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Leseprobe »Sardinien mit Kindern«

Leseprobe zum Familienreiseführer »Sardinien mit Kindern« aus dem Naturzeit Reiseverlag. Erhältlich im Buchhandel oder unter www.naturzeit-verlag.de. ISBN 978-3-944378-03-9, €19,90.

Leseprobe zum Familienreiseführer »Sardinien mit Kindern« aus dem Naturzeit Reiseverlag. Erhältlich im Buchhandel oder unter www.naturzeit-verlag.de.
ISBN 978-3-944378-03-9, €19,90.

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ABENTEUER UND ERHOLUNG FÜR FAMILIEN<br />

Stefanie Holtkamp<br />

SARDINIEN<br />

MIT KINDERN<br />

UN<br />

UN<br />

50 Wander- und Entdeckertouren<br />

in den Bergen und am Meer<br />

ABEN<br />

MILIEN<br />

NATURZEIT Reiseverlag


2 Inhalt<br />

Porto Ferro<br />

11<br />

Argentiera<br />

Stintino<br />

Isola Asinara<br />

Porto Torres<br />

Monte<br />

d'Accoddi<br />

Marina di Sorso<br />

Sennori Martis<br />

Sassari<br />

Vignola Mare<br />

6<br />

Perfugas<br />

Capo Testa<br />

Santa Teresa<br />

Berchidda<br />

Oschiri<br />

Palau<br />

Costa Paradiso<br />

Arzachena<br />

Isola Rossa 7 Luogosanto<br />

4<br />

Porto Rotondo<br />

Lago di Liscia<br />

Luras<br />

Golfo Aranci<br />

Valledoria<br />

10<br />

Isola Tavolara<br />

Castelsardo<br />

Aggius<br />

Tempio Pausania<br />

Viddalba 8<br />

Olbia<br />

Isola Molara<br />

Lago del<br />

Caghinas<br />

Monti<br />

Porto Cervo<br />

Padru<br />

Lago di Posada<br />

San Teodoro<br />

Fertilia<br />

Posada<br />

12 13 Ittiri<br />

Ardara<br />

Lago Lerno<br />

Lago di Cuga<br />

Ozieri<br />

14<br />

Santa Lucia<br />

Alghero Lago<br />

Buddusò<br />

Siniscola<br />

Capo Caccia<br />

Bidighinzu Torralba<br />

Mores<br />

Thiesi<br />

Temo 15<br />

Bitti<br />

49<br />

Lago di<br />

Cala<br />

Bonorva<br />

48<br />

Liberotto<br />

Orosei<br />

Burgos<br />

Pozzomaggiore<br />

Orune<br />

Marina di<br />

Orosei<br />

Nuoro<br />

Silanus<br />

Dorgali<br />

Bosa<br />

21<br />

Lago Cedrino Cala Gonone<br />

Macomer<br />

Porto Alabe<br />

Oliena 46<br />

Ottana<br />

47<br />

16 Cuglieri<br />

Sedilo<br />

Orgosolo<br />

Ghilarza<br />

Gavoi Lago di<br />

Abbasanta<br />

Gusana<br />

Santa Caterina<br />

di Pittinuri<br />

Lago Omodeo<br />

20<br />

Fonni<br />

Urzulei<br />

45<br />

44<br />

Putzu Idu<br />

Paulilatino<br />

43<br />

Riola Sardo<br />

Sorgono<br />

18<br />

Baunei S. Maria<br />

Navarese<br />

17 Cabras<br />

Fordongianus Tonnara<br />

Lago Alto di 42<br />

Flumendosa<br />

Sinis<br />

Tortoli<br />

Simaxis<br />

Aritzo 40<br />

Arbatax<br />

19 Oristano<br />

39<br />

San Giovanni<br />

Lanusei<br />

di Sinis<br />

Laconi<br />

Seui Ulassai<br />

Bari Torre<br />

22<br />

Sardo de Bari<br />

38<br />

Ales<br />

Sadali<br />

Arborea<br />

Jerzu<br />

Marina<br />

23<br />

Lago del<br />

Isili<br />

Flumendosa Lago del<br />

di Gairo<br />

Gesturi<br />

Flumineddu 41<br />

Siddi<br />

Tertenia<br />

Capo<br />

Gonnostramatza<br />

Barumini Nurri<br />

Sferacavallo<br />

Perdasdefogu<br />

37<br />

Torre<br />

Villanovaforru<br />

Mandas<br />

dei Corsari<br />

Sardara Villamar<br />

Marina di Arbus<br />

Escalaplano<br />

Lago<br />

Mulargia<br />

Ingurtosu<br />

Guspini<br />

Ballao<br />

Senorbi<br />

Samassi<br />

24<br />

San Nicolò di Gerrei<br />

Capo Pecora<br />

Fluminimaggiore<br />

Muravera<br />

Villaputzu<br />

Buggerru 26<br />

Monastir<br />

25<br />

27<br />

Iglesias<br />

Burcei<br />

Nebida Domusnovas<br />

Capo<br />

Quartu 33 32 36<br />

Ferrato<br />

Lago<br />

Siliqua<br />

Sant'Elena<br />

di Cixerri<br />

35<br />

Gonnesa<br />

30<br />

di Medau<br />

Lago<br />

Zirimilis<br />

Portoscuso<br />

Narcao<br />

31<br />

Carbonia<br />

Capoterra Cagliari<br />

Carloforte<br />

Lago di 28<br />

Solanas<br />

Villasimius<br />

Monte<br />

Pranu<br />

Santadi<br />

Golfo di Cagliari<br />

Isola<br />

34<br />

San Pietro<br />

Capo Carbonara<br />

Sant'<br />

Antioco<br />

Sant'Anna Arresi Pula<br />

Teulada<br />

Porto Pino Porto<br />

Isola<br />

di Teulada<br />

Sant'Antioco<br />

29 Chia<br />

Tirso<br />

5<br />

9<br />

3<br />

1<br />

2<br />

Flumendosa<br />

50<br />

Budoni


DIE INSEL SARDINIEN<br />

3<br />

Die Insel Sardinien<br />

Gestalt und touristische<br />

Infrastruktur ......................... 6<br />

Klima und Reisezeit ................ 8<br />

Aktivitäten <strong>mit</strong> Kindern ........ 10<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

auch für Kinder ..................... 20<br />

Wandern auf Sardinien ............ 27<br />

Wandern <strong>mit</strong> Kindern ............. 29<br />

Unterwegs auf Sardinien<br />

Der Norden ......................... 36<br />

❱ Tour 1: ............................. 48<br />

Von Bucht zu Bucht<br />

Eine Badewanderung im Norden<br />

von Caprera<br />

(ab 6 Jahre, 2 h, 100 m)<br />

❱ Tour 2: ............................. 51<br />

Die unsichtbare Festung<br />

Wanderung zur Fortificatione de<br />

Candeo<br />

(ab 8 Jahre, 1 h 30, 140 m)<br />

❱ Tour 3:.............................. 54<br />

Um das Capo Testa<br />

Ein Paradies für Kletteraffen<br />

(ab 6 Jahre, 2 h 30, 130 m)<br />

❱ Tour 4: ............................ 58<br />

Via di Giganti<br />

Von der Tomba di Coddu Vecchio<br />

zum Nuraghen von Prisgiona<br />

(ab 4 Jahre, 1 h, 45 m)<br />

❱ Tour 5: ............................. 60<br />

Weißer Sand und blaues Meer<br />

Von der Spiaggia di Rena Majore<br />

zur Spiaggia di Matteu<br />

(ab 4 Jahre, 1 h 45, 15 m)<br />

❱ Tour 6: ............................. 62<br />

Costa Paradiso<br />

Rote Felsen, blaues Meer<br />

(ab 6 Jahre, 2 h, 45 m)<br />

❱ Tour 7: .............................. 65<br />

Isola Rossa<br />

Ein einfacher Küstenpfad für lange<br />

und kurze Beine<br />

(ab 4 Jahre, 1 h 30, 22 m)<br />

Sardinien – Insel aus Stein .... 68<br />

❱ Tour 8: ............................. 72<br />

Mit der Bimmelbahn nach<br />

Tempio Pausania<br />

Von Palau in die Hauptstadt<br />

der Gallura<br />

(ab 4 Jahre, 1 h, eben)<br />

Die Korkeiche ....................... 74<br />

❱ Tour 9: ............................. 76<br />

Am Riu Pisciaroni<br />

Badebecken im sprudelnden Bach<br />

(ab 6 Jahre, 1 h 30, 160 m)<br />

❱ Tour 10: ............................ 79<br />

Paddeln auf dem Fiume Coghinas<br />

In sanften Schleifen zum Meer<br />

(ab 6 Jahre, 3 – 4 h)<br />

Der Nordwesten .................... 82<br />

❱ Tour 11: ............................ 90<br />

Schwere Jungs und weiße Esel<br />

Auf dem Sentiero del Granito über<br />

die Isola Asinara<br />

(ab 8 Jahre, 3 h 30, 70 m)<br />

❱ Tour 12: ............................ 96<br />

Die Höhle des Neptun<br />

654 Stufen zum Meer<br />

(ab 6 Jahre, 45 min, 186 m)<br />

❱ Tour 13: ........................... 98<br />

Zur Punta del Giglio<br />

Durch den Naturpark von Porto Conte<br />

(ab 6 Jahre, 2 h 30, 150 m)<br />

❱ Tour 14: ..........................100<br />

Delfine und ein fliegender Fisch<br />

Mit den Meeresbiologen auf<br />

Forschertour<br />

(ab 4 Jahre, 3 – 4 h)<br />

Der Große Tümmler ..............103


4 Inhalt<br />

❱ Tour 15: ...........................104<br />

Santu Antine<br />

Sardische Geschichte zum Anfassen<br />

(ab 4 Jahre, 1 h)<br />

Der Westen..........................106<br />

Giganten im Gleitflug ...........111<br />

❱ Tour 16: ...........................120<br />

Zum Torre Columbargia<br />

Küstenwanderung <strong>mit</strong> Strandbesuch<br />

(ab 4 Jahre, 1 h 45, 40 m)<br />

❱ Tour 17: ...........................124<br />

Is Arutas<br />

Ein Spaziergang am Reiskornstrand<br />

(ab 4 Jahre, 1 h 30, eben)<br />

❱ Tour 18: ...........................126<br />

Wachturmblick vom Capu Mannu<br />

Am Ende der Welt zwischen<br />

Su Pallosu und dem Capu Mannu<br />

(ab 4 Jahre, 1 h, 45 m)<br />

Zwischenlandung am Salzsee...128<br />

❱ Tour 19:............................130<br />

Von Tharros zum Parco Communale<br />

di Seu<br />

Wanderung zwischen Kultur und Natur<br />

(ab 6 Jahre, 3 h 30, eben)<br />

❱ Tour 20:............................133<br />

Santuario Santa Cristina und der<br />

Nuraghe Losa<br />

Ein Ausflug in die sardische Geschichte<br />

(ab 4 Jahre, 2 – 3 h)<br />

Feenhäuser und steinerne Türme...138<br />

❱ Tour 21: ...........................142<br />

Zum Nuraghen Santa Barbara<br />

Expedition in die Vergangenheit<br />

(ab 8 Jahre, 40 min, 50 m)<br />

❱ Tour 22: ...........................144<br />

Das schwarze Gold der Steinzeit<br />

Eine Schatzsuche am Monte Arci<br />

(ab 6 Jahre, 2 h 30, 190 m)<br />

Von Obsidian und Tafelbergen...148<br />

❱ Tour 23: ...........................150<br />

Paulis und Wildpferde<br />

Ein Ausflug zur Giara di Gesturi<br />

(ab 6 Jahre, 2 h 15, eben)<br />

Pferdeleben auf der Giara.......156<br />

Der Südwesten.....................158<br />

❱ Tour 24: ...........................170<br />

Die Küste am Capo Pecora<br />

Steinfiguren in stiller Landschaft<br />

(ab 6 Jahre, 2 h 15, 50 m)<br />

❱ Tour 25:............................173<br />

Von der Cala Domestica zum<br />

schlafenden Drachen<br />

Ziegenpfad hoch über der Steilküste<br />

(ab 10 Jahre, 3 h, 300 m)<br />

❱ Tour 26: ...........................178<br />

Auf den Spuren der alten Römer<br />

Vom Tempio di Antas zur Grotta Su<br />

Mannau<br />

(ab 8 Jahre, 3 h, 370 m)<br />

Spaziergang durch die Macchia....183<br />

❱ Tour 27: ...........................188<br />

Rund um die Grotta San Giovanni<br />

Am sprudelnden Bach und durch<br />

grüne Berge<br />

(ab 6 Jahre, 1 h, 100 m)<br />

❱ Tour 28: ...........................190<br />

Feenhäuser und weiße Esel<br />

Die Nekropole von Montessu<br />

(ab 6 Jahre, 1 – 2 h, 120 m)<br />

❱ Tour 29: ...........................192<br />

Das Kap, das den Wind teilt<br />

Zum Aussichtspunkt auf dem Monte<br />

sa Guardia Manna<br />

(ab 6 Jahre, 2 h, 150 m)<br />

❱ Tour 30: ...........................196<br />

Castello di Aquafredda<br />

Aufstieg auf den Burgberg<br />

(ab 6 Jahre, 45 min, 130 m)<br />

❱ Tour 31: ...........................198<br />

Vom Hafenviertel zum Castello<br />

Runde durch die Altstadt von Cagliari<br />

(ab 8 Jahre, 2 h, 100 m)<br />

Der Südosten ......................204<br />

❱ Tour 32: ...........................216<br />

Perda Sub’e Pari<br />

Unterwegs im Parco Sette Fratelli<br />

(ab 8 Jahre, 2 h, 250 m)<br />

❱ Tour 33: ...........................219<br />

Besuch beim sardischen Hirsch<br />

Unterwegs im Parco Sette Fratelli<br />

(ab 6 Jahre, 2 h, 225 m)<br />

Wildtiere auf Sardinien .........222<br />

❱ Tour 34: ...........................224<br />

Torre di Giunco<br />

Wachturm über dem Capo Carbonara<br />

(ab 4 Jahre, 1 h, 50 m)


DIE INSEL SARDINIEN<br />

5<br />

❱ Tour 35: ..........................227<br />

Gespenstersteine und ein alter<br />

Wachtturm<br />

Aufstieg auf den Monte Ferru<br />

(ab 8 Jahre, 2 h 30, 300 m)<br />

❱ Tour 36: ..........................230<br />

Das Capo Ferrato<br />

Einsame Buchten hinter dem<br />

Leuchtturm<br />

(ab 6 Jahre, 2 h 30, 190 m)<br />

❱ Tour 37: ..........................232<br />

Nuraghe Arrubiu<br />

Die verborgene Festung<br />

(ab 6 Jahre, 1 h)<br />

❱ Tour 38: ..........................236<br />

Su Stampu e su Turrunu<br />

Fünfzig Stufen zum Wasserfall<br />

(ab 6 Jahre, 2 h 15, 185 m)<br />

Wasservorrat in den Bergen ...234<br />

❱ Tour 39: ..........................239<br />

Auf dem Sentiero Ermolinus<br />

Wanderwege im Nationalpark<br />

Montarbu<br />

(ab 4 Jahre, 1 h 30, 160 m)<br />

❱ Tour 40: ..........................242<br />

Auf den Spuren des Riu Calarescu<br />

Eine Wanderung am und im Wasser<br />

(ab 6 Jahre, 2 h 30, 35 m)<br />

❱ Tour 41: ..........................244<br />

Planschen unter dem Wasserfall<br />

Spaziergang zu den Badebecken bei<br />

Marina di Gairo<br />

(ab 4 Jahre, 1 h 45, 85 m)<br />

❱ Tour 42: ..........................248<br />

Domus de Janas Fund‘e Munti<br />

Feenhöhlen im Hügelland von<br />

Lotzorai<br />

(ab 4 Jahre, 30 min, 20 m)<br />

❱ Tour 43: ..........................250<br />

Eseltrekking in der Ogliastra<br />

Küstenwanderung von Santa Maria<br />

Navarrese<br />

(ab 4 Jahre, 1 h 30, 143 m)<br />

Der Nordosten ....................255<br />

❱ Tour 44: ...........................270<br />

Cala Goloritze<br />

Wanderung zum Traumstrand<br />

(ab 8 Jahre, 3 h 30, 500 m)<br />

❱ Tour 45: ...........................273<br />

Su Golgo und die Zauberwelt von<br />

As Picinas<br />

Zwischen Eseln, Schweinen und<br />

dunklen Seen<br />

(ab 4 Jahre, 1 h, eben)<br />

Der Ölbaum ............................276<br />

Von Schafen, Ziegen und<br />

wilden Schweinen ..................278<br />

❱ Tour 46: ..........................280<br />

Zu Wasser und zu Land<br />

Mit Boottransfer zur Cala Luna<br />

(ab 6 Jahre, 3 h, 200 m)<br />

❱ Tour 47: ..........................283<br />

Durch die Gola di Gorropu<br />

Wasser zwischen steilen Felsen<br />

(ab 8 Jahre, 4 h, 220 m)<br />

❱ Tour 48: ..........................287<br />

Su Tempiesu<br />

Das heilige Wasser von Orune<br />

(ab 4 Jahre, 1 h, 100 m)<br />

❱ Tour 49: ..........................290<br />

Berg und Meer<br />

Zu Fuß durch den Parco Biderosa<br />

(ab 6 Jahre, 2 h 30, 100 m)<br />

❱ Tour 50: ..........................294<br />

Ponyspaziergang zum Fluss<br />

Ein Besuch auf dem Pferdehof<br />

Morgenstern<br />

(ab 4 Jahre, 1 h 30)<br />

Reiseinformationen<br />

Geschichte und Gegenwart ......300<br />

Einkaufen und Essen ..............303<br />

Anreise............................... 308<br />

Unterkunft und Übernachtung 314<br />

Überlebenswortschatz<br />

Italienisch ......................... 346<br />

Register ............................ 352<br />

Autorinnen ..........................354<br />

Impressum ......................... 355


6 Klima und Gestalt<br />

höchste Berg der Insel. Aber<br />

auch der Supramonte südlich<br />

von Nuoro erreicht Höhen bis<br />

zu 1463 Meter (Punta Corrasi).<br />

Gestalt und touristische<br />

Infrastruktur<br />

Sardinien ist nach Sizilien die<br />

zweitgrößte Insel des Mittelmeeres.<br />

Eine maximale Länge<br />

von 270 Kilometer und eine Breite<br />

von 145 Kilometer klingen<br />

trotzdem überschaubar. Ein gut<br />

ausgebautes Schnellstraßennetz<br />

macht es auch tatsächlich möglich,<br />

in gut drei Stunden auf der<br />

»Carlo Felice« von Porto Torres<br />

im Norden der Insel die Hauptstadt<br />

Cagliari ganz im Süden<br />

zu erreichen. Begibt man sich<br />

jedoch auf Entdeckungsreise<br />

und verlässt die Schnellstraßen,<br />

geht es deutlich langsamer<br />

vorwärts. In den meisten<br />

Regionen, vor allem im<br />

Landesinneren, ist Sardinien<br />

bergig. Die höchsten Erhebungen<br />

findet man im Südosten<br />

der Insel. Im Gennargentu­<br />

Massiv liegt <strong>mit</strong> der 1834 Meter<br />

hohen Punta la Marmora der<br />

Die wichtigsten Verbindungsstrecken<br />

verlaufen durch die<br />

ebenen Talregionen, alles andere<br />

schlängelt sich in vielen<br />

Kurven durch die Berge. Tou ristisch<br />

erschlossen sind hauptsächlich<br />

die Küsten. Alle Feriensiedlungen<br />

und fast alle Campingplätze<br />

liegen am Meer.<br />

Übernachtungsmöglichkeiten im<br />

Inland zu finden, ist nicht immer<br />

einfach.<br />

Das touristische Kapital der<br />

Insel sind ihre Strände. Bei<br />

1850 Kilometer Küstenlinie ist<br />

die Auswahl enorm: Es gibt kilometerlange<br />

Sandstreifen, unterbrochen<br />

nur durch kurze Felsbarrieren,<br />

wie man sie ganz im<br />

Norden, aber auch um den beliebten<br />

Ferienort Budoni an<br />

der Ostküste oder im Süden<br />

rechts und links von Cagliari<br />

findet. Kleine Paradiesbuchten,<br />

eingeschlossen von hohen Felsen,<br />

erreichbar nur zu Fuß oder<br />

<strong>mit</strong> dem Boot, sind typisch für<br />

die Küste im Golf von Orosei.<br />

Noch einmal ganz anders wirken<br />

die wüstenartige Dünen land ­<br />

schaft der Costa Verde oder die<br />

blendend weißen Kiesbuch ten<br />

an der Küste der völlig platten


Isola Asinara<br />

DIE INSEL SARDINIEN<br />

7<br />

Porto Torres<br />

Santa Teresa<br />

Mannu<br />

Isola Asinara<br />

Porto Torres<br />

Nurra<br />

Alghero<br />

Lago di Temo<br />

Castelsardo<br />

Sassari<br />

Coghinas<br />

Turritano<br />

Anglona<br />

Logudoro<br />

Gallura<br />

Lago di Liscia<br />

Tempio Pausania<br />

Lago del<br />

Caghinas<br />

Liscia<br />

Palau<br />

Olbia<br />

Lago di Posada<br />

Isola Tavolara<br />

Baronia<br />

Planargia<br />

Lago Omodeo<br />

Barbagia<br />

Nuoro<br />

Lago Cedrino<br />

Cedrino<br />

Sinis<br />

Halbinsel Sinis<br />

Arborea<br />

Oristano<br />

Campidano<br />

Tirso<br />

Sarcidano<br />

Lago del<br />

Flumendosa<br />

Punta La Marmora<br />

Lago del<br />

Flumineddu<br />

Lago Alto di<br />

Flumendosa<br />

Ogliastra<br />

Arbatax<br />

Iglesiente<br />

Marmilla<br />

Gerrei<br />

Quirra<br />

Iglesias<br />

Sarrabus<br />

Isola<br />

San Pietro<br />

Cagliari<br />

Villasimius<br />

Isola<br />

Sant' Antioco<br />

Sulcis<br />

Cagliari<br />

Mittlere Durchschnittstemperaturen in o C (Cagliari):<br />

Isola<br />

San Pietro<br />

Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Tag max. 14 15 17 20 23 28 31 31 28 23 19 15<br />

Tag min. 6 7 8 10 13 17 19 20 18 15 11 8<br />

Wasser 14 13 14 15 15 20 23 24 23 21 18 16


8 Klima und Reisezeit<br />

und oft vom Wind zerzausten<br />

Halbinsel Sinis. Kein Wunder<br />

also, dass viele Urlauber von<br />

den Küsten der Insel gar nicht<br />

erst wegkommen.<br />

Viele der Küstenorte sind reine<br />

Feriensiedlungen und im Winter<br />

so gut wie ausgestorben.<br />

Ein Großteil der sardischen Bevölkerung<br />

lebt nicht direkt am<br />

Meer. Rund ein Viertel der Bevölkerung<br />

ballt sich in und um<br />

Cagliari, der größten Stadt der<br />

Insel. Dann folgt Sassari <strong>mit</strong><br />

etwa 125.000 Einwohnern. Die<br />

anderen Städte wie Olbia und<br />

Alghero an der Küste oder Nuoro<br />

an den Hängen des Supramonte<br />

im Landesinneren sind<br />

deutlich kleiner. Mit 1,6 Millionen<br />

Einwohnern auf 25.000<br />

Quadratmetern ist Sardinien<br />

im europäischen Vergleich dünn<br />

besiedelt. Im bergigen Inland,<br />

aber auch an einigen Stellen<br />

der Küste findet man noch ausgedehnte,<br />

wenig berührte und<br />

komplett unbesiedelte Gebiete.<br />

Im Landesinneren ist eine touristische<br />

Infrastruktur erst<br />

langsam in Entwicklung. Interessante<br />

Ziele für Ausflüge von<br />

der Küste gibt es aber genug:<br />

Die Erforschung und Erschließung<br />

einiger der vielen Höhlen<br />

der Insel hat schöne, auch für<br />

Kinder spannende Ausflugsziele<br />

geschaffen. Die unglaubliche<br />

Menge an archäologisch<br />

interessanten Plätzen aus der<br />

megalithischen Zeit, der Nuraghen<br />

kultur und auch Reste<br />

punisch-römischer Besiedlung<br />

erlauben einen plastischen Blick<br />

in die Geschichte Europas –<br />

viele Völker haben hier auf<br />

Sardinien ihre Spuren hinterlassen.<br />

Und nicht zuletzt ist es<br />

die ungeheuer vielgestaltige<br />

und von wenig Zivilisation berührte<br />

Natur, die ein anziehendes<br />

Ziel für neugierige Reisende<br />

aller Altersstufen bie tet.<br />

Klima und Reisezeit<br />

Prägend für das Klima der Insel<br />

sind heiße, trockene Sommer<br />

<strong>mit</strong> Tagestemperaturen, die<br />

leicht die 40°C erreichen und<br />

relativ milde, aber feuchte<br />

Winter. Im Bergland ist Schnee<br />

keine Seltenheit. Im Rhythmus<br />

der Jahreszeiten verändert sich<br />

das Gesicht der Insel. Eine besonders<br />

schöne Reisezeit ist auf<br />

Sardinien das Frühjahr: Wenn<br />

es im April wärmer wird, blüht<br />

die ganze Insel. Die großen Stau­


DIE INSEL SARDINIEN<br />

9<br />

seen im Landesinneren sind gut<br />

gefüllt und die Weideflächen<br />

grün und üppig. Zum Baden ist<br />

das Meer noch zu kalt und die<br />

Strän de sind menschenleer.<br />

Die Badesaison beginnt etwa<br />

Mitte Mai, wenn die ersten<br />

heißen Tage vergessen lassen,<br />

dass das Wasser noch recht<br />

kühl ist. Allerdings kann man<br />

zu dieser Zeit auch noch Pech<br />

<strong>mit</strong> dem Wetter haben und regnerische<br />

Perioden erwischen.<br />

Trocken wird es spätestens <strong>mit</strong><br />

dem Beginn des Monats Juni.<br />

Sobald der Regen aufhört, verändert<br />

die Insel ihre Farben.<br />

Schnell wird im Landesinneren<br />

ein gelb liches Braun zum bestimmenden<br />

Farbton. An den<br />

Küsten beginnt dann das Badeleben.<br />

Es ist zuver lässig heiß<br />

und trocken und auch das Wasser<br />

gewinnt schnell an Wärme.<br />

Aus frischen 17°C im Mai werden<br />

Sommertemperaturen um<br />

die 24°C.<br />

Die absolute Hochsaison auf<br />

Sardinien liegt in den ersten<br />

drei Augustwochen. In dieser<br />

Zeit überfluten Urlauber vom<br />

italienischen Festland die Insel.<br />

Die Ferienzentren an den<br />

Küsten sind komplett ausgebucht<br />

und auf Campingplätzen<br />

in den bevorzugten Ferien regionen<br />

sollte man tunlichst<br />

vorher reservieren.<br />

Der Spuk endet so plötzlich,<br />

wie er begann. In der letzten<br />

Augustwoche wird es ruhiger,<br />

die Preise der Campingplätze<br />

fallen zum ersten Mal. Nur eine<br />

Woche später – Anfang Sep tember<br />

– folgt der zweite Preissprung.<br />

Auf den Campingplätzen<br />

treffen statt italienischer Großfamilien<br />

Urlauber aus Süddeutschland<br />

ein. Ab Ende September<br />

muss man zwar wieder<br />

<strong>mit</strong> Regen rechnen, das Meer<br />

bleibt aber bis in den Oktober<br />

hinein angenehm badewarm.<br />

Langsam erholt sich die ausgedörrte<br />

Landschaft, und <strong>mit</strong> den<br />

ersten Regenfällen verändert<br />

die Insel erneut ihre Farbe.<br />

Ab November fallen die Temperaturen.<br />

Fast alle Campingplätze<br />

sind geschlossen. Fe rienwohnungen<br />

werden aber oft<br />

das ganze Jahr vermietet –<br />

eine Heizung sollte im sardischen<br />

Winter aber unbedingt<br />

zur Ausstattung gehören. Die<br />

Win ter sind vor allem im Norden<br />

der Insel regenreich. Man<br />

kann aber auch immer wieder<br />

<strong>mit</strong> warmen Perioden rechnen.<br />

Zum Wandern sind auch November<br />

und Dezember eine durchaus<br />

attraktive Reisezeit. Die<br />

Tem peratu ren sind angenehm<br />

zum Laufen, die Macchia ist<br />

üppig grün, Myrte, Mastix und<br />

Erdbeerbaum tragen Früchte.<br />

Orangen und Mandarinen sind<br />

überall frisch vom Baum zu haben<br />

und schmecken köstlich.<br />

Während reine Ferien orte im<br />

Winter wie ausgestorben sind,<br />

bleiben in den größeren Orten<br />

Läden und Restaurants geöffnet.<br />

Fast alle archäo logi schen<br />

Sehenswürdig keiten und Museen<br />

kann man auch im Winter<br />

besuchen.


36<br />

DER NORDEN<br />

Der Norden –<br />

Gallura, Anglona, Turritano<br />

Die Gallura ist gesprenkelt von großen Granitblöcken, die sich im<br />

Inland zu knubbeligen Steinhaufen und massigen grauen Bergen<br />

auftürmen. An der Küste haben sie an vielen Stellen durch den<br />

Einfluss von Wind und Wasser die skurrilsten Formen angenommen:<br />

Besonders reizvolle Steinformationen finden sich am Capo d‘Orso<br />

und am Capo Testa. Zwischen die dicken Felsbbrocken schmiegen<br />

sich immer wieder kleine weiße Sandbuchten, was die Idylle vollkommen<br />

macht.<br />

Westlich von Santa Teresa wird die Küste sanfter und einsamer.<br />

Zwischen langen, schön geschwungenen Sandstränden wie zumBeispiel<br />

der Spiaggia Rena Majore liegen kürzere Felspartien und dahinter<br />

ein fast unbebauter Streifen Küstenwald. Von der Straße führen<br />

oft nur geschotterte Stichstraßen zum Meer. Erst in der Ebene<br />

um das Mündungsdelta des Fiume Coghinas kehrt die Zivilisation<br />

zurück.<br />

Lange Sandstrände vor einem<br />

Streifen unbebauter Pineta – die Küste<br />

der Gallura bei Vignola Mare.<br />

Ca<br />

Re<br />

Ma<br />

Vignola Mare Vignola<br />

10<br />

Mare<br />

Cala Sabina Cala Sabina<br />

sinara Isola Asinara<br />

11<br />

losa<br />

Stintino<br />

Salinas<br />

6 6<br />

Costa Paradiso Costa Paradiso<br />

Aglient<br />

11<br />

Isola Rossa Isola Rossa 7 7<br />

30<br />

12<br />

Valledoria Valledoria 10 10<br />

17<br />

Castelsardo Castelsardo<br />

Aggius Agg<br />

20<br />

Viddalba 19<br />

32 Viddalba<br />

Porto Torres Porto Torres<br />

31<br />

Santo<br />

Marina di Marina Sorso di Sorso<br />

Monte Monte Sorso Sorso<br />

Nulvi<br />

d'Accoddi d'Accoddi Sennori Sennori<br />

22<br />

Martis<br />

Nulvi<br />

Martis<br />

Coghinas<br />

Coghinas<br />

Perfugas Perfugas<br />

Lago del Lago del<br />

Caghinas Caghinas<br />

a<br />

zo di Baratz<br />

Mannu<br />

Mannu<br />

14 21<br />

Sassari Sassari<br />

Ossilo<br />

Ossilo<br />

Ploaghe Ploaghe<br />

Tula<br />

Tula


37<br />

Dicke Granitbrocken sind typisch<br />

für das Landschaftsbild der Gallura.<br />

Links der Leuchtturm auf dem<br />

Capo Testa, unten der Leuchtturm in<br />

der Bucht von Palau<br />

ius<br />

Aglientu<br />

Capo Testa<br />

Rena<br />

Majore<br />

5<br />

3<br />

9<br />

Luogosanto<br />

16<br />

Olivastros<br />

Millenaries<br />

Luras<br />

18<br />

Tempio Pausania<br />

8<br />

Santa Teresa<br />

6<br />

23<br />

Maddalena<br />

1<br />

27<br />

24<br />

14<br />

2<br />

5 Caprera<br />

8<br />

13<br />

Palau<br />

25 Porto Cervo<br />

7 28<br />

29<br />

4<br />

Liscia<br />

Arzachena<br />

Tomba di<br />

4 Coddu Vecchio<br />

15<br />

Lago di Liscia<br />

Olbia<br />

3<br />

Porto Rotondo<br />

2<br />

26<br />

1<br />

Golfo Aranci<br />

Isola Tavolara<br />

9<br />

Monte Limbara<br />

Isola Molara<br />

Capo Coda<br />

Cavallo<br />

Berchidda<br />

Oschiri<br />

Monti<br />

Padru<br />

50<br />

La Cinta<br />

San Teodoro<br />

Budoni


38 Ausflugsziele für Familien<br />

Granit und Sand: Die kleinen Buchten um Palau sind besonders schön anzusehen.<br />

Baden <strong>mit</strong> Kindern<br />

Die meisten Buchten der Gallura und<br />

der Costa Smeralda liegen geschützt<br />

und man kann dort auch <strong>mit</strong> Kindern<br />

gut baden. Allerdings gibt es überall<br />

viele Ferienwohnun gen, so dass die<br />

kleinen Buchten schnell überfüllt<br />

sind. Viel Raum findet man dagegen<br />

an den langen Stränden zwischen<br />

Vignola und Santa Teresa. Wenn es<br />

windstill ist, sind sie ein Badeparadies.<br />

Es geht sanft ins Wasser,<br />

und an den Felsen gibt es für<br />

Schnorchler jede Menge zu sehen.<br />

Costa Smeralda<br />

Die längsten Strände der Costa<br />

Smeralda liegen südlich der Hauptorte<br />

Porto Cervo und Cala Volpe an<br />

der unverbauten Küste:<br />

1 Spiaggia di Marinella<br />

Breiter weißer Sandstrand am Ferienort<br />

Marinella <strong>mit</strong> sanftem Einstieg<br />

und türkisblauem Wasser. Im Sommer<br />

gut besucht. Weitere kleinere<br />

Buchten <strong>mit</strong> feinem Sand sind östlich<br />

des Ortes zu Fuß zu erreichen.<br />

2 Punta di Volpe<br />

An der Westseite der Halbinsel östlich<br />

von Porto Rotondo reihen sich<br />

mehrere schöne Buchten vor noblen<br />

Ferienanlagen. Der längste<br />

Sand strand ist der am oberen Ende<br />

der Halbinsel. Ein Parkplatz befindet<br />

sich bei GPS N 41° 1‘53“, E<br />

9°33‘22“ am »Hals der Halbinsel«.<br />

3 Spiaggia Liscia Ruia<br />

Von der Küstenstraße SP 94 von<br />

Olbia nach Porto Cervo führen mehrere<br />

nicht asphaltierte Stich straßen<br />

zum Meer und zu schönen Sandbuchten.<br />

Eine der größten ist die<br />

Spiaggia Liscia Ruia <strong>mit</strong> einem<br />

Parkplatz bei GPS N 41° 4‘51“, E<br />

9°31‘54“. Die Piste, die zu diesem<br />

und weiteren Stränden führt, zweigt<br />

kurz vor Abbiadori von der SP 94 ab.<br />

4 Spiaggia Capriccioli<br />

Im Herzen der Costa Smeralda befindet<br />

sich die Halbinsel von<br />

Capriccioli <strong>mit</strong> mehreren schönen<br />

Buchten, die durch Granitfelsen<br />

unterteilt sind. Für Familien besonders<br />

geeignet ist die kleinere Bucht<br />

<strong>mit</strong> seichtem Wasser und weißem<br />

Sand. Die größere Bucht La Celvia<br />

gehört zu den bekanntesten Stränden<br />

der Insel. Im Hochsommer ist<br />

es hier daher sehr voll.<br />

Von der SP 94 kurz vor Abbiadori<br />

nach Capriccioli abbiegen. Park platz<br />

bei GPS N 41° 4‘46“, E 9°33‘1“.


DER NORDEN<br />

39<br />

La Maddalena<br />

5 Spiaggia Bassa Trinita<br />

Bildschöne Bucht <strong>mit</strong> seicht abfallendem<br />

Strand auf der Westseite<br />

der Insel La Maddalena. Mit Strandbar.<br />

Über eine schmale Stichstraße<br />

von der Ring straße zu erreichen.<br />

6 Cala Portese / Caprera<br />

Auf Caprera sind die meisten der<br />

schönen Badebuchten nur zu Fuß<br />

erreichbar. Zur sanft ins Wasser abfallenden<br />

Paradiesbucht Cala Portese<br />

kommt man auch <strong>mit</strong> dem<br />

Auto oder einem Motorroller. Dafür<br />

ist die Bucht im Sommer auch<br />

meist gut besucht.<br />

Gallura<br />

7 Spiaggia Tanca Manna<br />

Im Golf von Arzachena direkt angrenzend<br />

an den Camping Isuledda<br />

erstreckt sich die lange Sandbucht<br />

von Tanca Manna. Der Sand ist hier<br />

etwas gröber und es geht zügig ins<br />

tiefe Wasser. Ein schöner Strand für<br />

sichere Schwimmer. Parkplatz bei<br />

GPS N 41° 08‘01, E9°26‘00“<br />

Weitere Bucht (Spiaggia Mannena)<br />

etwas weiter oberhalb <strong>mit</strong> eigenem<br />

Parkplatz.<br />

8 Spiaggia La Sciumara<br />

Der einzige längere Sandstrand bei<br />

Palau findet sich westlich des Ortes<br />

an der Mündung der Liscia.<br />

Ansonsten gibt es rund um Palau nur<br />

kleine Buchten, die <strong>mit</strong> den Gästen<br />

des Ortes bereits gut gefüllt sind.<br />

Die nächsten längeren Sandstrände<br />

finden wir zwischen Santa Teresa<br />

und Vignola Mare, wo sich mehrere<br />

schöne Buchten in einen fast unbebauten<br />

Küstenstreifen schmiegen.<br />

Die Park plätze liegen meist ein Stück<br />

vom Strand entfernt, und man muss<br />

ein paar Minuten laufen, bis man<br />

das Meer erreicht.<br />

9 Spiaggia Rena Majore<br />

Die erste und längste Bucht <strong>mit</strong><br />

feinem Sand und sanftem Einstieg<br />

ins Wasser ist fast einen Kilometer<br />

lang. Ein ausgesprochen schöner<br />

Pfad führt über einen Steilhang in<br />

20 Minuten zur benachbarten Spiaggia<br />

di Matteu [› Tour 5]. Mit dem<br />

Auto von der SS 200 zu erreichen,<br />

von der mehrere Stich straßen zu<br />

Park plätzen führen, z.B. bei GPS N<br />

41°10‘16“, E 9°10‘12“.<br />

Die Spiaggia Rena Majore liegt weit von<br />

jeder Ansiedlung entfernt.<br />

8


40 Ausflugsziele für Familien<br />

11 Spiaggia Marinedda<br />

Ein weiterer optimaler Familienstrand<br />

liegt östlich von Isola Rossa,<br />

eingebettet in eine Landschaft aus<br />

rotem Stein, und ist Ausgangspunkt<br />

für unsere [› Tour 7].<br />

Längs der Straße folgen dann wenige<br />

Kilometer weiter westlich die<br />

Cala Pischina (Parkplatz direkt an<br />

der Straße) und ein wenig versteckt<br />

die schöne Cala di Monte<br />

Russo <strong>mit</strong> einem Parkplatz bei GPS<br />

N 41° 08‘03“, E 9°06‘55“.<br />

10 Spiaggia Vignola<br />

Ebenfalls sehr geeignet für Fami lien,<br />

aber durch den großen Campingplatz<br />

hinter dem Strand recht belebt,<br />

ist der Sandstreifen vor Vignola Mare.<br />

Der schönste Strand abschnitt befindet<br />

sich abseits des Ortes unterhalb<br />

des weithin sichtbaren Genuesenturmes.<br />

Die Spiaggia Liscia Ruia an der Costa Smeralda<br />

ist an Ostern noch menschenleer ...<br />

Westlich von Isola Rossa beginnt ein<br />

langer schnurgerader Sand streifen,<br />

der sich bis zur Mündung des Fiume<br />

Coghinas bei Valledoria fortsetzt. Es<br />

gibt keine idyllischen Buchten, der<br />

Sand ist nicht ganz so weiß und die<br />

Brandung ist hier oft ein wenig rauher.<br />

Zwei Stichstraßen führen zum<br />

Meer, bevor wir den lebhaften Touris<br />

tenort Valledoria erreichen.<br />

12 Spiaggia Valledoria<br />

Am Mündungsdelta des Coghinas<br />

wird aus dem schmalen Sandstreifen<br />

ein breiter gelblicher Sandstrand.<br />

Baden kann man sowohl in der<br />

Flussmündung, als auch im Meer.<br />

Allerdings pfeift auch hier gerne<br />

der Mistral, und dann schlagen die<br />

Wellen am Strand etwas höher.<br />

Der lange Sandstreifen, der westlich<br />

von Castelsardo beginnt, erstreckt<br />

sich bis Porto Torres. Er liegt im direkten<br />

Einzugsgebiet der Städte Sassari<br />

und Porto Torres und ist vor allem am<br />

Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel<br />

der Sarden. Num merierte Stichstraßen<br />

führen zu Parkplätzen am<br />

Strand. In der Pineta dazwischen<br />

gibt es mehrere Campingplätze <strong>mit</strong><br />

vielen Dauercampern.


DER NORDEN<br />

41<br />

Wichtige Orte im Norden<br />

Costa Smeralda<br />

Fast schon berühmt ist die Costa<br />

Smeralda – in den 60er Jahren von<br />

Karim Aga Kahn als Domizil der<br />

Superreichen an der kargen, bis dahin<br />

völlig unbebauten Küste errichtet.<br />

Man kann über diese elitäre<br />

Ferienidylle denken, was man will –<br />

dass der Baustil der Costa Smeralda<br />

Vorbild für viele andere Regionen<br />

der Insel war, ist auf jeden Fall ein<br />

Segen. Die Gebäude sind geschmackvoll<br />

aus inseltypischen Materialien<br />

errichtet und kaum höher als die<br />

umliegenden Bäume und Felsen. So<br />

verschwinden sie praktisch in der<br />

Landschaft. Weniger unauffällig sind<br />

die großen Jacht häfen, in denen<br />

man wirklich beeindruckende Boote<br />

bestaunen kann.<br />

Alle Badebuchten und auch der<br />

Hauptort Porto Cervo sind natürlich<br />

für jeden frei zugänglich, was sich<br />

vor allem bei den Stränden südlich<br />

von Cala Volpe durchaus lohnt.<br />

Doch alleine schon das hohe Preisniveau<br />

der Hotels, Ferienwohnungen<br />

und Restaurants hält Durchschnittsfamilien<br />

sehr effektiv aus der immer<br />

noch noblen Region heraus.<br />

Schon wenige Kilometer weiter,<br />

nördlich von Arzachena, endet die<br />

glatte Kunstwelt und die Gallura gehört<br />

wieder dem normalen Leben.<br />

Palau<br />

Von Palau fahren die Fähren zu den<br />

vorgelagerten Inseln La Maddalena<br />

und Caprera. Der Hafen ist trotzdem<br />

charmant geblieben. Die großzügig<br />

angelegte Strandpromenade<br />

und die netten Gassen um den<br />

Hafen machen Palau vor allem in<br />

der Vorsaison zu einem reizvollen<br />

Plätzchen. Viele Ferienhäuser und<br />

Appartements umrunden das alte<br />

Zentrum am Hafen, so dass der<br />

schöne, aber nicht sehr lange Strand<br />

am Ort im Sommer schnell aus allen<br />

Nähten platzt. Alternativen zum<br />

Küste bei Palau<br />

Ortsstrand sind <strong>mit</strong> dem Auto erreichbar.<br />

Porto Pollo<br />

Auf einer nur durch einen Damm<br />

<strong>mit</strong> dem Festland verbundenen<br />

Insel ist der Campingplatz Gabbiani<br />

das Zentrum der Surfer hochburg<br />

Porto Pollo. Je nach Windrichtung<br />

finden auch Anfänger auf einer<br />

Seite des Zufahrtsdammes immer<br />

einen Spot <strong>mit</strong> passendem Wind.<br />

Könner surfen hinaus in den geschützten<br />

Bereich zwischen den<br />

vorgelagerten Inseln. So sind hier<br />

richtige Langstrecken-Touren möglich.<br />

Mit Kindern wird man die unbewohnten<br />

Inselchen Spargi, Budelli<br />

und Razzoli <strong>mit</strong> ihren<br />

Bade buchten eher <strong>mit</strong> einem der<br />

Ausflugsboote anfahren, die von<br />

Palau und Santa Teresa starten.<br />

Santa Teresa di Gallura<br />

Rechtwinklig angelegte Straßen <strong>mit</strong><br />

pastellfarbenen Häuschen bestimmen<br />

das Stadtbild von Santa Teresa.<br />

Ferienwohnungen und Hotels gibt<br />

es in großen Mengen, und sie sind<br />

im Hochsommer bis auf den letzten<br />

Platz belegt. Auch Santa Teresa hat<br />

einen Hafen <strong>mit</strong> lebhaftem Betrieb.<br />

Hier fahren die Fähren zur Nach barinsel<br />

Korsika, die so nah ist, dass<br />

man sie am Horizont gut erkennen<br />

kann. Nach etwa 50 Minu ten Überfahrt<br />

landet man im Hafen des<br />

über aus reizvollen korsischen Küstenortes<br />

Bonifacio.


42 Ausflugsziele für Familien<br />

Ausflugsziele im Norden<br />

San Pantaleo<br />

Zwischen hochgetürmten Granitbergen<br />

besonders schön gelegener<br />

und zurückhaltend im Costa­Smeral<br />

da­ Stil gestylter Ort. Einladende<br />

Piazza <strong>mit</strong> Bar, in der Umgebung einige<br />

Kunsthandwerkerläden. Etwa<br />

1,5 Kilometer außerhalb des Ortes<br />

in Richtung Küste findet man an<br />

der kleinen Kirche Santa Chiara<br />

schöne Picknickplätze.<br />

13 Capo d‘Orso<br />

Ein felsiger Weg führt vom Parkplatz<br />

bei GPS N 41°10‘20“, E<br />

9°24‘59“ östlich von Palau hinauf<br />

zu einem riesigen Taffoni­Stein,<br />

der, von unten betrachtet, die Form<br />

eines großen Bären hat. Der Blick<br />

reicht weit über das blaue Meer, die<br />

zerklüftete Küste und das Inselarchipel<br />

La Maddalena.<br />

Geöffnet von April bis Ende<br />

Okto ber täglich von 9 Uhr bis<br />

zum Sonnen untergang. Parkplatz<br />

€ 3 pro Stun de, Eintritt<br />

€ 3, Kinder bis elf Jahre gratis.<br />

14 Fortezza Monte Altura<br />

Die lange Treppenrampe der Fortezza<br />

erinnert auf den ersten Blick<br />

an einen Maya­Tempel. Die Anlage<br />

ist jedoch deutlich jünger. Erbaut<br />

zwischen 1889 und 1891 war die<br />

Fes tung auf dem Berg bis zum<br />

zweiten Weltkrieg besetzt. Sie ist<br />

so in den Fels versenkt, dass vom<br />

Meer aus nichts zu entdecken ist.<br />

Der Blick von der obersten Ebene<br />

des Forts reicht bis hinüber nach<br />

Korsika. Auch die Reichweite der<br />

hier positionierten Kanonen bedrohte<br />

ursprünglich die Nach barinsel.<br />

Vom Monte Altore wurde aber<br />

niemals geschossen.<br />

Heute betreuen die ehemaligen<br />

Kontrahenten Frankreich und Italien<br />

gemeinsam das 2012 gegründete<br />

Schutzgebiet »Parc Marin international<br />

des Bouches de Bonifacio«<br />

zwischen Sardinien und Korsika. La<br />

Maddalena, Caprera und Santo Stefano<br />

liegen dicht vor Palau und<br />

sind von der Festung gut zu sehen.<br />

Die Anlage kann <strong>mit</strong> Führung besichtigt<br />

werden. Es geht durch die<br />

ehemaligen Schlaf räume der Soldten,<br />

die Büros, die spärlichen Reste


DER NORDEN<br />

43<br />

einfacher Sanitäranlagen, das Munitions<br />

depot und hinauf zum Ausguck.<br />

Die Kasse befindet sich rechts der<br />

Straße am Park platz bei GPS N<br />

41°11‘2“, E 9°21‘50“.<br />

Führungen (auch Englisch) um 10.15,<br />

11.15 und 12.15 sowie am Nach<strong>mit</strong>tag<br />

um 15.15, 16.15, 17.15 Uhr.<br />

Im Juli und August am Nach<strong>mit</strong>tag<br />

erst um 17.15, 18.15 und 19.15 Uhr.<br />

Eintritt € 3 pro Person, Jugend € 2,<br />

Kinder bis elf Jahre gratis.<br />

Geöffnet von 1. April bis 31. August.<br />

15 Tomba di Coddu Vecchio<br />

Westlich von Arzachena liegen<br />

mehrere Ausgrabungsstätten. Für<br />

archeologische Laien am interessantesten<br />

dürfte die Tomba di<br />

Coddu Vecchio sein. [› Tour 4]<br />

16 Die Olivastros Millenaries<br />

Fährt man dann von Luras auf der<br />

SS 427 in Richtung Osten, zweigt<br />

links eine Straße zum Stausee Lago<br />

di Liscia ab. Sie führt uns zu einem<br />

besonderen Natur denkmal: Kurz vor<br />

dem Ende der Stichstraße geht es<br />

hinauf zum Kirchlein San Michele<br />

und von dort auf aus ge schildertem<br />

Pfad zu den Oli vastros Millenaries,<br />

dreien der ältesten Olivenbäume<br />

der Insel. Der Stamm des größten<br />

Baums hat einen Umfang von zwölf<br />

Metern. Ihr Alter kann man nur<br />

schätzen: Mindestens 2000 Jahre<br />

sagen Fach leute – es könnten auch<br />

3000 bis 4000 Jahre sein.<br />

17 Tempio Pausania und die<br />

Piano dei Grandi Sassi<br />

Die Region um Tempio Pausania ist<br />

das Zentrum der sardischen Korkproduktion.<br />

Die Stadt lockt <strong>mit</strong> einer<br />

wunderschönen Umgebung und<br />

einer verwinkelten, sehr reizvollen<br />

Altstadt. Dank seiner Lage auf<br />

600 Metern <strong>mit</strong> besonders guter<br />

Luft und mehreren Mineral quellen<br />

gilt Tempio als Kurort.<br />

Die große Treppe der Festung Monte Altura<br />

18 Nuraghe Majori<br />

Nördlich von Tempio steht ein kleiner,<br />

aber gut erhaltener Nuraghe <strong>mit</strong> einer<br />

besonderen Attraktion: Unter<br />

der Decke lebt eine Fleder mau s ­<br />

familie. Auch das Ristorante am<br />

Eingang ist sehr empfehlenswert.<br />

Geöffnet: April bis Oktober täglich<br />

9.30 – 19 Uhr, Eintritt € 3 <strong>mit</strong> Führung<br />

€ 3,50.<br />

www.gallurarcheologica.com<br />

Aggius<br />

Niedrige graue Steinhäuser fügen<br />

sich unauffällig in die Umgebung:<br />

Die Ebene der großen Steine –<br />

Piano dei Grandi Sassi – nennen die<br />

Sarden das Gebiet, und so sieht es<br />

auch aus. Valle de la Luna (Mondtal)<br />

ist eine weiterer Name dafür – aber<br />

davon gibt ja mehrere auf der<br />

Insel. Trotzdem beeindrucken die<br />

grauen zerklüfteten Steinberge immer<br />

wieder. Auf der strada panoramica<br />

bei Aggius fährt man <strong>mit</strong>ten<br />

hindurch. Einen netten Pick nickstopp<br />

kann man an den idyllischen,<br />

künstlich angelegten Teichen kurz<br />

vor der Ortseinfahrt machen. Die<br />

Parkplätze an der strada panoramica<br />

sind nicht zu übersehen.<br />

19 Museo Etnografico<br />

Wer sich für sardische Trachten,<br />

Webarbeiten und Haushaltsgegenstände<br />

interessiert, kann das völkerkundliche<br />

Museum in Aggius in<br />

der Via Monti di Lizziu anschauen.


44 Ausflugsziele für Familien<br />

Öffnungszeiten Museo dell‘Intreccio:<br />

Mai bis September täglich 9 bis 13<br />

Uhr und 14.30 bis 20.30 Uhr, im<br />

August bis 24 Uhr, im April wird um<br />

19.30 Uhr und im Winterhalbjahr um<br />

17 Uhr geschlossen, Eintritt ca. € 2.<br />

Castelsardo<br />

Auf einem Felsen erbaut und an<br />

drei Seiten von Wasser umgeben ist<br />

der Ort Castelsardo von allen Seiten<br />

sichtbar. Oben auf dem Berg thront<br />

ein genuesisches Kastell, das man<br />

besichtigen kann. Verwinkelte enge<br />

Gassen <strong>mit</strong> Treppen und Tor bögen<br />

führen durch die Altstadt hinauf.<br />

Kunstvoll aus Riedgras und Fasern<br />

der Zwergpalme geflochtene Körbe<br />

und Schalen sind ein bekanntes<br />

Produkt aus Castelsardo. Im Sommer<br />

sitzen die Frauen des Ortes vor<br />

ihren Häusern und flechten. Im unteren<br />

Ortsteil dominieren Hotels<br />

und der große Jacht hafen das<br />

Stadtbild. Der nächste Strand ist<br />

allerdings ein Stück entfernt.<br />

20 Museo dell’Intreccio<br />

Flechtwerk aller Art vom kleinen<br />

Korb über Fischreusen und landwirtschaftliche<br />

Geräte bis zum traditionellen<br />

Schilfboot vom Stagno<br />

di Cabras kann man im Kunsthandwerksmuseum<br />

in der Festung bestaunen.<br />

Mit über 100.000 Einwohnern ist<br />

Sassari die zweitgrößte Stadt Sardiniens.<br />

Macht man sich die Mühe,<br />

durch das Straßengewirr zwischen<br />

unansehnlichen Vorstadt häusern in<br />

die Stadt<strong>mit</strong>te vorzudringen, erwartet<br />

einen das historische Zentrum<br />

<strong>mit</strong> schmalen Gas sen und bröckelnden<br />

Fassaden. Ein weiterer Grund,<br />

sich ins Groß stadtgewimmel zu<br />

stürzen, könnte ein Besuch der umfangreichen<br />

Samm lung des Museo<br />

Giovanni Antonio Sanna <strong>mit</strong> archäologischer<br />

und ethnografischer<br />

Abteilung sein.<br />

21 Museo Giovanni Antonio Sanna<br />

Funde aus der Steinzeit, aus den<br />

»Domus de Janas« der Megalithzeit<br />

und ein eigener Saal über die<br />

Nuraghenkultur locken die Besucher.<br />

Hier sind auch einige der berühmten<br />

nuraghischen Bronzefiguren zu<br />

sehen. Funde aus römischer und<br />

punischer Zeit ergänzen das Bild<br />

und machen die Entwicklung der<br />

Men schen und sardische Geschichte<br />

noch ein bisschen greifbarer.<br />

Sardische Trachten, Schmuck und<br />

Einrich tungs gegenstände neuerer<br />

Zeit findet man in der ethnografischen<br />

Abteilung.<br />

Öffnungszeiten: Di bis Sa 9 – 20 Uhr,<br />

So 9 – 14 Uhr, Eintritt € 3, Kinder bis<br />

18 Jahre kostenlos.<br />

www.museosannasassari.beniculturali.it<br />

Die Häuser von Castelsardo kleben malerisch am Berg, gekrönt<br />

von der alten genuesischen Festung Fortezza dei Doria


DER NORDEN<br />

45<br />

22 Der Monte d’Accodi<br />

Viele der Fundstücke aus der<br />

Steinzeit, die heute in Sassari im<br />

Museum zu bewundern sind, hat<br />

man am Monte Accodi gefunden.<br />

Der Altarberg ist in der Form einer<br />

oben abgeflachten Pyramide angelegt<br />

– hinauf führt eine Rampe. So<br />

ähnliche Pyramiden kennt man<br />

sonst aus Ägypten oder von den<br />

Inkas. Der Altarberg ist noch älter<br />

als die Nuraghen: Er stammt aus<br />

der sogenannten Ozieri-Kultur und<br />

wurde vor etwa 5000 Jahren gebaut.<br />

Forscher gehen davon aus,<br />

dass es sich um ein damals viel besuchtes<br />

Heiligtum handelt.<br />

23 Der Nationalpark<br />

Maddalena-Archipel<br />

Die sieben Hauptinseln und 53<br />

Mini-Eilande sind die Reste der vor<br />

langer Zeit im Wasser versunkenen<br />

Landverbindung zwischen Korsika<br />

und Sardinien. Nur La Maddalena,<br />

die größte von ihnen, ist ganzjährig<br />

bewohnt. Fast alle 12.000<br />

Einwohner leben im charmanten<br />

Hauptort La Maddalena. Vor allem<br />

das quirlige Viertel um den stimmungsvollen<br />

Fischerhafen lohnt einen<br />

Besuch. Schmale Gassen <strong>mit</strong><br />

Granitbelag und vielen Treppen<br />

führen zwischen liebevoll renovierten<br />

Palazzi hindurch. Rund um<br />

die Insel führt eine Panoramastraße<br />

vorbei an kleinen Buchten und zwei<br />

Campingplätzen.<br />

Caprera erreicht man von La Maddalena<br />

über eine Landbrücke. Besonderer<br />

Anziehungspunkt ist hier die<br />

ursprüngliche Natur <strong>mit</strong> Granit bergen,<br />

zu deren Füßen sich saftig<br />

grüne Pinienwälder ausbreiten. Noch<br />

beliebter ist der ehemalige Altersruhesitz<br />

des italienischen Volks helden<br />

Giuseppe Garibaldi, der heute<br />

das meistbesuchte Museum Sardiniens<br />

ist. Zu den kleineren Inseln<br />

fahren keine Fähren, man erreicht<br />

sie nur im Rahmen einer Tagestour<br />

<strong>mit</strong> einem der Ausflugs boote.<br />

[› Tour 1+2]<br />

Ausflüge auf dem Wasser<br />

24 Im Maddalena-Archipel<br />

Tagesfahrten im Naturschutzgebiet<br />

zwischen Sardinien und Korsika<br />

kann man am Hafen von Palau und<br />

Santa Teresa buchen. Mit Mittagessen<br />

und Badestopp kostet so ein<br />

Ausflug etwa € 40 – 50 pro Person.<br />

Bizarr geformte Felsen, blaues Meer<br />

und versteckte Buch ten <strong>mit</strong> kleinen<br />

Sandstränden machen den Reiz dieser<br />

Fahrten aus. Meist ist ein Badestopp<br />

oder eine Pause auf La Maddalena<br />

eingeplant, wo Sie dann die<br />

schöne Altstadt besuchen und die<br />

Kinder <strong>mit</strong> einem Eis bei Laune halten<br />

können. Die Touren werden von<br />

vielen kleinen Anbietern gefahren,<br />

die meist nur ein einziges Boot im<br />

Einsatz haben. Consorzio Bocche<br />

ist <strong>mit</strong> drei Booten unterwegs.<br />

www.consorziobocche.com<br />

Mit persönlicher Betreuung fahren<br />

Sie auf den kleineren Booten der<br />

Dea del Mare, die im Hafen von<br />

Palau liegen. www.deadelmare.com


48 Tour 1: Von Bucht zu Bucht<br />

100 m<br />

5 km<br />

2 h<br />

ab 6<br />

Tour 1:<br />

Von Bucht zu Bucht<br />

Eine Badewanderung im Norden von Caprera<br />

Die meisten der schönen kleinen Strände der Insel Caprera sind nur<br />

<strong>mit</strong> einem Fußmarsch zu erreichen. Auf unserer kleinen Runde kommen<br />

wir zu drei ganz unterschiedlichen Buchten. Der Weg dorthin<br />

führt auf schmalen Pfaden durch die wilde Steinlandschaft im<br />

stilleren Norden der Insel. Diese Runde lässt sich gut <strong>mit</strong> [› Tour 2]<br />

kombinieren und wird dann zu einem spannenden Tagesausflug.<br />

Wanderung: Vom Parkplatz folgen wir wenige Schritte der am<br />

Straßenende links abzweigenden Piste zum Monumento Garibaldi<br />

und wählen dann in den rechts abbiegenden Weg <strong>mit</strong> der Nummer<br />

14. Anfangs führt er noch etwas uneben über Steinplatten, später<br />

ist er meist flach und gut zu gehen. Durch einen hübschen<br />

Steineichenwald und hoch gewachsene Macchia, die nur zur Mit­<br />

TOUREN-STECKBRIEF<br />

Anfahrt: Von La Maddalena über den<br />

Damm nach Caprera und der Insel geradeaus<br />

weiter in Richtung Museum Garibaldi<br />

fahren. An der nächsten Kreuzung<br />

nicht links zum Museum, sondern rechts<br />

und etwa 50 Meter weiter wieder links<br />

in die schmale Straße zum Monumento<br />

Garibaldi abbiegen und bis zum Parkplatz<br />

bei GPS N 41°13‘48“, E 9°28‘24‘‘<br />

am Ende der asphaltierten Straße fahren.<br />

Anspruch und Charakter: Einfache<br />

Wanderung meist auf schmalen, aber<br />

gut angelegten Pfaden, nur kurzzeitig<br />

steinig. Steiler Abstieg vor allem vor der<br />

Cala Cruscitta und auch am Zugang zu<br />

den beiden Sandbuchten. Zugang zur<br />

letzten Bucht auf leicht zugewachsenem<br />

Weg und durch einen Bach. Nur wenig<br />

Schatten.<br />

Ausrüstung: Feste Schuhe <strong>mit</strong> rutschfestem<br />

Profil, Sonnenhut, Badesachen,<br />

ausreichend Wasser!<br />

Highlights: Drei unterschiedliche Traumbuchten,<br />

wilde stille Steinlandschaft<br />

Einkehr: Auf der Wanderung keine, Bar<br />

an der Zufahrtsstraße.<br />

In der Nähe: Altstadt La Maddalena


DER NORDEN<br />

49<br />

tagszeit keinen Schatten bietet, geht es in Richtung Küste. Dann<br />

verzweigt sich der Weg, und wir laufen hier zuerst rechts in Richtung<br />

Cala Crucitta. Der Weg wird hier etwas unbequem und steinig<br />

und führt uns auf einen Hügel hoch über dem Meer. Unten ist<br />

die erste Badebucht zu sehen. Sie ist das richtige Ziel für alle,<br />

die wilde einsame Strände lieben. Die Bucht ist sehr geschützt<br />

und fast geschlossen, es gibt nur einen schmalen Zugang zum<br />

Wasser. Bei unserem Besuch wuchs das Seegras fast bis auf den<br />

Strand.<br />

An der Küste entlang geht es dann weiter<br />

und wieder hinauf auf den nächsten Hügel.<br />

Hier schaut man hinunter in die bildschöne,<br />

beinahe runde Bucht Cala Napolitana<br />

<strong>mit</strong> zwei kleinen feinen weißen<br />

Sandbuchten. Ein gut begehbarer Pfad<br />

führt hinunter und meist liegen auch einige<br />

Jachten in der Bucht. Jedenfalls ist<br />

die Cala Napoletana der am besten besuchte<br />

Strand unserer Runde.<br />

Vom Abzweig zur Cala Napoletana wandern<br />

wir immer auf der Höhe auf einem<br />

bequemen schmalen Pfad <strong>mit</strong> weitem<br />

Ausblick weiter. Vor uns fällt eine Reihe<br />

hoher Kiefern auf. Kurz darauf zweigt<br />

rechts ein Pfad zur kleinen Sandbucht Cala Caprarese ab. Es<br />

geht etwa zehn Minuten auf steinigem Weg hinunter, dann stehen<br />

wir zuerst einmal an einem Bach, der in der Bucht ins Meer<br />

mündet. Der Weg an seinem Ufer ist gut zugewachsen und ziemlich<br />

stachelig. Um den Strand zu erreichen, muss man das flache<br />

Wasser durchqueren. Kurz: Der Weg zum Meer ist etwas beschwerlich.<br />

Deshalb ist es hier meist nicht so voll wie an der letzten<br />

Bucht. Der Sandstreifen ist schmal und nicht sehr breit, und das<br />

Wasser bleibt in der tief eingeschnittenen Bucht sehr flach.


50<br />

Tour 1: Von Bucht zu Bucht<br />

Tour 1:<br />

Forte<br />

Arbuticci<br />

100<br />

0<br />

Cala Napoletana<br />

Cala Crucitta Cala Caprarese<br />

Forte<br />

Arbuticci<br />

0.45 1.00 1.20 2.00<br />

Start 1 2<br />

3 4 5 km<br />

Rund um die Nordspitze der Insel Caprera<br />

9 km, 180 m, 3 h 30 min<br />

Tour 1 und 2 kann man prima zu einer<br />

Runde verbinden. Dazu folgen wir Tour 1<br />

bis zum Forte Candeo und biegen auf dem<br />

Rückweg rechts in den schmalen Weg zur<br />

Cala Napoletana ab. In stetem Auf und Ab<br />

führt er durch eine raue Felslandschaft. Ab<br />

und zu blickt man weit über das tiefblau<br />

schillernde Meer. Hier geht kaum jemand,<br />

und wir sind oft ganz alleine unterwegs.<br />

Vom letzten Hügel der Verbindungsstrecke<br />

schauen wir hinunter auf die Cala Crucitta<br />

und steigen steil zum Wasser hinunter. Ab<br />

hier folgen wir dann der Wegbeschreibung<br />

von Tour 2 zu den Buchten Cala Napoletana<br />

und Cala Caprarese und zurück zum Forte<br />

Arbuticci, an dem unser Auto wartet.<br />

Selbst Kinder können fast<br />

über all stehen. Rechts und<br />

links zwischen den Steinen<br />

verbergen sich weitere winzige<br />

Sandflecken und auf der rechten<br />

Seite auch zwei größere<br />

Buchten. Wenn man bereit ist,<br />

den Rucksack über dem Kopf zu<br />

tragen, wären diese durch das<br />

Wasser gut erreichbar ...<br />

Auch von der Cala Caprarese<br />

geht es erst zurück zum Hauptweg. Hier biegen wir rechts ab und<br />

erreichen kurz darauf die bekannte Kreuzung. Dann geht es noch<br />

einmal rechts ab, und wir spazieren zurück zum Forte Arbuticci<br />

und zum Parkplatz.<br />

Tour 2:<br />

1000 m<br />

Forte<br />

Arbuticci<br />

100<br />

Sentiero storico<br />

Fortificatione<br />

Forte<br />

Arbuticci<br />

Napoletana<br />

14<br />

13<br />

Crucitta<br />

0<br />

0.30 0.50 1.30<br />

Start 1 2<br />

3,5 km<br />

15<br />

Caprarese<br />

12<br />

Batteria di<br />

Candeo<br />

Tour 1<br />

11<br />

Fortificatione<br />

di Arbuticci<br />

Tour 2<br />

s 160<br />

Bocco<br />

di Vela


DER NORDEN<br />

51<br />

Tour 2:<br />

Die unsichtbare Festung<br />

Wanderung zur Fortificatione de Candeo<br />

Gemauert aus den Steinen der umliegenden Felsen und fast perfekt<br />

deren Form angepasst, wirkt das Fort Candeo, als sei es direkt aus<br />

dem Bauch des Berges gewachsen. Betrachtet man die Türme der<br />

Festung genauer, scheint hier ein fantasiebegabter Künstler am<br />

Werk gewesen zu sein. In der felsigen Landschaft versteckt sich eine<br />

Mischung aus Fantasyburg und Verteidigungsanlage. Alle Räume<br />

sind frei zugänglich – wenn man die Eingänge zwischen den Felsen<br />

findet – und man kann auch bis hinauf in den Ausguck steigen. Der<br />

Blick ist grandios und reicht weit über das Meer.<br />

140 m<br />

3,5 km<br />

1 h 30<br />

ab 8<br />

TOUREN-STECKBRIEF<br />

Anfahrt: Von La Maddalena über den<br />

Damm nach Caprera und der Insel geradeaus<br />

weiter in Richtung Museum Garibaldi<br />

fahren. An der nächsten Kreuzung<br />

nicht links zum Museum, sondern rechts<br />

und etwa 50 Meter weiter wieder links<br />

in die schmale Straße zum Monumento<br />

Garibaldi abbiegen und bis zum Parkplatz<br />

bei GPS N 41°13‘48“, E 9°28‘24‘‘<br />

am Ende der asphaltierten Straße fahren.<br />

Anspruch und Charakter: Breiter, aber<br />

unbequemer Geröllpfad bis kurz vor der<br />

Festung. Der Rundweg Sentiero Storico<br />

verläuft auf einem schmalen Pfad, die<br />

Zugänge zu den Gebäuden führen weitgehend<br />

weglos über Felsen und Steintreppen.<br />

Vorsicht: Auf den Plattformen beider<br />

Türme gibt es einen ungesicherten<br />

Schacht in das Innere des Gebäudes.<br />

Absturzgefahr für jüngere Kinder!<br />

Ausrüstung: Feste Schuhe <strong>mit</strong> rutschfestem<br />

Profil, Sonnenhut, Badesachen,<br />

ausreichend Wasser!<br />

Highlights: Die Festung auf eigene<br />

Faust erforschen und dabei in den<br />

Felsen herumklettern.<br />

Einkehr: Keine, Bar an der Zufahrtsstraße<br />

zum Parkplatz.<br />

In der Nähe: Altstadt la Maddalena


60 Tour 5: Weißer Sand und blaues Meer<br />

15 m<br />

5 km<br />

1 h 45<br />

ab 4<br />

Tour 5:<br />

Weißer Sand und blaues Meer<br />

Von der Spiaggia di Rena Majore zur Spiaggia di Matteu<br />

Die langen Sandbuchten südlichen von Santa Teresa di Gallura gehören<br />

zweifellos zu den schönsten Stränden Sardiniens. Ein breiter<br />

Küstenwald trennt sie von der Straße und Hotels sind weit und breit<br />

nicht zu sehen. Außerhalb der Badesaison ist Rena Majore menschenleer<br />

und selbst im Hochsommer verteilen sich die Badegäste<br />

recht gut am langen Strand. Ein abenteuerlicher Pfad führt über<br />

einen Felsriegel zur Nachbarbucht Spiaggia di Matteu und gewährt<br />

dabei noch einmal einen ganz anderen Strandblick.<br />

Wanderung: Vom Parkplatz steigen wir zur westlicheren der beiden<br />

Buchten hinunter und laufen am Strand entlang und steigen<br />

an dessen Ende hinauf zum oberhalb gelegen Pfad. Dieser teilt<br />

sich nach wenigen Metern. Rechts geht es immer direkt über dem<br />

Meer entlang über den vor uns liegenden Hügel. Ein Holzgeländer<br />

sichert rudimentär den Abhang zum Meer. Der Pfad windet sich<br />

TOUREN-STECKBRIEF<br />

Anfahrt: Von Santa Teresa auf der<br />

Küstenstraße SP90 in Richtung Süden<br />

fahren und auf der Höhe des Dorfes<br />

Rena Majore den geschotterten Abzweig<br />

zur Spiaggia Rena Majore wählen. Die<br />

Straße endet an einem Parkplatz (im<br />

Sommer gebührenpflichtig) auf einer<br />

Felsbarriere in der Mitte der Bucht bei<br />

GPS N 41°10‘16.4“, E 9°10‘12.5“.<br />

Anspruch und Charakter: Verbindungsweg<br />

zwischen zwei langen Sandbuchten,<br />

<strong>mit</strong> tollem Weitblick und Wegabschnitten<br />

am Strand.<br />

Highlights: Weiter Küstenblick, wandern<br />

<strong>mit</strong> dem Füßen im Wasser und im<br />

Sommer ein Bad im Meer.<br />

Einkehr: keine<br />

In der Nähe: Nuraghendorf la Prisgiona


DER NORDEN<br />

61<br />

Parkplatz<br />

Cala Pischina Parkplatz<br />

100 Spiaggia di Matteu Spiaggia di Matteu<br />

0<br />

0.25 0.55 1.20 1.45<br />

Start 1 2 3 4 5 km<br />

Spiaggia<br />

Rena<br />

Majore<br />

P<br />

P<br />

Spiaggia<br />

Matteu<br />

Rena<br />

Majore<br />

P<br />

Cala<br />

Pischina<br />

zwischen Felsen und über Steinstufen<br />

an der Steilküste zur benachbarten<br />

Bucht Spiaggia di Matteu.<br />

Am anderen Ende der Bucht läuft man<br />

auf einem ebenen Fahrweg weiter<br />

an der Küste entlang. Es folgen einige<br />

Kiesbuchten unterhalb des Weges.<br />

Kurz bevor der Weg in einem Linksbogen<br />

auf die Straße zuhält, liegen<br />

rechts des Weges die Ruinen einer<br />

Wachstation. Dahinter geht es zu<br />

einer dritten Sandbucht, der Cala Pischina hinunter, die jedoch<br />

recht nahe an der Straße liegt. Hier drehen wir um und laufen<br />

zurück zur Spiaggia di Matteu. Am östlichen Ende der Bucht wählen<br />

wir diesmal den breiteren Weg, der rechts am Hügel vorbeiführt<br />

und erreichen schnell und mühelos die Spiaggia Rena Majore<br />

und unseren Parkplatz.


76 Tour 9: Am Riu Pisciaroni<br />

Tour 9:<br />

Am Riu Pisciaroni<br />

Badebecken im sprudelnden<br />

Bachlauf<br />

Kurz und kräftig geht es bergauf,<br />

dann laufen wir beinahe eben über<br />

dem Bach entlang. Unterwegs sorgen<br />

große Steinblöcke, die den<br />

Weg verlegen, für spannende, aber<br />

unkomplizierte Kletterstellen. Das<br />

Ziel dieser kurzweiligen Wanderung<br />

ist ein gut zugäng liches kleines<br />

Badebecken <strong>mit</strong> klarem, kühlem<br />

Wasser. Beim Abstieg kommt man<br />

an einem weiteren etwas größeren<br />

Becken vorbei, das aber auch von<br />

der Straße leicht zu erreichen ist<br />

und daher häufiger besucht wird.<br />

160 m<br />

3 km<br />

1 h 30<br />

ab 6<br />

Wanderung: Steht das Auto unten an der Straße, laufen wir parallel<br />

zum asphaltierten Fahrweg auf einem Forstweg hinauf zum<br />

Hotel Limbara. Steht man dann oben auf dem Parkplatz, geht es<br />

rechts am Hotel vorbei, und auf Höhe des Eingangs und der Terrasse<br />

weist ein Holzwegweiser rechts hinauf in Richtung Valli c­<br />

ciola. Wir folgen diesem, laufen auf einen Zaun zu und dann links<br />

am Zaun steil hinunter in Richtung Bach. Eine Betonbrücke führt<br />

hier über das Wasser.<br />

Wir überqueren den Bach nicht, sondern wenden uns nach rechts<br />

und folgen dem Pfad, der ab hier rot­weiß markiert ist. Unter<br />

hohen Bäumen geht es direkt am Zaun entlang gut 10 Minuten<br />

steil bergauf. Dann biegt der Weg nach links ab und steigt nur<br />

noch sanft an. Hier beginnt der schönste Teil der Wanderung.<br />

Anfahrt: Von Tempio Pausania die<br />

SS 392 in Richtung Oschiri nehmen.<br />

6,5 km von Tempio entfernt, kurz vor<br />

dem Abzweig nach Vallicciola, steht<br />

links an der Straße eine Marienstatue.<br />

Dahinter in der Pineta hat man einen<br />

Picknickplatz angelegt. Der Ort ist <strong>mit</strong><br />

Location Curadureddu beschildert.<br />

Eine schmale Straße führt hinauf zum<br />

Hotel Monte Limbara. Parken kann<br />

man entweder auf dem Parkplatz vor<br />

TOUREN-STECKBRIEF<br />

dem Hotel bei bei GPS N 40°51‘51“,<br />

E 9°07‘51“ oder unten an der Straße.<br />

Anspruch und Charakter: Kurzer, sehr<br />

spannender Kletterpfad über Stock<br />

und Stein und immer am Bach entlang.<br />

Wanderschuhe sind unbedingt<br />

sinnvoll! Im Hochsommer führt der<br />

Bach nur wenig Wasser. Die Gumpen<br />

sind dann zum Baden mäßig erfreulich.<br />

Highlights: Badebecken, tolle Landschaft,<br />

spannender Felsenweg.


DER NORDEN<br />

77<br />

Tempio<br />

1000m<br />

Location<br />

Curadureddu<br />

Hotel<br />

Limbara<br />

Riu Pisciaroni<br />

SS 392<br />

Curadureddu<br />

750<br />

Hotel<br />

650<br />

550<br />

Curadureddu<br />

Bachgumpe<br />

0.45<br />

Wir laufen weiter bis zu einer gut beschilderten<br />

Wegkreuzung und biegen<br />

links auf den Weg D nach Caldicciossu<br />

und Vallicciola ab. Nach wenigen Schritten<br />

stehen wir an einer einfachen Bach-<br />

1.30<br />

Start<br />

1 2 3<br />

Immer wieder versperren Felspassagen<br />

den deutlichen Weg und wollen überklettert<br />

werden. Der Bach fließt weit<br />

unten und macht sich nur noch durch<br />

leises Gluckern bemerkbar, bis wir nach<br />

weiteren 15 Minuten wieder an seinem<br />

Ufer stehen. Das Wasser ist hier leicht<br />

über die Felsen zu erreichen. Etwas weiter<br />

oben am Bach gibt es noch ein größeres<br />

Becken.


78 Tour 9: Am Riu Pisciaroni<br />

brücke. Rechts neben der Brücke sammelt sich im Frühsommer<br />

das Wasser zu einer durchaus ansehnlichen Gumpe, die von einem<br />

Mini-Wasserfall <strong>mit</strong> frischem Wasser versorgt wird. Hier kann<br />

man plantschen oder auch richtig baden und Pause machen, bevor<br />

es wieder zurück geht. Im Hochsommer ist von der Gumpe<br />

allerdings leider nur noch eine mehr oder weniger große Pfütze<br />

übrig.<br />

Der Rückweg entspricht dem Hinweg, bis wir zu der bereits bekannten<br />

Betonbrücke unterhalb des Hotel Limbara kommen.<br />

Statt links hinaufzusteigen, folgen wir den rot-weißen Markierungen<br />

und klettern den Weg am linken Ufer weiter hinunter, bis<br />

wir auf der linken Seite einen hypermodernen Neubau entdecken.<br />

Hier befindet sich rechts der Zugang zur großen Gumpe,<br />

und links führt eine Holztreppe über ein Natursteinmäuerchen.<br />

Auf einem breiten Waldweg spazieren wir in 10 Minuten zurück zu<br />

einem Picknickplatz und einem kleinen von Schülern angelegten<br />

Lehrgarten, der direkt unterhalb unseres Parkplatzes liegt.


DER NORDEN<br />

79<br />

Tour 10:<br />

Paddeln auf dem<br />

Fiume Coghinas<br />

In sanften Schleifen zum Meer<br />

Einfache Tour auch für Neulinge im<br />

Paddeln auf dem ruhigen letzten<br />

Abschnitt vor der Mündung des Coghinas<br />

ins Meer. Mit dem Auto gelangen<br />

Boote und Paddler zur Einstiegsstelle<br />

und haben dann so viel<br />

Zeit, wie sie möchten, um zurück zur<br />

Verleihstation zu schippern. Auch<br />

kleinere Kinder sind in den Zweierkanus,<br />

die <strong>mit</strong> Doppelpaddeln gefahren<br />

werden, gut und sicher aufgehoben.<br />

Die Paddeltour: Bei New Kayak Sardinia kann man zwischen<br />

drei verschiedenen Startplätzen <strong>mit</strong> Paddelzeiten von drei, fünf<br />

oder sechs Stunden wählen. Hier beschrieben ist die kürzeste<br />

Tour, die für Kinder erst einmal ausreicht. Anmelden sollte man<br />

sich auf jeden Fall am Vortag. Kommt man dann am Morgen, wartet<br />

der fertig beladene Anhänger <strong>mit</strong> den Booten am Treffpunkt.<br />

Dann werden Schwimmwesten und Paddel verteilt und das Tagesgepäck<br />

in wasserdichte Tonnen verpackt. Aufgeregt klettert alles<br />

3­4 h<br />

ab 6<br />

TOUREN-STECKBRIEF<br />

Anfahrt: Der familiär geführte Kanuverleih<br />

New Kayak Sardinia befindet<br />

sich in Valledoria, direkt am Mündungs<br />

becken des Coghinas. Am westlichen<br />

Ortsende von Valledoria führt<br />

eine beschilderte Stichstraße zu einem<br />

Parkplatz direkt am Fluss bei GPS N<br />

40°55‘60“, E 8°48‘48“. Man folgt<br />

dem Weg am Ufer ein kurzes Stück<br />

flussaufwärts und sieht dort dann die<br />

Kanus liegen. Die Verleihstation liegt<br />

auf dem Gelände des Camping La Foce.<br />

Anspruch und Charakter: Schöne<br />

Pad deltour auf ruhigem Fluss. Fast<br />

keine Strömung. Gut geeignet für<br />

Anfänger. Eine weitere längere Tour<br />

<strong>mit</strong> 4 – 6 Stunden Paddelzeit beginnt<br />

bei den heißen Quellen von Casteldoria.<br />

Kinder ab 10 – 12 Jahren könnten<br />

auch ein eigenens Kajak fahren. Es<br />

sind auch Einerkajaks im Verleih.<br />

Verleih bei New Kayak Sardinia: Die<br />

beschriebene Drei­Stunden­Tour kostet<br />

€ 16 pro Person, inkl. Ausrüstung<br />

(Boote, Paddel, Schwimm weste und<br />

wasserdichte Tonnen) und Transfer.<br />

Die Kanus können auch stundenweise<br />

geliehen werden. Man zahlt dann<br />

€ 10 pro Stunde für ein Doppelkajak.<br />

Der Verleih ist ganzjährig geöffnet.<br />

Anmeldung persönlich an der Verleihstation<br />

am Fluss oder telefonisch bei<br />

Vittorio Marras: (0039) 079 582 900<br />

oder (0039) 338 12 58 403.<br />

www.newkayaksardinia.it<br />

Highlights: Paddeln in schöner Flusslandschaft.


96 Tour 12: Die Höhle des Neptun<br />

Tour 12:<br />

Die Höhle des<br />

Neptun<br />

654 Stufen zum Meer<br />

186 m<br />

45 min<br />

ab 6<br />

Neptun ist in der römischen Mythologie<br />

der Gott des Meeres. Der Eingang<br />

der Grotta di Nettuno, die die<br />

berühmteste der vielen Höhlen auf<br />

Sardinien ist, befindet sich knapp<br />

über dem Meeresspiegel – so knapp,<br />

dass es an vielen Tagen für Menschen<br />

ohne Fischschwanz unmöglich<br />

ist, die Höhle zu betreten. Nur wenn<br />

es Neptun zulässt und das Meer ruhig<br />

ist, fahren die Boote zu seiner<br />

Höhle. Fitte junge Wanderer erreichen den Höhleneingang über dem<br />

Meer aber auch noch auf anderem Wege: Die Escala del Cabirol – die<br />

Treppe des Rehbocks – führt vom Capo Caccia durch die Klippe hinunter<br />

zum Wasser. Die 654 Steinstufen sind jedoch ein echter Konditionstest<br />

– nicht nur für die Kinder!<br />

Die Escala del Cabirol: Die Treppe beginnt am Parkplatz. Ist die<br />

See zu unruhig, ist bereits oben am Einstieg das Metalltor verschlossen.<br />

Dann hilft es nur, auf besseres Wetter zu warten. Die<br />

Stufen führen bis zum Eingang der Grotta di Nettuno, wo wir<br />

Eintritt zahlen und an einer Höhlenführung teilnehmen können.<br />

Anfahrt: Die Grotta di Nettuno liegt<br />

an der Spitze des Capo Caccia westlich<br />

von Alghero und öffnet sich in der<br />

Steilküste zum Meer. Man erreicht sie<br />

bei ruhiger See per Ausflugsboot von<br />

Alghero und im Sommer auch von der<br />

Cala Dragunara an der Ostseite des<br />

Capo Caccia. Die Escala del Cabirol<br />

beginnt am Parkplatz bei GPS N<br />

40°33‘49“, E 8°09‘49“ am Ende der<br />

Stichstraße aufs Capo Caccia. Bei unruhiger<br />

See ist nicht nur die Höhle,<br />

sondern auch die spektakulär in den<br />

Fels gebaute Treppe versperrt.<br />

Anspruch und Charakter: Gut gesicherter<br />

Weg, der jedoch eine stabile<br />

Kondition erfordert. Die Grotta di Nettuno<br />

gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten<br />

Sardiniens. Eine gewisse<br />

TOUREN-STECKBRIEF<br />

Toleranz gegenüber Menschenmassen<br />

ist in der Hochsaison notwendig, um<br />

den Besuch dieser sehenswerten Höhle<br />

zu genießen.<br />

Highlights: Besuch der Tropfstein höhle<br />

<strong>mit</strong> unterirdischem See. Treppen weg<br />

durch die Steilwand oder Bootsfahrt<br />

an der malerisch zerklüfteten Küste<br />

um Punta del Giglio und Capo Caccia.<br />

Öffnungszeiten und Eintritt: April<br />

bis Mitte September täglich 9 bis 19<br />

Uhr, danach 10 bis 18 Uhr und ab<br />

November bis Februar von 10 bis 15<br />

Uhr, Besichtigung <strong>mit</strong> Führung in italienischer<br />

Sprache.<br />

Eintritt: € 13, Kinder 3 – 12 Jahre € 7.<br />

In der Nähe: Bademöglichkeit an der<br />

kleinen Sandbucht der Cala Dragunara.


DER NORDWESTEN<br />

97<br />

Mit dem Boot zur<br />

Grotta di Nettuno:<br />

ab 4 Jahre<br />

Aus dem Hafen von Alghero<br />

fah ren die Boote der Linien Navisarda<br />

und Linea Grotto in einer<br />

knappen halben Stunde<br />

zum Eingang der Höhle. In der<br />

Sommersaison kann man auch<br />

an der am Capo Caccia gelegenen<br />

Cala Dragunara ablegen.<br />

Die kleine Sandbucht am Anleger<br />

eignet sich auch recht gut<br />

baden.<br />

Bootsfahrt ab Alghero:<br />

Mit Navisarda stündlich zwischen 9 und<br />

17 Uhr oder <strong>mit</strong> der kleineren Linea<br />

Grotto von April bis Oktober zweimal am<br />

Tag (10.45 und 14.45 Uhr). Dauer der<br />

Fahrt inklusive Besichtigung ca. 2,5 h.<br />

Preise: € 15, Kinder 5 – 10 Jahre € 7 und<br />

Eintritt für die Höhle.<br />

Bootsfahrt ab Cala Dragunara: Mit Navisarda<br />

von Juni bis September, Dauer der<br />

Fahrt inklusive Besichtigung der Höhle<br />

1,5 h, die Boote fahren ebenfalls im<br />

Stun den takt, je nach Nachfrage.<br />

Preise: € 16, Kinder 3 – 12 Jahre € 8 zuzüglich<br />

Eintritt für die Höhle.<br />

www.navisarda.it<br />

Grotta di Nettuno: Der Zugang<br />

der Höhle <strong>mit</strong> dem Bootsanleger<br />

liegt nur einen knappen<br />

Meter über dem Meeresspiegel.<br />

Im Inneren der Grotte öffnen<br />

sich um den 120 Meter langen<br />

Salzsee Lamarmora <strong>mit</strong> herrlich<br />

kla rem Wasser verschiedene<br />

Säle <strong>mit</strong> Tropfsteinen in allen<br />

Größen. Die größten sind zehn bis 15 Meter lang. Einige schimmern<br />

in einem äußerst ungewöhnlichen Blaugrün, das durch den<br />

Bewuchs der Steine <strong>mit</strong> Moosen und Flechten entsteht, und<br />

schaffen so eine besondere unterirdische Zauberwelt.


98 Tour 13: Zur Punta del Giglio<br />

Tour 13:<br />

Zur Punta del Giglio<br />

Durch den Naturpark von Porto Conte<br />

Auf einem schönen Küstenpfad geht es<br />

zum Aussichtspunkt auf der Punta del<br />

Giglio. Hier stürzen die Klippen senkrecht<br />

ins Meer. Kreischend schweben die<br />

Möwen über unseren Köpfen und lassen<br />

sich plötzlich zum Wasser fallen. An der<br />

anderen Seite der Bucht von Porto<br />

Conte ragen die Klippen des Capo Caccia<br />

aus dem Meer. Richtung Osten sieht<br />

man das Häusermeer von Alghero hinter<br />

den grünen Hügeln liegen.<br />

150 m<br />

7 km<br />

2 h 30<br />

ab 6<br />

Wanderung: Die kleine Holzhütte am Eingang zum Naturpark<br />

Porto Conte ist nur im Sommer besetzt. Aber die Karte und die<br />

Informationen über Fauna und Flora, die hier hängen, sind auch so<br />

interessant. Auf dem breiten Forstweg, der hier in den Wald aufsteigt,<br />

beginnen wir die Wanderung. Wir laufen kurz auf die Küste<br />

zu und könnten dann direkt in der Linkskurve auf einem Pfad<br />

zum Meer hinuntersteigen. Da aber der erste Teil des Küstenweges<br />

schwer zu verfolgen ist, laufen wir an diesem Abzweig<br />

vorbei und folgen erst dem markierten Weg, der wenige Meter<br />

weiter rechts zum Meer führt. Nach knapp 10 Minuten sieht man<br />

hier rechts unten deutlich das Wasser und kann über Trampelpfade<br />

hinunterlaufen. Ab hier geht es mühelos auf einem deutlich<br />

sichtbaren Pfad direkt am Meer weiter. Kurz hinter einem<br />

alten Bunker kommen wir an eine kleine Sandbucht. Der Weg<br />

bleibt nur noch ein kurzes Stück am Wasser und steigt dann zwischen<br />

Bäumen gleichmäßig hinauf bis zu einer beschilderten<br />

Wegkreuzung. Links geht es zurück zum Parkplatz. Wir laufen<br />

rechts an einer verlassenen Kaserne vorbei in weiteren 15 Minuten<br />

bis zur Punta del Giglio. Der Weg führt bis vorne zur<br />

Spitze, wo die Mauerreste eines Gebäudes einen schö­


DER NORDWESTEN<br />

99<br />

Porto Conte<br />

1000m<br />

Monte Pedrosu<br />

s 164<br />

Sandbucht<br />

Monte Rudedu<br />

s 173<br />

s 107<br />

Punta del Giglio<br />

Parkplatz<br />

100<br />

Kiesbucht<br />

Punta del Giglio<br />

Kreuzung Kreuzung<br />

Parkplatz<br />

0<br />

0.30 1.05 1.15 1.30 2.30<br />

Start 1 2 3 4 5 6 7 km<br />

nen Aussichtspunkt bilden, von dem man wunderbar<br />

die kreischenden Möwen an den senkrecht<br />

abfallenden Klippen beobachten kann.<br />

Zurück an der Wegkreuzung wählen wir für den<br />

Rückweg den Forstweg, der uns zügig wieder<br />

zum Parkplatz bringt.<br />

Anfahrt: Von der SS127 zwischen Alghero<br />

und dem Capo Caccia der Stichstraße<br />

nach Porto Conte folgen. Die Straße<br />

endet hinter einem großen Hotel und<br />

am spanischen Wachtturm von Porto<br />

Conte. Etwa 150 m vor dem Straßenende<br />

befindet sich neben dem roten Haus<br />

der Cantoniera zwischen den Bäumen<br />

bei GPS N 40°35‘34“, E 8°12‘44“<br />

TOUREN-STECKBRIEF<br />

ein Parkplatz <strong>mit</strong> Picknick tischen. Hier<br />

beginnt der Weg.<br />

Anspruch und Charakter: Wanderung<br />

an einer Felsküste auf einfachen Fußwegen.<br />

Highlights: Einsame Felsbuchten zum<br />

Picknicken, Kletterbäume am Wegrand,<br />

toller Aussichtspunkt <strong>mit</strong> Kletterfelsen<br />

als Ziel der Wanderung.


100 Tour 14: Delfine und ein fliegender Fisch<br />

3­4 h<br />

ab 4<br />

Tour 14:<br />

Delfine und ein fliegender Fisch<br />

Mit den Meeresbiologen auf Forschertour<br />

Die Bucht von Alghero gehört zum Lebensraum mehrerer Delfingruppen,<br />

so dass die Chance, den Tieren zu begegnen, ziemlich gut ist.<br />

Die Meeresbiologen Fabio Ronchetti, Gabriella La Manna und<br />

Francesco Perretti von der Organisation Terra Mare beobachten im<br />

Rahmen eines Forschungsprojektes, das unter anderem von der Universität<br />

Cagliari unterstützt wird, das Verhalten und die Lebensgewohnheiten<br />

der Delfine in der Bucht. Die täglichen Beobachtungsfahrten<br />

sind Teil ihrer Arbeit und sie nehmen dabei Touristen <strong>mit</strong> an<br />

Bord. Unterwegs ver<strong>mit</strong>telt Fabio auf englisch und italienisch sehr<br />

engagiert Wissenswertes über Delfine und über die Art und Weise,<br />

wie die Forscher arbeiten. Bei einem kleinen Schnorchelausflug, der<br />

ebenfalls ein Teil der Fahrt ist, zeigt er außerdem, welche Fische<br />

noch in den Buchten an der Steilküste des Capo Caccia zu Hause<br />

sind.


DER NORDWESTEN<br />

101<br />

TOUREN-STECKBRIEF<br />

Anfahrt: Die Fahrten beginnen im Hafen<br />

von Alghero, wo Sie auch ihr Auto parken<br />

können.<br />

Ausrüstung: Eine Schwimmweste für<br />

die Kids wird gestellt. Handtuch und,<br />

wenn vor handen, Neo pren shorty fürs<br />

Schnorcheln, ansonsten Badekleidung.<br />

Auf dem offenen Boot <strong>mit</strong> Sonnensegel<br />

ist Platz für 12 Personen. Es gibt kein<br />

WC und auch keinen besonderen Platz,<br />

um sich umzuziehen. Es empfiehlt sich<br />

daher die Bade sachen schon vor dem<br />

Start anzuziehen. Für die Fahrt quer<br />

über die Bucht, bei der das Boot ordentlich<br />

Tempo kriegt, am besten auch eine<br />

Jacke einpacken. Wenn man schon bei<br />

der Ankunft in der Bucht friert, ist die<br />

Überwindung zum Schnorcheln groß.<br />

Die Schnorchelaus rüstung wird gestellt.<br />

Hat man eine eigene, passt die aber sicher<br />

besser.<br />

Anmeldung: Die Fahrten finden ganzjährig<br />

statt und kosten €40 für Erwachsene<br />

und €25 für Kinder. Erklärungen<br />

gibt es auf englisch, italienisch oder<br />

französisch. Tel +39 392 1404069 (englisch),<br />

www.progettonaturasardegna.com<br />

Anspruch und Charakter: Flotte Fahrt<br />

auf einem kleinen Boot, das bei Wind<br />

ganz ordentlich schaukelt. Schnorchelausflug<br />

bei dem es direkt vom Boot ins<br />

tiefe Wasser geht. Die Kinder müssen<br />

also sicher schwimmen können.<br />

Highlights: Delfine gucken und schnorcheln<br />

<strong>mit</strong> den Meeresbiologen.<br />

Einkehr: Kleiner Snack auf dem Boot inklusive<br />

Die Fahrt beginnt im Hafen von Alghero und führt meistens zuerst<br />

die Küste hinunter und dann quer durch die Bucht in Richtung<br />

Capo Caccia. Gabriella, Fabio und Francesco fahren diese<br />

Route jeden Tag zweimal, wenn das Wetter es zulässt, und kennen<br />

die Lieblingsplätze der Delfine recht gut. Auf mehr als 80<br />

Prozent ihrer Fahrten werden Delfine gesichtet. Dazu stehen ein<br />

oder zwei Mitglieder der Crew vorne an Deck und scannen <strong>mit</strong><br />

geübtem Blick die Wasseroberfläche – <strong>mit</strong> bloßem Auge oder <strong>mit</strong><br />

einem Fernglas. Haben sie etwas entdeckt, ändert das Boot seinen<br />

Kurs. Um die beobachteten Tiere so wenig wie möglich zu<br />

beeinträchtigen, muss man dann ihr Verhalten richtig interpretieren.<br />

Jagende Delfine sollten zum Beispiel nicht gestört werden,<br />

um den Erfolg des Beutezuges nicht zu gefährden. Eine Familiengruppe,<br />

in der im Sommer Jungtiere geboren wurden, bleibt


138 Spuren der Nuraghenkultur<br />

Feenhäuser und steinerne Türme –<br />

Spuren der Nuraghenkultur<br />

Die Menschen, die sie gebaut<br />

haben, nennen Forscher heute<br />

die Nuragher. Wie diese Menschen<br />

sich selbst nannten,<br />

weiß man nicht. Es gibt keine<br />

überlieferten Schriftstücke, weshalb<br />

man davon ausgeht, dass<br />

man hier zu dieser Zeit keine<br />

Schrift kannte.<br />

Wenn man eine Karte der Insel<br />

Sardinien betrachtet, sieht<br />

man, dass sie übersät ist von<br />

Nura ghen. Manchmal lässt<br />

sich am bezeichneten Platz<br />

nur noch ein überwucherter<br />

Steinhaufen erkennen, andere<br />

Nuraghen sind noch in sehr<br />

gutem Zustand und ragen<br />

massiv und klar sichtbar aus<br />

der Landschaft hervor. Etwa<br />

6500 dieser massigen Türme<br />

gibt es auf Sardinien. Sie bilden<br />

ein gleichmäßiges Netz,<br />

das die ganze Insel überzieht.<br />

Der nächste Turm ist selten<br />

mehr als einen Kilometer entfernt.<br />

Ähnliche Bauwerke, die<br />

in einer solchen Häufung vorkommen,<br />

gibt es nirgendwo<br />

anders im Mittelmeerraum und<br />

auch sonst nirgendwo auf der<br />

Welt.<br />

Die Türme sind alt. Sie stammen<br />

aus der Bronzezeit und<br />

sind alle zwischen 1500 und<br />

500 vor Christus entstanden.<br />

Da es so viele Türme sind, vermuten<br />

die Archäologen, dass<br />

die Bewohner Sardiniens damals<br />

in Clans lebten, die jeweils<br />

ein recht kleines Gebiet<br />

beherrschten. Vor allem die<br />

großen Türme sind eindeutig<br />

auch Wehrbauten, deren Aufgabe<br />

es war, ihre Bewohner zu<br />

schützen. Sie sind sehr aufwändig<br />

konstruiert. Durch eine<br />

mächtige Steinmauer, die nur<br />

aus großen geschichteten Steinen<br />

besteht, kommt man in<br />

einen Innenraum. Die großen<br />

Türme haben einen Durchmesser<br />

von fünf bis sechs Metern.<br />

Rundherum befinden sich Nischen,<br />

in denen Dinge verstaut<br />

werden konnten. Der<br />

Raum schließt sich nach oben<br />

durch immer weiter in den Innenraum<br />

ragende Steine, bis<br />

die Restlücke im Dach <strong>mit</strong><br />

einem einzigen Stein zu füllen<br />

war. Für diese Konstruktion<br />

haben die Nuragher keinerlei<br />

bindende Materialien eingesetzt.<br />

Die Steine halten nur<br />

durch die geschickte Schichtung<br />

und ihr eigenes Gewicht – und<br />

das seit über 3000 Jahren!


DER WESTEN<br />

139<br />

Türöffnung <strong>mit</strong> Architrav<br />

Grundriss der dreieckigen Nuraghenfestung<br />

von Losa. Auch Santu Antine<br />

hat eine Mauer <strong>mit</strong> drei Türmen. Bei<br />

der Anlage von Su Nuraxi sind es vier.<br />

Der Aufbau eines Nuraghen<br />

Die unteren Steinblöcke eines<br />

Nuraghen sind groß und wenig<br />

bearbeitet. Lücken wurden<br />

teilweise <strong>mit</strong> kleineren Steinen<br />

und Lehm gefüllt. Im oberen<br />

Bereich werden die Steinblöcke<br />

kleiner und feiner, so<br />

dass sich das Gewölbe lückenlos<br />

schließt. Türen und Durchlässe<br />

sind oben <strong>mit</strong> einem großen<br />

waagrecht liegenden Stein<br />

abgedeckt, man nennt diesen<br />

auch Architrav. Über dem Architrav<br />

findet sich meist eine<br />

Öffnung, die man als Entlastungs<br />

öffnung bezeichnet. Außer<br />

zur Entlastung des Quersteines<br />

diente sie wohl auch<br />

als Auslass für Rauch, da<strong>mit</strong><br />

dieser nicht nach oben in die<br />

Gänge zog.<br />

Am Anfang baute man nur einfache<br />

Türme, die man heute<br />

Proto nuraghen nennt. Später<br />

entstand um den Hauptturm<br />

herum ein Anbau, Bastion genannt,<br />

<strong>mit</strong> drei oder vier niedrigeren<br />

Eck tür men. Diesen Typ<br />

Nuraghenfestung bezeichnen die<br />

Forscher als Tholosnura ghen.<br />

Der Hauptturm konnte bis zu<br />

drei Stockwerke haben, die<br />

durch eine spiralförmige Treppe<br />

im Innern des Turmes verbunden<br />

waren. In den Wänden<br />

Nuraghe Ardasai (Foresta Montarbu)


140 Spuren der Nuraghenkultur<br />

Der Nuraghe Santu Antine in<br />

seinem heutigen Zustand und<br />

als gezeichnete Rekonstruktion<br />

befinden sich häufig schmale,<br />

nach außen enger werdende<br />

Öffnun gen, die Licht und Luft<br />

in den Treppengang lassen.<br />

Ganz oben kam man auf eine<br />

Plattform, von der aus man<br />

weit in die Umgebung schauen<br />

konnte. Die größten Nuraghen<br />

waren 16 bis 20 Meter hoch.<br />

Bei keiner der Festungen ist<br />

der obere Teil eines Turmes erhalten,<br />

trotzdem weiß man, wie<br />

sie früher aussahen. Man hat<br />

kleine Steinmodelle von Nuraghen<br />

gefunden, die die herausragen<br />

de Brüstung zur Aussichtsterrasse<br />

am oberen Ende zei gen.<br />

Die dazu passen den Steine fand<br />

man teil weise am Boden zu Füßen<br />

der Gebäude.<br />

Eine frühe Hochkultur<br />

Da Nuraghentürme wirklich nur<br />

auf Sardinien zu finden sind,<br />

geht man davon aus, dass sie<br />

eine Entwicklung des hier heimischen<br />

Volkes waren und<br />

nicht von außen eingeführt<br />

wurden. Dazu muss es in der<br />

Bronzezeit eine hoch entwickelte<br />

Kultur auf Sardinien gegeben<br />

haben. Nur so konnten<br />

so viele so aufwändige Bauwerke<br />

entstehen. Weitere Spuren<br />

der Nuraghenkultur finden<br />

wir in den handwerklich erstaunlich<br />

präzise gebauten Brunnenheiligtümern<br />

und den großen<br />

Gemeinschaftsgräbern – Gigan­


DER WESTEN<br />

141<br />

tengräber genannt – die aus<br />

derselben Epoche stam men. Im<br />

archäologischen Museum in<br />

Cagliari kann man außerdem<br />

die nuraghischen Bronzetti anschauen.<br />

Die ausdrucks starken,<br />

äußerst kunstvoll gearbeiteten<br />

Bronze skulp turen wur den bei<br />

Ausgrabun gen in Heiligtümern<br />

und Grabstätten gefunden.<br />

Museo Archeologico nazionale<br />

in der Citadella dei Musei an<br />

der Piazza Arsenale in Cagliari.<br />

Geöffnet April bis Septem ber<br />

Di – So von 9 – 20 Uhr, Oktober bis<br />

März 9 – 19 Uhr, Montag geschlossen,<br />

€ 5, Kinder kostenlos.<br />

museoarcheocagliari.beniculturali.it<br />

Museo Giovanni Marongiu<br />

Das Museum in Cabras ist den<br />

Funden in der Römerstadt Tharros<br />

und den Skulpturen vom<br />

Monte Prama gewidmet.<br />

Geöffnet April bis Oktober täglich<br />

9 – 13 und 16 – 20 Uhr, im Winter<br />

Di bis So 9 – 13 und 15 – 19 Uhr,<br />

Eintritt € 5, Kinder 6 – 17 Jahre<br />

€ 3,50. www.museocabras.it<br />

Museo Giovanni Antonio Sanna<br />

Das archäologische Museum von<br />

Sassari hat eine große Abteilung<br />

über die Nuraghenkultur.<br />

Geöffnet Di bis Sa von 9 – 19 Uhr,<br />

sonntags nur von 9 – 13 Uhr.<br />

Eintritt: € 3, Kinder kostenlos.<br />

Die steinernen Krieger vom Monte Prama<br />

1974 pflügte der Bauer Sisinnio Poddi<br />

am Monte Prama auf der Halbinsel Sinis<br />

sein Feld und fand dabei einen großen<br />

steinernen Kopf. Erste Grabungen brachten<br />

neben einer Reihe von Gräbern aus<br />

nura ghischer Zeit etliche Bruchstücke<br />

riesiger Sandsteinskulpturen zu Tage. Sie<br />

waren zwischen zwei und zweieinhalb<br />

Meter hoch, stellten Krieger dar und in<br />

Physiognomie und künstlerischem Ausdruck<br />

entsprachen sie ganz genau den<br />

nuraghischen Bronzetti! Die Bögen haben<br />

die gleiche Form, sie tragen gehörnte<br />

Helme, und die Augen sind <strong>mit</strong><br />

konzentrischen Kreisen dargestellt, die<br />

die Figuren ein bisschen wie Aliens aussehen<br />

lassen.<br />

Der sensationelle Fund verstaubte über<br />

Jahre im Lager des Museums von Cagliari.<br />

Erst 2007 war die Finanzierung für die<br />

Restaurierung der Figuren sichergestellt,<br />

die ja in vielen Bruchstücken gefunden<br />

wurden. Man geht deshalb davon aus,<br />

dass sie in der Bronzezeit gewaltsam zerstört<br />

wurden. 2009 wurden erstmals 25<br />

Skulpturen und etliche steinerne Nuraghen<br />

modelle ausgestellt. Seit 2014 wird<br />

am Monte Prama erneut gegraben. Die<br />

restaurierten Steinriesen sind heute in<br />

den archäologischen Museen von Cagliari<br />

und Cabras zu sehen.<br />

Gigantengrab Sa Domu D‘Orcu<br />

auf der Giara di Siddi


142 Tour 21: Zum Nuraghen Santa Barbara<br />

Tour 21:<br />

Zum Nuraghen<br />

Santa Barbara<br />

Eine Expedition in die<br />

Vergangenheit<br />

50 m<br />

2 km<br />

40 min<br />

ab 8<br />

Noch einmal ein ganz anderes<br />

Nuraghenerlebnis bietet der Besuch<br />

von Santa Barbara bei Macomer.<br />

Die Fundstätte wird zwar<br />

von einer Kooperative betreut, die den Zugangsweg frei hält, ist<br />

aber (noch) nicht <strong>mit</strong> Informationszentrum und ähnlichem ausgestattet<br />

und daher auch nicht beleuchtet. Tritt man ein, sind die<br />

Gänge stockdunkel und man kann das uralte Bauwerk im Taschenlampenlicht<br />

erkunden. Da hier aber keine Absturzsicherungen vorhanden<br />

sind, ist das ein Abenteuer, an das man unbedingt <strong>mit</strong><br />

Vorsicht herangehen muss. Mit größeren Kindern ist der Besuch von<br />

Santa Barbara dann aber ein ganz besonderes Erlebnis.<br />

Der Weg zum Turm: Von Parkplatz steigt man auf einem von<br />

Steinmäuerchen gesäumten Feldweg etwa 15 Minuten den Berg<br />

hinauf. Am Wegende geht es links zu einem Holztor. Der Nuraghe<br />

war vor einigen Jahren noch leicht verwildert und halb zugewachsen,<br />

inzwischen ist hier gründlich aufgeräumt und das Gras<br />

rund um das Bauwerk gemäht. Den Bereich hinter dem Tor betreten<br />

Sie auf eigene Gefahr. Der Nuraghe selbst ist vom Durchmesser<br />

nicht so mächtig wie Losa oder Santu Antine, verfügt aber<br />

über zwei voll erhaltene Stockwerke und eine Wendeltreppe, die<br />

beide verbindet. Der Eingang befindet sich an der linken Seite<br />

TOUREN­STECKBRIEF<br />

Anfahrt: Die Zufahrt zum Nuraghen ist<br />

nicht schwer zu finden, wenn man<br />

weiß, wo man suchen soll. Er thront<br />

gegenüber von Macomer auf einem<br />

Hügel. Die Zufahrt zum Parkplatz am<br />

Fuße des Hügels ist nur von der<br />

Schnell straße <strong>mit</strong> der neuen Nummer<br />

E25 (SS 131) zu erreichen und das auch<br />

nur, wenn man in Richtung Norden<br />

(von Oristano kommend) unterwegs<br />

ist. Die Abfahrt ist von der Schnellstraße<br />

ausgeschildert, liegt aber direkt<br />

hinter einer Kurve. Dem Kilometerschild<br />

<strong>mit</strong> der 144 folgt eine Parkbucht<br />

und dann die Ausfahrt. Man muss sehr<br />

aufmerksam sein, um sie nicht zu verpassen.<br />

Die Abfahrt führt direkt auf<br />

einen geschotterten Park platz neben<br />

der Schnell straße bei GPS N 40°16‘21“,<br />

E 8°47‘17“. Um auf die Schnellstraße<br />

zurückzukommen, hoppelt man am<br />

Parkplatz vorbei über einen Feldweg<br />

zurück zur asphaltier ten Auffahrt.<br />

Anforderungen und Charakter:<br />

Der Weg zum Turm ist je nach Jahreszeit<br />

gemäht oder leicht zugewachsen.<br />

Der Turm selbst wird von einer Kooperative<br />

betreut, ist aber nicht beleuc<br />

htet. Taschenlampe <strong>mit</strong>nehmen!<br />

Highlights: Mit der Taschenlampe den<br />

dunklen Turm erforschen.


DER WESTEN<br />

143<br />

zwischen den beiden Außentürmen.<br />

Betritt man den Innenraum<br />

ohne Taschenlampe,<br />

ist es stockdunkel. Um in das<br />

zweite Stock werk hinaufzusteigen,<br />

braucht man unbedingt<br />

Taschenlampenlicht. Sehr beeindruckend<br />

ist es, <strong>mit</strong>ten im<br />

Treppengang stehen zu bleiben<br />

und die Taschenlampen wieder<br />

auszuschalten. Das ist fast eine<br />

kleine Mutprobe. Auch hier ist<br />

es vollständig dunkel, nur von<br />

oben sickert ein wenig Licht<br />

herein. Es kommt durch eine hoch liegende Türöffnung, die den<br />

Raum im zweiten Stock erleuchtet.<br />

Der Weg weiter hinauf auf das Dach, auf dem sich ursprünglich<br />

noch ein drittes Stockwerk befand, ist ebenfalls nicht gesichert,<br />

so dass man hier nur <strong>mit</strong> äußerster Vorsicht weitergehen sollte.<br />

Der Blick von oben lässt aber leicht verstehen, warum der<br />

Nuraghe hier gebaut wurde. Man sieht weit in die umliegenden<br />

Täler. Gegenüber auf dem nächsten Hügel steht in Sichtweite der<br />

nächste Turm.


150 Tour 23: Paulis und Wildpferde<br />

Tour 23:<br />

Paulis und Wildpferde<br />

Ein Ausflug zur Giara di Gesturi<br />

eben<br />

6,5 km<br />

2 h 15<br />

Wie ein oben abgeschnittener Berg liegt<br />

die Giara di Gesturi in der hügeligen Landschaft<br />

der Marmilla. Auf der ausgedehnten<br />

Hoch ebene des Tafelberges bilden vom<br />

Wind zerzauste Korkeichen kleine Wälder.<br />

Auf den völlig ebenen Flächen dazwischen<br />

liegen wie große Pfützen die Paulis –<br />

flache Seen, die im Sommer fast komplett<br />

austrocknen. Die Paulis und die umliegenden<br />

kargen Weideflächen gehören zu den<br />

Lieblingsplätzen der kleinen Wildpferde,<br />

die hier oben leben. Unser Weg führt uns direkt zum größten der<br />

Seen, dem Pauli Maiori, wo meist Pferde zu sehen sind. Anschließend<br />

geht es auf schmalen Pfaden durch das Gestrüpp der Hochebene.<br />

Da hier nur wenige Anhaltspunkte der Orientierung helfen,<br />

tun für diesen Teil der Strecke GPS-Daten oder ein Kompass gute<br />

Dienste.<br />

Wanderung: Vom Parkplatz laufen wir den Weg, der rechts neben<br />

der Steinhütte der Ranger in den Kork eichenwald hineinführt.<br />

ab 6


DER WESTEN<br />

151<br />

Das große neue Natur stein gebäude<br />

der Information bleibt<br />

rechts liegen. Nach kurzer Zeit<br />

sehen wir links die ersten<br />

Viehtränken neben dem Weg<br />

und erreichen nach etwa zehn<br />

Minuten das Holztor des kleinen<br />

Giardino della Giara, in<br />

dem typische Giara­ P fl a n z e n<br />

<strong>mit</strong> Infotafeln manche Wissenslücke<br />

schließen. Kurz darauf<br />

verzweigt sich der Weg.<br />

Wir halten uns links und laufen<br />

dann an einem Mäuerchen<br />

<strong>mit</strong> Drahtzaun entlang.<br />

Am Ende des Zaunes führt<br />

nach etwa 20 Minuten Gehzeit<br />

ein kurzer Abzweig zum zerfallenen<br />

Nuraghen Tuturuddu. Hier ist es schön schattig, und im<br />

Sommer findet man um den großen Steinhaufen einen wunderbaren<br />

Rast­ und Picknick­Platz <strong>mit</strong> Sicht ins Tal. Gegenüber dem<br />

Zugang zum Nuraghen befindet sich der erste Ab zweig zu den<br />

Hirtenhütten, zu denen wir später wollen.<br />

Pferde beobachten am Pauli Maiori


152 Tour 23: Paulis und Wildpferde<br />

Anfahrt: In Tuili im Ortzentrum gegenüber<br />

dem Wohnmobilstellplatz dem<br />

Wegweiser »Altopiano della Giara«<br />

links hinauf auf die Hochebene folgen.<br />

Am Ende der Straße steht man unver<strong>mit</strong>telt<br />

auf einem kleinen Park platz<br />

bei GPS N 39°43‘55“, E 8°58‘29“.<br />

Anforderungen und Charakter:<br />

Ebener guter Weg zum Pauli Maiori, im<br />

TOUREN­STECKBRIEF<br />

Frühjahr ist der Boden hier oft sehr<br />

nass. Schmale Pfade um die Pineta.<br />

Die Orientierung ist hier nicht ganz so<br />

einfach. GPS­Navigation oder ein Kompass<br />

tun hier gute Dienste.<br />

Highlights: Frei lebende Pferde, Ziegen<br />

und Kühe beobachten. Fern glas<br />

nicht vergessen!<br />

In der Nähe: Nuraghe Su Nuraxi<br />

Zurück auf dem Weg geht es immer geradeaus weiter, vorbei am<br />

zweiten Abzweig zur Pinnetta und nach insgesamt etwa 30 Minuten<br />

stößt man direkt auf einen runden Steinpferch. Rechts<br />

geht es in etwa 10 Minuten zum Pauli Maiori, links erreicht man<br />

in der gleichen Zeit den kleineren Pauli Piccia. In diesem ganzen<br />

Gebiet halten sich die Pferde gerne auf. Im Sommer ist die halb<br />

ausgetrocknete Fläche des Pauli Maiori ein beliebter Weideplatz.<br />

Nur wenn es im Frühjahr noch sehr nass ist, ziehen die Pferdchen<br />

Eingang<br />

Tuili<br />

600<br />

Steinpferch<br />

Tutturuddu<br />

Mitza Salamesi<br />

Pauli<br />

Maiori<br />

Pinnetta<br />

Giardino Botanico<br />

Eingang<br />

Tuili<br />

500<br />

0.20<br />

0.45 1.20<br />

2.15 h<br />

Start 1 2 3 4 5 6,5 km<br />

Pauli<br />

Maiori<br />

Quelle Mitza Salamesi<br />

Pauli Piccia<br />

Steinpferch<br />

Pinnetta<br />

Monte s<br />

Zepparedda<br />

Nuraghe Tutturuddu<br />

Giardino<br />

1000 m<br />

Santa Luisa


DER WESTEN<br />

155<br />

Metallpfosten erkennen, der aussieht wie ein leerer Strommast.<br />

Er steht ganz in der Nähe des Parkplatzes und ist auch eine gute<br />

Orientierungshilfe. Unser Weg führt in Richtung Nordosten.<br />

Auch an der nächsten deutlichen Gabelung halten wir uns rechts.<br />

An der dritten Gabelung (etwa 10 Minuten weiter) nehmen wir<br />

den linken Weg, der einen Punkt links des Monte Zepparedda<br />

ansteuert und kurz darauf deutlich breiter wird.<br />

Nochmal 600 bis 700 Meter weiter kommen wir an eine Steinmauer<br />

<strong>mit</strong> Tor. Wir biegen vor der Mauer rechts nach Süden ab,<br />

laufen an einem Steinpfosten <strong>mit</strong> defektem Wasserhahn vorbei<br />

und folgen dem breiten Jeepweg bis zur nächsten Kreuzung,<br />

an der wir geradeaus weiter auf den entfernten Orientierungspfosten<br />

zusteuern. Der Weg wird breiter und ist teilweise <strong>mit</strong><br />

Steinen gepflastert. Er führt<br />

ein gutes Stück über eine offene<br />

Ebene, um dann kurz nach<br />

den ersten Bäumen wieder auf<br />

die Kreuzung hinter dem Giardino<br />

Botanico zu stoßen. Links<br />

geht es dann auf vertrautem<br />

Weg zurück zum Parkplatz.


170<br />

Tour 24: Die Küste am Capo Pecora<br />

50 m<br />

Tour 24:<br />

Die Küste am Capo Pecora<br />

Steinfiguren in stiller Landschaft<br />

5 km<br />

2 h 15<br />

ab 6<br />

Der Pfad, der vom Capo Pecora an der Küste in Richtung Costa Verde<br />

führt, verspricht besonders viel Spielvergnügen. Unser Ziel ist eine<br />

Hoch ebene, auf der eine Sammlung skurriler Steingestalten Wache<br />

steht. Auf dem Weg dahin kommen wir durch eine Bucht voller rund<br />

geschliffener Kiesel, die unsere Kinder zu ihrem ganz persönlichen<br />

Lieblingsspielplatz erkoren haben...<br />

Die Wanderung: Vom Ende der Straße führt ein Fahrweg den<br />

Hügel hinauf. Wir folgen ihm, zweigen dann aber an der ersten<br />

Landzunge auf einen der Pfade in Küstennähe ab. An der Spitze<br />

der Landzunge kann man weit über dem Wasser auf den Felsen<br />

sitzen. Mit kleineren Kindern ist hier allerdings Vorsicht geboten:<br />

Das ist die einzige Stelle, an der Absturzgefahr besteht!<br />

Zurück auf dem breiten Weg erreichen wir nach wenigen Minuten<br />

eine zweite Landzunge. Sie ist nicht ganz so schroff und lässt<br />

sich auf einem Pfad umrunden. Der Weg zwischen Macchia und<br />

Steinen hindurch bietet immer wieder schöne Ausblicke. Von der<br />

Nordseite schaut man hinunter in die Bucht <strong>mit</strong> den kugeligen<br />

Steinen. Rund geschliffene Kiesel in allen Größen bilden den<br />

»Strand« und <strong>mit</strong>tendrin steht – halb in der meist tosenden<br />

TOUREN­STECKBRIEF<br />

Anfahrt: Vor Buggerru führt eine Stichstraße<br />

hinaus zum Capo Pecora. Sie<br />

endet auf einer zerklüfteten Land zunge.<br />

Die Straße endet an einer asphaltieren<br />

Fläche, an der man auch parken kann<br />

bei GPS N 39°27‘24“, E 8°23‘01“.<br />

Anforderungen und Charakter:<br />

Schöner Küstenpfad durch Macchia<br />

und Felsen <strong>mit</strong> weitem Meerblick. Vorsicht<br />

an den Stichwegen zu Plätzen in<br />

die Klippen. Die Kleinsten hier an die<br />

Hand nehmen! Kein Schatten.<br />

Highlights: Kletterfelsen, toller Meerblick<br />

und das Felsenschiff in der Bucht<br />

<strong>mit</strong> den runden Steinen.<br />

Einkehr: Panini, Eis und Co. am<br />

Imbisswagen am Parkplatz (wenn der<br />

Wagen da ist).


DER SÜDWESTEN<br />

171<br />

Capo<br />

Pecora<br />

50<br />

Start<br />

Kieselbucht<br />

Wendepunkt<br />

0.30 1.15 1.35<br />

Capo<br />

Pecora<br />

Kieselbucht<br />

2.15<br />

1 2 3 4 5<br />

Perfekt geschliffene<br />

Kiesel in allen Größen<br />

bilden den Strand<br />

nördlich des Capo Pecora<br />

Spiaggia Scivu<br />

s 102<br />

1000 m<br />

s 309<br />

Wo der Weg die Küste verlässt,<br />

schlängeln sich sandige Pfade<br />

durch die Macchia.<br />

Kieselbucht<br />

Capo Pecora


198 Tour 31: Vom Hafenviertel zum Castello<br />

Tour 31:<br />

Vom Hafenviertel<br />

zum Castello<br />

Eine Runde durch die Altstadt<br />

von Cagliari<br />

100 m<br />

4,5 km<br />

2 h<br />

ab 8<br />

Cagliari ist Sardiniens Haupt stadt. Mit<br />

gut 400.000 Menschen lebt in und<br />

rund um die Stadt ein Viertel der Inselbevölkerung.<br />

Interessant für Besucher<br />

sind vor allem das Hafen viertel, die Via<br />

Roma <strong>mit</strong> ihren his torischen Patrizier -<br />

häusern und das dahinter aufragende<br />

<strong>mit</strong>telalterliche Castello viertel. Hier befindet<br />

sich auch das archäologische Museum, in dem viele Funde<br />

aus der Nuraghenzeit ausgestellt sind.<br />

Hat man also Lust auf ein wenig Großstadtluft, nähert man sich<br />

Cag liari am besten auf der Küsten straße. Sie führt auf beiden<br />

Seiten der Stadt zwischen dem Meer und den großen Salzseen<br />

hindurch. Fla mingos suchen nur we nige Meter neben der Straße<br />

in aller Ruhe nach Futter. Besonders schön ist die Anfahrt von<br />

der Costa del Sud. Hier liegt links der vierspurigen Straße der<br />

endlose Sandstreifen des Poetto strandes und rechts der Stagno Molentargius.<br />

Erst kurz vor der Stadt wird die Straße schmaler und<br />

man landet fast unweigerlich am 1 Ha fen, wo man das Auto<br />

parken sollte und unser Rundweg beginnt.


DER SÜDWESTEN<br />

199<br />

TOUREN­STECKBRIEF<br />

Anfahrt: Von Westen kommend der Küsten<br />

straße SS195 bis zum Hafen folgen.<br />

Von Osten auf dem Lungo mare zwischen<br />

dem Stagno di Molentargius und<br />

dem Strand in die Stadt fahren und sich<br />

dann in Richtung Centro / Via Roma halten.<br />

Parkplätze gibt es am Hafen (GPS N<br />

39°12‘51.7“, E 9°06‘37.1“), direkt an<br />

der Via Roma und auf der Ostseite der<br />

Alt stadt zwischen der parallel zur Via<br />

Roma verlaufenden Viale Armando Diaz,<br />

zum Beispiel bei GPS N 39°12‘35.6“, E<br />

9°07‘14.5“.<br />

Anspruch und Charakter: Stadt spa ziergang<br />

auf Straßen und Gassen <strong>mit</strong> nicht<br />

unerheblicher Steigung.<br />

Highlights: Piazza Umberto <strong>mit</strong> Weitblick<br />

und Café. Düstere Gassen im<br />

Castello viertel, Bronzetti im Archäologischen<br />

Museum, Fish and Chips im<br />

Fritto Mania.<br />

Einkehr: Etliche Restaurants, aber auch<br />

Streetfood und mehr als eine Gelateria.<br />

In der Nähe: Poetto Strand <strong>mit</strong> Strandbars,<br />

die auch außerhalb der Sommersaison<br />

geöffnet sind.<br />

An der mehrspurigen 2 Via Roma findet man vor den hoch aufragenden<br />

Fassaden klassi zistischer Prachtbauten unter einem<br />

Arkaden gang einige der beliebtesten Cafés und Bars der Stadt.<br />

An der 3 Piazza Matteotti am Ende der Via Roma sitzt man im<br />

Schatten auf Stein bänken und findet auch gleich noch den Bahnhof,<br />

den Busbahnhof und den Pavillion der Stadt informa tion.<br />

Das kulinarische Zen trum des<br />

Viertels befindet sich in der<br />

4 Via Sardegna, die parallel<br />

zu Via Roma verläuft. Es gibt<br />

hier viele Trattorien, die auch<br />

von Einhei mischen gerne besucht<br />

werden. Wer sich gern<br />

seine eigenen Wege sucht,<br />

schlendert durch das Gassengewirr<br />

des Hafenviertels bergan<br />

bis zur Piazza de Saint<br />

Remy, dem besten Zugang zum<br />

Eine Stadtrundfahrt<br />

<strong>mit</strong> dem Trenino Cagliaritano<br />

Von der Piazza Carmine, die auf der Höhe<br />

der Bahnstation eine Straßen reihe vom<br />

Meer entfernt zu finden ist, fährt jeweils<br />

zur vollen Stunde (ab 10 Uhr <strong>mit</strong> der obligatorischen<br />

Siesta zwischen 13 und 16<br />

Uhr) ein kleiner Touristenzug hinauf ins<br />

Castelloviertel. Die Fahrt dauert je 15<br />

Minuten, dazu kommt eine Pause von 15<br />

Minuten, Fahr preis € 8 pro Person, Kinder<br />

unter drei Jahren fahren kostenlos.<br />

www.trenino.it


200 Tour 31: Vom Hafenviertel zum Castello<br />

Castello. Am einfachsten zu<br />

rdini<br />

finden ist der Weg von<br />

Villader 5<br />

voto<br />

Piazza Francesco am östlichen<br />

Ende der Uferpromenade. Vorbei<br />

an riesigen Mammutbäumen<br />

steigen wir eine Treppe<br />

hinauf und kommen gleich<br />

noch bei 6 Fritto Mania vorbei.<br />

Hier gibt es ganz sicher<br />

die besten Fish and Chips von<br />

Cagliari. Folgen wir dann der<br />

Via Regina Margerita bergan,<br />

landen wir direkt am Treppentor<br />

der 7 Bastione di Saint<br />

Remy und da<strong>mit</strong> am schönsten<br />

Platz der Stadt. Von der Sonnenterrasse<br />

der Bastion schaut<br />

man weit über das Meer. Ein Café gibt es hier oben natürlich<br />

auch. Vom Park am Fuß der Stadtmauer ist die Terrasse auch <strong>mit</strong><br />

einem Aufzug <strong>mit</strong> Glasfront zu erreichen.<br />

Hinter der Terrasse beginnen die düster <strong>mit</strong>tel alterlichen Gassen<br />

des Castelloviertels, das komplett von einer Stadtmauer umgeben<br />

ist. Zwei Türme bewachen den Eingang in den Mauerring: Der<br />

S131<br />

Torre dell’Elefante und der Torre di San Pancrazio. Das Viertel<br />

war früher beliebt und nobel, heute ist es eine einfache Wohngegend<br />

und viele Fas saden hinter den gusseisernen Bal konen<br />

bröckeln beträchtlich. In zwi schen beginnt man an etlichen Stellen,<br />

die alten Häuser zu renovieren.<br />

Wir folgen zuerst der Straße ganz rechts außen, die uns zu einer<br />

weiteren Terrasse und dann zur 8 Kathedrale Santa Maria di<br />

Castello bringt. Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert von<br />

pisanischen Besatzern erbaut und im Laufe der<br />

Jahr hunderte etliche Male umgebaut. 1903<br />

wurde die zu dieser Zeit barocke Fas­<br />

is<br />

rello<br />

Carlo forte<br />

o<br />

Via Oslavia<br />

Via Tigellio<br />

Corso Vittorio Emanuele II<br />

Cagliari<br />

Via Tigellio<br />

Via Caprera<br />

Via Oslavia<br />

Via Roma<br />

Via Sassari<br />

Via San Giovanni B<br />

Via Goffredo<br />

Via Malta<br />

Via Ma<br />

Piaz<br />

Piazza del Ca<br />

SS195<br />

Molo Sant'Agostino<br />

Calata Sant'Agost<br />

Cagliari<br />

Cagliari


Viale Luigi Mere<br />

Orto dei<br />

Capuccini<br />

di Scienze<br />

Politiche<br />

Via Fra' Nicola da Gesturi<br />

11<br />

DER SÜDWESTEN Giardini<br />

enzo e Pancrazio<br />

Via Belvedere<br />

Via Belvedere<br />

Pubblici<br />

ega<br />

201<br />

Via Anfiteatro<br />

Via San Saturnino<br />

Via San Saturnino<br />

Viale Buoncammino<br />

osco<br />

Mameli<br />

ddalena<br />

Via Sant' I gnazio da Laconi<br />

za del Carmine<br />

rmine<br />

ino<br />

Via Malta<br />

Clinica<br />

LAY<br />

Via Roma<br />

i<br />

Orto Botanico<br />

dell'Università<br />

degli Studi<br />

di Cagliari<br />

Ospedale<br />

Militare<br />

Amerigo<br />

Demurtas<br />

Via Sassari<br />

Calata Azuni<br />

Calata Azuni<br />

Molo Sanità<br />

Ospedale<br />

San Giovanni<br />

di Dio<br />

Stampace<br />

Via Giovanni Maria Angioy<br />

3<br />

Via Porto Scalas<br />

Largo Carlo Felice<br />

Via Sardegna<br />

Via Ospedale Via Ospedale<br />

Via Giovanni Siotto Pintor<br />

Via Carlo Buragna<br />

Via Lodovico Baylle<br />

Via Santa Restituta<br />

Largo Carlo Felice<br />

Via Francesco Fara<br />

Largo Carlo Felice<br />

Via Lodovico Baylle<br />

Vico Barcellona<br />

Via Santa Margherita<br />

Marina<br />

Via Roma Via Roma<br />

Via Napoli<br />

Lungomare New York 11 Settembre 2001<br />

Via Roma<br />

Calata Via Roma<br />

Via Sicilia<br />

4<br />

Ex Ospedale<br />

pediatrico<br />

Giorgio<br />

Macciotta<br />

Via dei Mille<br />

2<br />

Via Ospedale<br />

Via Sardegna<br />

Calata Via Roma<br />

Via Cammino Nuovo<br />

Via Roma<br />

Via G<br />

12<br />

Via Santa Croce<br />

Via Giovanni Tommaso Porcell<br />

13<br />

Via Stretta<br />

iuseppe Manno<br />

Castello<br />

Via dei Genovesi<br />

Via Principe Amedeo<br />

Via Lepanto<br />

Via dei Pisani<br />

5<br />

Viale<br />

Via Alberto Lamarmora<br />

Via Vittorio P orcile<br />

Porta Cristina<br />

Via Nicolò Canelles<br />

Regina Margherita<br />

6<br />

10<br />

8<br />

Via del Fossario<br />

7<br />

9<br />

Via U baldo Badas<br />

Viale Enrico Endrich<br />

Via Vincenzo Sulis<br />

Viale Regina Elena<br />

V<br />

Via San Saturnino<br />

Via San Giovanni<br />

Via Eleonora<br />

Via Lanusei<br />

ico III Lan<br />

Via XX Settembre<br />

Marina<br />

Portus<br />

Karalis<br />

Passeggiata del porto<br />

1<br />

Calata Darsena<br />

ttilio Deffenu<br />

Piazza Giovanni<br />

Amendola<br />

Viale Arma<br />

Viale Bonaria


224 Tour 34: Torre di Giunco<br />

50 m<br />

3 km<br />

1 h<br />

ab 4<br />

Tour 34:<br />

Torre di Giunco<br />

Wachturm über dem Capo Carbonara<br />

Der Torre di Giunco ist nicht mehr im allerbesten Zustand, aber er<br />

steht an einem wirklich außergewöhnlichen Platz. Das Capo Carbonara<br />

reckt sich als immer schmaler werdender Zipfel ins Mittelmeer,<br />

die Westseite ist schroff und steinig, und auf Ostseite zieht sich ein<br />

echter Traumstrand hinauf bis Villasimius. Der Aufstieg zum Turm<br />

an der Südspitze der Bucht ist nur kurz und der Ausblick wird<br />

Schritt für Schritt besser, bis wir am Fuß des Torre hoch über der<br />

Bucht thronen und in alle Richtungen gucken können.


DER SÜDOSTEN<br />

225<br />

TOUREN­STECKBRIEF<br />

Anfahrt: Von Villasimius immer in<br />

Richtung Capo Carbonara fahren bis zum<br />

großen Jachtfafen auf der rechten Seite.<br />

Gegenüber führt eine geschotterte Fahrstraße<br />

am Stagno Notteri entlang bis zu<br />

einem großen Parkplatz in der Pineta<br />

hinter der Bucht Cala Giunco bei GPS N<br />

39°06‘46.00“, E 9°30‘59.2“. Parken<br />

ist im Sommer kostenpflichtig.<br />

Anspruch und Charakter: Einfacher,<br />

angenehmer Wanderpfad <strong>mit</strong> moderater<br />

Steigung und genialem Ausblick. Es ist<br />

nicht ganz einfach den Beginn des<br />

Weges am Parkplatz zu finden.<br />

Highlights: Aussichtsplatz am Turm,<br />

langer Sandstrand, in der Nebensaison<br />

häufig Flamingos in der Lagune.<br />

Einkehr: Keine, Picknick oben am Turm.<br />

Wanderung: Der Weg beginnt<br />

in der rechten Ecke des Parkplatzes<br />

bei einer Infotafel, die<br />

bei unserem letzten Besuch am<br />

Boden lag. Durch dicke Steinbrocken<br />

und manns hohe Macchia<br />

geht es es stetig sanft bergauf,<br />

bis vor uns die Ruine<br />

eines Hauses auftaucht. Von<br />

hier aus hat man einen ersten<br />

Blick über die breite weiße<br />

Sandbucht vor dem Strandsee<br />

Stagno Notteri, in dem im Frühjahr<br />

und Herbst oft Fla min gos<br />

beobachtet werden können.<br />

Wir laufen an der Ruine vorbei<br />

und steigen am Rand der Bucht weiter hinauf. Fast oben angekommen,<br />

treffen wir auf eine Kreuzung <strong>mit</strong> Wegweiser. Rechts<br />

geht es zur Cava Usai, zur Cala Burroni und zu einem Aussichtspunkt<br />

auf der anderen Bergseite. Wer mag, läuft den kurzen Abstecher<br />

zum Aussichtspunkt auf dem Rückweg. Jetzt geht es erst


236 Tour 38: Su Stampu e su Turrunu<br />

Tour 38:<br />

Su Stampu e su Turrunu<br />

Fünfzig Stufen zum Wasserfall<br />

185 m<br />

5,8 km<br />

2 h 15<br />

ab 6<br />

Natürlich kann man zur Grotta de is Janas<br />

fahren, um die Höhle anzuschauen, aber auch<br />

ganz ohne Höhle ist das Gebiet besonders<br />

schön. Oben an der Biglietteria stehen unter<br />

dichten Bäumen auf schattigen Terrassen große<br />

massive Holztische. Hier kann man wunderbar<br />

picknicken und Zeit vertrödeln – vor oder nach<br />

einer eindrucksvollen Wanderung. Auf einem<br />

schmalen Pfad geht es am Bach entlang und<br />

über viele Steinstufen hinunter zum Wasserfall<br />

Su Stampu e su Turrunu. Immer knapp über<br />

dem Bachufer kommen wir schließlich in eines<br />

der stillen Täler zwischen den steil aufragenden Felswänden der<br />

Tafelberge. Mit etwas Glück begegnet man unterwegs Ziegen, und<br />

<strong>mit</strong> noch mehr Glück kann man hier Adler sehen. Ein Badebecken,<br />

das der Bach unterhalb eines Wasserfalles in den Fels gegraben<br />

hat, ist das Ziel der Tour.<br />

Wanderung: Von der Biglietteria führen zwei Wege zum Wasserfall,<br />

der überall <strong>mit</strong> Su Stampu e su Turrunu ausgeschildert ist.<br />

Wählt man den breiten Weg rechts an der Bigletteria vorbei,<br />

läuft man auf einem Forstweg in einem großen Bogen bergab.<br />

Der schmalere Pfad, der zwischen den Picknicktischen in Richtung<br />

Höhle verläuft, ist zwar entschieden steiler, aber sehr viel<br />

schöner. Kurz vor dem Bach treffen sie sich wieder: An einem


DER SÜDOSTEN<br />

237<br />

Stall<br />

Fahrt <strong>mit</strong> dem Trenino Verde<br />

Statt <strong>mit</strong> dem Auto kann man<br />

die Grotta de is Janas auch über<br />

eine abenteuerliche Bahnfahrt<br />

<strong>mit</strong>ten durch die Berge <strong>mit</strong> der<br />

Schmalspurbahn Trenino Verde<br />

erreichen. Zwischen Mitte Juni<br />

und Mitte September fährt der<br />

Trenino die Strecke Arbatax-<br />

Sadali täglich. [› Seite 214]<br />

Piscina di Licona<br />

Biglietteria<br />

Grotte<br />

kleinen Platz <strong>mit</strong> einer<br />

genauso kleinen Höhle<br />

stoßen Fahrweg und<br />

Wald pfad zusammen. Es<br />

geht dann ein paar Stufen<br />

hinunter, über eine<br />

Brücke etwas oberhalb des Bach entlang kommen wir in eines<br />

der Täler zwischen den Tafelbergen. Viele Stufen führen hinunter<br />

zum sprudelnden Wasserfall. Ob es wirklich 50 sind? Ist man<br />

im Hochsommer unter wegs, tropft das Wasser meist eher spärlich<br />

aus dem Fels, was aber der Schönheit der Umgebung keinen Abbruch<br />

tut.<br />

Anfahrt: Das Wandergebiet um die<br />

Grotta de is Janas liegt im Herzen der<br />

Barbagia de Seulo im Landesinneren.<br />

Man erreicht es von der Ostküste von<br />

Arbatax auf der SS 198 Richtung Lanusai,<br />

dann über Seui nach Sadali. Kurz<br />

vor Sadali geht es rechts Richtung<br />

Seúlo. Die Grotta de is Janas ist hier<br />

schon ausgeschildert. Vom großen<br />

Park platz bei GPS N 39°50‘42“, E<br />

9°15‘58“ läuft man vorbei an der<br />

Pizzeria zur Biglietteria der Höhle.<br />

Anforderungen und Charakter:<br />

Markierte Pfade <strong>mit</strong> vielen Felsstufen,<br />

Biglietteria<br />

Grotte<br />

800 Su Stampu<br />

Piscina di Licona<br />

700<br />

600<br />

TOUREN­STECKBRIEF<br />

Su Stampu<br />

Biglietteria<br />

1.05 1.35 2.15<br />

Start 1 2 3 4 5 5,8 km<br />

teilweise recht steil. Schuhe <strong>mit</strong> gutem<br />

Profil notwendig.<br />

Highlights: Wasserfall und große Badegumpe,<br />

tolle Berglandschaft, Tiere beobachten<br />

(Fernglas <strong>mit</strong>nehmen!), Besuch<br />

der Tropfsteinhöhle.<br />

In der Nähe: Grotta de is Janas. Die<br />

Tropfsteinhöhle kann <strong>mit</strong> Führung besichtigt<br />

werden. Geöffnet Mai bis<br />

September 10 bis 13 und 15 – 18 Uhr,<br />

Eintritt € 6, Kinder 4 – 11 Jahre € 4.<br />

Unterkunft: Zeltmöglichkeit im Wald<br />

oben am Restaurant. Toiletten sind<br />

vorhanden, sonst nichts.


250 Tour 43: Eseltrekking in der Ogliastra<br />

Tour 43:<br />

Eseltrekking in<br />

der Ogliastra<br />

Küstenwanderung von Santa<br />

Maria Navarrese<br />

143 m<br />

4 km<br />

1 h 30<br />

ab 4<br />

Auf dieser Tour dürfen die Kinder<br />

reiten – und zwar auf den<br />

Eseln der Associazione »Trekking<br />

Someggiato Santa Maria<br />

Navarrese«. Für unsere Rundwanderung<br />

verlassen wir gleich<br />

am Startpunkt den bekannten<br />

Küstenweg zur Pedra Longa und<br />

gehen abseits dieser Route auf alten Hirtenpfaden am Hang Genna<br />

Candela entlang Richtung Monte Tuvariai. In der Ferne können wir<br />

immer wieder die imposant aus dem Meer aufragende Felsnadel<br />

Pedra Longa erkennen. Am Rastplatz Ardalafè bekommen die Esel<br />

ihre verdiente Pause, und wir stärken uns bei einem Picknick <strong>mit</strong><br />

lokalen sardischen Spezialitäten. Zurück zum Startpunkt geht’s danach<br />

im Schein der Taschenlampen.<br />

»Benvenuti« – am Holzgatter <strong>mit</strong> der einladenden Aufschrift<br />

steht Michele und begrüßt seine großen und kleinen Wandergäste.<br />

Aber wo sind die Esel?! Keine Sorge: Die warten<br />

ein Stück weiter oben auf uns, denn das erste<br />

Wegstück ist etwas steil für kleine Eselreiter.<br />

Im Nu sind die Kinder bergauf<br />

geklettert und bestaunen –


DER SÜDOSTEN<br />

251<br />

Anfahrt: In Santa Maria Navarrese<br />

bergauf am alten weiß gekalkten<br />

Kirchlein an der Uferpromenade vorbei<br />

und die nächste Straße links abbiegen.<br />

Der Einbahnstraße weiter bergauf<br />

durch das Dorf hindurch folgen bis<br />

zum kleinen Kreisverkehr an der Bar Il<br />

Pozzo. Dort die Abzweigung zur Via<br />

Pedra Longa halb rechts bergauf<br />

Richtung »Ostello Bellavista« nehmen.<br />

Parkplatz direkt hinter dem Ostello<br />

und Startpunkt am Holzgatter bei GPS<br />

N 39°59‘41“, E 9°41‘37“.<br />

Anforderungen und Charakter: Geführte<br />

Wanderung auf schmalen Bergpfaden,<br />

die Kinder reiten auf Eseln, die<br />

Erwachsenen gehen zu Fuß.<br />

Anmeldung: Die beschriebene Rundtour<br />

kann <strong>mit</strong> oder ohne Picknick gebucht<br />

werden. Sie kostet € 20 pro Kind<br />

und € 10 für Erwachsene. Mit sardischem<br />

Imbiss am Ende erhöht sich<br />

der Preis auf € 30 pro Kind und € 25 für<br />

Erwachsene. Anmeldung notwendig!<br />

Start zwischen 18 und 19 Uhr (je nach<br />

Jahreszeit und Temperatur). Neben der<br />

beschriebenen Tour werden auch kürzere<br />

Spaziergänge, Halbtages- oder Tageswan<br />

derungen angeboten.<br />

TOUREN­STECKBRIEF<br />

Hinweis: Die Eselführer haben zwar<br />

etwas Trinkwasser für unterwegs dabei,<br />

man sollte aber auch selbst welches<br />

<strong>mit</strong>nehmen. Außerdem auf lange<br />

Hosen und festes Schuhwerk achten.<br />

Für den Rückweg eigene Stirn-/Taschenlampen<br />

einstecken.<br />

Kontakt: Anmeldung auf Deutsch über<br />

Christine von www.inseltraumleben.de<br />

per Mail an post@inseltraumleben.de<br />

oder telefonisch/WhatsApp unter (0039)<br />

331 7513758. Kontakt direkt über den<br />

Anbieter »Trekking someggiato Santa<br />

Maria Navarrese« auf Italie nisch unter<br />

(0039) 345 8817474.<br />

Highlights: Zeit zum Esel streicheln<br />

und putzen am Rastplatz, z.T. frei <strong>mit</strong>laufende<br />

Eselfohlen, Spiel- und Klettermöglichkeiten<br />

am Rast platz im Wald,<br />

Rückkehr zum Parkplatz in der Dämmerung<br />

<strong>mit</strong> Taschenlampen.<br />

Einkehr: In Santa Maria Navarrese<br />

gibt es zahlreiche Bars, Restaurants<br />

und Pizzerien. Nach Fertigstellung der<br />

Renovierungsarbeiten ist die Bar »Sa<br />

Cadrea« direkt am Parkplatz <strong>mit</strong> ihrer<br />

herrlichen Aussicht die schönste Einkehr<br />

möglichkeit nach der Wanderung.<br />

zunächst noch etwas zurückhaltend und aus sicherem Abstand – die<br />

vier original sardischen Langohren Muschitta, Faccialba, Ziguli<br />

und Stella, die sich ihrerseits nicht aus der Ruhe bringen lassen.<br />

Die Eltern genießen derweil den herrlichen Ausblick übers Meer<br />

auf Dorf und Hafen von Santa Maria Navarrese.<br />

Bald ist das Eis gebrochen, Kinderhände graben sich ins flauschige<br />

Eselfell und erste Vorlieben fürs künftige Reittier werden<br />

geäußert. Michele, Antonio und Nicoletta machen sich daran,<br />

die <strong>mit</strong>gebrachten Reithelme anzupassen und gemeinsam <strong>mit</strong><br />

den Kindern die Esel zuzuteilen. Bis circa 40 Kilo dürfen die etwas<br />

kleineren sardischen Esel tragen. Mehr kann ihnen auf den<br />

oftmals felsigen und steilen Wegen nicht zugemutet werden. Die<br />

Tiere haben einen traditionellen Holzpacksattel auf dem Rücken,<br />

der für die kleinen Reiter <strong>mit</strong> einer dicken Lederpolsterung<br />

versehen wurde. In den handgewebten Satteltaschen sind Trinkwasser<br />

für unterwegs und sonstige Ausrüstung untergebracht.<br />

Strahlende Kindergesichter geben das Signal zum Start. Davor<br />

gibt es noch eine kurze Einführung ins Eselreiten: Geht es berg-


252 Tour 43: Eseltrekking in der Ogliastra<br />

auf, wird der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt, bergab lehnt<br />

man sich etwas zurück. Und los geht’s! Auf schmalen Hirtenpfaden<br />

schlängelt sich die Karawane durch die Macchia. Mit sicheren<br />

Tritten tragen die Eselchen ihre kostbare Last in gemächlichem<br />

Tempo bergauf und bergab immer am Hang entlang.<br />

Meditative Stille kehrt ein. Die Kinder genießen das Getragenwerden,<br />

die Eltern lassen die Blicke über das imposante Felsmassiv<br />

zur Linken und das weite Blau zur Rechten schweifen.<br />

Wir wandern über eine Art Geröllfeld, auf dem früher Steine für<br />

Behausungen und Tierpferche geschlagen wurden. Wer Glück<br />

hat, kann hier sogar Versteinerungen aus einer Zeit finden, als<br />

dieser Ort noch unterhalb des Meeresspiegels lag. Etwas später<br />

erblicken wir in der Ferne zum ersten Mal die Felsnadel »Pedra<br />

Longa«, einen Kalkmonolith aus der Dino-Zeit, der steil direkt<br />

aus dem Meer aufragt. Der Weg wird immer felsiger und die Esel<br />

erklimmen <strong>mit</strong> den Kindern auf dem Rücken erstaunlich hohe<br />

Steinstufen. Hier heißt es gut festhalten an den gekreuzten<br />

Holzstangen des Sattels! Nach circa 45 Minuten Gehzeit ist der<br />

Monte Tuvariai erreicht, der höchste Punkt unserer Tour. Die Kinder<br />

steigen ab, und wir legen eine kurze Trink- und Aussichtspause<br />

ein. Vorsichtig klettern wir über die skuril geformten Steinbrocken<br />

zur steil abbrechenden Felskante vor und genießen ein<br />

weiteres Mal den atemberaubenden Blick.<br />

Den nun folgenden steilen Abstieg legen alle Zweibeiner zu Fuß<br />

zurück. Unten angekommen wird wieder aufgestiegen.<br />

Das letzte Wegstück laufen wir auf<br />

dem Wanderweg, der von Santa Maria<br />

Navarrese zur Pedra Longa führt,<br />

bis zum Picknickplatz Ardalafè.<br />

Im Schatten


DER SÜDOSTEN<br />

253<br />

der alten Steineichen bekommt<br />

jeder Esel seinen Platz, wird abgesattelt,<br />

und natürlich gibt es<br />

nun auch etwas zu naschen für<br />

die vier. Wir staunen derweil über<br />

die vielen leckeren Köstlichkeiten,<br />

die Antonio aus seinem Rucksack<br />

und den Satteltaschen zaubert.<br />

Die Kinder können sich kaum entscheiden,<br />

ob sie zuerst die Esel<br />

striegeln oder sich sofort an die<br />

Erkundung des Geländes machen<br />

sollen: Der terrassenartig angelegte<br />

Rastplatz ist voller Felsbrocken,<br />

kleiner Wege und knorriger<br />

Bäume – ein wahres Kinderspielparadies.<br />

Eseltrekking <strong>mit</strong> Übernachtung<br />

In den weniger heißen Monaten gibt<br />

es ganzjährig die Möglichkeit, zweiund<br />

mehrtägige Touren für Familien<br />

oder Wanderungen für Erwachsene zu<br />

organisieren. Die Esel tragen dann einen<br />

Teil des Gepäcks und alle Teilnehmer<br />

gehen zu Fuß. Ein Abenteuer<br />

für die ganze Familie ist sicherlich<br />

der 2-Tages-Trek <strong>mit</strong> Übernachtung im<br />

Zelt auf einem einsamen Hochplateau<br />

unterhalb des Monte Oro. Gestartet<br />

wird gegen 17 Uhr am Nach<strong>mit</strong>tag.<br />

Die Rückkehr ist für 11 Uhr am folgeden<br />

Morgen eingeplant. Auf Wunsch<br />

<strong>mit</strong> sardischem Abendessen. € 70 pro<br />

Reiter und € 50 pro Fußgänger, inkl.<br />

Esel, Führer und Zelte.<br />

Als der Tisch fertig gedeckt ist, überwiegt aber doch der Hunger,<br />

und wir genießen einmal querbeet alles, was die sardische Picknick-Küche<br />

zu bieten hat. Sogar an einen Becher Rotwein für die<br />

Großen und himmlische selbst gebackene Kekse zum Abschluss<br />

haben die drei Eselführer gedacht. Längst sind die Kinder wieder<br />

zum Versteckenspielen entschwunden. Aber als alles wieder auf<br />

den Eseln verstaut ist und die Taschenlampen für den Rückweg<br />

verteilt werden, stehen sie da wie eine Eins – bereit zum circa<br />

15-minütigen Rückweg durch die einbrechende Nacht. Zurück<br />

am Ausgangspunkt unserer Rundwanderung heißt es für die Kinder<br />

Abschied nehmen von ihren langohrigen Wegbegleitern:<br />

Buonanotte asinelli!<br />

Text und Tour: Christine Wolfangel


290 Tour 49: Berg und Meer<br />

Tour 49:<br />

Berg und Meer<br />

Zu Fuß durch den Parco Biderosa<br />

100 m<br />

7,5 km<br />

2 h 30<br />

ab 6<br />

Ein endloser Streifen weißer Sand säumt<br />

die Küste im Naturpark Biderosa, der<br />

nur von einer li<strong>mit</strong>ieren Anzahl PKW<br />

pro Tag befahren werden darf. Und<br />

obwohl in der Hochsaison ein zusätzlicher<br />

Bus Badegäste an den Strand<br />

transportiert, bleibt es hier doch mäßig<br />

voll. Zu aufwändig ist die Anreise.<br />

Außerhalb der Bade saison erwarten<br />

Sie im Parco Biderosa einsame Strände<br />

am türkisblauen Wasser und der<br />

richtige Ort für traumhaft schöne<br />

Strand spaziergänge. Und wenn Sie dann<br />

der kurze Aufstieg auf den Monte Urcato nicht schreckt, können Sie<br />

das kleine Paradies auch noch von oben betrachten.<br />

Wanderung: Der weite Strand von Berchida steht den Stränden<br />

im Parco Biderosa an Schönheit kaum nach. Wenn Sie sich also<br />

von der weiten Sandfläche an der Mündung des Riu Berchida<br />

trennen können, laufen Sie von hier aus nach Süden – immer am<br />

Strand entlang. Nach gut 700 Meter betreten Sie unbemerkt das<br />

Parkgelände. Der Parkplatz 5, der oberhalb des Strandes an der<br />

Parkgrenze liegt, ist von unten leicht zu übersehen. Ein landeinwärts<br />

tief eingeschnittener Strandbereich markiert die richtige<br />

Stelle. Dahinter liegen einige Gruppen dicker Steine im Sand und<br />

im Wasser. Dann wird der Sandstreifen wieder schmaler, und nach<br />

Spiaggia<br />

Berchida<br />

Monte<br />

Spiaggia<br />

Parkplatz 5 Parkplatz 2 Urcato Parkplatz 2 Parkplatz 5 Berchida<br />

100<br />

0<br />

0.45 1.20 1.45 2.30<br />

Start 1 2 3 4 5 6 7 7,5 km


DER NORDOSTEN 291<br />

Spiaggia Berchida<br />

1000 m<br />

Parco Bidderosa<br />

Monte Urcato<br />

Stagno<br />

Sa Curcurica<br />

einem knappen Kilometer wird der Strand von einem kurzen<br />

Stück Felsküste unterbrochen. Cala Liberotto Entweder Sie klettern am Meer<br />

über die Steine oder sie laufen oben auf dem Plateau, das einmal<br />

Parkplatz 3 war. Der Parkplatz wurde leicht nach hinten versetzt<br />

und ist jetzt kleiner als früher. Direkt hinter dieser Stelle beginnt<br />

der breiteste Teil des Strandes vor dem Stagno Biderosa. Wir<br />

durchqueren die Bucht, steigen an derem südlichen Ende hinauf<br />

und laufen durch einen angeneh men Pinienwald an Parkplatz 2<br />

Anfahrt: Direkt nördlich des Parco<br />

Biderosa und gut 5 km vom Eingangshäuschen<br />

des Parkes entfernt führt bei<br />

GPS N 40°30‘1“, E 9°46‘52“ eine Piste<br />

von der SS 125 zum Meer. Ausge schildert<br />

ist die Spiaggia Ber chida. Ab hier<br />

erwarten Sie gut 4 km, je nach der<br />

Ergiebigkeit der vergangenen Regenfälle,<br />

mehr oder weniger holperige Piste<br />

bis zum großen gebührenpflichtigen<br />

Park platz hinter dem Meer.<br />

Anforderungen und Charakter:<br />

Langer Strandspaziergang <strong>mit</strong> Aufstieg<br />

auf einem Fahrweg und später auf<br />

schmalem Bergpfad zur Aussichtsplattform<br />

auf dem Monte Urcato.<br />

Highlights: In der Nebensaison laufen<br />

Sie im Parco Biderosa über beinahe<br />

menschenleere Strände. Toller Blick vom<br />

Berg. Kleine Kletterfelsen rund um das<br />

Häuschen auf der Bergspitze.<br />

TOUREN­STECKBRIEF<br />

Parco Biderosa: Unsere Wanderung<br />

beginnt außerhalb des Parco Biderosa.<br />

Eines der li<strong>mit</strong>ierten Tickets für den<br />

PKW ist daher nicht notwendig. Sie<br />

betreten den Park als Fußgänger. Der<br />

Vorteil liegt dabei weniger im geringeren<br />

Preis (die Parkgebühr in Berchida<br />

ist auch nicht schlecht), sondern<br />

einfach nur in der Möglichkeit, den<br />

Park auch <strong>mit</strong> Kindern zu erreichen,<br />

wenn in der Sommersaison die zugelassenen<br />

140 PKW im Park sind und es<br />

am Eingangshäuschen keine Tickets<br />

mehr gibt. Im Winter funktioniert der<br />

Zugang von Berchida meist nicht, da<br />

der Rio Berchida zu viel Wasser führt<br />

und den Durchgang versperrt.<br />

Ausrüstung: Wer am Strand gerne barfuß<br />

läuft, spart sich die festen Schuhe<br />

und kommt auch <strong>mit</strong> Trekkingsandalen<br />

auf den Berg.


292 Tour 49: Berg und Meer<br />

Strandspaziergang oder Gipfelglück?<br />

Die Variante für die Jüngsten<br />

Gehzeit: 1 h, 100 m, ab 4 Jahre<br />

Mit kleineren Kindern fährt man <strong>mit</strong> dem<br />

Auto in den Parco Biderosa und beginnt<br />

die Wanderung erst am Park platz 2. Den<br />

Gipfel des Monte Urcato erobert man von<br />

hier aus problemlos. Danach locken der<br />

Aufenthalt an der breiten Sandbucht vor<br />

dem Parkplatz 2 und ein Picknick an den<br />

Holztischen in der schattigen Pineta hinter<br />

dem Strand. Natürlich kann man sich,<br />

statt auf den Berg zu steigen, auch einfach<br />

für einen schönen Strandspaziergang<br />

entscheiden.<br />

vorbei, bis unser Weg auf den<br />

Hauptfahrweg trifft. Direkt<br />

gegenüber markiert ein Schild<br />

den Aufstieg zum Monte Urcato.<br />

Auf einem gleichmäßig ansteigenden<br />

Fahrweg laufen wir am<br />

Berg entlang, bis nach drei<br />

Kurven rechts der Pfad zum<br />

Aussichtspunkt abzweigt. Durch<br />

ein dekoratives Felsgewirr geht<br />

es hinauf zum Häuschen <strong>mit</strong><br />

Schattendach und Sitzbänken.<br />

Der Platz ist traumhaft und<br />

rund um die Hütte ist auch genug<br />

Raum zum Spielen. Auf<br />

dem gleichen Weg geht es zurück<br />

zum Strand und <strong>mit</strong> den<br />

Füßen im Wasser am Strand<br />

entlang.


DER NORDOSTEN<br />

293<br />

Der Parco Biderosa <strong>mit</strong> dem PKW<br />

Anfahrt: Die Zufahrt zum Parco<br />

Biderosa finden Sie auf der Meerseite<br />

der Küstenstraße SS125, wenige Kilometer<br />

nördlich des Küstenortes Cala<br />

Liberotto bei km 236,5 oder GPS N<br />

40°27‘12“, E 9°46‘16“. Ein guter<br />

Schot terweg führt zur Biglietteria in<br />

einer Holzhütte.<br />

Öffnungszeiten und Eintritt:<br />

Die Zufahrt in den Parco ist auf 140<br />

PKW (keine Wohnmobile!) und 30<br />

Motoräder pro Tag begrenzt. Im Hochsommer<br />

fährt zusätzlich ein Shuttlebus.<br />

Der Zugang für Fußgänger und<br />

Radfahrer ist dagegen nicht li<strong>mit</strong>iert.<br />

Für die Zufahrt <strong>mit</strong> dem PKW zahlt man<br />

€ 12 pro Fahrzeug und € 1 pro Person.<br />

Fußgänger und Rad fahrer zahlen nur<br />

die Personen gebühr. Die Tickets bekommt<br />

man an der Zufahrt zum Park.<br />

Im Hochsommer kann zwischen 8 und<br />

20 Uhr unter (0039) 3331798335 oder<br />

in wechselnden Gaststätten in Orosei<br />

vorbestellt werden. Informa tionen im<br />

ProLoco in Orosei (Piazza del Popolo 12).<br />

www.oasibiderosa.it<br />

Von der Eingangshütte führt eine geschotterte<br />

Fahrstraße in großem<br />

Bogen um den Stagno di Sa Curcurica,<br />

vorbei am Monte Arcatu zu den Parkplätzen<br />

1 bis 5, die alle einen kurzen<br />

Fußmarsch hinter dem Strand liegen.<br />

Die Spiaggia Berchida und der Parkplatz,<br />

an dem unsere Wande rung beginnt,<br />

befinden sich 500 m nördlich<br />

des P 5 außerhalb der Parkgrenzen.


Wildpferde beobachten und auf einem Fluss paddeln,<br />

eine Höhle erforschen oder die dunklen Gänge einer<br />

4000 Jahre alten Nuraghenfestung. Über Felsen klettern,<br />

vom Berg hinunter schauen und zur Erfrischung ins Wasser<br />

springen – ob nun bei einer Wanderpause am kühl dahinplätschernden<br />

Bach oder an einem der vielen Bilderbuchstrände.<br />

Sardinien bietet unzählige Möglichkeiten für<br />

entspannte und spannende Familienferien.<br />

DAS GIBT‘S HIER ZU ENTDECKEN:<br />

› die schönsten Badeplätze<br />

› 50 Wanderungen und Ausflüge <strong>mit</strong> Kindern:<br />

von der Erforschung uralter Feenhäuser über<br />

einfache, beinahe ebene Küstenwanderungen<br />

bis zur richtigen kleinen Bergtour<br />

› Kinder-Infos zu Geschichte und Natur<br />

› praktische Reiseinformationen <strong>mit</strong> Campingführer<br />

ISBN 978-3-944378-18-3<br />

€ 19,90 [D]

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