Zusammenarbeit – Vernetzung – Kooperation - Innere Mission ...
Zusammenarbeit – Vernetzung – Kooperation - Innere Mission ...
Zusammenarbeit – Vernetzung – Kooperation - Innere Mission ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bereich München<br />
09<br />
<strong>Innere</strong><br />
<strong>Mission</strong><br />
München<br />
Diakonie in<br />
München und<br />
Oberbayern e.V.<br />
JAHRESBERICHT 2009
Vorwort des Herausgebers<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
der Geschäftsbereich München präsentiert diesen Jahresbericht am<br />
15. März 2010 der Öffentlichkeit am Tag der 10. Verleihung des Karl-<br />
Buchrucker-Preises der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> München.<br />
Der Jahresbericht 2009 informiert über wesentliche Entwicklungen<br />
der einzelnen Arbeitsgebiete sowie deren Umfeld und übergreifende<br />
Themen wie Personal, Finanzen und Verbandsarbeit.<br />
Auch ein geistliches Wort hat seinen Platz in diesem Jahresbericht,<br />
da alle diakonische Arbeit tiefere Wurzeln hat, als wir sie im Berichtswesen<br />
wiedergeben können: Jesus Christus ist Grund und Ziel unseres<br />
diakonischen Dienstes.<br />
Ein Verein, der im Berichtsjahr seine 125-jährige Geschichte gefeiert<br />
hat, die viele Höhen und Tiefen aufweist, weiß aus Erfahrung, dass<br />
auch die gegenwärtigen Krisen des globalen Finanzsystems und der<br />
Wirtschaft überwindbar sind. Krisen helfen auch, Irrwege zu erkennen<br />
und zum Maß des Menschlichen zurückzukehren. Zum Maß des<br />
Menschlichen gehören eben auch Gebrechlichkeit, Scheitern, Fehler<br />
oder Schuld. Aber auch in diesen Lebenslagen gibt es Auswege, Hoffnung<br />
und Zukunft.<br />
Eine gewinnbringende Lektüre wünscht Ihnen<br />
mit herzlichen Grüßen<br />
Dr. Günther Bauer<br />
Adventskalender der Süddeutschen Zeitung e.V.<br />
Bild hilft e.V.<br />
Sammlung Goetz<br />
Inner Wheel Club München-Residenz e.V.<br />
Licht für Obdachlose e.V.<br />
Lichterkette München e.V.<br />
Lions Club Ebersberg<br />
„Der Merkur hilft Kindern“<br />
Soroptimist Hilfsfonds e.V.<br />
Sternstunden e.V. des Bayerischen Rundfunks<br />
Zonta-Clubs München<br />
Stiftung Antenne Bayern hilft<br />
Prince Charles d'Arenberg-Stiftung<br />
Prof. Hermann Auer Stiftung<br />
C.H. Beck Stiftung GmbH<br />
Franz Beckenbauer Stiftung<br />
Robert Bosch Stiftung<br />
Bünemann Stiftung<br />
Bürgerstiftung Feldkirchen<br />
Alex Danhuber Stiftung<br />
Syrius-und-Emma-Eberle-Stiftung<br />
Max Falter Stiftung<br />
Dinser Stiftung<br />
Dr. Wilhelm und Maria Ebert Stiftung<br />
Flori hilft Stiftung<br />
Edmund Goldschagg Stiftung<br />
Edith-Haberland-Wagner-Stiftung<br />
Ernst-Jakob-Henne-Stiftung<br />
Geschwister Lautenbacher-Stiftung<br />
Ingeborg-Lekos-Stiftung<br />
Rainer Raab-Stiftung<br />
Hans Rosenthal-Stiftung<br />
Dr. Adolf Rupp-Stiftung<br />
Maria Stich-Stiftung<br />
Marianne Strauß Stiftung<br />
Stadtwerke München Bildungsstiftung<br />
Günther-Wagner-Stiftung<br />
Bruno Zäch-Stiftu ng<br />
Advantest Europe GmbH<br />
Antonius Apotheke<br />
Baugenossenschaft Ober- und Unterschleißheim eG<br />
Ludwig Beck AG<br />
Deloitte & Touche GmbH<br />
Deutsche Bank AG<br />
Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel eG<br />
Gwandhaus Ismaning<br />
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG<br />
Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge<br />
Hörmann GmbH<br />
Gebrüder Hörner Bauschutztechnik GmbH<br />
HUK / Familienfürsorge<br />
HypoVereinsbank<br />
Illenseer Hospitalia GmbH<br />
Kastner AG<br />
Herbert P. Kenter Feinwerktechnik<br />
Kreissparkasse München und Starnberg<br />
Fliesen Mahler<br />
Münchner Merkur Zeitungsverlag<br />
Elektroanlagen Popp GmbH<br />
pureorange<br />
Sendlinger Anzeiger<br />
Siemens AG<br />
Stadtsparkasse München<br />
State Street Bank<br />
VR Bank München Land eG<br />
WIBU Bayern GmbH<br />
Wort und Bild Verlag<br />
Kirchengemeinden des Dekanatsbezirkes<br />
Katholische Kirchenstiftung
Seite<br />
4<br />
6<br />
7<br />
8<br />
10<br />
11<br />
13<br />
16<br />
Leitwort<br />
Nach der Krise ist vor der Krise<br />
Spenden<br />
Zuwendungen stiegen<br />
auf hohes Niveau<br />
Jahresspendenprojekt 2010<br />
„EinSatz Hoffnung“<br />
Chronik<br />
Das Jubiläumsjahr:<br />
Ein ganz besonderes Ereignis<br />
Bezirksstelle München<br />
Aufgaben und Funktion<br />
Fachabteilung<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Vernetzung</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Kooperation</strong><br />
Fachabteilung<br />
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
Es gibt keine Alternative<br />
Fachabteilung<br />
Sozialpsychiatrie und Gesundheit<br />
Vernetzte Hilfen<br />
Vorstand<br />
Dr. Günther Bauer, Pfarrer,<br />
Geschäftsbereich München<br />
Wilfried Knorr, Diplom-Pädagoge,<br />
Geschäftsbereich Herzogsägmühle<br />
Seite<br />
Aufsichtsrat<br />
1. Vorsitzende:<br />
Dr. Hannemor Keidel, Politikwissenschaftlerin<br />
2. Vorsitzender:<br />
Andreas Bornmüller, Diplom-Kaufmann<br />
Ehrenvorsitzende:<br />
Walther Krafft, Ministerialdirigent i.R.<br />
Dr. Konrad Rüchardt, Vorstandsmitglied i.R.,<br />
Bayerische Handelsbank AG<br />
Dr. Werner Hofmann, Oberkirchenrat i.R.<br />
19<br />
22<br />
30<br />
33<br />
37<br />
38<br />
Fachabteilung<br />
Migrationsdienste<br />
Neue Handlungsfelder<br />
Hilfe im Alter<br />
Erfolge in schwierigem Umfeld<br />
diakonia<br />
Ein Sprung in die Zukunft<br />
Evangelisches Hilfswerk<br />
München<br />
Stabile Netze knüpfen!<br />
Mitarbeitende<br />
Erneuter Anstieg bei Hauptamt -<br />
lichen und Ehrenamtlichen<br />
Finanzen<br />
Zunehmendes Engagement bei<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
39 Organigramm<br />
Das Verzeichnis der Dienststellen ist<br />
in der Mitte des Jahresberichts nach<br />
Seite 20 eingeheftet.<br />
3<br />
Vereinsorgane / Impressum<br />
Herausgeber<br />
Dr. Günther Bauer, Pfarrer,<br />
Vorstand <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München <strong>–</strong><br />
Diakonie in München und<br />
Oberbayern e.V.<br />
Redaktion<br />
Klaus Honigschnabel,<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
E-Mail: info@im-muenchen.de<br />
Fotos<br />
Kurt Bauer (7, 8, 9, 11, 27, 30), Bennie<br />
Baumann (13), Jürgen Bollig (29), Erol<br />
Gurian (5, 6, 8, 9, 12, 17, 18, 19, 20, 21, 33,<br />
34, 35), Verena Graf (36), Michaela Handrek-Rehle<br />
(1, 22, 25, 26), Klaus Honigschnabel<br />
(16), Sabine Jakobs (31), Milica Klose<br />
(21), Annette Krauß (14), Reinhard Kurzendörfer<br />
(10), Ingrid Lughofer (14), Manfred<br />
Neubauer (24, 29), Stefan Obermaier (6),<br />
Gülbahar Okutucu (34), Günther Reger<br />
(23), Doris Richter (28), Marcus Schlaf (20)<br />
Titelfoto<br />
Zusammen sind sie genau 100 Jahre alt:<br />
Die ehemalige Sozialrichterin Ursula Feistkorn<br />
aus Berlin und die Praktikantin Tamara<br />
Giebisch, die bei einem Fotoprojekt im<br />
Evangelischen Pflegezentrum Eichenau mitmachten.<br />
Gestaltung<br />
Nicole Üblacker Graphik, München<br />
www.ueblacker-graphik.de<br />
Druck<br />
Druckhaus Kastner, Wolnzach<br />
Organe des Vereins: Vorstand und Aufsichtsrat (Stand: 1. März 2010)<br />
Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats:<br />
Friederike Fromholzer, Diplom-Kauffrau<br />
Peter Gleue, Diplom-Kaufmann<br />
Angelika Heining, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
Prof. em. Dr. Dr. h.c. Günter Heinritz, Sozialgeograph<br />
Barbara Kittelberger, Stadtdekanin<br />
Sabine Nießen, Diplom-Ingenieurin (Univ.), Ministerialdirigentin<br />
Axel Piper, Dekan<br />
Jürgen Schleifer, Redakteur<br />
Bernadette Schmid, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
Dr. Rainer N. Waubke, Internist i.R.
Leitwort<br />
Krise ist wohl eines der am häufigsten<br />
gebrauchten Worte zur Erklärung<br />
unserer gegenwärtigen Wirtschafts-,<br />
Welt- und Gemütslage. Der Immobilienkrise<br />
folgte eine Finanzkrise, dieser<br />
eine Wirtschaftskrise und der wieder<br />
eine Krise der Beschäftigung, verbunden<br />
mit einer Krise der öffentlichen<br />
Kassen und der Sozialversicherungen.<br />
Krise <strong>–</strong> wohin man schaut. Krise mit<br />
Auswirkungen auch aufs Gemüt. Krisen<br />
erschüttern, erschrecken uns.<br />
Das Wort für die Krise muss aber<br />
nicht nur herhalten, um das aktuelle<br />
Geschehen zu deuten <strong>–</strong> es wird auch<br />
gern für eigennützige Zwecke verwendet.<br />
Manche hausgemachte Fehlentwicklung<br />
wird der Krise untergeschoben<br />
und genutzt, um so eigene<br />
Versäumnisse zu bemänteln. Ganz<br />
klar: Die Verwerfungen der Märkte<br />
und der Weltwirtschaft kann niemand<br />
ignorieren. Wir sollten aber die<br />
Folgen der Krisen unterscheiden von<br />
Fehlern und Verwerfungen, die andere<br />
Ursachen haben.<br />
Noch problematischer als das Bemänteln<br />
von Fehlentscheidungen<br />
durch die unterschiedlichen Formen<br />
der Krise ist die Bewertung dieser Krisen<br />
als unabwendbare und unvorhersehbare<br />
Schicksalsschläge. Durch die<br />
schiere Größe der Krisen bekommen<br />
diese schicksalhaften, ja geradezu<br />
göttlichen Charakter. Sie scheinen<br />
nicht mehr menschengemacht, son-<br />
4<br />
Jesus Christus spricht:<br />
„Euer Herz erschrecke nicht.<br />
Glaubt an Gott und glaubt an mich.“<br />
(Johannes 14, 1)<br />
Nach der Krise ist vor der Krise<br />
dern von Gott gewollt. Sicher haben<br />
Krisen für etliche Menschen schicksalhafte<br />
Folgen. Das heißt aber noch<br />
lange nicht, dass die Ursachen der<br />
Krisen außerhalb der menschlichen<br />
Sphäre lägen. Auch ohne differenzierte<br />
Analyse kann man wohl sagen,<br />
dass die Krisen eine Vorgeschichte haben<br />
und die Verursacher der Krisen<br />
und deren Opfer zumeist nicht identisch<br />
sind. Also bleibt festzuhalten:<br />
Die Krisen, die wir gegenwärtig erleben,<br />
sind nicht gottgewollt, sondern<br />
von Menschen gemacht.<br />
Der Sichtweise, dass Krisen<br />
schicksalhaft sein könnten, tritt die<br />
Jahreslosung 2010 entschieden entgegen.<br />
Obwohl das 14. Kapitel mit<br />
der Jahreslosung beginnt, steht das<br />
Wort Jesu mitten in einer Rede ganz<br />
am Anfang seines Leidensweges. Der<br />
Fußwaschung der Jünger als Auftakt<br />
der johanneischen Passionsgeschichte<br />
folgt eine längere Rede an die Jünger,<br />
in der Jesus den Judas in seiner<br />
Sonderrolle als „Verräter“ und Petrus<br />
in seiner Feigheit als „Verleugner“<br />
persönlich anspricht. Unmittelbar<br />
danach sagt Jesus allen Jüngern den<br />
Satz der Jahreslosung 2010: „Euer<br />
Herz soll nicht erschüttert werden.<br />
Glaubt an Gott und an mich glaubt!“<br />
So jedenfalls könnte man den griechischen<br />
Urtext auch ins Deutsche<br />
übersetzen, wenn man seinen spezifischen<br />
Satzbau beibehält.<br />
Diesen Satz gegen die Erschütterung<br />
der Herzen sagt aber ausgerechnet<br />
der Jesus, der am Beginn seines<br />
Leidensweges steht, eines Weges, an<br />
dessen Ende die größte persönliche<br />
Krise aufscheint: Sterben und Tod.<br />
Derjenige, der eigentlich erschüttert<br />
sein müsste, tröstet die Seinen, dass<br />
sie durch seinen Tod eben nicht erschüttert<br />
werden müssen. Das von Jesus<br />
empfohlene Mittel gegen die Erschütterung<br />
ist der Glaube: „Glaubt<br />
an Gott und an mich glaubt“ ist eine<br />
Satzschleife, an deren Anfang und<br />
Ende das Wort vom Glauben steht. Jesus<br />
sagt damit, dass der Glaube angesichts<br />
größter Erschütterungen<br />
trägt und auch über Erschütterungen<br />
hinweg hilft. Der Glaube an Gott,<br />
den Vater und Jesus als seinen Sohn<br />
ist das große Vertrauen in einen Gott,<br />
der uns nicht nach unseren Taten<br />
vergilt, sondern aufhilft aus Krisen<br />
und antritt gegen die Mächte des Todes,<br />
die uns erschüttern.<br />
Das Herz als Ort der Vernunft<br />
Der Glaube an Gott ist das Mittel<br />
gegen Erschütterung und Erschrecken<br />
des Herzens. Man könnte darum meinen,<br />
dass der Glaube auf Gemüt und<br />
Emotionen zielt. Im Verständnis der<br />
Bibel ist dies jedoch nicht der Fall. Ort<br />
der Emotionen und Gefühle sind<br />
nach biblischem Verständnis unsere<br />
Eingeweide. Im Wort vom „Bauchgefühl“<br />
ist dies auch noch in unserem
Pfarrer Günther Bauer,<br />
Vorstand<br />
Sprachgebrauch erkennbar. Das Herz<br />
dagegen ist im biblischen Verständnis<br />
der Sitz von Vernunft und Verstand,<br />
die wir heute eher in Kopf und<br />
Gehirn verorten.<br />
Beachtet man diesen biblischen<br />
Zusammenhang, dann zielt der<br />
Glaube, der vor Erschütterungen und<br />
Erschrecken bewahren kann, auf die<br />
Vernunft <strong>–</strong> und die Vernunft ist ja<br />
doch so etwas wie die Kunst des Unterscheidens.<br />
Anstatt sich von Krisen<br />
und dem beschwörenden Gerede um<br />
sie beeindrucken zu lassen, gilt es,<br />
nüchtern zu bleiben und zu unterscheiden,<br />
welche Vorgeschichte eine<br />
Krise konkret hat <strong>–</strong> und welche Maßnahmen<br />
man ergreifen kann, um sie<br />
zu überwinden.<br />
Auch hier ist der Glaube eine gute<br />
Ausgangsbasis, indem er unterscheidet<br />
zwischen dem, was gottgewollt<br />
und was von Menschen gemacht ist.<br />
Und er leitet an auch zur Erkenntnis,<br />
was man selbst zur Überwindung einer<br />
Krise beitragen kann. Eine prägnante<br />
Formulierung für diesen Sachverhalt<br />
ist das berühmte Gebet: „Gott,<br />
gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,<br />
die ich nicht ändern kann,<br />
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern<br />
kann, und die Weisheit, das eine<br />
vom anderen zu unterscheiden.“<br />
Jesus hat klar vor Augen, was<br />
auch für ihn unausweichlich ist: Tod<br />
und Sterben. Er hat auch klar vor Augen,<br />
dass die Überwindung der Macht<br />
des Todes nur von Gott kommen<br />
kann. Aus dieser Glaubenseinsicht<br />
heraus fordert er seine Jünger auf, die<br />
unabweisbare Tatsache der Endlichkeit<br />
menschlichen Lebens nicht vor<br />
der Zeit ihr Schreckenspotential entfalten<br />
zu lassen. Sterben ist ein Teil<br />
des Lebens. Sterben ist geradezu eine<br />
Voraussetzung für ewiges Leben.<br />
Jesu Vorbild kann uns darum<br />
auch heute in der konkreten Arbeit<br />
des diakonischen Alltags helfen, Krisen<br />
zu bewältigen, sie nicht aufzublähen,<br />
sie aber auch nicht klein zu<br />
reden und sie schließlich durch kleine<br />
und große Schritte sowie kontinuierliche<br />
Arbeit zu überwinden.<br />
Wir danken<br />
Aus bewältigten persönlichen<br />
und gesellschaftlichen Krisen fließt<br />
der Dank für die Unterstützung vieler,<br />
durch die wir auch im vergangenen<br />
Jahr vieles möglich machen<br />
konnten, was am Jahresbeginn noch<br />
nicht möglich schien. Dafür sind wir<br />
dankbar den „öffentlichen Händen“<br />
wie dem Freistaat Bayern, der Regierung<br />
von Oberbayern, dem Bezirk<br />
Oberbayern, Landeshauptstadt und<br />
Landkreis München und weiteren<br />
Kommunen, den Sozialversicherungsträgern<br />
und allen Institutionen,<br />
die unsere Dienste fachlich und<br />
finanziell unterstützt haben.<br />
Genauso herzlich danken wir unserer<br />
Landeskirche und dem Evangelisch-Lutherischen<br />
Dekanatsbezirk<br />
München und hoffen, dass deren<br />
5<br />
wichtige ideelle und materielle Unterstützung<br />
ungeschmälert erhalten<br />
bleibt.<br />
Wir danken auch allen Mitarbeitenden<br />
im Diakonischen Werk Bayern<br />
und anderer diakonischer Rechtsträger<br />
in München und Umgebung,<br />
die uns geholfen haben, die ständig<br />
sich verändernden Anforderungen<br />
diakonischer Arbeit konstruktiv zu<br />
bewältigen. Ein herzlicher Dank gilt<br />
allen haupt- und ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die unseren Auftrag engagiert und<br />
zuversichtlich an den uns anvertrauten<br />
Menschen konkret werden ließen.<br />
Sie alle leisten tagtäglich unzählige<br />
Male ihren Beitrag unserem<br />
Jahresmotto entsprechend: „EinSatz<br />
Hoffnung“<br />
Nicht zuletzt sei auch allen Spenderinnen<br />
und Spendern, Freunden<br />
und Gönnern unserer Arbeit herzlich<br />
gedankt. Unser Dank schließt die ein,<br />
die in ihrer Fürbitte für Menschen<br />
eintreten, die in schwierigen Lebenslagen<br />
nur schwer erkennen können,<br />
wie sie ihre aktuelle Krise überwinden<br />
können. Ihnen allen gilt unser<br />
aufrichtiger Dank und ein herzliches<br />
Vergelt’s Gott.<br />
Mit hoffnungsvollen Grüßen<br />
Ihr<br />
Günther Bauer<br />
Leitwort
Mio. Euro<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,0<br />
808.140,62 Euro<br />
Spenden<br />
6<br />
Die Sergeants Adriana Ortega und Alfred Quitevis vom Wachkommando des amerikanischen General -<br />
konsulats überbrachten Geschenke an die Kinder in der Asylunterkunft in der Baierbrunner Straße.<br />
Zuwendungen stiegen auf hohes Niveau<br />
Die Summe der Zuwendungen ist<br />
2009 insgesamt um 2,9 Prozent angestiegen<br />
und hat im Jubiläumsjahr<br />
einen neuen Rekord erreicht. Der<br />
leichte Rückgang bei den Spenden<br />
wurde durch die Zunahme beim<br />
Kirchgeld mehr als ausgeglichen.<br />
Über die in den Grafiken dargestellten<br />
Zahlen hinaus haben wir Bußgelder<br />
in Höhe von 19.820,06 Euro<br />
(Vorjahr 11.000 Euro) und Vermächtnisse<br />
in Höhe von 13.630,50<br />
Euro (Vorjahr 74.014,78 Euro) erhalten.<br />
Die Initiative Lichtstärken der<br />
Oberbayerischen Diakonie erbrachte<br />
insgesamt 7.823,76 Euro. Für die diakonia<br />
GmbH wurden 47.235,03<br />
Euro, einschließlich der großzügigen<br />
Unterstützung der landeskirchlichen<br />
Aktion 1 + 1, gespendet.<br />
Für das Spendenjahr 2009 werten<br />
wir dieses Ergebnis wieder als deutliches<br />
Zeichen der Verbundenheit mit<br />
Menschen, die unsere Dienste in Anspruch<br />
nehmen. Weit über 1.000<br />
Spenderinnen und Spender sowie<br />
kleinere oder größere Unternehmen<br />
und Stiftungen haben zu diesem ermutigenden<br />
Ergebnis beigetragen.<br />
Beispielhafte Spenden<br />
Ein besonderer Dank gilt auch<br />
dem Adventskalender der Süddeutschen<br />
Zeitung, von dem wir insgesamt<br />
238.240,47 Euro zur Unterstützung<br />
unserer Arbeit erhielten. Ein<br />
nachahmenswertes Beispiel hat der<br />
Bundestagsabgeordnete Peter Gau-<br />
Alles weiß nach dem OrangeDay:<br />
Die Klamotte im neuen Gewand.<br />
„Wenn du aus Barmherzigkeit gibst, lass es nicht vor dir her posaunen.<br />
Deine linke Hand soll nicht wissen, was deine rechte tut, deine Gabe<br />
aus Barmherzigkeit soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das<br />
Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Matthäus 6, 1-4)<br />
Zuwendung insgesamt<br />
941.859,71 Euro<br />
1.120.614,70 Euro<br />
1.119.883,04 Euro<br />
1.152.304,07 Euro<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Beruf und Bildung<br />
39.488,65 Euro<br />
3,4%<br />
Zuwendungsempfänger 2009<br />
Hilfe im Alter<br />
185.145,46 Euro<br />
16,1%<br />
Evangelisches<br />
Hilfswerk<br />
273.547,40 Euro<br />
23,7%<br />
<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong><br />
München<br />
654.122,56 Euro<br />
56,8%<br />
weiler gegeben. Als früherer Ehrenamtlicher<br />
hat er anlässlich seines 60.<br />
Geburtstages um Spenden zugunsten<br />
der Evangelischen Bahnhofsmission<br />
gebeten. Insgesamt ist eine fünfstellige<br />
Summe eingegangen. Nicht<br />
weniger danken wir allen ungenannten<br />
Spenderinnen und Spendern<br />
aufs Herzlichste. Freiwillige Gaben<br />
sind Gaben der Barmherzigkeit<br />
und sind ein Zeichen der Dankbarkeit,<br />
die andere am eigenen Glück<br />
teilhaben lässt.<br />
Unverändert kommen alle<br />
Spenden in voller Höhe, ohne jeglichen<br />
Abzug für Verwaltung oder<br />
Werbung, direkt unseren Projekten<br />
zugute. Günther Bauer<br />
Arten der Zuwendung 2009<br />
Mittel von<br />
Stiftungen<br />
262.233,32 Euro<br />
22,8%<br />
Sammlungen,<br />
Kirchgeld,<br />
Kollekten<br />
220.503,67 Euro<br />
19,1%<br />
Weitere<br />
Zuwendungen<br />
265.951,38 Euro<br />
23,1%*<br />
Jahresspendenprojekt<br />
112.148,26 Euro<br />
9,7%<br />
Zweckgebundene<br />
Geldspenden<br />
291.467,44 Euro<br />
25,3%<br />
*herausragend: Die Zuwendungen des Adventskalenders<br />
der Süddeutschen Zeitung mit 238.240,47 Euro.
„EinSatz Hoffnung“<br />
Motto und Jahresspendenprojekt 2010<br />
Das Jahresmotto 2010 gilt für ein<br />
besonderes Jahr. Vom 12. bis 16. Mai<br />
2010 wird in München der 2. Ökumenische<br />
Kirchentag auf dem Messegelände<br />
und in der ganzen Stadt gefeiert.<br />
Dieses kirchlich-ökumenische<br />
Großereignis strahlt aus auf das gesamte<br />
Jahr und darüber hinaus. Die<br />
kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas<br />
und Diakonie bereiten sich seit<br />
Anfang 2009 gemeinsam auf das Ereignis<br />
vor.<br />
Eine erste öffentlich wahrnehmbare<br />
Aktion auf dem Weg zum Ökumenischen<br />
Kirchentag ist seit Oktober<br />
2009 die Aktion „EinSatz<br />
Hoffnung“. Seitdem sind im Weblog<br />
(www.einsatzhoffnung.de) und per<br />
Postkarte mehrere tausend Rückmeldungen<br />
eingegangen, die jeweils mit<br />
einem Satz angeben, worin der<br />
Grund der Hoffnung besteht, welche<br />
politischen Voraussetzungen hierfür<br />
geschaffen werden müssen und worin<br />
der persönliche Einsatz zur Vermehrung<br />
der Hoffnung zu sehen ist.<br />
Erste Ergebnisse dieser Aktion,<br />
verbunden mit sozialpolitschen Forderungen,<br />
haben der Präsident des<br />
Diakonischen Werkes Bayern, Dr.<br />
Ludwig Markert, und der Vorsitzende<br />
des Caritasverbandes der Erzdiözese<br />
München und Freising, Prälat Hans<br />
Lindenberger, am 12. Februar 2010<br />
in Gegenwart politisch Verantwortli-<br />
7<br />
Jahresspendenprojekt<br />
Rund 130.000 Zuschauer sahen den Fernsehgottesdienst aus der Christuskirche; Kirchenmusikdirektor Hantke leitete den Mitarbeitenden-Chor.<br />
cher im Ökumenischen Gemeindezentrum<br />
in Neu-Riem vorgestellt. Die<br />
gemeinsame Aktion wird zum 30. Juni<br />
2010 abgeschlossen. Damit ist es<br />
möglich, auch die Auswirkungen des<br />
Ökumenischen Kirchentages auf die<br />
Hoffnung der Beteiligten in die Aktion<br />
noch miteinzubeziehen.<br />
Zur Förderung des ökumenischen<br />
Gedankens wollen wir darum das<br />
ganze kommende Jahr unsere Arbeit<br />
und das Jahresspendenprojekt unter<br />
dasselbe Motto stellen: EinSatz Hoffnung.<br />
Die Perspektive wechseln<br />
Oft genug macht schon ein einziger<br />
Satz Hoffnung, zumindest dann,<br />
wenn er Menschen erreicht, die in<br />
Konflikten oder Notlagen leben, einsam<br />
sind oder nicht zur Ruhe kommen.<br />
Ein einziger Satz kann genügen,<br />
um jemanden aus seiner<br />
Bezogenheit auf sich selbst und seine<br />
gegenwärtige Situation herauszuholen.<br />
Der erste Satz eröffnet die Möglichkeit<br />
zum Gespräch, das auch andere<br />
Perspektiven zum Inhalt hat.<br />
Erst recht der persönliche Einsatz<br />
in Kindertagesstätten, Jugendhilfe,<br />
Einrichtungen für Flüchtlinge und<br />
Migranten, Wohnungslose oder Menschen<br />
ohne Arbeit, für alte oder psychisch<br />
kranke Menschen ist ein<br />
menschliches Zeichen der Hoffnung<br />
für Betroffene.<br />
Der persönliche Einsatz für Hoffnung<br />
erfolgt in vielen ganz unterschiedlichen<br />
Weisen: ehrenamtlich<br />
oder hauptamtlich, durch Fürbitten<br />
und Gebet, durch Sach- und Geldspenden,<br />
durch Zivilcourage und sozialpolitische<br />
Stellungnahmen.<br />
EinSatz Hoffnung klingt nach wenig,<br />
wird aber großartig, wenn sich<br />
viele beteiligen. Viele einzelne im<br />
Einsatz für Hoffnung bilden zusammen<br />
einen großen Chor der Hoffnung<br />
für unser Zusammenleben in<br />
Familien, Gemeinden und Gesellschaft.<br />
Und auch EinSatz Hoffnung<br />
kann durch Beteiligung vieler zu einem<br />
dicken Hoffnungsbuch werden<br />
für viele. Und das wollen wir doch<br />
hoffen oder?<br />
EinSatz Hoffnung kann und wird<br />
auch tragen über die Veranstaltung<br />
des Ökumenischen Kirchentages hinaus.<br />
Denn zur Hoffnung gibt es keine<br />
Alternative.<br />
Wir sind zuversichtlich, dass<br />
durch unser Jahresmotto und der Beteiligung<br />
Vieler am Jahresspendenprojekt<br />
mit Geld- und Zeitspenden<br />
durch EinSatz Hoffnung der Vorrat<br />
an Hoffnung für Viele gemehrt werden<br />
kann. Günther Bauer
Chronik<br />
Ausgezeichnet mit dem Karl-Buchrucker-Preis für ihre hervorragende journalistische Arbeit<br />
(v.l.n.r.): George Deffner, der den Preis für seine erkrankte Frau Cathrin Kahlweit entgegennahm,<br />
Doris Schleich und Uli Kick.<br />
Das Jubiläumsjahr:<br />
Ein ganz besonderes Ereignis<br />
In anderen Jahren sind an dieser Stelle<br />
besondere Ereignisse im Berichtsjahr<br />
verzeichnet. Für 2009 fällt es schwer,<br />
für jedes Quartal ein solches Ereignis<br />
zu benennen. Denn: Das ganze Jubiläumsjahr<br />
war ein besonderes Ereignis.<br />
Das Feiern erstreckte sich auf alle<br />
vier Quartale. Es begann mit einem<br />
Festgottesdienst am 8. März in der<br />
Christuskirche unter dem Motto des<br />
Festjahres „Menschen helfen <strong>–</strong> Netze<br />
knüpfen“. Der Gottesdienst wurde<br />
vom Bayerischen Fernsehen live übertragen.<br />
Am 26. März 2009 verlieh die <strong>Innere</strong><br />
<strong>Mission</strong> zum neunten Mal den<br />
Karl Buchrucker-Preis. Der Preis ging<br />
an den Münchner Filmemacher Uli<br />
Kick für seine Langzeitbeobachtung<br />
„Klassenkampf“ in einer 9. Klasse einer<br />
Münchner Hauptschule. Weitere<br />
Preise bekamen Cathrin Kahlweit für<br />
ihre Reportage „Gefangen im Unaussprechlichen“<br />
über Gewalt und sexuellen<br />
Missbrauch in Familien muslimischer<br />
Herkunft sowie Doris Schleich<br />
für ihr Feature „Tagesmütter“ in Bayern<br />
2 Radio. Das zweite Quartal des<br />
Jubiläumsjahres stand im Zeichen<br />
historischer Rückblenden. Am 12. Mai<br />
8<br />
stellte Oberkirchenrat Detlev Bierbaum<br />
die von Professor Marita Krauss<br />
verfasste Biographie über unseren Vereinsgründer<br />
vor. Sie trägt den Titel<br />
„Evangelisch in München, Karl Buchrucker<br />
(1827 <strong>–</strong> 1899), Wegbereiter der<br />
bayerischen Diakonie“ und ist im<br />
Buchhandel erhältlich.<br />
Besinnung auf die Anfänge<br />
Zwei weitere historische Vorträge<br />
ergänzten die Besinnung auf die Anfänge:<br />
Dr. Helmut Baier referierte über<br />
die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> in der Zeit des Dritten<br />
Reiches. Er ist der Verfasser der Monographie<br />
„Liebestätigkeit unter dem<br />
Hakenkreuz, Die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München<br />
in der Zeit des Nationalsozialismus“,<br />
die bereits 2008 erschien. Den<br />
Abschluss bildete der historische Vortrag<br />
von Dr. Basilios Mylonas, der<br />
über den „Wiederaufbau der verbandlichen<br />
sozialen Arbeit in München am<br />
Beispiel der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> München<br />
1945 <strong>–</strong> 1955“, referierte. Die zugrunde<br />
liegende Dissertation hatte er bereits<br />
im Jahr 2002 vorgelegt.<br />
Am Beginn des dritten Quartals<br />
fanden zwei große Feste für Mitarbei-<br />
Goldenes Kronenkreuz für langjährige Verdienste um<br />
die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> (v.l.n.r.): Elisabeth Tröger, Rainer N.<br />
Waubke und Wilhelmine Arnold. Rechts der Präsident<br />
des Diakonischen Werks Bayern, Ludwig Markert.<br />
tende in der Kongresshalle auf dem<br />
Alten Messegelände statt, die mehr als<br />
1.000 Mitarbeitende besuchten. Noch<br />
bedeutender für die Entwicklung des<br />
Vereins war der Beschluss der Mitgliederversammlung<br />
am 22. Juli, mit dem<br />
die Vereinssatzung geändert wurde.<br />
Ein zentraler Gesichtspunkt war die<br />
Trennung der Verantwortung für das<br />
operative Geschäft von aufsichtlichen<br />
Aufgaben. Für das operative Geschäft<br />
ist ein hauptamtlicher Vorstand verantwortlich,<br />
der von einem ehrenamtlichen<br />
Aufsichtsrat überwacht wird.<br />
Für die strategische Ausrichtung wirken<br />
beide Vereinsorgane zusammen.<br />
Im vierten Quartal bildete der Festakt<br />
im Saal des Alten Rathauses mit<br />
etwa 350 geladenen Gästen Abschluss<br />
und Höhepunkt des öffentlichen Feierns.<br />
Landesbischof Dr. Johannes<br />
Friedrich hielt die Festrede. Drei Mitglieder<br />
des Hauptausschusses wurden<br />
durch Diakoniepräsident Markert mit<br />
dem Goldenen Kronenkreuz ausgezeichnet.<br />
Am 19. November wurden acht<br />
Mitglieder des neuen Aufsichtsrates in<br />
einer außerordentlichen Mitglieder-
versammlung gewählt (siehe Seite 3).<br />
In der konstituierenden Sitzung am<br />
30. November wurde Dr. Hannemor<br />
Keidel als 1. Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />
gewählt. Ihr Stellvertreter ist Andreas<br />
Bornmüller, der im Rahmen der<br />
alten Satzung das Amt des Schatzmeisters<br />
ausübte.<br />
Für die weitere Entwicklung der<br />
Pflegeangebote für alte Menschen<br />
wurden im vergangenen Jahr zwei<br />
Meilensteine gesetzt: Am 31. August<br />
wurde der Grundstückskaufvertrag für<br />
das Projekt Isarpark in München beurkundet.<br />
Parallel dazu begann in<br />
Ebenhausen der Bau einer beschützenden<br />
Einrichtung für altersverwirrte<br />
Menschen mit 48 Plätzen.<br />
Günther Bauer<br />
Bei der Buchpräsentation traf<br />
Autorin Marita Krauss (links) die<br />
Buch rucker-Nachfahren (v.l.)<br />
Irmgard Weinrich, Ursula Tullio,<br />
Monika Weik, Nina Peter<br />
und Lorena Weik.<br />
9<br />
Chronik<br />
Mehr als 1.100 Mitarbeitende<br />
ließen sich bei den Festen in der<br />
Alten Kongresshalle von den<br />
Musikclowns Gogol und Mäx<br />
begeistern.<br />
Sieger beim Briefmarkenwettbewerb<br />
war Mathias Leidgschwendner (m.);<br />
der Entwurf von Maximilian Fesl (l.)<br />
belegte den zweiten Platz, der von<br />
Markus Kirst den dritten.<br />
Prominente Gratulanten beim Festakt im Saal des Alten Münchner Rathauses<br />
(v.l.n.r.): Sozialstaatssekretär Markus Sackmann, Landesbischof Johannes<br />
Friedrich, Oberbürgermeister Christian Ude, Diakonie-Präsident<br />
Ludwig Markert, Vereinsvorsitzender Günter Heinritz.
Bezirksstelle München<br />
Zur Vertretungsarbeit auf Münchner<br />
Ebene gehören die Beteiligung an der<br />
Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege,<br />
der Arbeitsgemeinschaft<br />
der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege,<br />
die Repräsentanz im<br />
Kinder- und Jugendhilfeausschuss sowie<br />
im Sozialhilfeausschuss der Landeshauptstadt<br />
München, im Landkreis<br />
München und im Landkreis<br />
Dachau. Die Arbeit in diesen Gremien<br />
ist mit einer Vielzahl von Gesprächen<br />
und Beteiligung in Unterarbeitskreisen<br />
verbunden.<br />
Ein maßgebliches Instrument zur<br />
Meinungsbildung innerhalb der<br />
Münchner Diakonie ist die Konferenz<br />
diakonischer Träger mit Diakoniearbeitsgemeinschaften<br />
auf Münchner<br />
Ebene. Die Einbindung der Münchner<br />
Diakonie in die Diakonie Oberbayerns<br />
und Bayerns erfolgt durch<br />
regelmäßige Geschäftsführerkonferenzen<br />
auf diesen Ebenen. Die Kirchliche<br />
Allgemeine Sozialarbeit (KASA)<br />
als niedrigschwelliges Beratungsangebot<br />
vor Ort sowie die notwendigen<br />
Verwaltungstätigkeiten sind wesentliche<br />
Kennzeichen der Bezirksstellenarbeit.<br />
10<br />
Aufgabe und Funktion der Bezirksstelle<br />
Die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München ist die Münchner Bezirksstelle des Diakonischen<br />
Werkes Bayern für den Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk<br />
München. Ihre Aufgabe ist es, die Arbeit diakonischer Rechtsträger im Dekanatsbezirk<br />
zu koordinieren, gesamtdiakonische Interessen gegenüber<br />
den kommunalpolitischen Ebenen zu vertreten sowie die Interessen der<br />
Münchner Rechtsträger innerhalb des Diakonischen Werkes Bayern und<br />
im Dekanatsbezirk München zu artikulieren.<br />
Ein neues Kennzeichen der Bezirksstellenarbeit<br />
ist die Interkulturelle<br />
Akademie. Am 30. April wurden<br />
die Räume in der Landsberger Straße<br />
6 offiziell eingeweiht. Da es nicht nur<br />
in den Migrationsdiensten, sondern<br />
in allen Bereichen diakonischer Arbeit<br />
Klienten und Mitarbeitende mit<br />
Migrationshintergrund gibt, will die<br />
Interkulturelle Akademie Dienstleister<br />
für diakonische Rechtsträger im<br />
Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk<br />
München sein und diesen interkulturelles<br />
Fachwissen zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Zu diesem Zweck bietet sie Fortund<br />
Weiterbildungsveranstaltungen,<br />
öffentliche Diskussionsforen, Tagungen<br />
und Seminare an. Ziele der Interkulturellen<br />
Akademie sind auch, ein<br />
Netzwerk interkultureller <strong>Kooperation</strong><br />
aufzubauen, Modellprojekte mit<br />
interkultureller Relevanz zu initiieren<br />
sowie interkulturelle und interreligiöse<br />
Begegnungen zu gestalten.<br />
„Armut darf nicht ausgrenzen,<br />
nicht von Dauer sein, nicht von Generation<br />
zu Generation vererbt werden.<br />
Soziale Gerechtigkeit und gesell-<br />
Unsere Stadt soll menschlich<br />
bleiben: Vertreter des<br />
Bündnisses „München<br />
sozial“ vor dem Rathaus.<br />
schaftliche Teilhabe sind es, die unsere<br />
Stadt zusammenhalten. Wenn<br />
die Politik uns die Rechnung für die<br />
von den Banken selbstverursachte<br />
Krise präsentiert, darf das nicht<br />
zu Lasten der Würde der Menschen<br />
und der sozialen Arbeit gehen.“<br />
Unter diesem Motto hat sich in<br />
der Landeshauptstadt das Bündnis<br />
„München sozial. Wir halten die<br />
Stadt zusammen“ gebildet, dem<br />
mittlerweile 44 Organisationen angehören.<br />
Zur Finanzierung diakonischer<br />
Arbeit vor Ort dienen auch die<br />
Sammlungen im Frühjahr unter dem<br />
Motto „Suchtprobleme sind lösbar“<br />
und im Herbst unter dem Motto<br />
„Alleinerziehende in Bayern“. Die<br />
Sammlungen erbrachten im Frühjahr<br />
18.498,98 Euro (-16,3 Prozent) und im<br />
Herbst 19.913,67 Euro (-20,9 Prozent)<br />
zur Verteilung auf örtlicher Ebene.<br />
Im Bezirksstellenbereich wird immer<br />
deutlicher, dass ehrenamtliche<br />
Strukturen bei Rechtsträgern der<br />
Diakonie in vielen Fällen nicht mehr<br />
ausreichen. Insbesondere im Bereich<br />
der häuslichen Pflege sind die Anforderungen<br />
an die Trägervereine so<br />
gestiegen, dass sie auch von einer<br />
Person in der hauptamtlichen Geschäftsführung<br />
oft nicht mehr alleine<br />
bewältigt werden können und<br />
ehrenamtliche Organstrukturen nur<br />
selten das notwendige Maß an Professionalität<br />
erreichen. Günther Bauer
<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>–</strong> <strong>Vernetzung</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Kooperation</strong><br />
Diese drei Schlagworte sind aus unserer Arbeit mit Kindern nicht mehr<br />
wegzudenken. Eine partnerschaftliche Grundhaltung aller Beteiligten ist<br />
Voraussetzung, damit <strong>Kooperation</strong> und <strong>Vernetzung</strong> gelingt. Sie dient vor<br />
allem dem Wohle der uns anvertrauten Kinder und ihren Familien.<br />
<strong>Kooperation</strong> und <strong>Vernetzung</strong> sind<br />
nicht nur als eine gesetzliche Verpflichtung<br />
zu sehen. Sie bieten auch<br />
allen Beteiligten die Möglichkeit, eine<br />
Vielfalt von Ideen zu entwickeln,<br />
vorhandene Ressourcen zu bündeln<br />
und daraus neue Strategien und<br />
Handlungsweisen zu gewinnen.<br />
Durch den gesellschaftlichen Wandel<br />
hat sich der Auftrag der Kindertageseinrichtungen<br />
in den letzten Jahren<br />
systematisch weiterentwickelt.<br />
Verbindliche Vereinbarungen sowie<br />
die Qualitätsentwicklung und -sicherung<br />
standen daher im vergangenen<br />
Jahr im Vordergrund der Arbeit in den<br />
Kindertageseinrichtungen.<br />
So entwickelten wir u.a. unser<br />
Qualitätshandbuch „Kinderbildung“,<br />
alle pädagogischen Hauskonzeptionen<br />
wurden überarbeitet und die unterschiedlichen<br />
pädagogischen Ansätze<br />
auf den Prüfstand gestellt. Prof.<br />
Dr. Tassilo Knauf unterstützte dabei<br />
die Teams in den Kindertagesstätten<br />
kritisch mit Rat und Ideen. Dafür gilt<br />
ihm unser besonderer Dank.<br />
Neben ungezählten Aktivitäten in<br />
den Kindertageseinrichtungen <strong>–</strong> Beispiele<br />
gelungener <strong>Kooperation</strong> stehen<br />
in den folgenden Artikeln <strong>–</strong> gab es<br />
auch viele Gelegenheiten zum Feiern:<br />
Die Kindertagesstätte im Westend<br />
konnte auf stolze 25 Jahre Arbeit mit<br />
Kindern zurückblicken und in Pasing<br />
wurde die neu erbaute Einrichtung<br />
feierlich im Rahmen eines ökumenischen<br />
Gottesdienstes eingeweiht.<br />
Neue Einrichtung im Lehel<br />
Wir freuen uns, dass wir durch die<br />
Übernahme der Trägerschaft des Kindergartens<br />
des Diakonievereins St.<br />
Lukas im Lehel unser Platzangebot<br />
erneut erweitern konnten. Die Einrichtung<br />
verfügt zurzeit über 34 Kindergartenplätze.<br />
Ein <strong>Kooperation</strong>svertrag<br />
mit der Kirchengemeinde St.<br />
Lukas garantiert die enge An- und<br />
Einbindung in die Gemeinde vor Ort.<br />
Wir bedanken uns für die geleistete<br />
Unterstützung und <strong>Kooperation</strong> bei<br />
der Landeshauptstadt München, der<br />
Gemeinde Feldkirchen und der Kliniken<br />
München Pasing und Perlach<br />
GmbH. Rosemarie Reichelt<br />
11<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Kleiner Chor ganz groß: Kinder<br />
aus der Neuhauser Kindertagesstätte<br />
sangen beim<br />
Jubiläums gottesdienst.<br />
Kleine Sänger <strong>–</strong><br />
große Wirkung<br />
Drei- bis Sechsjährige aus der Kindertagesstätte<br />
Neuhausen sollten zu Beginn<br />
des Festgottesdienstes anlässlich<br />
des 125-jährigen Jubiläums musikalisch<br />
auf die Feier einstimmen.<br />
Als uns diese Nachricht aus der Geschäftsstelle<br />
erreichte, war die Aufregung<br />
groß. Zumal der Gottesdienst<br />
und der Auftritt der Kinder im Bayerischen<br />
Fernsehen live übertragen<br />
werden sollte.<br />
Zum Glück half uns bei den Vorbereitungen<br />
für unseren Auftritt Kirchenmusikdirektor<br />
Andreas Hantke,<br />
der im Rahmen unserer musikalischen<br />
Bildungsangebote einmal wöchentlich<br />
einen Singkreis in der Kindertagesstätte<br />
leitet und den die Kinder<br />
deshalb auch schon kannten.<br />
Eine besondere Herausforderung lag<br />
jedoch darin, eine weitere Aufgabe<br />
vorzubereiten, die die Kinder während<br />
des Gottesdienstes erfüllen sollten:<br />
Vor laufender Fernsehkamera<br />
sollten sie aus einzelnen Puzzleteilen<br />
das Logo und den Schriftzug der <strong>Innere</strong>n<br />
<strong>Mission</strong> zusammenlegen <strong>–</strong> mit<br />
einer exakten zeitlichen Vorgabe.<br />
Sowohl die Kinder, als auch die<br />
beiden Erzieherinnen, die den kleinen<br />
Kinderchor anleiteten und begleiteten,<br />
hatten vor dem Auftritt<br />
dann richtig Lampenfieber. „Hof-
Kindertageseinrichtungen<br />
fentlich machen wir alles richtig!“,<br />
meinte etwa der fünfjährige Emil, der<br />
seinen Eltern und den vielen Zuschauern<br />
zeigen wollte, was er zusammen<br />
mit den anderen Kindern<br />
vorbereitet hatte.<br />
Und die Erzieherinnen dachten an<br />
ganz andere Dinge: „Wir müssen an<br />
den Text und die passenden Bewegungen<br />
denken, die Herr Hantke uns<br />
gezeigt hat.“ Die Verbindung von<br />
Musik und Bewegung stellt einen wesentlichen<br />
Gesichtspunkt der musikalischen<br />
Bildungsangebote dar. Entspricht<br />
es doch unserem natürlichen<br />
Bedürfnis, uns zu Musik zu bewegen,<br />
den Inhalten und Melodien auch körperlichen<br />
Ausdruck zu verleihen und<br />
unsere Kreativität zu entfalten.<br />
„Also wir müssen nur auf den<br />
Herrn Hantke schauen, wenn wir<br />
nicht mehr wissen, wie es geht“, erzählt<br />
Emma, die weiß, dass man vor<br />
12<br />
Fachakademie für Sozialpädagogik<br />
Gottesdienst in der Auferstehungskirche zur 25-Jahrfeier des Neubaus<br />
der Kindertagesstätte im Westend (l.)<br />
Freuen sich über den Einzug der Kinder in das blaue Haus in Pasing (v.l.n.r.):<br />
Christian Müller, Vorsitzender des Pasinger Bezirksausschusses, Kindertagesstätten-Leiterin<br />
Renate<br />
Sutterlitte, Geschäftsführer<br />
Günther Bauer,<br />
Rosemarie Reichelt,<br />
Abtei lungs leiterin<br />
Kindertageseinrichtungen,<br />
Uwe Gretscher,<br />
Geschäftsführer der<br />
Kliniken München-<br />
Pasing und Perlach<br />
GmbH, sowie Eltern -<br />
beiratsvorsitzender<br />
Thomas Müller.<br />
lauter Aufregung schon mal was vergessen<br />
kann. Und dann geht’s auch<br />
schon los: Das Orchester stimmt die<br />
ersten Töne an und schon bezaubern<br />
die Kinder mit ihrem Gesang. Auch<br />
das mit dem Puzzle klappt wie am<br />
Schnürchen: Alle wissen, was zu tun<br />
ist; kein einziges Teil fällt zu Boden.<br />
Und die Kamera hat alles im Kasten.<br />
Die Botschaft des Jubiläums-Gottesdienstes<br />
wäre sicherlich nur halb<br />
so stimmungsvoll rübergekommen,<br />
wenn die Kinder der Evangelischen<br />
Kindertagesstätte Neuhausen nicht<br />
so herrlich frohlockt und gemäß<br />
dem Motto die Freude am sinnvollen<br />
gemeinsamen Tun sichtbar gemacht<br />
hätten. Stefanie Otto<br />
Mit Bankern im<br />
Berg tierpark<br />
Auch im Jahr 2009 planten die<br />
Münchner Mitarbeiter der Deut-<br />
Unsere Angebote im Bereich der Kindertageseinrichtungen (Stand 31.12. 2009)<br />
Kindertagesstätte Krippenplätze Kindergartenplätze Hortplätze<br />
9.Woche <strong>–</strong> 3 Jahre 3 Jahre <strong>–</strong> 6 Jahre Grundschulkinder<br />
Westend 12 50<br />
Laim 12 50<br />
Messestadt West 24 50 25<br />
Neuhausen 36 75<br />
Feldkirchen 24 75<br />
Messestadt Ost 36 75<br />
Pasing 12 50<br />
Arnulfpark 50<br />
Schwanthalerhöhe 100<br />
Lehel 45<br />
Gesamt 156 620 25<br />
Gesamtzahl der Plätze in allen Einrichtungen: 801 (Vorjahr: 756)<br />
Zwei Klassen mit jeweils<br />
25 Aus bildungsplätzen<br />
schen Bank ein „Highlight“ für die<br />
Kinder der Kindertagesstätte Laim:<br />
Diesmal stand ein Ausflug mit allen<br />
Kindergartenkindern in den Bergtierpark<br />
Blindham auf dem Plan. Ziel<br />
des Ausfluges mit dem Motto „Indianer“<br />
war, den Kindern die Tiere der<br />
Region in einem spielerischen Kontext<br />
vorzustellen und ihnen damit einen<br />
besonderen Tag in der Natur zu<br />
schenken.<br />
„Als Indianerspähtrupp haben wir<br />
gemeinsam den Tierpark erkundet<br />
und zum Thema passende Spiele gemacht.<br />
Im Nachgang bekam jedes<br />
Kind ein kleines Heft mit den Photos<br />
und der Rahmengeschichte zum<br />
Ausflug“, resümierte Kinga Bloch<br />
von der Deutschen Bank. Zudem<br />
überreichten die Banker einen<br />
Scheck in Höhe von 2.500 Euro. Von<br />
diesem Betrag wurde dann ein Spielhäuschen<br />
für die Kinder im Garten<br />
angeschafft.<br />
Mit der gelungenen <strong>Kooperation</strong><br />
zwischen betriebswirtschaftlicher Institution<br />
und sozialer Einrichtung<br />
wollten die Beteiligten ein Zeichen<br />
setzen, wie wichtig persönlicher Einsatz<br />
und soziales Engagement für gesellschaftliche<br />
Belange sind.<br />
Frau Bloch, die in den vergangenen<br />
Jahren auch mehrfach Englisch-<br />
Kurse für die Vorschulkinder angeboten<br />
hatte, wird die Kindertagesstätte<br />
künftig leider nicht mehr ehrenamtlich<br />
unterstützen können, da sie<br />
München verlässt. Die gelungene <strong>Kooperation</strong><br />
wird dennoch weitergehen,<br />
da eine ihrer Kolleginnen als<br />
Nachfolgerin schon feststeht. Die<br />
Kinder freuen sich schon auf viele<br />
neue Ideen. Michaela Stadler
Es gibt keine Alternative<br />
Angesichts zahlreicher Berichte über Gewalttaten Jugendlicher, gipfelnd<br />
in dem Tötungsdelikt an Dominik Brunner auf dem S-Bahnhof in Solln,<br />
herrschen Entsetzen und Hilflosigkeit. Doch auch der Ruf nach einem<br />
schärferen Jugendstrafrecht ist oft genug ein Ausdruck von Hilflosigkeit.<br />
Längere oder härtere Strafen können<br />
Gewaltakte Jugendlicher leider nicht<br />
verhindern. Notwendig sind vielmehr<br />
Perspektiven der Ausbildung,<br />
Beschäftigung, Integration und Anerkennung<br />
von Jugendlichen, damit<br />
Gewalt erst gar nicht entsteht.<br />
Solche Perspektiven kann man<br />
aber nicht zum Nulltarif schaffen:<br />
Schule, Ausbildung und Jugendhilfe<br />
kosten viel Geld, da es sich um personalintensive<br />
Aufgabenfelder handelt.<br />
An dieser Stelle melden sich<br />
dann auch die Finanzpolitiker und<br />
Kämmerer zu Wort, die bei knappen<br />
kommunalen Kassen auch in der Jugendhilfe<br />
einsparen wollen.<br />
Die ordnungspolitische und finanzpolitische<br />
Sicht verengt aber den<br />
Blick der öffentlichen Diskussion in<br />
einer Weise, die die tatsächlichen<br />
Leistungen der Jugendhilfe in ihrer<br />
Wirksamkeit gar nicht mehr adäquat<br />
würdigen. Die heilpädagogischen<br />
Leistungen in diesem Arbeitsfeld<br />
können sich nämlich wirklich sehen<br />
lassen und verdienen öffentliche Anerkennung.<br />
Von diesen Leistungen<br />
wird hier beispielhaft berichtet, auch<br />
wenn wir wissen, dass auch das beste<br />
Bemühen nicht jede Fehlentwicklung<br />
verhindern kann.<br />
Die Hilfen für Familie H., Natalie,<br />
Martin und Carla (Namen geändert),<br />
die in den nachfolgenden Beispielen<br />
geschildert werden, zeigen, dass wir<br />
die meisten aller Jugendlichen auf einen<br />
für sie förderlichen Weg führen<br />
können. Dadurch können sie ihre<br />
Persönlichkeiten entwickeln und zu<br />
geachteten Mitbürgern werden.<br />
Mit offenen Armen aufnehmen<br />
Um eine positive Entwicklung zu<br />
erreichen, wenden wir für die jungen<br />
Menschen eine Vielzahl pädagogischer<br />
Methoden an. Mit unterschiedlichen<br />
Hilfenetzen arbeiten wir bedarfsgerecht<br />
und nachhaltig. Ganz<br />
nach dem Motto unseres Jubiläumsjahres<br />
„Menschen helfen <strong>–</strong> Netze<br />
knüpfen“.<br />
Dabei trägt uns die Zuversicht,<br />
dass junge Menschen in schwierigen<br />
Lebenssituationen <strong>–</strong> in die sie selbstoder<br />
fremdverschuldet geraten sind <strong>–</strong><br />
immer wieder einen neuen Anfang<br />
machen dürfen und können. Denn es<br />
gibt keine Alternative dazu, sie immer<br />
wieder mit offenen Armen aufzunehmen<br />
und sie zusammen mit ihren<br />
Familien auf ihren Wegen zu<br />
begleiten. Kai T. Garben<br />
13<br />
Auch dieses<br />
Jahr wieder ein<br />
voller Erfolg:<br />
Die Pfingstfreizeit<br />
der KinderundJugendhilfe<br />
Feldkirchen,<br />
die Beamte des<br />
Münchner<br />
Polizeipräsidiums<br />
vorbereitet<br />
hatten.<br />
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
Die Sozialpädagogin Stefanie Wittman<br />
berät bei den „Frühen Hilfen“ in Pasing<br />
Familien, die Unterstützung brauchen.<br />
Hilfe mit rotem Faden<br />
„Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?“<br />
Dieser Satz steht häufig am<br />
Anfang einer sozialpädagogischen<br />
Familienhilfe. In der konkreten Ausgestaltung<br />
ist er jedes Mal wieder<br />
neu, anders und herausfordernd.<br />
Und zwar für beide Seiten, Familie<br />
und Fachkraft gleichermaßen.<br />
Bei Familie H., die aus einer alleinerziehenden<br />
Mutter mit drei pubertierenden<br />
Kindern besteht, bedeutete<br />
dies, sie nach der Trennung von ihrem<br />
gewalttätigen Ehemann zu unterstützen,<br />
da er sie auch weiterhin<br />
drangsalierte. Noch dazu bekam sie<br />
wegen ihrer vielen krankheitsbedingten<br />
Fehltage die Kündigung.<br />
Frau H. sah keinen Weg, wie sie allein<br />
mit Arbeitslosengeld II den Alltag<br />
bewältigen sollte. Der mittlere<br />
Sohn flippte häufig aus und neigte zu<br />
aggressiven Ausbrüchen; in der Schule<br />
drohte auch ihm der Rauswurf. Die<br />
beiden anderen Kinder waren auffällig<br />
unauffällig, sie „funktionierten“<br />
irgendwie. Doch allmählich kamen<br />
auch von ihnen Notsignale: Sie zogen<br />
sich mehr und mehr zurück, ihre<br />
Schulnoten wurden schlechter, es<br />
kam zu absichtlichen Selbstverletzungen<br />
und Suizidgedanken.<br />
Heute, nach vier Jahren intensiver<br />
sozialpädagogischer Familienhilfe<br />
in Verbindung mit vielen anderen<br />
Hilfeangeboten ist ein Ende der Betreuung<br />
in Sicht. Dazwischen liegen<br />
viele kleine und große Schritte:<br />
Nachhaltiger Vertrauensaufbau, um<br />
überhaupt eine tragfähige Arbeits-
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
14<br />
Nach mehr als 20 Jahren kehrte Szene-Gastronom Michi Kern (2.v.r.) in die<br />
Evangelische Kinder- und Jugendhilfe zurück und besuchte das Kinder parlament. Gartenarbeit als Therapie: Jugendliche auf dem Sinzinger Hof.<br />
beziehung zur Familie zu erlangen.<br />
Intensive <strong>Kooperation</strong> und Gespräche<br />
mit den Schulen und heilpädagogischen<br />
Tagesstätten. Regelmäßige<br />
Hausbesuche, <strong>Kooperation</strong> mit<br />
Behörden, Therapeuten und Ärzten,<br />
Vor- und Nachbereitung von Polizeiund<br />
Gerichtsterminen, Initiierung einer<br />
Umgangspflegschaft. Freizeit-Unternehmungen<br />
mit der ganzen Familie<br />
und einzelnen Kindern. Unterstützung<br />
bei der Schuldenregulierung.<br />
Und immer wieder greifen wir in Gesprächen<br />
behutsam die Ängste auf,<br />
arbeiten konsequent an Blockaden,<br />
ermutigen und motivieren, um die<br />
nächsten Schritte zu gehen.<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
oder ambulante Erziehungshilfe<br />
(AEH) arbeitet sehr vielschichtig und<br />
mit unterschiedlichsten Helfersystemen.<br />
Sie unterstützen die Familien,<br />
den eigenen „roten Faden“ zu halten<br />
und geben ihnen die notwendige<br />
und angemessene Rückenstärkung.<br />
Ziel ist, dass die Familien wieder zu<br />
ihrer Eigenständigkeit zurückfinden.<br />
Christine Trieb-Hummel/Michaela Kraus<br />
Carla vom Sinzinger Hof<br />
In der Intensivpädagogischen Wohngruppe<br />
Sinzinger Hof leben sieben<br />
Kinder und Jugendliche im Alter zwischen<br />
elf und 16 Jahren. Eine der Jugendlichen<br />
ist die 16-jährige Carla.<br />
Ihre Mutter starb, als sie noch sehr<br />
klein war. Ihre Großmutter, die sie<br />
anschließend betreute, war mit der<br />
Erziehung überfordert: Das Mädchen<br />
landete mehrmals in der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie und in verschiedenen<br />
Wohngruppen. Zuletzt ging Carla<br />
nur noch unregelmäßig zur Schule<br />
und schaffte auch häufig abends den<br />
Weg in ihre Wohngruppe nicht mehr.<br />
Carla kam auf den Sinzinger Hof.<br />
Hier wurde die damals 15-Jährige gemeinsam<br />
mit vier anderen Jugendlichen<br />
zunächst intern beschult, bevor<br />
sie den Schritt zurück an eine öffentliche<br />
Schule gehen konnte. Auch<br />
emotional kam sie bald in der Gruppe<br />
an. Carla wird in diesem Jahr die<br />
Schule beenden und möchte dann eine<br />
Ausbildung beginnen. Sie möchte<br />
gerne in dem überschaubaren Oberland<br />
bleiben. Martina Maderstorfer<br />
Zwischen Powerslam<br />
und Pokemon<br />
Während eines körperbetonten Interaktionsspiels<br />
im Schullandheim einer<br />
Münchner Realschule, bei dem es um<br />
<strong>Kooperation</strong> und Vertrauen geht, entwickelt<br />
sich zwischen mir und einigen<br />
Jungen aus der Klasse 7b ein Gespräch<br />
über Showkampfveranstaltungen, genannt<br />
Wrestling, im Fernsehen.<br />
Einer nach dem anderen fragt<br />
mich, ob ich nicht die aktuellen Star-<br />
Wrestler kenne. Ich muss die Frage<br />
verneinen, kenne aber die Shows.<br />
Kaum, dass ich dies erwähnt hatte,<br />
waren alle Schüler ganz Ohr. Alle <strong>–</strong><br />
bis auf einen.<br />
Martin ist der ausgewiesene Außenseiter,<br />
der nicht nur in der Klasse,<br />
sondern auch auf dem Schulgelände<br />
von anderen Schülern auf verschiedenste<br />
Art gemobbt wird. Ein Junge,<br />
bei dem Laien sagen würden, der ist<br />
doch selbst schuld an seiner Situation.<br />
Schließlich popelt er hin und wieder<br />
mit dem Finger in der Nase, verhält<br />
sich oft recht kindisch und ungeschickt,<br />
sagt manchmal angeblich<br />
blöde Sachen oder verpetzt andere.<br />
Die Gründe, weshalb ein Junge<br />
oder auch Mädchen zum Außenseiter<br />
wird, sind vielschichtig. Tatsache<br />
ist, dass es grundsätzlich jeden treffen<br />
kann. Oft ist der Auslöser eine<br />
Kleinigkeit, die aus einer zufälligen<br />
Situation heraus entsteht und dann<br />
durch gruppendynamische Effekte<br />
zum Selbstläufer wird. Und schon ist<br />
der Teufelskreis in Gang gesetzt: Der<br />
Außenseiter ist geschaffen.<br />
Martin interessiert sich nicht wie<br />
die meisten Jungs seiner Klasse für<br />
Wrestling. Seine Welt ist eine andere:<br />
Yu-gi-oh, Pokemon-Karten, Gameboy<br />
oder auch andere Kinderspiele,<br />
die eher im Grundschulalter üblich<br />
sind, faszinieren ihn mehr. Er ist in<br />
seiner Freizeit auch gerne alleine<br />
oder spielt mit jüngeren Kindern.<br />
In einer Seminarpause verrät er<br />
mir den Grund dafür: Die jüngeren<br />
Kinder akzeptieren ihn so, wie er ist<br />
und hänseln ihn nicht <strong>–</strong> Wertschätzung<br />
und Miteinander statt Demütigung<br />
und Ausgrenzung. In ihrer<br />
kindlichen Welt fühlt er sich richtig<br />
wohl und geborgen. Warum sollte er<br />
sich also ändern?<br />
Eins wurde mir in diesem Seminar<br />
klar: Jungen wie Martin brauchen<br />
viel Zeit und feste, verständnisvolle<br />
Bezugspersonen, die mit ihm den<br />
weiten Weg zu einer reifen Persönlichkeit<br />
gehen. Das zwanzigminütige<br />
Einzelgespräch mit ihm war nur ein<br />
kleiner Anfang. Markus Burchert<br />
Raus aus dem Familienchaos<br />
Natalia kam im Sommer 2004 in die<br />
Heilpädagogische Wohngruppe des<br />
Mädchenheims Pasing. Die 15-Jährige<br />
hatte sich in ihrer Not an das Jugendamt<br />
gewandt, weil sie es zuhause<br />
mit ihrer psychisch kranken Mutter<br />
nicht mehr aushielt.<br />
Das zurückhaltende Mädchen lebte<br />
sich schnell ein und fasste Vertrauen<br />
zu ihrer Bezugsbetreuerin. Sie<br />
kam allmählich zur Ruhe und konnte<br />
sich nun ganz auf den Besuch der
In den „MädchenRäumen“ in Pasing bekommen junge Frauen gezielte Hilfeangebote.<br />
Realschule konzentrieren, die sie im<br />
Frühjahr 2006 erfolgreich abschloss.<br />
Mit 18 Jahren begann für Natalia<br />
die Zeit ihrer beruflichen Orientierung.<br />
Verschiedene Jobs folgten: in<br />
einer Bäckerei, Verkäuferin an einem<br />
Obststand, ein dreimonatiger Ausflug<br />
an die Fachoberschule. Natalia<br />
wusste nicht so recht, wie es weitergehen<br />
sollte. Mit Hilfe der Kolleginnen<br />
aus der Wohngemeinschaft fand sie<br />
dann einen Ausweg aus ihrer Krise.<br />
Anfang 2008 wechselte Natalia<br />
schließlich ins Betreute Wohnen ‚Bella<br />
Castella’. Sie bezog ihr eigenes<br />
kleines Apartment und jobbte weiter<br />
<strong>–</strong> immerhin mit Aussicht auf einen<br />
Ausbildungsvertrag als Bankkauffrau.<br />
Sie begann die Ausbildung und<br />
bewältigte mit viel Unterstützung<br />
und Zuspruch den nicht immer einfachen<br />
Weg.<br />
Im Spätsommer des folgenden Jahres<br />
traf sie dann ein weiterer Schicksalsschlag:<br />
Ihre Mutter starb nach langer,<br />
schwerer Krankheit. Ihre Betreuerin<br />
hilft ihr bis zum heutigen Tag,<br />
Schmerz und Trauer zu bewältigen.<br />
Mit nun fast 21 Jahren hat Natalia<br />
ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen<br />
und die Zusage der Bank,<br />
sie auch zu übernehmen. Die Jugendhilfemaßnahme<br />
konnte erfolgreich<br />
abgeschlossen werden.<br />
Hildegard Haldmaier<br />
Wohlwollend konfrontativ<br />
Im Fachbereich Gewaltprävention<br />
und Straffälligenhilfe der Evangelischen<br />
Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen<br />
bieten wir Anti-Aggressivitäts-Trainings<br />
für Gewalttäter an sowie<br />
Soziale Trainingskurse für Ersttäter,<br />
Coolness-Trainings an Schulen,<br />
Einzelfallhilfen in Form von Weisungsbetreuungen<br />
und Fortbildun-<br />
gen für Fachkräfte in sozialen Einrichtungen.<br />
Hierbei spielt die konfrontative<br />
Pädagogik immer wieder<br />
eine Rolle.<br />
In den Arbeitsfeldern mit Straftätern,<br />
delinquenten oder verhaltensauffälligen<br />
Jugendlichen wurde immer<br />
deutlicher, dass etablierte pädagogische<br />
Konzepte an deren Lebenswelt<br />
vorbei gingen. Es handelt sich<br />
oft um junge Menschen, die sich außerhalb<br />
der Reichweite jeglicher Erziehung<br />
in Elternhaus, Schule oder<br />
Beratungsstellen befinden.<br />
Konfrontative Pädagogik ist kein<br />
geschlossenes pädagogisches Konzept,<br />
sondern bezeichnet einen<br />
Handlungsstil, der in Situationen<br />
angewandt werden kann, in denen<br />
Grenzüberschreitungen an der Tagesordnung<br />
sind. Konfrontative Pädagogik<br />
will die lebensweltorientierten<br />
und partnerschaftlichen pädagogischen<br />
Ansätze ergänzen. Sie<br />
zielt darauf ab, in besonderen Situationen<br />
die Selbstverantwortung der<br />
Jugendlichen zu fördern. Das wohlwollende<br />
konfrontative pädagogische<br />
Wirken ermöglicht zudem eine<br />
demokratische Kultur des Hinsehens:<br />
Bei Regel- und Normverletzungen<br />
geht es darum, hinzusehen <strong>–</strong><br />
und nicht wegzusehen.<br />
Bei der wohlwollenden Konfrontation<br />
handelt es sich um eine Gegenüberstellung:<br />
Die jungen Menschen<br />
stellen sich mit unserer Hilfe der<br />
Realität. Das sind zum einen die eigenen<br />
Lebensumstände <strong>–</strong> und zum<br />
anderen die Folgen eigener Handlungen.<br />
Damit Konfrontation als pädagogische<br />
Methode erfolgreich ist,<br />
müssen neben den pädagogischen<br />
Fachkräften die gesamte Gruppe<br />
und die Institution mit einbezogen<br />
werden. Grundlage unseres Tuns ist<br />
15<br />
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
Hilfen zur Erziehung der Abteilung<br />
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
Evang. Jugendhilfeverbund München /<br />
Evang. Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen<br />
/ Dachauer Familienhilfen<br />
Stand: 31. 12. 2009<br />
(Vorjahreszahlen in Klammern)<br />
Betreuungsverein BIMM<br />
39 (45) Vormundschaften und Pflegschaften<br />
47 (42) gesetzliche Betreuungen für Erwachsene<br />
10 (10) Ehrenamtliche wurden von uns gewonnen,<br />
vorbereitet und haben gesetzliche Betreuungen<br />
für Erwachsene neu übernommen<br />
und weitere 66 (52) Ehrenamtliche wurden<br />
durch Seminare und Beratungen begleitet<br />
Unterschiedlichste Angebote der<br />
offenen Kinder- und Jugend(sozial)arbeit<br />
1.300 (1.100) erreichte Kinder- und<br />
Jugendliche<br />
Schulbezogene<br />
Jugendsozialarbeit an Schulen<br />
12 (4) Grund- und weiterführende Schulen<br />
Frühe Hilfen<br />
44 (3) junge Familien<br />
Unterschiedlichste Angebote der<br />
Ambulanten Hilfen zur Erziehung<br />
230 (226) Familien mit Kindern und Jugend -<br />
lichen in München, dessen Landkreis und<br />
Dachau<br />
Heilpädagogische stationäre und<br />
teilstationäre Hilfen zur Erziehung<br />
104 (109) Plätze in heilpädagogischen Wohn -<br />
gruppen und Häusern<br />
35 (27) Plätze für junge Menschen und junge<br />
Erwachsene im Betreuten Wohnen<br />
8 (8) Plätze Inobhutnahme für Mädchen und<br />
junge Frauen in Krisen<br />
7 (7) Plätze in einer intensivpädagogischen<br />
Wohngruppe<br />
7 (0) Plätze in der Clearingstelle „Mädchen-<br />
Räume“ für junge Frauen<br />
2 (3) Plätze in heilpädagogischen Erziehungsstellen<br />
61 (43) Plätze in Heilpädagogischen Tages -<br />
stätten für Schulkinder und Vorschulkinder<br />
zusammen 224 (197) Plätze<br />
ein optimistisches und ressourcenorientiertes<br />
Menschenbild: Für uns<br />
gibt es keine schlechten Menschen.<br />
Wir lehnen Gewalttätigkeit strikt ab<br />
und respektieren die Persönlichkeit<br />
jedes Einzelnen.<br />
Wir können Menschen nur dann<br />
erreichen <strong>–</strong> die oft genug gar nicht<br />
erreicht werden wollen <strong>–</strong>, wenn wir<br />
nach folgender Maxime handeln:<br />
Jugendliche brauchen Respekt,<br />
Humor und ein offenes Herz.<br />
Jörg-Simon Löblein
Sozialpsychiatrie<br />
Die Aktion der Psychiatrischen<br />
Tagesstätte Neuhausen<br />
stieß bei den Besuchern des<br />
Kulturfestivals „Kunst im Gut“<br />
in Kloster Scheyern auf<br />
reges Interesse.<br />
Vernetzte Hilfen<br />
„Menschen helfen <strong>–</strong> Netze knüpfen“, das Jahresmotto 2009 liest sich wie eine<br />
Kurzfassung unserer Arbeit in den Abteilungen Sozialpsychiatrie und<br />
Gesundheit. Der Begriff „Netzwerk“ ist in der Sozialen Arbeit weit verbreitet.<br />
Dieser Begriff bezeichnet ein Beziehungsgeflecht,<br />
das Menschen mit<br />
Menschen und Institutionen mit Institutionen<br />
sowie Menschen mit Institutionen<br />
verbindet. Wir knüpfen auf<br />
allen Ebenen tagtäglich vielfache<br />
Netze, um Hilfen für unsere Klientinnen<br />
und Klienten zu ermöglichen.<br />
Hilfen, die ein Mensch oftmals in<br />
mehreren Lebensbereichen benötigt.<br />
Wenn beispielsweise ein kranker<br />
Mensch aus der Klinik entlassen werden<br />
soll, dann stehen häufig die Themenbereiche<br />
„Wohnen und Selbstversorgung“,<br />
„Arbeit und Tagesstruktur“,<br />
„Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“,<br />
„Umgang mit der Krankheit,<br />
medizinische / therapeutische Versorgung“<br />
sowie nicht zuletzt die „Aufnahme<br />
und Gestaltung persönlicher<br />
und sozialer Beziehungen“ gleichzeitig<br />
an. Dazu notwendige Hilfen kann<br />
ein Mensch oder eine Institution allein<br />
nicht erbringen. Vielmehr müssen<br />
verschiedene Akteure gesucht<br />
und zusammengebracht werden, die<br />
dann <strong>–</strong> aufeinander abgestimmt <strong>–</strong> die<br />
einzelnen Unterstützungsleistungen<br />
erbringen.<br />
Ein in der Praxis oft schwieriges<br />
Unterfangen, müssen doch gleichzeitig<br />
auch noch verschiedene Leistungs-<br />
und Rechtssysteme miteinander<br />
in Einklang gebracht werden.<br />
Doch nicht nur Verbände, Selbsthilfegruppen<br />
und Sozialarbeiter vernetzen<br />
sich in ihrer täglichen Arbeit;<br />
16<br />
auch hilfebedürftige Menschen vernetzen<br />
sich untereinander. Einige<br />
Beispiele sind nachfolgend aufgeführt.<br />
Epilepsie und Arbeit<br />
Netzwerke sind aber auch in ständiger<br />
Veränderung oder werden neu<br />
geschaffen. So bekamen wir im letzten<br />
Quartal 2009 vom Bundesministerium<br />
für Arbeit und Soziales den<br />
Auftrag für ein dreijähriges, bundesweit<br />
angelegtes Projekt „Epilepsie und<br />
Arbeit“. Ziel dieses Pilotprojekts ist es,<br />
ein bundesweites, interdisziplinäres<br />
Netzwerk aufzubauen, um so zu verhindern,<br />
dass epilepsiekranke Menschen<br />
ihren Arbeitsplatz verlieren.<br />
Last but not least möchte ich an<br />
dieser Stelle allen <strong>Kooperation</strong>spartnern<br />
und Unterstützern herzlich danken,<br />
die es uns ermöglichen, unsere<br />
Netze zugunsten unserer Klientinnen<br />
und Klienten zu knüpfen. Sabine Frey<br />
Der erste Knoten im Netz<br />
So wie ein Netz Halt gibt, kann es<br />
auch einengen und gefangen nehmen.<br />
Das Zusammenleben mit Anderen<br />
gibt schließlich nicht immer<br />
nur Kraft. Aber es gibt einem stets<br />
Rückmeldung darüber, was man für<br />
ein Mensch ist. Und das ist manchmal<br />
recht unromantisch.<br />
Natürlich ist es schöner, wenn<br />
beim Auswerfen des Netzes Sicherheit<br />
entsteht und Hilfe fruchtet.<br />
Recht häufig auch ohne professionelles<br />
Zutun. Ein Beispiel aus der Therapeutischen<br />
Wohngemeinschaft im<br />
Löhehaus: Eine Bewohnerin bekommt<br />
mit, dass ein Neuer einziehen<br />
will. Ein sympathischer Typ, der<br />
unendliche Ruhe ausstrahlt. Noch<br />
bevor er einzieht, schnappt sie ihn<br />
sich; sie reden in der Küche. Dann<br />
treffen sich die Beiden ein zweites<br />
Mal im Englischen Garten. Und werden<br />
ein Paar.<br />
Die Beziehung hält über die Zeit in<br />
der WG hinweg: Beide ziehen zusammen.<br />
Gestern rief sie an, sprach uns<br />
freudig auf den Anrufbeantworter:<br />
Sie feiern nun ihr erstes gemeinsames<br />
Weihnachtsfest außerhalb der WG.<br />
Man sieht, wer in die WG einzieht,<br />
bekommt ein Gratisnetz dazu. Das ist<br />
ja der Sinn des gemeinschaftlichen<br />
Wohnens: Irgendjemand ist immer da<br />
<strong>–</strong> ob Mitbewohner oder Betreuer, die<br />
Möglichkeit der Hilfe ist nah. Man<br />
klopft am Nebenzimmer oder man<br />
geht zu den Betreuern ins Büro. Und<br />
wenn doch mehr Hilfe nötig ist, gibt<br />
es in unserem Verbund sicher noch jemanden,<br />
der helfen kann. Oder die<br />
Kollegen aus anderen Wohngemeinschaften<br />
stehen mit Rat und Tat zur<br />
Seite. Oder ein Beratungsdienst oder<br />
die Großeltern oder die Nachbarn<br />
oder alte Freunde oder eine Selbsthilfegruppe<br />
oder eine Klinik.<br />
Die Keimzelle jeglicher Hilfe ist<br />
letztlich das Gespräch zwischen zwei<br />
Menschen. Das ist der erste Knoten<br />
im Netz. Und in der TWG Löhehaus<br />
leben und arbeiten einige Menschen,<br />
die jede Menge Gespräche führen.<br />
Das ist die Wirklichkeit in unserer<br />
Wohngruppe. Manchmal romantisch,<br />
manchmal erschreckend un -<br />
romantisch. Dennis Hölzer
Teil im Netz der Hilfe<br />
Menschen zu helfen, finde ich unbedingt<br />
notwendig und wichtig, da<br />
wir alle in einer Gesellschaft und<br />
nicht als Einsiedler leben. Zumindest,<br />
so glaube ich, geht es niemandem<br />
wirklich gut als Einsiedler.<br />
In unserer Therapeutischen Wohngruppe<br />
(TWG) erlebe ich es als wichtig,<br />
dass man sich gegenseitig hilft <strong>–</strong><br />
aber auch bereit ist, Hilfe zu empfangen.<br />
Ich selbst habe viel Hilfe in meinem<br />
Leben empfangen. Das begann<br />
bereits bei meinen ersten Krankenhausaufenthalten,<br />
wo mir Profis halfen,<br />
eine Einrichtung zu finden, in<br />
der ich dann zwei Jahre lang eine Beschäftigung<br />
hatte und die verschiedensten<br />
Therapien erhielt.<br />
Dadurch konnte ich mich wieder<br />
so stabilisieren, dass ich schließlich<br />
<strong>–</strong> auch wieder mit Hilfe Anderer <strong>–</strong> in<br />
die TWG Perlach einziehen konnte,<br />
in der ich nun seit über sechs Jahren<br />
lebe und ganz zufrieden bin.<br />
In diesen Jahren habe ich viel Hilfe<br />
erfahren und dadurch den Kontakt<br />
zu meiner Fam ilie aufrechterhalten.<br />
Alleine wäre mir das<br />
wahrscheinlich nicht so gut gelungen.<br />
Insbesondere zu einem jüngeren<br />
Mitbewohner habe ich eine be-<br />
Gemeinsam gegen einsam<br />
Wenn Frau B. morgens aufwacht<br />
und aus dem Fenster schaut, kann<br />
sie sich wieder unbeschwert über ihren<br />
Garten freuen und der bevorstehende<br />
Winter macht ihr keine Sorgen<br />
mehr.<br />
Frau B., alleinstehend, wohnt in<br />
einem Haus im Münchner Osten. Sie<br />
leidet an einer chronischen psychischen<br />
Erkrankung und hat wenig<br />
Kontakt zu ihren Nachbarn. Mehrere<br />
schwere Operationen führten zudem<br />
zu körperlichen Einschränkungen.<br />
Ihr geliebter Garten wurde ihr<br />
nach und nach zur Last: Es gab zusehends<br />
Probleme mit der Nachbarschaft,<br />
weil sie den Rasen nicht<br />
mehr mähte, nicht mehr Schnee<br />
räumte oder Laub aus ihrem Garten<br />
die Gullys verstopfte.<br />
Ihrer Einsamkeit versuchte Frau B.<br />
zu begegnen, indem sie ab und zu in<br />
die Tagesstätte Sonnenhaus ging.<br />
Hier erfuhr sie von einem Arbeitsprojekt,<br />
das der Sozialpsychiatrische<br />
sondere Beziehung aufbauen können.<br />
Immer wieder motivierte er<br />
mich, aus dem Haus zu gehen, aktiv<br />
zu werden, ihn zu begleiten und etwas<br />
gemeinsam zu unternehmen.<br />
Daran denke ich heute noch oft<br />
dankbar zurück. Sicherlich hat dieser<br />
junge Mann auch dazu beigetragen,<br />
dass es mir heute besser geht.<br />
Im Laufe meines Aufenthaltes hier<br />
habe auch ich immer wieder versucht,<br />
hilfsbereit zu sein und anderen<br />
meine Hilfe und Unterstützung<br />
anzubieten. So versuche ich beispielsweise<br />
bei Ein- und Auszügen<br />
im Haus zu helfen, indem ich Möbel<br />
trage oder auch psychische Unterstützung<br />
anbiete. Auch bei anderen<br />
anfallenden Aufgaben in der TWG,<br />
etwa bei der Gartenarbeit oder bei<br />
Aufräumaktionen, bemühe ich<br />
mich, im Rahmen meiner Möglichkeiten<br />
tatkräftig mitzuhelfen.<br />
So versuche ich, die Hilfe, die mir<br />
zuteil wurde, wieder zurück zu geben<br />
und bin damit vielleicht ein Teil im<br />
Netz der Hilfe. Das würde ich mir jedenfalls<br />
wünschen.<br />
Gedanken eines Bewohners aus der<br />
Therapeutischen Wohngemeinschaft<br />
Perlach <strong>–</strong> aufgeschrieben von<br />
Claudia Hanf<br />
Dienst und die Tagesstätte gemeinsam<br />
ins Leben gerufen hatten:<br />
Männliche Besucher der Einrichtung,<br />
die aufgrund ihrer psychischen<br />
Erkrankung zwar schon in<br />
Rente sind, sich aber durchaus noch<br />
nützlich machen wollen, helfen anderen<br />
Klienten bei kleineren Tätigkeiten<br />
des Alltags.<br />
Frau B. wandte sich an ihre Beraterin<br />
im Sozialpsychiatrischen<br />
Dienst, die ihr rasch einen Helfer,<br />
Herrn F., vermitteln konnte. Beim<br />
ersten Kennenlernen bei Frau B. zuhause<br />
war die Beraterin mit dabei.<br />
Sie machte die beiden miteinander<br />
bekannt und legte gemeinsam mit<br />
ihnen fest, welche Tätigkeiten Herr<br />
F. erledigen soll. Die waren schnell<br />
gefunden: Rasenmähen, Laub zusammenfegen<br />
und Schneeräumen.<br />
Herr F. bekommt dafür pro Einsatz<br />
eine kleine Entschädigung. Er kann<br />
sich jederzeit an seine Beraterin wenden,<br />
wenn ihm etwas zuviel wird.<br />
Einmal im Quartal gibt es ein Treffen<br />
17<br />
Sozialpsy-<br />
Innenansichten aus<br />
der Psychiatrie:<br />
Die Lieblingsmusik<br />
der Models schaffte<br />
eine entspannte<br />
Atmosphäre beim<br />
Foto-Shooting.<br />
aller Helfer mit der Koordinatorin,<br />
bei dem Erfolge und Schwierigkeiten<br />
besprochen, Erfahrungen ausgetauscht<br />
und hilfreiche Tipps gegeben<br />
werden. Herr F. erzählte etwa ganz<br />
begeistert von dem guten Essen, das<br />
ihm Frau B. nach jedem Einsatz zubereitet.<br />
Als Junggeselle weiß er eine<br />
warme Mahlzeit sehr zu schätzen.<br />
Und Frau B. freut sich, dass sie jemanden<br />
hat, den sie bekochen kann.
Sozialpsychiatrie / Gesundheit<br />
Die Idee für das Projekt entstand<br />
im Rahmen eines Klausurtags der<br />
Sozialpsychiatrischen Dienste Bogenhausen<br />
/ Region Nord-Ost mit<br />
dem Thema „Männergesundheit“.<br />
Da die Sozialarbeit eher frauenorientiert<br />
ist <strong>–</strong> die meisten Mitarbeitenden<br />
sind Frauen, zwei Drittel der<br />
Klienten sind Frauen <strong>–</strong> war es ein<br />
Anliegen, ein männerorientiertes<br />
Angebot zu entwickeln.<br />
Das Angebot wurde von den<br />
Klienten von Beginn an sehr gut angenommen.<br />
Als unerlässlich hat<br />
sich die fachliche Begleitung der<br />
Helfer herausgestellt: Nach jedem<br />
Einsatz bietet die Beraterin ein Gespräch<br />
an, um schwierige Situationen<br />
zu reflektieren. Gruppengespräche<br />
dienen dem Erfahrungsaustausch<br />
und festigen auch die Beziehungen<br />
der Helfer unter einander.<br />
Inzwischen sind aus diesem Projekt<br />
viele private Beziehungen entstanden,<br />
die über das gegenseitige<br />
Helfen gestaltet werden. Mit Hilfe<br />
der professionellen „Netzeknüpfer“<br />
sind einige Netze entstanden, die<br />
unsere Klienten selber geknüpft haben.<br />
Damit aus den Netzen keine<br />
Verwicklungen entstehen, werden<br />
Helfer und Klienten, die die Hilfe annehmen,<br />
von den Mitarbeitenden<br />
begleitet. Klara Hofer<br />
Angebote der Abteilung<br />
Sozialpsychiatrie<br />
(Vorjahreszahlen in Klammern)<br />
(Stand 31.12. 2009)<br />
3 Sozialpsychiatrische Dienste<br />
3 Tagesstätten mit insgesamt<br />
80 (80) Plätzen<br />
5 Wohngemeinschaften mit ins -<br />
gesamt 56 (56) Plätzen<br />
6 Angebote für Betreutes Wohnen<br />
mit insgesamt 117 (73) Plätzen<br />
Angebote der Abteilung<br />
Gesundheit<br />
1 Beratungsstelle<br />
1 Wohngemeinschaft mit 8<br />
(8) Plätzen<br />
2 Angebote für Betreutes Wohnen<br />
mit insgesamt 16 (16) Plätzen<br />
18<br />
Reise ohne Rücktritt<br />
„Wir fliegen nach Berlin“. Den<br />
Wunsch nach einer gemeinsamen<br />
Reise hatte es bis jetzt noch nicht gegeben<br />
in unserer Wohngemeinschaft.<br />
Doch nachdem sie geboren<br />
war, ließ sie keinen mehr los: Alle<br />
planten, diskutierten, träumten. Wir<br />
nahmen Kontakte zu einer Epilepsie-<br />
Gruppe in Berlin und einer ehemaligen<br />
langjährigen Mitarbeiterin auf.<br />
Ein halbes Jahr im Voraus buchten<br />
wir den Flug zusammen mit einer<br />
günstigen Reiserücktrittsversicherung.<br />
Wir waren gespannt, wie die<br />
Fluggesellschaft die Nachricht, dass<br />
Menschen mit Epilepsie mit ihr reisen<br />
wollten, aufnehmen würde. Aber<br />
die Airline reagierte ganz gelassen.<br />
Schließlich seien ausreichend Betreuer<br />
in der Gruppe vorhanden.<br />
Es war für viele die erste Flugreise.<br />
Unsere Gruppe durfte als erste an<br />
Bord; man behandelte uns sehr zuvorkommend.<br />
Der Flug dauerte<br />
50 Minuten; niemand hatte einen<br />
Anfall.<br />
In Berlin wurde für uns Geschichte<br />
lebendig. Wir gingen, soweit die Füße<br />
trugen: Alexanderplatz, Spree-<br />
Rundfahrt, Schloss Charlottenburg,<br />
Zoo, Gedächtniskirche, Brandenburger<br />
Tor, Schloss Sanssouci.<br />
Am Samstagnachmittag besuchte<br />
ein Teil unserer Gruppe die Wohngemeinschaft<br />
für epilepsiekranke Menschen<br />
in Berlin-Kreuzberg. Die Bewohner<br />
und die Leiterin empfingen<br />
uns sehr freundlich mit Kaffee und<br />
Kuchen. Als Geschenk bekamen wir<br />
zwei Eintrittskarten für ein Konzert<br />
in der Berliner Philharmonie.<br />
Nach dem Kaffeetrinken gab es sogar<br />
noch ein Abendessen für uns: gegrilltes<br />
Fleisch und Würstchen, dazu<br />
selbst gemachten Kartoffelsalat. Und<br />
einer von uns ging anschließend mit<br />
einem Bewohner der Berliner WG<br />
zum großen Jubiläumskonzert am<br />
Brandenburger Tor anlässlich des 20.<br />
Jahrestags des Mauerfalls.<br />
Wir freuten uns über die neu entstandenen<br />
Kontakte und haben die<br />
Berliner eingeladen, uns auch einmal<br />
in München zu besuchen.<br />
Bewohnerinnen und Bewohner<br />
der Wohngemeinschaft für<br />
epilepsiekranke Menschen
Neue Handlungsfelder<br />
Das Jahresmotto „Menschen helfen <strong>–</strong> Netze knüpfen“ trifft auf eine ganze<br />
Reihe unserer neuen Dienste in besonderer Weise zu. Dies sind zum Beispiel<br />
die ausbildungs- und arbeitsmarktorientierten Projekte für die Förderung<br />
der Schüler und Absolventen an griechischen Schulen <strong>–</strong> „Kompass“<br />
und „Pixida“ <strong>–</strong>, die im vorigen Jahr erfolgreich angelaufen sind.<br />
Der Projektträger „Beruf und Bildung<br />
GmbH“ wird durch einen Beirat unterstützt,<br />
dem die Migrationsdienste<br />
der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> München, das<br />
Bayerische Kultusministerium, das<br />
Schulreferat der Landeshauptstadt<br />
München, der griechische Staat<br />
durch die Erziehungsattachées im<br />
griechischen Generalkonsulat, die<br />
griechisch-orthodoxe Kirche, die<br />
Griechische Gemeinde, Eltern, Lehrer<br />
und Direktoren der Griechischen<br />
Schulen sowie die Arbeitsagentur angehören.<br />
Alle tragen dazu bei, diese sehr komplexe<br />
Aufgabe gemeinsam zu meistern.<br />
Die Projekte verfolgen das Ziel,<br />
begabten und motivierten griechischen<br />
Jugendlichen, die an den<br />
Tücken des eigenen Schulsystems<br />
scheitern, eine faire Chance zu geben,<br />
einen ihren Fähigkeiten entsprechenden<br />
Beruf zu ergreifen.<br />
Auch das Qualifizierungsprojekt<br />
für Flüchtlinge AFAN („Arbeit ist für<br />
alle nützlich“) wird von einem umfangreichen<br />
Netzwerk unter Federführung<br />
der „Beruf und Bildung<br />
GmbH“ getragen. Caritas, Amt für<br />
Wohnen und Migration, die ARGE<br />
für Beschäftigung und die Schlau<br />
Schule verhelfen bildungswilligen<br />
und -motivierten Flüchtlingen auch<br />
hier zu einer qualifizierten Tätigkeit.<br />
Intern gut vernetzt<br />
Die Energieberatung für Haus -<br />
halte mit geringem Einkommen besteht<br />
ebenfalls aus einem Netzwerk<br />
der Verbände Caritas, <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>,<br />
Arbeiterwohlfahrt, Israelitische<br />
Kultusgemeinde, Bayerisches Rotes<br />
Kreuz und dem Paritätischen. Im vergangenen<br />
Jahr erreichten sie zusammen<br />
mehr als 1.000 Haushalte. Von<br />
Armut betroffene Familien wurden<br />
nicht nur mit Rat, sondern teilweise<br />
auch mit gespendeten Haushaltsgeräten,<br />
beispielsweise Kühlschränken,<br />
versorgt.<br />
Am 1. September 2009 wechselte<br />
die Hochschulberatung der Otto Benecke<br />
Stiftung zur <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong>.<br />
Sie wird als Dienststelle „Bildungs -<br />
beratung Garantiefonds-Hochschule“<br />
weitergeführt in engem Verbund<br />
mit den Jugendmigrationsdiensten,<br />
die ebenfalls einen zusätzlichen Auftrag<br />
zur Qualifizierung bzw. Bildung<br />
jugendlicher Migranten durch das<br />
Bundesfamilienministerium erhalten<br />
haben.<br />
19<br />
Migrationsdienste<br />
Diese interne <strong>Vernetzung</strong> wird erweitert<br />
und ergänzt durch die unter<br />
Federführung des Ministeriums organisierte<br />
<strong>Kooperation</strong> aller Hochschulberatungsstellen<br />
im gesamten Bundesgebiet.<br />
Die damit verbundene<br />
Aufnahme neuer Zielgruppen <strong>–</strong> insbesondere<br />
von Migranten <strong>–</strong> in den<br />
Bildungsbereich bringt speziell für<br />
die Tochtergesellschaft „Beruf und<br />
Bildung GmbH“ als auch für die Interkulturelle<br />
Akademie (IKA) neue<br />
Impulse und Handlungsfelder.<br />
Ein weiteres Netzwerk im Bereich<br />
der Migrationsdienste besteht aus <strong>Innere</strong>r<br />
<strong>Mission</strong>, Caritas, Regierung von<br />
Oberbayern, Sozialministerium, Jugendamt<br />
der Landeshauptstadt München<br />
und dem Amt für Wohnen und<br />
Migration sowie last but not least ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitenden, die alle<br />
zusammenhelfen, damit unbegleitete<br />
minderjährige Flüchtlinge (UMF)<br />
nicht durch die weiten Maschen des<br />
deutschen Asylrechts fallen. Welche<br />
Netze in den Dienststellen der Migrationsdienste<br />
sonst noch geknüpft werden,<br />
zeigen die folgenden Berichte.<br />
Klaus Feist<br />
Interkulturell, interreli giös<br />
und gastfreundlich<br />
So präsentierte sich die im Februar<br />
2009 auf Bezirksstellenebene gegründete<br />
Interkulturelle Akademie der <strong>Innere</strong>n<br />
<strong>Mission</strong> mit ihrem Fort- und<br />
Weiterbildungsprogramm. Bislang<br />
fanden 17 Fachtagungen und Diskussionsforen<br />
mit rund 400 Teilnehmern<br />
statt. Die Resonanz auf das<br />
neue Angebot war äußerst positiv:<br />
Städtische Ämter, Gewerkschaften,<br />
250 Luftballons<br />
ließen Münchner<br />
Kinder beim<br />
AnderArt-Festival<br />
anlässlich<br />
der 125-Jahrfeier<br />
der <strong>Innere</strong>n<br />
<strong>Mission</strong> und der<br />
Interkulturellen<br />
Woche in den<br />
Himmel steigen.
Migrationsdienste<br />
20<br />
Fotoprojekt in der Asylunterkunft: Stolz präsentieren<br />
Ali Maroof (l.) und Karoch Abdul aus dem Irak ihre Bilder.<br />
diakonische Träger sowie Kollegialverbände<br />
schickten Mitarbeitende<br />
zu den Schulungen der Interkulturellen<br />
Akademie.<br />
Rechtsanwalt Hubert Heinhold, einer<br />
der renommiertesten Anwälte im<br />
Asylbereich, war Referent bei drei<br />
Veranstaltungen zum Thema „Asylund<br />
Ausländerrecht“. Zum Thema<br />
kultursensibler Umgang mit muslimischen<br />
Klientinnen und Patientinnen<br />
referierte der Arzt, Philosoph und<br />
Islamwissenschaftler Ilhan Ilkilic von<br />
der Gutenberg Universität Mainz.<br />
Um die Lebensumstände von Migranten<br />
besser verstehen zu können,<br />
fand eine achtteilige Veranstaltungsreihe<br />
statt mit Kristof Krahl, Doktorand<br />
am Geschwister-Scholl-Institut<br />
der Universität München. Die Themen<br />
reichten dabei von Ländern des<br />
afrikanischen Kontinents über den<br />
Nahen Osten bis hin zum Balkan.<br />
Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums<br />
der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> übernahm<br />
die Interkulturelle Akademie<br />
die Ausrichtung der zweitägigen<br />
Fachtagung in der Evangelischen<br />
Akademie Tutzing. Unter dem Motto<br />
„Zwischen Zinsverbot und Casinomentalität“<br />
standen ethische und<br />
religiöse Grundsätze im Umgang<br />
mit Geld im Mittelpunkt der Diskussion<br />
mit Vertretern von Wirtschaft,<br />
Politik und Kirche. Katharina Friderich<br />
Zahlen aus dem Bereich Migration (Stand 31.12. 2009)<br />
Beratungen in den Einrichtungen in der Goethe-,<br />
Plecher- und Schleißheimer Straße 10.500<br />
Beratungen in den Einrichtungen des Flüchtlingssozialdienstes<br />
(Baierbrunner Straße, Landsberger Straße,<br />
Boschetsrieder Straße und Franz-Mader-Straße) 8.590<br />
Beratungen bei Beruf und Bildung GmbH 1.059<br />
Kursteilnehmer Karla Start 45<br />
Endlich auf dem Weg zur<br />
besseren Versorgung<br />
Ein großes, von vielen Organisationen,<br />
Parteien und interessierten<br />
Menschen geknüpftes Netz vermochte<br />
2009, die politisch Verantwortlichen<br />
in diesem Lande zu einem<br />
Umdenken zu bewegen. Wer<br />
hätte noch vor wenigen Jahren gedacht,<br />
dass in Bayern hochoffiziell<br />
über Aufnahmebedingungen und<br />
eine maximale Aufenthaltsdauer in<br />
einer Gemeinschaftsunterkunft diskutiert<br />
wird? Dass Containerunterkünfte<br />
geschlossen werden und sogar<br />
die Regierung bei der Akquise<br />
von privatem Wohnraum behilflich<br />
sein will?!<br />
Auch in der Erstaufnahmeeinrichtung<br />
in der Baierbrunner Straße und<br />
im Sozialdienst für Flüchtlinge gab<br />
es organisatorische Verbesserungen.<br />
Dazu kamen Erfolge in der Förderung<br />
der Mitmenschlichkeit, die allen<br />
Mitarbeitenden viel Freude bereiteten.<br />
Im Kleinen sind das fröhliche<br />
Feste, die wir im Sommer oder im<br />
Winter feiern. Und im Großen ist das<br />
die Erfahrung, dass unsere Dienste<br />
vernetzt arbeiten: Kontakte quer<br />
durch Europa schaffen es oft, Türen<br />
zu öffnen, die unseren Klienten sonst<br />
verschlossen bleiben würden.<br />
Es tut gut zu wissen, dass wir gemeinsam<br />
<strong>–</strong> Mitarbeiter, Ehrenamtliche<br />
und Unter-<br />
Shams Zimmer in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Baier -<br />
brunner Straße: Zu fünft leben sie auf 25 Quadratmetern.<br />
stützer <strong>–</strong> für<br />
das gleiche Ziel<br />
kämpfen: die<br />
Verbesserung<br />
der Aufnahmebedingungen<br />
für die Men-<br />
schen, die wir betreuen. Auch wenn<br />
manche Nachbarn unserer Unterkunft<br />
das ganz anders sehen, so ist es<br />
doch auch ihnen und ihren Aktivitäten<br />
in der Öffentlichkeit zu verdanken,<br />
dass sich die Zustände in der Unterkunft<br />
verbessert haben: Das Haus<br />
wird zwischenzeitlich mit weniger<br />
Menschen belegt und es wird mehr<br />
Wert auf die Zusammensetzung der<br />
Zimmer in Bezug auf verschiedene<br />
Ethnien gelegt. Demnächst soll ein<br />
Raum speziell für Frauen entstehen,<br />
ebenso eine abgeschlossene Wohneinheit<br />
für alleinstehende Frauen mit<br />
und ohne Kinder.<br />
Die Cafeteria ist jetzt zweimal wöchentlich<br />
ein Kinosaal, in dem es Filme<br />
aus den Herkunftsländern der<br />
unterschiedlichen Bewohner zu sehen<br />
gibt. Auch die Kleiderausgabe<br />
konnte reaktiviert werden, gerade<br />
im Winter ist das besonders wichtig.<br />
Die weitest reichende Verbesserung<br />
ist, dass die Regierung von<br />
Oberbayern endlich die freie Arztwahl<br />
zugesichert hat und dafür<br />
auch Fahrkarten ausgibt. Dies ist ein<br />
Meilenstein auf dem Weg in eine<br />
bessere Versorgung! Wünschenswert<br />
wäre es allerdings, wenn dies auch<br />
für diejenigen Menschen gelten würde,<br />
die in den Gemeinschaftsunterkünften<br />
leben, aber noch unter das<br />
Asylbewerberleistungsgesetz fallen.<br />
Elisabeth Ramzews<br />
Migrationsdienste <strong>–</strong> unersetzlicher<br />
Teil eines Netzwerkes<br />
Die interkulturellen Projekte 2009<br />
standen unter dem Motto „Menschen<br />
helfen <strong>–</strong> Netze knüpfen“. Die Migrationsberatung<br />
für Erwachsene, der Ju-
Stand: März 2010<br />
WO<br />
FINDE ICH<br />
WAS?!<br />
FACHABTEILUNG<br />
KINDERTAGESEIN-<br />
RICHTUNGEN<br />
1 Evangelische Kindertagesstätte<br />
Westend<br />
Schnaderböckstraße 4<br />
80339 München<br />
Telefon: (089) 45 22 58 - 60<br />
Telefax: (089) 45 22 58 - 69<br />
kita-westend@im-muenchen.de<br />
2 Evangelische Kindertagesstätte<br />
Laim<br />
Haslangstraße 46<br />
80689 München<br />
Telefon: (089) 58 28 17<br />
Telefax: (089) 56 82 78 63<br />
kita-laim@im-muenchen.de<br />
3 Evangelische Kindertagesstätte<br />
Messestadt West<br />
Georg-Kerschensteiner-<br />
Straße 54<br />
81829 München<br />
Telefon: (089) 945 48 - 23<br />
Telefax: (089) 945 48 - 255<br />
kita-messestadtwest@<br />
im-muenchen.de<br />
4 Evangelische Kindertagesstätte<br />
Messestadt Ost<br />
Astrid-Lindgren-Straße 127<br />
81829 München<br />
Telefon: (089) 18 90 82 93 - 0<br />
Telefax: (089) 18 90 82 93 - 33<br />
kita-messestadtost@<br />
im-muenchen.de<br />
5 Evangelische Kindertagesstätte<br />
Neuhausen<br />
Gabrielenstraße 24<br />
80636 München<br />
Telefon: (089) 18 95 178 - 0<br />
Telefax: (089) 18 95 178 - 48<br />
kita-neuhausen@<br />
im-muenchen.de<br />
6 Evangelische Kindertagesstätte<br />
Feldkirchen<br />
„Bienenhaus“<br />
Beethovenstraße 1<br />
85622 Feldkirchen<br />
Telefon: (089) 90 50 58 - 81<br />
Telefax: (089) 90 50 58 - 82<br />
kita-feldkirchen@<br />
im-muenchen.de<br />
7 Kindertagesstätte der<br />
<strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong> München<br />
am Klinikum Pasing<br />
Steinerweg 3<br />
81241 München<br />
Telefon: (089) 18 92 29 39<br />
Telefax: (089) 55 06 02 86<br />
kita-pasing@im-muenchen.de<br />
8 Evangelische Kindertagesstätte<br />
Schwanthalerhöhe<br />
Hans-Fischer-Straße 15<br />
80339 München<br />
Telefon: (089) 55 26 39 - 41<br />
Telefax: (089) 55 26 39 - 42<br />
kita-schwanthalerhoehe@<br />
im-muenchen.de<br />
9 Evangelische Kindertagesstätte<br />
Arnulfpark<br />
Marlene-Dietrich-Straße 51<br />
80636 München<br />
Telefon: (089) 55 19 679 - 20<br />
Telefax: (089) 55 19 679 - 29<br />
kita-arnulfpark@<br />
im-muenchen.de<br />
10 Evangelische Kindertagesstätte<br />
der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong><br />
München St. Lukas<br />
Thierschstraße 28<br />
80538 München<br />
Telefon: (089) 22 83 87 0<br />
Telefon: (089) 29 16 13 05<br />
Telefax: (089) 21 11 17 45<br />
kita-lehel@im-muenchen.de<br />
11 Evangelische Fachakademie<br />
für Sozialpädagogik<br />
Landshuter Allee 14<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 52 03 179 - 0<br />
Telefax: (089) 52 03 179 - 16<br />
fachakademie@<br />
im-muenchen.de<br />
FACHABTEILUNG<br />
KINDER-, JUGEND-<br />
UND FAMILIENHILFE<br />
12 Betreuungsverein BIMM<br />
Landshuter Allee 14<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 12 70 92 - 70 /71<br />
Telefax: (089) 12 70 92 - 99<br />
bimm@im-muenchen.de<br />
- Vormundschaften /<br />
Pflegschaften<br />
Telefon: (089) 12 70 92 - 10<br />
wguttandin@im-muenchen.de<br />
13 Evangelischer Jugendhilfeverbund<br />
München<br />
Landsberger Straße 476<br />
81241 München<br />
Telefon: (089) 82 08 79 - 0<br />
Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />
ev-jugendhifeverbund@<br />
im-muenchen.de<br />
- Evangelische<br />
Schulsozialarbeit<br />
- Kinder-, Jugend- und<br />
Familienerholung<br />
Telefon: (089) 82 08 79 - 16<br />
Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />
lteuber@im-muenchen.de<br />
- Fachstelle für Jungenarbeit<br />
(goja)<br />
Telefon: (089) 82 08 79 - 16/ 26<br />
Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />
jungenarbeit@<br />
im-muenchen.de<br />
- Ambulante Erziehungshilfe<br />
(AEH) Pasing<br />
Telefon: (089) 82 08 79 - 17<br />
Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />
aeh-pasing@im-muenchen.de<br />
- Frühe Hilfen<br />
Telefon: (089) 82 08 79 - 19<br />
Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />
fruehe-hilfen-pasing@<br />
im-muenchen.de<br />
- Betreutes Wohnen für junge<br />
Frauen und Männer<br />
Telefon: (089) 82 08 79 - 27<br />
Telefax: (089) 82 08 79 - 29<br />
bellacastella@im-muenchen.de<br />
Was nützt die beste Arbeit und<br />
die schönste Dienststelle, wenn man<br />
sie nirgendwo findet? Telefon, E-mail<br />
und Internet gehören heute zu den<br />
selbstverständlichen Mitteln schneller<br />
und effektiver Kommunikation.<br />
Auf den folgenden Seiten finden<br />
Sie die Anschrift aller Dienststellen<br />
und Einrichtungen der <strong>Innere</strong>n<br />
<strong>Mission</strong> und ihrer Tochterunternehmen<br />
Evangelisches Hilfswerk München,<br />
Hilfe im Alter, diakonia sowie<br />
Beruf & Bildung.<br />
Gerne können Sie diesen Innenteil<br />
auch mit einem kleinen Ruck aus<br />
dem Gesamtbericht entfernen. Dann<br />
haben Sie ein kompaktes Verzeichnis<br />
aller unserer Hilfeangebote.<br />
14 Jugendschutzstelle für<br />
Mädchen<br />
Oselstraße 31a<br />
81245 München<br />
Telefon: (089) 82 07 00 - 47<br />
Telefax: (089) 82 07 04 - 15<br />
jugendschutz@<br />
im-muenchen.de<br />
15 Mädchenwohngruppen<br />
Pasing<br />
Oselstraße 31<br />
81245 München<br />
Telefon: (089) 89 60 77 - 12<br />
Telefax: (089) 89 60 77 - 33<br />
maedchenheim-pasing@<br />
im-muenchen.de<br />
- Clearingstelle<br />
MädchenRäume<br />
Oselstraße 31<br />
81245 München<br />
Telefon: (089) 89 60 77 - 23<br />
Telefax: (089) 89 60 77 - 33<br />
16 Heilpädagogische Verselbstständigungsgruppe<br />
Fritz-Reuter-Straße 6<br />
81245 München<br />
Telefon: (089) 82 07 00 - 72<br />
Telefax: (089) 82 07 04 - 81<br />
wg-pasing@im-muenchen.de<br />
17 Wohngruppe<br />
Obermenzing<br />
für Jungen und Mädchen<br />
Münchhausenstraße 18<br />
81247 München<br />
Telefon: (089) 30 90 44 - 97<br />
Telefax: (089) 30 90 44 - 98<br />
wg-obermenzing@<br />
im-muenchen.de<br />
18 Ambulante Erziehungshilfe<br />
(AEH) Neuhausen<br />
Landshuter Allee 14<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 45 23 984 - 11<br />
Telefax: (089) 45 23 984 - 10<br />
aeh-neuhausen@<br />
im-muenchen.de
- Familienkrisenintervention<br />
Telefon: (089) 12 70 92 - 0<br />
(0171) 21 75 80 0<br />
Telefax: (089) 82 08 79 - 26<br />
gmay@im-muenchen.de<br />
19 Jugend, Ausbildung,<br />
Arbeit! (JAA!)<br />
Casemanagement zur beruflichen<br />
Integration Jugendlicher<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 26<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />
sbentele@diakonia.de<br />
20 Evangelische Kinder- und<br />
Jugendhilfe Feldkirchen<br />
- Stationäre Wohngruppen<br />
Hohenlindner Straße 8<br />
85622 Feldkirchen<br />
Telefon: (089) 99 19 20 - 0<br />
Telefax: (089) 99 19 20 - 26<br />
feldkirchen@im-muenchen.de<br />
- Heilpädagogische Tagesstätte<br />
Feldkirchen<br />
Telefon: (089) 99 19 20 - 29<br />
Telefax: (089) 99 19 20 - 26<br />
bchristl@im-muenchen.de<br />
- Schulsozialarbeit<br />
Telefon: (089) 99 19 20 - 0<br />
Telefax: (089) 99 19 20 - 26<br />
ahuener@im-muenchen.de<br />
- Mittagsbetreuung<br />
Telefon: (089) 90 36 00 - 0<br />
Telefax: (089) 99 19 20 - 26<br />
mittagsbetreuung@<br />
im-muenchen.de<br />
21 Ambulante Erziehungshilfen<br />
Mondstraße 2 - 4<br />
85622 Feldkirchen<br />
Telefon: (089) 90 77 818 - 0<br />
Telefax: (089) 90 77 818 - 28<br />
ahuener@im-muenchen.de<br />
- Gewaltprävention und<br />
Straffälligenhilfe<br />
Telefon: (089) 90 77 818 - 17<br />
Telefax: (089) 90 77 818 - 28<br />
jloeblein@im-muenchen.de<br />
22 Heilpädagogische Tagesstätte<br />
Garching<br />
Föhrenweg 2<br />
85748 Garching<br />
Telefon: (089) 89 06 99 - 42<br />
Telefax: (089) 89 06 99 - 43<br />
hpt-garching@<br />
im-muenchen.de<br />
23 Heilpädagogische Tagesstätte<br />
Hochbrück<br />
Friedenstraße 8<br />
85748 Garching-Hochbrück<br />
Telefon: (089) 32 19 77 - 110<br />
Telefax: (089) 32 19 77 - 126<br />
hpt-hochbrueck@<br />
im-muenchen.de<br />
24 Betreutes Wohnen<br />
St.-Pauls-Platz 5<br />
80336 München<br />
Telefon: (089) 72 94 95 - 980<br />
Telefax: (089) 72 94 95 - 988<br />
bw-feldkirchen@<br />
im-muenchen.de<br />
25 Intensivpädagogische<br />
Gruppe Sinzinger Hof<br />
Sinzinger 1<br />
83530 Schnaitsee<br />
Telefon: (08074) 91 56 55 - 0<br />
Telefax: (08074) 91 56 55 - 9<br />
wg-sinzingerhof@<br />
im-muenchen.de<br />
26 Dachauer Sozialpädagogische<br />
Familienhilfe<br />
(Trägergemeinschaft)<br />
Münchner Straße 46<br />
85221 Dachau<br />
Telefon: (08131) 86 89 9<br />
Telefax: (08131) 35 10 17<br />
dachauer.familienhilfe@web.de<br />
FACHABTEILUNG<br />
GESUNDHEIT<br />
27 EpilepsieBeratung<br />
Oberanger 43<br />
80331 München<br />
Telefon: (089) 54 80 65 - 75<br />
Telefax: (089) 54 80 65 - 79<br />
epilepsieberatung@<br />
im-muenchen.de<br />
28 Wohnen für epilepsiekranke<br />
Menschen<br />
Segenstraße 7<br />
81735 München<br />
Telefon: (089) 45 01 17 - 10<br />
Telefax: (089) 45 01 17 - 09<br />
wem@im-muenchen.de<br />
FACHABTEILUNG<br />
SOZIALPSYCHIATRIE<br />
29 Sozialpsychiatrische<br />
Dienste Bogenhausen /<br />
Region Nord-Ost<br />
- Betreutes Wohnen<br />
Denninger Straße 225<br />
81927 München<br />
Telefon: (089) 93 20 - 03 / 04<br />
Telefax: (089) 99 30 11 35<br />
spdi-bogenhausen@<br />
im-muenchen.de<br />
30 Psychiatrische<br />
Tagesstätte Sonnenhaus<br />
Denninger Straße 225<br />
81927 München<br />
Telefon: (089) 93 09 45 - 41 /42<br />
Telefax: (089) 93 09 45 - 38<br />
sonnenhaus@im-muenchen.de<br />
31 Sozialpsychiatrische<br />
Dienste Neuhausen-<br />
Nymphenburg /<br />
Betreutes Einzelwohnen<br />
Blutenburgstraße 71<br />
80636 München<br />
Telefon: (089) 12 69 91 - 452<br />
Telefax: (089) 12 69 91 - 459<br />
spdi-neuhausen@<br />
im-muenchen.de<br />
32 Therapeutische Wohngemeinschaft<br />
Barellistraße<br />
Blutenburgstraße 71<br />
80636 München<br />
Telefon: (089) 12 69 91 - 471<br />
Telefax: (089) 12 69 91 - 459<br />
twg-barellistrasse@<br />
im-muenchen.de<br />
33 Therapeutische Wohngemeinschaft<br />
Löhe-Haus<br />
Blutenburgstraße 71 / IV<br />
80636 München<br />
Telefon: (089) 12 69 91 - 472<br />
Telefax: (089) 12 69 91 - 459<br />
twg-loehehaus@<br />
im-muenchen.de<br />
34 Intensiv betreute Wohngemeinschaft<br />
Blutenburg<br />
Blutenburgstraße 65<br />
80636 München<br />
Telefon: (089) 18 52 36<br />
Telefax: (089) 18 95 98 07<br />
wgblutenburg@<br />
im-muenchen.de<br />
35 Psychiatrische Tagesstätte<br />
Neuhausen<br />
Landshuter Allee 38a<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 89 05 23 - 62<br />
Telefax: (089) 89 05 23 - 63<br />
tagesstaette-neuhausen@<br />
im-muenchen.de<br />
36 Sozialpsychiatrische<br />
Dienste Ebersberg<br />
- Betreute Wohnformen<br />
Heinrich-Vogl-Straße 2a<br />
85560 Ebersberg<br />
Telefon: (08092) 85 33 8 - 0<br />
Telefax: (08092) 85 33 8 - 30<br />
spdi-ebersberg@<br />
im-muenchen.de<br />
37 Psychiatrische Tagesstätte<br />
Der Gartenhof<br />
Semptstraße 4<br />
85560 Ebersberg<br />
Telefon: (08092) 8 86 - 80<br />
Telefax: (08092) 8 86 - 82<br />
gartenhof@im-muenchen.de<br />
38 Therapeutische Wohngemeinschaft<br />
Perlach<br />
Lorenzstraße 6<br />
81737 München<br />
Telefon: (089) 67 52 09<br />
Telefax: (089) 67 92 01 10<br />
twg-perlach@im-muenchen.de<br />
FACHABTEILUNG<br />
MIGRATIONSDIENSTE<br />
39 Internationales Jugendzentrum<br />
Haidhausen<br />
Einsteinstraße 90<br />
81675 München<br />
Telefon: (089) 47 10 40<br />
Telefax: (089) 47 33 75<br />
ijz@im-muenchen.de<br />
40 Treffpunkt Familie<br />
International (TREFFAM)<br />
Tübinger Straße 11<br />
80686 München<br />
Telefon: (089) 50 25 59 2<br />
Telefax: (089) 54 07 39 79<br />
treffam@im-muenchen.de<br />
41 Migrationsdienste<br />
Goethestraße 53<br />
80336 München<br />
Telefon: (089) 5 50 57 67 - 0<br />
Telefax: (089) 5 50 57 67 - 13<br />
migrationsdienste@<br />
im-muenchen.de<br />
- Vorbereitet ankommen in<br />
der Neuen Heimat:<br />
Unterstützung bei der Familienzusammenführung<br />
in der<br />
Türkei, Serbien, Kosovo<br />
Telefon: (089) 5 50 57 67 - 21<br />
Telefax: (089) 5 50 57 67 - 13<br />
fbulut@im-muenchen.de<br />
42 Interkulturelle Akademie<br />
Landsberger Straße 6<br />
80339 München<br />
Telefon: (089) 54 04 56 - 111<br />
(089) 54 04 56 - 113<br />
Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />
kfriderich@im-muenchen.de<br />
43 Migrationsberatung in<br />
Obergiesing<br />
Plecherstraße 6/EG<br />
81541 München<br />
Telefon: (089) 62 02 16 - 23 / 24<br />
Telefax: (089) 62 02 16 - 25<br />
migration-obergiesing@<br />
im-muenchen.de<br />
44 Migrationsberatung<br />
Landsberger Straße<br />
Landsberger Straße 6<br />
80339 München<br />
Telefon: (089) 54 04 56 - 116<br />
(089) 54 04 56 - 104<br />
Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />
gskandalis@im-muenchen.de<br />
mklose@im-muenchen.de<br />
45 Fachdienst für ältere<br />
MigrantInnen<br />
Plecherstraße 6<br />
81541 München<br />
Telefon: (089) 62 02 16 - 22<br />
Telefax: (089) 62 02 16 - 25<br />
sschirlitz@im-muenchen.de<br />
46 Sozialdienst für Flüchtlinge<br />
und Asylsuchende<br />
Boschetsrieder Straße 41<br />
81379 München<br />
Telefon: (089) 62 05 06 - 0<br />
Telefax: (089) 62 05 06 - 22<br />
asylberatung@<br />
im-muenchen.de<br />
47 Sozialdienst für Flüchtlinge<br />
und Asylsuchende<br />
Landsberger Straße 412<br />
81241 München<br />
Telefon: (089) 51 26 10 - 37<br />
Telefax: (089) 51 26 10 - 39<br />
kkickermann@<br />
im-muenchen.de<br />
48 Sozialdienst für Flüchtlinge<br />
und Asylsuchende<br />
Franz-Mader-Straße 4 - 8<br />
80992 München<br />
Telefon: (089) 14 34 67 - 56<br />
Telefax: (089) 14 34 67 - 56<br />
sweber@im-muenchen.de
49 Erstaufnahmeeinrichtung<br />
für unbegleitete minderjährige<br />
Flüchtlinge<br />
Baierbrunner Straße 14<br />
81379 München<br />
Telefon: (089) 309 05 39 - 0<br />
Telefax: (089) 309 05 39 - 11<br />
eramzews@im-muenchen.de<br />
50 Betreuung für unbegleitete<br />
minderjährige<br />
Flüchtlinge<br />
Landsberger Straße 412<br />
81241 München<br />
Telefon: (089) 51 26 10 - 38<br />
Telefax: (089) 51 26 10 - 39<br />
amaehler@im-muenchen.de<br />
51 Refugio<br />
Mariahilfplatz 10<br />
81541 München<br />
Telefon: (089) 98 29 57 - 0<br />
Telefax: (089) 98 29 57 - 57<br />
office@refugio-muenchen.de<br />
BERUF UND BILDUNG<br />
gemeinnützige GMBH<br />
52 Beruf und Bildung<br />
Landsberger Straße 6<br />
80339 München<br />
Telefon: (089) 54 04 56 - 110<br />
Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />
beruf-bildung@<br />
im-muenchen.de<br />
- Kompass, Pixida<br />
Telefon: (089) 54 04 56 - 106<br />
(089) 54 04 56 - 107<br />
Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />
jberg@im-muenchen.de<br />
- Karla Start Basis<br />
Telefon: (089) 54 04 56 - 102<br />
(089) 54 04 56 - 103<br />
Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />
hsievert-krause@<br />
im-muenchen.de<br />
- AFAN<br />
Telefon: (089) 54 04 56 - 114<br />
Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />
zfinger@im-muenchen.de<br />
- Energieberatung<br />
Telefon: (089) 54 04 56 - 110<br />
Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />
meichermueller@<br />
im-muenchen.de<br />
- License to learn<br />
Telefon: (089) 62 05 06 - 21<br />
Telefax: (089) 62 05 06 - 22<br />
eramzews@im-muenchen.de<br />
53 Bildungsberatung<br />
Garantiefonds-Hochschule<br />
Amalienstraße 45<br />
80799 München<br />
Telefon: (089) 28 81 68 - 44<br />
Telefax: (089) 28 81 68 - 11<br />
edazkir@im-muenchen.de<br />
54 Jugendmigrationsdienst<br />
Goethestraße 53<br />
80336 München<br />
Telefon: (089) 5 50 57 67 - 14<br />
Telefax: (089) 5 50 57 67 - 13<br />
ljanev@im-muenchen.de<br />
HILFEN FÜR<br />
MENSCHEN IN<br />
BESONDERER<br />
SOZIALER SITUATION<br />
55 Kleiderkammer<br />
Secondhand-Laden Klamotte<br />
Landshuter Allee 38<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 85 63 77 - 67<br />
Telefax: (089) 85 63 77 - 68<br />
kleiderkammer@<br />
im-muenchen.de<br />
HILFE IM ALTER<br />
gemeinnützige GMBH<br />
56 Evangelisches Altenund<br />
Pflegeheim Ebenhausen<br />
Gerhart-Hauptmann-Weg 10<br />
82067 Ebenhausen<br />
Telefon: (08178) 93 01 - 0<br />
Telefax: (08178) 93 01 - 18<br />
aph-ebenhausen@<br />
im-muenchen.de<br />
57 Evangelisches Altenpflegeheim<br />
Haus Lindenhof<br />
Aschauer Straße 28<br />
82445 Grafenaschau<br />
Telefon: (08841) 61 91 - 0<br />
Telefax: (08841) 61 91 - 10<br />
aph-lindenhof@<br />
im-muenchen.de<br />
58 Evangelisches Altenund<br />
Pflegeheim Leonhard-<br />
Henninger-Haus<br />
Gollierstraße 75 - 79<br />
80339 München<br />
Telefon: (089) 54 01 89 - 0<br />
Telefax: (089) 54 01 89 - 44<br />
aph-westend@<br />
im-muenchen.de<br />
59 Evangelisches Altenund<br />
Pflegeheim Friedrich-<br />
Meinzolt-Haus<br />
Ludwig-Ernst-Straße 12<br />
85221 Dachau<br />
Telefon: (08131) 33 38 - 0<br />
Telefax: (08131) 33 38 - 138<br />
aph-dachau@im-muenchen.de<br />
- Ambulante Pflege<br />
Telefon: (08131) 33 38 - 0<br />
60 Evangelisches Altenund<br />
Pflegeheim Planegg<br />
Germeringer Straße 33<br />
82152 Planegg<br />
Telefon: (089) 89 92 24 - 0<br />
Telefax: (089) 89 92 24 - 102<br />
aph-planegg@<br />
im-muenchen.de<br />
61 Evangelisches Pflegeheim<br />
im Reischlhof<br />
Ignaz-Perner-Straße 15<br />
85560 Ebersberg<br />
Telefon: (08092) 853 31 - 0<br />
Telefax: (08092) 853 31 - 13<br />
aph-reischlhof@<br />
im-muenchen.de<br />
62 Evangelisches Pflegezentrum<br />
Eichenau<br />
Bahnhofstraße 117<br />
82223 Eichenau<br />
Telefon: (08141) 3 63 80 - 0<br />
Telefax: (08141) 3 63 80 - 10<br />
aph-eichenau@<br />
im-muenchen.de<br />
63 Gemeinschaftszentrum<br />
Integriertes Wohnen (IWO)<br />
Menzinger Straße 16<br />
80638 München<br />
Telefon: (089) 17 38 48<br />
Telefax: (089) 17 99 97 94<br />
iwo@im-muenchen.de<br />
64 Alten- und Servicezentrum<br />
Haidhausen<br />
Wolfgangstraße 18<br />
81667 München<br />
Telefon: (089) 448 52 72<br />
Telefax: (089) 48 95 15 29<br />
asz-haidhausen@<br />
im-muenchen.de<br />
65 Diakoniestation<br />
Ebenhausen<br />
Gerhart-Hauptmann-Weg 10<br />
82067 Ebenhausen<br />
Telefon: (08178) 93 01 - 12<br />
Telefax: (08178) 93 01 - 48<br />
diakoniestation-ebh@<br />
im-muenchen.de<br />
66 Diakoniestation Gauting /<br />
Stockdorf / Planegg<br />
Germeringer Straße 33<br />
82152 Planegg<br />
Telefon: (089) 89 92 24 - 200<br />
Telefax: (089) 89 92 24 - 202<br />
diakoniestation-gauting-stockdorf@im-muenchen.de<br />
- Außenstelle Pasing / Obermenzing<br />
/ Aubing<br />
Telefon: (089) 89 92 24 - 200<br />
67 Offene Altenarbeit für<br />
evang. Kirchengemeinden<br />
Wolfgangstraße 18<br />
81667 München<br />
Telefon: (089) 48 92 04 03<br />
Telefax: (089) 48 95 15 29<br />
offene-altenarbeit@<br />
im-muenchen.de<br />
68 Beratungsstelle für<br />
alte Menschen und ihre<br />
Angehörigen<br />
Magdalenenstraße 7<br />
80638 München<br />
Telefon: (089) 15 91 35 - 20<br />
Telefax: (089) 15 91 35 - 12<br />
altenberatung@<br />
im-muenchen.de<br />
- Seminar für ehrenamtliche<br />
pflegerische Dienste in der<br />
Gemeinde<br />
Telefon: (089) 15 91 35 - 23<br />
seminar-altenhilfe@<br />
im-muenchen.de<br />
- Seminar für mehrsprachige<br />
Helferinnen und Helfer<br />
Telefon: (089) 15 91 35 - 25 / 26<br />
seminar-mehrsprachig@<br />
im-muenchen.de<br />
- Beratungsstelle im Netzwerk<br />
Pflege / Fachstelle für<br />
pflegende Angehörige<br />
Telefon: (089) 15 91 35 - 67<br />
netzwerk-pflege@<br />
im-muenchen.de<br />
69 Evangelische<br />
PflegeAkademie<br />
Landshuter Allee 38b<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 12 69 91 - 402<br />
Telefax: (089) 12 69 91 - 409<br />
pflegeakademie@<br />
im-muenchen.de<br />
70 Evangelische<br />
PflegeAkademie<br />
Personalentwicklung / Fortund<br />
Weiterbildung<br />
Magdalenenstraße 7<br />
80638 München<br />
Telefon: (089) 15 91 35 - 70<br />
Telefax: (089) 15 91 35 - 79<br />
pflegeakademiefortbildung@im-muenchen.de<br />
71 Projekt Hospizarbeit<br />
Fachstelle Supervision<br />
Landshuter Allee 40<br />
80637 München<br />
Telefon: (0171) 950 50 15<br />
Telefax: (089) 36 09 28 90<br />
fkittelberger@im-muenchen.de<br />
72 Hans und Gerda<br />
Tremml-Stiftung<br />
Seniorenwohnanlage<br />
Parzivalstraße 1 - 5<br />
82031 Grünwald<br />
Telefon: (089) 64 19 8 - 0<br />
Telefax: (089) 64 19 8 - 111<br />
tremml-stiftung@<br />
im-muenchen.de<br />
EVANGELISCHES<br />
HILFSWERK MÜNCHEN<br />
gemeinnützige GMBH<br />
73 Evangelischer Beratungsdienst<br />
für Frauen<br />
- Wohnheim / Dezentrales<br />
Stationäres Wohnen /<br />
Mutter-Kind-Gruppe<br />
Heßstraße 12<br />
80799 München<br />
Telefon: (089) 28 77 86 9 - 0<br />
Telefax: (089) 28 77 86 9 - 18<br />
ev-beratungsdienst@hilfswerkmuenchen.de<br />
- Freie Straffälligenhilfe /<br />
Unterstütztes Wohnen<br />
Schellingstraße 65<br />
80799 München<br />
Telefon: (089) 28 77 83 - 0<br />
Telefax: (089) 28 77 83 - 26<br />
74 Frauenobdach Karla 51<br />
Karlstraße 51<br />
80333 München<br />
Telefon: (089) 54 91 51 - 0<br />
Telefax: (089) 54 91 51 - 30<br />
karla51@hilfswerkmuenchen.de
75 Teestube „komm“ -<br />
Streetwork<br />
- Tagesaufenthalt / Integrationshilfen<br />
/ Streetwork Süd<br />
Zenettistraße 32<br />
80337 München<br />
Telefon: (089) 77 10 84<br />
Telefax: (089) 77 10 86<br />
teestube-komm@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
integrationshilfen-teestube@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
streetwork-sued@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
- Streetwork Nord<br />
Trautenwolfstraße 9<br />
80802 München<br />
Telefon: (089) 33 55 74<br />
Telefax: (089) 33 43 11<br />
streetwork-nord@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
- Streetwork Mitte-West /<br />
Mitte-Ost / Streetwork im<br />
Gemeinwesen<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 26 02 30 - 67 / 68<br />
und (089) 23 88 88 - 40/41<br />
Telefax: (089) 26 02 30 - 69<br />
streetwork-mitte@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
streetwork-ost@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
streetwork-gwa@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
- Streetwork im<br />
Gemeinwesen<br />
Rosenheimer Straße 125<br />
81667 München<br />
Telefon: (089) 45 02 96 - 37<br />
Telefax: (089) 45 02 96 - 39<br />
streetwork-gwa@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
- Betreute Wohngemeinschaften<br />
für Männer<br />
Dreimühlenstraße 3<br />
80469 München<br />
Telefon: (089) 72 13 47 8<br />
Telefax: (089) 74 66 53 27<br />
bwg-teestube@hilfswerkmuenchen.de<br />
76 Nachbarschaftsbüro<br />
an der Nordheide<br />
Ernst-Schneider-Weg 7<br />
80937 München<br />
Telefon: (089) 31 69 89 - 62<br />
Telefax: (089) 31 69 89 - 63<br />
nachbarschaftsbuero@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
77 Bodelschwingh-Haus<br />
Schillerstraße 25<br />
80336 München<br />
Telefon: (089) 54 59 41 - 0<br />
Telefax: (089) 54 59 41 - 11<br />
bodelschwingh-haus@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
- Dezentrales Stationäres<br />
Wohnen<br />
Efeustraße 19<br />
80689 München<br />
Telefon: (089) 70 00 92 - 36<br />
Telefax: (089) 70 00 97 - 11<br />
kparinger@hilfswerkmuenchen.de<br />
78 Evangelische<br />
Straffälligenhilfe<br />
Schillerstraße 25<br />
80336 München<br />
Telefon: (089) 54 59 41 - 30<br />
Telefax: (089) 54 59 41 - 11<br />
straffaelligenhilfe@<br />
hilfswerk-muenchen.de<br />
79 Schuldner- und<br />
Insolvenzberatung<br />
Bad-Schachener-Straße 2b<br />
81671 München<br />
Telefon: (089) 18 90 47 - 660<br />
Telefax: (089) 18 90 47 - 661<br />
schuldnerberatung@hilfswerkmuenchen.de<br />
80 Mimikry (Beratung für<br />
Frauen in der Prostitution)<br />
Dreimühlenstraße 1<br />
80469 München<br />
Telefon: (089) 72 59 08 3<br />
Telefax: (089) 74 79 39 43<br />
mimikry@hilfswerkmuenchen.de<br />
- Marikas (Beratung für<br />
junge Stricher)<br />
Telefon: (089) 72 59 08 4<br />
Telefax: (089) 74 79 39 43<br />
marikas@hilfswerkmuenchen.de<br />
81 Stadtteilbüro Neuperlach<br />
Gerhart-Hauptmann-Ring 56<br />
81737 München<br />
Telefon: (089) 67 08 90 4<br />
Telefax: (089) 67 12 41<br />
stadtteilbuero-np@hilfswerkmuenchen.de<br />
82 Evangelische<br />
Bahnhofsmission<br />
Hauptbahnhof, Gleis 11<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 59 45 - 77 / 78<br />
Telefax: (089) 550 13 12<br />
evangelisch@bahnhofsmissionmuenchen.de<br />
83 Psychotherapeutische<br />
Fachambulanz für Sexualstraftäter<br />
Telefon: (089) 85 63 77 - 87<br />
Telefax: (089) 85 63 77 - 88<br />
ps-fachambulanz@hilfswerkmuenchen.de<br />
DIAKONIA DIENST-<br />
LEISTUNGSBETRIEBE<br />
gemeinnützige GMBH<br />
84 diakonia inhouse<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 14<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />
winkler@diakonia.de<br />
85 cantina diakonia<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 80<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />
cantina@diakonia.de<br />
86 dyn@com<br />
MEDIENDESIGN<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 38<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />
habersetzer@diakonia.de<br />
87 diakonia jobfitness,<br />
Personale Entwicklung<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 26<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />
jobfitness@diakonia.de<br />
bentele@diakonia.de<br />
88 Münchner Arbeitslosenzentrum<br />
(MALZ)<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 23 / 24<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />
malz@diakonia.de<br />
89 Integrationsberatungszentrum<br />
(IBZ) Mitte West<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 0<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />
potenziale@diakonia.de<br />
90 GebrauchtWarenhaus<br />
Landshuter Allee 38<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 18 91 480 - 15<br />
Telefax: (089) 18 91 480 - 49<br />
warenhaus@diakonia.de<br />
91 lebhaft <strong>–</strong><br />
Second Hand-lifestyle<br />
Schleißheimer Straße 81<br />
80797 München<br />
Telefon: (089) 52 03 58 - 95<br />
Telefax: (089) 52 03 58 - 96<br />
lebhaft@diakonia.de<br />
92 diakonia Westend<br />
- diakonia Malerfachbetrieb<br />
- TipTopBOX, Tonerkartuschenrecycling<br />
Gollierstraße 70/A<br />
80339 München<br />
Telefon: (089) 121 09 84 - 0<br />
Telefax: (089) 121 09 84 - 49<br />
westend@diakonia.de<br />
93 kleidsam -<br />
Second Hand für Frauen<br />
Blutenburgstraße 65<br />
80636 München<br />
Telefon: (089) 45 21 36 60<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />
kleidsam@diakonia.de<br />
94 kleidsam - Schneiderkunst<br />
im Gartenhaus<br />
Blutenburgstraße 65 / Rgb.<br />
80636 München<br />
Telefon: (089) 44 23 55 35<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />
kleidsam@diakonia.de<br />
95 kleidsam -<br />
Second Hand für Kinder<br />
Blutenburgstraße 112<br />
80636 München<br />
Telefon: (089) 45 21 36 - 60<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />
kleidsam@diakonia.de<br />
96 stoffwechsel -<br />
Second Hand für Frauen,<br />
Männer und Kinder<br />
Donnersbergerstraße 32<br />
80634 München<br />
Telefon: (089) 18 91 32 - 75<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />
stoffwechsel@diakonia.de<br />
97 diakonia WertStoff<br />
Landshuter Allee 38<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 28<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />
wertstoff@diakonia.de<br />
98 diakonia WertStoff #4<br />
Second Hand<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 70<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 46<br />
wertstoff4@diakonia.de<br />
99 Treffpunkt<br />
Walmdachhaus<br />
Theodor-Dombart-Straße 9<br />
80805 München<br />
Telefon: (089) 36 00 87 78<br />
Telefax: (089) 30 76 44 57<br />
walmdachhaus@diakonia.de<br />
100 diakonia Ebersberg<br />
Ignaz-Perner-Straße 17<br />
85560 Ebersberg<br />
Telefon: (0 80 92) 85 25 88 - 0<br />
Telefax: (0 80 92) 85 25 88 - 90<br />
ebersberg@diakonia.de<br />
Wünschen Sie weitere Informationen? Besuchen Sie uns doch im Internet: www.im-muenchen.de
Kultursensible Altenhilfe: Die Seniorenfreizeit in Prien am Chiemsee brachte<br />
Menschen unterschiedlicher Nationen zusammen.<br />
gendmigrationsdienst sowie der<br />
Fachdienst für ältere Migrantinnen<br />
und Migranten der <strong>Innere</strong>n <strong>Mission</strong><br />
München sind wichtige und unersetzliche<br />
Teile des bestehenden sozialen<br />
Netzwerkes im Münchener Raum.<br />
Rund 10.000 Zuwanderer haben<br />
im vergangenen Jahr unsere Beratung<br />
aufgesucht, rund 43 Prozent<br />
der Ratsuchenden leben seit 2006 in<br />
Deutschland. Zugenommen hat die<br />
Zahl der Hilfesuchenden zwischen<br />
18 und 40 Jahren aus außereuro -<br />
päischen Ländern.<br />
Das ist zurückzuführen auf die regelmäßige<br />
sozialpädagogische Begleitung<br />
in Zusammenhang mit den<br />
Sprach- und Integrationskursen für<br />
Frauen mit paralleler Kinderbetreuung,<br />
auf die Migrationsberatung in<br />
der Clearingstelle der Verbände im<br />
Kreisverwaltungsreferat sowie auf<br />
die sozialpädagogische Begleitung<br />
der Integrationssprachkurse für<br />
Neuzuwanderer.<br />
Als besonderes Projekt hat sich das<br />
„Giesinger LiteraturMenü“ etabliert:<br />
Hier geht es darum, generationsübergreifend<br />
zu kochen und zu essen;<br />
anschließend wird gelesen und<br />
erzählt. Dabei werden Kontakte geknüpft<br />
und Informationen ausgetauscht.<br />
Ziel ist es, deutsche und<br />
ausländische Familien zusammenzubringen.<br />
Auch die Kinder erhalten<br />
dabei spielerisch Einblick in andere<br />
Kulturen. Schwerpunktländer waren<br />
Russland, Thailand und Griechenland;<br />
für 2010 sind Türkei, Indien<br />
und Albanien geplant.<br />
Paraskevi Daki-Fleischmann<br />
Beruf & Bildung<br />
Die Kursangebote der Tochtergesellschaft „Beruf und Bildung“<br />
ermöglichen es Frauen, wieder ins Berufsleben einzusteigen.<br />
Beruf und Bildung verknüpfen<br />
Das Jubiläumsmotto der <strong>Innere</strong>n<br />
<strong>Mission</strong> „Menschen helfen <strong>–</strong> Netze<br />
knüpfen“ stand Pate bei der Eröffnungsfeier<br />
der Beruf und Bildung<br />
GmbH in den neuen Räumen in der<br />
Landsberger Straße 6. Mehr als 70<br />
Persönlichkeiten aus Kultur, Stadt,<br />
Kirche und griechischer Gemeinde<br />
waren gekommen; darunter auch<br />
der damalige Vorsitzende der SPD-<br />
Landtagsfraktion in Bayern, Franz<br />
Maget.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
engagierten sich in sechs Projekten<br />
und Angeboten für junge<br />
Flüchtlinge, Frauen in schweren Lebenslagen<br />
und Energieberatung für<br />
Haushalte mit geringem Einkommen.<br />
Das Projekt Kompass bietet<br />
griechischen Schülerinnen und<br />
Schülern die Möglichkeit, sich in Fragen<br />
der Berufsorientierung beraten<br />
zu lassen. Das Projekt Pixida ermöglicht<br />
einen Deutschkurs oder die<br />
Teilnahme an einem Bewerbungstraining.<br />
„Vielen Dank für die gute Motivation<br />
und die große Geduld mit<br />
uns“, sagte beispielsweise Elvira F.,<br />
die am Kurs Karla Start Basis teilgenommen<br />
hatte, als sie ihr Abschlusszertifikat<br />
in Händen hält. In diesem<br />
Kurs wurden 15 Frauen mit einem<br />
umfassenden Angebot auf ihren<br />
Wiedereinstieg in das Berufsleben<br />
vorbereitet. So wurden sie beispielsweise<br />
im Familien- und Konfliktmanagement<br />
stabilisiert; Beraterinnen<br />
stehen für Gespräche zur Verfügung.<br />
Der größte Erfolg und Ansporn für<br />
die Teilnehmerinnen war dabei die<br />
Stellenzusage an eine Kursteilnehmerin,<br />
dass sie sofort nach Ablauf<br />
des Kurses wieder in ihrem gelernten<br />
Beruf als Zahnarzthelferin arbeiten<br />
konnte.<br />
Die Energieberatung für Haushalte<br />
mit geringem Einkommen erreichte<br />
im Berichtsjahr mehr als 200<br />
Haushalte. Dank einer Spende der<br />
Stadtwerke München konnten 21<br />
Haushalte mit neuen energiesparenden<br />
Elektrogeräten ausgestattet werden.<br />
Wie sehr diese Spenden in einem<br />
Haushalt benötigt werden,<br />
zeigt das Beispiel von Zora S., einer<br />
alleinerziehenden, schwerbehinderten<br />
Frau mit drei Kindern im Alter<br />
von sieben, zwölf und 15 Jahren. Die<br />
Kühl-/ Gefrierkombination in ihrem<br />
Haushalt war etwa 20 Jahre alt und<br />
in einem dementsprechend äußerst<br />
schlechten Zustand. Zudem benötigte<br />
die Frau nach einer Operation<br />
an beiden Händen einen unterstützenden<br />
Reha-Aufenthalt.<br />
Die fehlenden finanziellen Mittel<br />
zur Kinderbetreuung, die die Krankenkasse<br />
nicht übernehmen wollte,<br />
erhielt Frau S. über Einzelfallhilfe<br />
vom Adventskalender der Süddeutschen<br />
Zeitung. Unsere Fachkräfte<br />
sind glücklich über die übergreifenden<br />
Hilfestellungen, die durch vielfältig<br />
geknüpfte Netze in unserer Arbeit<br />
entstanden sind.<br />
Manuela Eichermüller
Hilfe im Alter<br />
22<br />
Erfolge in schwierigem Umfeld<br />
Obwohl aufgrund der allseits bekannten demografischen Entwicklung<br />
das Dienstleistungsangebot Altenpflege auch auf die Zukunft gesehen ein<br />
sicherer Wachstumsmarkt sein wird, war das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
2009 ein in vielerlei Hinsicht schwieriges Jahr.<br />
Aufgrund eines gewaltigen Baubooms<br />
in den vergangenen Jahren<br />
gibt es derzeit nicht nur bundesweit,<br />
sondern auch im Großraum München<br />
ein Überangebot an stationären<br />
Pflegeplätzen. Manche Investoren<br />
haben sich bei neuen Vorhaben<br />
schlichtweg verrechnet; etliche Pflegeheime<br />
sind <strong>–</strong> verschärft durch die<br />
Finanzkrise <strong>–</strong> von Insolvenz bedroht.<br />
In dieser allgemein schwierigen<br />
Zeit waren die Angebote der Hilfe im<br />
Alter jedoch erfreulicherweise an fast<br />
allen Standorten sehr gut nachgefragt;<br />
unsere Belegung war insgesamt<br />
sehr hoch.<br />
Da wir aufgrund der Nachfragesituation<br />
in allen Häusern freigewordene<br />
Plätze gleichermaßen als<br />
Langzeit- und situative Kurzzeitpflegeplätze<br />
anbieten und auch weil viele<br />
unserer Bewohner aufgrund ihrer<br />
Mehrfacherkrankungen und schwerer<br />
Pflegebedürftigkeit schon nach<br />
kurzer Zeit wieder versterben, haben<br />
die Ein- und Auszüge in unseren<br />
Häusern in den vergangenen zwei<br />
Jahren sehr stark zugenommen. Gab<br />
es im Jahr 2007 insgesamt noch 478<br />
Heimaufnahmen bei 464 Entlassungen<br />
bzw. Sterbefällen, so waren es im<br />
Berichtsjahr bei 687 Heimaufnahmen<br />
bereits 666 Entlassungen oder<br />
Sterbefälle. Dies entspricht einer Steigerung<br />
von mehr als 40 Prozent bei<br />
nahezu gleich bleibendem Angebot.<br />
Dieser Sachverhalt steigert den<br />
Aufwand in allen Bereichen: Angefangen<br />
bei der Vielzahl individueller<br />
Aufnahmegespräche über die Zunahme<br />
der verwaltungstechnischen<br />
und pflegefachlichen Dokumentationen<br />
hat natürlich auch der pflegerische<br />
Mehraufwand zugenommen.<br />
Dadurch wird die Pflege bei unveränderten<br />
Rahmenbedingungen immer<br />
aufwändiger.<br />
Wir setzen weiter auf Qualität<br />
Auch im ambulanten Pflegebereich<br />
machte sich die Wirtschaftskrise<br />
bemerkbar: Immer häufiger übernehmen<br />
Angehörige pflegerische<br />
Leistungen und nicht unsere Fachdienste.<br />
Zudem erfolgt Pflege durch<br />
das Angebot von 24-Stunden-Betreuungen<br />
mit osteuropäischen Kräften<br />
teilweise in Form von Schwarzarbeit<br />
zu Dumpingpreisen. Ganz abgesehen<br />
davon, dass die Qualität der Versorgung<br />
bei der Suche nach einer<br />
möglichst kostengünstigen Lösung<br />
nicht immer im Vordergrund steht.<br />
Trotz oder gerade wegen dieser<br />
Entwicklungen und aufgrund unse-<br />
Trotz nach wie vor schwieriger<br />
Rahmenbedingungen geht es bei der<br />
Hilfe im Alter weiterhin bergauf.<br />
res diakonischen Selbstverständnisses<br />
setzen wir auf Qualität in der Pflege:<br />
Sie findet ihren Ausdruck in einem<br />
in vielerlei Hinsicht messbaren<br />
Dienstleistungsangebot. Dazu gehört<br />
eine EDV-gestützte gute Biografie -<br />
arbeit und Dokumentation sowie<br />
ein nachvollziehbares Risikomanagement.<br />
All dies findet seinen Ausdruck<br />
in einer hohen Zufriedenheit<br />
von Kunden und Mitarbeitenden.<br />
Aus diesem Grund betreiben wir<br />
auch aktives Qualitätsmanagement.<br />
Dabei überprüfen wir unsere Arbeit<br />
und unsere Strukturen in internen<br />
Audits und suchen ständig nach Verbesserungspotentialen.<br />
Da uns aber<br />
auch der Blick externer Experten<br />
sehr wichtig ist, haben wir unsere<br />
sieben stationären Einrichtungen<br />
und unsere Geschäftsstelle 2009 zum<br />
zweiten Mal einem Rezertifizierungs-<br />
Audit durch den TÜV Süd unterzogen.<br />
Das höchst erfreuliche Ergebnis:<br />
Alle Bereiche erfüllen die geforderte<br />
Norm DIN EN ISO 9001:2008 ohne<br />
jede Abweichung.<br />
Im Auditbericht, der auf unserer<br />
Homepage einsehbar ist, heißt es zusammenfassend:<br />
„Die Auditoren<br />
konnten sich erneut im gesamten<br />
Auditverlauf von der konsequenten<br />
Orientierung des Qualitätsmanagementsystems<br />
der Hilfe im Alter<br />
GmbH auf die kontinuierliche Verbesserung<br />
der Prozessabläufe in der<br />
Dienstleistungserbringung überzeugen.<br />
Dies war auf allen Ebenen <strong>–</strong> von
der zentralen Steuerung aus dem Geschäftsbereich<br />
bis hin zu sämtlichen<br />
Funktionsbereichen der einzelnen<br />
Einrichtungen <strong>–</strong> deutlich spürbar.<br />
Dabei spielt die permanente Optimierung<br />
der Prozesse auf die Wünsche,<br />
Erwartung bzw. Anforderungen<br />
der Bewohner eine wichtige Rolle“.<br />
Diese Kundenzufriedenheit als<br />
wichtigstes Ziel unserer Arbeit gilt es<br />
immer wieder selbstkritisch zu hinterfragen.<br />
So wird unsere breit angelegte<br />
Bewohnerbefragung, die auch<br />
2009 wieder erfolgte <strong>–</strong> und Rücklaufquoten<br />
von mehr als 50 Prozent<br />
er brachte <strong>–</strong>, sehr gut als Meinungsplattform<br />
akzeptiert. Drei we sent -<br />
liche Kennzahlen ergeben sich aus<br />
einem funktionierenden Beschwerdemanagement,<br />
aus dem Wohlfühlfaktor<br />
in den Häusern und der Frage<br />
nach einer Weiterempfehlung unserer<br />
Einrichtungen. Die hierfür über<br />
alle Pflegebereiche unserer Häuser<br />
zusammengefassten Ergebnisse ergeben<br />
das in den Grafiken auf dieser<br />
und der nächsten Seite dargestellte<br />
Bild.<br />
Selbstverständlich werden auch<br />
viele andere Bereiche <strong>–</strong> wie die Zufriedenheit<br />
mit der Zimmerreinigung,<br />
dem Essen oder dem Beschäftigungsangebot<br />
<strong>–</strong> abgefragt. Die Ergebnisse<br />
werden nach möglichen Verbesserungspotentialen<br />
ausgewertet und<br />
mit Zielen und Maßnahmen versehen.<br />
Unsere Mitarbeiterschaft ist<br />
dann verantwortlich, um diese qualitativ<br />
hochwertige Leistung zu erbringen.<br />
Auch zu diesem Bereich haben<br />
wir, wie die folgenden Statistiken zei-<br />
trifft nicht zu: 3,3%<br />
trifft überwiegend<br />
zu: 2,9%<br />
trifft nicht zu: 0,0%<br />
trifft überwiegend<br />
zu: 7,8%<br />
23<br />
Ist Ihnen bekannt, wo Sie Wünsche<br />
und Beschwerden äußern können?<br />
keine Angaben 12,1%<br />
trifft zu: 47,5%<br />
keine Angaben 14,2%<br />
trifft zu: 46,7%<br />
Hilfe im Alter<br />
Massage macht Mitarbeiterinnen<br />
munter: Für ein Entgelt von zwei<br />
Euro konnten sich Mitarbeitende im<br />
im Eichenauer Pflegezentrum von<br />
Physiotherapeut Michael Wiesdorf<br />
während der Arbeitszeit 20 Minuten<br />
lang massieren lassen.<br />
trifft vollkommen<br />
zu: 34,2%<br />
Fühlen Sie sich in unserer Einrichtung wohl?<br />
trifft nicht zu: 0,4%<br />
trifft überwiegend zu: 3,8%<br />
trifft zu: 41,2%<br />
Würden Sie unsere Einrichtung<br />
weiterempfehlen?<br />
keine Angaben<br />
6,3%<br />
trifft vollkommen<br />
zu: 31,3%<br />
trifft vollkommen<br />
zu: 48,3%
Hilfe im Alter<br />
befriedigend:<br />
11,7%<br />
befriedigend:<br />
9,6%<br />
103 Jahre alt und fit wie<br />
ein Turnschuh: Gertrude<br />
Zapf, die seit mehr als<br />
einem Jahr im Evangelischen<br />
Pflegeheim in Ebenhausen<br />
wohnt, ist regelmäßiger<br />
Gast im hauseigenen<br />
Fitness-Studio.<br />
schlecht: 0,0%<br />
schlecht: 0,8%<br />
keine Angaben<br />
8,3%<br />
24<br />
Wie beurteilen Sie unsere<br />
pflegerische Leistung?<br />
keine Angaben<br />
9,6%<br />
gut: 50,0%<br />
gut: 46,7%<br />
sehr gut: 30,0%<br />
Wie beurteilen Sie das Bemühen unseres Personals,<br />
Ihre persönlichen Wünsche zu erfüllen?<br />
Wie hilfsbereit und höflich ist unser<br />
Pflegepersonal?<br />
befriedigend: 5,8%<br />
gut: 40,8%<br />
schlecht:<br />
0,0%<br />
sehr gut: 33,3%<br />
keine Angaben 2,1%<br />
sehr gut: 51,3%<br />
gen, die Zufriedenheit unserer Kunden<br />
mit den erbrachten Dienstleistungen<br />
abgefragt.<br />
Des Weiteren haben wir im Bereich<br />
der Pflege eine Vielzahl von Fragen<br />
gestellt: Wie ist die Reaktionszeit<br />
auf die Klingel? Wahrt das Personal<br />
die Intimsphäre? Bemüht sich das<br />
Personal, persönliche Sicherheit zu<br />
vermitteln? Alle Ergebnisse wurden in<br />
unseren Einrichtungen veröffentlicht<br />
und bei Angehörigenabenden und in<br />
den Hauszeitungen thematisiert.<br />
Die fachliche Qualität der Mitarbeitenden<br />
hängt neben der positiven<br />
inneren Einstellung zum Beruf auch<br />
von einer guten Ausbildung ab. Deswegen<br />
war es für uns erfreulich und<br />
wichtig, dass wir unsere Evangelische<br />
PflegeAkademie 2009 erstmalig<br />
nach der DIN EN-ISO-Norm<br />
9001:2008 zertifizieren konnten. Darüber<br />
hinaus konnte mit der Anerkennungs-<br />
und Zulassungsverordnung<br />
„AZWV“ die Grundlage dafür<br />
geschaffen werden, dass die Angebote<br />
der PflegeAkademie künftig auch<br />
für die von der Bundesagentur für<br />
Arbeit geförderten Bewerber mit Bildungsgutscheinen<br />
gelten.<br />
<strong>Kooperation</strong> mit der Katholischen<br />
Stiftungsfachhochschule<br />
Obwohl das Bundesprojekt „Integrierte<br />
Pflegeausbildung“ beendet ist,<br />
konnten zum 1. September 2009 wieder<br />
drei neue Klassen beginnen.<br />
Ebenfalls erfreulich ist in diesem Zusammenhang<br />
die Ausweitung unseres<br />
Angebots in <strong>Kooperation</strong> mit der
Katholischen Stiftungsfachhochschule<br />
in München auf den „ausbildungsintegrierenden<br />
Bachelorstudiengang“<br />
für Pflegemanagement, den derzeit<br />
sieben Schüler wahrnehmen.<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
von Pflegekräften ist in Zeiten eines<br />
sich immer mehr verschärfenden<br />
Pflegenotstandes ein wichtiges Gebot.<br />
Wir bieten deshalb derzeit 30<br />
Ausbildungsplätze für Pflegefachkräfte<br />
in unseren Einrichtungen an<br />
und betreiben intensiv interne Personalentwicklung.<br />
Leider gab es auch 2009 trotz vielerlei<br />
Bekundungen der Politik keine<br />
positiven Änderungen der Rahmenbedingungen.<br />
Ambulante Dienste<br />
beteiligen sich aufgrund schwieriger<br />
Finanzierungsmöglichkeiten nach<br />
wie vor kaum an der Altenpflegeausbildung.<br />
Da auch im stationären<br />
Pflegebereich beispielsweise die geforderten<br />
Praxisanleitungen noch<br />
immer nicht finanziert werden, bilden<br />
gerade private Träger leider zu<br />
wenig Nachwuchs aus.<br />
Unveränderte Bedingungen<br />
Obwohl die Ergebnisse der ja<br />
auch bei uns modellhaft durchgeführten<br />
integrierten Pflegeausbildung<br />
für Alten- und Krankenpflege<br />
hervorragend waren, lässt die Politik<br />
weiterhin auf das Angebot einer integrierten<br />
Pflegeausbildung mit generalistischer<br />
Ausrichtung auf sich<br />
warten: Ein bundeseinheitliches Pflegeausbildungsgesetz<br />
gibt es bislang<br />
leider immer noch nicht.<br />
Das neue „Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz“<br />
(WBVG) mit<br />
dem Ziel, einen besseren Verbraucherschutz<br />
bei Abschluss eines Heimund<br />
Pflegevertrages zu erreichen,<br />
führt dagegen nur zu mehr Verwirrung<br />
bei den Kunden: In Zeiten, in<br />
denen alle von Entbürokratisierung<br />
reden, kann diese Informationsfülle<br />
meist gar nicht mehr bewältigt werden.<br />
Ein längst überfälliger, neu definierter<br />
Pflegebedürftigkeitsbegriff,<br />
mit dem der Hilfebedarf insbesondere<br />
von Demenzkranken besser erfasst<br />
werden kann, liegt zwar mittlerweile<br />
vor. Aber der daraus resultierende finanzielle<br />
Mehraufwand verhindert<br />
dessen Einführung.<br />
Diskussion um Heim-Benotung<br />
Viel Stoff lieferte im vergangenen<br />
Jahr die Diskussion um die geplante<br />
Veröffentlichung von MDK-Qualitätsberichten<br />
auf der Grundlage<br />
einer Benotungsskala sowie die Veröffentlichung<br />
der Heimaufsichtsberichte.<br />
Wir sehen diese Diskussion gelassen<br />
und weisen schon seit langer<br />
Zeit auf unserer Internetplattform<br />
darauf hin, dass sämtliche Berichte<br />
in den Einrichtungen eingesehen<br />
werden können.<br />
Bei der Kompliziertheit der Berichte<br />
und der erklärungsbedürftigen<br />
Aussagen halten wir dieses Vorgehen<br />
derzeit für den richtigen Weg. Da wir<br />
ein sehr breit gefächertes und vernetztes<br />
Altenhilfeangebot vorhalten,<br />
wollen wir mit den Kassen für unsere<br />
Standorte übergreifende Versorgungsverträge<br />
abschließen.<br />
25<br />
Hilfe im Alter<br />
Je nach Bedarf der hilfebedürftigen<br />
Menschen in unserem Umfeld<br />
können wir ambulante oder stationäre<br />
Leistungen durchlässig und<br />
durchgängig erbringen, ohne immer<br />
von wirtschaftlichen, personell und<br />
organisatorisch getrennten Einheiten<br />
ausgehen zu müssen. Hier könnten<br />
durch Synergieeffekte größere<br />
Einheiten gebildet werden, was sowohl<br />
Ressourcen freisetzen als auch<br />
individuellere Angebote ermöglichen<br />
würde.<br />
Mit der Zielsetzung, Netzwerke<br />
und durchlässige Angebote <strong>–</strong> angefangen<br />
von niederschwelliger Betreuungsarbeit<br />
bis hin zur Sterbe -<br />
begleitung <strong>–</strong> bieten zu können,<br />
betreiben wir unsere weiteren Entwicklungen.<br />
Dabei sind Kontakte zu<br />
Kirchengemeinden ebenso wichtig<br />
wie eine <strong>Vernetzung</strong> und <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
unserer vielfältigen Angebote<br />
von Stadtteilarbeit und Beratungsstellen<br />
über Migrantenarbeit<br />
und Ausbildung von ehrenamtlichen<br />
Helfern.<br />
Ehrenamtliches Engagement<br />
Ein entscheidender und wichtiger<br />
Qualitätsfaktor ist das Engagement<br />
von mehr als 400 Ehrenamtlichen<br />
im Bereich der Hilfe im Alter GmbH.<br />
Diese engagierten Menschen sind eine<br />
große Bereicherung für die von<br />
uns betreuten Menschen. Andererseits<br />
bedeutet das für uns, dass wir<br />
auch ihre Anliegen und Wünsche<br />
berücksichtigen müssen <strong>–</strong> was wir<br />
natürlich sehr gerne tun.
Hilfe im Alter<br />
Ein weiterer positiver Aspekt sind<br />
die seit Januar 2009 möglichen Zuschläge<br />
für Personen mit erheblich<br />
eingeschränkter Alltagskompetenz<br />
nach Paragraph 87b (SGB XI), von<br />
denen zurzeit rund 300 berechtigte<br />
Bewohner durch den Einsatz von etwa<br />
20 zusätzlichen Betreuungskräften<br />
auf elf Planstellen von Betreuungsleistungen<br />
profitieren.<br />
Da das Risiko, an einer Demenz<br />
zu erkranken, sehr stark vom Alter<br />
abhängig ist, und wir in einer Gesellschaft<br />
leben, in der die Menschen<br />
immer älter werden, war die Ausweitung<br />
unserer Arbeit in diesem Bereich<br />
durch den Baubeginn am<br />
„Sonnenhof“ in Ebenhausen eine<br />
logische Konsequenz auf diese<br />
Anforderungen. Im „Sonnenhof“<br />
entstehen in einer modellhaften Einrichtung<br />
48 Plätze für demenzkranke<br />
Bewohner.<br />
Neue Herausforderungen<br />
Auch die von uns positiv beschiedene<br />
Anfrage des Diakonievereins<br />
Neubiberg-Ottobrunn-Höhenkirchen<br />
bezüglich einer Geschäftsbesorgung<br />
mit darauf folgendem Betriebsübergang<br />
an die Hilfe im Alter zeigt<br />
ebenso wie die begonnene Planung<br />
des „Isarparks“, einer größeren Altenhilfeeinrichtung<br />
in München, die<br />
Wachstumstendenzen des Unternehmens.<br />
Künftig wird es neben den vielen<br />
genannten Punkten wichtig sein,<br />
unser diakonisches Profil, das uns<br />
von anderen Anbietern unterscheidet,<br />
weiterzuentwickeln.<br />
26<br />
Unsere Bemühungen in diesem<br />
Bereich wurden in dem Auditbericht<br />
wie folgt kommentiert: „Als herausragende<br />
Entwicklung seit dem letzten<br />
Überwachungs-Audit ist die<br />
Realisierung einer Ethikberatung<br />
und die Installation eines übergreifenden<br />
Ethikbeirates im Projektkontext<br />
‚ethische Entscheidungskultur<br />
am Lebensende’ in der Hilfe im Alter<br />
GmbH anzuführen. Durch die Implementierung<br />
einer praktizierten<br />
Kultur der Sterbebegleitung, die Benennung<br />
einrichtungsspezifischer<br />
Hospizbeauftragter als ‚Anlaufstelle’,<br />
die Schaffung von Beratungsmöglichkeiten<br />
in ethisch schwierigen<br />
Fragestellungen und entsprechende<br />
fachspezifische Schulungen zu diesem<br />
Thema ist die praktische Anwendung<br />
in allen Einrichtungen der Hilfe<br />
im Alter nachvollziehbar gelungen<br />
und belegt eindrucksvoll die Ausrichtung<br />
der Qualitätspolitik zur ‚Hilfe<br />
im Leben’.“<br />
Die 82-jährige Inge Jens, Frau des<br />
Tübinger Rhetorikprofessors Walther<br />
Jens, der früher vehement für die Legalisierung<br />
der aktiven Sterbehilfe<br />
eingetreten war, berichtete im Sommer<br />
öffentlich sehr ausführlich darüber,<br />
wie sich die Demenzerkrankung<br />
bei ihrem Mann auswirkt. Er könne<br />
nur noch wenige Worte sprechen.<br />
Oft habe er aber gesagt: „Ich will<br />
nicht sterben“, einmal sogar „nicht<br />
totmachen, bitte nicht totmachen“.<br />
Für sie ergibt sich daraus: „Ich bin<br />
mir nach vielen qualvollen Überlegungen<br />
absolut sicher, dass mich<br />
mein Mann jetzt nicht um Sterbehilfe,<br />
sondern um Lebenshilfe bittet.“<br />
Dieses Ziel, Lebenshilfe anzubieten,<br />
gilt es auch 2010 konsequent im<br />
Auge zu behalten. Über weitere<br />
Schwerpunkte unserer Arbeit berichten<br />
die folgenden Texte.<br />
Gerhard Prölß,<br />
Geschäftsführer Hilfe im Alter<br />
Erster Ethikbeirat in<br />
Bayern gegründet<br />
Die Berufung und Gründung des<br />
bayernweit ersten Ethikbeirats eines<br />
Trägers der Altenhilfe am 29. Oktober<br />
markiert einen großen Schritt<br />
nach vorn für die Pflegeheime der<br />
Hilfe im Alter. Mit dem neuen Gremium<br />
verfügt nun der gesamte Träger<br />
über ein wirkungsvolles Instrument,<br />
das den Einrichtungen und<br />
den dort lebenden Bewohnern unmittelbar<br />
zugute kommt.<br />
Der Gründung des Ethikbeirats<br />
war das Projekt „Ethische Entscheidungskultur<br />
am Lebensende“ vor -<br />
ausgegangen. Unter fachkundiger<br />
Beratung des Wiener Ethikspezialisten<br />
und Organisationsberaters Stefan<br />
Dinges konnte das Projekt in Abstimmung<br />
mit allen Beteiligten zügig<br />
umgesetzt werden. Die Robert<br />
Bosch Stiftung hatte dies durch eine<br />
großzügige Projektförderung möglich<br />
gemacht.<br />
Am Beginn stand die Analyse ethischer<br />
Strukturen sowie die Erkundung<br />
ethisch relevanter Themen in<br />
den Einrichtungen. Parallel dazu<br />
wurden in moderierten Fallbesprechungen<br />
Konflikte und kritische Situationen<br />
aus dem Alltag bearbeitet.<br />
Hier standen Mitarbeitende zur Verfügung,<br />
die über eine entsprechende<br />
Moderationskompetenz verfügten.
Künftig werden sie <strong>–</strong> unterstützt vom<br />
Projektleiter <strong>–</strong> zunehmend in Eigeninitiative<br />
solche Gespräche in den<br />
einzelnen Heimen moderieren.<br />
Neben dieser Arbeit in den Häusern<br />
war es der Geschäftsleitung<br />
wichtig, ein Gremium zu installieren,<br />
das sich kontinuierlich mit neuen<br />
Problemen und wiederkehrenden<br />
Fragen befasst. Der Ethikbeirat kann<br />
zwar auch selbst durch Moderation<br />
und Intervention vor Ort in schwierigen<br />
Situationen helfen. Primär soll er<br />
aber Einrichtungen beraten und<br />
wichtige Themen aufgreifen oder<br />
Leitlinien erarbeiten. Für diesen<br />
Ethikbeirat wurden zwölf Mitarbeitende<br />
der Hilfe im Alter sowie sechs<br />
externe Experten gewonnen. Zu diesen<br />
gehören beispielsweise die<br />
Münchner Stadtdekanin, die Leiterin<br />
der Christophorus Hospiz- und Palliativakademie,<br />
ein Hospizsozialarbeiter<br />
und Theologe des Christophorus<br />
Hospiz Vereins, ein Hausarzt, ein<br />
Rechtsanwalt sowie ein Seelsorger einer<br />
Palliativstation. Der Beirat wird<br />
dreimal jährlich tagen; er hat die inhaltliche<br />
Arbeit im Februar 2010<br />
aufgenommen.<br />
Darüber hinaus hat die Fachstelle<br />
auch am ursprünglichen Thema unserer<br />
Hospizkultur und Palliativversorgung<br />
weitergearbeitet. Im Rahmen<br />
des Projekts „Leben bis zuletzt“<br />
konnte in den Einrichtungen in Eichenau<br />
und Planegg die Implementierungsphase<br />
abgeschlossen werden.<br />
Eine Gruppe von hausinternen<br />
Hospizbeauftragten wurde installiert<br />
und wird künftig zusammen mit<br />
theologischer Begleitung Fragen der<br />
Betreuung von Bewohnern und Angehörigen<br />
in der letzten Lebensphase<br />
im Blick behalten.<br />
Damit ist dieses wichtige Thema in<br />
die alltägliche Arbeit übergegangen<br />
und trägt zum guten Ruf der Pflege<br />
in den Heimen der Hilfe im Alter<br />
wesentlich bei. Frank Kittelberger<br />
ASZ: Alle Sind Zufrieden!<br />
Seit 1979 ist das erste Münchner Alten-<br />
und Servicezentrum ein lebendiger<br />
Ort der Begegnung und Beratung<br />
für ältere Menschen in Haidhausen.<br />
Für viele Haidhauser Bürgerinnen<br />
und Bürger ist das wegen seines<br />
Aussehens liebevoll genannte<br />
„Hexnhäusl“ ein nicht mehr wegzu-<br />
Unser Angebot der stationären Altenhilfe im Gesamtüberblick (Hilfe im Alter GmbH) Stand: 31. 12. 2009<br />
Vollstationäre Beschützende Pflegewohnen Kurzzeitpflege Tagespflege Gesamt<br />
Vorjahr: 902 Plätze Pflege vollstat. Pflege im Altenheim<br />
APH Ebenhausen 100 44 144<br />
APH Dachau 100 45 145<br />
Pflegezentrum Eichenau 120 28 22 16 186<br />
APH L.-Henninger-Haus, München 120 24 14 15 173<br />
APH Grafenaschau 46 46<br />
APH Planegg 123 35 158<br />
APH Ebersberg 35 15 50<br />
Gesamtsumme 598 89 170 30 15 902<br />
prozentualer Anteil 66,30% 9,87% 18,85% 3,32% 1,66% 100,00%<br />
27<br />
Hilfe im Alter<br />
Das Alten- und Servicezentrum<br />
Haidhausen feierte sein 30-jähriges<br />
Bestehen. Es war seinerzeit die erste<br />
Einrichtung dieser Art in ganz<br />
München.<br />
denkender Bestandteil ihres Alltags.<br />
Jedes Quartal erscheint ein Programmheft<br />
mit vielfältigen Kursund<br />
Veranstaltungsangeboten des<br />
Alten- und Servicezentrums (ASZ).<br />
Bei Sprachkursen über Computerschulung<br />
bis zu Qi Gong begegnen<br />
sich hier Personen im Alter zwischen<br />
55 und 93 Jahren. Ausflüge, Führungen,<br />
Kino, Feste und Vorträge runden<br />
das Angebot ab.<br />
Das Haus ist offen für alle Menschen,<br />
unabhängig von Nationalität,<br />
Religion oder Neigung. Interkulturalität<br />
wird groß geschrieben. Seit<br />
diesem Jahr lernen türkische Seniorinnen<br />
schreiben, lesen und die deutsche<br />
Sprache. In der arabischen<br />
Frauengruppe oder der Gruppe für<br />
Senioren aus dem ehemaligen Jugoslawien<br />
treffen sich Gleichgesinnte<br />
zu Vorträgen, gemeinsamen Festen<br />
und um sich auszutauschen.<br />
Neben den Gruppen- und Kursangeboten<br />
und der Beratung ist ein<br />
dritter Schwerpunkt der ASZ-Arbeit<br />
die Förderung des bürgerschaftlichen<br />
Engagements. Ein Team von derzeit<br />
20 ehrenamtlichen Helferinnen und<br />
Helfern, die oft selbst schon Rentner<br />
sind, engagiert sich im<br />
Haus, hilft bei Veranstaltungen,<br />
beim Versand<br />
und der Verteilung<br />
des Programmheftes,<br />
kümmert sich um<br />
die Grünpflanzen; einige<br />
von ihnen leiten<br />
auch eigene Gruppen<br />
und Kurse.<br />
Eine weitere Gruppe<br />
von Ehrenamtlichen<br />
engagiert sich bei hilfe-
Hilfe im Alter<br />
Zufriedene Gesichter:<br />
Insgesamt 55 Schülerinnen<br />
und Schüler der Evange -<br />
lischen PflegeAkademie<br />
bekamen bei einer Feier in<br />
Eichenau ihre Zeugnisse<br />
überreicht.<br />
bedürftigen Menschen im Stadtteil.<br />
Mit Besuchen, Spaziergängen, Gesprächen<br />
und kleinen Hilfen sind sie<br />
wichtige Bezugspersonen für ältere<br />
Mitbürger, die aufgrund gesundheitlicher<br />
Einschränkungen nicht mehr<br />
ins ASZ kommen können.<br />
Das Konzept der Alten- und Servicezentren<br />
ist einmalig in Deutschland<br />
und dient mittlerweile vielen<br />
anderen Städten als Vorbild für ihr<br />
eigenes Tun. Im Rahmen einer Aktionswoche<br />
im Oktober feierten alle<br />
ASZ das 30-jährige Bestehen der<br />
ASZ-Idee. Ein besonderes Highlight<br />
war ein Stabpuppentheater der Kinder<br />
des benachbarten Kinderhortes<br />
in der Preysingstraße. Sie gaben der<br />
Abkürzung ASZ kurzerhand die Bedeutung<br />
„Alle Sind Zufrieden!“<br />
Anna Grieshammer<br />
Pflege professionalisieren<br />
Die Berufsfachschule für Altenpflege<br />
der Evangelischen PflegeAkademie<br />
hat bereits in den vergangenen Jahren<br />
gezeigt, dass sie sich der Weiterentwicklung<br />
der beruflichen Pflege<br />
verpflichtet fühlt.<br />
Im Rahmen des Bundesmodellprojektes<br />
„Pflegeausbildung in Bewegung“<br />
und der bayerischen Schulversuche<br />
ist sie mit ihrem <strong>Kooperation</strong>spartner,<br />
der zum Diakoniewerk<br />
Martha-Maria gehörenden Berufsfachschule<br />
für Krankenpflege in<br />
Nürnberg, seit 2004 an der Zusammenführung<br />
der Alten-, Gesundheits-<br />
und Krankenpflegeausbildung<br />
aktiv beteiligt. Der letzte Ausbildungsgang<br />
der Integrativen Pflegeausbildung<br />
wird im Februar 2012<br />
abschließen.<br />
28<br />
Die Integrative Ausbildung ist als<br />
eine Antwort auf die demographischen<br />
Veränderungen der Gesellschaft<br />
zu verstehen. Unsere Erfahrungen<br />
haben gezeigt, dass die jeweiligen<br />
Stärken der Altenpflege sowie der<br />
Gesundheits- und Krankenpflege sich<br />
bestens ergänzen. Zum einen besteht<br />
die Möglichkeit, die Vielfalt pflegetechnischen<br />
Handelns in <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
mit Ärzten zu erlernen. Zum<br />
anderen gelingt es, Altenpflege als<br />
komplexes Geschehen zu verstehen:<br />
Hierzu gehören Pflegekonzepte wie<br />
Kinaesthetics, basale Stimulation,<br />
Validation und palliative care, die<br />
die individuelle Lebenssituation und<br />
-geschichte alter Menschen zentral<br />
berücksichtigen.<br />
Schüler der Integrativen Pflegeausbildung<br />
berichten immer wieder, dass<br />
die Tätigkeit in der Altenpflege ihnen<br />
weitaus mehr Möglichkeiten gibt, Beziehungen<br />
aufzubauen und Pflegeprozesse<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
zu gestalten als in der Krankenpflege.<br />
Mit der Integrativen Pflegeausbildung<br />
will die Evangelische PflegeAkademie<br />
auch künftig kompetente<br />
Fachkräfte schulen, die dringender<br />
denn je gebraucht werden.<br />
Sie setzt deshalb ein Zeichen für<br />
das hohe Anforderungsprofil der Altenpflege<br />
und will Tendenzen der<br />
De-Qualifizierung des Arbeitsfeldes<br />
entgegenwirken. Deshalb ist es unerlässlich,<br />
den beginnenden Professionalisierungsprozess<br />
fortzuführen.<br />
Nachdem sich die ursprüngliche <strong>Kooperation</strong><br />
mit der Evangelischen<br />
Fachhochschule in Nürnberg aufgrund<br />
der Entfernung als nicht prak-<br />
tikabel erwies, entwickelten wir mit<br />
der Katholischen Fachhochschule in<br />
München sowie zwei weiteren Altenpflegeschulen<br />
und zwei Krankenpflegeschulen<br />
die Grundlagen für einen<br />
dualen Studiengang Pflege. Im<br />
September 2009 begannen bei uns<br />
nun erstmals sieben „Schülerstudenten“<br />
mit ihrer Ausbildung.<br />
Dieser duale Studiengang, der ein<br />
akademisches Studium mit der beruflichen<br />
Ausbildung in einem Pflegeberuf<br />
verbindet, führt in viereinhalb<br />
Jahren zu zwei Abschlüssen: einem<br />
akademischen, dem Bachelor<br />
of Science in Nursing (BA ScN), und<br />
einem beruflichen Abschluss als<br />
staatlich examinierter Altenpfleger.<br />
Interessenten müssen Fachhochschulreife<br />
oder Abitur haben und einen<br />
Ausbildungsplatz an einer Berufsfachschule<br />
<strong>–</strong> wie etwa der Evangelischen<br />
PflegeAkademie <strong>–</strong> nachweisen.<br />
Nach Abschluss ihrer Ausbildung<br />
sind sie für die Pflege alter<br />
Menschen mit all ihrer Komplexität<br />
optimal gerüstet. Lisa Hirdes<br />
Beschützende Pflege im<br />
Sonnenhof in Ebenhausen<br />
Das Demenzzentrum „Sonnenhof“<br />
ist eine Erweiterung des bestehenden,<br />
differenzierten und vernetzten<br />
Pflege- und Betreuungsangebotes<br />
des Evangelischen Alten- und Pflegeheims<br />
Ebenhausen.<br />
Im so genannten „beschützenden<br />
Bereich“ entstehen 48 Plätze (40 Einzelzimmer<br />
und vier Doppelzimmer)<br />
für Menschen, die pflegebedürftig<br />
sind und ein gerontopsychiatrisches<br />
bzw. dementielles Krankheitsbild<br />
aufweisen.
Nur wenig mehr als ein halbes Jahr verstrich zwischen dem ersten Spatenstich<br />
für das neue Demenzzentrum „Sonnenhof“ in Ebenhausen im August, der<br />
feierlichen Grundsteinlegung und dem Richtfest im Januar.<br />
Für die Aufnahme ist ein Unterbringungsbeschluss<br />
des Vormundschaftsgerichtes<br />
notwendig.<br />
Wir wollen Personen mit diesem<br />
Krankheitsbild in der Einrichtung ein<br />
Zuhause bieten, in dem sie sich so<br />
frei wie irgend möglich bewegen<br />
können. Räumlich gleichen die Appartements<br />
dem herkömmlichen stationären<br />
Pflegebereich.<br />
Wichtig ist es, die Gestaltung der<br />
Privaträume so vorzunehmen, dass<br />
sich die Bewohner trotz kognitiver<br />
Defizite zurechtfinden können. Deshalb<br />
ist es elementar, die Lebenswelt<br />
im Haus einfach und verständlich zu<br />
strukturieren.<br />
Dies gelingt <strong>–</strong> übrigens bayernweit<br />
modellhaft <strong>–</strong> durch den Bau eines<br />
Laufganges, mit dem die beiden<br />
29<br />
Hilfe im Alter<br />
Stockwerke des Gebäudes stufenlos<br />
verbunden sind. Im <strong>Innere</strong>n des<br />
Hauses haben alle Bewohner Zugang<br />
zu einer geschlossenen Gartenanlage.<br />
In beiden Stockwerken werden<br />
zentrale Marktplatzsituationen<br />
als allgemeine Treffpunkte geschaffen;<br />
zudem gibt es kleinere Therapieräume<br />
für Gruppenarbeiten.<br />
Die Versorgung orientiert sich am<br />
individuellen Hilfebedarf der jeweiligen<br />
Bewohner und an den noch vorhandenen<br />
Potentialen. Hierzu liegt<br />
ein Schwerpunkt auf der Ermittlung<br />
und Förderung der individuellen psychischen,<br />
sozialen und geistigen Bedürfnisse.<br />
Besonders relevant für diese<br />
Arbeit ist eine umfassende Biographiearbeit<br />
und die enge <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
mit den Angehörigen, sei es in<br />
individualisierten Einzelgesprächen,<br />
sei es bei organisierten Angehörigenabenden.<br />
Auch wenn es sich um eine beschützende<br />
Station handelt, ist es<br />
uns wichtig, den Bewohnern in Begleitung<br />
Besuche unserer Cafeteria<br />
oder der Außenanlagen zu ermöglichen.<br />
Auch gemischte Gruppen im<br />
Bereich unserer bereits vorhandenen<br />
Beschäftigungstherapie werden den<br />
beschützenden Rahmen auflockern.<br />
Hier spielen auch ehrenamtliche<br />
Helfer eine tragende Rolle, die sich<br />
als Begleitpersonen den Bewohnern<br />
zuwenden sollen. Allgemein gilt,<br />
dass sich sämtliche Arbeitsabläufe<br />
im Sonnenhof an den Bedürfnissen<br />
der Bewohner orientieren.<br />
Die medizinische Versorgung in<br />
diesem Bereich stellen niedergelassene<br />
Ärzte in <strong>Zusammenarbeit</strong> mit<br />
Fachärzten mit gerontopsychiatrischer<br />
Ausbildung sicher. Entsprechend<br />
den gesetzlichen Vorgaben<br />
und Rahmenbedingungen entstehen<br />
je nach Pflegebedürftigkeit der zukünftigen<br />
Bewohnerschaft dauerhaft<br />
etwa 25 Planstellen vorrangig für<br />
Pflegekräfte.<br />
Auch ökologisch ist der Sonnenhof<br />
auf dem neuesten Stand: Das Gebäude<br />
ist als Niedrigenergiehaus konzipiert.<br />
Ein Mini-Blockheizkraftwerk<br />
sowie ein Holzpellets-Heizkessel sorgen<br />
umweltverträglich für Strom und<br />
Wärme. Die Baukosten des Demenzzentrums<br />
belaufen sich auf rund 4,1<br />
Millionen Euro. Ulrike Prölß
diakonia<br />
30<br />
Ein Sprung in die Zukunft<br />
Ein Blick auf die blanken Zahlen könnte den Eindruck erwecken, die diakonia<br />
habe 2009 ein Jahr der Stagnation erlebt: Zum ersten Mal seit der<br />
Betriebsgründung vor 14 Jahren ist die Anzahl der Beschäftigten nicht gestiegen,<br />
sondern nahezu konstant geblieben. Aber dieser Eindruck<br />
täuscht. Die diakonia ist auch 2009 gewachsen, und zwar qualitativ an<br />
Struktur und Organisation.<br />
Drei Jahre intensiver Vorbereitung<br />
hat es gebraucht, um die auf viele<br />
Orte verteilten Betriebe der diakonia<br />
zusammenzuführen. Nun sind in<br />
dem neuen Gebäude in der Seidlstraße<br />
für Qualifizierungsangebote, Leitung<br />
und Administration geeignete<br />
Räume entstanden, die die immer<br />
komplexer werdende Arbeit auch in<br />
Zukunft ermöglichen. Zudem hat die<br />
diakonia nach dreijähriger Vorbereitung<br />
ein Qualitätsmanagementsystem<br />
eingeführt; alle Abläufe und Angebote<br />
sind extern auf Herz und<br />
Nieren geprüft worden und jetzt offiziell<br />
zertifiziert. Die Verleihung des<br />
ersten Hygienepreises für diakonia-<br />
InHouse und das Erscheinen des<br />
Standardwerks „Bewirtschaftung von<br />
Kindertagesstätten“ sind darüber hinaus<br />
Ausdruck des erfolgreichen Bemühens<br />
um fachliche Qualität.<br />
Menschen befristet zu beschäftigen,<br />
ihnen berufliche Erfahrungen<br />
zu ermöglichen, den gesellschaftlichen<br />
Anschluss zu fördern und damit<br />
Perspektiven auf den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt zu eröffnen ist das<br />
Ziel des Sozialen Beschäftigungsbetriebs.<br />
Primäres Erfolgskriterium<br />
ist dabei für die diakonia die erfolgreiche<br />
und nachhaltige Integration<br />
in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.<br />
In den erfolgreichsten Jahren der<br />
diakonia gelang es uns, mehr als die<br />
Hälfte der befristet Beschäftigten in<br />
den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />
Seit der Arbeitsmarktreform<br />
2005 nahm diese Quote jedoch<br />
kontinuierlich ab. Mit kaum 16 Prozent<br />
im Jahr 2009, (nach 24 Prozent<br />
im Vorjahr) sollte nun hoffentlich<br />
die Talsohle erreicht sein.<br />
Vermittlung bricht ein<br />
Auch die Weiterbeschäftigung in<br />
öffentlich geförderten Arbeitsverhältnissen<br />
(2. Arbeitsmarkt) ging von 30<br />
Prozent auf 16 Prozent zurück. Allein<br />
der Anstieg von Vermittlung in Ausbildung<br />
und Qualifizierung von 2<br />
Prozent auf 7,3 Prozent war ein kleiner<br />
Lichtblick. Sehr auffällig ist die<br />
stark gestiegene Anzahl von Beschäftigten,<br />
die wegen gesundheitlicher<br />
Einschränkungen für eine Vermittlung<br />
nicht infrage kamen: Im Berichtsjahr<br />
traf das bei 20 Prozent zu,<br />
während es im Vorjahr nur bei sieben<br />
Prozent der Fall war. Diese Entwicklung<br />
ist in erster Linie wohl darauf<br />
Die Ämterlotsen der diakonia helfen<br />
kompetent und unkompliziert, wenn<br />
Bürgerinnen und Bürger bei Behörden<br />
knifflige Sachen zu klären haben.<br />
zurückzuführen, dass die ARGE für<br />
Beschäftigung immer konsequenter<br />
nur noch denjenigen Arbeitslosen Beschäftigungsmaßnahmenzugewiesen<br />
hat, die als ausgesprochen „arbeitsmarktfern“<br />
beurteilt werden und<br />
für die keine realistischen Integrationschancen<br />
in den Arbeitsmarkt<br />
bestanden. Als Folge der Wirtschaftskrise<br />
haben sich außerdem auch<br />
die Beschäftigungsmöglichkeiten auf<br />
dem stagnierenden Arbeitsmarkt verschlechtert.<br />
Umschulung im Aufwind<br />
Seit 2002 bietet die diakonia im<br />
Segment Integrationsbetrieb unbefristete,<br />
sozialversicherungspflichtige<br />
Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung oder körperlicher<br />
Behinderung an. Dieses Angebot<br />
ist seit Anbeginn kontinuierlich<br />
erweitert worden. Aktuell wird dieses<br />
Wachstum jedoch durch zwei Faktoren<br />
begrenzt. Einmal beschreibt der<br />
Paragraph 132 SGB IX, dass der „Anteil<br />
der schwerbehinderten Menschen<br />
in Integrationsprojekten in der<br />
Regel 50 Prozent nicht übersteigen<br />
soll“. Dieser „Anteil“ bezieht sich auf<br />
diejenigen Mitarbeitenden, die nicht<br />
im Rahmen von Maßnahmen beschäftigt<br />
sind, somit auf die unbefristet<br />
Angestellten und Minijobber. Die<br />
Anzahl dieser Stellen ist nahezu konstant<br />
geblieben.<br />
Aus diesem Sachverhalt resultiert<br />
faktisch eine Obergrenze bei der<br />
Zahl der Arbeitsplätze für Schwerbehinderte.<br />
Die zweite Begrenzung erfährt<br />
dieses Wachstum durch die
31<br />
diakonia<br />
Kommt gut an bei der Kundschaft: Der Secondhand-Laden „Wertstoff#4“ in der Seidlstraße. Der Bischof kam, sah - und staunte.<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />
So basiert die Finanzierung<br />
dieser Arbeitsplätze auf einer re -<br />
levanten Leistungsfähigkeit der an -<br />
gestellten Menschen und der<br />
Pro duktivität der Betriebe. Der Lohnkostenzuschuss<br />
ist begrenzt und<br />
auch Rahmen- und Sachkosten müssen<br />
erwirtschaftet werden.<br />
Diese wirtschaftlichen Herausforderungen<br />
setzen uns sehr enge Grenzen.<br />
Bei der Überlegung, ob jemand<br />
einen unbefristeten Arbeitsplatz erhält,<br />
spielt deshalb in Zeiten sinkender<br />
Zuschüsse die individuelle Leistungsfähigkeit<br />
zunehmend eine<br />
wichtige Rolle. Menschen, die stark<br />
leistungseingeschränkt sind, haben<br />
so tendenziell das Nachsehen. Lang<br />
andauernde Erkrankungen und behinderungsbedingte<br />
Veränderungen<br />
der Leistungsfähigkeit Einzelner bringen<br />
auch ein Unternehmen, das sich<br />
der Beschäftigung von Menschen mit<br />
Handicaps verschrieben hat, an seine<br />
wirtschaftlichen Grenzen.<br />
Arbeitsverhältnisse sind auch im<br />
Integrationsbetrieb durch den besonderen<br />
Kündigungsschutz nach Paragraph<br />
85 SGB IX ganz deutlich<br />
Zahlen der diakonia Dienstleistungsbetriebe<br />
Erträge insgesamt: 7,0 Mio. Euro (6,8 Mio. Euro)<br />
davon Zuschüsse: 4,4 Mio Euro (4,1 Mio Euro)<br />
Besetzte Stellen: 404 (410)<br />
Stand 31.12. 2009 (Vorjahreszahlen in Klammern)<br />
geschützt. Das Integrationsamt versteht<br />
sich hier als Anwalt der Arbeitnehmer.<br />
Für einen Betrieb, dessen<br />
Selbstverständnis es ist, gehandicapte<br />
Menschen zu beschäftigen und zu<br />
stärken, ist dies ein nicht aufzulösender<br />
Konflikt.<br />
Dagegen ist die Vereinbarung<br />
mit der Münchner ARGE für Beschäftigung,<br />
Beziehern von Arbeitslosengeld<br />
II in den Betrieben der diakonia<br />
eine Umschulung zu ermöglichen,<br />
eine sehr erfreuliche Entwicklung.<br />
Hier ist eine Maßnahme entstanden,<br />
die gut zur Idee des Integrationsbetriebes<br />
passt. Für die Betroffenen bedeutet<br />
eine Umschulung oftmals die<br />
letzte Chance, einen anerkannten<br />
Ausbildungsabschluss zu erwerben.<br />
Hat der Zuverdienst noch<br />
Zukunft?<br />
Mit 75 Plätzen, auf denen derzeit<br />
108 Beschäftigte Arbeit finden, hat<br />
der Zuverdienstbereich der diakonia<br />
eine große Bedeutung für die regionale<br />
ambulante Versorgung von<br />
Menschen mit psychischen Erkrankungen.<br />
Dieses Erfolgskonzept ermöglicht<br />
seelisch erkrankten Menschen<br />
die Teilhabe<br />
an der Nor malität<br />
des Arbeitslebens<br />
und dient mit ihren<br />
„gesundenden“ Elementen<br />
der Integration<br />
und Stabilisierung.<br />
Kündigen<br />
die Kürzungspläne<br />
des Bezirks Oberbayern<br />
für den Zu-<br />
verdienst insgesamt schon eine<br />
bedenkliche Entwicklung an, so sind<br />
sie für die diakonia-Ebersberg eine<br />
existenzielle Bedrohung. In dem<br />
Ebersberger Betrieb steht nämlich die<br />
Zuverdienstbeschäftigung von Menschen<br />
mit psychischen Erkrankungen<br />
im Vordergrund der betrieblichen Aktivitäten.<br />
Unter der Federführung der diakonia-Ebersberg<br />
wurden 2009 zwei<br />
Praktikertreffen für Zuverdienstanleitungen<br />
organisiert. Sie dienten<br />
dem fachlichen Austausch und der<br />
kollegialen Beratung bei den komplexen<br />
Problemstellungen der Zuverdienstbetriebe.<br />
Unter anderem stand<br />
das Thema „Sucht“ im Fokus der<br />
Treffen. Sie dienen zudem der Qualitätssicherung,<br />
der konzeptionellen<br />
Weiterentwicklung und der Förderung<br />
und Einführung von allgemein<br />
gültigen Standards.<br />
Qualifizierungsbausteine<br />
schaffen Zukunft<br />
Die diakonia hat auch 2009 am<br />
vielfältigen, auf unsere Zielgruppe<br />
speziell zugeschnittenen Qualifizierungsprogramm<br />
weiter festgehalten<br />
und die Standards weiter erhöht. So<br />
wurden in 64 Kursen mehr als 400<br />
Menschen qualifiziert und fortgebildet.<br />
Besondere Qualitätsmaßstäbe<br />
werden erreicht, seitdem die ein -<br />
geführten Qualifizierungsbausteine<br />
zum festen Programm gehören. Das<br />
Konzept der modularen Nachqualifizierung<br />
hat sich als optimale Form<br />
für gering qualifizierte Beschäftigte<br />
erwiesen.
diakonia<br />
Halina Netler (l.) und Sandra<br />
Bendraoua von diakoniain<br />
house erhielten für ihr Konzept<br />
zur hauswirtschaftlichen<br />
Betreuung den ersten Platz<br />
beim rhw-Hygiene-Preis.<br />
Es ist die eng verzahnte Verknüpfung<br />
von betrieblicher Praxis und<br />
theoriebegleitender Weiterbildung<br />
im Bausteinprinzip, die den Erfolg<br />
ausmacht. Selbstbewusstsein und berufliche<br />
Perspektiven stellen sich ein.<br />
Insgesamt qualifizierten sich alleine<br />
im fachtheoretischen Teil der Qualifizierungsbausteine<br />
in den Bereichen<br />
Fachkraft im Gastgewerbe, Verkäufer/in<br />
und Hauswirtschaft mehr als<br />
80 Personen; davon schafften rund<br />
80 Prozent erfolgreich die von den<br />
Kammern zertifizierten Prüfungen.<br />
Diese neue Qualität an geschultem<br />
Personal machte sich in den Einsatzbetrieben<br />
innerhalb der diakonia bemerkbar.<br />
Das Integrationsberatungszentrum<br />
(IBZ) Mitte West, das wir im<br />
Auftrag der Stadt München über den<br />
Verbund Perspektive Arbeit in <strong>Kooperation</strong><br />
mit der Weißer Rabe<br />
GmbH anbieten, hat Ende 2009 drei<br />
Jahre erfolgreicher Arbeit hinter<br />
sich. Mittels gezielter Potenzialanalyse<br />
gelang es hier im vergangenen<br />
Jahr, bei mehr als 600 Menschen deren<br />
Stärken und Potenziale herauszufinden<br />
und ihnen so eine neue berufliche<br />
Perspektive zu ermöglichen.<br />
Parallel evaluierte die Bundeswehruniversität<br />
München dieses Analyse -<br />
instrument wissenschaftlich, damit<br />
wir im Sinne unserer Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer auch weiterhin<br />
den größtmöglichen Nutzen dieser<br />
Methode der Kompetenzfeststellung<br />
erbringen können.<br />
Das Projekt Jugend-Ausbildung-<br />
Arbeit (Casemanagement für Ju-<br />
32<br />
gendliche zur beruflichen Integration)<br />
konnte durch Mittel der Stadtwerke<br />
München-Bildungsstiftung ebenfalls<br />
ausgebaut werden; es steht<br />
jetzt Jugendhilfeträgern im gesamten<br />
Stadtgebiet zur Verfügung. Dieses<br />
Angebot wurde sehr zahlreich<br />
genutzt, da das Thema Berufliche<br />
Orientierung, Perspektiventwicklung<br />
und Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche<br />
nach wie vor ein<br />
sehr komplexes und herausforderndes<br />
Thema darstellt. Da die Bildungsstiftung<br />
diese so wichtige und erfolgreiche<br />
Arbeit im kommenden Jahr <strong>–</strong><br />
für uns sehr überraschend <strong>–</strong> leider<br />
nicht mehr fördert, sind wir nun auf<br />
der Suche nach Handlungsmöglichkeiten,<br />
um diese Unterstützung auch<br />
weiterhin Jugendlichen mit diversen<br />
Problemlagen anbieten zu können.<br />
Mehr Nachfrage beim MALZ<br />
Der Beratungsbedarf für Arbeitslose<br />
blieb auch 2009 sehr hoch. Dabei<br />
standen Themen aus dem Bereich<br />
des Arbeitslosengeldes II im Fokus<br />
des Münchner Arbeitslosenzentrums<br />
(MALZ), vor allem Weiterbildungsmaßnahmen<br />
und Eingliederungsvereinbarungen.<br />
Bei vielen Beratungen<br />
standen auch finanzielle Notlagen<br />
der Klienten im Mittelpunkt, hervorgerufen<br />
durch steigende Kosten für<br />
Energie und Warm wasser. So schlagen<br />
die monatlichen Abschlagszahlungen<br />
bei vielen Bedarfsgemeinschaften<br />
voll durch. Auch jährliche<br />
Nachzahlungen <strong>–</strong> häufig bis zu 500<br />
Euro pro Familie <strong>–</strong> stellen eine extreme<br />
Belastung dar.<br />
Diese Problematik griff das<br />
MALZ im Rahmen seiner sozialpolitischen<br />
Arbeit auf. Die Beraterinnen<br />
versuchten, die Verantwortlichen auf<br />
die schwierige Situation der Betroffenen<br />
aufmerksam zu machen und gemeinsam<br />
Lösungen zu finden. Sofern<br />
dies nicht möglich war, schlug<br />
man gemeinsam den Weg zu den Sozialgerichten<br />
ein, was dann oft den<br />
gewünschten Erfolg brachte.<br />
Die Entwicklung beruflicher Perspektiven<br />
nahm breiten Raum in<br />
den Beratungen ein. Manche Ratsuchende<br />
befinden sich in der Arbeitslosigkeit,<br />
andere noch in einem festen<br />
Arbeitsverhältnis und möchten <strong>–</strong><br />
oder müssen <strong>–</strong> sich verändern.<br />
Manchmal kommt eine körperliche<br />
oder psychische Erkrankung hinzu,<br />
welche die Leistungsfähigkeit beeinflusst.<br />
Es geht dabei um Themen der<br />
Weiterbildung, Arbeitsrecht, beruf -<br />
liche Wiedereingliederung nach<br />
Krankheit, Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
auf dem zweiten Arbeitsmarkt,<br />
aber auch um Bewerbungsstrategien<br />
und konkrete Jobsuche. In<br />
den neuen Räumen in der Seidlstraße<br />
4 stehen nun mehr PC-Arbeitsplätze<br />
für die Stellensuche zur Verfügung;<br />
ebenso ausgeweitet wurde das<br />
Unterstützungsangebot für die Erstellung<br />
von Bewerbungsunterlagen.<br />
Dieter Sommer,<br />
Geschäftsführer diakonia GmbH
Stabile Netze knüpfen!<br />
Die Wirtschaftskrise und die weiterhin mangelhaften Strukturen bei<br />
Hartz IV mit dem Arbeitslosengeld II verschärften bundesweit nochmals<br />
die Lebenssituation von Menschen in Armut oder von Menschen, die<br />
durch Armut bedroht sind. Die Landeshauptstadt stellt sich gegen diesen<br />
Trend, indem sie beispielsweise zielgerichtete Leistungen ohne rechtliche<br />
Verpflichtung sowie Stiftungsmittel ausschüttet. Dieser soziale Schutzschirm<br />
wirkte sich auch auf die Entwicklung und die Arbeit des Evangelischen<br />
Hilfswerks München aus.<br />
Fünf Jahre nach ihrer Einführung<br />
bewerten viele Politiker und Sozialverbände<br />
die Hartz IV-Gesetze als<br />
„mangelhaft“. Die Dienste des Evangelischen<br />
Hilfswerks können sich diesem<br />
Urteil nur anschließen. Die Ursache<br />
für die negative Bewertung liegt<br />
im Wesentlichen in einem <strong>–</strong> insbesondere<br />
für Kinder <strong>–</strong> unrealistisch<br />
kalkulierten Regelsatz, der einfach<br />
nicht dazu ausreicht, den alltäglichen<br />
Lebensbedarf zu decken; in rigiden<br />
Verwaltungsvorschriften, die so<br />
gut wie keinen Spielraum für Ermessensentscheidungen<br />
lassen und in<br />
dem Umstand, dass das Gesetz weiterhin<br />
keine Einmalleistungen für<br />
Sonderbedarfe vorsieht (etwa wenn<br />
eine defekte Waschmaschine ersetzt<br />
werden muss). Eine entsprechende<br />
Regelung sah das „alte“ Bundessozialhilfegesetz<br />
noch vor <strong>–</strong> und vermied<br />
damit viele soziale Härtefälle.<br />
Dass hier seit fünf Jahren etwas<br />
im Argen liegt, machen auch die<br />
rund 370.000 angefochtenen Hartz<br />
IV-Bescheide deutlich: Etwa die Hälfte<br />
der Klagen waren entweder in vollem<br />
Umfang erfolgreich oder brachten<br />
zumindest einen Teilerfolg.<br />
Die Landeshauptstadt München<br />
hat bereits seit Langem erkannt,<br />
dass das hier für arbeitslose Menschen<br />
und deren Familien geknüpfte<br />
Netz viel zu weitmaschig ist. Gemeinsam<br />
mit den Wohlfahrtsverbänden<br />
setzt sie sich deshalb intensiv<br />
für eine nachhaltige Erneuerung<br />
des Sicherungsnetzes Hartz IV ein.<br />
In diesem Zusammenhang warten<br />
alle Sozialverbände im Frühjahr<br />
2010 gespannt auf das Urteil des<br />
Bundes verfassungsgerichts zur aktuellen<br />
Festsetzung der Regelsätze <strong>–</strong><br />
insbesondere der für Kinder. Dieses<br />
Urteil könnte bereits eine wichtige<br />
Korrektur der bestehenden Hartz IV-<br />
Gesetzgebung zur Folge haben hinsichtlich<br />
einer realistischen Bemessung<br />
der Regelsätze.<br />
Neues Wohnprojekt für Frauen<br />
Das Evangelische Hilfswerk hat<br />
im Jahr 2009 ein enges Band der <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
zur Münchner Wohnungsbaugesellschaft<br />
GWG geknüpft.<br />
Am Ende von zahlreichen<br />
33<br />
Evangelisches RubrikHilfswerk<br />
Gemeinsam geht alles besser:<br />
Mittagsvorbereitungen im Stadtteilbüro<br />
Neuperlach.<br />
und intensiven Gesprächen stand<br />
das Ergebnis, wonach die GWG ein<br />
Wohnhaus für das Evangelische<br />
Hilfswerk errichtet, das die Grundlage<br />
für ein bereits mit der Landeshauptstadt<br />
vereinbartes Wohnprojekt<br />
für ältere wohnungslose Frauen<br />
bilden wird. Ende 2011 dürfte das<br />
Haus bezugsfertig sein und bietet<br />
dann 25 Frauen ein langfristiges<br />
Wohnen in 1-Zimmer-Appartements<br />
mit eigener Nasszelle.<br />
Den vom Münchner Stadtrat beschlossenen<br />
massiven Ausbau der<br />
bestehenden Schuldnerberatungsstellen<br />
für 2010 <strong>–</strong> das Evangelische<br />
Hilfswerk erhält eine von den insgesamt<br />
sechs neu einzurichtenden Stellen<br />
für Beratungsfachkräfte <strong>–</strong> begrüßen<br />
wir sehr. Auch an dieser Stelle<br />
schaut die Stadt München nicht weg,<br />
sondern geht die durch die Finanzkrise<br />
verschärften Geldprobleme vieler<br />
Haushalte aktiv an. Mittlerweile<br />
ist jeder zehnte Erwachsene in München<br />
überschuldet; etwa 53.000<br />
Haushalte können ihren Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht mehr nachkommen.<br />
In dem Arbeitsfeld Straffälligenhilfe<br />
konnte das helfende Netz ebenfalls<br />
gefestigt oder erweitert werden.<br />
Gespräche mit der Landeshauptstadt<br />
führten dazu, dass unser beim Evangelischen<br />
Beratungsdienst für Frauen<br />
angesiedeltes Projekt „Vermittlung<br />
von Müttern minderjähriger<br />
Kinder in gemeinnützige Arbeit bei
Evangelisches Hilfswerk<br />
Der Verein „Licht für Obdachlose“ überreicht Spenden an Vertreter der<br />
Bahnhofsmission und der Teestube „komm“.<br />
uneinbringlichen Geldstrafen“ mit<br />
Beginn des Jahres 2010 in die Regelfinanzierung<br />
übergeht und damit<br />
dauerhaft fortgeführt werden kann.<br />
Das Bayerische Staatsministerium<br />
der Justiz stimmte einer Erwei -<br />
terung des psychotherapeutischen<br />
Fachpersonals in der Fachambulanz<br />
für Sexualstraftäter um 75 Prozent einer<br />
Vollzeitstelle zu. Und für das Bodelschwingh-Haus<br />
wurde im Süden<br />
von München ein passendes Objekt<br />
gefunden, um die bereits in 2008 vom<br />
Bezirk Oberbayern genehmigte Außenwohngruppe<br />
zu verwirklichen.<br />
Das eigene Netz weiter -<br />
entwickeln<br />
Die Dienste des Evangelischen<br />
Hilfswerks München sind während<br />
der vergangenen Jahre in einigen<br />
Bereichen deutlich gewachsen; neue<br />
kamen hinzu. So war es in 2009 an<br />
der Zeit, die Leitungs- und Verantwortungsstrukturen<br />
der gesamten<br />
Organisation zu überprüfen. Im<br />
Zentrum des Prozesses stand, das erweiterte<br />
und zum Teil veränderte<br />
Aufgabenprofil in einer passenden<br />
Struktur abzubilden.<br />
Nach zahlreichen Arbeitssitzungen<br />
im gesamten Berichtsjahr konnten<br />
Geschäftsführung und Dienststellenleitungen<br />
schließlich ein<br />
abgestimmtes und tragfähiges Konzept<br />
vorlegen. Die wesentliche Neuerung<br />
liegt in der Zuordnung der<br />
Dienste zum Jahresbeginn 2010 in<br />
drei Arbeitsbereiche: einen für Männer<br />
und einen für Frauen (jeweils für<br />
34<br />
Wohnungslosen- und Strafentlassenenhilfe)<br />
sowie den Bereich Spezielle<br />
Hilfen (Bahnhofsmission, Schuldnerberatung,<br />
Freier- und Prostituiertenberatung,<br />
Gemeinwesenarbeit). Die<br />
Arbeitsfelder werden jeweils von Bereichsleitungen<br />
geführt.<br />
Welche konkrete „Netzarbeit“<br />
sich aus der praktischen Arbeit unserer<br />
Dienste ergibt, können Sie den<br />
folgenden Artikeln entnehmen.<br />
Gordon Bürk, Geschäftsführer<br />
Evangelisches Hilfswerk München<br />
„Achten statt Ächten!“<br />
Die Redewendung „jemanden mit<br />
Verachtung strafen“, ist allseits bekannt.<br />
Sie geht auf die mittelalterliche<br />
Acht zurück und beschreibt eine<br />
Form der Bestrafung durch<br />
„Ächtung“. Diese Bestrafung beinhaltete<br />
den gezielten Ausschluss<br />
von Straftätern aus der Gemeinschaft:<br />
Sie verloren jegliche Rechte,<br />
ihren ganzen Besitz und ihre Ehre.<br />
Die Frau eines Geächteten galt als<br />
Witwe, seine Kinder als Waisen.<br />
In unserer täglichen Arbeit mit<br />
Angebote im<br />
stationären Bereich<br />
80 (77) Heimplätze<br />
125 (125) Plätze „Betreutes<br />
Wohnen“<br />
40 (40) Plätze vorübergehende<br />
Unterbringung<br />
242 (242) Plätze insgesamt<br />
Stand 31.12. 2009<br />
(Vorjahreszahlen in Klammern)<br />
Mit Kosmetikartikeln und Bargeld unterstützen der Soroptimist<br />
International Club und die Boutique L'Occitane die Arbeit im<br />
Frauen obdach „Karla 51“.<br />
den Bewohnern im Bodelschwingh-<br />
Haus spielen die Themen Achtung<br />
und Ächtung eine wichtige Rolle.<br />
Bewohner berichten von Gewalt,<br />
Drogen und Gleichgültigkeit. Von<br />
zerrütteten Familienverhältnissen,<br />
Schulabbrüchen, Perspektivlosigkeit<br />
und zerbrochenen Beziehungen.<br />
Sie erzählen von ihrem Gefühl,<br />
ausgegrenzt zu sein. Und manchmal<br />
schlägt dieses Gefühl dann in<br />
Wut und Gewalt gegenüber Anderen<br />
um <strong>–</strong> und manchmal auch in<br />
Gewalt gegen sich selbst.<br />
Auch in den Medien spielt die<br />
Frage nach der „Achtung“ häufig<br />
eine Rolle. In einer Gesellschaft, in<br />
der vielfältige Möglichkeiten herrschen,<br />
Informationen beliebig abzurufen,<br />
zu bewerten und darzustellen,<br />
bleibt eben diese Achtung häufig<br />
zugunsten der Einschaltquote<br />
auf der Strecke. Wenn dann bei den<br />
Betroffenen das Gefühl, ausgegrenzt<br />
zu sein, in Wut umschlägt,<br />
steigen die Quoten, die Meinung<br />
der Bevölkerung wird bestätigt, und<br />
„die anderen“ werden weiter ausgegrenzt.<br />
Ein Teufelskreis.<br />
Wir können und müssen unseren<br />
Bewohnern mit Achtung und Wertschätzung<br />
gegenübertreten, um sie<br />
so wieder in die Gesellschaft zurückzuholen.<br />
Denn Respekt und<br />
Achtung unserer Klienten vor sich<br />
selbst entscheiden oft über ein eigenes<br />
positives Selbstwertgefühl. Dieses<br />
„neue“ Selbstwertgefühl und die<br />
Offenheit unserer Gesellschaft,<br />
auch Haftentlassenen die soziale<br />
Rückkehr zu ermöglichen, sind<br />
Schritte, die aus der Ächtung herausführen.<br />
Ronald Laure
Im Hauptbahnhof präsentierten<br />
(v.l.n.r.) Landescaritasdirektor<br />
Karl-Heinz Zerrle, Günther Bauer, Jörg<br />
Kruttschnitt vom Diakonischen Werk<br />
Bayern, Heiko Hamann, Leiter des<br />
DB-Bahnhofsmanagements, und der<br />
frühere bayerische Landtagspräsident<br />
Alois Glück die Kunstaktion<br />
„Jetzt sind wir am Zug“.<br />
Nächste Hilfe an Gleis 11<br />
Arad, Sofia, Bratislava, Bukarest, Minsk<br />
<strong>–</strong> diese Orte stehen auf den Anzeigetafeln<br />
des neuen Busbahnhofs ZOB an<br />
der Hackerbrücke. Der Münchner<br />
Hauptbahnhof war und ist ein Ort des<br />
Ankommens für Zugereiste und neu<br />
eingewanderte Menschen. Nun ist er<br />
erweitert um den neuen Busbahnhof.<br />
Deshalb kommen jetzt auch fast täglich<br />
Menschen aus Osteuropa in die<br />
Bahnhofsmission, die Arbeit suchen.<br />
Die Arbeits- und Lebenssituation für<br />
diese Menschen gestaltet sich schwer,<br />
weil sie sich als Bürger der neuen EU-<br />
Mitgliedsländer zwar ohne Reisepass<br />
und Visum im gesamten EU-Gebiet frei<br />
bewegen dürfen, jedoch auf dem Arbeitsmarkt<br />
mehrjährigen Zugangsbeschränkungen<br />
unterliegen. Ihre Sorgen<br />
und Nöte sind vielfältig.<br />
Ein Mann aus Rumänien, dick angezogen,<br />
bittet um Hilfe. Er habe hohes Fieber<br />
und keine Krankenversicherung.<br />
Eine Mitarbeiterin der Bahnhofsmission<br />
begleitet ihn in die Notfallpraxis im<br />
Elisenhof. Dort bekommt er Antibiotika<br />
verschrieben; das Medikament finanzieren<br />
wir aus Spendenmitteln.<br />
Ein Roma aus der Slowakei möchte zurück<br />
nach Hause. Er ist Analphabet<br />
und würde den Busbahnhof nicht alleine<br />
finden. Wir begleiten ihn dorthin,<br />
kaufen die Fahrkarte. Doch der nächste<br />
Bus fährt erst morgen. Eine Nacht<br />
kann er im Wohnheim der Heilsarmee<br />
unterkommen.<br />
Im täglichen Umgang miteinander<br />
wird ausgelotet, wie Kommunikation<br />
und <strong>Zusammenarbeit</strong> möglich ist.<br />
Trotz allem gelingt es in der Bahnhofsmission,<br />
auch diesen Hilfesuchenden<br />
ein Ort des Schutzes und der lebenspraktischen<br />
Hilfe zu sein, gemäß unseres<br />
Mottos: „Nächste Hilfe <strong>–</strong> Bahnhofsmission“.<br />
Gabriele Ochse<br />
Ein ganz normaler Morgen<br />
Mittwochmorgen, 6.30 Uhr: Es klingelt<br />
an der Türe. Draußen ist es noch<br />
dunkel und bitterkalt. Als ich die Türe<br />
öffne, stehen fünf durchfrorene<br />
Jungs vor mir. Sie sehen müde aus.<br />
Lächelnd sagen sie „Guten Morgen“<br />
und geben mir die Hand. Im<br />
Esszimmer unserer Anlaufstelle ist es<br />
angenehm warm. Die Fünf essen ein<br />
wenig Obst, gehen dann duschen<br />
und schlafen. Nur Vasile bleibt bei<br />
mir im Esszimmer sitzen. Er ist erkältet,<br />
hat Fieber und seit Tagen nicht<br />
mehr richtig geschlafen.<br />
Die Geschäfte laufen bei ihm gerade<br />
nicht so gut, erzählt er. Mit seiner<br />
Erkältung ist er die ganze Nacht<br />
in den Kneipen unterwegs und hofft<br />
darauf, einen Freier zu finden. Denn<br />
das bedeutet für ihn, wenigstens für<br />
eine Nacht ein Dach über dem Kopf<br />
zu haben. Und vielleicht noch eine<br />
warme Dusche.<br />
Bleibt der Freier aus, muss er draußen<br />
in der Kälte schlafen: auf Parkbänken,<br />
in Autos. Oder sich die<br />
Nacht in Kneipen um die Ohren<br />
schlagen.<br />
Vasile hat die letzen Tage draußen<br />
in der Kälte verbracht. Er erzählt von<br />
seiner Familie in Bulgarien. Sie sind<br />
Roma, eine ethnische Minderheit,<br />
die stark diskriminiert wird. Am<br />
Rande der Gesellschaft leben sie in<br />
Ghettos; oft muss die ganze Familie<br />
35<br />
Evangelisches Hilfswerk<br />
mit weniger als hundert Euro im<br />
Monat auskommen. Diese Armut<br />
treibt sie in den Westen, zum Beispiel<br />
nach Deutschland. Ihr Gepäck:<br />
Oft nur das, was sie am Körper tragen<br />
und einen Rucksack voller Hoffnung.<br />
Hoffnung auf Arbeit und eine<br />
bessere Zukunft. Auf ihren Schultern<br />
lastet der Druck, ihre Familie in Bulgarien<br />
zu ernähren.<br />
Vasile bittet mich um ein Glas<br />
Wasser. Er nimmt eine Tablette gegen<br />
sein Fieber und die Gliederschmerzen.<br />
Er ist in Deutschland<br />
nicht krankenversichert; einen Arzt<br />
kann er sich nicht leisten.<br />
Ich gebe ihm die Wegbeschreibung<br />
zu den ehrenamtlich arbeitenden<br />
„Ärzten der Welt“. Sie helfen<br />
schnell, unbürokratisch und kostenfrei<br />
<strong>–</strong> egal, woher man kommt und<br />
auch wenn man kein Geld hat. Vasile<br />
bedankt sich und geht zum Duschen<br />
und dann ins Bett. Er sieht<br />
müde aus.<br />
Die Beratungsstelle Marikas bietet<br />
dreimal in der Woche jungen Männern<br />
die Gelegenheit, neben einer<br />
warmen Dusche auch etwas Schlaf<br />
zu finden. Nadine Schreiterer<br />
Das Schlüssel-Erlebnis<br />
Spinnweben an der Decke, klamme<br />
Feuchtigkeit in der Luft. Der Boden<br />
nur nackter Stein. Ein spartanisches<br />
Nachtlager in der Ecke. Draußen ist<br />
es hell. Hier bleibt alles dunkelgrau.
Evangelisches Hilfswerk<br />
Der Schlüssel zur eigenen<br />
Wohnung bedeutet für ehemals<br />
obdachlose Menschen einen großen<br />
Schritt in ihrem Leben.<br />
Wer den dämmrigen Raum betritt,<br />
muss fast zwangsläufig an einen<br />
Kerker denken.<br />
Viele Anläufe und Versuche<br />
brauchte es, um den Menschen, der<br />
sich hier in einem alten Lagerraum<br />
eingerichtet hat, anzutreffen und<br />
schließlich sein Vertrauen soweit zu<br />
gewinnen, dass er ein Gespräch zulassen<br />
kann.<br />
Herr M. spürt, dass sein Körper<br />
dieses Leben irgendwann nicht<br />
mehr mitmacht. Gesundheitlich ist<br />
er angeschlagen, sein Körper gezeichnet<br />
von einem harten, entbehrungsreichen<br />
Leben als Tagelöhner.<br />
Dennoch fällt es ihm schwer, sich<br />
auf eine Veränderung einzulassen.<br />
Sechs Monate später kann sich<br />
Herr M., den wir mittlerweile „Oskar“<br />
nennen dürfen, zumindest soweit<br />
mit dem Gedanken anfreunden,<br />
in eine „bürgerliche“ Wohnung<br />
zu ziehen, dass wir mit ihm zusammen<br />
einen Antrag auf eine Sozialwohnung<br />
stellen.<br />
Das folgende Jahr ist geprägt von<br />
Wohnungsbesichtigungen und Briefen,<br />
die immer wieder den einen<br />
Satz enthalten: „Sie wurden vom<br />
Vermieter nicht berücksichtigt.“<br />
Nach dem fünften dieser Briefe<br />
sitzt Oskar bei mir im Büro. „Oskar,<br />
hast Du Post bekommen?“, frage ich<br />
ihn. „Ja, aber ich hab sie verbrannt.“<br />
An diesem Punkt frage ich mich:<br />
Wie viel Frustration kann Oskar<br />
noch aushalten? Just in diesen Tagen<br />
bietet ein Makler unserem<br />
Dienst ein Appartement an. Er will<br />
sich gerne auf unsere Auswahl verlassen<br />
und sozusagen unbesehen ei-<br />
36<br />
nen Mietvertrag abschließen. Ein<br />
kleines Wunder.<br />
Und dann geht alles ganz schnell:<br />
Wohnungsbesichtigung, Übergabeprotokoll,<br />
Mietvertrag. Der Mann,<br />
der so lang brauchte, um Vertrauen<br />
zu fassen, der immer wieder auswich,<br />
nimmt jetzt mit zitternden<br />
Händen den Schlüsselbund entgegen<br />
und sperrt „seine“ Haustür auf.<br />
Verena Graf<br />
Neue Wege in der Wohnungslosenhilfe<br />
für Frauen<br />
Wohnungslose, ältere Frauen sind<br />
vielfach und in besonderer Weise belastet.<br />
Ihr Leben ist geprägt von Armut,<br />
Arbeitslosigkeit, Gewalterfahrungen,<br />
Einsamkeit sowie körperlichen<br />
und psychischen Erkrankungen.<br />
Sie kommen nirgends richtig<br />
an, sondern wandern zwischen Pensionen<br />
und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe<br />
hin und her oder<br />
müssen sogar ein Leben auf der Straße<br />
verkraften.<br />
Ihr Leben und ihre Erfahrungen<br />
sind geprägt von Enttäuschungen<br />
und vielfältigen Beziehungsabbrüchen.<br />
Nur schwer können sie wieder<br />
Vertrauen zu sich und ihren Mitmenschen<br />
fassen. Immer wieder treten sie<br />
in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe<br />
in Erscheinung, ohne jedoch<br />
auf Dauer genügend Vertrauen zum<br />
Dableiben zu entwickeln.<br />
Um diesen „Drehtüreffekt“ zu<br />
stoppen, haben der Evangelische Beratungsdienst<br />
für Frauen und das<br />
Frauenobdach Karla 51 gemeinsam<br />
ein innovatives Projekt entwickelt.<br />
Die Grundlage dafür stellt ein<br />
Wohnhaus mit 25 Appartements<br />
dar. Dort können die Frauen auf<br />
lange Sicht ein selbst bestimmtes Leben<br />
führen, ohne einen Druck zu<br />
spüren, hier nur vorübergehend<br />
wohnen zu dürfen oder bestimmte<br />
Auflagen erfüllen zu müssen.<br />
Sozialpädagoginnen, eine Fachkrankenschwester<br />
und Ehrenamtliche<br />
arbeiten Hand in Hand, um die<br />
Frauen zu beraten und unterstützen<br />
und ihnen in allen sozialen und<br />
praktischen Lebensfragen wieder<br />
Zuversicht und Lebensmut zu vermitteln.<br />
Die grundlegende Finanzierung<br />
des Wohnprojektes „Lebensplätze“<br />
stellt die Landeshauptstadt München<br />
sicher. Voraussichtlich Ende 2011<br />
können die ersten Frauen in das für<br />
sie neu errichtete Wohnhaus einziehen.<br />
Möglich wird dies durch die <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
des Evangelischen<br />
Hilfswerks mit der Gemeinnützigen<br />
Wohnstätten- und Siedlungsgesellschaft<br />
mbH München (GWG).<br />
Renate Frey, Nadja Dobesch,<br />
Isabel Schmidhuber
37<br />
Mitarbeitende<br />
Mitarbeitende <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>, Evangelisches Hilfswerk, Beruf und Bildung sowie Hilfe im Alter<br />
Hilfe im Alter 42,2%<br />
45,2%<br />
Kindertagesstätten 10,1%<br />
8,7%<br />
Jugend- und Familienhilfe 18,6%<br />
16,3%<br />
Sozialpsychiatrie und<br />
sonstige stationäre 6,9%<br />
Einrichtungen 7,2%<br />
Migrationsdienste 3,3%<br />
3,1%<br />
Evangelisches Hilfswerk 13,7%<br />
14,3%<br />
Beruf und Bildung 0,7%<br />
0,5%<br />
Geschäfts- und Bezirksstelle, 4,4%<br />
Häuserverwaltung 4,7%<br />
Zudem sind bei der Hauswirtschaft- und Service GmbH 113 Personen beschäftigt.<br />
Personalstatistik (hauptamtlich) 2009 2008<br />
bekommen lediglich ihre Auslagen<br />
erstattet und weniger als 40 Prozent<br />
eine Aufwandsentschädigung <strong>–</strong> in<br />
der Regel im Rahmen der Übungsleiterpauschale.<br />
Bei unseren Hauptund<br />
Ehrenamtlichen bedanken wir<br />
uns sehr herzlich für ihre tatkräftige<br />
und verlässliche Mit arbeit in unseren<br />
Einrichtungen. Sie alle werden<br />
dringend gebraucht, damit „Hilfe im<br />
Leben“ geleistet werden kann.<br />
Hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Ein Kriterium für die Zufriedenheit<br />
der Mitarbeitenden ist die Beschäftigungsdauer<br />
in der Unternehmensgruppe.<br />
58 Beschäftigte der<br />
Gruppe <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München<br />
konnten eine Dienstzugehörigkeit<br />
von zehn Jahren, 28 eine von 15,<br />
acht eine von 20 und vier eine von<br />
25 Jahren feiern. Bei der Hilfe im Alter<br />
konnte sogar jeweils eine Mitarbeiterin<br />
ihr 30- bzw. 35-jähriges Jubiläum<br />
feiern. Für diejenigen, die 10,<br />
20 oder 30 Jahre bei der Unternehmensgruppe<br />
sind, gab es als Aner-<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
783<br />
1065<br />
1183<br />
895<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Ehrenamtlich<br />
Erneuter Anstieg bei Hauptamtlichen<br />
und Ehrenamtlichen<br />
Sowohl die Anzahl der Mitarbeitenden<br />
als auch die der Ehrenamtlichen<br />
hat sich im Jahr 2009 wieder erhöht.<br />
So beschäftigt die <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong><br />
München mit ihren Tochtergesellschaften<br />
Hilfe im Alter, Evangelisches<br />
Hilfswerk und Beruf und Bildung<br />
1.354 Personen, also 85 mehr<br />
als noch im Jahr zuvor.<br />
Denkt man an die Nachrichten, die<br />
derzeit nahezu tagtäglich Stellenabbau<br />
und Insolvenzen verkünden, ist<br />
diese Entwicklung ein ganz besonderer<br />
Grund zur Freude und auch zur<br />
Dankbarkeit. Der Anstieg der Beschäftigtenzahl<br />
ist zum großen Teil<br />
auf die Ausweitungen in der Jugendhilfe<br />
und bei den Kindertageseinrichtungen<br />
zurückzuführen.<br />
Bei der Erfüllung unserer Aufgaben<br />
haben uns 1.173 Ehrenamtliche<br />
<strong>–</strong> 25 mehr als im vorigen Jahr <strong>–</strong> tatkräftig<br />
unterstützt. Mehr als die<br />
Hälfte von ihnen arbeitet unentgeltlich<br />
und verzichtet auf die Erstattung<br />
ihrer Ausgaben. Knapp zehn Prozent<br />
1055<br />
1206<br />
1148 1269<br />
kennung zusätzlich drei bis zwölf Urlaubstage.<br />
Zum Jahresende waren 65 Mitarbeiterinnen<br />
in Mutterschutz bzw. in<br />
Elternzeit. Wir gratulieren ihnen zu<br />
dem Familienzuwachs und wünschen<br />
viel Freude und eine schöne gemeinsame<br />
Zeit. Aufgrund unserer zahlreichen<br />
Teilzeitstellen war es vielen von<br />
ihnen möglich, bereits während der<br />
Elternzeit fami lienverträglich mit reduzierter<br />
Arbeitszeit wieder ihre Tätigkeit<br />
aufzunehmen.<br />
32 junge Menschen befanden<br />
sich 2009 bei uns in Ausbildung, 26<br />
davon in einer Pflegeeinrichtung.<br />
Neun weitere leisteten ein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr in einer unserer Einrichtungen<br />
ab. 16 Personen haben<br />
sich entschieden, bei uns ein Voroder<br />
Berufspraktikum im Rahmen<br />
der Erzieherausbildung zu absolvieren<br />
oder verbringen ihr für das Studium<br />
der Sozialpädagogik vorgeschriebenes<br />
Praktikum bei uns.<br />
Silvia Fella-Werner<br />
1173 1354<br />
Hauptamtlich
Zuschüsse Kirche<br />
2,3% (2,4%)<br />
Zuschüsse<br />
öffentliche Hand<br />
20,1% (19,1%)<br />
Finanzen<br />
sonstige Erlöse und Spenden<br />
8,4% (8,9%)<br />
38<br />
Entgelte<br />
69,2% (69,6%)<br />
Finanzierung des Wirtschaftshaushalts 2009 (2008)<br />
<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>, Evangelisches Hilfswerk, Hilfe im Alter sowie<br />
Beruf & Bildung<br />
Gebäudeaufwand (Energie, Reinigung)<br />
6,9% (6,9%)<br />
Wirtschafts- und Betreuungsbedarf<br />
3,9% (4,1%)<br />
Investive Kosten / Mieten<br />
14,6% (15,2%)<br />
Wie schon das Vorjahr war auch<br />
2009 geprägt durch eine starke Ausweitung<br />
des Engagements der <strong>Innere</strong>n<br />
<strong>Mission</strong> München in der Arbeit<br />
für Kinder und Jugendliche. Der Umsatz<br />
im Bereich der Kindertagesstätten<br />
(inkl. Fachakademie für Sozialpädagogik)<br />
stieg um rund 1,1 Mio.<br />
Euro (28 Prozent) auf 5,1 Mio. Euro.<br />
Dieser Trend wird sich auch in 2010<br />
fortsetzen. Und der Fachbereich Jugendhilfe<br />
erhöhte seinen Umsatz gar<br />
um 1,7 Mio. Euro (mehr als 17 Prozent)<br />
auf circa 11,5 Mio. Euro. Auf<br />
beide Arbeitsfelder zusammen entfielen<br />
im Berichtsjahr 24,6 Prozent<br />
des Gesamtumsatzes der <strong>Innere</strong>n<br />
<strong>Mission</strong> inkl. Tochtergesellschaften<br />
(ohne diakonia). 2008 lag dieser Anteil<br />
noch bei 22,2 Prozent; 2007 waren<br />
es erst 20,8 Prozent gewesen.<br />
Dies war zugleich mehr als die<br />
Hälfte des Umsatzwachstums aller<br />
unserer Gesellschaften (ohne diakonia)<br />
in 2009. Bereinigt um interne<br />
Verrechnungen belief sich der Umsatz<br />
im Berichtsjahr somit auf ca.<br />
67,3 Mio. Euro; dies entspricht gegenüber<br />
dem Vorjahr einem Wachstum<br />
von 5,3 Mio. Euro (8,5 Prozent).<br />
Geschäftsstelle, Bezirksstelle<br />
5,8% (5,9%)<br />
Hilfe im Alter<br />
46,5% (49,0%)<br />
Evangelisches Hilfswerk<br />
11,1% (11,0%)<br />
Arbeitsbereiche nach ihrem Aufwand im Wirtschaftsjahr 2009 (2008)<br />
<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>, Evangelisches Hilfswerk, Hilfe im Alter sowie<br />
Beruf & Bildung<br />
Speisenversorgung 4,2% (4,6%)<br />
Personalaufwand<br />
68,0% (66,9%)<br />
Die größten Aufwandsanteile 2009 (2008)<br />
<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong>, Evangelisches Hilfswerk, Hilfe im Alter sowie<br />
Beruf & Bildung<br />
Häuserverwaltung*<br />
2,2% (2,3%)<br />
Kindertagesstätten<br />
7,6% (6,4%)<br />
Kinder-, Jugend- und<br />
Familien hilfe 17,0% (15,8%)<br />
Beruf & Bildung<br />
0,6% (0,6%)<br />
Verwaltungskosten / Sonstiges 2,4% (2,3%)<br />
Zunehmendes Engagement<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
Dieses Wachstum ist in 2009 allerdings<br />
nicht allein Leistungsausweitungen<br />
zuzurechnen. Hierzu trug<br />
vielmehr auch die Erhöhung der Tarifentgelte<br />
um rund 4 Prozent bei. So<br />
stiegen allein die Personalaufwendungen<br />
um mehr als 4,3 Mio. Euro<br />
(10,2 Prozent). Ihr Anteil an den Gesamtkosten<br />
stieg von 66,9 Prozent<br />
auf 68 Prozent. Ansonsten ergab sich<br />
in 2009 keine gravierende Veränderung<br />
in der Kostenstruktur.<br />
Die Mutter wächst wieder<br />
Die nach Umsatz größte Einzelgesellschaft<br />
war auch in 2009 die<br />
Hilfe im Alter gGmbH, deren Anteil<br />
am Gesamtumsatz der Gruppe jedoch<br />
von 49 Prozent auf 46,5 Prozent<br />
fiel. Dies ist jedoch nicht auf<br />
einen Rückgang der Angebote, sondern<br />
auf eine Zunahme der Angebote<br />
bei der Muttergesellschaft zurückzuführen.<br />
Die den Grafiken zugrunde liegenden<br />
Zahlen sind noch vorläufig <strong>–</strong><br />
wenn auch mit guter Näherung an<br />
die endgültigen Werte. Der alle Ge-<br />
Sozialpsychiatrie incl. EpilepsieBeratung<br />
und Wohnen mit Epilepsie 5,8% (5,7%)<br />
Migrationsdienste 3,4% (3,4%)<br />
*Häuserverwaltung ohne<br />
gruppeninterne Mieterträge<br />
sellschaften umfassende Gruppenabschluss<br />
liegt erst im April vor und<br />
wird wieder im Diakoniereport im<br />
Sommer oder Herbst veröffentlicht.<br />
Die Ausweitung des Engagements<br />
im Bereich der Kindertageseinrichtungen<br />
führt wie im Vorjahr<br />
dazu, dass in der Finanzierungsstruktur<br />
der Anteil der Zuschüsse im<br />
Jahr 2009 zugenommen hat und<br />
zwar von 19,1 Prozent auf 20,1 Prozent.<br />
Der landeskirchliche Zuschuss<br />
blieb nahezu unverändert und belief<br />
sich auf 2,3 Prozent unseres Gesamtumsatzes.<br />
Die Investitionstätigkeit verlagerte<br />
sich im Berichtsjahr wieder auf<br />
die Altenhilfe. Begonnen wurde mit<br />
dem Neubau eines Erweiterungsbaus<br />
beim Alten- und Pflegeheim Ebenhausen.<br />
Ferner wurde die Anzahlung<br />
auf den Erwerb eines Grundstücks<br />
für ein großes Pflegezentrum<br />
in München geleistet. Investiert wurde<br />
allerdings auch in der Jugendhilfe<br />
mit dem Erwerb eines Grundstücks<br />
in Garching für den Neubau einer<br />
heilpädagogischen Tagesstätte.<br />
Roland Rausch
AFAN<br />
Bildungsberatung Garantiefonds-<br />
Hochschule<br />
Energieberatung<br />
Jugendmigrationsdienst<br />
Karla Start Basis<br />
Kompass<br />
Pixida<br />
License to learn<br />
Treffpunkt Familie International<br />
Internationales Jugendzentrum<br />
Haidhausen<br />
Sozialdienst für Flüchtlinge<br />
und Asylbewerber<br />
- Erstaufnahme Baierbrunner Straße<br />
- Gemeinschaftsunterkünfte<br />
- Clearingstelle für unbegleitete<br />
minderjährige Flüchtlinge<br />
Migrationsdienste<br />
- Obergiesing, München-Mitte<br />
- Integrationsdienst<br />
Refugio<br />
Evangelischer Beratungsdienst<br />
für Frauen<br />
- Straffälligenhilfe<br />
- Wohnheim/Wohnangebote<br />
Frauenobdach KARLA 51<br />
Teestube „komm“<strong>–</strong> Streetwork<br />
- Tagesaufenthalt, Wohnangebote<br />
- Streetwork<br />
Nachbarschaftsbüro Nordheide<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
Mimikry/Marikas<br />
Bodelschwingh-Haus<br />
Evangelische Straffälligenhilfe<br />
Psychotherapeutische Fachambulanz<br />
für Sexualstraftäter<br />
Stadtteilbüro Neuperlach<br />
Evangelische Bahnhofsmission<br />
Alten- und Pflegeheime<br />
- Leonhard-Henninger-Haus mit Tagesund<br />
Kurzzeitpflege (München Westend)<br />
- Friedrich-Meinzolt-Haus (Dachau)<br />
- Planegg<br />
- Ebenhausen<br />
- Grafenaschau (Lindenhof)<br />
- Ebersberg (Evangelisches Pflegeheim<br />
im Reischlhof)<br />
- Evangelisches Pflegezentrum Eichenau<br />
mit Kurzzeitpflege<br />
Diakoniestationen<br />
- Ebenhausen<br />
- Gauting/Stockdorf/Planegg<br />
Beratungsstelle für alte Menschen<br />
und ihre Angehörigen<br />
Fachstelle für pflegende Angehörige<br />
Seminar für pflegerische Dienste<br />
Fachberatung Offene Altenarbeit<br />
Seminar für mehrsprachige Helfer<br />
Evangelische PflegeAkademie<br />
Integriertes Wohnen<br />
- Menzinger Straße<br />
Alten- und Servicezentrum Haidhausen<br />
Hospizprojekt<br />
Dienststellenleitenden-Konferenz<br />
Beruf & Bildung<br />
gemeinnützige<br />
GmbH<br />
Interkulturelle<br />
Akademie<br />
Hilfen für<br />
Flücht linge und<br />
ausländische<br />
Mitbürger<br />
Planung und<br />
Finanzierung<br />
ambulanter<br />
Dienste<br />
Bezirksstelle<br />
Kirchliche<br />
Allgemeine<br />
Sozial arbeit<br />
(KASA)<br />
Evangelisches<br />
Hilfswerk<br />
München<br />
gemeinnützige<br />
GmbH<br />
Unternehmens -<br />
kommunikation<br />
Klaus<br />
Honigschnabel<br />
Klaus Feist<br />
Gordon Bürk<br />
Gerhard Prölß<br />
Finanz- und<br />
Rechnungswesen<br />
Entgelte<br />
Wirtschafts -<br />
planung und<br />
Controlling<br />
Versicherungen<br />
Immobilien -<br />
betreuung<br />
Vermögens -<br />
verwaltung<br />
Dienstleistungen<br />
für Dritte<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Günther Bauer<br />
Leitungs -<br />
konferenz<br />
Dr. Roland Rausch Gerwin Miller<br />
Hilfe im Alter<br />
gemeinnützige<br />
GmbH<br />
IT-Service<br />
Qualitäts -<br />
management<br />
Hilfen für<br />
Menschen mit<br />
seelischer<br />
Erkrankung<br />
Hilfen für<br />
epi lepsiekranke<br />
Menschen<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
Datenschutz<br />
Rechtsfragen<br />
Kinder-,<br />
Jugend- und<br />
Familienhilfe<br />
Rosemarie<br />
Reichelt<br />
Sabine Frey<br />
Kai T. Garben<br />
Silvia<br />
Fella-Werner<br />
Dieter Sommer<br />
Personalreferat<br />
mit Gehaltsbuchhaltung<br />
Fortbildung<br />
Haupt- und<br />
Ehrenamtlicher<br />
Dienst -<br />
leistungen<br />
für Dritte<br />
diakonia<br />
Dienst leistungsbetriebe<br />
gemeinnützige<br />
GmbH<br />
Tochtergesellschaften Fachabteilungen<br />
Abteilungsleiter bzw. Geschäftsführer<br />
Dienststellen<br />
Sozialpsychiatrische Dienste<br />
- Bogenhausen<br />
- Ebersberg<br />
- Neuhausen/Nymphenburg<br />
Psychiatrische Tagesstätten<br />
- Bogenhausen<br />
- Ebersberg<br />
- Neuhausen/Nymphenburg<br />
Wohnangebote<br />
- Bogenhausen<br />
- Ebersberg<br />
- Neuhausen/Nymphenburg<br />
- Perlach<br />
EpilepsieBeratung<br />
Wohnen mit Epilepsie<br />
Kindertagesstätten<br />
- Laim<br />
- Neuhausen<br />
- Messestadt West<br />
- Messestadt Ost<br />
- Pasing<br />
- Schwanthalerhöhe<br />
- Westend<br />
- Feldkirchen<br />
- Arnulfpark<br />
- Lehel<br />
Evangelische Fachakademie<br />
für Sozialpädagogik<br />
Evangelische Kinder- und<br />
Jugendhilfe Feldkirchen<br />
- Heilpädagogische Tagesstätten in<br />
- Feldkirchen und Garching<br />
- Heilpädagogische Wohngruppen<br />
- Betreutes Wohnen<br />
- Ambulante Erziehungshilfe (AEH)<br />
- Intensivpädagogische Gruppe Schnaitsee<br />
Evang. Jugendhilfeverbund München<br />
- Ambulante Erziehungshilfe (AEH)<br />
in Neuhausen und Pasing<br />
- Erholungsmaßnahmen<br />
- Fachstelle für Jungenarbeit (goja)<br />
- Schulsozialarbeit<br />
- Frühe Hilfen<br />
- Vormundschaften/Pflegschaften<br />
- Jugendschutzstelle für Mädchen<br />
- Mädchenwohngruppen Pasing<br />
- Heilpädagogische Wohngruppen<br />
- Betreutes Wohnen „Bella Castella“<br />
- Wohngemeinschaft Obermenzing<br />
Casemanagement Jugend,<br />
Ausbildung, Arbeit (JAA!)<br />
Betreuungsverein BIMM<br />
Sozialpädagogische<br />
Familien hilfe Dachau<br />
Kleiderkammer<br />
Secondhand-Laden Klamotte<br />
diakonia Westend<br />
diakonia inhouse<br />
diakonia GebrauchtWarenhaus<br />
diakonia Textil<br />
diakonia Ebersberg<br />
Jobfitness<br />
Münchner Arbeitslosen<br />
Zentrum (MALZ)<br />
Integrationsberatungszentrum (IBZ)<br />
Mitte/West<br />
Stand: 1. März 2010
09<br />
<strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München<br />
Diakonie in München und<br />
Oberbayern e.V.<br />
Geschäftsstelle<br />
Landshuter Allee 40<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 12 69 91 - 0<br />
Telefax: (089) 12 69 91 - 109<br />
e-mail: info@im-muenchen.de<br />
www.im-muenchen.de<br />
Hilfe im Alter<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Landshuter Allee 40<br />
80637 München<br />
Telefon: (089) 12 69 91 - 132<br />
Telefax: (089) 12 69 91 - 139<br />
e-mail: info@hilfe-im-alter.de<br />
www.hilfe-im-alter.de<br />
Evangelisches Hilfswerk München<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Magdalenenstraße 7<br />
80638 München<br />
Telefon: (089) 15 91 35 - 90<br />
Telefax: (089) 15 91 35 - 99<br />
e-mail: info@hilfswerk-muenchen.de<br />
www.hilfswerk-muenchen.de<br />
Beruf & Bildung<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Landsberger Straße 6<br />
80339 München<br />
Telefon: (089) 54 04 56 - 110<br />
Telefax: (089) 54 04 56 - 119<br />
e-mail: beruf-bildung@<br />
im-muenchen.de<br />
www.beruf-bildung.org<br />
diakonia Dienstleistungsbetriebe<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Seidlstraße 4<br />
80335 München<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 0<br />
Telefax: (089) 12 15 95 - 48<br />
e-mail: diakonia@diakonia.de<br />
www.diakonia.de<br />
Mit Ihrer Hilfe<br />
können wir besser helfen<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit<br />
Kontakt:<br />
Telefon: (089) 12 69 91 - 121<br />
Telefax: (089) 12 69 91 - 129<br />
Spenden<br />
(steuerlich abzugsfähig)<br />
HypoVereinsbank<br />
Kto.-Nr. 36 70 70 70<br />
BLZ 700 202 70<br />
Vermächtnisse und Nachlässe<br />
Als gemeinnütziger Verein sind wir von<br />
der Erbschaftssteuer befreit. Durch die<br />
„Förderstiftung <strong>Innere</strong> <strong>Mission</strong> München“<br />
können Sie dauerhaft helfen, indem Sie<br />
das Stiftungsvermögen vermehren.<br />
Bitte wenden Sie sich an:<br />
Pfarrer Dr. Günther Bauer<br />
Telefon: (089) 12 69 91 - 111<br />
Kleider und Spielsachen<br />
Gut erhaltene, gereinigte Kleidung für<br />
Kinder und Erwachsene sowie gebrauchs -<br />
fähiges Spielzeug und Hausrat können<br />
Sie abgeben bei:<br />
Kleiderkammer<br />
Landshuter Allee 38<br />
Telefon: (089) 85 63 77 67<br />
Telefax: (089) 85 63 77 68<br />
diakonia GebrauchtWarenhaus<br />
Preisgünstige Einkaufsmöglichkeit für<br />
alle: Ob gut erhaltene Möbel, Haushalts -<br />
artikel aller Art, Hausrat und Spielwaren <strong>–</strong><br />
im GebrauchtWarenhaus finden Sie,<br />
was Sie suchen.<br />
diakonia, Landshuter Allee 38<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 15<br />
e-mail: warenhaus@diakonia.de<br />
Alte Sachen, neu genutzt:<br />
Ihre gebrauchten Dinge erfüllen als<br />
Spen de eine soziale Aufgabe <strong>–</strong><br />
und Sie schaffen neue Arbeitsplätze.<br />
Unser Abholservice hilft Ihnen gerne.<br />
diakonia, Landshuter Allee 38<br />
Telefon: (089) 12 15 95 - 43<br />
e-mail: abholservice@diakonia.de<br />
www.diakonia.de