiftung<br />

Günther-Wagner-Stiftung<br />

Bruno Zäch-Stiftu ng<br />

Advantest Europe GmbH<br />

Antonius Apotheke<br />

Baugenossenschaft Ober- und Unterschleißheim eG<br />

Ludwig Beck AG<br />

Deloitte & Touche GmbH<br />

Deutsche Bank AG<br />

Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel eG<br />

Gwandhaus Ismaning<br />

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG<br />

Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge<br />

Hörmann GmbH<br />

Gebrüder Hörner Bauschutztechnik GmbH<br />

HUK / Familienfürsorge<br />

HypoVereinsbank<br />

Illenseer Hospitalia GmbH<br />

Kastner AG<br />

Herbert P. Kenter Feinwerktechnik<br />

Kreissparkasse München und Starnberg<br />

Fliesen Mahler<br />

Münchner Merkur Zeitungsverlag<br />

Elektroanlagen Popp GmbH<br />

pureorange<br />

Sendlinger Anzeiger<br />

Siemens AG<br />

Stadtsparkasse München<br />

State Street Bank<br />

VR Bank München Land eG<br />

WIBU Bayern GmbH<br />

Wort und Bild Verlag<br />

Kirchengemeinden des Dekanatsbezirkes<br />

Katholische Kirchenstiftung


Seite<br />

4<br />

6<br />

7<br />

8<br />

10<br />

11<br />

13<br />

16<br />

Leitwort<br />

Nach der Krise ist vor der Krise<br />

Spenden<br />

Zuwendungen stiegen<br />

auf hohes Niveau<br />

Jahresspendenprojekt 2010<br />

„EinSatz Hoffnung“<br />

Chronik<br />

Das Jubiläumsjahr:<br />

Ein ganz besonderes Ereignis<br />

Bezirksstelle München<br />

Aufgaben und Funktion<br />

Fachabteilung<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Vernetzung</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Kooperation</strong><br />

Fachabteilung<br />

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

Es gibt keine Alternative<br />

Fachabteilung<br />

Sozialpsychiatrie und Gesundheit<br />

Vernetzte Hilfen<br />

Vorstand<br />

Dr. Günther Bauer, Pfarrer,<br />

Geschäftsbereich München<br />

Wilfried Knorr, Diplom-Pädagoge,<br />

Geschäftsbereich Herzogsägmühle<br />

Seite<br />

Aufsichtsrat<br />

1. Vorsitzende:<br />

Dr. Hannemor Keidel, Politikwissenschaftlerin<br />

2. Vorsitzender:<br />

Andreas Bornmüller, Diplom-Kaufmann<br />

Ehrenvorsitzende:<br />

Walther Krafft, Ministerialdirigent i.R.<br />

Dr. Konrad Rüchardt, Vorstandsmitglied i.R.,<br />

Bayerische Handelsbank AG<br />

Dr. Werner Hofmann, Oberkirchenrat i.R.<br />

19<br />

22<br />

30<br />

33<br />

37<br />

38<br />

Fachabteilung<br />

Migrationsdienste<br />

Neue Handlungsfelder<br />

Hilfe im Alter<br />

Erfolge in schwierigem Umfeld<br />

diakonia<br />

Ein Sprung in die Zukunft<br />

Evangelisches Hilfswerk<br />

München<br />

Stabile Netze knüpfen!<br />

Mitarbeitende<br />

Erneuter Anstieg bei Hauptamt -<br />

lichen und Ehrenamtlichen<br />

Finanzen<br />

Zunehmendes Engagement bei<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

39 Organigramm<br />

Das Verzeichnis der Dienststellen ist<br />

in der Mitte des Jahresberichts nach<br />

Seite 20 eingeheftet.<br />

3<br />

Vereinsorgane / Impressum<br />

Herausgeber<br />

Dr. Günther Bauer, Pfarrer,<br />

Vorstand <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München <strong>–</strong><br />

Diakonie in München und<br />

Oberbayern e.V.<br />

Redaktion<br />

Klaus Honigschnabel,<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

E-Mail: info@im-muenchen.de<br />

Fotos<br />

Kurt Bauer (7, 8, 9, 11, 27, 30), Bennie<br />

Baumann (13), Jürgen Bollig (29), Erol<br />

Gurian (5, 6, 8, 9, 12, 17, 18, 19, 20, 21, 33,<br />

34, 35), Verena Graf (36), Michaela Handrek-Rehle<br />

(1, 22, 25, 26), Klaus Honigschnabel<br />

(16), Sabine Jakobs (31), Milica Klose<br />

(21), Annette Krauß (14), Reinhard Kurzendörfer<br />

(10), Ingrid Lughofer (14), Manfred<br />

Neubauer (24, 29), Stefan Obermaier (6),<br />

Gülbahar Okutucu (34), Günther Reger<br />

(23), Doris Richter (28), Marcus Schlaf (20)<br />

Titelfoto<br />

Zusammen sind sie genau 100 Jahre alt:<br />

Die ehemalige Sozialrichterin Ursula Feistkorn<br />

aus Berlin und die Praktikantin Tamara<br />

Giebisch, die bei einem Fotoprojekt im<br />

Evangelischen Pflegezentrum Eichenau mitmachten.<br />

Gestaltung<br />

Nicole Üblacker Graphik, München<br />

www.ueblacker-graphik.de<br />

Druck<br />

Druckhaus Kastner, Wolnzach<br />

Organe des Vereins: Vorstand und Aufsichtsrat (Stand: 1. März 2010)<br />

Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats:<br />

Friederike Fromholzer, Diplom-Kauffrau<br />

Peter Gleue, Diplom-Kaufmann<br />

Angelika Heining, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

Prof. em. Dr. Dr. h.c. Günter Heinritz, Sozialgeograph<br />

Barbara Kittelberger, Stadtdekanin<br />

Sabine Nießen, Diplom-Ingenieurin (Univ.), Ministerialdirigentin<br />

Axel Piper, Dekan<br />

Jürgen Schleifer, Redakteur<br />

Bernadette Schmid, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

Dr. Rainer N. Waubke, Internist i.R.


Leitwort<br />

Krise ist wohl eines der am häufigsten<br />

gebrauchten Worte zur Erklärung<br />

unserer gegenwärtigen Wirtschafts-,<br />

Welt- und Gemütslage. Der Immobilienkrise<br />

folgte eine Finanzkrise, dieser<br />

eine Wirtschaftskrise und der wieder<br />

eine Krise der Beschäftigung, verbunden<br />

mit einer Krise der öffentlichen<br />

Kassen und der Sozialversicherungen.<br />

Krise <strong>–</strong> wohin man schaut. Krise mit<br />

Auswirkungen auch aufs Gemüt. Krisen<br />

erschüttern, erschrecken uns.<br />

Das Wort für die Krise muss aber<br />

nicht nur herhalten, um das aktuelle<br />

Geschehen zu deuten <strong>–</strong> es wird auch<br />

gern für eigennützige Zwecke verwendet.<br />

Manche hausgemachte Fehlentwicklung<br />

wird der Krise untergeschoben<br />

und genutzt, um so eigene<br />

Versäumnisse zu bemänteln. Ganz<br />

klar: Die Verwerfungen der Märkte<br />

und der Weltwirtschaft kann niemand<br />

ignorieren. Wir sollten aber die<br />

Folgen der Krisen unterscheiden von<br />

Fehlern und Verwerfungen, die andere<br />

Ursachen haben.<br />

Noch problematischer als das Bemänteln<br />

von Fehlentscheidungen<br />

durch die unterschiedlichen Formen<br />

der Krise ist die Bewertung dieser Krisen<br />

als unabwendbare und unvorhersehbare<br />

Schicksalsschläge. Durch die<br />

schiere Größe der Krisen bekommen<br />

diese schicksalhaften, ja geradezu<br />

göttlichen Charakter. Sie scheinen<br />

nicht mehr menschengemacht, son-<br />

4<br />

Jesus Christus spricht:<br />

„Euer Herz erschrecke nicht.<br />

Glaubt an Gott und glaubt an mich.“<br />

(Johannes 14, 1)<br />

Nach der Krise ist vor der Krise<br />

dern von Gott gewollt. Sicher haben<br />

Krisen für etliche Menschen schicksalhafte<br />

Folgen. Das heißt aber noch<br />

lange nicht, dass die Ursachen der<br />

Krisen außerhalb der menschlichen<br />

Sphäre lägen. Auch ohne differenzierte<br />

Analyse kann man wohl sagen,<br />

dass die Krisen eine Vorgeschichte haben<br />

und die Verursacher der Krisen<br />

und deren Opfer zumeist nicht identisch<br />

sind. Also bleibt festzuhalten:<br />

Die Krisen, die wir gegenwärtig erleben,<br />

sind nicht gottgewollt, sondern<br />

von Menschen gemacht.<br />

Der Sichtweise, dass Krisen<br />

schicksalhaft sein könnten, tritt die<br />

Jahreslosung 2010 entschieden entgegen.<br />

Obwohl das 14. Kapitel mit<br />

der Jahreslosung beginnt, steht das<br />

Wort Jesu mitten in einer Rede ganz<br />

am Anfang seines Leidensweges. Der<br />

Fußwaschung der Jünger als Auftakt<br />

der johanneischen Passionsgeschichte<br />

folgt eine längere Rede an die Jünger,<br />

in der Jesus den Judas in seiner<br />

Sonderrolle als „Verräter“ und Petrus<br />

in seiner Feigheit als „Verleugner“<br />

persönlich anspricht. Unmittelbar<br />

danach sagt Jesus allen Jüngern den<br />

Satz der Jahreslosung 2010: „Euer<br />

Herz soll nicht erschüttert werden.<br />

Glaubt an Gott und an mich glaubt!“<br />

So jedenfalls könnte man den griechischen<br />

Urtext auch ins Deutsche<br />

übersetzen, wenn man seinen spezifischen<br />

Satzbau beibehält.<br />

Diesen Satz gegen die Erschütterung<br />

der Herzen sagt aber ausgerechnet<br />

der Jesus, der am Beginn seines<br />

Leidensweges steht, eines Weges, an<br />

dessen Ende die größte persönliche<br />

Krise aufscheint: Sterben und Tod.<br />

Derjenige, der eigentlich erschüttert<br />

sein müsste, tröstet die Seinen, dass<br />

sie durch seinen Tod eben nicht erschüttert<br />

werden müssen. Das von Jesus<br />

empfohlene Mittel gegen die Erschütterung<br />

ist der Glaube: „Glaubt<br />

an Gott und an mich glaubt“ ist eine<br />

Satzschleife, an deren Anfang und<br />

Ende das Wort vom Glauben steht. Jesus<br />

sagt damit, dass der Glaube angesichts<br />

größter Erschütterungen<br />

trägt und auch über Erschütterungen<br />

hinweg hilft. Der Glaube an Gott,<br />

den Vater und Jesus als seinen Sohn<br />

ist das große Vertrauen in einen Gott,<br />

der uns nicht nach unseren Taten<br />

vergilt, sondern aufhilft aus Krisen<br />

und antritt gegen die Mächte des Todes,<br />

die uns erschüttern.<br />

Das Herz als Ort der Vernunft<br />

Der Glaube an Gott ist das Mittel<br />

gegen Erschütterung und Erschrecken<br />

des Herzens. Man könnte darum meinen,<br />

dass der Glaube auf Gemüt und<br />

Emotionen zielt. Im Verständnis der<br />

Bibel ist dies jedoch nicht der Fall. Ort<br />

der Emotionen und Gefühle sind<br />

nach biblischem Verständnis unsere<br />

Eingeweide. Im Wort vom „Bauchgefühl“<br />

ist dies auch noch in unserem


Pfarrer Günther Bauer,<br />

Vorstand<br />

Sprachgebrauch erkennbar. Das Herz<br />

dagegen ist im biblischen Verständnis<br />

der Sitz von Vernunft und Verstand,<br />

die wir heute eher in Kopf und<br />

Gehirn verorten.<br />

Beachtet man diesen biblischen<br />

Zusammenhang, dann zielt der<br />

Glaube, der vor Erschütterungen und<br />

Erschrecken bewahren kann, auf die<br />

Vernunft <strong>–</strong> und die Vernunft ist ja<br />

doch so etwas wie die Kunst des Unterscheidens.<br />

Anstatt sich von Krisen<br />

und dem beschwörenden Gerede um<br />

sie beeindrucken zu lassen, gilt es,<br />

nüchtern zu bleiben und zu unterscheiden,<br />

welche Vorgeschichte eine<br />

Krise konkret hat <strong>–</strong> und welche Maßnahmen<br />

man ergreifen kann, um sie<br />

zu überwinden.<br />

Auch hier ist der Glaube eine gute<br />

Ausgangsbasis, indem er unterscheidet<br />

zwischen dem, was gottgewollt<br />

und was von Menschen gemacht ist.<br />

Und er leitet an auch zur Erkenntnis,<br />

was man selbst zur Überwindung einer<br />

Krise beitragen kann. Eine prägnante<br />

Formulierung für diesen Sachverhalt<br />

ist das berühmte Gebet: „Gott,<br />

gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,<br />

die ich nicht ändern kann,<br />

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern<br />

kann, und die Weisheit, das eine<br />

vom anderen zu unterscheiden.“<br />

Jesus hat klar vor Augen, was<br />

auch für ihn unausweichlich ist: Tod<br />

und Sterben. Er hat auch klar vor Augen,<br />

dass die Überwindung der Macht<br />

des Todes nur von Gott kommen<br />

kann. Aus dieser Glaubenseinsicht<br />

heraus fordert er seine Jünger auf, die<br />

unabweisbare Tatsache der Endlichkeit<br />

menschlichen Lebens nicht vor<br />

der Zeit ihr Schreckenspotential entfalten<br />

zu lassen. Sterben ist ein Teil<br />

des Lebens. Sterben ist geradezu eine<br />

Voraussetzung für ewiges Leben.<br />

Jesu Vorbild kann uns darum<br />

auch heute in der konkreten Arbeit<br />

des diakonischen Alltags helfen, Krisen<br />

zu bewältigen, sie nicht aufzublähen,<br />

sie aber auch nicht klein zu<br />

reden und sie schließlich durch kleine<br />

und große Schritte sowie kontinuierliche<br />

Arbeit zu überwinden.<br />

Wir danken<br />

Aus bewältigten persönlichen<br />

und gesellschaftlichen Krisen fließt<br />

der Dank für die Unterstützung vieler,<br />

durch die wir auch im vergangenen<br />

Jahr vieles möglich machen<br />

konnten, was am Jahresbeginn noch<br />

nicht möglich schien. Dafür sind wir<br />

dankbar den „öffentlichen Händen“<br />

wie dem Freistaat Bayern, der Regierung<br />

von Oberbayern, dem Bezirk<br />

Oberbayern, Landeshauptstadt und<br />

Landkreis München und weiteren<br />

Kommunen, den Sozialversicherungsträgern<br />

und allen Institutionen,<br />

die unsere Dienste fachlich und<br />

finanziell unterstützt haben.<br />

Genauso herzlich danken wir unserer<br />

Landeskirche und dem Evangelisch-Lutherischen<br />

Dekanatsbezirk<br />

München und hoffen, dass deren<br />

5<br />

wichtige ideelle und materielle Unterstützung<br />

ungeschmälert erhalten<br />

bleibt.<br />

Wir danken auch allen Mitarbeitenden<br />

im Diakonischen Werk Bayern<br />

und anderer diakonischer Rechtsträger<br />

in München und Umgebung,<br />

die uns geholfen haben, die ständig<br />

sich verändernden Anforderungen<br />

diakonischer Arbeit konstruktiv zu<br />

bewältigen. Ein herzlicher Dank gilt<br />

allen haupt- und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

die unseren Auftrag engagiert und<br />

zuversichtlich an den uns anvertrauten<br />

Menschen konkret werden ließen.<br />

Sie alle leisten tagtäglich unzählige<br />

Male ihren Beitrag unserem<br />

Jahresmotto entsprechend: „EinSatz<br />

Hoffnung“<br />

Nicht zuletzt sei auch allen Spenderinnen<br />

und Spendern, Freunden<br />

und Gönnern unserer Arbeit herzlich<br />

gedankt. Unser Dank schließt die ein,<br />

die in ihrer Fürbitte für Menschen<br />

eintreten, die in schwierigen Lebenslagen<br />

nur schwer erkennen können,<br />

wie sie ihre aktuelle Krise überwinden<br />

können. Ihnen allen gilt unser<br />

aufrichtiger Dank und ein herzliches<br />

Vergelt’s Gott.<br />

Mit hoffnungsvollen Grüßen<br />

Ihr<br />

Günther Bauer<br />

Leitwort


Mio. Euro<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

808.140,62 Euro<br />

Spenden<br />

6<br />

Die Sergeants Adriana Ortega und Alfred Quitevis vom Wachkommando des amerikanischen General -<br />

konsulats überbrachten Geschenke an die Kinder in der Asylunterkunft in der Baierbrunner Straße.<br />

Zuwendungen stiegen auf hohes Niveau<br />

Die Summe der Zuwendungen ist<br />

2009 insgesamt um 2,9 Prozent angestiegen<br />

und hat im Jubiläumsjahr<br />

einen neuen Rekord erreicht. Der<br />

leichte Rückgang bei den Spenden<br />

wurde durch die Zunahme beim<br />

Kirchgeld mehr als ausgeglichen.<br />

Über die in den Grafiken dargestellten<br />

Zahlen hinaus haben wir Bußgelder<br />

in Höhe von 19.820,06 Euro<br />

(Vorjahr 11.000 Euro) und Vermächtnisse<br />

in Höhe von 13.630,50<br />

Euro (Vorjahr 74.014,78 Euro) erhalten.<br />

Die Initiative Lichtstärken der<br />

Oberbayerischen Diakonie erbrachte<br />

insgesamt 7.823,76 Euro. Für die diakonia<br />

GmbH wurden 47.235,03<br />

Euro, einschließlich der großzügigen<br />

Unterstützung der landeskirchlichen<br />

Aktion 1 + 1, gespendet.<br />

Für das Spendenjahr 2009 werten<br />

wir dieses Ergebnis wieder als deutliches<br />

Zeichen der Verbundenheit mit<br />

Menschen, die unsere Dienste in Anspruch<br />

nehmen. Weit über 1.000<br />

Spenderinnen und Spender sowie<br />

kleinere oder größere Unternehmen<br />

und Stiftungen haben zu diesem ermutigenden<br />

Ergebnis beigetragen.<br />

Beispielhafte Spenden<br />

Ein besonderer Dank gilt auch<br />

dem Adventskalender der Süddeutschen<br />

Zeitung, von dem wir insgesamt<br />

238.240,47 Euro zur Unterstützung<br />

unserer Arbeit erhielten. Ein<br />

nachahmenswertes Beispiel hat der<br />

Bundestagsabgeordnete Peter Gau-<br />

Alles weiß nach dem OrangeDay:<br />

Die Klamotte im neuen Gewand.<br />

„Wenn du aus Barmherzigkeit gibst, lass es nicht vor dir her posaunen.<br />

Deine linke Hand soll nicht wissen, was deine rechte tut, deine Gabe<br />

aus Barmherzigkeit soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das<br />

Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Matthäus 6, 1-4)<br />

Zuwendung insgesamt<br />

941.859,71 Euro<br />

1.120.614,70 Euro<br />

1.119.883,04 Euro<br />

1.152.304,07 Euro<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

Beruf und Bildung<br />

39.488,65 Euro<br />

3,4%<br />

Zuwendungsempfänger 2009<br />

Hilfe im Alter<br />

185.145,46 Euro<br />

16,1%<br />

Evangelisches<br />

Hilfswerk<br />

273.547,40 Euro<br />

23,7%<br />

<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong><br />

München<br />

654.122,56 Euro<br />

56,8%<br />

weiler gegeben. Als früherer Ehrenamtlicher<br />

hat er anlässlich seines 60.<br />

Geburtstages um Spenden zugunsten<br />

der Evangelischen Bahnhofsmission<br />

gebeten. Insgesamt ist eine fünfstellige<br />

Summe eingegangen. Nicht<br />

weniger danken wir allen ungenannten<br />

Spenderinnen und Spendern<br />

aufs Herzlichste. Freiwillige Gaben<br />

sind Gaben der Barmherzigkeit<br />

und sind ein Zeichen der Dankbarkeit,<br />

die andere am eigenen Glück<br />

teilhaben lässt.<br />

Unverändert kommen alle<br />

Spenden in voller Höhe, ohne jeglichen<br />

Abzug für Verwaltung oder<br />

Werbung, direkt unseren Projekten<br />

zugute. Günther Bauer<br />

Arten der Zuwendung 2009<br />

Mittel von<br />

Stiftungen<br />

262.233,32 Euro<br />

22,8%<br />

Sammlungen,<br />

Kirchgeld,<br />

Kollekten<br />

220.503,67 Euro<br />

19,1%<br />

Weitere<br />

Zuwendungen<br />

265.951,38 Euro<br />

23,1%*<br />

Jahresspendenprojekt<br />

112.148,26 Euro<br />

9,7%<br />

Zweckgebundene<br />

Geldspenden<br />

291.467,44 Euro<br />

25,3%<br />

*herausragend: Die Zuwendungen des Adventskalenders<br />

der Süddeutschen Zeitung mit 238.240,47 Euro.


„EinSatz Hoffnung“<br />

Motto und Jahresspendenprojekt 2010<br />

Das Jahresmotto 2010 gilt für ein<br />

besonderes Jahr. Vom 12. bis 16. Mai<br />

2010 wird in München der 2. Ökumenische<br />

Kirchentag auf dem Messegelände<br />

und in der ganzen Stadt gefeiert.<br />

Dieses kirchlich-ökumenische<br />

Großereignis strahlt aus auf das gesamte<br />

Jahr und darüber hinaus. Die<br />

kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas<br />

und Diakonie bereiten sich seit<br />

Anfang 2009 gemeinsam auf das Ereignis<br />

vor.<br />

Eine erste öffentlich wahrnehmbare<br />

Aktion auf dem Weg zum Ökumenischen<br />

Kirchentag ist seit Oktober<br />

2009 die Aktion „EinSatz<br />

Hoffnung“. Seitdem sind im Weblog<br />

(www.einsatzhoffnung.de) und per<br />

Postkarte mehrere tausend Rückmeldungen<br />

eingegangen, die jeweils mit<br />

einem Satz angeben, worin der<br />

Grund der Hoffnung besteht, welche<br />

politischen Voraussetzungen hierfür<br />

geschaffen werden müssen und worin<br />

der persönliche Einsatz zur Vermehrung<br />

der Hoffnung zu sehen ist.<br />

Erste Ergebnisse dieser Aktion,<br />

verbunden mit sozialpolitschen Forderungen,<br />

haben der Präsident des<br />

Diakonischen Werkes Bayern, Dr.<br />

Ludwig Markert, und der Vorsitzende<br />

des Caritasverbandes der Erzdiözese<br />

München und Freising, Prälat Hans<br />

Lindenberger, am 12. Februar 2010<br />

in Gegenwart politisch Verantwortli-<br />

7<br />

Jahresspendenprojekt<br />

Rund 130.000 Zuschauer sahen den Fernsehgottesdienst aus der Christuskirche; Kirchenmusikdirektor Hantke leitete den Mitarbeitenden-Chor.<br />

cher im Ökumenischen Gemeindezentrum<br />

in Neu-Riem vorgestellt. Die<br />

gemeinsame Aktion wird zum 30. Juni<br />

2010 abgeschlossen. Damit ist es<br />

möglich, auch die Auswirkungen des<br />

Ökumenischen Kirchentages auf die<br />

Hoffnung der Beteiligten in die Aktion<br />

noch miteinzubeziehen.<br />

Zur Förderung des ökumenischen<br />

Gedankens wollen wir darum das<br />

ganze kommende Jahr unsere Arbeit<br />

und das Jahresspendenprojekt unter<br />

dasselbe Motto stellen: EinSatz Hoffnung.<br />

Die Perspektive wechseln<br />

Oft genug macht schon ein einziger<br />

Satz Hoffnung, zumindest dann,<br />

wenn er Menschen erreicht, die in<br />

Konflikten oder Notlagen leben, einsam<br />

sind oder nicht zur Ruhe kommen.<br />

Ein einziger Satz kann genügen,<br />

um jemanden aus seiner<br />

Bezogenheit auf sich selbst und seine<br />

gegenwärtige Situation herauszuholen.<br />

Der erste Satz eröffnet die Möglichkeit<br />

zum Gespräch, das auch andere<br />

Perspektiven zum Inhalt hat.<br />

Erst recht der persönliche Einsatz<br />

in Kindertagesstätten, Jugendhilfe,<br />

Einrichtungen für Flüchtlinge und<br />

Migranten, Wohnungslose oder Menschen<br />

ohne Arbeit, für alte oder psychisch<br />

kranke Menschen ist ein<br />

menschliches Zeichen der Hoffnung<br />

für Betroffene.<br />

Der persönliche Einsatz für Hoffnung<br />

erfolgt in vielen ganz unterschiedlichen<br />

Weisen: ehrenamtlich<br />

oder hauptamtlich, durch Fürbitten<br />

und Gebet, durch Sach- und Geldspenden,<br />

durch Zivilcourage und sozialpolitische<br />

Stellungnahmen.<br />

EinSatz Hoffnung klingt nach wenig,<br />

wird aber großartig, wenn sich<br />

viele beteiligen. Viele einzelne im<br />

Einsatz für Hoffnung bilden zusammen<br />

einen großen Chor der Hoffnung<br />

für unser Zusammenleben in<br />

Familien, Gemeinden und Gesellschaft.<br />

Und auch EinSatz Hoffnung<br />

kann durch Beteiligung vieler zu einem<br />

dicken Hoffnungsbuch werden<br />

für viele. Und das wollen wir doch<br />

hoffen oder?<br />

EinSatz Hoffnung kann und wird<br />

auch tragen über die Veranstaltung<br />

des Ökumenischen Kirchentages hinaus.<br />

Denn zur Hoffnung gibt es keine<br />

Alternative.<br />

Wir sind zuversichtlich, dass<br />

durch unser Jahresmotto und der Beteiligung<br />

Vieler am Jahresspendenprojekt<br />

mit Geld- und Zeitspenden<br />

durch EinSatz Hoffnung der Vorrat<br />

an Hoffnung für Viele gemehrt werden<br />

kann. Günther Bauer


Chronik<br />

Ausgezeichnet mit dem Karl-Buchrucker-Preis für ihre hervorragende journalistische Arbeit<br />

(v.l.n.r.): George Deffner, der den Preis für seine erkrankte Frau Cathrin Kahlweit entgegennahm,<br />

Doris Schleich und Uli Kick.<br />

Das Jubiläumsjahr:<br />

Ein ganz besonderes Ereignis<br />

In anderen Jahren sind an dieser Stelle<br />

besondere Ereignisse im Berichtsjahr<br />

verzeichnet. Für 2009 fällt es schwer,<br />

für jedes Quartal ein solches Ereignis<br />

zu benennen. Denn: Das ganze Jubiläumsjahr<br />

war ein besonderes Ereignis.<br />

Das Feiern erstreckte sich auf alle<br />

vier Quartale. Es begann mit einem<br />

Festgottesdienst am 8. März in der<br />

Christuskirche unter dem Motto des<br />

Festjahres „Menschen helfen <strong>–</strong> Netze<br />

knüpfen“. Der Gottesdienst wurde<br />

vom Bayerischen Fernsehen live übertragen.<br />

Am 26. März 2009 verlieh die <strong>Innere</strong><br />

<strong>Mission</strong> zum neunten Mal den<br />

Karl Buchrucker-Preis. Der Preis ging<br />

an den Münchner Filmemacher Uli<br />

Kick für seine Langzeitbeobachtung<br />

„Klassenkampf“ in einer 9. Klasse einer<br />

Münchner Hauptschule. Weitere<br />

Preise bekamen Cathrin Kahlweit für<br />

ihre Reportage „Gefangen im Unaussprechlichen“<br />

über Gewalt und sexuellen<br />

Missbrauch in Familien muslimischer<br />

Herkunft sowie Doris Schleich<br />

für ihr Feature „Tagesmütter“ in Bayern<br />

2 Radio. Das zweite Quartal des<br />

Jubiläumsjahres stand im Zeichen<br />

historischer Rückblenden. Am 12. Mai<br />

8<br />

stellte Oberkirchenrat Detlev Bierbaum<br />

die von Professor Marita Krauss<br />

verfasste Biographie über unseren Vereinsgründer<br />

vor. Sie trägt den Titel<br />

„Evangelisch in München, Karl Buchrucker<br />

(1827 <strong>–</strong> 1899), Wegbereiter der<br />

bayerischen Diakonie“ und ist im<br />

Buchhandel erhältlich.<br />

Besinnung auf die Anfänge<br />

Zwei weitere historische Vorträge<br />

ergänzten die Besinnung auf die Anfänge:<br />

Dr. Helmut Baier referierte über<br />

die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> in der Zeit des Dritten<br />

Reiches. Er ist der Verfasser der Monographie<br />

„Liebestätigkeit unter dem<br />

Hakenkreuz, Die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München<br />

in der Zeit des Nationalsozialismus“,<br />

die bereits 2008 erschien. Den<br />

Abschluss bildete der historische Vortrag<br />

von Dr. Basilios Mylonas, der<br />

über den „Wiederaufbau der verbandlichen<br />

sozialen Arbeit in München am<br />

Beispiel der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> München<br />

1945 <strong>–</strong> 1955“, referierte. Die zugrunde<br />

liegende Dissertation hatte er bereits<br />

im Jahr 2002 vorgelegt.<br />

Am Beginn des dritten Quartals<br />

fanden zwei große Feste für Mitarbei-<br />

Goldenes Kronenkreuz für langjährige Verdienste um<br />

die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> (v.l.n.r.): Elisabeth Tröger, Rainer N.<br />

Waubke und Wilhelmine Arnold. Rechts der Präsident<br />

des Diakonischen Werks Bayern, Ludwig Markert.<br />

tende in der Kongresshalle auf dem<br />

Alten Messegelände statt, die mehr als<br />

1.000 Mitarbeitende besuchten. Noch<br />

bedeutender für die Entwicklung des<br />

Vereins war der Beschluss der Mitgliederversammlung<br />

am 22. Juli, mit dem<br />

die Vereinssatzung geändert wurde.<br />

Ein zentraler Gesichtspunkt war die<br />

Trennung der Verantwortung für das<br />

operative Geschäft von aufsichtlichen<br />

Aufgaben. Für das operative Geschäft<br />

ist ein hauptamtlicher Vorstand verantwortlich,<br />

der von einem ehrenamtlichen<br />

Aufsichtsrat überwacht wird.<br />

Für die strategische Ausrichtung wirken<br />

beide Vereinsorgane zusammen.<br />

Im vierten Quartal bildete der Festakt<br />

im Saal des Alten Rathauses mit<br />

etwa 350 geladenen Gästen Abschluss<br />

und Höhepunkt des öffentlichen Feierns.<br />

Landesbischof Dr. Johannes<br />

Friedrich hielt die Festrede. Drei Mitglieder<br />

des Hauptausschusses wurden<br />

durch Diakoniepräsident Markert mit<br />

dem Goldenen Kronenkreuz ausgezeichnet.<br />

Am 19. November wurden acht<br />

Mitglieder des neuen Aufsichtsrates in<br />

einer außerordentlichen Mitglieder-


versammlung gewählt (siehe Seite 3).<br />

In der konstituierenden Sitzung am<br />

30. November wurde Dr. Hannemor<br />

Keidel als 1. Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />

gewählt. Ihr Stellvertreter ist Andreas<br />

Bornmüller, der im Rahmen der<br />

alten Satzung das Amt des Schatzmeisters<br />

ausübte.<br />

Für die weitere Entwicklung der<br />

Pflegeangebote für alte Menschen<br />

wurden im vergangenen Jahr zwei<br />

Meilensteine gesetzt: Am 31. August<br />

wurde der Grundstückskaufvertrag für<br />

das Projekt Isarpark in München beurkundet.<br />

Parallel dazu begann in<br />

Ebenhausen der Bau einer beschützenden<br />

Einrichtung für altersverwirrte<br />

Menschen mit 48 Plätzen.<br />

Günther Bauer<br />

Bei der Buchpräsentation traf<br />

Autorin Marita Krauss (links) die<br />

Buch rucker-Nachfahren (v.l.)<br />

Irmgard Weinrich, Ursula Tullio,<br />

Monika Weik, Nina Peter<br />

und Lorena Weik.<br />

9<br />

Chronik<br />

Mehr als 1.100 Mitarbeitende<br />

ließen sich bei den Festen in der<br />

Alten Kongresshalle von den<br />

Musikclowns Gogol und Mäx<br />

begeistern.<br />

Sieger beim Briefmarkenwettbewerb<br />

war Mathias Leidgschwendner (m.);<br />

der Entwurf von Maximilian Fesl (l.)<br />

belegte den zweiten Platz, der von<br />

Markus Kirst den dritten.<br />

Prominente Gratulanten beim Festakt im Saal des Alten Münchner Rathauses<br />

(v.l.n.r.): Sozialstaatssekretär Markus Sackmann, Landesbischof Johannes<br />

Friedrich, Oberbürgermeister Christian Ude, Diakonie-Präsident<br />

Ludwig Markert, Vereinsvorsitzender Günter Heinritz.


Bezirksstelle München<br />

Zur Vertretungsarbeit auf Münchner<br />

Ebene gehören die Beteiligung an der<br />

Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege,<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege,<br />

die Repräsentanz im<br />

Kinder- und Jugendhilfeausschuss sowie<br />

im Sozialhilfeausschuss der Landeshauptstadt<br />

München, im Landkreis<br />

München und im Landkreis<br />

Dachau. Die Arbeit in diesen Gremien<br />

ist mit einer Vielzahl von Gesprächen<br />

und Beteiligung in Unterarbeitskreisen<br />

verbunden.<br />

Ein maßgebliches Instrument zur<br />

Meinungsbildung innerhalb der<br />

Münchner Diakonie ist die Konferenz<br />

diakonischer Träger mit Diakoniearbeitsgemeinschaften<br />

auf Münchner<br />

Ebene. Die Einbindung der Münchner<br />

Diakonie in die Diakonie Oberbayerns<br />

und Bayerns erfolgt durch<br />

regelmäßige Geschäftsführerkonferenzen<br />

auf diesen Ebenen. Die Kirchliche<br />

Allgemeine Sozialarbeit (KASA)<br />

als niedrigschwelliges Beratungsangebot<br />

vor Ort sowie die notwendigen<br />

Verwaltungstätigkeiten sind wesentliche<br />

Kennzeichen der Bezirksstellenarbeit.<br />

10<br />

Aufgabe und Funktion der Bezirksstelle<br />

Die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München ist die Münchner Bezirksstelle des Diakonischen<br />

Werkes Bayern für den Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk<br />

München. Ihre Aufgabe ist es, die Arbeit diakonischer Rechtsträger im Dekanatsbezirk<br />

zu koordinieren, gesamtdiakonische Interessen gegenüber<br />

den kommunalpolitischen Ebenen zu vertreten sowie die Interessen der<br />

Münchner Rechtsträger innerhalb des Diakonischen Werkes Bayern und<br />

im Dekanatsbezirk München zu artikulieren.<br />

Ein neues Kennzeichen der Bezirksstellenarbeit<br />

ist die Interkulturelle<br />

Akademie. Am 30. April wurden<br />

die Räume in der Landsberger Straße<br />

6 offiziell eingeweiht. Da es nicht nur<br />

in den Migrationsdiensten, sondern<br />

in allen Bereichen diakonischer Arbeit<br />

Klienten und Mitarbeitende mit<br />

Migrationshintergrund gibt, will die<br />

Interkulturelle Akademie Dienstleister<br />

für diakonische Rechtsträger im<br />

Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk<br />

München sein und diesen interkulturelles<br />

Fachwissen zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Zu diesem Zweck bietet sie Fortund<br />

Weiterbildungsveranstaltungen,<br />

öffentliche Diskussionsforen, Tagungen<br />

und Seminare an. Ziele der Interkulturellen<br />

Akademie sind auch, ein<br />

Netzwerk interkultureller <strong>Kooperation</strong><br />

aufzubauen, Modellprojekte mit<br />

interkultureller Relevanz zu initiieren<br />

sowie interkulturelle und interreligiöse<br />

Begegnungen zu gestalten.<br />

„Armut darf nicht ausgrenzen,<br />

nicht von Dauer sein, nicht von Generation<br />

zu Generation vererbt werden.<br />

Soziale Gerechtigkeit und gesell-<br />

Unsere Stadt soll menschlich<br />

bleiben: Vertreter des<br />

Bündnisses „München<br />

sozial“ vor dem Rathaus.<br />

schaftliche Teilhabe sind es, die unsere<br />

Stadt zusammenhalten. Wenn<br />

die Politik uns die Rechnung für die<br />

von den Banken selbstverursachte<br />

Krise präsentiert, darf das nicht<br />

zu Lasten der Würde der Menschen<br />

und der sozialen Arbeit gehen.“<br />

Unter diesem Motto hat sich in<br />

der Landeshauptstadt das Bündnis<br />

„München sozial. Wir halten die<br />

Stadt zusammen“ gebildet, dem<br />

mittlerweile 44 Organisationen angehören.<br />

Zur Finanzierung diakonischer<br />

Arbeit vor Ort dienen auch die<br />

Sammlungen im Frühjahr unter dem<br />

Motto „Suchtprobleme sind lösbar“<br />

und im Herbst unter dem Motto<br />

„Alleinerziehende in Bayern“. Die<br />

Sammlungen erbrachten im Frühjahr<br />

18.498,98 Euro (-16,3 Prozent) und im<br />

Herbst 19.913,67 Euro (-20,9 Prozent)<br />

zur Verteilung auf örtlicher Ebene.<br />

Im Bezirksstellenbereich wird immer<br />

deutlicher, dass ehrenamtliche<br />

Strukturen bei Rechtsträgern der<br />

Diakonie in vielen Fällen nicht mehr<br />

ausreichen. Insbesondere im Bereich<br />

der häuslichen Pflege sind die Anforderungen<br />

an die Trägervereine so<br />

gestiegen, dass sie auch von einer<br />

Person in der hauptamtlichen Geschäftsführung<br />

oft nicht mehr alleine<br />

bewältigt werden können und<br />

ehrenamtliche Organstrukturen nur<br />

selten das notwendige Maß an Professionalität<br />

erreichen. Günther Bauer


<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Vernetzung</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Kooperation</strong><br />

Diese drei Schlagworte sind aus unserer Arbeit mit Kindern nicht mehr<br />

wegzudenken. Eine partnerschaftliche Grundhaltung aller Beteiligten ist<br />

Voraussetzung, damit <strong>Kooperation</strong> und <strong>Vernetzung</strong> gelingt. Sie dient vor<br />

allem dem Wohle der uns anvertrauten Kinder und ihren Familien.<br />

<strong>Kooperation</strong> und <strong>Vernetzung</strong> sind<br />

nicht nur als eine gesetzliche Verpflichtung<br />

zu sehen. Sie bieten auch<br />

allen Beteiligten die Möglichkeit, eine<br />

Vielfalt von Ideen zu entwickeln,<br />

vorhandene Ressourcen zu bündeln<br />

und daraus neue Strategien und<br />

Handlungsweisen zu gewinnen.<br />

Durch den gesellschaftlichen Wandel<br />

hat sich der Auftrag der Kindertageseinrichtungen<br />

in den letzten Jahren<br />

systematisch weiterentwickelt.<br />

Verbindliche Vereinbarungen sowie<br />

die Qualitätsentwicklung und -sicherung<br />

standen daher im vergangenen<br />

Jahr im Vordergrund der Arbeit in den<br />

Kindertageseinrichtungen.<br />

So entwickelten wir u.a. unser<br />

Qualitätshandbuch „Kinderbildung“,<br />

alle pädagogischen Hauskonzeptionen<br />

wurden überarbeitet und die unterschiedlichen<br />

pädagogischen Ansätze<br />

auf den Prüfstand gestellt. Prof.<br />

Dr. Tassilo Knauf unterstützte dabei<br />

die Teams in den Kindertagesstätten<br />

kritisch mit Rat und Ideen. Dafür gilt<br />

ihm unser besonderer Dank.<br />

Neben ungezählten Aktivitäten in<br />

den Kindertageseinrichtungen <strong>–</strong> Beispiele<br />

gelungener <strong>Kooperation</strong> stehen<br />

in den folgenden Artikeln <strong>–</strong> gab es<br />

auch viele Gelegenheiten zum Feiern:<br />

Die Kindertagesstätte im Westend<br />

konnte auf stolze 25 Jahre Arbeit mit<br />

Kindern zurückblicken und in Pasing<br />

wurde die neu erbaute Einrichtung<br />

feierlich im Rahmen eines ökumenischen<br />

Gottesdienstes eingeweiht.<br />

Neue Einrichtung im Lehel<br />

Wir freuen uns, dass wir durch die<br />

Übernahme der Trägerschaft des Kindergartens<br />

des Diakonievereins St.<br />

Lukas im Lehel unser Platzangebot<br />

erneut erweitern konnten. Die Einrichtung<br />

verfügt zurzeit über 34 Kindergartenplätze.<br />

Ein <strong>Kooperation</strong>svertrag<br />

mit der Kirchengemeinde St.<br />

Lukas garantiert die enge An- und<br />

Einbindung in die Gemeinde vor Ort.<br />

Wir bedanken uns für die geleistete<br />

Unterstützung und <strong>Kooperation</strong> bei<br />

der Landeshauptstadt München, der<br />

Gemeinde Feldkirchen und der Kliniken<br />

München Pasing und Perlach<br />

GmbH. Rosemarie Reichelt<br />

11<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Kleiner Chor ganz groß: Kinder<br />

aus der Neuhauser Kindertagesstätte<br />

sangen beim<br />

Jubiläums gottesdienst.<br />

Kleine Sänger <strong>–</strong><br />

große Wirkung<br />

Drei- bis Sechsjährige aus der Kindertagesstätte<br />

Neuhausen sollten zu Beginn<br />

des Festgottesdienstes anlässlich<br />

des 125-jährigen Jubiläums musikalisch<br />

auf die Feier einstimmen.<br />

Als uns diese Nachricht aus der Geschäftsstelle<br />

erreichte, war die Aufregung<br />

groß. Zumal der Gottesdienst<br />

und der Auftritt der Kinder im Bayerischen<br />

Fernsehen live übertragen<br />

werden sollte.<br />

Zum Glück half uns bei den Vorbereitungen<br />

für unseren Auftritt Kirchenmusikdirektor<br />

Andreas Hantke,<br />

der im Rahmen unserer musikalischen<br />

Bildungsangebote einmal wöchentlich<br />

einen Singkreis in der Kindertagesstätte<br />

leitet und den die Kinder<br />

deshalb auch schon kannten.<br />

Eine besondere Herausforderung lag<br />

jedoch darin, eine weitere Aufgabe<br />

vorzubereiten, die die Kinder während<br />

des Gottesdienstes erfüllen sollten:<br />

Vor laufender Fernsehkamera<br />

sollten sie aus einzelnen Puzzleteilen<br />

das Logo und den Schriftzug der <strong>Innere</strong>n<br />

<strong>Mission</strong> zusammenlegen <strong>–</strong> mit<br />

einer exakten zeitlichen Vorgabe.<br />

Sowohl die Kinder, als auch die<br />

beiden Erzieherinnen, die den kleinen<br />

Kinderchor anleiteten und begleiteten,<br />

hatten vor dem Auftritt<br />

dann richtig Lampenfieber. „Hof-


Kindertageseinrichtungen<br />

fentlich machen wir alles richtig!“,<br />

meinte etwa der fünfjährige Emil, der<br />

seinen Eltern und den vielen Zuschauern<br />

zeigen wollte, was er zusammen<br />

mit den anderen Kindern<br />

vorbereitet hatte.<br />

Und die Erzieherinnen dachten an<br />

ganz andere Dinge: „Wir müssen an<br />

den Text und die passenden Bewegungen<br />

denken, die Herr Hantke uns<br />

gezeigt hat.“ Die Verbindung von<br />

Musik und Bewegung stellt einen wesentlichen<br />

Gesichtspunkt der musikalischen<br />

Bildungsangebote dar. Entspricht<br />

es doch unserem natürlichen<br />

Bedürfnis, uns zu Musik zu bewegen,<br />

den Inhalten und Melodien auch körperlichen<br />

Ausdruck zu verleihen und<br />

unsere Kreativität zu entfalten.<br />

„Also wir müssen nur auf den<br />

Herrn Hantke schauen, wenn wir<br />

nicht mehr wissen, wie es geht“, erzählt<br />

Emma, die weiß, dass man vor<br />

12<br />

Fachakademie für Sozialpädagogik<br />

Gottesdienst in der Auferstehungskirche zur 25-Jahrfeier des Neubaus<br />

der Kindertagesstätte im Westend (l.)<br />

Freuen sich über den Einzug der Kinder in das blaue Haus in Pasing (v.l.n.r.):<br />

Christian Müller, Vorsitzender des Pasinger Bezirksausschusses, Kindertagesstätten-Leiterin<br />

Renate<br />

Sutterlitte, Geschäftsführer<br />

Günther Bauer,<br />

Rosemarie Reichelt,<br />

Abtei lungs leiterin<br />

Kindertageseinrichtungen,<br />

Uwe Gretscher,<br />

Geschäftsführer der<br />

Kliniken München-<br />

Pasing und Perlach<br />

GmbH, sowie Eltern -<br />

beiratsvorsitzender<br />

Thomas Müller.<br />

lauter Aufregung schon mal was vergessen<br />

kann. Und dann geht’s auch<br />

schon los: Das Orchester stimmt die<br />

ersten Töne an und schon bezaubern<br />

die Kinder mit ihrem Gesang. Auch<br />

das mit dem Puzzle klappt wie am<br />

Schnürchen: Alle wissen, was zu tun<br />

ist; kein einziges Teil fällt zu Boden.<br />

Und die Kamera hat alles im Kasten.<br />

Die Botschaft des Jubiläums-Gottesdienstes<br />

wäre sicherlich nur halb<br />

so stimmungsvoll rübergekommen,<br />

wenn die Kinder der Evangelischen<br />

Kindertagesstätte Neuhausen nicht<br />

so herrlich frohlockt und gemäß<br />

dem Motto die Freude am sinnvollen<br />

gemeinsamen Tun sichtbar gemacht<br />

hätten. Stefanie Otto<br />

Mit Bankern im<br />

Berg tierpark<br />

Auch im Jahr 2009 planten die<br />

Münchner Mitarbeiter der Deut-<br />

Unsere Angebote im Bereich der Kindertageseinrichtungen (Stand 31.12. 2009)<br />

Kindertagesstätte Krippenplätze Kindergartenplätze Hortplätze<br />

9.Woche <strong>–</strong> 3 Jahre 3 Jahre <strong>–</strong> 6 Jahre Grundschulkinder<br />

Westend 12 50<br />

Laim 12 50<br />

Messestadt West 24 50 25<br />

Neuhausen 36 75<br />

Feldkirchen 24 75<br />

Messestadt Ost 36 75<br />

Pasing 12 50<br />

Arnulfpark 50<br />

Schwanthalerhöhe 100<br />

Lehel 45<br />

Gesamt 156 620 25<br />

Gesamtzahl der Plätze in allen Einrichtungen: 801 (Vorjahr: 756)<br />

Zwei Klassen mit jeweils<br />

25 Aus bildungsplätzen<br />

schen Bank ein „Highlight“ für die<br />

Kinder der Kindertagesstätte Laim:<br />

Diesmal stand ein Ausflug mit allen<br />

Kindergartenkindern in den Bergtierpark<br />

Blindham auf dem Plan. Ziel<br />

des Ausfluges mit dem Motto „Indianer“<br />

war, den Kindern die Tiere der<br />

Region in einem spielerischen Kontext<br />

vorzustellen und ihnen damit einen<br />

besonderen Tag in der Natur zu<br />

schenken.<br />

„Als Indianerspähtrupp haben wir<br />

gemeinsam den Tierpark erkundet<br />

und zum Thema passende Spiele gemacht.<br />

Im Nachgang bekam jedes<br />

Kind ein kleines Heft mit den Photos<br />

und der Rahmengeschichte zum<br />

Ausflug“, resümierte Kinga Bloch<br />

von der Deutschen Bank. Zudem<br />

überreichten die Banker einen<br />

Scheck in Höhe von 2.500 Euro. Von<br />

diesem Betrag wurde dann ein Spielhäuschen<br />

für die Kinder im Garten<br />

angeschafft.<br />

Mit der gelungenen <strong>Kooperation</strong><br />

zwischen betriebswirtschaftlicher Institution<br />

und sozialer Einrichtung<br />

wollten die Beteiligten ein Zeichen<br />

setzen, wie wichtig persönlicher Einsatz<br />

und soziales Engagement für gesellschaftliche<br />

Belange sind.<br />

Frau Bloch, die in den vergangenen<br />

Jahren auch mehrfach Englisch-<br />

Kurse für die Vorschulkinder angeboten<br />

hatte, wird die Kindertagesstätte<br />

künftig leider nicht mehr ehrenamtlich<br />

unterstützen können, da sie<br />

München verlässt. Die gelungene <strong>Kooperation</strong><br />

wird dennoch weitergehen,<br />

da eine ihrer Kolleginnen als<br />

Nachfolgerin schon feststeht. Die<br />

Kinder freuen sich schon auf viele<br />

neue Ideen. Michaela Stadler


Es gibt keine Alternative<br />

Angesichts zahlreicher Berichte über Gewalttaten Jugendlicher, gipfelnd<br />

in dem Tötungsdelikt an Dominik Brunner auf dem S-Bahnhof in Solln,<br />

herrschen Entsetzen und Hilflosigkeit. Doch auch der Ruf nach einem<br />

schärferen Jugendstrafrecht ist oft genug ein Ausdruck von Hilflosigkeit.<br />

Längere oder härtere Strafen können<br />

Gewaltakte Jugendlicher leider nicht<br />

verhindern. Notwendig sind vielmehr<br />

Perspektiven der Ausbildung,<br />

Beschäftigung, Integration und Anerkennung<br />

von Jugendlichen, damit<br />

Gewalt erst gar nicht entsteht.<br />

Solche Perspektiven kann man<br />

aber nicht zum Nulltarif schaffen:<br />

Schule, Ausbildung und Jugendhilfe<br />

kosten viel Geld, da es sich um personalintensive<br />

Aufgabenfelder handelt.<br />

An dieser Stelle melden sich<br />

dann auch die Finanzpolitiker und<br />

Kämmerer zu Wort, die bei knappen<br />

kommunalen Kassen auch in der Jugendhilfe<br />

einsparen wollen.<br />

Die ordnungspolitische und finanzpolitische<br />

Sicht verengt aber den<br />

Blick der öffentlichen Diskussion in<br />

einer Weise, die die tatsächlichen<br />

Leistungen der Jugendhilfe in ihrer<br />

Wirksamkeit gar nicht mehr adäquat<br />

würdigen. Die heilpädagogischen<br />

Leistungen in diesem Arbeitsfeld<br />

können sich nämlich wirklich sehen<br />

lassen und verdienen öffentliche Anerkennung.<br />

Von diesen Leistungen<br />

wird hier beispielhaft berichtet, auch<br />

wenn wir wissen, dass auch das beste<br />

Bemühen nicht jede Fehlentwicklung<br />

verhindern kann.<br />

Die Hilfen für Familie H., Natalie,<br />

Martin und Carla (Namen geändert),<br />

die in den nachfolgenden Beispielen<br />

geschildert werden, zeigen, dass wir<br />

die meisten aller Jugendlichen auf einen<br />

für sie förderlichen Weg führen<br />

können. Dadurch können sie ihre<br />

Persönlichkeiten entwickeln und zu<br />

geachteten Mitbürgern werden.<br />

Mit offenen Armen aufnehmen<br />

Um eine positive Entwicklung zu<br />

erreichen, wenden wir für die jungen<br />

Menschen eine Vielzahl pädagogischer<br />

Methoden an. Mit unterschiedlichen<br />

Hilfenetzen arbeiten wir bedarfsgerecht<br />

und nachhaltig. Ganz<br />

nach dem Motto unseres Jubiläumsjahres<br />

„Menschen helfen <strong>–</strong> Netze<br />

knüpfen“.<br />

Dabei trägt uns die Zuversicht,<br />

dass junge Menschen in schwierigen<br />

Lebenssituationen <strong>–</strong> in die sie selbstoder<br />

fremdverschuldet geraten sind <strong>–</strong><br />

immer wieder einen neuen Anfang<br />

machen dürfen und können. Denn es<br />

gibt keine Alternative dazu, sie immer<br />

wieder mit offenen Armen aufzunehmen<br />

und sie zusammen mit ihren<br />

Familien auf ihren Wegen zu<br />

begleiten. Kai T. Garben<br />

13<br />

Auch dieses<br />

Jahr wieder ein<br />

voller Erfolg:<br />

Die Pfingstfreizeit<br />

der KinderundJugendhilfe<br />

Feldkirchen,<br />

die Beamte des<br />

Münchner<br />

Polizeipräsidiums<br />

vorbereitet<br />

hatten.<br />

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

Die Sozialpädagogin Stefanie Wittman<br />

berät bei den „Frühen Hilfen“ in Pasing<br />

Familien, die Unterstützung brauchen.<br />

Hilfe mit rotem Faden<br />

„Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?“<br />

Dieser Satz steht häufig am<br />

Anfang einer sozialpädagogischen<br />

Familienhilfe. In der konkreten Ausgestaltung<br />

ist er jedes Mal wieder<br />

neu, anders und herausfordernd.<br />

Und zwar für beide Seiten, Familie<br />

und Fachkraft gleichermaßen.<br />

Bei Familie H., die aus einer alleinerziehenden<br />

Mutter mit drei pubertierenden<br />

Kindern besteht, bedeutete<br />

dies, sie nach der Trennung von ihrem<br />

gewalttätigen Ehemann zu unterstützen,<br />

da er sie auch weiterhin<br />

drangsalierte. Noch dazu bekam sie<br />

wegen ihrer vielen krankheitsbedingten<br />

Fehltage die Kündigung.<br />

Frau H. sah keinen Weg, wie sie allein<br />

mit Arbeitslosengeld II den Alltag<br />

bewältigen sollte. Der mittlere<br />

Sohn flippte häufig aus und neigte zu<br />

aggressiven Ausbrüchen; in der Schule<br />

drohte auch ihm der Rauswurf. Die<br />

beiden anderen Kinder waren auffällig<br />

unauffällig, sie „funktionierten“<br />

irgendwie. Doch allmählich kamen<br />

auch von ihnen Notsignale: Sie zogen<br />

sich mehr und mehr zurück, ihre<br />

Schulnoten wurden schlechter, es<br />

kam zu absichtlichen Selbstverletzungen<br />

und Suizidgedanken.<br />

Heute, nach vier Jahren intensiver<br />

sozialpädagogischer Familienhilfe<br />

in Verbindung mit vielen anderen<br />

Hilfeangeboten ist ein Ende der Betreuung<br />

in Sicht. Dazwischen liegen<br />

viele kleine und große Schritte:<br />

Nachhaltiger Vertrauensaufbau, um<br />

überhaupt eine tragfähige Arbeits-


Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

14<br />

Nach mehr als 20 Jahren kehrte Szene-Gastronom Michi Kern (2.v.r.) in die<br />

Evangelische Kinder- und Jugendhilfe zurück und besuchte das Kinder parlament. Gartenarbeit als Therapie: Jugendliche auf dem Sinzinger Hof.<br />

beziehung zur Familie zu erlangen.<br />

Intensive <strong>Kooperation</strong> und Gespräche<br />

mit den Schulen und heilpädagogischen<br />

Tagesstätten. Regelmäßige<br />

Hausbesuche, <strong>Kooperation</strong> mit<br />

Behörden, Therapeuten und Ärzten,<br />

Vor- und Nachbereitung von Polizeiund<br />

Gerichtsterminen, Initiierung einer<br />

Umgangspflegschaft. Freizeit-Unternehmungen<br />

mit der ganzen Familie<br />

und einzelnen Kindern. Unterstützung<br />

bei der Schuldenregulierung.<br />

Und immer wieder greifen wir in Gesprächen<br />

behutsam die Ängste auf,<br />

arbeiten konsequent an Blockaden,<br />

ermutigen und motivieren, um die<br />

nächsten Schritte zu gehen.<br />

Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

oder ambulante Erziehungshilfe<br />

(AEH) arbeitet sehr vielschichtig und<br />

mit unterschiedlichsten Helfersystemen.<br />

Sie unterstützen die Familien,<br />

den eigenen „roten Faden“ zu halten<br />

und geben ihnen die notwendige<br />

und angemessene Rückenstärkung.<br />

Ziel ist, dass die Familien wieder zu<br />

ihrer Eigenständigkeit zurückfinden.<br />

Christine Trieb-Hummel/Michaela Kraus<br />

Carla vom Sinzinger Hof<br />

In der Intensivpädagogischen Wohngruppe<br />

Sinzinger Hof leben sieben<br />

Kinder und Jugendliche im Alter zwischen<br />

elf und 16 Jahren. Eine der Jugendlichen<br />

ist die 16-jährige Carla.<br />

Ihre Mutter starb, als sie noch sehr<br />

klein war. Ihre Großmutter, die sie<br />

anschließend betreute, war mit der<br />

Erziehung überfordert: Das Mädchen<br />

landete mehrmals in der Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie und in verschiedenen<br />

Wohngruppen. Zuletzt ging Carla<br />

nur noch unregelmäßig zur Schule<br />

und schaffte auch häufig abends den<br />

Weg in ihre Wohngruppe nicht mehr.<br />

Carla kam auf den Sinzinger Hof.<br />

Hier wurde die damals 15-Jährige gemeinsam<br />

mit vier anderen Jugendlichen<br />

zunächst intern beschult, bevor<br />

sie den Schritt zurück an eine öffentliche<br />

Schule gehen konnte. Auch<br />

emotional kam sie bald in der Gruppe<br />

an. Carla wird in diesem Jahr die<br />

Schule beenden und möchte dann eine<br />

Ausbildung beginnen. Sie möchte<br />

gerne in dem überschaubaren Oberland<br />

bleiben. Martina Maderstorfer<br />

Zwischen Powerslam<br />

und Pokemon<br />

Während eines körperbetonten Interaktionsspiels<br />

im Schullandheim einer<br />

Münchner Realschule, bei dem es um<br />

<strong>Kooperation</strong> und Vertrauen geht, entwickelt<br />

sich zwischen mir und einigen<br />

Jungen aus der Klasse 7b ein Gespräch<br />

über Showkampfveranstaltungen, genannt<br />

Wrestling, im Fernsehen.<br />

Einer nach dem anderen fragt<br />

mich, ob ich nicht die aktuellen Star-<br />

Wrestler kenne. Ich muss die Frage<br />

verneinen, kenne aber die Shows.<br />

Kaum, dass ich dies erwähnt hatte,<br />

waren alle Schüler ganz Ohr. Alle <strong>–</strong><br />

bis auf einen.<br />

Martin ist der ausgewiesene Außenseiter,<br />

der nicht nur in der Klasse,<br />

sondern auch auf dem Schulgelände<br />

von anderen Schülern auf verschiedenste<br />

Art gemobbt wird. Ein Junge,<br />

bei dem Laien sagen würden, der ist<br />

doch selbst schuld an seiner Situation.<br />

Schließlich popelt er hin und wieder<br />

mit dem Finger in der Nase, verhält<br />

sich oft recht kindisch und ungeschickt,<br />

sagt manchmal angeblich<br />

blöde Sachen oder verpetzt andere.<br />

Die Gründe, weshalb ein Junge<br />

oder auch Mädchen zum Außenseiter<br />

wird, sind vielschichtig. Tatsache<br />

ist, dass es grundsätzlich jeden treffen<br />

kann. Oft ist der Auslöser eine<br />

Kleinigkeit, die aus einer zufälligen<br />

Situation heraus entsteht und dann<br />

durch gruppendynamische Effekte<br />

zum Selbstläufer wird. Und schon ist<br />

der Teufelskreis in Gang gesetzt: Der<br />

Außenseiter ist geschaffen.<br />

Martin interessiert sich nicht wie<br />

die meisten Jungs seiner Klasse für<br />

Wrestling. Seine Welt ist eine andere:<br />

Yu-gi-oh, Pokemon-Karten, Gameboy<br />

oder auch andere Kinderspiele,<br />

die eher im Grundschulalter üblich<br />

sind, faszinieren ihn mehr. Er ist in<br />

seiner Freizeit auch gerne alleine<br />

oder spielt mit jüngeren Kindern.<br />

In einer Seminarpause verrät er<br />

mir den Grund dafür: Die jüngeren<br />

Kinder akzeptieren ihn so, wie er ist<br />

und hänseln ihn nicht <strong>–</strong> Wertschätzung<br />

und Miteinander statt Demütigung<br />

und Ausgrenzung. In ihrer<br />

kindlichen Welt fühlt er sich richtig<br />

wohl und geborgen. Warum sollte er<br />

sich also ändern?<br />

Eins wurde mir in diesem Seminar<br />

klar: Jungen wie Martin brauchen<br />

viel Zeit und feste, verständnisvolle<br />

Bezugspersonen, die mit ihm den<br />

weiten Weg zu einer reifen Persönlichkeit<br />

gehen. Das zwanzigminütige<br />

Einzelgespräch mit ihm war nur ein<br />

kleiner Anfang. Markus Burchert<br />

Raus aus dem Familienchaos<br />

Natalia kam im Sommer 2004 in die<br />

Heilpädagogische Wohngruppe des<br />

Mädchenheims Pasing. Die 15-Jährige<br />

hatte sich in ihrer Not an das Jugendamt<br />

gewandt, weil sie es zuhause<br />

mit ihrer psychisch kranken Mutter<br />

nicht mehr aushielt.<br />

Das zurückhaltende Mädchen lebte<br />

sich schnell ein und fasste Vertrauen<br />

zu ihrer Bezugsbetreuerin. Sie<br />

kam allmählich zur Ruhe und konnte<br />

sich nun ganz auf den Besuch der


In den „MädchenRäumen“ in Pasing bekommen junge Frauen gezielte Hilfeangebote.<br />

Realschule konzentrieren, die sie im<br />

Frühjahr 2006 erfolgreich abschloss.<br />

Mit 18 Jahren begann für Natalia<br />

die Zeit ihrer beruflichen Orientierung.<br />

Verschiedene Jobs folgten: in<br />

einer Bäckerei, Verkäuferin an einem<br />

Obststand, ein dreimonatiger Ausflug<br />

an die Fachoberschule. Natalia<br />

wusste nicht so recht, wie es weitergehen<br />

sollte. Mit Hilfe der Kolleginnen<br />

aus der Wohngemeinschaft fand sie<br />

dann einen Ausweg aus ihrer Krise.<br />

Anfang 2008 wechselte Natalia<br />

schließlich ins Betreute Wohnen ‚Bella<br />

Castella’. Sie bezog ihr eigenes<br />

kleines Apartment und jobbte weiter<br />

<strong>–</strong> immerhin mit Aussicht auf einen<br />

Ausbildungsvertrag als Bankkauffrau.<br />

Sie begann die Ausbildung und<br />

bewältigte mit viel Unterstützung<br />

und Zuspruch den nicht immer einfachen<br />

Weg.<br />

Im Spätsommer des folgenden Jahres<br />

traf sie dann ein weiterer Schicksalsschlag:<br />

Ihre Mutter starb nach langer,<br />

schwerer Krankheit. Ihre Betreuerin<br />

hilft ihr bis zum heutigen Tag,<br />

Schmerz und Trauer zu bewältigen.<br />

Mit nun fast 21 Jahren hat Natalia<br />

ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen<br />

und die Zusage der Bank,<br />

sie auch zu übernehmen. Die Jugendhilfemaßnahme<br />

konnte erfolgreich<br />

abgeschlossen werden.<br />

Hildegard Haldmaier<br />

Wohlwollend konfrontativ<br />

Im Fachbereich Gewaltprävention<br />

und Straffälligenhilfe der Evangelischen<br />

Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen<br />

bieten wir Anti-Aggressivitäts-Trainings<br />

für Gewalttäter an sowie<br />

Soziale Trainingskurse für Ersttäter,<br />

Coolness-Trainings an Schulen,<br />

Einzelfallhilfen in Form von Weisungsbetreuungen<br />

und Fortbildun-<br />

gen für Fachkräfte in sozialen Einrichtungen.<br />

Hierbei spielt die konfrontative<br />

Pädagogik immer wieder<br />

eine Rolle.<br />

In den Arbeitsfeldern mit Straftätern,<br />

delinquenten oder verhaltensauffälligen<br />

Jugendlichen wurde immer<br />

deutlicher, dass etablierte pädagogische<br />

Konzepte an deren Lebenswelt<br />

vorbei gingen. Es handelt sich<br />

oft um junge Menschen, die sich außerhalb<br />

der Reichweite jeglicher Erziehung<br />

in Elternhaus, Schule oder<br />

Beratungsstellen befinden.<br />

Konfrontative Pädagogik ist kein<br />

geschlossenes pädagogisches Konzept,<br />

sondern bezeichnet einen<br />

Handlungsstil, der in Situationen<br />

angewandt werden kann, in denen<br />

Grenzüberschreitungen an der Tagesordnung<br />

sind. Konfrontative Pädagogik<br />

will die lebensweltorientierten<br />

und partnerschaftlichen pädagogischen<br />

Ansätze ergänzen. Sie<br />

zielt darauf ab, in besonderen Situationen<br />

die Selbstverantwortung der<br />

Jugendlichen zu fördern. Das wohlwollende<br />

konfrontative pädagogische<br />

Wirken ermöglicht zudem eine<br />

demokratische Kultur des Hinsehens:<br />

Bei Regel- und Normverletzungen<br />

geht es darum, hinzusehen <strong>–</strong><br />

und nicht wegzusehen.<br />

Bei der wohlwollenden Konfrontation<br />

handelt es sich um eine Gegenüberstellung:<br />

Die jungen Menschen<br />

stellen sich mit unserer Hilfe der<br />

Realität. Das sind zum einen die eigenen<br />

Lebensumstände <strong>–</strong> und zum<br />

anderen die Folgen eigener Handlungen.<br />

Damit Konfrontation als pädagogische<br />

Methode erfolgreich ist,<br />

müssen neben den pädagogischen<br />

Fachkräften die gesamte Gruppe<br />

und die Institution mit einbezogen<br />

werden. Grundlage unseres Tuns ist<br />

15<br />

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

Hilfen zur Erziehung der Abteilung<br />

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

Evang. Jugendhilfeverbund München /<br />

Evang. Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen<br />

/ Dachauer Familienhilfen<br />

Stand: 31. 12. 2009<br />

(Vorjahreszahlen in Klammern)<br />

Betreuungsverein BIMM<br />

39 (45) Vormundschaften und Pflegschaften<br />

47 (42) gesetzliche Betreuungen für Erwachsene<br />

10 (10) Ehrenamtliche wurden von uns gewonnen,<br />

vorbereitet und haben gesetzliche Betreuungen<br />

für Erwachsene neu übernommen<br />

und weitere 66 (52) Ehrenamtliche wurden<br />

durch Seminare und Beratungen begleitet<br />

Unterschiedlichste Angebote der<br />

offenen Kinder- und Jugend(sozial)arbeit<br />

1.300 (1.100) erreichte Kinder- und<br />

Jugendliche<br />

Schulbezogene<br />

Jugendsozialarbeit an Schulen<br />

12 (4) Grund- und weiterführende Schulen<br />

Frühe Hilfen<br />

44 (3) junge Familien<br />

Unterschiedlichste Angebote der<br />

Ambulanten Hilfen zur Erziehung<br />

230 (226) Familien mit Kindern und Jugend -<br />

lichen in München, dessen Landkreis und<br />

Dachau<br />

Heilpädagogische stationäre und<br />

teilstationäre Hilfen zur Erziehung<br />

104 (109) Plätze in heilpädagogischen Wohn -<br />

gruppen und Häusern<br />

35 (27) Plätze für junge Menschen und junge<br />

Erwachsene im Betreuten Wohnen<br />

8 (8) Plätze Inobhutnahme für Mädchen und<br />

junge Frauen in Krisen<br />

7 (7) Plätze in einer intensivpädagogischen<br />

Wohngruppe<br />

7 (0) Plätze in der Clearingstelle „Mädchen-<br />

Räume“ für junge Frauen<br />

2 (3) Plätze in heilpädagogischen Erziehungsstellen<br />

61 (43) Plätze in Heilpädagogischen Tages -<br />

stätten für Schulkinder und Vorschulkinder<br />

zusammen 224 (197) Plätze<br />

ein optimistisches und ressourcenorientiertes<br />

Menschenbild: Für uns<br />

gibt es keine schlechten Menschen.<br />

Wir lehnen Gewalttätigkeit strikt ab<br />

und respektieren die Persönlichkeit<br />

jedes Einzelnen.<br />

Wir können Menschen nur dann<br />

erreichen <strong>–</strong> die oft genug gar nicht<br />

erreicht werden wollen <strong>–</strong>, wenn wir<br />

nach folgender Maxime handeln:<br />

Jugendliche brauchen Respekt,<br />

Humor und ein offenes Herz.<br />

Jörg-Simon Löblein


Sozialpsychiatrie<br />

Die Aktion der Psychiatrischen<br />

Tagesstätte Neuhausen<br />

stieß bei den Besuchern des<br />

Kulturfestivals „Kunst im Gut“<br />

in Kloster Scheyern auf<br />

reges Interesse.<br />

Vernetzte Hilfen<br />

„Menschen helfen <strong>–</strong> Netze knüpfen“, das Jahresmotto 2009 liest sich wie eine<br />

Kurzfassung unserer Arbeit in den Abteilungen Sozialpsychiatrie und<br />

Gesundheit. Der Begriff „Netzwerk“ ist in der Sozialen Arbeit weit verbreitet.<br />

Dieser Begriff bezeichnet ein Beziehungsgeflecht,<br />

das Menschen mit<br />

Menschen und Institutionen mit Institutionen<br />

sowie Menschen mit Institutionen<br />

verbindet. Wir knüpfen auf<br />

allen Ebenen tagtäglich vielfache<br />

Netze, um Hilfen für unsere Klientinnen<br />

und Klienten zu ermöglichen.<br />

Hilfen, die ein Mensch oftmals in<br />

mehreren Lebensbereichen benötigt.<br />

Wenn beispielsweise ein kranker<br />

Mensch aus der Klinik entlassen werden<br />

soll, dann stehen häufig die Themenbereiche<br />

„Wohnen und Selbstversorgung“,<br />

„Arbeit und Tagesstruktur“,<br />

„Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“,<br />

„Umgang mit der Krankheit,<br />

medizinische / therapeutische Versorgung“<br />

sowie nicht zuletzt die „Aufnahme<br />

und Gestaltung persönlicher<br />

und sozialer Beziehungen“ gleichzeitig<br />

an. Dazu notwendige Hilfen kann<br />

ein Mensch oder eine Institution allein<br />

nicht erbringen. Vielmehr müssen<br />

verschiedene Akteure gesucht<br />

und zusammengebracht werden, die<br />

dann <strong>–</strong> aufeinander abgestimmt <strong>–</strong> die<br />

einzelnen Unterstützungsleistungen<br />

erbringen.<br />

Ein in der Praxis oft schwieriges<br />

Unterfangen, müssen doch gleichzeitig<br />

auch noch verschiedene Leistungs-<br />

und Rechtssysteme miteinander<br />

in Einklang gebracht werden.<br />

Doch nicht nur Verbände, Selbsthilfegruppen<br />

und Sozialarbeiter vernetzen<br />

sich in ihrer täglichen Arbeit;<br />

16<br />

auch hilfebedürftige Menschen vernetzen<br />

sich untereinander. Einige<br />

Beispiele sind nachfolgend aufgeführt.<br />

Epilepsie und Arbeit<br />

Netzwerke sind aber auch in ständiger<br />

Veränderung oder werden neu<br />

geschaffen. So bekamen wir im letzten<br />

Quartal 2009 vom Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales den<br />

Auftrag für ein dreijähriges, bundesweit<br />

angelegtes Projekt „Epilepsie und<br />

Arbeit“. Ziel dieses Pilotprojekts ist es,<br />

ein bundesweites, interdisziplinäres<br />

Netzwerk aufzubauen, um so zu verhindern,<br />

dass epilepsiekranke Menschen<br />

ihren Arbeitsplatz verlieren.<br />

Last but not least möchte ich an<br />

dieser Stelle allen <strong>Kooperation</strong>spartnern<br />

und Unterstützern herzlich danken,<br />

die es uns ermöglichen, unsere<br />

Netze zugunsten unserer Klientinnen<br />

und Klienten zu knüpfen. Sabine Frey<br />

Der erste Knoten im Netz<br />

So wie ein Netz Halt gibt, kann es<br />

auch einengen und gefangen nehmen.<br />

Das Zusammenleben mit Anderen<br />

gibt schließlich nicht immer<br />

nur Kraft. Aber es gibt einem stets<br />

Rückmeldung darüber, was man für<br />

ein Mensch ist. Und das ist manchmal<br />

recht unromantisch.<br />

Natürlich ist es schöner, wenn<br />

beim Auswerfen des Netzes Sicherheit<br />

entsteht und Hilfe fruchtet.<br />

Recht häufig auch ohne professionelles<br />

Zutun. Ein Beispiel aus der Therapeutischen<br />

Wohngemeinschaft im<br />

Löhehaus: Eine Bewohnerin bekommt<br />

mit, dass ein Neuer einziehen<br />

will. Ein sympathischer Typ, der<br />

unendliche Ruhe ausstrahlt. Noch<br />

bevor er einzieht, schnappt sie ihn<br />

sich; sie reden in der Küche. Dann<br />

treffen sich die Beiden ein zweites<br />

Mal im Englischen Garten. Und werden<br />

ein Paar.<br />

Die Beziehung hält über die Zeit in<br />

der WG hinweg: Beide ziehen zusammen.<br />

Gestern rief sie an, sprach uns<br />

freudig auf den Anrufbeantworter:<br />

Sie feiern nun ihr erstes gemeinsames<br />

Weihnachtsfest außerhalb der WG.<br />

Man sieht, wer in die WG einzieht,<br />

bekommt ein Gratisnetz dazu. Das ist<br />

ja der Sinn des gemeinschaftlichen<br />

Wohnens: Irgendjemand ist immer da<br />

<strong>–</strong> ob Mitbewohner oder Betreuer, die<br />

Möglichkeit der Hilfe ist nah. Man<br />

klopft am Nebenzimmer oder man<br />

geht zu den Betreuern ins Büro. Und<br />

wenn doch mehr Hilfe nötig ist, gibt<br />

es in unserem Verbund sicher noch jemanden,<br />

der helfen kann. Oder die<br />

Kollegen aus anderen Wohngemeinschaften<br />

stehen mit Rat und Tat zur<br />

Seite. Oder ein Beratungsdienst oder<br />

die Großeltern oder die Nachbarn<br />

oder alte Freunde oder eine Selbsthilfegruppe<br />

oder eine Klinik.<br />

Die Keimzelle jeglicher Hilfe ist<br />

letztlich das Gespräch zwischen zwei<br />

Menschen. Das ist der erste Knoten<br />

im Netz. Und in der TWG Löhehaus<br />

leben und arbeiten einige Menschen,<br />

die jede Menge Gespräche führen.<br />

Das ist die Wirklichkeit in unserer<br />

Wohngruppe. Manchmal romantisch,<br />

manchmal erschreckend un -<br />

romantisch. Dennis Hölzer


Teil im Netz der Hilfe<br />

Menschen zu helfen, finde ich unbedingt<br />

notwendig und wichtig, da<br />

wir alle in einer Gesellschaft und<br />

nicht als Einsiedler leben. Zumindest,<br />

so glaube ich, geht es niemandem<br />

wirklich gut als Einsiedler.<br />

In unserer Therapeutischen Wohngruppe<br />

(TWG) erlebe ich es als wichtig,<br />

dass man sich gegenseitig hilft <strong>–</strong><br />

aber auch bereit ist, Hilfe zu empfangen.<br />

Ich selbst habe viel Hilfe in meinem<br />

Leben empfangen. Das begann<br />

bereits bei meinen ersten Krankenhausaufenthalten,<br />

wo mir Profis halfen,<br />

eine Einrichtung zu finden, in<br />

der ich dann zwei Jahre lang eine Beschäftigung<br />

hatte und die verschiedensten<br />

Therapien erhielt.<br />

Dadurch konnte ich mich wieder<br />

so stabilisieren, dass ich schließlich<br />

<strong>–</strong> auch wieder mit Hilfe Anderer <strong>–</strong> in<br />

die TWG Perlach einziehen konnte,<br />

in der ich nun seit über sechs Jahren<br />

lebe und ganz zufrieden bin.<br />

In diesen Jahren habe ich viel Hilfe<br />

erfahren und dadurch den Kontakt<br />

zu meiner Fam ilie aufrechterhalten.<br />

Alleine wäre mir das<br />

wahrscheinlich nicht so gut gelungen.<br />

Insbesondere zu einem jüngeren<br />

Mitbewohner habe ich eine be-<br />

Gemeinsam gegen einsam<br />

Wenn Frau B. morgens aufwacht<br />

und aus dem Fenster schaut, kann<br />

sie sich wieder unbeschwert über ihren<br />

Garten freuen und der bevorstehende<br />

Winter macht ihr keine Sorgen<br />

mehr.<br />

Frau B., alleinstehend, wohnt in<br />

einem Haus im Münchner Osten. Sie<br />

leidet an einer chronischen psychischen<br />

Erkrankung und hat wenig<br />

Kontakt zu ihren Nachbarn. Mehrere<br />

schwere Operationen führten zudem<br />

zu körperlichen Einschränkungen.<br />

Ihr geliebter Garten wurde ihr<br />

nach und nach zur Last: Es gab zusehends<br />

Probleme mit der Nachbarschaft,<br />

weil sie den Rasen nicht<br />

mehr mähte, nicht mehr Schnee<br />

räumte oder Laub aus ihrem Garten<br />

die Gullys verstopfte.<br />

Ihrer Einsamkeit versuchte Frau B.<br />

zu begegnen, indem sie ab und zu in<br />

die Tagesstätte Sonnenhaus ging.<br />

Hier erfuhr sie von einem Arbeitsprojekt,<br />

das der Sozialpsychiatrische<br />

sondere Beziehung aufbauen können.<br />

Immer wieder motivierte er<br />

mich, aus dem Haus zu gehen, aktiv<br />

zu werden, ihn zu begleiten und etwas<br />

gemeinsam zu unternehmen.<br />

Daran denke ich heute noch oft<br />

dankbar zurück. Sicherlich hat dieser<br />

junge Mann auch dazu beigetragen,<br />

dass es mir heute besser geht.<br />

Im Laufe meines Aufenthaltes hier<br />

habe auch ich immer wieder versucht,<br />

hilfsbereit zu sein und anderen<br />

meine Hilfe und Unterstützung<br />

anzubieten. So versuche ich beispielsweise<br />

bei Ein- und Auszügen<br />

im Haus zu helfen, indem ich Möbel<br />

trage oder auch psychische Unterstützung<br />

anbiete. Auch bei anderen<br />

anfallenden Aufgaben in der TWG,<br />

etwa bei der Gartenarbeit oder bei<br />

Aufräumaktionen, bemühe ich<br />

mich, im Rahmen meiner Möglichkeiten<br />

tatkräftig mitzuhelfen.<br />

So versuche ich, die Hilfe, die mir<br />

zuteil wurde, wieder zurück zu geben<br />

und bin damit vielleicht ein Teil im<br />

Netz der Hilfe. Das würde ich mir jedenfalls<br />

wünschen.<br />

Gedanken eines Bewohners aus der<br />

Therapeutischen Wohngemeinschaft<br />

Perlach <strong>–</strong> aufgeschrieben von<br />

Claudia Hanf<br />

Dienst und die Tagesstätte gemeinsam<br />

ins Leben gerufen hatten:<br />

Männliche Besucher der Einrichtung,<br />

die aufgrund ihrer psychischen<br />

Erkrankung zwar schon in<br />

Rente sind, sich aber durchaus noch<br />

nützlich machen wollen, helfen anderen<br />

Klienten bei kleineren Tätigkeiten<br />

des Alltags.<br />

Frau B. wandte sich an ihre Beraterin<br />

im Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst, die ihr rasch einen Helfer,<br />

Herrn F., vermitteln konnte. Beim<br />

ersten Kennenlernen bei Frau B. zuhause<br />

war die Beraterin mit dabei.<br />

Sie machte die beiden miteinander<br />

bekannt und legte gemeinsam mit<br />

ihnen fest, welche Tätigkeiten Herr<br />

F. erledigen soll. Die waren schnell<br />

gefunden: Rasenmähen, Laub zusammenfegen<br />

und Schneeräumen.<br />

Herr F. bekommt dafür pro Einsatz<br />

eine kleine Entschädigung. Er kann<br />

sich jederzeit an seine Beraterin wenden,<br />

wenn ihm etwas zuviel wird.<br />

Einmal im Quartal gibt es ein Treffen<br />

17<br />

Sozialpsy-<br />

Innenansichten aus<br />

der Psychiatrie:<br />

Die Lieblingsmusik<br />

der Models schaffte<br />

eine entspannte<br />

Atmosphäre beim<br />

Foto-Shooting.<br />

aller Helfer mit der Koordinatorin,<br />

bei dem Erfolge und Schwierigkeiten<br />

besprochen, Erfahrungen ausgetauscht<br />

und hilfreiche Tipps gegeben<br />

werden. Herr F. erzählte etwa ganz<br />

begeistert von dem guten Essen, das<br />

ihm Frau B. nach jedem Einsatz zubereitet.<br />

Als Junggeselle weiß er eine<br />

warme Mahlzeit sehr zu schätzen.<br />

Und Frau B. freut sich, dass sie jemanden<br />

hat, den sie bekochen kann.


Sozialpsychiatrie / Gesundheit<br />

Die Idee für das Projekt entstand<br />

im Rahmen eines Klausurtags der<br />

Sozialpsychiatrischen Dienste Bogenhausen<br />

/ Region Nord-Ost mit<br />

dem Thema „Männergesundheit“.<br />

Da die Sozialarbeit eher frauenorientiert<br />

ist <strong>–</strong> die meisten Mitarbeitenden<br />

sind Frauen, zwei Drittel der<br />

Klienten sind Frauen <strong>–</strong> war es ein<br />

Anliegen, ein männerorientiertes<br />

Angebot zu entwickeln.<br />

Das Angebot wurde von den<br />

Klienten von Beginn an sehr gut angenommen.<br />

Als unerlässlich hat<br />

sich die fachliche Begleitung der<br />

Helfer herausgestellt: Nach jedem<br />

Einsatz bietet die Beraterin ein Gespräch<br />

an, um schwierige Situationen<br />

zu reflektieren. Gruppengespräche<br />

dienen dem Erfahrungsaustausch<br />

und festigen auch die Beziehungen<br />

der Helfer unter einander.<br />

Inzwischen sind aus diesem Projekt<br />

viele private Beziehungen entstanden,<br />

die über das gegenseitige<br />

Helfen gestaltet werden. Mit Hilfe<br />

der professionellen „Netzeknüpfer“<br />

sind einige Netze entstanden, die<br />

unsere Klienten selber geknüpft haben.<br />

Damit aus den Netzen keine<br />

Verwicklungen entstehen, werden<br />

Helfer und Klienten, die die Hilfe annehmen,<br />

von den Mitarbeitenden<br />

begleitet. Klara Hofer<br />

Angebote der Abteilung<br />

Sozialpsychiatrie<br />

(Vorjahreszahlen in Klammern)<br />

(Stand 31.12. 2009)<br />

3 Sozialpsychiatrische Dienste<br />

3 Tagesstätten mit insgesamt<br />

80 (80) Plätzen<br />

5 Wohngemeinschaften mit ins -<br />

gesamt 56 (56) Plätzen<br />

6 Angebote für Betreutes Wohnen<br />

mit insgesamt 117 (73) Plätzen<br />

Angebote der Abteilung<br />

Gesundheit<br />

1 Beratungsstelle<br />

1 Wohngemeinschaft mit 8<br />

(8) Plätzen<br />

2 Angebote für Betreutes Wohnen<br />

mit insgesamt 16 (16) Plätzen<br />

18<br />

Reise ohne Rücktritt<br />

„Wir fliegen nach Berlin“. Den<br />

Wunsch nach einer gemeinsamen<br />

Reise hatte es bis jetzt noch nicht gegeben<br />

in unserer Wohngemeinschaft.<br />

Doch nachdem sie geboren<br />

war, ließ sie keinen mehr los: Alle<br />

planten, diskutierten, träumten. Wir<br />

nahmen Kontakte zu einer Epilepsie-<br />

Gruppe in Berlin und einer ehemaligen<br />

langjährigen Mitarbeiterin auf.<br />

Ein halbes Jahr im Voraus buchten<br />

wir den Flug zusammen mit einer<br />

günstigen Reiserücktrittsversicherung.<br />

Wir waren gespannt, wie die<br />

Fluggesellschaft die Nachricht, dass<br />

Menschen mit Epilepsie mit ihr reisen<br />

wollten, aufnehmen würde. Aber<br />

die Airline reagierte ganz gelassen.<br />

Schließlich seien ausreichend Betreuer<br />

in der Gruppe vorhanden.<br />

Es war für viele die erste Flugreise.<br />

Unsere Gruppe durfte als erste an<br />

Bord; man behandelte uns sehr zuvorkommend.<br />

Der Flug dauerte<br />

50 Minuten; niemand hatte einen<br />

Anfall.<br />

In Berlin wurde für uns Geschichte<br />

lebendig. Wir gingen, soweit die Füße<br />

trugen: Alexanderplatz, Spree-<br />

Rundfahrt, Schloss Charlottenburg,<br />

Zoo, Gedächtniskirche, Brandenburger<br />

Tor, Schloss Sanssouci.<br />

Am Samstagnachmittag besuchte<br />

ein Teil unserer Gruppe die Wohngemeinschaft<br />

für epilepsiekranke Menschen<br />

in Berlin-Kreuzberg. Die Bewohner<br />

und die Leiterin empfingen<br />

uns sehr freundlich mit Kaffee und<br />

Kuchen. Als Geschenk bekamen wir<br />

zwei Eintrittskarten für ein Konzert<br />

in der Berliner Philharmonie.<br />

Nach dem Kaffeetrinken gab es sogar<br />

noch ein Abendessen für uns: gegrilltes<br />

Fleisch und Würstchen, dazu<br />

selbst gemachten Kartoffelsalat. Und<br />

einer von uns ging anschließend mit<br />

einem Bewohner der Berliner WG<br />

zum großen Jubiläumskonzert am<br />

Brandenburger Tor anlässlich des 20.<br />

Jahrestags des Mauerfalls.<br />

Wir freuten uns über die neu entstandenen<br />

Kontakte und haben die<br />

Berliner eingeladen, uns auch einmal<br />

in München zu besuchen.<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

der Wohngemeinschaft für<br />

epilepsiekranke Menschen


Neue Handlungsfelder<br />

Das Jahresmotto „Menschen helfen <strong>–</strong> Netze knüpfen“ trifft auf eine ganze<br />

Reihe unserer neuen Dienste in besonderer Weise zu. Dies sind zum Beispiel<br />

die ausbildungs- und arbeitsmarktorientierten Projekte für die Förderung<br />

der Schüler und Absolventen an griechischen Schulen <strong>–</strong> „Kompass“<br />

und „Pixida“ <strong>–</strong>, die im vorigen Jahr erfolgreich angelaufen sind.<br />

Der Projektträger „Beruf und Bildung<br />

GmbH“ wird durch einen Beirat unterstützt,<br />

dem die Migrationsdienste<br />

der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> München, das<br />

Bayerische Kultusministerium, das<br />

Schulreferat der Landeshauptstadt<br />

München, der griechische Staat<br />

durch die Erziehungsattachées im<br />

griechischen Generalkonsulat, die<br />

griechisch-orthodoxe Kirche, die<br />

Griechische Gemeinde, Eltern, Lehrer<br />

und Direktoren der Griechischen<br />

Schulen sowie die Arbeitsagentur angehören.<br />

Alle tragen dazu bei, diese sehr komplexe<br />

Aufgabe gemeinsam zu meistern.<br />

Die Projekte verfolgen das Ziel,<br />

begabten und motivierten griechischen<br />

Jugendlichen, die an den<br />

Tücken des eigenen Schulsystems<br />

scheitern, eine faire Chance zu geben,<br />

einen ihren Fähigkeiten entsprechenden<br />

Beruf zu ergreifen.<br />

Auch das Qualifizierungsprojekt<br />

für Flüchtlinge AFAN („Arbeit ist für<br />

alle nützlich“) wird von einem umfangreichen<br />

Netzwerk unter Federführung<br />

der „Beruf und Bildung<br />

GmbH“ getragen. Caritas, Amt für<br />

Wohnen und Migration, die ARGE<br />

für Beschäftigung und die Schlau<br />

Schule verhelfen bildungswilligen<br />

und -motivierten Flüchtlingen auch<br />

hier zu einer qualifizierten Tätigkeit.<br />

Intern gut vernetzt<br />

Die Energieberatung für Haus -<br />

halte mit geringem Einkommen besteht<br />

ebenfalls aus einem Netzwerk<br />

der Verbände Caritas, <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>,<br />

Arbeiterwohlfahrt, Israelitische<br />

Kultusgemeinde, Bayerisches Rotes<br />

Kreuz und dem Paritätischen. Im vergangenen<br />

Jahr erreichten sie zusammen<br />

mehr als 1.000 Haushalte. Von<br />

Armut betroffene Familien wurden<br />

nicht nur mit Rat, sondern teilweise<br />

auch mit gespendeten Haushaltsgeräten,<br />

beispielsweise Kühlschränken,<br />

versorgt.<br />

Am 1. September 2009 wechselte<br />

die Hochschulberatung der Otto Benecke<br />

Stiftung zur <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong>.<br />

Sie wird als Dienststelle „Bildungs -<br />

beratung Garantiefonds-Hochschule“<br />

weitergeführt in engem Verbund<br />

mit den Jugendmigrationsdiensten,<br />

die ebenfalls einen zusätzlichen Auftrag<br />

zur Qualifizierung bzw. Bildung<br />

jugendlicher Migranten durch das<br />

Bundesfamilienministerium erhalten<br />

haben.<br />

19<br />

Migrationsdienste<br />

Diese interne <strong>Vernetzung</strong> wird erweitert<br />

und ergänzt durch die unter<br />

Federführung des Ministeriums organisierte<br />

<strong>Kooperation</strong> aller Hochschulberatungsstellen<br />

im gesamten Bundesgebiet.<br />

Die damit verbundene<br />

Aufnahme neuer Zielgruppen <strong>–</strong> insbesondere<br />

von Migranten <strong>–</strong> in den<br />

Bildungsbereich bringt speziell für<br />

die Tochtergesellschaft „Beruf und<br />

Bildung GmbH“ als auch für die Interkulturelle<br />

Akademie (IKA) neue<br />

Impulse und Handlungsfelder.<br />

Ein weiteres Netzwerk im Bereich<br />

der Migrationsdienste besteht aus <strong>Innere</strong>r<br />

<strong>Mission</strong>, Caritas, Regierung von<br />

Oberbayern, Sozialministerium, Jugendamt<br />

der Landeshauptstadt München<br />

und dem Amt für Wohnen und<br />

Migration sowie last but not least ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitenden, die alle<br />

zusammenhelfen, damit unbegleitete<br />

minderjährige Flüchtlinge (UMF)<br />

nicht durch die weiten Maschen des<br />

deutschen Asylrechts fallen. Welche<br />

Netze in den Dienststellen der Migrationsdienste<br />

sonst noch geknüpft werden,<br />

zeigen die folgenden Berichte.<br />

Klaus Feist<br />

Interkulturell, interreli giös<br />

und gastfreundlich<br />

So präsentierte sich die im Februar<br />

2009 auf Bezirksstellenebene gegründete<br />

Interkulturelle Akademie der <strong>Innere</strong>n<br />

<strong>Mission</strong> mit ihrem Fort- und<br />

Weiterbildungsprogramm. Bislang<br />

fanden 17 Fachtagungen und Diskussionsforen<br />

mit rund 400 Teilnehmern<br />

statt. Die Resonanz auf das<br />

neue Angebot war äußerst positiv:<br />

Städtische Ämter, Gewerkschaften,<br />

250 Luftballons<br />

ließen Münchner<br />

Kinder beim<br />

AnderArt-Festival<br />

anlässlich<br />

der 125-Jahrfeier<br />

der <strong>Innere</strong>n<br />

<strong>Mission</strong> und der<br />

Interkulturellen<br />

Woche in den<br />

Himmel steigen.


Migrationsdienste<br />

20<br />

Fotoprojekt in der Asylunterkunft: Stolz präsentieren<br />

Ali Maroof (l.) und Karoch Abdul aus dem Irak ihre Bilder.<br />

diakonische Träger sowie Kollegialverbände<br />

schickten Mitarbeitende<br />

zu den Schulungen der Interkulturellen<br />

Akademie.<br />

Rechtsanwalt Hubert Heinhold, einer<br />

der renommiertesten Anwälte im<br />

Asylbereich, war Referent bei drei<br />

Veranstaltungen zum Thema „Asylund<br />

Ausländerrecht“. Zum Thema<br />

kultursensibler Umgang mit muslimischen<br />

Klientinnen und Patientinnen<br />

referierte der Arzt, Philosoph und<br />

Islamwissenschaftler Ilhan Ilkilic von<br />

der Gutenberg Universität Mainz.<br />

Um die Lebensumstände von Migranten<br />

besser verstehen zu können,<br />

fand eine achtteilige Veranstaltungsreihe<br />

statt mit Kristof Krahl, Doktorand<br />

am Geschwister-Scholl-Institut<br />

der Universität München. Die Themen<br />

reichten dabei von Ländern des<br />

afrikanischen Kontinents über den<br />

Nahen Osten bis hin zum Balkan.<br />

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums<br />

der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> übernahm<br />

die Interkulturelle Akademie<br />

die Ausrichtung der zweitägigen<br />

Fachtagung in der Evangelischen<br />

Akademie Tutzing. Unter dem Motto<br />

„Zwischen Zinsverbot und Casinomentalität“<br />

standen ethische und<br />

religiöse Grundsätze im Umgang<br />

mit Geld im Mittelpunkt der Diskussion<br />

mit Vertretern von Wirtschaft,<br />

Politik und Kirche. Katharina Friderich<br />

Zahlen aus dem Bereich Migration (Stand 31.12. 2009)<br />

Beratungen in den Einrichtungen in der Goethe-,<br />

Plecher- und Schleißheimer Straße 10.500<br />

Beratungen in den Einrichtungen des Flüchtlingssozialdienstes<br />

(Baierbrunner Straße, Landsberger Straße,<br />

Boschetsrieder Straße und Franz-Mader-Straße) 8.590<br />

Beratungen bei Beruf und Bildung GmbH 1.059<br />

Kursteilnehmer Karla Start 45<br />

Endlich auf dem Weg zur<br />

besseren Versorgung<br />

Ein großes, von vielen Organisationen,<br />

Parteien und interessierten<br />

Menschen geknüpftes Netz vermochte<br />

2009, die politisch Verantwortlichen<br />

in diesem Lande zu einem<br />

Umdenken zu bewegen. Wer<br />

hätte noch vor wenigen Jahren gedacht,<br />

dass in Bayern hochoffiziell<br />

über Aufnahmebedingungen und<br />

eine maximale Aufenthaltsdauer in<br />

einer Gemeinschaftsunterkunft diskutiert<br />

wird? Dass Containerunterkünfte<br />

geschlossen werden und sogar<br />

die Regierung bei der Akquise<br />

von privatem Wohnraum behilflich<br />

sein will?!<br />

Auch in der Erstaufnahmeeinrichtung<br />

in der Baierbrunner Straße und<br />

im Sozialdienst für Flüchtlinge gab<br />

es organisatorische Verbesserungen.<br />

Dazu kamen Erfolge in der Förderung<br />

der Mitmenschlichkeit, die allen<br />

Mitarbeitenden viel Freude bereiteten.<br />

Im Kleinen sind das fröhliche<br />

Feste, die wir im Sommer oder im<br />

Winter feiern. Und im Großen ist das<br />

die Erfahrung, dass unsere Dienste<br />

vernetzt arbeiten: Kontakte quer<br />

durch Europa schaffen es oft, Türen<br />

zu öffnen, die unseren Klienten sonst<br />

verschlossen bleiben würden.<br />

Es tut gut zu wissen, dass wir gemeinsam<br />

<strong>–</strong> Mitarbeiter, Ehrenamtliche<br />

und Unter-<br />

Shams Zimmer in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Baier -<br />

brunner Straße: Zu fünft leben sie auf 25 Quadratmetern.<br />

stützer <strong>–</strong> für<br />

das gleiche Ziel<br />

kämpfen: die<br />

Verbesserung<br />

der Aufnahmebedingungen<br />

für die Men-<br />

schen, die wir betreuen. Auch wenn<br />

manche Nachbarn unserer Unterkunft<br />

das ganz anders sehen, so ist es<br />

doch auch ihnen und ihren Aktivitäten<br />

in der Öffentlichkeit zu verdanken,<br />

dass sich die Zustände in der Unterkunft<br />

verbessert haben: Das Haus<br />

wird zwischenzeitlich mit weniger<br />

Menschen belegt und es wird mehr<br />

Wert auf die Zusammensetzung der<br />

Zimmer in Bezug auf verschiedene<br />

Ethnien gelegt. Demnächst soll ein<br />

Raum speziell für Frauen entstehen,<br />

ebenso eine abgeschlossene Wohneinheit<br />

für alleinstehende Frauen mit<br />

und ohne Kinder.<br />

Die Cafeteria ist jetzt zweimal wöchentlich<br />

ein Kinosaal, in dem es Filme<br />

aus den Herkunftsländern der<br />

unterschiedlichen Bewohner zu sehen<br />

gibt. Auch die Kleiderausgabe<br />

konnte reaktiviert werden, gerade<br />

im Winter ist das besonders wichtig.<br />

Die weitest reichende Verbesserung<br />

ist, dass die Regierung von<br />

Oberbayern endlich die freie Arztwahl<br />

zugesichert hat und dafür<br />

auch Fahrkarten ausgibt. Dies ist ein<br />

Meilenstein auf dem Weg in eine<br />

bessere Versorgung! Wünschenswert<br />

wäre es allerdings, wenn dies auch<br />

für diejenigen Menschen gelten würde,<br />

die in den Gemeinschaftsunterkünften<br />

leben, aber noch unter das<br />

Asylbewerberleistungsgesetz fallen.<br />

Elisabeth Ramzews<br />

Migrationsdienste <strong>–</strong> unersetzlicher<br />

Teil eines Netzwerkes<br />

Die interkulturellen Projekte 2009<br />

standen unter dem Motto „Menschen<br />

helfen <strong>–</strong> Netze knüpfen“. Die Migrationsberatung<br />

für Erwachsene, der Ju-


Stand: März 2010<br />

WO<br />

FINDE ICH<br />

WAS?!<br />

FACHABTEILUNG<br />

KINDERTAGESEIN-<br />

RICHTUNGEN<br />

1 Evangelische Kindertagesstätte<br />

Westend<br />

Schnaderböckstraße 4<br />

80339 München<br />

Telefon: (089) 45 22 58 - 60<br />

Telefax: (089) 45 22 58 - 69<br />

kita-westend@im-muenchen.de<br />

2 Evangelische Kindertagesstätte<br />

Laim<br />

Haslangstraße 46<br />

80689 München<br />

Telefon: (089) 58 28 17<br />

Telefax: (089) 56 82 78 63<br />

kita-laim@im-muenchen.de<br />

3 Evangelische Kindertagesstätte<br />

Messestadt West<br />

Georg-Kerschensteiner-<br />

Straße 54<br />

81829 München<br />

Telefon: (089) 945 48 - 23<br />

Telefax: (089) 945 48 - 255<br />

kita-messestadtwest@<br />

im-muenchen.de<br />

4 Evangelische Kindertagesstätte<br />

Messestadt Ost<br />

Astrid-Lindgren-Straße 127<br />

81829 München<br />

Telefon: (089) 18 90 82 93 - 0<br />

Telefax: (089) 18 90 82 93 - 33<br />

kita-messestadtost@<br />

im-muenchen.de<br />

5 Evangelische Kindertagesstätte<br />

Neuhausen<br />

Gabrielenstraße 24<br />

80636 München<br />

Telefon: (089) 18 95 178 - 0<br />

Telefax: (089) 18 95 178 - 48<br />

kita-neuhausen@<br />

im-muenchen.de<br />

6 Evangelische Kindertagesstätte<br />

Feldkirchen<br />

„Bienenhaus“<br />

Beethovenstraße 1<br />

85622 Feldkirchen<br />

Telefon: (089) 90 50 58 - 81<br />

Telefax: (089) 90 50 58 - 82<br />

kita-feldkirchen@<br />

im-muenchen.de<br />

7 Kindertagesstätte der<br />

<strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> München<br />

am Klinikum Pasing<br />

Steinerweg 3<br />

81241 München<br />

Telefon: (089) 18 92 29 39<br />

Telefax: (089) 55 06 02 86<br />

kita-pasing@im-muenchen.de<br />

8 Evangelische Kindertagesstätte<br />

Schwanthalerhöhe<br />

Hans-Fischer-Straße 15<br />

80339 München<br />

Telefon: (089) 55 26 39 - 41<br />

Telefax: (089) 55 26 39 - 42<br />

kita-schwanthalerhoehe@<br />

im-muenchen.de<br />

9 Evangelische Kindertagesstätte<br />

Arnulfpark<br />

Marlene-Dietrich-Straße 51<br />

80636 München<br />

Telefon: (089) 55 19 679 - 20<br />

Telefax: (089) 55 19 679 - 29<br />

kita-arnulfpark@<br />

im-muenchen.de<br />

10 Evangelische Kindertagesstätte<br />

der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong><br />

München St. Lukas<br />

Thierschstraße 28<br />

80538 München<br />

Telefon: (089) 22 83 87 0<br />

Telefon: (089) 29 16 13 05<br />

Telefax: (089) 21 11 17 45<br />

kita-lehel@im-muenchen.de<br />

11 Evangelische Fachakademie<br />

für Sozialpädagogik<br />

Landshuter Allee 14<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 52 03 179 - 0<br />

Telefax: (089) 52 03 179 - 16<br />

fachakademie@<br />

im-muenchen.de<br />

FACHABTEILUNG<br />

KINDER-, JUGEND-<br />

UND FAMILIENHILFE<br />

12 Betreuungsverein BIMM<br />

Landshuter Allee 14<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 12 70 92 - 70 /71<br />

Telefax: (089) 12 70 92 - 99<br />

bimm@im-muenchen.de<br />

- Vormundschaften /<br />

Pflegschaften<br />

Telefon: (089) 12 70 92 - 10<br />

wguttandin@im-muenchen.de<br />

13 Evangelischer Jugendhilfeverbund<br />

München<br />

Landsberger Straße 476<br />

81241 München<br />

Telefon: (089) 82 08 79 - 0<br />

Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />

ev-jugendhifeverbund@<br />

im-muenchen.de<br />

- Evangelische<br />

Schulsozialarbeit<br />

- Kinder-, Jugend- und<br />

Familienerholung<br />

Telefon: (089) 82 08 79 - 16<br />

Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />

lteuber@im-muenchen.de<br />

- Fachstelle für Jungenarbeit<br />

(goja)<br />

Telefon: (089) 82 08 79 - 16/ 26<br />

Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />

jungenarbeit@<br />

im-muenchen.de<br />

- Ambulante Erziehungshilfe<br />

(AEH) Pasing<br />

Telefon: (089) 82 08 79 - 17<br />

Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />

aeh-pasing@im-muenchen.de<br />

- Frühe Hilfen<br />

Telefon: (089) 82 08 79 - 19<br />

Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />

fruehe-hilfen-pasing@<br />

im-muenchen.de<br />

- Betreutes Wohnen für junge<br />

Frauen und Männer<br />

Telefon: (089) 82 08 79 - 27<br />

Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />

bellacastella@im-muenchen.de<br />

Was nützt die beste Arbeit und<br />

die schönste Dienststelle, wenn man<br />

sie nirgendwo findet? Telefon, E-mail<br />

und Internet gehören heute zu den<br />

selbstverständlichen Mitteln schneller<br />

und effektiver Kommunikation.<br />

Auf den folgenden Seiten finden<br />

Sie die Anschrift aller Dienststellen<br />

und Einrichtungen der <strong>Innere</strong>n<br />

<strong>Mission</strong> und ihrer Tochterunternehmen<br />

Evangelisches Hilfswerk München,<br />

Hilfe im Alter, diakonia sowie<br />

Beruf & Bildung.<br />

Gerne können Sie diesen Innenteil<br />

auch mit einem kleinen Ruck aus<br />

dem Gesamtbericht entfernen. Dann<br />

haben Sie ein kompaktes Verzeichnis<br />

aller unserer Hilfeangebote.<br />

14 Jugendschutzstelle für<br />

Mädchen<br />

Oselstraße 31a<br />

81245 München<br />

Telefon: (089) 82 07 00 - 47<br />

Telefax: (089) 82 07 04 - 15<br />

jugendschutz@<br />

im-muenchen.de<br />

15 Mädchenwohngruppen<br />

Pasing<br />

Oselstraße 31<br />

81245 München<br />

Telefon: (089) 89 60 77 - 12<br />

Telefax: (089) 89 60 77 - 33<br />

maedchenheim-pasing@<br />

im-muenchen.de<br />

- Clearingstelle<br />

MädchenRäume<br />

Oselstraße 31<br />

81245 München<br />

Telefon: (089) 89 60 77 - 23<br />

Telefax: (089) 89 60 77 - 33<br />

16 Heilpädagogische Verselbstständigungsgruppe<br />

Fritz-Reuter-Straße 6<br />

81245 München<br />

Telefon: (089) 82 07 00 - 72<br />

Telefax: (089) 82 07 04 - 81<br />

wg-pasing@im-muenchen.de<br />

17 Wohngruppe<br />

Obermenzing<br />

für Jungen und Mädchen<br />

Münchhausenstraße 18<br />

81247 München<br />

Telefon: (089) 30 90 44 - 97<br />

Telefax: (089) 30 90 44 - 98<br />

wg-obermenzing@<br />

im-muenchen.de<br />

18 Ambulante Erziehungshilfe<br />

(AEH) Neuhausen<br />

Landshuter Allee 14<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 45 23 984 - 11<br />

Telefax: (089) 45 23 984 - 10<br />

aeh-neuhausen@<br />

im-muenchen.de


- Familienkrisenintervention<br />

Telefon: (089) 12 70 92 - 0<br />

(0171) 21 75 80 0<br />

Telefax: (089) 82 08 79 - 26<br />

gmay@im-muenchen.de<br />

19 Jugend, Ausbildung,<br />

Arbeit! (JAA!)<br />

Casemanagement zur beruflichen<br />

Integration Jugendlicher<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 26<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />

sbentele@diakonia.de<br />

20 Evangelische Kinder- und<br />

Jugendhilfe Feldkirchen<br />

- Stationäre Wohngruppen<br />

Hohenlindner Straße 8<br />

85622 Feldkirchen<br />

Telefon: (089) 99 19 20 - 0<br />

Telefax: (089) 99 19 20 - 26<br />

feldkirchen@im-muenchen.de<br />

- Heilpädagogische Tagesstätte<br />

Feldkirchen<br />

Telefon: (089) 99 19 20 - 29<br />

Telefax: (089) 99 19 20 - 26<br />

bchristl@im-muenchen.de<br />

- Schulsozialarbeit<br />

Telefon: (089) 99 19 20 - 0<br />

Telefax: (089) 99 19 20 - 26<br />

ahuener@im-muenchen.de<br />

- Mittagsbetreuung<br />

Telefon: (089) 90 36 00 - 0<br />

Telefax: (089) 99 19 20 - 26<br />

mittagsbetreuung@<br />

im-muenchen.de<br />

21 Ambulante Erziehungshilfen<br />

Mondstraße 2 - 4<br />

85622 Feldkirchen<br />

Telefon: (089) 90 77 818 - 0<br />

Telefax: (089) 90 77 818 - 28<br />

ahuener@im-muenchen.de<br />

- Gewaltprävention und<br />

Straffälligenhilfe<br />

Telefon: (089) 90 77 818 - 17<br />

Telefax: (089) 90 77 818 - 28<br />

jloeblein@im-muenchen.de<br />

22 Heilpädagogische Tagesstätte<br />

Garching<br />

Föhrenweg 2<br />

85748 Garching<br />

Telefon: (089) 89 06 99 - 42<br />

Telefax: (089) 89 06 99 - 43<br />

hpt-garching@<br />

im-muenchen.de<br />

23 Heilpädagogische Tagesstätte<br />

Hochbrück<br />

Friedenstraße 8<br />

85748 Garching-Hochbrück<br />

Telefon: (089) 32 19 77 - 110<br />

Telefax: (089) 32 19 77 - 126<br />

hpt-hochbrueck@<br />

im-muenchen.de<br />

24 Betreutes Wohnen<br />

St.-Pauls-Platz 5<br />

80336 München<br />

Telefon: (089) 72 94 95 - 980<br />

Telefax: (089) 72 94 95 - 988<br />

bw-feldkirchen@<br />

im-muenchen.de<br />

25 Intensivpädagogische<br />

Gruppe Sinzinger Hof<br />

Sinzinger 1<br />

83530 Schnaitsee<br />

Telefon: (08074) 91 56 55 - 0<br />

Telefax: (08074) 91 56 55 - 9<br />

wg-sinzingerhof@<br />

im-muenchen.de<br />

26 Dachauer Sozialpädagogische<br />

Familienhilfe<br />

(Trägergemeinschaft)<br />

Münchner Straße 46<br />

85221 Dachau<br />

Telefon: (08131) 86 89 9<br />

Telefax: (08131) 35 10 17<br />

dachauer.familienhilfe@web.de<br />

FACHABTEILUNG<br />

GESUNDHEIT<br />

27 EpilepsieBeratung<br />

Oberanger 43<br />

80331 München<br />

Telefon: (089) 54 80 65 - 75<br />

Telefax: (089) 54 80 65 - 79<br />

epilepsieberatung@<br />

im-muenchen.de<br />

28 Wohnen für epilepsiekranke<br />

Menschen<br />

Segenstraße 7<br />

81735 München<br />

Telefon: (089) 45 01 17 - 10<br />

Telefax: (089) 45 01 17 - 09<br />

wem@im-muenchen.de<br />

FACHABTEILUNG<br />

SOZIALPSYCHIATRIE<br />

29 Sozialpsychiatrische<br />

Dienste Bogenhausen /<br />

Region Nord-Ost<br />

- Betreutes Wohnen<br />

Denninger Straße 225<br />

81927 München<br />

Telefon: (089) 93 20 - 03 / 04<br />

Telefax: (089) 99 30 11 35<br />

spdi-bogenhausen@<br />

im-muenchen.de<br />

30 Psychiatrische<br />

Tagesstätte Sonnenhaus<br />

Denninger Straße 225<br />

81927 München<br />

Telefon: (089) 93 09 45 - 41 /42<br />

Telefax: (089) 93 09 45 - 38<br />

sonnenhaus@im-muenchen.de<br />

31 Sozialpsychiatrische<br />

Dienste Neuhausen-<br />

Nymphenburg /<br />

Betreutes Einzelwohnen<br />

Blutenburgstraße 71<br />

80636 München<br />

Telefon: (089) 12 69 91 - 452<br />

Telefax: (089) 12 69 91 - 459<br />

spdi-neuhausen@<br />

im-muenchen.de<br />

32 Therapeutische Wohngemeinschaft<br />

Barellistraße<br />

Blutenburgstraße 71<br />

80636 München<br />

Telefon: (089) 12 69 91 - 471<br />

Telefax: (089) 12 69 91 - 459<br />

twg-barellistrasse@<br />

im-muenchen.de<br />

33 Therapeutische Wohngemeinschaft<br />

Löhe-Haus<br />

Blutenburgstraße 71 / IV<br />

80636 München<br />

Telefon: (089) 12 69 91 - 472<br />

Telefax: (089) 12 69 91 - 459<br />

twg-loehehaus@<br />

im-muenchen.de<br />

34 Intensiv betreute Wohngemeinschaft<br />

Blutenburg<br />

Blutenburgstraße 65<br />

80636 München<br />

Telefon: (089) 18 52 36<br />

Telefax: (089) 18 95 98 07<br />

wgblutenburg@<br />

im-muenchen.de<br />

35 Psychiatrische Tagesstätte<br />

Neuhausen<br />

Landshuter Allee 38a<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 89 05 23 - 62<br />

Telefax: (089) 89 05 23 - 63<br />

tagesstaette-neuhausen@<br />

im-muenchen.de<br />

36 Sozialpsychiatrische<br />

Dienste Ebersberg<br />

- Betreute Wohnformen<br />

Heinrich-Vogl-Straße 2a<br />

85560 Ebersberg<br />

Telefon: (08092) 85 33 8 - 0<br />

Telefax: (08092) 85 33 8 - 30<br />

spdi-ebersberg@<br />

im-muenchen.de<br />

37 Psychiatrische Tagesstätte<br />

Der Gartenhof<br />

Semptstraße 4<br />

85560 Ebersberg<br />

Telefon: (08092) 8 86 - 80<br />

Telefax: (08092) 8 86 - 82<br />

gartenhof@im-muenchen.de<br />

38 Therapeutische Wohngemeinschaft<br />

Perlach<br />

Lorenzstraße 6<br />

81737 München<br />

Telefon: (089) 67 52 09<br />

Telefax: (089) 67 92 01 10<br />

twg-perlach@im-muenchen.de<br />

FACHABTEILUNG<br />

MIGRATIONSDIENSTE<br />

39 Internationales Jugendzentrum<br />

Haidhausen<br />

Einsteinstraße 90<br />

81675 München<br />

Telefon: (089) 47 10 40<br />

Telefax: (089) 47 33 75<br />

ijz@im-muenchen.de<br />

40 Treffpunkt Familie<br />

International (TREFFAM)<br />

Tübinger Straße 11<br />

80686 München<br />

Telefon: (089) 50 25 59 2<br />

Telefax: (089) 54 07 39 79<br />

treffam@im-muenchen.de<br />

41 Migrationsdienste<br />

Goethestraße 53<br />

80336 München<br />

Telefon: (089) 5 50 57 67 - 0<br />

Telefax: (089) 5 50 57 67 - 13<br />

migrationsdienste@<br />

im-muenchen.de<br />

- Vorbereitet ankommen in<br />

der Neuen Heimat:<br />

Unterstützung bei der Familienzusammenführung<br />

in der<br />

Türkei, Serbien, Kosovo<br />

Telefon: (089) 5 50 57 67 - 21<br />

Telefax: (089) 5 50 57 67 - 13<br />

fbulut@im-muenchen.de<br />

42 Interkulturelle Akademie<br />

Landsberger Straße 6<br />

80339 München<br />

Telefon: (089) 54 04 56 - 111<br />

(089) 54 04 56 - 113<br />

Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />

kfriderich@im-muenchen.de<br />

43 Migrationsberatung in<br />

Obergiesing<br />

Plecherstraße 6/EG<br />

81541 München<br />

Telefon: (089) 62 02 16 - 23 / 24<br />

Telefax: (089) 62 02 16 - 25<br />

migration-obergiesing@<br />

im-muenchen.de<br />

44 Migrationsberatung<br />

Landsberger Straße<br />

Landsberger Straße 6<br />

80339 München<br />

Telefon: (089) 54 04 56 - 116<br />

(089) 54 04 56 - 104<br />

Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />

gskandalis@im-muenchen.de<br />

mklose@im-muenchen.de<br />

45 Fachdienst für ältere<br />

MigrantInnen<br />

Plecherstraße 6<br />

81541 München<br />

Telefon: (089) 62 02 16 - 22<br />

Telefax: (089) 62 02 16 - 25<br />

sschirlitz@im-muenchen.de<br />

46 Sozialdienst für Flüchtlinge<br />

und Asylsuchende<br />

Boschetsrieder Straße 41<br />

81379 München<br />

Telefon: (089) 62 05 06 - 0<br />

Telefax: (089) 62 05 06 - 22<br />

asylberatung@<br />

im-muenchen.de<br />

47 Sozialdienst für Flüchtlinge<br />

und Asylsuchende<br />

Landsberger Straße 412<br />

81241 München<br />

Telefon: (089) 51 26 10 - 37<br />

Telefax: (089) 51 26 10 - 39<br />

kkickermann@<br />

im-muenchen.de<br />

48 Sozialdienst für Flüchtlinge<br />

und Asylsuchende<br />

Franz-Mader-Straße 4 - 8<br />

80992 München<br />

Telefon: (089) 14 34 67 - 56<br />

Telefax: (089) 14 34 67 - 56<br />

sweber@im-muenchen.de


49 Erstaufnahmeeinrichtung<br />

für unbegleitete minderjährige<br />

Flüchtlinge<br />

Baierbrunner Straße 14<br />

81379 München<br />

Telefon: (089) 309 05 39 - 0<br />

Telefax: (089) 309 05 39 - 11<br />

eramzews@im-muenchen.de<br />

50 Betreuung für unbegleitete<br />

minderjährige<br />

Flüchtlinge<br />

Landsberger Straße 412<br />

81241 München<br />

Telefon: (089) 51 26 10 - 38<br />

Telefax: (089) 51 26 10 - 39<br />

amaehler@im-muenchen.de<br />

51 Refugio<br />

Mariahilfplatz 10<br />

81541 München<br />

Telefon: (089) 98 29 57 - 0<br />

Telefax: (089) 98 29 57 - 57<br />

office@refugio-muenchen.de<br />

BERUF UND BILDUNG<br />

gemeinnützige GMBH<br />

52 Beruf und Bildung<br />

Landsberger Straße 6<br />

80339 München<br />

Telefon: (089) 54 04 56 - 110<br />

Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />

beruf-bildung@<br />

im-muenchen.de<br />

- Kompass, Pixida<br />

Telefon: (089) 54 04 56 - 106<br />

(089) 54 04 56 - 107<br />

Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />

jberg@im-muenchen.de<br />

- Karla Start Basis<br />

Telefon: (089) 54 04 56 - 102<br />

(089) 54 04 56 - 103<br />

Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />

hsievert-krause@<br />

im-muenchen.de<br />

- AFAN<br />

Telefon: (089) 54 04 56 - 114<br />

Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />

zfinger@im-muenchen.de<br />

- Energieberatung<br />

Telefon: (089) 54 04 56 - 110<br />

Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />

meichermueller@<br />

im-muenchen.de<br />

- License to learn<br />

Telefon: (089) 62 05 06 - 21<br />

Telefax: (089) 62 05 06 - 22<br />

eramzews@im-muenchen.de<br />

53 Bildungsberatung<br />

Garantiefonds-Hochschule<br />

Amalienstraße 45<br />

80799 München<br />

Telefon: (089) 28 81 68 - 44<br />

Telefax: (089) 28 81 68 - 11<br />

edazkir@im-muenchen.de<br />

54 Jugendmigrationsdienst<br />

Goethestraße 53<br />

80336 München<br />

Telefon: (089) 5 50 57 67 - 14<br />

Telefax: (089) 5 50 57 67 - 13<br />

ljanev@im-muenchen.de<br />

HILFEN FÜR<br />

MENSCHEN IN<br />

BESONDERER<br />

SOZIALER SITUATION<br />

55 Kleiderkammer<br />

Secondhand-Laden Klamotte<br />

Landshuter Allee 38<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 85 63 77 - 67<br />

Telefax: (089) 85 63 77 - 68<br />

kleiderkammer@<br />

im-muenchen.de<br />

HILFE IM ALTER<br />

gemeinnützige GMBH<br />

56 Evangelisches Altenund<br />

Pflegeheim Ebenhausen<br />

Gerhart-Hauptmann-Weg 10<br />

82067 Ebenhausen<br />

Telefon: (08178) 93 01 - 0<br />

Telefax: (08178) 93 01 - 18<br />

aph-ebenhausen@<br />

im-muenchen.de<br />

57 Evangelisches Altenpflegeheim<br />

Haus Lindenhof<br />

Aschauer Straße 28<br />

82445 Grafenaschau<br />

Telefon: (08841) 61 91 - 0<br />

Telefax: (08841) 61 91 - 10<br />

aph-lindenhof@<br />

im-muenchen.de<br />

58 Evangelisches Altenund<br />

Pflegeheim Leonhard-<br />

Henninger-Haus<br />

Gollierstraße 75 - 79<br />

80339 München<br />

Telefon: (089) 54 01 89 - 0<br />

Telefax: (089) 54 01 89 - 44<br />

aph-westend@<br />

im-muenchen.de<br />

59 Evangelisches Altenund<br />

Pflegeheim Friedrich-<br />

Meinzolt-Haus<br />

Ludwig-Ernst-Straße 12<br />

85221 Dachau<br />

Telefon: (08131) 33 38 - 0<br />

Telefax: (08131) 33 38 - 138<br />

aph-dachau@im-muenchen.de<br />

- Ambulante Pflege<br />

Telefon: (08131) 33 38 - 0<br />

60 Evangelisches Altenund<br />

Pflegeheim Planegg<br />

Germeringer Straße 33<br />

82152 Planegg<br />

Telefon: (089) 89 92 24 - 0<br />

Telefax: (089) 89 92 24 - 102<br />

aph-planegg@<br />

im-muenchen.de<br />

61 Evangelisches Pflegeheim<br />

im Reischlhof<br />

Ignaz-Perner-Straße 15<br />

85560 Ebersberg<br />

Telefon: (08092) 853 31 - 0<br />

Telefax: (08092) 853 31 - 13<br />

aph-reischlhof@<br />

im-muenchen.de<br />

62 Evangelisches Pflegezentrum<br />

Eichenau<br />

Bahnhofstraße 117<br />

82223 Eichenau<br />

Telefon: (08141) 3 63 80 - 0<br />

Telefax: (08141) 3 63 80 - 10<br />

aph-eichenau@<br />

im-muenchen.de<br />

63 Gemeinschaftszentrum<br />

Integriertes Wohnen (IWO)<br />

Menzinger Straße 16<br />

80638 München<br />

Telefon: (089) 17 38 48<br />

Telefax: (089) 17 99 97 94<br />

iwo@im-muenchen.de<br />

64 Alten- und Servicezentrum<br />

Haidhausen<br />

Wolfgangstraße 18<br />

81667 München<br />

Telefon: (089) 448 52 72<br />

Telefax: (089) 48 95 15 29<br />

asz-haidhausen@<br />

im-muenchen.de<br />

65 Diakoniestation<br />

Ebenhausen<br />

Gerhart-Hauptmann-Weg 10<br />

82067 Ebenhausen<br />

Telefon: (08178) 93 01 - 12<br />

Telefax: (08178) 93 01 - 48<br />

diakoniestation-ebh@<br />

im-muenchen.de<br />

66 Diakoniestation Gauting /<br />

Stockdorf / Planegg<br />

Germeringer Straße 33<br />

82152 Planegg<br />

Telefon: (089) 89 92 24 - 200<br />

Telefax: (089) 89 92 24 - 202<br />

diakoniestation-gauting-stockdorf@im-muenchen.de<br />

- Außenstelle Pasing / Obermenzing<br />

/ Aubing<br />

Telefon: (089) 89 92 24 - 200<br />

67 Offene Altenarbeit für<br />

evang. Kirchengemeinden<br />

Wolfgangstraße 18<br />

81667 München<br />

Telefon: (089) 48 92 04 03<br />

Telefax: (089) 48 95 15 29<br />

offene-altenarbeit@<br />

im-muenchen.de<br />

68 Beratungsstelle für<br />

alte Menschen und ihre<br />

Angehörigen<br />

Magdalenenstraße 7<br />

80638 München<br />

Telefon: (089) 15 91 35 - 20<br />

Telefax: (089) 15 91 35 - 12<br />

altenberatung@<br />

im-muenchen.de<br />

- Seminar für ehrenamtliche<br />

pflegerische Dienste in der<br />

Gemeinde<br />

Telefon: (089) 15 91 35 - 23<br />

seminar-altenhilfe@<br />

im-muenchen.de<br />

- Seminar für mehrsprachige<br />

Helferinnen und Helfer<br />

Telefon: (089) 15 91 35 - 25 / 26<br />

seminar-mehrsprachig@<br />

im-muenchen.de<br />

- Beratungsstelle im Netzwerk<br />

Pflege / Fachstelle für<br />

pflegende Angehörige<br />

Telefon: (089) 15 91 35 - 67<br />

netzwerk-pflege@<br />

im-muenchen.de<br />

69 Evangelische<br />

PflegeAkademie<br />

Landshuter Allee 38b<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 12 69 91 - 402<br />

Telefax: (089) 12 69 91 - 409<br />

pflegeakademie@<br />

im-muenchen.de<br />

70 Evangelische<br />

PflegeAkademie<br />

Personalentwicklung / Fortund<br />

Weiterbildung<br />

Magdalenenstraße 7<br />

80638 München<br />

Telefon: (089) 15 91 35 - 70<br />

Telefax: (089) 15 91 35 - 79<br />

pflegeakademiefortbildung@im-muenchen.de<br />

71 Projekt Hospizarbeit<br />

Fachstelle Supervision<br />

Landshuter Allee 40<br />

80637 München<br />

Telefon: (0171) 950 50 15<br />

Telefax: (089) 36 09 28 90<br />

fkittelberger@im-muenchen.de<br />

72 Hans und Gerda<br />

Tremml-Stiftung<br />

Seniorenwohnanlage<br />

Parzivalstraße 1 - 5<br />

82031 Grünwald<br />

Telefon: (089) 64 19 8 - 0<br />

Telefax: (089) 64 19 8 - 111<br />

tremml-stiftung@<br />

im-muenchen.de<br />

EVANGELISCHES<br />

HILFSWERK MÜNCHEN<br />

gemeinnützige GMBH<br />

73 Evangelischer Beratungsdienst<br />

für Frauen<br />

- Wohnheim / Dezentrales<br />

Stationäres Wohnen /<br />

Mutter-Kind-Gruppe<br />

Heßstraße 12<br />

80799 München<br />

Telefon: (089) 28 77 86 9 - 0<br />

Telefax: (089) 28 77 86 9 - 18<br />

ev-beratungsdienst@hilfswerkmuenchen.de<br />

- Freie Straffälligenhilfe /<br />

Unterstütztes Wohnen<br />

Schellingstraße 65<br />

80799 München<br />

Telefon: (089) 28 77 83 - 0<br />

Telefax: (089) 28 77 83 - 26<br />

74 Frauenobdach Karla 51<br />

Karlstraße 51<br />

80333 München<br />

Telefon: (089) 54 91 51 - 0<br />

Telefax: (089) 54 91 51 - 30<br />

karla51@hilfswerkmuenchen.de


75 Teestube „komm“ -<br />

Streetwork<br />

- Tagesaufenthalt / Integrationshilfen<br />

/ Streetwork Süd<br />

Zenettistraße 32<br />

80337 München<br />

Telefon: (089) 77 10 84<br />

Telefax: (089) 77 10 86<br />

teestube-komm@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

integrationshilfen-teestube@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

streetwork-sued@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

- Streetwork Nord<br />

Trautenwolfstraße 9<br />

80802 München<br />

Telefon: (089) 33 55 74<br />

Telefax: (089) 33 43 11<br />

streetwork-nord@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

- Streetwork Mitte-West /<br />

Mitte-Ost / Streetwork im<br />

Gemeinwesen<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 26 02 30 - 67 / 68<br />

und (089) 23 88 88 - 40/41<br />

Telefax: (089) 26 02 30 - 69<br />

streetwork-mitte@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

streetwork-ost@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

streetwork-gwa@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

- Streetwork im<br />

Gemeinwesen<br />

Rosenheimer Straße 125<br />

81667 München<br />

Telefon: (089) 45 02 96 - 37<br />

Telefax: (089) 45 02 96 - 39<br />

streetwork-gwa@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

- Betreute Wohngemeinschaften<br />

für Männer<br />

Dreimühlenstraße 3<br />

80469 München<br />

Telefon: (089) 72 13 47 8<br />

Telefax: (089) 74 66 53 27<br />

bwg-teestube@hilfswerkmuenchen.de<br />

76 Nachbarschaftsbüro<br />

an der Nordheide<br />

Ernst-Schneider-Weg 7<br />

80937 München<br />

Telefon: (089) 31 69 89 - 62<br />

Telefax: (089) 31 69 89 - 63<br />

nachbarschaftsbuero@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

77 Bodelschwingh-Haus<br />

Schillerstraße 25<br />

80336 München<br />

Telefon: (089) 54 59 41 - 0<br />

Telefax: (089) 54 59 41 - 11<br />

bodelschwingh-haus@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

- Dezentrales Stationäres<br />

Wohnen<br />

Efeustraße 19<br />

80689 München<br />

Telefon: (089) 70 00 92 - 36<br />

Telefax: (089) 70 00 97 - 11<br />

kparinger@hilfswerkmuenchen.de<br />

78 Evangelische<br />

Straffälligenhilfe<br />

Schillerstraße 25<br />

80336 München<br />

Telefon: (089) 54 59 41 - 30<br />

Telefax: (089) 54 59 41 - 11<br />

straffaelligenhilfe@<br />

hilfswerk-muenchen.de<br />

79 Schuldner- und<br />

Insolvenzberatung<br />

Bad-Schachener-Straße 2b<br />

81671 München<br />

Telefon: (089) 18 90 47 - 660<br />

Telefax: (089) 18 90 47 - 661<br />

schuldnerberatung@hilfswerkmuenchen.de<br />

80 Mimikry (Beratung für<br />

Frauen in der Prostitution)<br />

Dreimühlenstraße 1<br />

80469 München<br />

Telefon: (089) 72 59 08 3<br />

Telefax: (089) 74 79 39 43<br />

mimikry@hilfswerkmuenchen.de<br />

- Marikas (Beratung für<br />

junge Stricher)<br />

Telefon: (089) 72 59 08 4<br />

Telefax: (089) 74 79 39 43<br />

marikas@hilfswerkmuenchen.de<br />

81 Stadtteilbüro Neuperlach<br />

Gerhart-Hauptmann-Ring 56<br />

81737 München<br />

Telefon: (089) 67 08 90 4<br />

Telefax: (089) 67 12 41<br />

stadtteilbuero-np@hilfswerkmuenchen.de<br />

82 Evangelische<br />

Bahnhofsmission<br />

Hauptbahnhof, Gleis 11<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 59 45 - 77 / 78<br />

Telefax: (089) 550 13 12<br />

evangelisch@bahnhofsmissionmuenchen.de<br />

83 Psychotherapeutische<br />

Fachambulanz für Sexualstraftäter<br />

Telefon: (089) 85 63 77 - 87<br />

Telefax: (089) 85 63 77 - 88<br />

ps-fachambulanz@hilfswerkmuenchen.de<br />

DIAKONIA DIENST-<br />

LEISTUNGSBETRIEBE<br />

gemeinnützige GMBH<br />

84 diakonia inhouse<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 14<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />

winkler@diakonia.de<br />

85 cantina diakonia<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 80<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />

cantina@diakonia.de<br />

86 dyn@com<br />

MEDIENDESIGN<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 38<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />

habersetzer@diakonia.de<br />

87 diakonia jobfitness,<br />

Personale Entwicklung<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 26<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />

jobfitness@diakonia.de<br />

bentele@diakonia.de<br />

88 Münchner Arbeitslosenzentrum<br />

(MALZ)<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 23 / 24<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />

malz@diakonia.de<br />

89 Integrationsberatungszentrum<br />

(IBZ) Mitte West<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 0<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />

potenziale@diakonia.de<br />

90 GebrauchtWarenhaus<br />

Landshuter Allee 38<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 18 91 480 - 15<br />

Telefax: (089) 18 91 480 - 49<br />

warenhaus@diakonia.de<br />

91 lebhaft <strong>–</strong><br />

Second Hand-lifestyle<br />

Schleißheimer Straße 81<br />

80797 München<br />

Telefon: (089) 52 03 58 - 95<br />

Telefax: (089) 52 03 58 - 96<br />

lebhaft@diakonia.de<br />

92 diakonia Westend<br />

- diakonia Malerfachbetrieb<br />

- TipTopBOX, Tonerkartuschenrecycling<br />

Gollierstraße 70/A<br />

80339 München<br />

Telefon: (089) 121 09 84 - 0<br />

Telefax: (089) 121 09 84 - 49<br />

westend@diakonia.de<br />

93 kleidsam -<br />

Second Hand für Frauen<br />

Blutenburgstraße 65<br />

80636 München<br />

Telefon: (089) 45 21 36 60<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />

kleidsam@diakonia.de<br />

94 kleidsam - Schneiderkunst<br />

im Gartenhaus<br />

Blutenburgstraße 65 / Rgb.<br />

80636 München<br />

Telefon: (089) 44 23 55 35<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />

kleidsam@diakonia.de<br />

95 kleidsam -<br />

Second Hand für Kinder<br />

Blutenburgstraße 112<br />

80636 München<br />

Telefon: (089) 45 21 36 - 60<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />

kleidsam@diakonia.de<br />

96 stoffwechsel -<br />

Second Hand für Frauen,<br />

Männer und Kinder<br />

Donnersbergerstraße 32<br />

80634 München<br />

Telefon: (089) 18 91 32 - 75<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />

stoffwechsel@diakonia.de<br />

97 diakonia WertStoff<br />

Landshuter Allee 38<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 28<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />

wertstoff@diakonia.de<br />

98 diakonia WertStoff #4<br />

Second Hand<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 70<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />

wertstoff4@diakonia.de<br />

99 Treffpunkt<br />

Walmdachhaus<br />

Theodor-Dombart-Straße 9<br />

80805 München<br />

Telefon: (089) 36 00 87 78<br />

Telefax: (089) 30 76 44 57<br />

walmdachhaus@diakonia.de<br />

100 diakonia Ebersberg<br />

Ignaz-Perner-Straße 17<br />

85560 Ebersberg<br />

Telefon: (0 80 92) 85 25 88 - 0<br />

Telefax: (0 80 92) 85 25 88 - 90<br />

ebersberg@diakonia.de<br />

Wünschen Sie weitere Informationen? Besuchen Sie uns doch im Internet: www.im-muenchen.de


Kultursensible Altenhilfe: Die Seniorenfreizeit in Prien am Chiemsee brachte<br />

Menschen unterschiedlicher Nationen zusammen.<br />

gendmigrationsdienst sowie der<br />

Fachdienst für ältere Migrantinnen<br />

und Migranten der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong><br />

München sind wichtige und unersetzliche<br />

Teile des bestehenden sozialen<br />

Netzwerkes im Münchener Raum.<br />

Rund 10.000 Zuwanderer haben<br />

im vergangenen Jahr unsere Beratung<br />

aufgesucht, rund 43 Prozent<br />

der Ratsuchenden leben seit 2006 in<br />

Deutschland. Zugenommen hat die<br />

Zahl der Hilfesuchenden zwischen<br />

18 und 40 Jahren aus außereuro -<br />

päischen Ländern.<br />

Das ist zurückzuführen auf die regelmäßige<br />

sozialpädagogische Begleitung<br />

in Zusammenhang mit den<br />

Sprach- und Integrationskursen für<br />

Frauen mit paralleler Kinderbetreuung,<br />

auf die Migrationsberatung in<br />

der Clearingstelle der Verbände im<br />

Kreisverwaltungsreferat sowie auf<br />

die sozialpädagogische Begleitung<br />

der Integrationssprachkurse für<br />

Neuzuwanderer.<br />

Als besonderes Projekt hat sich das<br />

„Giesinger LiteraturMenü“ etabliert:<br />

Hier geht es darum, generationsübergreifend<br />

zu kochen und zu essen;<br />

anschließend wird gelesen und<br />

erzählt. Dabei werden Kontakte geknüpft<br />

und Informationen ausgetauscht.<br />

Ziel ist es, deutsche und<br />

ausländische Familien zusammenzubringen.<br />

Auch die Kinder erhalten<br />

dabei spielerisch Einblick in andere<br />

Kulturen. Schwerpunktländer waren<br />

Russland, Thailand und Griechenland;<br />

für 2010 sind Türkei, Indien<br />

und Albanien geplant.<br />

Paraskevi Daki-Fleischmann<br />

Beruf & Bildung<br />

Die Kursangebote der Tochtergesellschaft „Beruf und Bildung“<br />

ermöglichen es Frauen, wieder ins Berufsleben einzusteigen.<br />

Beruf und Bildung verknüpfen<br />

Das Jubiläumsmotto der <strong>Innere</strong>n<br />

<strong>Mission</strong> „Menschen helfen <strong>–</strong> Netze<br />

knüpfen“ stand Pate bei der Eröffnungsfeier<br />

der Beruf und Bildung<br />

GmbH in den neuen Räumen in der<br />

Landsberger Straße 6. Mehr als 70<br />

Persönlichkeiten aus Kultur, Stadt,<br />

Kirche und griechischer Gemeinde<br />

waren gekommen; darunter auch<br />

der damalige Vorsitzende der SPD-<br />

Landtagsfraktion in Bayern, Franz<br />

Maget.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

engagierten sich in sechs Projekten<br />

und Angeboten für junge<br />

Flüchtlinge, Frauen in schweren Lebenslagen<br />

und Energieberatung für<br />

Haushalte mit geringem Einkommen.<br />

Das Projekt Kompass bietet<br />

griechischen Schülerinnen und<br />

Schülern die Möglichkeit, sich in Fragen<br />

der Berufsorientierung beraten<br />

zu lassen. Das Projekt Pixida ermöglicht<br />

einen Deutschkurs oder die<br />

Teilnahme an einem Bewerbungstraining.<br />

„Vielen Dank für die gute Motivation<br />

und die große Geduld mit<br />

uns“, sagte beispielsweise Elvira F.,<br />

die am Kurs Karla Start Basis teilgenommen<br />

hatte, als sie ihr Abschlusszertifikat<br />

in Händen hält. In diesem<br />

Kurs wurden 15 Frauen mit einem<br />

umfassenden Angebot auf ihren<br />

Wiedereinstieg in das Berufsleben<br />

vorbereitet. So wurden sie beispielsweise<br />

im Familien- und Konfliktmanagement<br />

stabilisiert; Beraterinnen<br />

stehen für Gespräche zur Verfügung.<br />

Der größte Erfolg und Ansporn für<br />

die Teilnehmerinnen war dabei die<br />

Stellenzusage an eine Kursteilnehmerin,<br />

dass sie sofort nach Ablauf<br />

des Kurses wieder in ihrem gelernten<br />

Beruf als Zahnarzthelferin arbeiten<br />

konnte.<br />

Die Energieberatung für Haushalte<br />

mit geringem Einkommen erreichte<br />

im Berichtsjahr mehr als 200<br />

Haushalte. Dank einer Spende der<br />

Stadtwerke München konnten 21<br />

Haushalte mit neuen energiesparenden<br />

Elektrogeräten ausgestattet werden.<br />

Wie sehr diese Spenden in einem<br />

Haushalt benötigt werden,<br />

zeigt das Beispiel von Zora S., einer<br />

alleinerziehenden, schwerbehinderten<br />

Frau mit drei Kindern im Alter<br />

von sieben, zwölf und 15 Jahren. Die<br />

Kühl-/ Gefrierkombination in ihrem<br />

Haushalt war etwa 20 Jahre alt und<br />

in einem dementsprechend äußerst<br />

schlechten Zustand. Zudem benötigte<br />

die Frau nach einer Operation<br />

an beiden Händen einen unterstützenden<br />

Reha-Aufenthalt.<br />

Die fehlenden finanziellen Mittel<br />

zur Kinderbetreuung, die die Krankenkasse<br />

nicht übernehmen wollte,<br />

erhielt Frau S. über Einzelfallhilfe<br />

vom Adventskalender der Süddeutschen<br />

Zeitung. Unsere Fachkräfte<br />

sind glücklich über die übergreifenden<br />

Hilfestellungen, die durch vielfältig<br />

geknüpfte Netze in unserer Arbeit<br />

entstanden sind.<br />

Manuela Eichermüller


Hilfe im Alter<br />

22<br />

Erfolge in schwierigem Umfeld<br />

Obwohl aufgrund der allseits bekannten demografischen Entwicklung<br />

das Dienstleistungsangebot Altenpflege auch auf die Zukunft gesehen ein<br />

sicherer Wachstumsmarkt sein wird, war das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

2009 ein in vielerlei Hinsicht schwieriges Jahr.<br />

Aufgrund eines gewaltigen Baubooms<br />

in den vergangenen Jahren<br />

gibt es derzeit nicht nur bundesweit,<br />

sondern auch im Großraum München<br />

ein Überangebot an stationären<br />

Pflegeplätzen. Manche Investoren<br />

haben sich bei neuen Vorhaben<br />

schlichtweg verrechnet; etliche Pflegeheime<br />

sind <strong>–</strong> verschärft durch die<br />

Finanzkrise <strong>–</strong> von Insolvenz bedroht.<br />

In dieser allgemein schwierigen<br />

Zeit waren die Angebote der Hilfe im<br />

Alter jedoch erfreulicherweise an fast<br />

allen Standorten sehr gut nachgefragt;<br />

unsere Belegung war insgesamt<br />

sehr hoch.<br />

Da wir aufgrund der Nachfragesituation<br />

in allen Häusern freigewordene<br />

Plätze gleichermaßen als<br />

Langzeit- und situative Kurzzeitpflegeplätze<br />

anbieten und auch weil viele<br />

unserer Bewohner aufgrund ihrer<br />

Mehrfacherkrankungen und schwerer<br />

Pflegebedürftigkeit schon nach<br />

kurzer Zeit wieder versterben, haben<br />

die Ein- und Auszüge in unseren<br />

Häusern in den vergangenen zwei<br />

Jahren sehr stark zugenommen. Gab<br />

es im Jahr 2007 insgesamt noch 478<br />

Heimaufnahmen bei 464 Entlassungen<br />

bzw. Sterbefällen, so waren es im<br />

Berichtsjahr bei 687 Heimaufnahmen<br />

bereits 666 Entlassungen oder<br />

Sterbefälle. Dies entspricht einer Steigerung<br />

von mehr als 40 Prozent bei<br />

nahezu gleich bleibendem Angebot.<br />

Dieser Sachverhalt steigert den<br />

Aufwand in allen Bereichen: Angefangen<br />

bei der Vielzahl individueller<br />

Aufnahmegespräche über die Zunahme<br />

der verwaltungstechnischen<br />

und pflegefachlichen Dokumentationen<br />

hat natürlich auch der pflegerische<br />

Mehraufwand zugenommen.<br />

Dadurch wird die Pflege bei unveränderten<br />

Rahmenbedingungen immer<br />

aufwändiger.<br />

Wir setzen weiter auf Qualität<br />

Auch im ambulanten Pflegebereich<br />

machte sich die Wirtschaftskrise<br />

bemerkbar: Immer häufiger übernehmen<br />

Angehörige pflegerische<br />

Leistungen und nicht unsere Fachdienste.<br />

Zudem erfolgt Pflege durch<br />

das Angebot von 24-Stunden-Betreuungen<br />

mit osteuropäischen Kräften<br />

teilweise in Form von Schwarzarbeit<br />

zu Dumpingpreisen. Ganz abgesehen<br />

davon, dass die Qualität der Versorgung<br />

bei der Suche nach einer<br />

möglichst kostengünstigen Lösung<br />

nicht immer im Vordergrund steht.<br />

Trotz oder gerade wegen dieser<br />

Entwicklungen und aufgrund unse-<br />

Trotz nach wie vor schwieriger<br />

Rahmenbedingungen geht es bei der<br />

Hilfe im Alter weiterhin bergauf.<br />

res diakonischen Selbstverständnisses<br />

setzen wir auf Qualität in der Pflege:<br />

Sie findet ihren Ausdruck in einem<br />

in vielerlei Hinsicht messbaren<br />

Dienstleistungsangebot. Dazu gehört<br />

eine EDV-gestützte gute Biografie -<br />

arbeit und Dokumentation sowie<br />

ein nachvollziehbares Risikomanagement.<br />

All dies findet seinen Ausdruck<br />

in einer hohen Zufriedenheit<br />

von Kunden und Mitarbeitenden.<br />

Aus diesem Grund betreiben wir<br />

auch aktives Qualitätsmanagement.<br />

Dabei überprüfen wir unsere Arbeit<br />

und unsere Strukturen in internen<br />

Audits und suchen ständig nach Verbesserungspotentialen.<br />

Da uns aber<br />

auch der Blick externer Experten<br />

sehr wichtig ist, haben wir unsere<br />

sieben stationären Einrichtungen<br />

und unsere Geschäftsstelle 2009 zum<br />

zweiten Mal einem Rezertifizierungs-<br />

Audit durch den TÜV Süd unterzogen.<br />

Das höchst erfreuliche Ergebnis:<br />

Alle Bereiche erfüllen die geforderte<br />

Norm DIN EN ISO 9001:2008 ohne<br />

jede Abweichung.<br />

Im Auditbericht, der auf unserer<br />

Homepage einsehbar ist, heißt es zusammenfassend:<br />

„Die Auditoren<br />

konnten sich erneut im gesamten<br />

Auditverlauf von der konsequenten<br />

Orientierung des Qualitätsmanagementsystems<br />

der Hilfe im Alter<br />

GmbH auf die kontinuierliche Verbesserung<br />

der Prozessabläufe in der<br />

Dienstleistungserbringung überzeugen.<br />

Dies war auf allen Ebenen <strong>–</strong> von


der zentralen Steuerung aus dem Geschäftsbereich<br />

bis hin zu sämtlichen<br />

Funktionsbereichen der einzelnen<br />

Einrichtungen <strong>–</strong> deutlich spürbar.<br />

Dabei spielt die permanente Optimierung<br />

der Prozesse auf die Wünsche,<br />

Erwartung bzw. Anforderungen<br />

der Bewohner eine wichtige Rolle“.<br />

Diese Kundenzufriedenheit als<br />

wichtigstes Ziel unserer Arbeit gilt es<br />

immer wieder selbstkritisch zu hinterfragen.<br />

So wird unsere breit angelegte<br />

Bewohnerbefragung, die auch<br />

2009 wieder erfolgte <strong>–</strong> und Rücklaufquoten<br />

von mehr als 50 Prozent<br />

er brachte <strong>–</strong>, sehr gut als Meinungsplattform<br />

akzeptiert. Drei we sent -<br />

liche Kennzahlen ergeben sich aus<br />

einem funktionierenden Beschwerdemanagement,<br />

aus dem Wohlfühlfaktor<br />

in den Häusern und der Frage<br />

nach einer Weiterempfehlung unserer<br />

Einrichtungen. Die hierfür über<br />

alle Pflegebereiche unserer Häuser<br />

zusammengefassten Ergebnisse ergeben<br />

das in den Grafiken auf dieser<br />

und der nächsten Seite dargestellte<br />

Bild.<br />

Selbstverständlich werden auch<br />

viele andere Bereiche <strong>–</strong> wie die Zufriedenheit<br />

mit der Zimmerreinigung,<br />

dem Essen oder dem Beschäftigungsangebot<br />

<strong>–</strong> abgefragt. Die Ergebnisse<br />

werden nach möglichen Verbesserungspotentialen<br />

ausgewertet und<br />

mit Zielen und Maßnahmen versehen.<br />

Unsere Mitarbeiterschaft ist<br />

dann verantwortlich, um diese qualitativ<br />

hochwertige Leistung zu erbringen.<br />

Auch zu diesem Bereich haben<br />

wir, wie die folgenden Statistiken zei-<br />

trifft nicht zu: 3,3%<br />

trifft überwiegend<br />

zu: 2,9%<br />

trifft nicht zu: 0,0%<br />

trifft überwiegend<br />

zu: 7,8%<br />

23<br />

Ist Ihnen bekannt, wo Sie Wünsche<br />

und Beschwerden äußern können?<br />

keine Angaben 12,1%<br />

trifft zu: 47,5%<br />

keine Angaben 14,2%<br />

trifft zu: 46,7%<br />

Hilfe im Alter<br />

Massage macht Mitarbeiterinnen<br />

munter: Für ein Entgelt von zwei<br />

Euro konnten sich Mitarbeitende im<br />

im Eichenauer Pflegezentrum von<br />

Physiotherapeut Michael Wiesdorf<br />

während der Arbeitszeit 20 Minuten<br />

lang massieren lassen.<br />

trifft vollkommen<br />

zu: 34,2%<br />

Fühlen Sie sich in unserer Einrichtung wohl?<br />

trifft nicht zu: 0,4%<br />

trifft überwiegend zu: 3,8%<br />

trifft zu: 41,2%<br />

Würden Sie unsere Einrichtung<br />

weiterempfehlen?<br />

keine Angaben<br />

6,3%<br />

trifft vollkommen<br />

zu: 31,3%<br />

trifft vollkommen<br />

zu: 48,3%


Hilfe im Alter<br />

befriedigend:<br />

11,7%<br />

befriedigend:<br />

9,6%<br />

103 Jahre alt und fit wie<br />

ein Turnschuh: Gertrude<br />

Zapf, die seit mehr als<br />

einem Jahr im Evangelischen<br />

Pflegeheim in Ebenhausen<br />

wohnt, ist regelmäßiger<br />

Gast im hauseigenen<br />

Fitness-Studio.<br />

schlecht: 0,0%<br />

schlecht: 0,8%<br />

keine Angaben<br />

8,3%<br />

24<br />

Wie beurteilen Sie unsere<br />

pflegerische Leistung?<br />

keine Angaben<br />

9,6%<br />

gut: 50,0%<br />

gut: 46,7%<br />

sehr gut: 30,0%<br />

Wie beurteilen Sie das Bemühen unseres Personals,<br />

Ihre persönlichen Wünsche zu erfüllen?<br />

Wie hilfsbereit und höflich ist unser<br />

Pflegepersonal?<br />

befriedigend: 5,8%<br />

gut: 40,8%<br />

schlecht:<br />

0,0%<br />

sehr gut: 33,3%<br />

keine Angaben 2,1%<br />

sehr gut: 51,3%<br />

gen, die Zufriedenheit unserer Kunden<br />

mit den erbrachten Dienstleistungen<br />

abgefragt.<br />

Des Weiteren haben wir im Bereich<br />

der Pflege eine Vielzahl von Fragen<br />

gestellt: Wie ist die Reaktionszeit<br />

auf die Klingel? Wahrt das Personal<br />

die Intimsphäre? Bemüht sich das<br />

Personal, persönliche Sicherheit zu<br />

vermitteln? Alle Ergebnisse wurden in<br />

unseren Einrichtungen veröffentlicht<br />

und bei Angehörigenabenden und in<br />

den Hauszeitungen thematisiert.<br />

Die fachliche Qualität der Mitarbeitenden<br />

hängt neben der positiven<br />

inneren Einstellung zum Beruf auch<br />

von einer guten Ausbildung ab. Deswegen<br />

war es für uns erfreulich und<br />

wichtig, dass wir unsere Evangelische<br />

PflegeAkademie 2009 erstmalig<br />

nach der DIN EN-ISO-Norm<br />

9001:2008 zertifizieren konnten. Darüber<br />

hinaus konnte mit der Anerkennungs-<br />

und Zulassungsverordnung<br />

„AZWV“ die Grundlage dafür<br />

geschaffen werden, dass die Angebote<br />

der PflegeAkademie künftig auch<br />

für die von der Bundesagentur für<br />

Arbeit geförderten Bewerber mit Bildungsgutscheinen<br />

gelten.<br />

<strong>Kooperation</strong> mit der Katholischen<br />

Stiftungsfachhochschule<br />

Obwohl das Bundesprojekt „Integrierte<br />

Pflegeausbildung“ beendet ist,<br />

konnten zum 1. September 2009 wieder<br />

drei neue Klassen beginnen.<br />

Ebenfalls erfreulich ist in diesem Zusammenhang<br />

die Ausweitung unseres<br />

Angebots in <strong>Kooperation</strong> mit der


Katholischen Stiftungsfachhochschule<br />

in München auf den „ausbildungsintegrierenden<br />

Bachelorstudiengang“<br />

für Pflegemanagement, den derzeit<br />

sieben Schüler wahrnehmen.<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

von Pflegekräften ist in Zeiten eines<br />

sich immer mehr verschärfenden<br />

Pflegenotstandes ein wichtiges Gebot.<br />

Wir bieten deshalb derzeit 30<br />

Ausbildungsplätze für Pflegefachkräfte<br />

in unseren Einrichtungen an<br />

und betreiben intensiv interne Personalentwicklung.<br />

Leider gab es auch 2009 trotz vielerlei<br />

Bekundungen der Politik keine<br />

positiven Änderungen der Rahmenbedingungen.<br />

Ambulante Dienste<br />

beteiligen sich aufgrund schwieriger<br />

Finanzierungsmöglichkeiten nach<br />

wie vor kaum an der Altenpflegeausbildung.<br />

Da auch im stationären<br />

Pflegebereich beispielsweise die geforderten<br />

Praxisanleitungen noch<br />

immer nicht finanziert werden, bilden<br />

gerade private Träger leider zu<br />

wenig Nachwuchs aus.<br />

Unveränderte Bedingungen<br />

Obwohl die Ergebnisse der ja<br />

auch bei uns modellhaft durchgeführten<br />

integrierten Pflegeausbildung<br />

für Alten- und Krankenpflege<br />

hervorragend waren, lässt die Politik<br />

weiterhin auf das Angebot einer integrierten<br />

Pflegeausbildung mit generalistischer<br />

Ausrichtung auf sich<br />

warten: Ein bundeseinheitliches Pflegeausbildungsgesetz<br />

gibt es bislang<br />

leider immer noch nicht.<br />

Das neue „Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz“<br />

(WBVG) mit<br />

dem Ziel, einen besseren Verbraucherschutz<br />

bei Abschluss eines Heimund<br />

Pflegevertrages zu erreichen,<br />

führt dagegen nur zu mehr Verwirrung<br />

bei den Kunden: In Zeiten, in<br />

denen alle von Entbürokratisierung<br />

reden, kann diese Informationsfülle<br />

meist gar nicht mehr bewältigt werden.<br />

Ein längst überfälliger, neu definierter<br />

Pflegebedürftigkeitsbegriff,<br />

mit dem der Hilfebedarf insbesondere<br />

von Demenzkranken besser erfasst<br />

werden kann, liegt zwar mittlerweile<br />

vor. Aber der daraus resultierende finanzielle<br />

Mehraufwand verhindert<br />

dessen Einführung.<br />

Diskussion um Heim-Benotung<br />

Viel Stoff lieferte im vergangenen<br />

Jahr die Diskussion um die geplante<br />

Veröffentlichung von MDK-Qualitätsberichten<br />

auf der Grundlage<br />

einer Benotungsskala sowie die Veröffentlichung<br />

der Heimaufsichtsberichte.<br />

Wir sehen diese Diskussion gelassen<br />

und weisen schon seit langer<br />

Zeit auf unserer Internetplattform<br />

darauf hin, dass sämtliche Berichte<br />

in den Einrichtungen eingesehen<br />

werden können.<br />

Bei der Kompliziertheit der Berichte<br />

und der erklärungsbedürftigen<br />

Aussagen halten wir dieses Vorgehen<br />

derzeit für den richtigen Weg. Da wir<br />

ein sehr breit gefächertes und vernetztes<br />

Altenhilfeangebot vorhalten,<br />

wollen wir mit den Kassen für unsere<br />

Standorte übergreifende Versorgungsverträge<br />

abschließen.<br />

25<br />

Hilfe im Alter<br />

Je nach Bedarf der hilfebedürftigen<br />

Menschen in unserem Umfeld<br />

können wir ambulante oder stationäre<br />

Leistungen durchlässig und<br />

durchgängig erbringen, ohne immer<br />

von wirtschaftlichen, personell und<br />

organisatorisch getrennten Einheiten<br />

ausgehen zu müssen. Hier könnten<br />

durch Synergieeffekte größere<br />

Einheiten gebildet werden, was sowohl<br />

Ressourcen freisetzen als auch<br />

individuellere Angebote ermöglichen<br />

würde.<br />

Mit der Zielsetzung, Netzwerke<br />

und durchlässige Angebote <strong>–</strong> angefangen<br />

von niederschwelliger Betreuungsarbeit<br />

bis hin zur Sterbe -<br />

begleitung <strong>–</strong> bieten zu können,<br />

betreiben wir unsere weiteren Entwicklungen.<br />

Dabei sind Kontakte zu<br />

Kirchengemeinden ebenso wichtig<br />

wie eine <strong>Vernetzung</strong> und <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

unserer vielfältigen Angebote<br />

von Stadtteilarbeit und Beratungsstellen<br />

über Migrantenarbeit<br />

und Ausbildung von ehrenamtlichen<br />

Helfern.<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

Ein entscheidender und wichtiger<br />

Qualitätsfaktor ist das Engagement<br />

von mehr als 400 Ehrenamtlichen<br />

im Bereich der Hilfe im Alter GmbH.<br />

Diese engagierten Menschen sind eine<br />

große Bereicherung für die von<br />

uns betreuten Menschen. Andererseits<br />

bedeutet das für uns, dass wir<br />

auch ihre Anliegen und Wünsche<br />

berücksichtigen müssen <strong>–</strong> was wir<br />

natürlich sehr gerne tun.


Hilfe im Alter<br />

Ein weiterer positiver Aspekt sind<br />

die seit Januar 2009 möglichen Zuschläge<br />

für Personen mit erheblich<br />

eingeschränkter Alltagskompetenz<br />

nach Paragraph 87b (SGB XI), von<br />

denen zurzeit rund 300 berechtigte<br />

Bewohner durch den Einsatz von etwa<br />

20 zusätzlichen Betreuungskräften<br />

auf elf Planstellen von Betreuungsleistungen<br />

profitieren.<br />

Da das Risiko, an einer Demenz<br />

zu erkranken, sehr stark vom Alter<br />

abhängig ist, und wir in einer Gesellschaft<br />

leben, in der die Menschen<br />

immer älter werden, war die Ausweitung<br />

unserer Arbeit in diesem Bereich<br />

durch den Baubeginn am<br />

„Sonnenhof“ in Ebenhausen eine<br />

logische Konsequenz auf diese<br />

Anforderungen. Im „Sonnenhof“<br />

entstehen in einer modellhaften Einrichtung<br />

48 Plätze für demenzkranke<br />

Bewohner.<br />

Neue Herausforderungen<br />

Auch die von uns positiv beschiedene<br />

Anfrage des Diakonievereins<br />

Neubiberg-Ottobrunn-Höhenkirchen<br />

bezüglich einer Geschäftsbesorgung<br />

mit darauf folgendem Betriebsübergang<br />

an die Hilfe im Alter zeigt<br />

ebenso wie die begonnene Planung<br />

des „Isarparks“, einer größeren Altenhilfeeinrichtung<br />

in München, die<br />

Wachstumstendenzen des Unternehmens.<br />

Künftig wird es neben den vielen<br />

genannten Punkten wichtig sein,<br />

unser diakonisches Profil, das uns<br />

von anderen Anbietern unterscheidet,<br />

weiterzuentwickeln.<br />

26<br />

Unsere Bemühungen in diesem<br />

Bereich wurden in dem Auditbericht<br />

wie folgt kommentiert: „Als herausragende<br />

Entwicklung seit dem letzten<br />

Überwachungs-Audit ist die<br />

Realisierung einer Ethikberatung<br />

und die Installation eines übergreifenden<br />

Ethikbeirates im Projektkontext<br />

‚ethische Entscheidungskultur<br />

am Lebensende’ in der Hilfe im Alter<br />

GmbH anzuführen. Durch die Implementierung<br />

einer praktizierten<br />

Kultur der Sterbebegleitung, die Benennung<br />

einrichtungsspezifischer<br />

Hospizbeauftragter als ‚Anlaufstelle’,<br />

die Schaffung von Beratungsmöglichkeiten<br />

in ethisch schwierigen<br />

Fragestellungen und entsprechende<br />

fachspezifische Schulungen zu diesem<br />

Thema ist die praktische Anwendung<br />

in allen Einrichtungen der Hilfe<br />

im Alter nachvollziehbar gelungen<br />

und belegt eindrucksvoll die Ausrichtung<br />

der Qualitätspolitik zur ‚Hilfe<br />

im Leben’.“<br />

Die 82-jährige Inge Jens, Frau des<br />

Tübinger Rhetorikprofessors Walther<br />

Jens, der früher vehement für die Legalisierung<br />

der aktiven Sterbehilfe<br />

eingetreten war, berichtete im Sommer<br />

öffentlich sehr ausführlich darüber,<br />

wie sich die Demenzerkrankung<br />

bei ihrem Mann auswirkt. Er könne<br />

nur noch wenige Worte sprechen.<br />

Oft habe er aber gesagt: „Ich will<br />

nicht sterben“, einmal sogar „nicht<br />

totmachen, bitte nicht totmachen“.<br />

Für sie ergibt sich daraus: „Ich bin<br />

mir nach vielen qualvollen Überlegungen<br />

absolut sicher, dass mich<br />

mein Mann jetzt nicht um Sterbehilfe,<br />

sondern um Lebenshilfe bittet.“<br />

Dieses Ziel, Lebenshilfe anzubieten,<br />

gilt es auch 2010 konsequent im<br />

Auge zu behalten. Über weitere<br />

Schwerpunkte unserer Arbeit berichten<br />

die folgenden Texte.<br />

Gerhard Prölß,<br />

Geschäftsführer Hilfe im Alter<br />

Erster Ethikbeirat in<br />

Bayern gegründet<br />

Die Berufung und Gründung des<br />

bayernweit ersten Ethikbeirats eines<br />

Trägers der Altenhilfe am 29. Oktober<br />

markiert einen großen Schritt<br />

nach vorn für die Pflegeheime der<br />

Hilfe im Alter. Mit dem neuen Gremium<br />

verfügt nun der gesamte Träger<br />

über ein wirkungsvolles Instrument,<br />

das den Einrichtungen und<br />

den dort lebenden Bewohnern unmittelbar<br />

zugute kommt.<br />

Der Gründung des Ethikbeirats<br />

war das Projekt „Ethische Entscheidungskultur<br />

am Lebensende“ vor -<br />

ausgegangen. Unter fachkundiger<br />

Beratung des Wiener Ethikspezialisten<br />

und Organisationsberaters Stefan<br />

Dinges konnte das Projekt in Abstimmung<br />

mit allen Beteiligten zügig<br />

umgesetzt werden. Die Robert<br />

Bosch Stiftung hatte dies durch eine<br />

großzügige Projektförderung möglich<br />

gemacht.<br />

Am Beginn stand die Analyse ethischer<br />

Strukturen sowie die Erkundung<br />

ethisch relevanter Themen in<br />

den Einrichtungen. Parallel dazu<br />

wurden in moderierten Fallbesprechungen<br />

Konflikte und kritische Situationen<br />

aus dem Alltag bearbeitet.<br />

Hier standen Mitarbeitende zur Verfügung,<br />

die über eine entsprechende<br />

Moderationskompetenz verfügten.


Künftig werden sie <strong>–</strong> unterstützt vom<br />

Projektleiter <strong>–</strong> zunehmend in Eigeninitiative<br />

solche Gespräche in den<br />

einzelnen Heimen moderieren.<br />

Neben dieser Arbeit in den Häusern<br />

war es der Geschäftsleitung<br />

wichtig, ein Gremium zu installieren,<br />

das sich kontinuierlich mit neuen<br />

Problemen und wiederkehrenden<br />

Fragen befasst. Der Ethikbeirat kann<br />

zwar auch selbst durch Moderation<br />

und Intervention vor Ort in schwierigen<br />

Situationen helfen. Primär soll er<br />

aber Einrichtungen beraten und<br />

wichtige Themen aufgreifen oder<br />

Leitlinien erarbeiten. Für diesen<br />

Ethikbeirat wurden zwölf Mitarbeitende<br />

der Hilfe im Alter sowie sechs<br />

externe Experten gewonnen. Zu diesen<br />

gehören beispielsweise die<br />

Münchner Stadtdekanin, die Leiterin<br />

der Christophorus Hospiz- und Palliativakademie,<br />

ein Hospizsozialarbeiter<br />

und Theologe des Christophorus<br />

Hospiz Vereins, ein Hausarzt, ein<br />

Rechtsanwalt sowie ein Seelsorger einer<br />

Palliativstation. Der Beirat wird<br />

dreimal jährlich tagen; er hat die inhaltliche<br />

Arbeit im Februar 2010<br />

aufgenommen.<br />

Darüber hinaus hat die Fachstelle<br />

auch am ursprünglichen Thema unserer<br />

Hospizkultur und Palliativversorgung<br />

weitergearbeitet. Im Rahmen<br />

des Projekts „Leben bis zuletzt“<br />

konnte in den Einrichtungen in Eichenau<br />

und Planegg die Implementierungsphase<br />

abgeschlossen werden.<br />

Eine Gruppe von hausinternen<br />

Hospizbeauftragten wurde installiert<br />

und wird künftig zusammen mit<br />

theologischer Begleitung Fragen der<br />

Betreuung von Bewohnern und Angehörigen<br />

in der letzten Lebensphase<br />

im Blick behalten.<br />

Damit ist dieses wichtige Thema in<br />

die alltägliche Arbeit übergegangen<br />

und trägt zum guten Ruf der Pflege<br />

in den Heimen der Hilfe im Alter<br />

wesentlich bei. Frank Kittelberger<br />

ASZ: Alle Sind Zufrieden!<br />

Seit 1979 ist das erste Münchner Alten-<br />

und Servicezentrum ein lebendiger<br />

Ort der Begegnung und Beratung<br />

für ältere Menschen in Haidhausen.<br />

Für viele Haidhauser Bürgerinnen<br />

und Bürger ist das wegen seines<br />

Aussehens liebevoll genannte<br />

„Hexnhäusl“ ein nicht mehr wegzu-<br />

Unser Angebot der stationären Altenhilfe im Gesamtüberblick (Hilfe im Alter GmbH) Stand: 31. 12. 2009<br />

Vollstationäre Beschützende Pflegewohnen Kurzzeitpflege Tagespflege Gesamt<br />

Vorjahr: 902 Plätze Pflege vollstat. Pflege im Altenheim<br />

APH Ebenhausen 100 44 144<br />

APH Dachau 100 45 145<br />

Pflegezentrum Eichenau 120 28 22 16 186<br />

APH L.-Henninger-Haus, München 120 24 14 15 173<br />

APH Grafenaschau 46 46<br />

APH Planegg 123 35 158<br />

APH Ebersberg 35 15 50<br />

Gesamtsumme 598 89 170 30 15 902<br />

prozentualer Anteil 66,30% 9,87% 18,85% 3,32% 1,66% 100,00%<br />

27<br />

Hilfe im Alter<br />

Das Alten- und Servicezentrum<br />

Haidhausen feierte sein 30-jähriges<br />

Bestehen. Es war seinerzeit die erste<br />

Einrichtung dieser Art in ganz<br />

München.<br />

denkender Bestandteil ihres Alltags.<br />

Jedes Quartal erscheint ein Programmheft<br />

mit vielfältigen Kursund<br />

Veranstaltungsangeboten des<br />

Alten- und Servicezentrums (ASZ).<br />

Bei Sprachkursen über Computerschulung<br />

bis zu Qi Gong begegnen<br />

sich hier Personen im Alter zwischen<br />

55 und 93 Jahren. Ausflüge, Führungen,<br />

Kino, Feste und Vorträge runden<br />

das Angebot ab.<br />

Das Haus ist offen für alle Menschen,<br />

unabhängig von Nationalität,<br />

Religion oder Neigung. Interkulturalität<br />

wird groß geschrieben. Seit<br />

diesem Jahr lernen türkische Seniorinnen<br />

schreiben, lesen und die deutsche<br />

Sprache. In der arabischen<br />

Frauengruppe oder der Gruppe für<br />

Senioren aus dem ehemaligen Jugoslawien<br />

treffen sich Gleichgesinnte<br />

zu Vorträgen, gemeinsamen Festen<br />

und um sich auszutauschen.<br />

Neben den Gruppen- und Kursangeboten<br />

und der Beratung ist ein<br />

dritter Schwerpunkt der ASZ-Arbeit<br />

die Förderung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements. Ein Team von derzeit<br />

20 ehrenamtlichen Helferinnen und<br />

Helfern, die oft selbst schon Rentner<br />

sind, engagiert sich im<br />

Haus, hilft bei Veranstaltungen,<br />

beim Versand<br />

und der Verteilung<br />

des Programmheftes,<br />

kümmert sich um<br />

die Grünpflanzen; einige<br />

von ihnen leiten<br />

auch eigene Gruppen<br />

und Kurse.<br />

Eine weitere Gruppe<br />

von Ehrenamtlichen<br />

engagiert sich bei hilfe-


Hilfe im Alter<br />

Zufriedene Gesichter:<br />

Insgesamt 55 Schülerinnen<br />

und Schüler der Evange -<br />

lischen PflegeAkademie<br />

bekamen bei einer Feier in<br />

Eichenau ihre Zeugnisse<br />

überreicht.<br />

bedürftigen Menschen im Stadtteil.<br />

Mit Besuchen, Spaziergängen, Gesprächen<br />

und kleinen Hilfen sind sie<br />

wichtige Bezugspersonen für ältere<br />

Mitbürger, die aufgrund gesundheitlicher<br />

Einschränkungen nicht mehr<br />

ins ASZ kommen können.<br />

Das Konzept der Alten- und Servicezentren<br />

ist einmalig in Deutschland<br />

und dient mittlerweile vielen<br />

anderen Städten als Vorbild für ihr<br />

eigenes Tun. Im Rahmen einer Aktionswoche<br />

im Oktober feierten alle<br />

ASZ das 30-jährige Bestehen der<br />

ASZ-Idee. Ein besonderes Highlight<br />

war ein Stabpuppentheater der Kinder<br />

des benachbarten Kinderhortes<br />

in der Preysingstraße. Sie gaben der<br />

Abkürzung ASZ kurzerhand die Bedeutung<br />

„Alle Sind Zufrieden!“<br />

Anna Grieshammer<br />

Pflege professionalisieren<br />

Die Berufsfachschule für Altenpflege<br />

der Evangelischen PflegeAkademie<br />

hat bereits in den vergangenen Jahren<br />

gezeigt, dass sie sich der Weiterentwicklung<br />

der beruflichen Pflege<br />

verpflichtet fühlt.<br />

Im Rahmen des Bundesmodellprojektes<br />

„Pflegeausbildung in Bewegung“<br />

und der bayerischen Schulversuche<br />

ist sie mit ihrem <strong>Kooperation</strong>spartner,<br />

der zum Diakoniewerk<br />

Martha-Maria gehörenden Berufsfachschule<br />

für Krankenpflege in<br />

Nürnberg, seit 2004 an der Zusammenführung<br />

der Alten-, Gesundheits-<br />

und Krankenpflegeausbildung<br />

aktiv beteiligt. Der letzte Ausbildungsgang<br />

der Integrativen Pflegeausbildung<br />

wird im Februar 2012<br />

abschließen.<br />

28<br />

Die Integrative Ausbildung ist als<br />

eine Antwort auf die demographischen<br />

Veränderungen der Gesellschaft<br />

zu verstehen. Unsere Erfahrungen<br />

haben gezeigt, dass die jeweiligen<br />

Stärken der Altenpflege sowie der<br />

Gesundheits- und Krankenpflege sich<br />

bestens ergänzen. Zum einen besteht<br />

die Möglichkeit, die Vielfalt pflegetechnischen<br />

Handelns in <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

mit Ärzten zu erlernen. Zum<br />

anderen gelingt es, Altenpflege als<br />

komplexes Geschehen zu verstehen:<br />

Hierzu gehören Pflegekonzepte wie<br />

Kinaesthetics, basale Stimulation,<br />

Validation und palliative care, die<br />

die individuelle Lebenssituation und<br />

-geschichte alter Menschen zentral<br />

berücksichtigen.<br />

Schüler der Integrativen Pflegeausbildung<br />

berichten immer wieder, dass<br />

die Tätigkeit in der Altenpflege ihnen<br />

weitaus mehr Möglichkeiten gibt, Beziehungen<br />

aufzubauen und Pflegeprozesse<br />

über einen längeren Zeitraum<br />

zu gestalten als in der Krankenpflege.<br />

Mit der Integrativen Pflegeausbildung<br />

will die Evangelische PflegeAkademie<br />

auch künftig kompetente<br />

Fachkräfte schulen, die dringender<br />

denn je gebraucht werden.<br />

Sie setzt deshalb ein Zeichen für<br />

das hohe Anforderungsprofil der Altenpflege<br />

und will Tendenzen der<br />

De-Qualifizierung des Arbeitsfeldes<br />

entgegenwirken. Deshalb ist es unerlässlich,<br />

den beginnenden Professionalisierungsprozess<br />

fortzuführen.<br />

Nachdem sich die ursprüngliche <strong>Kooperation</strong><br />

mit der Evangelischen<br />

Fachhochschule in Nürnberg aufgrund<br />

der Entfernung als nicht prak-<br />

tikabel erwies, entwickelten wir mit<br />

der Katholischen Fachhochschule in<br />

München sowie zwei weiteren Altenpflegeschulen<br />

und zwei Krankenpflegeschulen<br />

die Grundlagen für einen<br />

dualen Studiengang Pflege. Im<br />

September 2009 begannen bei uns<br />

nun erstmals sieben „Schülerstudenten“<br />

mit ihrer Ausbildung.<br />

Dieser duale Studiengang, der ein<br />

akademisches Studium mit der beruflichen<br />

Ausbildung in einem Pflegeberuf<br />

verbindet, führt in viereinhalb<br />

Jahren zu zwei Abschlüssen: einem<br />

akademischen, dem Bachelor<br />

of Science in Nursing (BA ScN), und<br />

einem beruflichen Abschluss als<br />

staatlich examinierter Altenpfleger.<br />

Interessenten müssen Fachhochschulreife<br />

oder Abitur haben und einen<br />

Ausbildungsplatz an einer Berufsfachschule<br />

<strong>–</strong> wie etwa der Evangelischen<br />

PflegeAkademie <strong>–</strong> nachweisen.<br />

Nach Abschluss ihrer Ausbildung<br />

sind sie für die Pflege alter<br />

Menschen mit all ihrer Komplexität<br />

optimal gerüstet. Lisa Hirdes<br />

Beschützende Pflege im<br />

Sonnenhof in Ebenhausen<br />

Das Demenzzentrum „Sonnenhof“<br />

ist eine Erweiterung des bestehenden,<br />

differenzierten und vernetzten<br />

Pflege- und Betreuungsangebotes<br />

des Evangelischen Alten- und Pflegeheims<br />

Ebenhausen.<br />

Im so genannten „beschützenden<br />

Bereich“ entstehen 48 Plätze (40 Einzelzimmer<br />

und vier Doppelzimmer)<br />

für Menschen, die pflegebedürftig<br />

sind und ein gerontopsychiatrisches<br />

bzw. dementielles Krankheitsbild<br />

aufweisen.


Nur wenig mehr als ein halbes Jahr verstrich zwischen dem ersten Spatenstich<br />

für das neue Demenzzentrum „Sonnenhof“ in Ebenhausen im August, der<br />

feierlichen Grundsteinlegung und dem Richtfest im Januar.<br />

Für die Aufnahme ist ein Unterbringungsbeschluss<br />

des Vormundschaftsgerichtes<br />

notwendig.<br />

Wir wollen Personen mit diesem<br />

Krankheitsbild in der Einrichtung ein<br />

Zuhause bieten, in dem sie sich so<br />

frei wie irgend möglich bewegen<br />

können. Räumlich gleichen die Appartements<br />

dem herkömmlichen stationären<br />

Pflegebereich.<br />

Wichtig ist es, die Gestaltung der<br />

Privaträume so vorzunehmen, dass<br />

sich die Bewohner trotz kognitiver<br />

Defizite zurechtfinden können. Deshalb<br />

ist es elementar, die Lebenswelt<br />

im Haus einfach und verständlich zu<br />

strukturieren.<br />

Dies gelingt <strong>–</strong> übrigens bayernweit<br />

modellhaft <strong>–</strong> durch den Bau eines<br />

Laufganges, mit dem die beiden<br />

29<br />

Hilfe im Alter<br />

Stockwerke des Gebäudes stufenlos<br />

verbunden sind. Im <strong>Innere</strong>n des<br />

Hauses haben alle Bewohner Zugang<br />

zu einer geschlossenen Gartenanlage.<br />

In beiden Stockwerken werden<br />

zentrale Marktplatzsituationen<br />

als allgemeine Treffpunkte geschaffen;<br />

zudem gibt es kleinere Therapieräume<br />

für Gruppenarbeiten.<br />

Die Versorgung orientiert sich am<br />

individuellen Hilfebedarf der jeweiligen<br />

Bewohner und an den noch vorhandenen<br />

Potentialen. Hierzu liegt<br />

ein Schwerpunkt auf der Ermittlung<br />

und Förderung der individuellen psychischen,<br />

sozialen und geistigen Bedürfnisse.<br />

Besonders relevant für diese<br />

Arbeit ist eine umfassende Biographiearbeit<br />

und die enge <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

mit den Angehörigen, sei es in<br />

individualisierten Einzelgesprächen,<br />

sei es bei organisierten Angehörigenabenden.<br />

Auch wenn es sich um eine beschützende<br />

Station handelt, ist es<br />

uns wichtig, den Bewohnern in Begleitung<br />

Besuche unserer Cafeteria<br />

oder der Außenanlagen zu ermöglichen.<br />

Auch gemischte Gruppen im<br />

Bereich unserer bereits vorhandenen<br />

Beschäftigungstherapie werden den<br />

beschützenden Rahmen auflockern.<br />

Hier spielen auch ehrenamtliche<br />

Helfer eine tragende Rolle, die sich<br />

als Begleitpersonen den Bewohnern<br />

zuwenden sollen. Allgemein gilt,<br />

dass sich sämtliche Arbeitsabläufe<br />

im Sonnenhof an den Bedürfnissen<br />

der Bewohner orientieren.<br />

Die medizinische Versorgung in<br />

diesem Bereich stellen niedergelassene<br />

Ärzte in <strong>Zusammenarbeit</strong> mit<br />

Fachärzten mit gerontopsychiatrischer<br />

Ausbildung sicher. Entsprechend<br />

den gesetzlichen Vorgaben<br />

und Rahmenbedingungen entstehen<br />

je nach Pflegebedürftigkeit der zukünftigen<br />

Bewohnerschaft dauerhaft<br />

etwa 25 Planstellen vorrangig für<br />

Pflegekräfte.<br />

Auch ökologisch ist der Sonnenhof<br />

auf dem neuesten Stand: Das Gebäude<br />

ist als Niedrigenergiehaus konzipiert.<br />

Ein Mini-Blockheizkraftwerk<br />

sowie ein Holzpellets-Heizkessel sorgen<br />

umweltverträglich für Strom und<br />

Wärme. Die Baukosten des Demenzzentrums<br />

belaufen sich auf rund 4,1<br />

Millionen Euro. Ulrike Prölß


diakonia<br />

30<br />

Ein Sprung in die Zukunft<br />

Ein Blick auf die blanken Zahlen könnte den Eindruck erwecken, die diakonia<br />

habe 2009 ein Jahr der Stagnation erlebt: Zum ersten Mal seit der<br />

Betriebsgründung vor 14 Jahren ist die Anzahl der Beschäftigten nicht gestiegen,<br />

sondern nahezu konstant geblieben. Aber dieser Eindruck<br />

täuscht. Die diakonia ist auch 2009 gewachsen, und zwar qualitativ an<br />

Struktur und Organisation.<br />

Drei Jahre intensiver Vorbereitung<br />

hat es gebraucht, um die auf viele<br />

Orte verteilten Betriebe der diakonia<br />

zusammenzuführen. Nun sind in<br />

dem neuen Gebäude in der Seidlstraße<br />

für Qualifizierungsangebote, Leitung<br />

und Administration geeignete<br />

Räume entstanden, die die immer<br />

komplexer werdende Arbeit auch in<br />

Zukunft ermöglichen. Zudem hat die<br />

diakonia nach dreijähriger Vorbereitung<br />

ein Qualitätsmanagementsystem<br />

eingeführt; alle Abläufe und Angebote<br />

sind extern auf Herz und<br />

Nieren geprüft worden und jetzt offiziell<br />

zertifiziert. Die Verleihung des<br />

ersten Hygienepreises für diakonia-<br />

InHouse und das Erscheinen des<br />

Standardwerks „Bewirtschaftung von<br />

Kindertagesstätten“ sind darüber hinaus<br />

Ausdruck des erfolgreichen Bemühens<br />

um fachliche Qualität.<br />

Menschen befristet zu beschäftigen,<br />

ihnen berufliche Erfahrungen<br />

zu ermöglichen, den gesellschaftlichen<br />

Anschluss zu fördern und damit<br />

Perspektiven auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt zu eröffnen ist das<br />

Ziel des Sozialen Beschäftigungsbetriebs.<br />

Primäres Erfolgskriterium<br />

ist dabei für die diakonia die erfolgreiche<br />

und nachhaltige Integration<br />

in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.<br />

In den erfolgreichsten Jahren der<br />

diakonia gelang es uns, mehr als die<br />

Hälfte der befristet Beschäftigten in<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />

Seit der Arbeitsmarktreform<br />

2005 nahm diese Quote jedoch<br />

kontinuierlich ab. Mit kaum 16 Prozent<br />

im Jahr 2009, (nach 24 Prozent<br />

im Vorjahr) sollte nun hoffentlich<br />

die Talsohle erreicht sein.<br />

Vermittlung bricht ein<br />

Auch die Weiterbeschäftigung in<br />

öffentlich geförderten Arbeitsverhältnissen<br />

(2. Arbeitsmarkt) ging von 30<br />

Prozent auf 16 Prozent zurück. Allein<br />

der Anstieg von Vermittlung in Ausbildung<br />

und Qualifizierung von 2<br />

Prozent auf 7,3 Prozent war ein kleiner<br />

Lichtblick. Sehr auffällig ist die<br />

stark gestiegene Anzahl von Beschäftigten,<br />

die wegen gesundheitlicher<br />

Einschränkungen für eine Vermittlung<br />

nicht infrage kamen: Im Berichtsjahr<br />

traf das bei 20 Prozent zu,<br />

während es im Vorjahr nur bei sieben<br />

Prozent der Fall war. Diese Entwicklung<br />

ist in erster Linie wohl darauf<br />

Die Ämterlotsen der diakonia helfen<br />

kompetent und unkompliziert, wenn<br />

Bürgerinnen und Bürger bei Behörden<br />

knifflige Sachen zu klären haben.<br />

zurückzuführen, dass die ARGE für<br />

Beschäftigung immer konsequenter<br />

nur noch denjenigen Arbeitslosen Beschäftigungsmaßnahmenzugewiesen<br />

hat, die als ausgesprochen „arbeitsmarktfern“<br />

beurteilt werden und<br />

für die keine realistischen Integrationschancen<br />

in den Arbeitsmarkt<br />

bestanden. Als Folge der Wirtschaftskrise<br />

haben sich außerdem auch<br />

die Beschäftigungsmöglichkeiten auf<br />

dem stagnierenden Arbeitsmarkt verschlechtert.<br />

Umschulung im Aufwind<br />

Seit 2002 bietet die diakonia im<br />

Segment Integrationsbetrieb unbefristete,<br />

sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung oder körperlicher<br />

Behinderung an. Dieses Angebot<br />

ist seit Anbeginn kontinuierlich<br />

erweitert worden. Aktuell wird dieses<br />

Wachstum jedoch durch zwei Faktoren<br />

begrenzt. Einmal beschreibt der<br />

Paragraph 132 SGB IX, dass der „Anteil<br />

der schwerbehinderten Menschen<br />

in Integrationsprojekten in der<br />

Regel 50 Prozent nicht übersteigen<br />

soll“. Dieser „Anteil“ bezieht sich auf<br />

diejenigen Mitarbeitenden, die nicht<br />

im Rahmen von Maßnahmen beschäftigt<br />

sind, somit auf die unbefristet<br />

Angestellten und Minijobber. Die<br />

Anzahl dieser Stellen ist nahezu konstant<br />

geblieben.<br />

Aus diesem Sachverhalt resultiert<br />

faktisch eine Obergrenze bei der<br />

Zahl der Arbeitsplätze für Schwerbehinderte.<br />

Die zweite Begrenzung erfährt<br />

dieses Wachstum durch die


31<br />

diakonia<br />

Kommt gut an bei der Kundschaft: Der Secondhand-Laden „Wertstoff#4“ in der Seidlstraße. Der Bischof kam, sah - und staunte.<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />

So basiert die Finanzierung<br />

dieser Arbeitsplätze auf einer re -<br />

levanten Leistungsfähigkeit der an -<br />

gestellten Menschen und der<br />

Pro duktivität der Betriebe. Der Lohnkostenzuschuss<br />

ist begrenzt und<br />

auch Rahmen- und Sachkosten müssen<br />

erwirtschaftet werden.<br />

Diese wirtschaftlichen Herausforderungen<br />

setzen uns sehr enge Grenzen.<br />

Bei der Überlegung, ob jemand<br />

einen unbefristeten Arbeitsplatz erhält,<br />

spielt deshalb in Zeiten sinkender<br />

Zuschüsse die individuelle Leistungsfähigkeit<br />

zunehmend eine<br />

wichtige Rolle. Menschen, die stark<br />

leistungseingeschränkt sind, haben<br />

so tendenziell das Nachsehen. Lang<br />

andauernde Erkrankungen und behinderungsbedingte<br />

Veränderungen<br />

der Leistungsfähigkeit Einzelner bringen<br />

auch ein Unternehmen, das sich<br />

der Beschäftigung von Menschen mit<br />

Handicaps verschrieben hat, an seine<br />

wirtschaftlichen Grenzen.<br />

Arbeitsverhältnisse sind auch im<br />

Integrationsbetrieb durch den besonderen<br />

Kündigungsschutz nach Paragraph<br />

85 SGB IX ganz deutlich<br />

Zahlen der diakonia Dienstleistungsbetriebe<br />

Erträge insgesamt: 7,0 Mio. Euro (6,8 Mio. Euro)<br />

davon Zuschüsse: 4,4 Mio Euro (4,1 Mio Euro)<br />

Besetzte Stellen: 404 (410)<br />

Stand 31.12. 2009 (Vorjahreszahlen in Klammern)<br />

geschützt. Das Integrationsamt versteht<br />

sich hier als Anwalt der Arbeitnehmer.<br />

Für einen Betrieb, dessen<br />

Selbstverständnis es ist, gehandicapte<br />

Menschen zu beschäftigen und zu<br />

stärken, ist dies ein nicht aufzulösender<br />

Konflikt.<br />

Dagegen ist die Vereinbarung<br />

mit der Münchner ARGE für Beschäftigung,<br />

Beziehern von Arbeitslosengeld<br />

II in den Betrieben der diakonia<br />

eine Umschulung zu ermöglichen,<br />

eine sehr erfreuliche Entwicklung.<br />

Hier ist eine Maßnahme entstanden,<br />

die gut zur Idee des Integrationsbetriebes<br />

passt. Für die Betroffenen bedeutet<br />

eine Umschulung oftmals die<br />

letzte Chance, einen anerkannten<br />

Ausbildungsabschluss zu erwerben.<br />

Hat der Zuverdienst noch<br />

Zukunft?<br />

Mit 75 Plätzen, auf denen derzeit<br />

108 Beschäftigte Arbeit finden, hat<br />

der Zuverdienstbereich der diakonia<br />

eine große Bedeutung für die regionale<br />

ambulante Versorgung von<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen.<br />

Dieses Erfolgskonzept ermöglicht<br />

seelisch erkrankten Menschen<br />

die Teilhabe<br />

an der Nor malität<br />

des Arbeitslebens<br />

und dient mit ihren<br />

„gesundenden“ Elementen<br />

der Integration<br />

und Stabilisierung.<br />

Kündigen<br />

die Kürzungspläne<br />

des Bezirks Oberbayern<br />

für den Zu-<br />

verdienst insgesamt schon eine<br />

bedenkliche Entwicklung an, so sind<br />

sie für die diakonia-Ebersberg eine<br />

existenzielle Bedrohung. In dem<br />

Ebersberger Betrieb steht nämlich die<br />

Zuverdienstbeschäftigung von Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen<br />

im Vordergrund der betrieblichen Aktivitäten.<br />

Unter der Federführung der diakonia-Ebersberg<br />

wurden 2009 zwei<br />

Praktikertreffen für Zuverdienstanleitungen<br />

organisiert. Sie dienten<br />

dem fachlichen Austausch und der<br />

kollegialen Beratung bei den komplexen<br />

Problemstellungen der Zuverdienstbetriebe.<br />

Unter anderem stand<br />

das Thema „Sucht“ im Fokus der<br />

Treffen. Sie dienen zudem der Qualitätssicherung,<br />

der konzeptionellen<br />

Weiterentwicklung und der Förderung<br />

und Einführung von allgemein<br />

gültigen Standards.<br />

Qualifizierungsbausteine<br />

schaffen Zukunft<br />

Die diakonia hat auch 2009 am<br />

vielfältigen, auf unsere Zielgruppe<br />

speziell zugeschnittenen Qualifizierungsprogramm<br />

weiter festgehalten<br />

und die Standards weiter erhöht. So<br />

wurden in 64 Kursen mehr als 400<br />

Menschen qualifiziert und fortgebildet.<br />

Besondere Qualitätsmaßstäbe<br />

werden erreicht, seitdem die ein -<br />

geführten Qualifizierungsbausteine<br />

zum festen Programm gehören. Das<br />

Konzept der modularen Nachqualifizierung<br />

hat sich als optimale Form<br />

für gering qualifizierte Beschäftigte<br />

erwiesen.


diakonia<br />

Halina Netler (l.) und Sandra<br />

Bendraoua von diakoniain<br />

house erhielten für ihr Konzept<br />

zur hauswirtschaftlichen<br />

Betreuung den ersten Platz<br />

beim rhw-Hygiene-Preis.<br />

Es ist die eng verzahnte Verknüpfung<br />

von betrieblicher Praxis und<br />

theoriebegleitender Weiterbildung<br />

im Bausteinprinzip, die den Erfolg<br />

ausmacht. Selbstbewusstsein und berufliche<br />

Perspektiven stellen sich ein.<br />

Insgesamt qualifizierten sich alleine<br />

im fachtheoretischen Teil der Qualifizierungsbausteine<br />

in den Bereichen<br />

Fachkraft im Gastgewerbe, Verkäufer/in<br />

und Hauswirtschaft mehr als<br />

80 Personen; davon schafften rund<br />

80 Prozent erfolgreich die von den<br />

Kammern zertifizierten Prüfungen.<br />

Diese neue Qualität an geschultem<br />

Personal machte sich in den Einsatzbetrieben<br />

innerhalb der diakonia bemerkbar.<br />

Das Integrationsberatungszentrum<br />

(IBZ) Mitte West, das wir im<br />

Auftrag der Stadt München über den<br />

Verbund Perspektive Arbeit in <strong>Kooperation</strong><br />

mit der Weißer Rabe<br />

GmbH anbieten, hat Ende 2009 drei<br />

Jahre erfolgreicher Arbeit hinter<br />

sich. Mittels gezielter Potenzialanalyse<br />

gelang es hier im vergangenen<br />

Jahr, bei mehr als 600 Menschen deren<br />

Stärken und Potenziale herauszufinden<br />

und ihnen so eine neue berufliche<br />

Perspektive zu ermöglichen.<br />

Parallel evaluierte die Bundeswehruniversität<br />

München dieses Analyse -<br />

instrument wissenschaftlich, damit<br />

wir im Sinne unserer Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer auch weiterhin<br />

den größtmöglichen Nutzen dieser<br />

Methode der Kompetenzfeststellung<br />

erbringen können.<br />

Das Projekt Jugend-Ausbildung-<br />

Arbeit (Casemanagement für Ju-<br />

32<br />

gendliche zur beruflichen Integration)<br />

konnte durch Mittel der Stadtwerke<br />

München-Bildungsstiftung ebenfalls<br />

ausgebaut werden; es steht<br />

jetzt Jugendhilfeträgern im gesamten<br />

Stadtgebiet zur Verfügung. Dieses<br />

Angebot wurde sehr zahlreich<br />

genutzt, da das Thema Berufliche<br />

Orientierung, Perspektiventwicklung<br />

und Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche<br />

nach wie vor ein<br />

sehr komplexes und herausforderndes<br />

Thema darstellt. Da die Bildungsstiftung<br />

diese so wichtige und erfolgreiche<br />

Arbeit im kommenden Jahr <strong>–</strong><br />

für uns sehr überraschend <strong>–</strong> leider<br />

nicht mehr fördert, sind wir nun auf<br />

der Suche nach Handlungsmöglichkeiten,<br />

um diese Unterstützung auch<br />

weiterhin Jugendlichen mit diversen<br />

Problemlagen anbieten zu können.<br />

Mehr Nachfrage beim MALZ<br />

Der Beratungsbedarf für Arbeitslose<br />

blieb auch 2009 sehr hoch. Dabei<br />

standen Themen aus dem Bereich<br />

des Arbeitslosengeldes II im Fokus<br />

des Münchner Arbeitslosenzentrums<br />

(MALZ), vor allem Weiterbildungsmaßnahmen<br />

und Eingliederungsvereinbarungen.<br />

Bei vielen Beratungen<br />

standen auch finanzielle Notlagen<br />

der Klienten im Mittelpunkt, hervorgerufen<br />

durch steigende Kosten für<br />

Energie und Warm wasser. So schlagen<br />

die monatlichen Abschlagszahlungen<br />

bei vielen Bedarfsgemeinschaften<br />

voll durch. Auch jährliche<br />

Nachzahlungen <strong>–</strong> häufig bis zu 500<br />

Euro pro Familie <strong>–</strong> stellen eine extreme<br />

Belastung dar.<br />

Diese Problematik griff das<br />

MALZ im Rahmen seiner sozialpolitischen<br />

Arbeit auf. Die Beraterinnen<br />

versuchten, die Verantwortlichen auf<br />

die schwierige Situation der Betroffenen<br />

aufmerksam zu machen und gemeinsam<br />

Lösungen zu finden. Sofern<br />

dies nicht möglich war, schlug<br />

man gemeinsam den Weg zu den Sozialgerichten<br />

ein, was dann oft den<br />

gewünschten Erfolg brachte.<br />

Die Entwicklung beruflicher Perspektiven<br />

nahm breiten Raum in<br />

den Beratungen ein. Manche Ratsuchende<br />

befinden sich in der Arbeitslosigkeit,<br />

andere noch in einem festen<br />

Arbeitsverhältnis und möchten <strong>–</strong><br />

oder müssen <strong>–</strong> sich verändern.<br />

Manchmal kommt eine körperliche<br />

oder psychische Erkrankung hinzu,<br />

welche die Leistungsfähigkeit beeinflusst.<br />

Es geht dabei um Themen der<br />

Weiterbildung, Arbeitsrecht, beruf -<br />

liche Wiedereingliederung nach<br />

Krankheit, Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

auf dem zweiten Arbeitsmarkt,<br />

aber auch um Bewerbungsstrategien<br />

und konkrete Jobsuche. In<br />

den neuen Räumen in der Seidlstraße<br />

4 stehen nun mehr PC-Arbeitsplätze<br />

für die Stellensuche zur Verfügung;<br />

ebenso ausgeweitet wurde das<br />

Unterstützungsangebot für die Erstellung<br />

von Bewerbungsunterlagen.<br />

Dieter Sommer,<br />

Geschäftsführer diakonia GmbH


Stabile Netze knüpfen!<br />

Die Wirtschaftskrise und die weiterhin mangelhaften Strukturen bei<br />

Hartz IV mit dem Arbeitslosengeld II verschärften bundesweit nochmals<br />

die Lebenssituation von Menschen in Armut oder von Menschen, die<br />

durch Armut bedroht sind. Die Landeshauptstadt stellt sich gegen diesen<br />

Trend, indem sie beispielsweise zielgerichtete Leistungen ohne rechtliche<br />

Verpflichtung sowie Stiftungsmittel ausschüttet. Dieser soziale Schutzschirm<br />

wirkte sich auch auf die Entwicklung und die Arbeit des Evangelischen<br />

Hilfswerks München aus.<br />

Fünf Jahre nach ihrer Einführung<br />

bewerten viele Politiker und Sozialverbände<br />

die Hartz IV-Gesetze als<br />

„mangelhaft“. Die Dienste des Evangelischen<br />

Hilfswerks können sich diesem<br />

Urteil nur anschließen. Die Ursache<br />

für die negative Bewertung liegt<br />

im Wesentlichen in einem <strong>–</strong> insbesondere<br />

für Kinder <strong>–</strong> unrealistisch<br />

kalkulierten Regelsatz, der einfach<br />

nicht dazu ausreicht, den alltäglichen<br />

Lebensbedarf zu decken; in rigiden<br />

Verwaltungsvorschriften, die so<br />

gut wie keinen Spielraum für Ermessensentscheidungen<br />

lassen und in<br />

dem Umstand, dass das Gesetz weiterhin<br />

keine Einmalleistungen für<br />

Sonderbedarfe vorsieht (etwa wenn<br />

eine defekte Waschmaschine ersetzt<br />

werden muss). Eine entsprechende<br />

Regelung sah das „alte“ Bundessozialhilfegesetz<br />

noch vor <strong>–</strong> und vermied<br />

damit viele soziale Härtefälle.<br />

Dass hier seit fünf Jahren etwas<br />

im Argen liegt, machen auch die<br />

rund 370.000 angefochtenen Hartz<br />

IV-Bescheide deutlich: Etwa die Hälfte<br />

der Klagen waren entweder in vollem<br />

Umfang erfolgreich oder brachten<br />

zumindest einen Teilerfolg.<br />

Die Landeshauptstadt München<br />

hat bereits seit Langem erkannt,<br />

dass das hier für arbeitslose Menschen<br />

und deren Familien geknüpfte<br />

Netz viel zu weitmaschig ist. Gemeinsam<br />

mit den Wohlfahrtsverbänden<br />

setzt sie sich deshalb intensiv<br />

für eine nachhaltige Erneuerung<br />

des Sicherungsnetzes Hartz IV ein.<br />

In diesem Zusammenhang warten<br />

alle Sozialverbände im Frühjahr<br />

2010 gespannt auf das Urteil des<br />

Bundes verfassungsgerichts zur aktuellen<br />

Festsetzung der Regelsätze <strong>–</strong><br />

insbesondere der für Kinder. Dieses<br />

Urteil könnte bereits eine wichtige<br />

Korrektur der bestehenden Hartz IV-<br />

Gesetzgebung zur Folge haben hinsichtlich<br />

einer realistischen Bemessung<br />

der Regelsätze.<br />

Neues Wohnprojekt für Frauen<br />

Das Evangelische Hilfswerk hat<br />

im Jahr 2009 ein enges Band der <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

zur Münchner Wohnungsbaugesellschaft<br />

GWG geknüpft.<br />

Am Ende von zahlreichen<br />

33<br />

Evangelisches RubrikHilfswerk<br />

Gemeinsam geht alles besser:<br />

Mittagsvorbereitungen im Stadtteilbüro<br />

Neuperlach.<br />

und intensiven Gesprächen stand<br />

das Ergebnis, wonach die GWG ein<br />

Wohnhaus für das Evangelische<br />

Hilfswerk errichtet, das die Grundlage<br />

für ein bereits mit der Landeshauptstadt<br />

vereinbartes Wohnprojekt<br />

für ältere wohnungslose Frauen<br />

bilden wird. Ende 2011 dürfte das<br />

Haus bezugsfertig sein und bietet<br />

dann 25 Frauen ein langfristiges<br />

Wohnen in 1-Zimmer-Appartements<br />

mit eigener Nasszelle.<br />

Den vom Münchner Stadtrat beschlossenen<br />

massiven Ausbau der<br />

bestehenden Schuldnerberatungsstellen<br />

für 2010 <strong>–</strong> das Evangelische<br />

Hilfswerk erhält eine von den insgesamt<br />

sechs neu einzurichtenden Stellen<br />

für Beratungsfachkräfte <strong>–</strong> begrüßen<br />

wir sehr. Auch an dieser Stelle<br />

schaut die Stadt München nicht weg,<br />

sondern geht die durch die Finanzkrise<br />

verschärften Geldprobleme vieler<br />

Haushalte aktiv an. Mittlerweile<br />

ist jeder zehnte Erwachsene in München<br />

überschuldet; etwa 53.000<br />

Haushalte können ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht mehr nachkommen.<br />

In dem Arbeitsfeld Straffälligenhilfe<br />

konnte das helfende Netz ebenfalls<br />

gefestigt oder erweitert werden.<br />

Gespräche mit der Landeshauptstadt<br />

führten dazu, dass unser beim Evangelischen<br />

Beratungsdienst für Frauen<br />

angesiedeltes Projekt „Vermittlung<br />

von Müttern minderjähriger<br />

Kinder in gemeinnützige Arbeit bei


Evangelisches Hilfswerk<br />

Der Verein „Licht für Obdachlose“ überreicht Spenden an Vertreter der<br />

Bahnhofsmission und der Teestube „komm“.<br />

uneinbringlichen Geldstrafen“ mit<br />

Beginn des Jahres 2010 in die Regelfinanzierung<br />

übergeht und damit<br />

dauerhaft fortgeführt werden kann.<br />

Das Bayerische Staatsministerium<br />

der Justiz stimmte einer Erwei -<br />

terung des psychotherapeutischen<br />

Fachpersonals in der Fachambulanz<br />

für Sexualstraftäter um 75 Prozent einer<br />

Vollzeitstelle zu. Und für das Bodelschwingh-Haus<br />

wurde im Süden<br />

von München ein passendes Objekt<br />

gefunden, um die bereits in 2008 vom<br />

Bezirk Oberbayern genehmigte Außenwohngruppe<br />

zu verwirklichen.<br />

Das eigene Netz weiter -<br />

entwickeln<br />

Die Dienste des Evangelischen<br />

Hilfswerks München sind während<br />

der vergangenen Jahre in einigen<br />

Bereichen deutlich gewachsen; neue<br />

kamen hinzu. So war es in 2009 an<br />

der Zeit, die Leitungs- und Verantwortungsstrukturen<br />

der gesamten<br />

Organisation zu überprüfen. Im<br />

Zentrum des Prozesses stand, das erweiterte<br />

und zum Teil veränderte<br />

Aufgabenprofil in einer passenden<br />

Struktur abzubilden.<br />

Nach zahlreichen Arbeitssitzungen<br />

im gesamten Berichtsjahr konnten<br />

Geschäftsführung und Dienststellenleitungen<br />

schließlich ein<br />

abgestimmtes und tragfähiges Konzept<br />

vorlegen. Die wesentliche Neuerung<br />

liegt in der Zuordnung der<br />

Dienste zum Jahresbeginn 2010 in<br />

drei Arbeitsbereiche: einen für Männer<br />

und einen für Frauen (jeweils für<br />

34<br />

Wohnungslosen- und Strafentlassenenhilfe)<br />

sowie den Bereich Spezielle<br />

Hilfen (Bahnhofsmission, Schuldnerberatung,<br />

Freier- und Prostituiertenberatung,<br />

Gemeinwesenarbeit). Die<br />

Arbeitsfelder werden jeweils von Bereichsleitungen<br />

geführt.<br />

Welche konkrete „Netzarbeit“<br />

sich aus der praktischen Arbeit unserer<br />

Dienste ergibt, können Sie den<br />

folgenden Artikeln entnehmen.<br />

Gordon Bürk, Geschäftsführer<br />

Evangelisches Hilfswerk München<br />

„Achten statt Ächten!“<br />

Die Redewendung „jemanden mit<br />

Verachtung strafen“, ist allseits bekannt.<br />

Sie geht auf die mittelalterliche<br />

Acht zurück und beschreibt eine<br />

Form der Bestrafung durch<br />

„Ächtung“. Diese Bestrafung beinhaltete<br />

den gezielten Ausschluss<br />

von Straftätern aus der Gemeinschaft:<br />

Sie verloren jegliche Rechte,<br />

ihren ganzen Besitz und ihre Ehre.<br />

Die Frau eines Geächteten galt als<br />

Witwe, seine Kinder als Waisen.<br />

In unserer täglichen Arbeit mit<br />

Angebote im<br />

stationären Bereich<br />

80 (77) Heimplätze<br />

125 (125) Plätze „Betreutes<br />

Wohnen“<br />

40 (40) Plätze vorübergehende<br />

Unterbringung<br />

242 (242) Plätze insgesamt<br />

Stand 31.12. 2009<br />

(Vorjahreszahlen in Klammern)<br />

Mit Kosmetikartikeln und Bargeld unterstützen der Soroptimist<br />

International Club und die Boutique L'Occitane die Arbeit im<br />

Frauen obdach „Karla 51“.<br />

den Bewohnern im Bodelschwingh-<br />

Haus spielen die Themen Achtung<br />

und Ächtung eine wichtige Rolle.<br />

Bewohner berichten von Gewalt,<br />

Drogen und Gleichgültigkeit. Von<br />

zerrütteten Familienverhältnissen,<br />

Schulabbrüchen, Perspektivlosigkeit<br />

und zerbrochenen Beziehungen.<br />

Sie erzählen von ihrem Gefühl,<br />

ausgegrenzt zu sein. Und manchmal<br />

schlägt dieses Gefühl dann in<br />

Wut und Gewalt gegenüber Anderen<br />

um <strong>–</strong> und manchmal auch in<br />

Gewalt gegen sich selbst.<br />

Auch in den Medien spielt die<br />

Frage nach der „Achtung“ häufig<br />

eine Rolle. In einer Gesellschaft, in<br />

der vielfältige Möglichkeiten herrschen,<br />

Informationen beliebig abzurufen,<br />

zu bewerten und darzustellen,<br />

bleibt eben diese Achtung häufig<br />

zugunsten der Einschaltquote<br />

auf der Strecke. Wenn dann bei den<br />

Betroffenen das Gefühl, ausgegrenzt<br />

zu sein, in Wut umschlägt,<br />

steigen die Quoten, die Meinung<br />

der Bevölkerung wird bestätigt, und<br />

„die anderen“ werden weiter ausgegrenzt.<br />

Ein Teufelskreis.<br />

Wir können und müssen unseren<br />

Bewohnern mit Achtung und Wertschätzung<br />

gegenübertreten, um sie<br />

so wieder in die Gesellschaft zurückzuholen.<br />

Denn Respekt und<br />

Achtung unserer Klienten vor sich<br />

selbst entscheiden oft über ein eigenes<br />

positives Selbstwertgefühl. Dieses<br />

„neue“ Selbstwertgefühl und die<br />

Offenheit unserer Gesellschaft,<br />

auch Haftentlassenen die soziale<br />

Rückkehr zu ermöglichen, sind<br />

Schritte, die aus der Ächtung herausführen.<br />

Ronald Laure


Im Hauptbahnhof präsentierten<br />

(v.l.n.r.) Landescaritasdirektor<br />

Karl-Heinz Zerrle, Günther Bauer, Jörg<br />

Kruttschnitt vom Diakonischen Werk<br />

Bayern, Heiko Hamann, Leiter des<br />

DB-Bahnhofsmanagements, und der<br />

frühere bayerische Landtagspräsident<br />

Alois Glück die Kunstaktion<br />

„Jetzt sind wir am Zug“.<br />

Nächste Hilfe an Gleis 11<br />

Arad, Sofia, Bratislava, Bukarest, Minsk<br />

<strong>–</strong> diese Orte stehen auf den Anzeigetafeln<br />

des neuen Busbahnhofs ZOB an<br />

der Hackerbrücke. Der Münchner<br />

Hauptbahnhof war und ist ein Ort des<br />

Ankommens für Zugereiste und neu<br />

eingewanderte Menschen. Nun ist er<br />

erweitert um den neuen Busbahnhof.<br />

Deshalb kommen jetzt auch fast täglich<br />

Menschen aus Osteuropa in die<br />

Bahnhofsmission, die Arbeit suchen.<br />

Die Arbeits- und Lebenssituation für<br />

diese Menschen gestaltet sich schwer,<br />

weil sie sich als Bürger der neuen EU-<br />

Mitgliedsländer zwar ohne Reisepass<br />

und Visum im gesamten EU-Gebiet frei<br />

bewegen dürfen, jedoch auf dem Arbeitsmarkt<br />

mehrjährigen Zugangsbeschränkungen<br />

unterliegen. Ihre Sorgen<br />

und Nöte sind vielfältig.<br />

Ein Mann aus Rumänien, dick angezogen,<br />

bittet um Hilfe. Er habe hohes Fieber<br />

und keine Krankenversicherung.<br />

Eine Mitarbeiterin der Bahnhofsmission<br />

begleitet ihn in die Notfallpraxis im<br />

Elisenhof. Dort bekommt er Antibiotika<br />

verschrieben; das Medikament finanzieren<br />

wir aus Spendenmitteln.<br />

Ein Roma aus der Slowakei möchte zurück<br />

nach Hause. Er ist Analphabet<br />

und würde den Busbahnhof nicht alleine<br />

finden. Wir begleiten ihn dorthin,<br />

kaufen die Fahrkarte. Doch der nächste<br />

Bus fährt erst morgen. Eine Nacht<br />

kann er im Wohnheim der Heilsarmee<br />

unterkommen.<br />

Im täglichen Umgang miteinander<br />

wird ausgelotet, wie Kommunikation<br />

und <strong>Zusammenarbeit</strong> möglich ist.<br />

Trotz allem gelingt es in der Bahnhofsmission,<br />

auch diesen Hilfesuchenden<br />

ein Ort des Schutzes und der lebenspraktischen<br />

Hilfe zu sein, gemäß unseres<br />

Mottos: „Nächste Hilfe <strong>–</strong> Bahnhofsmission“.<br />

Gabriele Ochse<br />

Ein ganz normaler Morgen<br />

Mittwochmorgen, 6.30 Uhr: Es klingelt<br />

an der Türe. Draußen ist es noch<br />

dunkel und bitterkalt. Als ich die Türe<br />

öffne, stehen fünf durchfrorene<br />

Jungs vor mir. Sie sehen müde aus.<br />

Lächelnd sagen sie „Guten Morgen“<br />

und geben mir die Hand. Im<br />

Esszimmer unserer Anlaufstelle ist es<br />

angenehm warm. Die Fünf essen ein<br />

wenig Obst, gehen dann duschen<br />

und schlafen. Nur Vasile bleibt bei<br />

mir im Esszimmer sitzen. Er ist erkältet,<br />

hat Fieber und seit Tagen nicht<br />

mehr richtig geschlafen.<br />

Die Geschäfte laufen bei ihm gerade<br />

nicht so gut, erzählt er. Mit seiner<br />

Erkältung ist er die ganze Nacht<br />

in den Kneipen unterwegs und hofft<br />

darauf, einen Freier zu finden. Denn<br />

das bedeutet für ihn, wenigstens für<br />

eine Nacht ein Dach über dem Kopf<br />

zu haben. Und vielleicht noch eine<br />

warme Dusche.<br />

Bleibt der Freier aus, muss er draußen<br />

in der Kälte schlafen: auf Parkbänken,<br />

in Autos. Oder sich die<br />

Nacht in Kneipen um die Ohren<br />

schlagen.<br />

Vasile hat die letzen Tage draußen<br />

in der Kälte verbracht. Er erzählt von<br />

seiner Familie in Bulgarien. Sie sind<br />

Roma, eine ethnische Minderheit,<br />

die stark diskriminiert wird. Am<br />

Rande der Gesellschaft leben sie in<br />

Ghettos; oft muss die ganze Familie<br />

35<br />

Evangelisches Hilfswerk<br />

mit weniger als hundert Euro im<br />

Monat auskommen. Diese Armut<br />

treibt sie in den Westen, zum Beispiel<br />

nach Deutschland. Ihr Gepäck:<br />

Oft nur das, was sie am Körper tragen<br />

und einen Rucksack voller Hoffnung.<br />

Hoffnung auf Arbeit und eine<br />

bessere Zukunft. Auf ihren Schultern<br />

lastet der Druck, ihre Familie in Bulgarien<br />

zu ernähren.<br />

Vasile bittet mich um ein Glas<br />

Wasser. Er nimmt eine Tablette gegen<br />

sein Fieber und die Gliederschmerzen.<br />

Er ist in Deutschland<br />

nicht krankenversichert; einen Arzt<br />

kann er sich nicht leisten.<br />

Ich gebe ihm die Wegbeschreibung<br />

zu den ehrenamtlich arbeitenden<br />

„Ärzten der Welt“. Sie helfen<br />

schnell, unbürokratisch und kostenfrei<br />

<strong>–</strong> egal, woher man kommt und<br />

auch wenn man kein Geld hat. Vasile<br />

bedankt sich und geht zum Duschen<br />

und dann ins Bett. Er sieht<br />

müde aus.<br />

Die Beratungsstelle Marikas bietet<br />

dreimal in der Woche jungen Männern<br />

die Gelegenheit, neben einer<br />

warmen Dusche auch etwas Schlaf<br />

zu finden. Nadine Schreiterer<br />

Das Schlüssel-Erlebnis<br />

Spinnweben an der Decke, klamme<br />

Feuchtigkeit in der Luft. Der Boden<br />

nur nackter Stein. Ein spartanisches<br />

Nachtlager in der Ecke. Draußen ist<br />

es hell. Hier bleibt alles dunkelgrau.


Evangelisches Hilfswerk<br />

Der Schlüssel zur eigenen<br />

Wohnung bedeutet für ehemals<br />

obdachlose Menschen einen großen<br />

Schritt in ihrem Leben.<br />

Wer den dämmrigen Raum betritt,<br />

muss fast zwangsläufig an einen<br />

Kerker denken.<br />

Viele Anläufe und Versuche<br />

brauchte es, um den Menschen, der<br />

sich hier in einem alten Lagerraum<br />

eingerichtet hat, anzutreffen und<br />

schließlich sein Vertrauen soweit zu<br />

gewinnen, dass er ein Gespräch zulassen<br />

kann.<br />

Herr M. spürt, dass sein Körper<br />

dieses Leben irgendwann nicht<br />

mehr mitmacht. Gesundheitlich ist<br />

er angeschlagen, sein Körper gezeichnet<br />

von einem harten, entbehrungsreichen<br />

Leben als Tagelöhner.<br />

Dennoch fällt es ihm schwer, sich<br />

auf eine Veränderung einzulassen.<br />

Sechs Monate später kann sich<br />

Herr M., den wir mittlerweile „Oskar“<br />

nennen dürfen, zumindest soweit<br />

mit dem Gedanken anfreunden,<br />

in eine „bürgerliche“ Wohnung<br />

zu ziehen, dass wir mit ihm zusammen<br />

einen Antrag auf eine Sozialwohnung<br />

stellen.<br />

Das folgende Jahr ist geprägt von<br />

Wohnungsbesichtigungen und Briefen,<br />

die immer wieder den einen<br />

Satz enthalten: „Sie wurden vom<br />

Vermieter nicht berücksichtigt.“<br />

Nach dem fünften dieser Briefe<br />

sitzt Oskar bei mir im Büro. „Oskar,<br />

hast Du Post bekommen?“, frage ich<br />

ihn. „Ja, aber ich hab sie verbrannt.“<br />

An diesem Punkt frage ich mich:<br />

Wie viel Frustration kann Oskar<br />

noch aushalten? Just in diesen Tagen<br />

bietet ein Makler unserem<br />

Dienst ein Appartement an. Er will<br />

sich gerne auf unsere Auswahl verlassen<br />

und sozusagen unbesehen ei-<br />

36<br />

nen Mietvertrag abschließen. Ein<br />

kleines Wunder.<br />

Und dann geht alles ganz schnell:<br />

Wohnungsbesichtigung, Übergabeprotokoll,<br />

Mietvertrag. Der Mann,<br />

der so lang brauchte, um Vertrauen<br />

zu fassen, der immer wieder auswich,<br />

nimmt jetzt mit zitternden<br />

Händen den Schlüsselbund entgegen<br />

und sperrt „seine“ Haustür auf.<br />

Verena Graf<br />

Neue Wege in der Wohnungslosenhilfe<br />

für Frauen<br />

Wohnungslose, ältere Frauen sind<br />

vielfach und in besonderer Weise belastet.<br />

Ihr Leben ist geprägt von Armut,<br />

Arbeitslosigkeit, Gewalterfahrungen,<br />

Einsamkeit sowie körperlichen<br />

und psychischen Erkrankungen.<br />

Sie kommen nirgends richtig<br />

an, sondern wandern zwischen Pensionen<br />

und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe<br />

hin und her oder<br />

müssen sogar ein Leben auf der Straße<br />

verkraften.<br />

Ihr Leben und ihre Erfahrungen<br />

sind geprägt von Enttäuschungen<br />

und vielfältigen Beziehungsabbrüchen.<br />

Nur schwer können sie wieder<br />

Vertrauen zu sich und ihren Mitmenschen<br />

fassen. Immer wieder treten sie<br />

in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe<br />

in Erscheinung, ohne jedoch<br />

auf Dauer genügend Vertrauen zum<br />

Dableiben zu entwickeln.<br />

Um diesen „Drehtüreffekt“ zu<br />

stoppen, haben der Evangelische Beratungsdienst<br />

für Frauen und das<br />

Frauenobdach Karla 51 gemeinsam<br />

ein innovatives Projekt entwickelt.<br />

Die Grundlage dafür stellt ein<br />

Wohnhaus mit 25 Appartements<br />

dar. Dort können die Frauen auf<br />

lange Sicht ein selbst bestimmtes Leben<br />

führen, ohne einen Druck zu<br />

spüren, hier nur vorübergehend<br />

wohnen zu dürfen oder bestimmte<br />

Auflagen erfüllen zu müssen.<br />

Sozialpädagoginnen, eine Fachkrankenschwester<br />

und Ehrenamtliche<br />

arbeiten Hand in Hand, um die<br />

Frauen zu beraten und unterstützen<br />

und ihnen in allen sozialen und<br />

praktischen Lebensfragen wieder<br />

Zuversicht und Lebensmut zu vermitteln.<br />

Die grundlegende Finanzierung<br />

des Wohnprojektes „Lebensplätze“<br />

stellt die Landeshauptstadt München<br />

sicher. Voraussichtlich Ende 2011<br />

können die ersten Frauen in das für<br />

sie neu errichtete Wohnhaus einziehen.<br />

Möglich wird dies durch die <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

des Evangelischen<br />

Hilfswerks mit der Gemeinnützigen<br />

Wohnstätten- und Siedlungsgesellschaft<br />

mbH München (GWG).<br />

Renate Frey, Nadja Dobesch,<br />

Isabel Schmidhuber


37<br />

Mitarbeitende<br />

Mitarbeitende <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>, Evangelisches Hilfswerk, Beruf und Bildung sowie Hilfe im Alter<br />

Hilfe im Alter 42,2%<br />

45,2%<br />

Kindertagesstätten 10,1%<br />

8,7%<br />

Jugend- und Familienhilfe 18,6%<br />

16,3%<br />

Sozialpsychiatrie und<br />

sonstige stationäre 6,9%<br />

Einrichtungen 7,2%<br />

Migrationsdienste 3,3%<br />

3,1%<br />

Evangelisches Hilfswerk 13,7%<br />

14,3%<br />

Beruf und Bildung 0,7%<br />

0,5%<br />

Geschäfts- und Bezirksstelle, 4,4%<br />

Häuserverwaltung 4,7%<br />

Zudem sind bei der Hauswirtschaft- und Service GmbH 113 Personen beschäftigt.<br />

Personalstatistik (hauptamtlich) 2009 2008<br />

bekommen lediglich ihre Auslagen<br />

erstattet und weniger als 40 Prozent<br />

eine Aufwandsentschädigung <strong>–</strong> in<br />

der Regel im Rahmen der Übungsleiterpauschale.<br />

Bei unseren Hauptund<br />

Ehrenamtlichen bedanken wir<br />

uns sehr herzlich für ihre tatkräftige<br />

und verlässliche Mit arbeit in unseren<br />

Einrichtungen. Sie alle werden<br />

dringend gebraucht, damit „Hilfe im<br />

Leben“ geleistet werden kann.<br />

Hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Ein Kriterium für die Zufriedenheit<br />

der Mitarbeitenden ist die Beschäftigungsdauer<br />

in der Unternehmensgruppe.<br />

58 Beschäftigte der<br />

Gruppe <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München<br />

konnten eine Dienstzugehörigkeit<br />

von zehn Jahren, 28 eine von 15,<br />

acht eine von 20 und vier eine von<br />

25 Jahren feiern. Bei der Hilfe im Alter<br />

konnte sogar jeweils eine Mitarbeiterin<br />

ihr 30- bzw. 35-jähriges Jubiläum<br />

feiern. Für diejenigen, die 10,<br />

20 oder 30 Jahre bei der Unternehmensgruppe<br />

sind, gab es als Aner-<br />

1400<br />

1300<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

783<br />

1065<br />

1183<br />

895<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

Ehrenamtlich<br />

Erneuter Anstieg bei Hauptamtlichen<br />

und Ehrenamtlichen<br />

Sowohl die Anzahl der Mitarbeitenden<br />

als auch die der Ehrenamtlichen<br />

hat sich im Jahr 2009 wieder erhöht.<br />

So beschäftigt die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong><br />

München mit ihren Tochtergesellschaften<br />

Hilfe im Alter, Evangelisches<br />

Hilfswerk und Beruf und Bildung<br />

1.354 Personen, also 85 mehr<br />

als noch im Jahr zuvor.<br />

Denkt man an die Nachrichten, die<br />

derzeit nahezu tagtäglich Stellenabbau<br />

und Insolvenzen verkünden, ist<br />

diese Entwicklung ein ganz besonderer<br />

Grund zur Freude und auch zur<br />

Dankbarkeit. Der Anstieg der Beschäftigtenzahl<br />

ist zum großen Teil<br />

auf die Ausweitungen in der Jugendhilfe<br />

und bei den Kindertageseinrichtungen<br />

zurückzuführen.<br />

Bei der Erfüllung unserer Aufgaben<br />

haben uns 1.173 Ehrenamtliche<br />

<strong>–</strong> 25 mehr als im vorigen Jahr <strong>–</strong> tatkräftig<br />

unterstützt. Mehr als die<br />

Hälfte von ihnen arbeitet unentgeltlich<br />

und verzichtet auf die Erstattung<br />

ihrer Ausgaben. Knapp zehn Prozent<br />

1055<br />

1206<br />

1148 1269<br />

kennung zusätzlich drei bis zwölf Urlaubstage.<br />

Zum Jahresende waren 65 Mitarbeiterinnen<br />

in Mutterschutz bzw. in<br />

Elternzeit. Wir gratulieren ihnen zu<br />

dem Familienzuwachs und wünschen<br />

viel Freude und eine schöne gemeinsame<br />

Zeit. Aufgrund unserer zahlreichen<br />

Teilzeitstellen war es vielen von<br />

ihnen möglich, bereits während der<br />

Elternzeit fami lienverträglich mit reduzierter<br />

Arbeitszeit wieder ihre Tätigkeit<br />

aufzunehmen.<br />

32 junge Menschen befanden<br />

sich 2009 bei uns in Ausbildung, 26<br />

davon in einer Pflegeeinrichtung.<br />

Neun weitere leisteten ein Freiwilliges<br />

Soziales Jahr in einer unserer Einrichtungen<br />

ab. 16 Personen haben<br />

sich entschieden, bei uns ein Voroder<br />

Berufspraktikum im Rahmen<br />

der Erzieherausbildung zu absolvieren<br />

oder verbringen ihr für das Studium<br />

der Sozialpädagogik vorgeschriebenes<br />

Praktikum bei uns.<br />

Silvia Fella-Werner<br />

1173 1354<br />

Hauptamtlich


Zuschüsse Kirche<br />

2,3% (2,4%)<br />

Zuschüsse<br />

öffentliche Hand<br />

20,1% (19,1%)<br />

Finanzen<br />

sonstige Erlöse und Spenden<br />

8,4% (8,9%)<br />

38<br />

Entgelte<br />

69,2% (69,6%)<br />

Finanzierung des Wirtschaftshaushalts 2009 (2008)<br />

<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>, Evangelisches Hilfswerk, Hilfe im Alter sowie<br />

Beruf & Bildung<br />

Gebäudeaufwand (Energie, Reinigung)<br />

6,9% (6,9%)<br />

Wirtschafts- und Betreuungsbedarf<br />

3,9% (4,1%)<br />

Investive Kosten / Mieten<br />

14,6% (15,2%)<br />

Wie schon das Vorjahr war auch<br />

2009 geprägt durch eine starke Ausweitung<br />

des Engagements der <strong>Innere</strong>n<br />

<strong>Mission</strong> München in der Arbeit<br />

für Kinder und Jugendliche. Der Umsatz<br />

im Bereich der Kindertagesstätten<br />

(inkl. Fachakademie für Sozialpädagogik)<br />

stieg um rund 1,1 Mio.<br />

Euro (28 Prozent) auf 5,1 Mio. Euro.<br />

Dieser Trend wird sich auch in 2010<br />

fortsetzen. Und der Fachbereich Jugendhilfe<br />

erhöhte seinen Umsatz gar<br />

um 1,7 Mio. Euro (mehr als 17 Prozent)<br />

auf circa 11,5 Mio. Euro. Auf<br />

beide Arbeitsfelder zusammen entfielen<br />

im Berichtsjahr 24,6 Prozent<br />

des Gesamtumsatzes der <strong>Innere</strong>n<br />

<strong>Mission</strong> inkl. Tochtergesellschaften<br />

(ohne diakonia). 2008 lag dieser Anteil<br />

noch bei 22,2 Prozent; 2007 waren<br />

es erst 20,8 Prozent gewesen.<br />

Dies war zugleich mehr als die<br />

Hälfte des Umsatzwachstums aller<br />

unserer Gesellschaften (ohne diakonia)<br />

in 2009. Bereinigt um interne<br />

Verrechnungen belief sich der Umsatz<br />

im Berichtsjahr somit auf ca.<br />

67,3 Mio. Euro; dies entspricht gegenüber<br />

dem Vorjahr einem Wachstum<br />

von 5,3 Mio. Euro (8,5 Prozent).<br />

Geschäftsstelle, Bezirksstelle<br />

5,8% (5,9%)<br />

Hilfe im Alter<br />

46,5% (49,0%)<br />

Evangelisches Hilfswerk<br />

11,1% (11,0%)<br />

Arbeitsbereiche nach ihrem Aufwand im Wirtschaftsjahr 2009 (2008)<br />

<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>, Evangelisches Hilfswerk, Hilfe im Alter sowie<br />

Beruf & Bildung<br />

Speisenversorgung 4,2% (4,6%)<br />

Personalaufwand<br />

68,0% (66,9%)<br />

Die größten Aufwandsanteile 2009 (2008)<br />

<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>, Evangelisches Hilfswerk, Hilfe im Alter sowie<br />

Beruf & Bildung<br />

Häuserverwaltung*<br />

2,2% (2,3%)<br />

Kindertagesstätten<br />

7,6% (6,4%)<br />

Kinder-, Jugend- und<br />

Familien hilfe 17,0% (15,8%)<br />

Beruf & Bildung<br />

0,6% (0,6%)<br />

Verwaltungskosten / Sonstiges 2,4% (2,3%)<br />

Zunehmendes Engagement<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

Dieses Wachstum ist in 2009 allerdings<br />

nicht allein Leistungsausweitungen<br />

zuzurechnen. Hierzu trug<br />

vielmehr auch die Erhöhung der Tarifentgelte<br />

um rund 4 Prozent bei. So<br />

stiegen allein die Personalaufwendungen<br />

um mehr als 4,3 Mio. Euro<br />

(10,2 Prozent). Ihr Anteil an den Gesamtkosten<br />

stieg von 66,9 Prozent<br />

auf 68 Prozent. Ansonsten ergab sich<br />

in 2009 keine gravierende Veränderung<br />

in der Kostenstruktur.<br />

Die Mutter wächst wieder<br />

Die nach Umsatz größte Einzelgesellschaft<br />

war auch in 2009 die<br />

Hilfe im Alter gGmbH, deren Anteil<br />

am Gesamtumsatz der Gruppe jedoch<br />

von 49 Prozent auf 46,5 Prozent<br />

fiel. Dies ist jedoch nicht auf<br />

einen Rückgang der Angebote, sondern<br />

auf eine Zunahme der Angebote<br />

bei der Muttergesellschaft zurückzuführen.<br />

Die den Grafiken zugrunde liegenden<br />

Zahlen sind noch vorläufig <strong>–</strong><br />

wenn auch mit guter Näherung an<br />

die endgültigen Werte. Der alle Ge-<br />

Sozialpsychiatrie incl. EpilepsieBeratung<br />

und Wohnen mit Epilepsie 5,8% (5,7%)<br />

Migrationsdienste 3,4% (3,4%)<br />

*Häuserverwaltung ohne<br />

gruppeninterne Mieterträge<br />

sellschaften umfassende Gruppenabschluss<br />

liegt erst im April vor und<br />

wird wieder im Diakoniereport im<br />

Sommer oder Herbst veröffentlicht.<br />

Die Ausweitung des Engagements<br />

im Bereich der Kindertageseinrichtungen<br />

führt wie im Vorjahr<br />

dazu, dass in der Finanzierungsstruktur<br />

der Anteil der Zuschüsse im<br />

Jahr 2009 zugenommen hat und<br />

zwar von 19,1 Prozent auf 20,1 Prozent.<br />

Der landeskirchliche Zuschuss<br />

blieb nahezu unverändert und belief<br />

sich auf 2,3 Prozent unseres Gesamtumsatzes.<br />

Die Investitionstätigkeit verlagerte<br />

sich im Berichtsjahr wieder auf<br />

die Altenhilfe. Begonnen wurde mit<br />

dem Neubau eines Erweiterungsbaus<br />

beim Alten- und Pflegeheim Ebenhausen.<br />

Ferner wurde die Anzahlung<br />

auf den Erwerb eines Grundstücks<br />

für ein großes Pflegezentrum<br />

in München geleistet. Investiert wurde<br />

allerdings auch in der Jugendhilfe<br />

mit dem Erwerb eines Grundstücks<br />

in Garching für den Neubau einer<br />

heilpädagogischen Tagesstätte.<br />

Roland Rausch


AFAN<br />

Bildungsberatung Garantiefonds-<br />

Hochschule<br />

Energieberatung<br />

Jugendmigrationsdienst<br />

Karla Start Basis<br />

Kompass<br />

Pixida<br />

License to learn<br />

Treffpunkt Familie International<br />

Internationales Jugendzentrum<br />

Haidhausen<br />

Sozialdienst für Flüchtlinge<br />

und Asylbewerber<br />

- Erstaufnahme Baierbrunner Straße<br />

- Gemeinschaftsunterkünfte<br />

- Clearingstelle für unbegleitete<br />

minderjährige Flüchtlinge<br />

Migrationsdienste<br />

- Obergiesing, München-Mitte<br />

- Integrationsdienst<br />

Refugio<br />

Evangelischer Beratungsdienst<br />

für Frauen<br />

- Straffälligenhilfe<br />

- Wohnheim/Wohnangebote<br />

Frauenobdach KARLA 51<br />

Teestube „komm“<strong>–</strong> Streetwork<br />

- Tagesaufenthalt, Wohnangebote<br />

- Streetwork<br />

Nachbarschaftsbüro Nordheide<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

Mimikry/Marikas<br />

Bodelschwingh-Haus<br />

Evangelische Straffälligenhilfe<br />

Psychotherapeutische Fachambulanz<br />

für Sexualstraftäter<br />

Stadtteilbüro Neuperlach<br />

Evangelische Bahnhofsmission<br />

Alten- und Pflegeheime<br />

- Leonhard-Henninger-Haus mit Tagesund<br />

Kurzzeitpflege (München Westend)<br />

- Friedrich-Meinzolt-Haus (Dachau)<br />

- Planegg<br />

- Ebenhausen<br />

- Grafenaschau (Lindenhof)<br />

- Ebersberg (Evangelisches Pflegeheim<br />

im Reischlhof)<br />

- Evangelisches Pflegezentrum Eichenau<br />

mit Kurzzeitpflege<br />

Diakoniestationen<br />

- Ebenhausen<br />

- Gauting/Stockdorf/Planegg<br />

Beratungsstelle für alte Menschen<br />

und ihre Angehörigen<br />

Fachstelle für pflegende Angehörige<br />

Seminar für pflegerische Dienste<br />

Fachberatung Offene Altenarbeit<br />

Seminar für mehrsprachige Helfer<br />

Evangelische PflegeAkademie<br />

Integriertes Wohnen<br />

- Menzinger Straße<br />

Alten- und Servicezentrum Haidhausen<br />

Hospizprojekt<br />

Dienststellenleitenden-Konferenz<br />

Beruf & Bildung<br />

gemeinnützige<br />

GmbH<br />

Interkulturelle<br />

Akademie<br />

Hilfen für<br />

Flücht linge und<br />

ausländische<br />

Mitbürger<br />

Planung und<br />

Finanzierung<br />

ambulanter<br />

Dienste<br />

Bezirksstelle<br />

Kirchliche<br />

Allgemeine<br />

Sozial arbeit<br />

(KASA)<br />

Evangelisches<br />

Hilfswerk<br />

München<br />

gemeinnützige<br />

GmbH<br />

Unternehmens -<br />

kommunikation<br />

Klaus<br />

Honigschnabel<br />

Klaus Feist<br />

Gordon Bürk<br />

Gerhard Prölß<br />

Finanz- und<br />

Rechnungswesen<br />

Entgelte<br />

Wirtschafts -<br />

planung und<br />

Controlling<br />

Versicherungen<br />

Immobilien -<br />

betreuung<br />

Vermögens -<br />

verwaltung<br />

Dienstleistungen<br />

für Dritte<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Günther Bauer<br />

Leitungs -<br />

konferenz<br />

Dr. Roland Rausch Gerwin Miller<br />

Hilfe im Alter<br />

gemeinnützige<br />

GmbH<br />

IT-Service<br />

Qualitäts -<br />

management<br />

Hilfen für<br />

Menschen mit<br />

seelischer<br />

Erkrankung<br />

Hilfen für<br />

epi lepsiekranke<br />

Menschen<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Datenschutz<br />

Rechtsfragen<br />

Kinder-,<br />

Jugend- und<br />

Familienhilfe<br />

Rosemarie<br />

Reichelt<br />

Sabine Frey<br />

Kai T. Garben<br />

Silvia<br />

Fella-Werner<br />

Dieter Sommer<br />

Personalreferat<br />

mit Gehaltsbuchhaltung<br />

Fortbildung<br />

Haupt- und<br />

Ehrenamtlicher<br />

Dienst -<br />

leistungen<br />

für Dritte<br />

diakonia<br />

Dienst leistungsbetriebe<br />

gemeinnützige<br />

GmbH<br />

Tochtergesellschaften Fachabteilungen<br />

Abteilungsleiter bzw. Geschäftsführer<br />

Dienststellen<br />

Sozialpsychiatrische Dienste<br />

- Bogenhausen<br />

- Ebersberg<br />

- Neuhausen/Nymphenburg<br />

Psychiatrische Tagesstätten<br />

- Bogenhausen<br />

- Ebersberg<br />

- Neuhausen/Nymphenburg<br />

Wohnangebote<br />

- Bogenhausen<br />

- Ebersberg<br />

- Neuhausen/Nymphenburg<br />

- Perlach<br />

EpilepsieBeratung<br />

Wohnen mit Epilepsie<br />

Kindertagesstätten<br />

- Laim<br />

- Neuhausen<br />

- Messestadt West<br />

- Messestadt Ost<br />

- Pasing<br />

- Schwanthalerhöhe<br />

- Westend<br />

- Feldkirchen<br />

- Arnulfpark<br />

- Lehel<br />

Evangelische Fachakademie<br />

für Sozialpädagogik<br />

Evangelische Kinder- und<br />

Jugendhilfe Feldkirchen<br />

- Heilpädagogische Tagesstätten in<br />

- Feldkirchen und Garching<br />

- Heilpädagogische Wohngruppen<br />

- Betreutes Wohnen<br />

- Ambulante Erziehungshilfe (AEH)<br />

- Intensivpädagogische Gruppe Schnaitsee<br />

Evang. Jugendhilfeverbund München<br />

- Ambulante Erziehungshilfe (AEH)<br />

in Neuhausen und Pasing<br />

- Erholungsmaßnahmen<br />

- Fachstelle für Jungenarbeit (goja)<br />

- Schulsozialarbeit<br />

- Frühe Hilfen<br />

- Vormundschaften/Pflegschaften<br />

- Jugendschutzstelle für Mädchen<br />

- Mädchenwohngruppen Pasing<br />

- Heilpädagogische Wohngruppen<br />

- Betreutes Wohnen „Bella Castella“<br />

- Wohngemeinschaft Obermenzing<br />

Casemanagement Jugend,<br />

Ausbildung, Arbeit (JAA!)<br />

Betreuungsverein BIMM<br />

Sozialpädagogische<br />

Familien hilfe Dachau<br />

Kleiderkammer<br />

Secondhand-Laden Klamotte<br />

diakonia Westend<br />

diakonia inhouse<br />

diakonia GebrauchtWarenhaus<br />

diakonia Textil<br />

diakonia Ebersberg<br />

Jobfitness<br />

Münchner Arbeitslosen<br />

Zentrum (MALZ)<br />

Integrationsberatungszentrum (IBZ)<br />

Mitte/West<br />

Stand: 1. März 2010


09<br />

<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München<br />

Diakonie in München und<br />

Oberbayern e.V.<br />

Geschäftsstelle<br />

Landshuter Allee 40<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 12 69 91 - 0<br />

Telefax: (089) 12 69 91 - 109<br />

e-mail: info@im-muenchen.de<br />

www.im-muenchen.de<br />

Hilfe im Alter<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Landshuter Allee 40<br />

80637 München<br />

Telefon: (089) 12 69 91 - 132<br />

Telefax: (089) 12 69 91 - 139<br />

e-mail: info@hilfe-im-alter.de<br />

www.hilfe-im-alter.de<br />

Evangelisches Hilfswerk München<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Magdalenenstraße 7<br />

80638 München<br />

Telefon: (089) 15 91 35 - 90<br />

Telefax: (089) 15 91 35 - 99<br />

e-mail: info@hilfswerk-muenchen.de<br />

www.hilfswerk-muenchen.de<br />

Beruf & Bildung<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Landsberger Straße 6<br />

80339 München<br />

Telefon: (089) 54 04 56 - 110<br />

Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />

e-mail: beruf-bildung@<br />

im-muenchen.de<br />

www.beruf-bildung.org<br />

diakonia Dienstleistungsbetriebe<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Seidlstraße 4<br />

80335 München<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 0<br />

Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />

e-mail: diakonia@diakonia.de<br />

www.diakonia.de<br />

Mit Ihrer Hilfe<br />

können wir besser helfen<br />

Ehrenamtliche Mitarbeit<br />

Kontakt:<br />

Telefon: (089) 12 69 91 - 121<br />

Telefax: (089) 12 69 91 - 129<br />

Spenden<br />

(steuerlich abzugsfähig)<br />

HypoVereinsbank<br />

Kto.-Nr. 36 70 70 70<br />

BLZ 700 202 70<br />

Vermächtnisse und Nachlässe<br />

Als gemeinnütziger Verein sind wir von<br />

der Erbschaftssteuer befreit. Durch die<br />

„Förderstiftung <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München“<br />

können Sie dauerhaft helfen, indem Sie<br />

das Stiftungsvermögen vermehren.<br />

Bitte wenden Sie sich an:<br />

Pfarrer Dr. Günther Bauer<br />

Telefon: (089) 12 69 91 - 111<br />

Kleider und Spielsachen<br />

Gut erhaltene, gereinigte Kleidung für<br />

Kinder und Erwachsene sowie gebrauchs -<br />

fähiges Spielzeug und Hausrat können<br />

Sie abgeben bei:<br />

Kleiderkammer<br />

Landshuter Allee 38<br />

Telefon: (089) 85 63 77 67<br />

Telefax: (089) 85 63 77 68<br />

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im GebrauchtWarenhaus finden Sie,<br />

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Telefon: (089) 12 15 95 - 15<br />

e-mail: warenhaus@diakonia.de<br />

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und Sie schaffen neue Arbeitsplätze.<br />

Unser Abholservice hilft Ihnen gerne.<br />

diakonia, Landshuter Allee 38<br />

Telefon: (089) 12 15 95 - 43<br />

e-mail: abholservice@diakonia.de<br />

www.diakonia.de

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