Leseprobe »Sardinien mit Kindern«
Leseprobe zum Familienreiseführer »Sardinien mit Kindern« aus dem Naturzeit Reiseverlag. Erhältlich im Buchhandel oder unter www.naturzeit-verlag.de. ISBN 978-3-944378-03-9, €19,90.
Leseprobe zum Familienreiseführer »Sardinien mit Kindern« aus dem Naturzeit Reiseverlag. Erhältlich im Buchhandel oder unter www.naturzeit-verlag.de.
ISBN 978-3-944378-03-9, €19,90.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ABENTEUER UND ERHOLUNG FÜR FAMILIEN<br />
Stefanie Holtkamp<br />
SARDINIEN<br />
MIT KINDERN<br />
UN<br />
UN<br />
50 Wander- und Entdeckertouren<br />
in den Bergen und am Meer<br />
ABEN<br />
MILIEN<br />
NATURZEIT Reiseverlag
2 Inhalt<br />
Porto Ferro<br />
11<br />
Argentiera<br />
Stintino<br />
Isola Asinara<br />
Porto Torres<br />
Monte<br />
d'Accoddi<br />
Marina di Sorso<br />
Sennori Martis<br />
Sassari<br />
Vignola Mare<br />
6<br />
Perfugas<br />
Capo Testa<br />
Santa Teresa<br />
Berchidda<br />
Oschiri<br />
Palau<br />
Costa Paradiso<br />
Arzachena<br />
Isola Rossa 7 Luogosanto<br />
4<br />
Porto Rotondo<br />
Lago di Liscia<br />
Luras<br />
Golfo Aranci<br />
Valledoria<br />
10<br />
Isola Tavolara<br />
Castelsardo<br />
Aggius<br />
Tempio Pausania<br />
Viddalba 8<br />
Olbia<br />
Isola Molara<br />
Lago del<br />
Caghinas<br />
Monti<br />
Porto Cervo<br />
Padru<br />
Lago di Posada<br />
San Teodoro<br />
Fertilia<br />
Posada<br />
12 13 Ittiri<br />
Ardara<br />
Lago Lerno<br />
Lago di Cuga<br />
Ozieri<br />
14<br />
Santa Lucia<br />
Alghero Lago<br />
Buddusò<br />
Siniscola<br />
Capo Caccia<br />
Bidighinzu Torralba<br />
Mores<br />
Thiesi<br />
Temo 15<br />
Bitti<br />
49<br />
Lago di<br />
Cala<br />
Bonorva<br />
48<br />
Liberotto<br />
Orosei<br />
Burgos<br />
Pozzomaggiore<br />
Orune<br />
Marina di<br />
Orosei<br />
Nuoro<br />
Silanus<br />
Dorgali<br />
Bosa<br />
21<br />
Lago Cedrino Cala Gonone<br />
Macomer<br />
Porto Alabe<br />
Oliena 46<br />
Ottana<br />
47<br />
16 Cuglieri<br />
Sedilo<br />
Orgosolo<br />
Ghilarza<br />
Gavoi Lago di<br />
Abbasanta<br />
Gusana<br />
Santa Caterina<br />
di Pittinuri<br />
Lago Omodeo<br />
20<br />
Fonni<br />
Urzulei<br />
45<br />
44<br />
Putzu Idu<br />
Paulilatino<br />
43<br />
Riola Sardo<br />
Sorgono<br />
18<br />
Baunei S. Maria<br />
Navarese<br />
17 Cabras<br />
Fordongianus Tonnara<br />
Lago Alto di 42<br />
Flumendosa<br />
Sinis<br />
Tortoli<br />
Simaxis<br />
Aritzo 40<br />
Arbatax<br />
19 Oristano<br />
39<br />
San Giovanni<br />
Lanusei<br />
di Sinis<br />
Laconi<br />
Seui Ulassai<br />
Bari Torre<br />
22<br />
Sardo de Bari<br />
38<br />
Ales<br />
Sadali<br />
Arborea<br />
Jerzu<br />
Marina<br />
23<br />
Lago del<br />
Isili<br />
Flumendosa Lago del<br />
di Gairo<br />
Gesturi<br />
Flumineddu 41<br />
Siddi<br />
Tertenia<br />
Capo<br />
Gonnostramatza<br />
Barumini Nurri<br />
Sferacavallo<br />
Perdasdefogu<br />
37<br />
Torre<br />
Villanovaforru<br />
Mandas<br />
dei Corsari<br />
Sardara Villamar<br />
Marina di Arbus<br />
Escalaplano<br />
Lago<br />
Mulargia<br />
Ingurtosu<br />
Guspini<br />
Ballao<br />
Senorbi<br />
Samassi<br />
24<br />
San Nicolò di Gerrei<br />
Capo Pecora<br />
Fluminimaggiore<br />
Muravera<br />
Villaputzu<br />
Buggerru 26<br />
Monastir<br />
25<br />
27<br />
Iglesias<br />
Burcei<br />
Nebida Domusnovas<br />
Capo<br />
Quartu 33 32 36<br />
Ferrato<br />
Lago<br />
Siliqua<br />
Sant'Elena<br />
di Cixerri<br />
35<br />
Gonnesa<br />
30<br />
di Medau<br />
Lago<br />
Zirimilis<br />
Portoscuso<br />
Narcao<br />
31<br />
Carbonia<br />
Capoterra Cagliari<br />
Carloforte<br />
Lago di 28<br />
Solanas<br />
Villasimius<br />
Monte<br />
Pranu<br />
Santadi<br />
Golfo di Cagliari<br />
Isola<br />
34<br />
San Pietro<br />
Capo Carbonara<br />
Sant'<br />
Antioco<br />
Sant'Anna Arresi Pula<br />
Teulada<br />
Porto Pino Porto<br />
Isola<br />
di Teulada<br />
Sant'Antioco<br />
29 Chia<br />
Tirso<br />
5<br />
9<br />
3<br />
1<br />
2<br />
Flumendosa<br />
50<br />
Budoni
DIE INSEL SARDINIEN<br />
3<br />
Die Insel Sardinien<br />
Gestalt und touristische<br />
Infrastruktur ......................... 6<br />
Klima und Reisezeit ................ 8<br />
Aktivitäten <strong>mit</strong> Kindern ........ 10<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
auch für Kinder ..................... 20<br />
Wandern auf Sardinien ............ 27<br />
Wandern <strong>mit</strong> Kindern ............. 29<br />
Unterwegs auf Sardinien<br />
Der Norden ......................... 36<br />
❱ Tour 1: ............................. 48<br />
Von Bucht zu Bucht<br />
Eine Badewanderung im Norden<br />
von Caprera<br />
(ab 6 Jahre, 2 h, 100 m)<br />
❱ Tour 2: ............................. 51<br />
Die unsichtbare Festung<br />
Wanderung zur Fortificatione de<br />
Candeo<br />
(ab 8 Jahre, 1 h 30, 140 m)<br />
❱ Tour 3:.............................. 54<br />
Um das Capo Testa<br />
Ein Paradies für Kletteraffen<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 130 m)<br />
❱ Tour 4: ............................ 58<br />
Via di Giganti<br />
Von der Tomba di Coddu Vecchio<br />
zum Nuraghen von Prisgiona<br />
(ab 4 Jahre, 1 h, 45 m)<br />
❱ Tour 5: ............................. 60<br />
Weißer Sand und blaues Meer<br />
Von der Spiaggia di Rena Majore<br />
zur Spiaggia di Matteu<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 45, 15 m)<br />
❱ Tour 6: ............................. 62<br />
Costa Paradiso<br />
Rote Felsen, blaues Meer<br />
(ab 6 Jahre, 2 h, 45 m)<br />
❱ Tour 7: .............................. 65<br />
Isola Rossa<br />
Ein einfacher Küstenpfad für lange<br />
und kurze Beine<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 22 m)<br />
Sardinien – Insel aus Stein .... 68<br />
❱ Tour 8: ............................. 72<br />
Mit der Bimmelbahn nach<br />
Tempio Pausania<br />
Von Palau in die Hauptstadt<br />
der Gallura<br />
(ab 4 Jahre, 1 h, eben)<br />
Die Korkeiche ....................... 74<br />
❱ Tour 9: ............................. 76<br />
Am Riu Pisciaroni<br />
Badebecken im sprudelnden Bach<br />
(ab 6 Jahre, 1 h 30, 160 m)<br />
❱ Tour 10: ............................ 79<br />
Paddeln auf dem Fiume Coghinas<br />
In sanften Schleifen zum Meer<br />
(ab 6 Jahre, 3 – 4 h)<br />
Der Nordwesten .................... 82<br />
❱ Tour 11: ............................ 90<br />
Schwere Jungs und weiße Esel<br />
Auf dem Sentiero del Granito über<br />
die Isola Asinara<br />
(ab 8 Jahre, 3 h 30, 70 m)<br />
❱ Tour 12: ............................ 96<br />
Die Höhle des Neptun<br />
654 Stufen zum Meer<br />
(ab 6 Jahre, 45 min, 186 m)<br />
❱ Tour 13: ........................... 98<br />
Zur Punta del Giglio<br />
Durch den Naturpark von Porto Conte<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 150 m)<br />
❱ Tour 14: ..........................100<br />
Delfine und ein fliegender Fisch<br />
Mit den Meeresbiologen auf<br />
Forschertour<br />
(ab 4 Jahre, 3 – 4 h)<br />
Der Große Tümmler ..............103
4 Inhalt<br />
❱ Tour 15: ...........................104<br />
Santu Antine<br />
Sardische Geschichte zum Anfassen<br />
(ab 4 Jahre, 1 h)<br />
Der Westen..........................106<br />
Giganten im Gleitflug ...........111<br />
❱ Tour 16: ...........................120<br />
Zum Torre Columbargia<br />
Küstenwanderung <strong>mit</strong> Strandbesuch<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 45, 40 m)<br />
❱ Tour 17: ...........................124<br />
Is Arutas<br />
Ein Spaziergang am Reiskornstrand<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30, eben)<br />
❱ Tour 18: ...........................126<br />
Wachturmblick vom Capu Mannu<br />
Am Ende der Welt zwischen<br />
Su Pallosu und dem Capu Mannu<br />
(ab 4 Jahre, 1 h, 45 m)<br />
Zwischenlandung am Salzsee...128<br />
❱ Tour 19:............................130<br />
Von Tharros zum Parco Communale<br />
di Seu<br />
Wanderung zwischen Kultur und Natur<br />
(ab 6 Jahre, 3 h 30, eben)<br />
❱ Tour 20:............................133<br />
Santuario Santa Cristina und der<br />
Nuraghe Losa<br />
Ein Ausflug in die sardische Geschichte<br />
(ab 4 Jahre, 2 – 3 h)<br />
Feenhäuser und steinerne Türme...138<br />
❱ Tour 21: ...........................142<br />
Zum Nuraghen Santa Barbara<br />
Expedition in die Vergangenheit<br />
(ab 8 Jahre, 40 min, 50 m)<br />
❱ Tour 22: ...........................144<br />
Das schwarze Gold der Steinzeit<br />
Eine Schatzsuche am Monte Arci<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 190 m)<br />
Von Obsidian und Tafelbergen...148<br />
❱ Tour 23: ...........................150<br />
Paulis und Wildpferde<br />
Ein Ausflug zur Giara di Gesturi<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 15, eben)<br />
Pferdeleben auf der Giara.......156<br />
Der Südwesten.....................158<br />
❱ Tour 24: ...........................170<br />
Die Küste am Capo Pecora<br />
Steinfiguren in stiller Landschaft<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 50 m)<br />
❱ Tour 25:............................173<br />
Von der Cala Domestica zum<br />
schlafenden Drachen<br />
Ziegenpfad hoch über der Steilküste<br />
(ab 10 Jahre, 3 h, 300 m)<br />
❱ Tour 26: ...........................178<br />
Auf den Spuren der alten Römer<br />
Vom Tempio di Antas zur Grotta Su<br />
Mannau<br />
(ab 8 Jahre, 3 h, 370 m)<br />
Spaziergang durch die Macchia....183<br />
❱ Tour 27: ...........................188<br />
Rund um die Grotta San Giovanni<br />
Am sprudelnden Bach und durch<br />
grüne Berge<br />
(ab 6 Jahre, 1 h, 100 m)<br />
❱ Tour 28: ...........................190<br />
Feenhäuser und weiße Esel<br />
Die Nekropole von Montessu<br />
(ab 6 Jahre, 1 – 2 h, 120 m)<br />
❱ Tour 29: ...........................192<br />
Das Kap, das den Wind teilt<br />
Zum Aussichtspunkt auf dem Monte<br />
sa Guardia Manna<br />
(ab 6 Jahre, 2 h, 150 m)<br />
❱ Tour 30: ...........................196<br />
Castello di Aquafredda<br />
Aufstieg auf den Burgberg<br />
(ab 6 Jahre, 45 min, 130 m)<br />
❱ Tour 31: ...........................198<br />
Vom Hafenviertel zum Castello<br />
Runde durch die Altstadt von Cagliari<br />
(ab 8 Jahre, 2 h, 100 m)<br />
Der Südosten ......................204<br />
❱ Tour 32: ...........................216<br />
Perda Sub’e Pari<br />
Unterwegs im Parco Sette Fratelli<br />
(ab 8 Jahre, 2 h, 250 m)<br />
❱ Tour 33: ...........................219<br />
Besuch beim sardischen Hirsch<br />
Unterwegs im Parco Sette Fratelli<br />
(ab 6 Jahre, 2 h, 225 m)<br />
Wildtiere auf Sardinien .........222<br />
❱ Tour 34: ...........................224<br />
Torre di Giunco<br />
Wachturm über dem Capo Carbonara<br />
(ab 4 Jahre, 1 h, 50 m)
DIE INSEL SARDINIEN<br />
5<br />
❱ Tour 35: ..........................227<br />
Gespenstersteine und ein alter<br />
Wachtturm<br />
Aufstieg auf den Monte Ferru<br />
(ab 8 Jahre, 2 h 30, 300 m)<br />
❱ Tour 36: ..........................230<br />
Das Capo Ferrato<br />
Einsame Buchten hinter dem<br />
Leuchtturm<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 190 m)<br />
❱ Tour 37: ..........................232<br />
Nuraghe Arrubiu<br />
Die verborgene Festung<br />
(ab 6 Jahre, 1 h)<br />
❱ Tour 38: ..........................236<br />
Su Stampu e su Turrunu<br />
Fünfzig Stufen zum Wasserfall<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 15, 185 m)<br />
Wasservorrat in den Bergen ...234<br />
❱ Tour 39: ..........................239<br />
Auf dem Sentiero Ermolinus<br />
Wanderwege im Nationalpark<br />
Montarbu<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 160 m)<br />
❱ Tour 40: ..........................242<br />
Auf den Spuren des Riu Calarescu<br />
Eine Wanderung am und im Wasser<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 35 m)<br />
❱ Tour 41: ..........................244<br />
Planschen unter dem Wasserfall<br />
Spaziergang zu den Badebecken bei<br />
Marina di Gairo<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 45, 85 m)<br />
❱ Tour 42: ..........................248<br />
Domus de Janas Fund‘e Munti<br />
Feenhöhlen im Hügelland von<br />
Lotzorai<br />
(ab 4 Jahre, 30 min, 20 m)<br />
❱ Tour 43: ..........................250<br />
Eseltrekking in der Ogliastra<br />
Küstenwanderung von Santa Maria<br />
Navarrese<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30, 143 m)<br />
Der Nordosten ....................255<br />
❱ Tour 44: ...........................270<br />
Cala Goloritze<br />
Wanderung zum Traumstrand<br />
(ab 8 Jahre, 3 h 30, 500 m)<br />
❱ Tour 45: ...........................273<br />
Su Golgo und die Zauberwelt von<br />
As Picinas<br />
Zwischen Eseln, Schweinen und<br />
dunklen Seen<br />
(ab 4 Jahre, 1 h, eben)<br />
Der Ölbaum ............................276<br />
Von Schafen, Ziegen und<br />
wilden Schweinen ..................278<br />
❱ Tour 46: ..........................280<br />
Zu Wasser und zu Land<br />
Mit Boottransfer zur Cala Luna<br />
(ab 6 Jahre, 3 h, 200 m)<br />
❱ Tour 47: ..........................283<br />
Durch die Gola di Gorropu<br />
Wasser zwischen steilen Felsen<br />
(ab 8 Jahre, 4 h, 220 m)<br />
❱ Tour 48: ..........................287<br />
Su Tempiesu<br />
Das heilige Wasser von Orune<br />
(ab 4 Jahre, 1 h, 100 m)<br />
❱ Tour 49: ..........................290<br />
Berg und Meer<br />
Zu Fuß durch den Parco Biderosa<br />
(ab 6 Jahre, 2 h 30, 100 m)<br />
❱ Tour 50: ..........................294<br />
Ponyspaziergang zum Fluss<br />
Ein Besuch auf dem Pferdehof<br />
Morgenstern<br />
(ab 4 Jahre, 1 h 30)<br />
Reiseinformationen<br />
Geschichte und Gegenwart ......300<br />
Einkaufen und Essen ..............303<br />
Anreise............................... 308<br />
Unterkunft und Übernachtung 314<br />
Überlebenswortschatz<br />
Italienisch ......................... 346<br />
Register ............................ 352<br />
Autorinnen ..........................354<br />
Impressum ......................... 355
6 Klima und Gestalt<br />
höchste Berg der Insel. Aber<br />
auch der Supramonte südlich<br />
von Nuoro erreicht Höhen bis<br />
zu 1463 Meter (Punta Corrasi).<br />
Gestalt und touristische<br />
Infrastruktur<br />
Sardinien ist nach Sizilien die<br />
zweitgrößte Insel des Mittelmeeres.<br />
Eine maximale Länge<br />
von 270 Kilometer und eine Breite<br />
von 145 Kilometer klingen<br />
trotzdem überschaubar. Ein gut<br />
ausgebautes Schnellstraßennetz<br />
macht es auch tatsächlich möglich,<br />
in gut drei Stunden auf der<br />
»Carlo Felice« von Porto Torres<br />
im Norden der Insel die Hauptstadt<br />
Cagliari ganz im Süden<br />
zu erreichen. Begibt man sich<br />
jedoch auf Entdeckungsreise<br />
und verlässt die Schnellstraßen,<br />
geht es deutlich langsamer<br />
vorwärts. In den meisten<br />
Regionen, vor allem im<br />
Landesinneren, ist Sardinien<br />
bergig. Die höchsten Erhebungen<br />
findet man im Südosten<br />
der Insel. Im Gennargentu<br />
Massiv liegt <strong>mit</strong> der 1834 Meter<br />
hohen Punta la Marmora der<br />
Die wichtigsten Verbindungsstrecken<br />
verlaufen durch die<br />
ebenen Talregionen, alles andere<br />
schlängelt sich in vielen<br />
Kurven durch die Berge. Tou ristisch<br />
erschlossen sind hauptsächlich<br />
die Küsten. Alle Feriensiedlungen<br />
und fast alle Campingplätze<br />
liegen am Meer.<br />
Übernachtungsmöglichkeiten im<br />
Inland zu finden, ist nicht immer<br />
einfach.<br />
Das touristische Kapital der<br />
Insel sind ihre Strände. Bei<br />
1850 Kilometer Küstenlinie ist<br />
die Auswahl enorm: Es gibt kilometerlange<br />
Sandstreifen, unterbrochen<br />
nur durch kurze Felsbarrieren,<br />
wie man sie ganz im<br />
Norden, aber auch um den beliebten<br />
Ferienort Budoni an<br />
der Ostküste oder im Süden<br />
rechts und links von Cagliari<br />
findet. Kleine Paradiesbuchten,<br />
eingeschlossen von hohen Felsen,<br />
erreichbar nur zu Fuß oder<br />
<strong>mit</strong> dem Boot, sind typisch für<br />
die Küste im Golf von Orosei.<br />
Noch einmal ganz anders wirken<br />
die wüstenartige Dünen land <br />
schaft der Costa Verde oder die<br />
blendend weißen Kiesbuch ten<br />
an der Küste der völlig platten
Isola Asinara<br />
DIE INSEL SARDINIEN<br />
7<br />
Porto Torres<br />
Santa Teresa<br />
Mannu<br />
Isola Asinara<br />
Porto Torres<br />
Nurra<br />
Alghero<br />
Lago di Temo<br />
Castelsardo<br />
Sassari<br />
Coghinas<br />
Turritano<br />
Anglona<br />
Logudoro<br />
Gallura<br />
Lago di Liscia<br />
Tempio Pausania<br />
Lago del<br />
Caghinas<br />
Liscia<br />
Palau<br />
Olbia<br />
Lago di Posada<br />
Isola Tavolara<br />
Baronia<br />
Planargia<br />
Lago Omodeo<br />
Barbagia<br />
Nuoro<br />
Lago Cedrino<br />
Cedrino<br />
Sinis<br />
Halbinsel Sinis<br />
Arborea<br />
Oristano<br />
Campidano<br />
Tirso<br />
Sarcidano<br />
Lago del<br />
Flumendosa<br />
Punta La Marmora<br />
Lago del<br />
Flumineddu<br />
Lago Alto di<br />
Flumendosa<br />
Ogliastra<br />
Arbatax<br />
Iglesiente<br />
Marmilla<br />
Gerrei<br />
Quirra<br />
Iglesias<br />
Sarrabus<br />
Isola<br />
San Pietro<br />
Cagliari<br />
Villasimius<br />
Isola<br />
Sant' Antioco<br />
Sulcis<br />
Cagliari<br />
Mittlere Durchschnittstemperaturen in o C (Cagliari):<br />
Isola<br />
San Pietro<br />
Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Tag max. 14 15 17 20 23 28 31 31 28 23 19 15<br />
Tag min. 6 7 8 10 13 17 19 20 18 15 11 8<br />
Wasser 14 13 14 15 15 20 23 24 23 21 18 16
8 Klima und Reisezeit<br />
und oft vom Wind zerzausten<br />
Halbinsel Sinis. Kein Wunder<br />
also, dass viele Urlauber von<br />
den Küsten der Insel gar nicht<br />
erst wegkommen.<br />
Viele der Küstenorte sind reine<br />
Feriensiedlungen und im Winter<br />
so gut wie ausgestorben.<br />
Ein Großteil der sardischen Bevölkerung<br />
lebt nicht direkt am<br />
Meer. Rund ein Viertel der Bevölkerung<br />
ballt sich in und um<br />
Cagliari, der größten Stadt der<br />
Insel. Dann folgt Sassari <strong>mit</strong><br />
etwa 125.000 Einwohnern. Die<br />
anderen Städte wie Olbia und<br />
Alghero an der Küste oder Nuoro<br />
an den Hängen des Supramonte<br />
im Landesinneren sind<br />
deutlich kleiner. Mit 1,6 Millionen<br />
Einwohnern auf 25.000<br />
Quadratmetern ist Sardinien<br />
im europäischen Vergleich dünn<br />
besiedelt. Im bergigen Inland,<br />
aber auch an einigen Stellen<br />
der Küste findet man noch ausgedehnte,<br />
wenig berührte und<br />
komplett unbesiedelte Gebiete.<br />
Im Landesinneren ist eine touristische<br />
Infrastruktur erst<br />
langsam in Entwicklung. Interessante<br />
Ziele für Ausflüge von<br />
der Küste gibt es aber genug:<br />
Die Erforschung und Erschließung<br />
einiger der vielen Höhlen<br />
der Insel hat schöne, auch für<br />
Kinder spannende Ausflugsziele<br />
geschaffen. Die unglaubliche<br />
Menge an archäologisch<br />
interessanten Plätzen aus der<br />
megalithischen Zeit, der Nuraghen<br />
kultur und auch Reste<br />
punisch-römischer Besiedlung<br />
erlauben einen plastischen Blick<br />
in die Geschichte Europas –<br />
viele Völker haben hier auf<br />
Sardinien ihre Spuren hinterlassen.<br />
Und nicht zuletzt ist es<br />
die ungeheuer vielgestaltige<br />
und von wenig Zivilisation berührte<br />
Natur, die ein anziehendes<br />
Ziel für neugierige Reisende<br />
aller Altersstufen bie tet.<br />
Klima und Reisezeit<br />
Prägend für das Klima der Insel<br />
sind heiße, trockene Sommer<br />
<strong>mit</strong> Tagestemperaturen, die<br />
leicht die 40°C erreichen und<br />
relativ milde, aber feuchte<br />
Winter. Im Bergland ist Schnee<br />
keine Seltenheit. Im Rhythmus<br />
der Jahreszeiten verändert sich<br />
das Gesicht der Insel. Eine besonders<br />
schöne Reisezeit ist auf<br />
Sardinien das Frühjahr: Wenn<br />
es im April wärmer wird, blüht<br />
die ganze Insel. Die großen Stau
DIE INSEL SARDINIEN<br />
9<br />
seen im Landesinneren sind gut<br />
gefüllt und die Weideflächen<br />
grün und üppig. Zum Baden ist<br />
das Meer noch zu kalt und die<br />
Strän de sind menschenleer.<br />
Die Badesaison beginnt etwa<br />
Mitte Mai, wenn die ersten<br />
heißen Tage vergessen lassen,<br />
dass das Wasser noch recht<br />
kühl ist. Allerdings kann man<br />
zu dieser Zeit auch noch Pech<br />
<strong>mit</strong> dem Wetter haben und regnerische<br />
Perioden erwischen.<br />
Trocken wird es spätestens <strong>mit</strong><br />
dem Beginn des Monats Juni.<br />
Sobald der Regen aufhört, verändert<br />
die Insel ihre Farben.<br />
Schnell wird im Landesinneren<br />
ein gelb liches Braun zum bestimmenden<br />
Farbton. An den<br />
Küsten beginnt dann das Badeleben.<br />
Es ist zuver lässig heiß<br />
und trocken und auch das Wasser<br />
gewinnt schnell an Wärme.<br />
Aus frischen 17°C im Mai werden<br />
Sommertemperaturen um<br />
die 24°C.<br />
Die absolute Hochsaison auf<br />
Sardinien liegt in den ersten<br />
drei Augustwochen. In dieser<br />
Zeit überfluten Urlauber vom<br />
italienischen Festland die Insel.<br />
Die Ferienzentren an den<br />
Küsten sind komplett ausgebucht<br />
und auf Campingplätzen<br />
in den bevorzugten Ferien regionen<br />
sollte man tunlichst<br />
vorher reservieren.<br />
Der Spuk endet so plötzlich,<br />
wie er begann. In der letzten<br />
Augustwoche wird es ruhiger,<br />
die Preise der Campingplätze<br />
fallen zum ersten Mal. Nur eine<br />
Woche später – Anfang Sep tember<br />
– folgt der zweite Preissprung.<br />
Auf den Campingplätzen<br />
treffen statt italienischer Großfamilien<br />
Urlauber aus Süddeutschland<br />
ein. Ab Ende September<br />
muss man zwar wieder<br />
<strong>mit</strong> Regen rechnen, das Meer<br />
bleibt aber bis in den Oktober<br />
hinein angenehm badewarm.<br />
Langsam erholt sich die ausgedörrte<br />
Landschaft, und <strong>mit</strong> den<br />
ersten Regenfällen verändert<br />
die Insel erneut ihre Farbe.<br />
Ab November fallen die Temperaturen.<br />
Fast alle Campingplätze<br />
sind geschlossen. Fe rienwohnungen<br />
werden aber oft<br />
das ganze Jahr vermietet –<br />
eine Heizung sollte im sardischen<br />
Winter aber unbedingt<br />
zur Ausstattung gehören. Die<br />
Win ter sind vor allem im Norden<br />
der Insel regenreich. Man<br />
kann aber auch immer wieder<br />
<strong>mit</strong> warmen Perioden rechnen.<br />
Zum Wandern sind auch November<br />
und Dezember eine durchaus<br />
attraktive Reisezeit. Die<br />
Tem peratu ren sind angenehm<br />
zum Laufen, die Macchia ist<br />
üppig grün, Myrte, Mastix und<br />
Erdbeerbaum tragen Früchte.<br />
Orangen und Mandarinen sind<br />
überall frisch vom Baum zu haben<br />
und schmecken köstlich.<br />
Während reine Ferien orte im<br />
Winter wie ausgestorben sind,<br />
bleiben in den größeren Orten<br />
Läden und Restaurants geöffnet.<br />
Fast alle archäo logi schen<br />
Sehenswürdig keiten und Museen<br />
kann man auch im Winter<br />
besuchen.
36<br />
DER NORDEN<br />
Der Norden –<br />
Gallura, Anglona, Turritano<br />
Die Gallura ist gesprenkelt von großen Granitblöcken, die sich im<br />
Inland zu knubbeligen Steinhaufen und massigen grauen Bergen<br />
auftürmen. An der Küste haben sie an vielen Stellen durch den<br />
Einfluss von Wind und Wasser die skurrilsten Formen angenommen:<br />
Besonders reizvolle Steinformationen finden sich am Capo d‘Orso<br />
und am Capo Testa. Zwischen die dicken Felsbbrocken schmiegen<br />
sich immer wieder kleine weiße Sandbuchten, was die Idylle vollkommen<br />
macht.<br />
Westlich von Santa Teresa wird die Küste sanfter und einsamer.<br />
Zwischen langen, schön geschwungenen Sandstränden wie zumBeispiel<br />
der Spiaggia Rena Majore liegen kürzere Felspartien und dahinter<br />
ein fast unbebauter Streifen Küstenwald. Von der Straße führen<br />
oft nur geschotterte Stichstraßen zum Meer. Erst in der Ebene<br />
um das Mündungsdelta des Fiume Coghinas kehrt die Zivilisation<br />
zurück.<br />
Lange Sandstrände vor einem<br />
Streifen unbebauter Pineta – die Küste<br />
der Gallura bei Vignola Mare.<br />
Ca<br />
Re<br />
Ma<br />
Vignola Mare Vignola<br />
10<br />
Mare<br />
Cala Sabina Cala Sabina<br />
sinara Isola Asinara<br />
11<br />
losa<br />
Stintino<br />
Salinas<br />
6 6<br />
Costa Paradiso Costa Paradiso<br />
Aglient<br />
11<br />
Isola Rossa Isola Rossa 7 7<br />
30<br />
12<br />
Valledoria Valledoria 10 10<br />
17<br />
Castelsardo Castelsardo<br />
Aggius Agg<br />
20<br />
Viddalba 19<br />
32 Viddalba<br />
Porto Torres Porto Torres<br />
31<br />
Santo<br />
Marina di Marina Sorso di Sorso<br />
Monte Monte Sorso Sorso<br />
Nulvi<br />
d'Accoddi d'Accoddi Sennori Sennori<br />
22<br />
Martis<br />
Nulvi<br />
Martis<br />
Coghinas<br />
Coghinas<br />
Perfugas Perfugas<br />
Lago del Lago del<br />
Caghinas Caghinas<br />
a<br />
zo di Baratz<br />
Mannu<br />
Mannu<br />
14 21<br />
Sassari Sassari<br />
Ossilo<br />
Ossilo<br />
Ploaghe Ploaghe<br />
Tula<br />
Tula
37<br />
Dicke Granitbrocken sind typisch<br />
für das Landschaftsbild der Gallura.<br />
Links der Leuchtturm auf dem<br />
Capo Testa, unten der Leuchtturm in<br />
der Bucht von Palau<br />
ius<br />
Aglientu<br />
Capo Testa<br />
Rena<br />
Majore<br />
5<br />
3<br />
9<br />
Luogosanto<br />
16<br />
Olivastros<br />
Millenaries<br />
Luras<br />
18<br />
Tempio Pausania<br />
8<br />
Santa Teresa<br />
6<br />
23<br />
Maddalena<br />
1<br />
27<br />
24<br />
14<br />
2<br />
5 Caprera<br />
8<br />
13<br />
Palau<br />
25 Porto Cervo<br />
7 28<br />
29<br />
4<br />
Liscia<br />
Arzachena<br />
Tomba di<br />
4 Coddu Vecchio<br />
15<br />
Lago di Liscia<br />
Olbia<br />
3<br />
Porto Rotondo<br />
2<br />
26<br />
1<br />
Golfo Aranci<br />
Isola Tavolara<br />
9<br />
Monte Limbara<br />
Isola Molara<br />
Capo Coda<br />
Cavallo<br />
Berchidda<br />
Oschiri<br />
Monti<br />
Padru<br />
50<br />
La Cinta<br />
San Teodoro<br />
Budoni
38 Ausflugsziele für Familien<br />
Granit und Sand: Die kleinen Buchten um Palau sind besonders schön anzusehen.<br />
Baden <strong>mit</strong> Kindern<br />
Die meisten Buchten der Gallura und<br />
der Costa Smeralda liegen geschützt<br />
und man kann dort auch <strong>mit</strong> Kindern<br />
gut baden. Allerdings gibt es überall<br />
viele Ferienwohnun gen, so dass die<br />
kleinen Buchten schnell überfüllt<br />
sind. Viel Raum findet man dagegen<br />
an den langen Stränden zwischen<br />
Vignola und Santa Teresa. Wenn es<br />
windstill ist, sind sie ein Badeparadies.<br />
Es geht sanft ins Wasser,<br />
und an den Felsen gibt es für<br />
Schnorchler jede Menge zu sehen.<br />
Costa Smeralda<br />
Die längsten Strände der Costa<br />
Smeralda liegen südlich der Hauptorte<br />
Porto Cervo und Cala Volpe an<br />
der unverbauten Küste:<br />
1 Spiaggia di Marinella<br />
Breiter weißer Sandstrand am Ferienort<br />
Marinella <strong>mit</strong> sanftem Einstieg<br />
und türkisblauem Wasser. Im Sommer<br />
gut besucht. Weitere kleinere<br />
Buchten <strong>mit</strong> feinem Sand sind östlich<br />
des Ortes zu Fuß zu erreichen.<br />
2 Punta di Volpe<br />
An der Westseite der Halbinsel östlich<br />
von Porto Rotondo reihen sich<br />
mehrere schöne Buchten vor noblen<br />
Ferienanlagen. Der längste<br />
Sand strand ist der am oberen Ende<br />
der Halbinsel. Ein Parkplatz befindet<br />
sich bei GPS N 41° 1‘53“, E<br />
9°33‘22“ am »Hals der Halbinsel«.<br />
3 Spiaggia Liscia Ruia<br />
Von der Küstenstraße SP 94 von<br />
Olbia nach Porto Cervo führen mehrere<br />
nicht asphaltierte Stich straßen<br />
zum Meer und zu schönen Sandbuchten.<br />
Eine der größten ist die<br />
Spiaggia Liscia Ruia <strong>mit</strong> einem<br />
Parkplatz bei GPS N 41° 4‘51“, E<br />
9°31‘54“. Die Piste, die zu diesem<br />
und weiteren Stränden führt, zweigt<br />
kurz vor Abbiadori von der SP 94 ab.<br />
4 Spiaggia Capriccioli<br />
Im Herzen der Costa Smeralda befindet<br />
sich die Halbinsel von<br />
Capriccioli <strong>mit</strong> mehreren schönen<br />
Buchten, die durch Granitfelsen<br />
unterteilt sind. Für Familien besonders<br />
geeignet ist die kleinere Bucht<br />
<strong>mit</strong> seichtem Wasser und weißem<br />
Sand. Die größere Bucht La Celvia<br />
gehört zu den bekanntesten Stränden<br />
der Insel. Im Hochsommer ist<br />
es hier daher sehr voll.<br />
Von der SP 94 kurz vor Abbiadori<br />
nach Capriccioli abbiegen. Park platz<br />
bei GPS N 41° 4‘46“, E 9°33‘1“.
DER NORDEN<br />
39<br />
La Maddalena<br />
5 Spiaggia Bassa Trinita<br />
Bildschöne Bucht <strong>mit</strong> seicht abfallendem<br />
Strand auf der Westseite<br />
der Insel La Maddalena. Mit Strandbar.<br />
Über eine schmale Stichstraße<br />
von der Ring straße zu erreichen.<br />
6 Cala Portese / Caprera<br />
Auf Caprera sind die meisten der<br />
schönen Badebuchten nur zu Fuß<br />
erreichbar. Zur sanft ins Wasser abfallenden<br />
Paradiesbucht Cala Portese<br />
kommt man auch <strong>mit</strong> dem<br />
Auto oder einem Motorroller. Dafür<br />
ist die Bucht im Sommer auch<br />
meist gut besucht.<br />
Gallura<br />
7 Spiaggia Tanca Manna<br />
Im Golf von Arzachena direkt angrenzend<br />
an den Camping Isuledda<br />
erstreckt sich die lange Sandbucht<br />
von Tanca Manna. Der Sand ist hier<br />
etwas gröber und es geht zügig ins<br />
tiefe Wasser. Ein schöner Strand für<br />
sichere Schwimmer. Parkplatz bei<br />
GPS N 41° 08‘01, E9°26‘00“<br />
Weitere Bucht (Spiaggia Mannena)<br />
etwas weiter oberhalb <strong>mit</strong> eigenem<br />
Parkplatz.<br />
8 Spiaggia La Sciumara<br />
Der einzige längere Sandstrand bei<br />
Palau findet sich westlich des Ortes<br />
an der Mündung der Liscia.<br />
Ansonsten gibt es rund um Palau nur<br />
kleine Buchten, die <strong>mit</strong> den Gästen<br />
des Ortes bereits gut gefüllt sind.<br />
Die nächsten längeren Sandstrände<br />
finden wir zwischen Santa Teresa<br />
und Vignola Mare, wo sich mehrere<br />
schöne Buchten in einen fast unbebauten<br />
Küstenstreifen schmiegen.<br />
Die Park plätze liegen meist ein Stück<br />
vom Strand entfernt, und man muss<br />
ein paar Minuten laufen, bis man<br />
das Meer erreicht.<br />
9 Spiaggia Rena Majore<br />
Die erste und längste Bucht <strong>mit</strong><br />
feinem Sand und sanftem Einstieg<br />
ins Wasser ist fast einen Kilometer<br />
lang. Ein ausgesprochen schöner<br />
Pfad führt über einen Steilhang in<br />
20 Minuten zur benachbarten Spiaggia<br />
di Matteu [› Tour 5]. Mit dem<br />
Auto von der SS 200 zu erreichen,<br />
von der mehrere Stich straßen zu<br />
Park plätzen führen, z.B. bei GPS N<br />
41°10‘16“, E 9°10‘12“.<br />
Die Spiaggia Rena Majore liegt weit von<br />
jeder Ansiedlung entfernt.<br />
8
40 Ausflugsziele für Familien<br />
11 Spiaggia Marinedda<br />
Ein weiterer optimaler Familienstrand<br />
liegt östlich von Isola Rossa,<br />
eingebettet in eine Landschaft aus<br />
rotem Stein, und ist Ausgangspunkt<br />
für unsere [› Tour 7].<br />
Längs der Straße folgen dann wenige<br />
Kilometer weiter westlich die<br />
Cala Pischina (Parkplatz direkt an<br />
der Straße) und ein wenig versteckt<br />
die schöne Cala di Monte<br />
Russo <strong>mit</strong> einem Parkplatz bei GPS<br />
N 41° 08‘03“, E 9°06‘55“.<br />
10 Spiaggia Vignola<br />
Ebenfalls sehr geeignet für Fami lien,<br />
aber durch den großen Campingplatz<br />
hinter dem Strand recht belebt,<br />
ist der Sandstreifen vor Vignola Mare.<br />
Der schönste Strand abschnitt befindet<br />
sich abseits des Ortes unterhalb<br />
des weithin sichtbaren Genuesenturmes.<br />
Die Spiaggia Liscia Ruia an der Costa Smeralda<br />
ist an Ostern noch menschenleer ...<br />
Westlich von Isola Rossa beginnt ein<br />
langer schnurgerader Sand streifen,<br />
der sich bis zur Mündung des Fiume<br />
Coghinas bei Valledoria fortsetzt. Es<br />
gibt keine idyllischen Buchten, der<br />
Sand ist nicht ganz so weiß und die<br />
Brandung ist hier oft ein wenig rauher.<br />
Zwei Stichstraßen führen zum<br />
Meer, bevor wir den lebhaften Touris<br />
tenort Valledoria erreichen.<br />
12 Spiaggia Valledoria<br />
Am Mündungsdelta des Coghinas<br />
wird aus dem schmalen Sandstreifen<br />
ein breiter gelblicher Sandstrand.<br />
Baden kann man sowohl in der<br />
Flussmündung, als auch im Meer.<br />
Allerdings pfeift auch hier gerne<br />
der Mistral, und dann schlagen die<br />
Wellen am Strand etwas höher.<br />
Der lange Sandstreifen, der westlich<br />
von Castelsardo beginnt, erstreckt<br />
sich bis Porto Torres. Er liegt im direkten<br />
Einzugsgebiet der Städte Sassari<br />
und Porto Torres und ist vor allem am<br />
Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel<br />
der Sarden. Num merierte Stichstraßen<br />
führen zu Parkplätzen am<br />
Strand. In der Pineta dazwischen<br />
gibt es mehrere Campingplätze <strong>mit</strong><br />
vielen Dauercampern.
DER NORDEN<br />
41<br />
Wichtige Orte im Norden<br />
Costa Smeralda<br />
Fast schon berühmt ist die Costa<br />
Smeralda – in den 60er Jahren von<br />
Karim Aga Kahn als Domizil der<br />
Superreichen an der kargen, bis dahin<br />
völlig unbebauten Küste errichtet.<br />
Man kann über diese elitäre<br />
Ferienidylle denken, was man will –<br />
dass der Baustil der Costa Smeralda<br />
Vorbild für viele andere Regionen<br />
der Insel war, ist auf jeden Fall ein<br />
Segen. Die Gebäude sind geschmackvoll<br />
aus inseltypischen Materialien<br />
errichtet und kaum höher als die<br />
umliegenden Bäume und Felsen. So<br />
verschwinden sie praktisch in der<br />
Landschaft. Weniger unauffällig sind<br />
die großen Jacht häfen, in denen<br />
man wirklich beeindruckende Boote<br />
bestaunen kann.<br />
Alle Badebuchten und auch der<br />
Hauptort Porto Cervo sind natürlich<br />
für jeden frei zugänglich, was sich<br />
vor allem bei den Stränden südlich<br />
von Cala Volpe durchaus lohnt.<br />
Doch alleine schon das hohe Preisniveau<br />
der Hotels, Ferienwohnungen<br />
und Restaurants hält Durchschnittsfamilien<br />
sehr effektiv aus der immer<br />
noch noblen Region heraus.<br />
Schon wenige Kilometer weiter,<br />
nördlich von Arzachena, endet die<br />
glatte Kunstwelt und die Gallura gehört<br />
wieder dem normalen Leben.<br />
Palau<br />
Von Palau fahren die Fähren zu den<br />
vorgelagerten Inseln La Maddalena<br />
und Caprera. Der Hafen ist trotzdem<br />
charmant geblieben. Die großzügig<br />
angelegte Strandpromenade<br />
und die netten Gassen um den<br />
Hafen machen Palau vor allem in<br />
der Vorsaison zu einem reizvollen<br />
Plätzchen. Viele Ferienhäuser und<br />
Appartements umrunden das alte<br />
Zentrum am Hafen, so dass der<br />
schöne, aber nicht sehr lange Strand<br />
am Ort im Sommer schnell aus allen<br />
Nähten platzt. Alternativen zum<br />
Küste bei Palau<br />
Ortsstrand sind <strong>mit</strong> dem Auto erreichbar.<br />
Porto Pollo<br />
Auf einer nur durch einen Damm<br />
<strong>mit</strong> dem Festland verbundenen<br />
Insel ist der Campingplatz Gabbiani<br />
das Zentrum der Surfer hochburg<br />
Porto Pollo. Je nach Windrichtung<br />
finden auch Anfänger auf einer<br />
Seite des Zufahrtsdammes immer<br />
einen Spot <strong>mit</strong> passendem Wind.<br />
Könner surfen hinaus in den geschützten<br />
Bereich zwischen den<br />
vorgelagerten Inseln. So sind hier<br />
richtige Langstrecken-Touren möglich.<br />
Mit Kindern wird man die unbewohnten<br />
Inselchen Spargi, Budelli<br />
und Razzoli <strong>mit</strong> ihren<br />
Bade buchten eher <strong>mit</strong> einem der<br />
Ausflugsboote anfahren, die von<br />
Palau und Santa Teresa starten.<br />
Santa Teresa di Gallura<br />
Rechtwinklig angelegte Straßen <strong>mit</strong><br />
pastellfarbenen Häuschen bestimmen<br />
das Stadtbild von Santa Teresa.<br />
Ferienwohnungen und Hotels gibt<br />
es in großen Mengen, und sie sind<br />
im Hochsommer bis auf den letzten<br />
Platz belegt. Auch Santa Teresa hat<br />
einen Hafen <strong>mit</strong> lebhaftem Betrieb.<br />
Hier fahren die Fähren zur Nach barinsel<br />
Korsika, die so nah ist, dass<br />
man sie am Horizont gut erkennen<br />
kann. Nach etwa 50 Minu ten Überfahrt<br />
landet man im Hafen des<br />
über aus reizvollen korsischen Küstenortes<br />
Bonifacio.
42 Ausflugsziele für Familien<br />
Ausflugsziele im Norden<br />
San Pantaleo<br />
Zwischen hochgetürmten Granitbergen<br />
besonders schön gelegener<br />
und zurückhaltend im CostaSmeral<br />
da Stil gestylter Ort. Einladende<br />
Piazza <strong>mit</strong> Bar, in der Umgebung einige<br />
Kunsthandwerkerläden. Etwa<br />
1,5 Kilometer außerhalb des Ortes<br />
in Richtung Küste findet man an<br />
der kleinen Kirche Santa Chiara<br />
schöne Picknickplätze.<br />
13 Capo d‘Orso<br />
Ein felsiger Weg führt vom Parkplatz<br />
bei GPS N 41°10‘20“, E<br />
9°24‘59“ östlich von Palau hinauf<br />
zu einem riesigen TaffoniStein,<br />
der, von unten betrachtet, die Form<br />
eines großen Bären hat. Der Blick<br />
reicht weit über das blaue Meer, die<br />
zerklüftete Küste und das Inselarchipel<br />
La Maddalena.<br />
Geöffnet von April bis Ende<br />
Okto ber täglich von 9 Uhr bis<br />
zum Sonnen untergang. Parkplatz<br />
€ 3 pro Stun de, Eintritt<br />
€ 3, Kinder bis elf Jahre gratis.<br />
14 Fortezza Monte Altura<br />
Die lange Treppenrampe der Fortezza<br />
erinnert auf den ersten Blick<br />
an einen MayaTempel. Die Anlage<br />
ist jedoch deutlich jünger. Erbaut<br />
zwischen 1889 und 1891 war die<br />
Fes tung auf dem Berg bis zum<br />
zweiten Weltkrieg besetzt. Sie ist<br />
so in den Fels versenkt, dass vom<br />
Meer aus nichts zu entdecken ist.<br />
Der Blick von der obersten Ebene<br />
des Forts reicht bis hinüber nach<br />
Korsika. Auch die Reichweite der<br />
hier positionierten Kanonen bedrohte<br />
ursprünglich die Nach barinsel.<br />
Vom Monte Altore wurde aber<br />
niemals geschossen.<br />
Heute betreuen die ehemaligen<br />
Kontrahenten Frankreich und Italien<br />
gemeinsam das 2012 gegründete<br />
Schutzgebiet »Parc Marin international<br />
des Bouches de Bonifacio«<br />
zwischen Sardinien und Korsika. La<br />
Maddalena, Caprera und Santo Stefano<br />
liegen dicht vor Palau und<br />
sind von der Festung gut zu sehen.<br />
Die Anlage kann <strong>mit</strong> Führung besichtigt<br />
werden. Es geht durch die<br />
ehemaligen Schlaf räume der Soldten,<br />
die Büros, die spärlichen Reste
DER NORDEN<br />
43<br />
einfacher Sanitäranlagen, das Munitions<br />
depot und hinauf zum Ausguck.<br />
Die Kasse befindet sich rechts der<br />
Straße am Park platz bei GPS N<br />
41°11‘2“, E 9°21‘50“.<br />
Führungen (auch Englisch) um 10.15,<br />
11.15 und 12.15 sowie am Nach<strong>mit</strong>tag<br />
um 15.15, 16.15, 17.15 Uhr.<br />
Im Juli und August am Nach<strong>mit</strong>tag<br />
erst um 17.15, 18.15 und 19.15 Uhr.<br />
Eintritt € 3 pro Person, Jugend € 2,<br />
Kinder bis elf Jahre gratis.<br />
Geöffnet von 1. April bis 31. August.<br />
15 Tomba di Coddu Vecchio<br />
Westlich von Arzachena liegen<br />
mehrere Ausgrabungsstätten. Für<br />
archeologische Laien am interessantesten<br />
dürfte die Tomba di<br />
Coddu Vecchio sein. [› Tour 4]<br />
16 Die Olivastros Millenaries<br />
Fährt man dann von Luras auf der<br />
SS 427 in Richtung Osten, zweigt<br />
links eine Straße zum Stausee Lago<br />
di Liscia ab. Sie führt uns zu einem<br />
besonderen Natur denkmal: Kurz vor<br />
dem Ende der Stichstraße geht es<br />
hinauf zum Kirchlein San Michele<br />
und von dort auf aus ge schildertem<br />
Pfad zu den Oli vastros Millenaries,<br />
dreien der ältesten Olivenbäume<br />
der Insel. Der Stamm des größten<br />
Baums hat einen Umfang von zwölf<br />
Metern. Ihr Alter kann man nur<br />
schätzen: Mindestens 2000 Jahre<br />
sagen Fach leute – es könnten auch<br />
3000 bis 4000 Jahre sein.<br />
17 Tempio Pausania und die<br />
Piano dei Grandi Sassi<br />
Die Region um Tempio Pausania ist<br />
das Zentrum der sardischen Korkproduktion.<br />
Die Stadt lockt <strong>mit</strong> einer<br />
wunderschönen Umgebung und<br />
einer verwinkelten, sehr reizvollen<br />
Altstadt. Dank seiner Lage auf<br />
600 Metern <strong>mit</strong> besonders guter<br />
Luft und mehreren Mineral quellen<br />
gilt Tempio als Kurort.<br />
Die große Treppe der Festung Monte Altura<br />
18 Nuraghe Majori<br />
Nördlich von Tempio steht ein kleiner,<br />
aber gut erhaltener Nuraghe <strong>mit</strong> einer<br />
besonderen Attraktion: Unter<br />
der Decke lebt eine Fleder mau s <br />
familie. Auch das Ristorante am<br />
Eingang ist sehr empfehlenswert.<br />
Geöffnet: April bis Oktober täglich<br />
9.30 – 19 Uhr, Eintritt € 3 <strong>mit</strong> Führung<br />
€ 3,50.<br />
www.gallurarcheologica.com<br />
Aggius<br />
Niedrige graue Steinhäuser fügen<br />
sich unauffällig in die Umgebung:<br />
Die Ebene der großen Steine –<br />
Piano dei Grandi Sassi – nennen die<br />
Sarden das Gebiet, und so sieht es<br />
auch aus. Valle de la Luna (Mondtal)<br />
ist eine weiterer Name dafür – aber<br />
davon gibt ja mehrere auf der<br />
Insel. Trotzdem beeindrucken die<br />
grauen zerklüfteten Steinberge immer<br />
wieder. Auf der strada panoramica<br />
bei Aggius fährt man <strong>mit</strong>ten<br />
hindurch. Einen netten Pick nickstopp<br />
kann man an den idyllischen,<br />
künstlich angelegten Teichen kurz<br />
vor der Ortseinfahrt machen. Die<br />
Parkplätze an der strada panoramica<br />
sind nicht zu übersehen.<br />
19 Museo Etnografico<br />
Wer sich für sardische Trachten,<br />
Webarbeiten und Haushaltsgegenstände<br />
interessiert, kann das völkerkundliche<br />
Museum in Aggius in<br />
der Via Monti di Lizziu anschauen.
44 Ausflugsziele für Familien<br />
Öffnungszeiten Museo dell‘Intreccio:<br />
Mai bis September täglich 9 bis 13<br />
Uhr und 14.30 bis 20.30 Uhr, im<br />
August bis 24 Uhr, im April wird um<br />
19.30 Uhr und im Winterhalbjahr um<br />
17 Uhr geschlossen, Eintritt ca. € 2.<br />
Castelsardo<br />
Auf einem Felsen erbaut und an<br />
drei Seiten von Wasser umgeben ist<br />
der Ort Castelsardo von allen Seiten<br />
sichtbar. Oben auf dem Berg thront<br />
ein genuesisches Kastell, das man<br />
besichtigen kann. Verwinkelte enge<br />
Gassen <strong>mit</strong> Treppen und Tor bögen<br />
führen durch die Altstadt hinauf.<br />
Kunstvoll aus Riedgras und Fasern<br />
der Zwergpalme geflochtene Körbe<br />
und Schalen sind ein bekanntes<br />
Produkt aus Castelsardo. Im Sommer<br />
sitzen die Frauen des Ortes vor<br />
ihren Häusern und flechten. Im unteren<br />
Ortsteil dominieren Hotels<br />
und der große Jacht hafen das<br />
Stadtbild. Der nächste Strand ist<br />
allerdings ein Stück entfernt.<br />
20 Museo dell’Intreccio<br />
Flechtwerk aller Art vom kleinen<br />
Korb über Fischreusen und landwirtschaftliche<br />
Geräte bis zum traditionellen<br />
Schilfboot vom Stagno<br />
di Cabras kann man im Kunsthandwerksmuseum<br />
in der Festung bestaunen.<br />
Mit über 100.000 Einwohnern ist<br />
Sassari die zweitgrößte Stadt Sardiniens.<br />
Macht man sich die Mühe,<br />
durch das Straßengewirr zwischen<br />
unansehnlichen Vorstadt häusern in<br />
die Stadt<strong>mit</strong>te vorzudringen, erwartet<br />
einen das historische Zentrum<br />
<strong>mit</strong> schmalen Gas sen und bröckelnden<br />
Fassaden. Ein weiterer Grund,<br />
sich ins Groß stadtgewimmel zu<br />
stürzen, könnte ein Besuch der umfangreichen<br />
Samm lung des Museo<br />
Giovanni Antonio Sanna <strong>mit</strong> archäologischer<br />
und ethnografischer<br />
Abteilung sein.<br />
21 Museo Giovanni Antonio Sanna<br />
Funde aus der Steinzeit, aus den<br />
»Domus de Janas« der Megalithzeit<br />
und ein eigener Saal über die<br />
Nuraghenkultur locken die Besucher.<br />
Hier sind auch einige der berühmten<br />
nuraghischen Bronzefiguren zu<br />
sehen. Funde aus römischer und<br />
punischer Zeit ergänzen das Bild<br />
und machen die Entwicklung der<br />
Men schen und sardische Geschichte<br />
noch ein bisschen greifbarer.<br />
Sardische Trachten, Schmuck und<br />
Einrich tungs gegenstände neuerer<br />
Zeit findet man in der ethnografischen<br />
Abteilung.<br />
Öffnungszeiten: Di bis Sa 9 – 20 Uhr,<br />
So 9 – 14 Uhr, Eintritt € 3, Kinder bis<br />
18 Jahre kostenlos.<br />
www.museosannasassari.beniculturali.it<br />
Die Häuser von Castelsardo kleben malerisch am Berg, gekrönt<br />
von der alten genuesischen Festung Fortezza dei Doria
DER NORDEN<br />
45<br />
22 Der Monte d’Accodi<br />
Viele der Fundstücke aus der<br />
Steinzeit, die heute in Sassari im<br />
Museum zu bewundern sind, hat<br />
man am Monte Accodi gefunden.<br />
Der Altarberg ist in der Form einer<br />
oben abgeflachten Pyramide angelegt<br />
– hinauf führt eine Rampe. So<br />
ähnliche Pyramiden kennt man<br />
sonst aus Ägypten oder von den<br />
Inkas. Der Altarberg ist noch älter<br />
als die Nuraghen: Er stammt aus<br />
der sogenannten Ozieri-Kultur und<br />
wurde vor etwa 5000 Jahren gebaut.<br />
Forscher gehen davon aus,<br />
dass es sich um ein damals viel besuchtes<br />
Heiligtum handelt.<br />
23 Der Nationalpark<br />
Maddalena-Archipel<br />
Die sieben Hauptinseln und 53<br />
Mini-Eilande sind die Reste der vor<br />
langer Zeit im Wasser versunkenen<br />
Landverbindung zwischen Korsika<br />
und Sardinien. Nur La Maddalena,<br />
die größte von ihnen, ist ganzjährig<br />
bewohnt. Fast alle 12.000<br />
Einwohner leben im charmanten<br />
Hauptort La Maddalena. Vor allem<br />
das quirlige Viertel um den stimmungsvollen<br />
Fischerhafen lohnt einen<br />
Besuch. Schmale Gassen <strong>mit</strong><br />
Granitbelag und vielen Treppen<br />
führen zwischen liebevoll renovierten<br />
Palazzi hindurch. Rund um<br />
die Insel führt eine Panoramastraße<br />
vorbei an kleinen Buchten und zwei<br />
Campingplätzen.<br />
Caprera erreicht man von La Maddalena<br />
über eine Landbrücke. Besonderer<br />
Anziehungspunkt ist hier die<br />
ursprüngliche Natur <strong>mit</strong> Granit bergen,<br />
zu deren Füßen sich saftig<br />
grüne Pinienwälder ausbreiten. Noch<br />
beliebter ist der ehemalige Altersruhesitz<br />
des italienischen Volks helden<br />
Giuseppe Garibaldi, der heute<br />
das meistbesuchte Museum Sardiniens<br />
ist. Zu den kleineren Inseln<br />
fahren keine Fähren, man erreicht<br />
sie nur im Rahmen einer Tagestour<br />
<strong>mit</strong> einem der Ausflugs boote.<br />
[› Tour 1+2]<br />
Ausflüge auf dem Wasser<br />
24 Im Maddalena-Archipel<br />
Tagesfahrten im Naturschutzgebiet<br />
zwischen Sardinien und Korsika<br />
kann man am Hafen von Palau und<br />
Santa Teresa buchen. Mit Mittagessen<br />
und Badestopp kostet so ein<br />
Ausflug etwa € 40 – 50 pro Person.<br />
Bizarr geformte Felsen, blaues Meer<br />
und versteckte Buch ten <strong>mit</strong> kleinen<br />
Sandstränden machen den Reiz dieser<br />
Fahrten aus. Meist ist ein Badestopp<br />
oder eine Pause auf La Maddalena<br />
eingeplant, wo Sie dann die<br />
schöne Altstadt besuchen und die<br />
Kinder <strong>mit</strong> einem Eis bei Laune halten<br />
können. Die Touren werden von<br />
vielen kleinen Anbietern gefahren,<br />
die meist nur ein einziges Boot im<br />
Einsatz haben. Consorzio Bocche<br />
ist <strong>mit</strong> drei Booten unterwegs.<br />
www.consorziobocche.com<br />
Mit persönlicher Betreuung fahren<br />
Sie auf den kleineren Booten der<br />
Dea del Mare, die im Hafen von<br />
Palau liegen. www.deadelmare.com
48 Tour 1: Von Bucht zu Bucht<br />
100 m<br />
5 km<br />
2 h<br />
ab 6<br />
Tour 1:<br />
Von Bucht zu Bucht<br />
Eine Badewanderung im Norden von Caprera<br />
Die meisten der schönen kleinen Strände der Insel Caprera sind nur<br />
<strong>mit</strong> einem Fußmarsch zu erreichen. Auf unserer kleinen Runde kommen<br />
wir zu drei ganz unterschiedlichen Buchten. Der Weg dorthin<br />
führt auf schmalen Pfaden durch die wilde Steinlandschaft im<br />
stilleren Norden der Insel. Diese Runde lässt sich gut <strong>mit</strong> [› Tour 2]<br />
kombinieren und wird dann zu einem spannenden Tagesausflug.<br />
Wanderung: Vom Parkplatz folgen wir wenige Schritte der am<br />
Straßenende links abzweigenden Piste zum Monumento Garibaldi<br />
und wählen dann in den rechts abbiegenden Weg <strong>mit</strong> der Nummer<br />
14. Anfangs führt er noch etwas uneben über Steinplatten, später<br />
ist er meist flach und gut zu gehen. Durch einen hübschen<br />
Steineichenwald und hoch gewachsene Macchia, die nur zur Mit<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Von La Maddalena über den<br />
Damm nach Caprera und der Insel geradeaus<br />
weiter in Richtung Museum Garibaldi<br />
fahren. An der nächsten Kreuzung<br />
nicht links zum Museum, sondern rechts<br />
und etwa 50 Meter weiter wieder links<br />
in die schmale Straße zum Monumento<br />
Garibaldi abbiegen und bis zum Parkplatz<br />
bei GPS N 41°13‘48“, E 9°28‘24‘‘<br />
am Ende der asphaltierten Straße fahren.<br />
Anspruch und Charakter: Einfache<br />
Wanderung meist auf schmalen, aber<br />
gut angelegten Pfaden, nur kurzzeitig<br />
steinig. Steiler Abstieg vor allem vor der<br />
Cala Cruscitta und auch am Zugang zu<br />
den beiden Sandbuchten. Zugang zur<br />
letzten Bucht auf leicht zugewachsenem<br />
Weg und durch einen Bach. Nur wenig<br />
Schatten.<br />
Ausrüstung: Feste Schuhe <strong>mit</strong> rutschfestem<br />
Profil, Sonnenhut, Badesachen,<br />
ausreichend Wasser!<br />
Highlights: Drei unterschiedliche Traumbuchten,<br />
wilde stille Steinlandschaft<br />
Einkehr: Auf der Wanderung keine, Bar<br />
an der Zufahrtsstraße.<br />
In der Nähe: Altstadt La Maddalena
DER NORDEN<br />
49<br />
tagszeit keinen Schatten bietet, geht es in Richtung Küste. Dann<br />
verzweigt sich der Weg, und wir laufen hier zuerst rechts in Richtung<br />
Cala Crucitta. Der Weg wird hier etwas unbequem und steinig<br />
und führt uns auf einen Hügel hoch über dem Meer. Unten ist<br />
die erste Badebucht zu sehen. Sie ist das richtige Ziel für alle,<br />
die wilde einsame Strände lieben. Die Bucht ist sehr geschützt<br />
und fast geschlossen, es gibt nur einen schmalen Zugang zum<br />
Wasser. Bei unserem Besuch wuchs das Seegras fast bis auf den<br />
Strand.<br />
An der Küste entlang geht es dann weiter<br />
und wieder hinauf auf den nächsten Hügel.<br />
Hier schaut man hinunter in die bildschöne,<br />
beinahe runde Bucht Cala Napolitana<br />
<strong>mit</strong> zwei kleinen feinen weißen<br />
Sandbuchten. Ein gut begehbarer Pfad<br />
führt hinunter und meist liegen auch einige<br />
Jachten in der Bucht. Jedenfalls ist<br />
die Cala Napoletana der am besten besuchte<br />
Strand unserer Runde.<br />
Vom Abzweig zur Cala Napoletana wandern<br />
wir immer auf der Höhe auf einem<br />
bequemen schmalen Pfad <strong>mit</strong> weitem<br />
Ausblick weiter. Vor uns fällt eine Reihe<br />
hoher Kiefern auf. Kurz darauf zweigt<br />
rechts ein Pfad zur kleinen Sandbucht Cala Caprarese ab. Es<br />
geht etwa zehn Minuten auf steinigem Weg hinunter, dann stehen<br />
wir zuerst einmal an einem Bach, der in der Bucht ins Meer<br />
mündet. Der Weg an seinem Ufer ist gut zugewachsen und ziemlich<br />
stachelig. Um den Strand zu erreichen, muss man das flache<br />
Wasser durchqueren. Kurz: Der Weg zum Meer ist etwas beschwerlich.<br />
Deshalb ist es hier meist nicht so voll wie an der letzten<br />
Bucht. Der Sandstreifen ist schmal und nicht sehr breit, und das<br />
Wasser bleibt in der tief eingeschnittenen Bucht sehr flach.
50<br />
Tour 1: Von Bucht zu Bucht<br />
Tour 1:<br />
Forte<br />
Arbuticci<br />
100<br />
0<br />
Cala Napoletana<br />
Cala Crucitta Cala Caprarese<br />
Forte<br />
Arbuticci<br />
0.45 1.00 1.20 2.00<br />
Start 1 2<br />
3 4 5 km<br />
Rund um die Nordspitze der Insel Caprera<br />
9 km, 180 m, 3 h 30 min<br />
Tour 1 und 2 kann man prima zu einer<br />
Runde verbinden. Dazu folgen wir Tour 1<br />
bis zum Forte Candeo und biegen auf dem<br />
Rückweg rechts in den schmalen Weg zur<br />
Cala Napoletana ab. In stetem Auf und Ab<br />
führt er durch eine raue Felslandschaft. Ab<br />
und zu blickt man weit über das tiefblau<br />
schillernde Meer. Hier geht kaum jemand,<br />
und wir sind oft ganz alleine unterwegs.<br />
Vom letzten Hügel der Verbindungsstrecke<br />
schauen wir hinunter auf die Cala Crucitta<br />
und steigen steil zum Wasser hinunter. Ab<br />
hier folgen wir dann der Wegbeschreibung<br />
von Tour 2 zu den Buchten Cala Napoletana<br />
und Cala Caprarese und zurück zum Forte<br />
Arbuticci, an dem unser Auto wartet.<br />
Selbst Kinder können fast<br />
über all stehen. Rechts und<br />
links zwischen den Steinen<br />
verbergen sich weitere winzige<br />
Sandflecken und auf der rechten<br />
Seite auch zwei größere<br />
Buchten. Wenn man bereit ist,<br />
den Rucksack über dem Kopf zu<br />
tragen, wären diese durch das<br />
Wasser gut erreichbar ...<br />
Auch von der Cala Caprarese<br />
geht es erst zurück zum Hauptweg. Hier biegen wir rechts ab und<br />
erreichen kurz darauf die bekannte Kreuzung. Dann geht es noch<br />
einmal rechts ab, und wir spazieren zurück zum Forte Arbuticci<br />
und zum Parkplatz.<br />
Tour 2:<br />
1000 m<br />
Forte<br />
Arbuticci<br />
100<br />
Sentiero storico<br />
Fortificatione<br />
Forte<br />
Arbuticci<br />
Napoletana<br />
14<br />
13<br />
Crucitta<br />
0<br />
0.30 0.50 1.30<br />
Start 1 2<br />
3,5 km<br />
15<br />
Caprarese<br />
12<br />
Batteria di<br />
Candeo<br />
Tour 1<br />
11<br />
Fortificatione<br />
di Arbuticci<br />
Tour 2<br />
s 160<br />
Bocco<br />
di Vela
DER NORDEN<br />
51<br />
Tour 2:<br />
Die unsichtbare Festung<br />
Wanderung zur Fortificatione de Candeo<br />
Gemauert aus den Steinen der umliegenden Felsen und fast perfekt<br />
deren Form angepasst, wirkt das Fort Candeo, als sei es direkt aus<br />
dem Bauch des Berges gewachsen. Betrachtet man die Türme der<br />
Festung genauer, scheint hier ein fantasiebegabter Künstler am<br />
Werk gewesen zu sein. In der felsigen Landschaft versteckt sich eine<br />
Mischung aus Fantasyburg und Verteidigungsanlage. Alle Räume<br />
sind frei zugänglich – wenn man die Eingänge zwischen den Felsen<br />
findet – und man kann auch bis hinauf in den Ausguck steigen. Der<br />
Blick ist grandios und reicht weit über das Meer.<br />
140 m<br />
3,5 km<br />
1 h 30<br />
ab 8<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Von La Maddalena über den<br />
Damm nach Caprera und der Insel geradeaus<br />
weiter in Richtung Museum Garibaldi<br />
fahren. An der nächsten Kreuzung<br />
nicht links zum Museum, sondern rechts<br />
und etwa 50 Meter weiter wieder links<br />
in die schmale Straße zum Monumento<br />
Garibaldi abbiegen und bis zum Parkplatz<br />
bei GPS N 41°13‘48“, E 9°28‘24‘‘<br />
am Ende der asphaltierten Straße fahren.<br />
Anspruch und Charakter: Breiter, aber<br />
unbequemer Geröllpfad bis kurz vor der<br />
Festung. Der Rundweg Sentiero Storico<br />
verläuft auf einem schmalen Pfad, die<br />
Zugänge zu den Gebäuden führen weitgehend<br />
weglos über Felsen und Steintreppen.<br />
Vorsicht: Auf den Plattformen beider<br />
Türme gibt es einen ungesicherten<br />
Schacht in das Innere des Gebäudes.<br />
Absturzgefahr für jüngere Kinder!<br />
Ausrüstung: Feste Schuhe <strong>mit</strong> rutschfestem<br />
Profil, Sonnenhut, Badesachen,<br />
ausreichend Wasser!<br />
Highlights: Die Festung auf eigene<br />
Faust erforschen und dabei in den<br />
Felsen herumklettern.<br />
Einkehr: Keine, Bar an der Zufahrtsstraße<br />
zum Parkplatz.<br />
In der Nähe: Altstadt la Maddalena
60 Tour 5: Weißer Sand und blaues Meer<br />
15 m<br />
5 km<br />
1 h 45<br />
ab 4<br />
Tour 5:<br />
Weißer Sand und blaues Meer<br />
Von der Spiaggia di Rena Majore zur Spiaggia di Matteu<br />
Die langen Sandbuchten südlichen von Santa Teresa di Gallura gehören<br />
zweifellos zu den schönsten Stränden Sardiniens. Ein breiter<br />
Küstenwald trennt sie von der Straße und Hotels sind weit und breit<br />
nicht zu sehen. Außerhalb der Badesaison ist Rena Majore menschenleer<br />
und selbst im Hochsommer verteilen sich die Badegäste<br />
recht gut am langen Strand. Ein abenteuerlicher Pfad führt über<br />
einen Felsriegel zur Nachbarbucht Spiaggia di Matteu und gewährt<br />
dabei noch einmal einen ganz anderen Strandblick.<br />
Wanderung: Vom Parkplatz steigen wir zur westlicheren der beiden<br />
Buchten hinunter und laufen am Strand entlang und steigen<br />
an dessen Ende hinauf zum oberhalb gelegen Pfad. Dieser teilt<br />
sich nach wenigen Metern. Rechts geht es immer direkt über dem<br />
Meer entlang über den vor uns liegenden Hügel. Ein Holzgeländer<br />
sichert rudimentär den Abhang zum Meer. Der Pfad windet sich<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Von Santa Teresa auf der<br />
Küstenstraße SP90 in Richtung Süden<br />
fahren und auf der Höhe des Dorfes<br />
Rena Majore den geschotterten Abzweig<br />
zur Spiaggia Rena Majore wählen. Die<br />
Straße endet an einem Parkplatz (im<br />
Sommer gebührenpflichtig) auf einer<br />
Felsbarriere in der Mitte der Bucht bei<br />
GPS N 41°10‘16.4“, E 9°10‘12.5“.<br />
Anspruch und Charakter: Verbindungsweg<br />
zwischen zwei langen Sandbuchten,<br />
<strong>mit</strong> tollem Weitblick und Wegabschnitten<br />
am Strand.<br />
Highlights: Weiter Küstenblick, wandern<br />
<strong>mit</strong> dem Füßen im Wasser und im<br />
Sommer ein Bad im Meer.<br />
Einkehr: keine<br />
In der Nähe: Nuraghendorf la Prisgiona
DER NORDEN<br />
61<br />
Parkplatz<br />
Cala Pischina Parkplatz<br />
100 Spiaggia di Matteu Spiaggia di Matteu<br />
0<br />
0.25 0.55 1.20 1.45<br />
Start 1 2 3 4 5 km<br />
Spiaggia<br />
Rena<br />
Majore<br />
P<br />
P<br />
Spiaggia<br />
Matteu<br />
Rena<br />
Majore<br />
P<br />
Cala<br />
Pischina<br />
zwischen Felsen und über Steinstufen<br />
an der Steilküste zur benachbarten<br />
Bucht Spiaggia di Matteu.<br />
Am anderen Ende der Bucht läuft man<br />
auf einem ebenen Fahrweg weiter<br />
an der Küste entlang. Es folgen einige<br />
Kiesbuchten unterhalb des Weges.<br />
Kurz bevor der Weg in einem Linksbogen<br />
auf die Straße zuhält, liegen<br />
rechts des Weges die Ruinen einer<br />
Wachstation. Dahinter geht es zu<br />
einer dritten Sandbucht, der Cala Pischina hinunter, die jedoch<br />
recht nahe an der Straße liegt. Hier drehen wir um und laufen<br />
zurück zur Spiaggia di Matteu. Am östlichen Ende der Bucht wählen<br />
wir diesmal den breiteren Weg, der rechts am Hügel vorbeiführt<br />
und erreichen schnell und mühelos die Spiaggia Rena Majore<br />
und unseren Parkplatz.
76 Tour 9: Am Riu Pisciaroni<br />
Tour 9:<br />
Am Riu Pisciaroni<br />
Badebecken im sprudelnden<br />
Bachlauf<br />
Kurz und kräftig geht es bergauf,<br />
dann laufen wir beinahe eben über<br />
dem Bach entlang. Unterwegs sorgen<br />
große Steinblöcke, die den<br />
Weg verlegen, für spannende, aber<br />
unkomplizierte Kletterstellen. Das<br />
Ziel dieser kurzweiligen Wanderung<br />
ist ein gut zugäng liches kleines<br />
Badebecken <strong>mit</strong> klarem, kühlem<br />
Wasser. Beim Abstieg kommt man<br />
an einem weiteren etwas größeren<br />
Becken vorbei, das aber auch von<br />
der Straße leicht zu erreichen ist<br />
und daher häufiger besucht wird.<br />
160 m<br />
3 km<br />
1 h 30<br />
ab 6<br />
Wanderung: Steht das Auto unten an der Straße, laufen wir parallel<br />
zum asphaltierten Fahrweg auf einem Forstweg hinauf zum<br />
Hotel Limbara. Steht man dann oben auf dem Parkplatz, geht es<br />
rechts am Hotel vorbei, und auf Höhe des Eingangs und der Terrasse<br />
weist ein Holzwegweiser rechts hinauf in Richtung Valli c<br />
ciola. Wir folgen diesem, laufen auf einen Zaun zu und dann links<br />
am Zaun steil hinunter in Richtung Bach. Eine Betonbrücke führt<br />
hier über das Wasser.<br />
Wir überqueren den Bach nicht, sondern wenden uns nach rechts<br />
und folgen dem Pfad, der ab hier rotweiß markiert ist. Unter<br />
hohen Bäumen geht es direkt am Zaun entlang gut 10 Minuten<br />
steil bergauf. Dann biegt der Weg nach links ab und steigt nur<br />
noch sanft an. Hier beginnt der schönste Teil der Wanderung.<br />
Anfahrt: Von Tempio Pausania die<br />
SS 392 in Richtung Oschiri nehmen.<br />
6,5 km von Tempio entfernt, kurz vor<br />
dem Abzweig nach Vallicciola, steht<br />
links an der Straße eine Marienstatue.<br />
Dahinter in der Pineta hat man einen<br />
Picknickplatz angelegt. Der Ort ist <strong>mit</strong><br />
Location Curadureddu beschildert.<br />
Eine schmale Straße führt hinauf zum<br />
Hotel Monte Limbara. Parken kann<br />
man entweder auf dem Parkplatz vor<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
dem Hotel bei bei GPS N 40°51‘51“,<br />
E 9°07‘51“ oder unten an der Straße.<br />
Anspruch und Charakter: Kurzer, sehr<br />
spannender Kletterpfad über Stock<br />
und Stein und immer am Bach entlang.<br />
Wanderschuhe sind unbedingt<br />
sinnvoll! Im Hochsommer führt der<br />
Bach nur wenig Wasser. Die Gumpen<br />
sind dann zum Baden mäßig erfreulich.<br />
Highlights: Badebecken, tolle Landschaft,<br />
spannender Felsenweg.
DER NORDEN<br />
77<br />
Tempio<br />
1000m<br />
Location<br />
Curadureddu<br />
Hotel<br />
Limbara<br />
Riu Pisciaroni<br />
SS 392<br />
Curadureddu<br />
750<br />
Hotel<br />
650<br />
550<br />
Curadureddu<br />
Bachgumpe<br />
0.45<br />
Wir laufen weiter bis zu einer gut beschilderten<br />
Wegkreuzung und biegen<br />
links auf den Weg D nach Caldicciossu<br />
und Vallicciola ab. Nach wenigen Schritten<br />
stehen wir an einer einfachen Bach-<br />
1.30<br />
Start<br />
1 2 3<br />
Immer wieder versperren Felspassagen<br />
den deutlichen Weg und wollen überklettert<br />
werden. Der Bach fließt weit<br />
unten und macht sich nur noch durch<br />
leises Gluckern bemerkbar, bis wir nach<br />
weiteren 15 Minuten wieder an seinem<br />
Ufer stehen. Das Wasser ist hier leicht<br />
über die Felsen zu erreichen. Etwas weiter<br />
oben am Bach gibt es noch ein größeres<br />
Becken.
78 Tour 9: Am Riu Pisciaroni<br />
brücke. Rechts neben der Brücke sammelt sich im Frühsommer<br />
das Wasser zu einer durchaus ansehnlichen Gumpe, die von einem<br />
Mini-Wasserfall <strong>mit</strong> frischem Wasser versorgt wird. Hier kann<br />
man plantschen oder auch richtig baden und Pause machen, bevor<br />
es wieder zurück geht. Im Hochsommer ist von der Gumpe<br />
allerdings leider nur noch eine mehr oder weniger große Pfütze<br />
übrig.<br />
Der Rückweg entspricht dem Hinweg, bis wir zu der bereits bekannten<br />
Betonbrücke unterhalb des Hotel Limbara kommen.<br />
Statt links hinaufzusteigen, folgen wir den rot-weißen Markierungen<br />
und klettern den Weg am linken Ufer weiter hinunter, bis<br />
wir auf der linken Seite einen hypermodernen Neubau entdecken.<br />
Hier befindet sich rechts der Zugang zur großen Gumpe,<br />
und links führt eine Holztreppe über ein Natursteinmäuerchen.<br />
Auf einem breiten Waldweg spazieren wir in 10 Minuten zurück zu<br />
einem Picknickplatz und einem kleinen von Schülern angelegten<br />
Lehrgarten, der direkt unterhalb unseres Parkplatzes liegt.
DER NORDEN<br />
79<br />
Tour 10:<br />
Paddeln auf dem<br />
Fiume Coghinas<br />
In sanften Schleifen zum Meer<br />
Einfache Tour auch für Neulinge im<br />
Paddeln auf dem ruhigen letzten<br />
Abschnitt vor der Mündung des Coghinas<br />
ins Meer. Mit dem Auto gelangen<br />
Boote und Paddler zur Einstiegsstelle<br />
und haben dann so viel<br />
Zeit, wie sie möchten, um zurück zur<br />
Verleihstation zu schippern. Auch<br />
kleinere Kinder sind in den Zweierkanus,<br />
die <strong>mit</strong> Doppelpaddeln gefahren<br />
werden, gut und sicher aufgehoben.<br />
Die Paddeltour: Bei New Kayak Sardinia kann man zwischen<br />
drei verschiedenen Startplätzen <strong>mit</strong> Paddelzeiten von drei, fünf<br />
oder sechs Stunden wählen. Hier beschrieben ist die kürzeste<br />
Tour, die für Kinder erst einmal ausreicht. Anmelden sollte man<br />
sich auf jeden Fall am Vortag. Kommt man dann am Morgen, wartet<br />
der fertig beladene Anhänger <strong>mit</strong> den Booten am Treffpunkt.<br />
Dann werden Schwimmwesten und Paddel verteilt und das Tagesgepäck<br />
in wasserdichte Tonnen verpackt. Aufgeregt klettert alles<br />
34 h<br />
ab 6<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Der familiär geführte Kanuverleih<br />
New Kayak Sardinia befindet<br />
sich in Valledoria, direkt am Mündungs<br />
becken des Coghinas. Am westlichen<br />
Ortsende von Valledoria führt<br />
eine beschilderte Stichstraße zu einem<br />
Parkplatz direkt am Fluss bei GPS N<br />
40°55‘60“, E 8°48‘48“. Man folgt<br />
dem Weg am Ufer ein kurzes Stück<br />
flussaufwärts und sieht dort dann die<br />
Kanus liegen. Die Verleihstation liegt<br />
auf dem Gelände des Camping La Foce.<br />
Anspruch und Charakter: Schöne<br />
Pad deltour auf ruhigem Fluss. Fast<br />
keine Strömung. Gut geeignet für<br />
Anfänger. Eine weitere längere Tour<br />
<strong>mit</strong> 4 – 6 Stunden Paddelzeit beginnt<br />
bei den heißen Quellen von Casteldoria.<br />
Kinder ab 10 – 12 Jahren könnten<br />
auch ein eigenens Kajak fahren. Es<br />
sind auch Einerkajaks im Verleih.<br />
Verleih bei New Kayak Sardinia: Die<br />
beschriebene DreiStundenTour kostet<br />
€ 16 pro Person, inkl. Ausrüstung<br />
(Boote, Paddel, Schwimm weste und<br />
wasserdichte Tonnen) und Transfer.<br />
Die Kanus können auch stundenweise<br />
geliehen werden. Man zahlt dann<br />
€ 10 pro Stunde für ein Doppelkajak.<br />
Der Verleih ist ganzjährig geöffnet.<br />
Anmeldung persönlich an der Verleihstation<br />
am Fluss oder telefonisch bei<br />
Vittorio Marras: (0039) 079 582 900<br />
oder (0039) 338 12 58 403.<br />
www.newkayaksardinia.it<br />
Highlights: Paddeln in schöner Flusslandschaft.
96 Tour 12: Die Höhle des Neptun<br />
Tour 12:<br />
Die Höhle des<br />
Neptun<br />
654 Stufen zum Meer<br />
186 m<br />
45 min<br />
ab 6<br />
Neptun ist in der römischen Mythologie<br />
der Gott des Meeres. Der Eingang<br />
der Grotta di Nettuno, die die<br />
berühmteste der vielen Höhlen auf<br />
Sardinien ist, befindet sich knapp<br />
über dem Meeresspiegel – so knapp,<br />
dass es an vielen Tagen für Menschen<br />
ohne Fischschwanz unmöglich<br />
ist, die Höhle zu betreten. Nur wenn<br />
es Neptun zulässt und das Meer ruhig<br />
ist, fahren die Boote zu seiner<br />
Höhle. Fitte junge Wanderer erreichen den Höhleneingang über dem<br />
Meer aber auch noch auf anderem Wege: Die Escala del Cabirol – die<br />
Treppe des Rehbocks – führt vom Capo Caccia durch die Klippe hinunter<br />
zum Wasser. Die 654 Steinstufen sind jedoch ein echter Konditionstest<br />
– nicht nur für die Kinder!<br />
Die Escala del Cabirol: Die Treppe beginnt am Parkplatz. Ist die<br />
See zu unruhig, ist bereits oben am Einstieg das Metalltor verschlossen.<br />
Dann hilft es nur, auf besseres Wetter zu warten. Die<br />
Stufen führen bis zum Eingang der Grotta di Nettuno, wo wir<br />
Eintritt zahlen und an einer Höhlenführung teilnehmen können.<br />
Anfahrt: Die Grotta di Nettuno liegt<br />
an der Spitze des Capo Caccia westlich<br />
von Alghero und öffnet sich in der<br />
Steilküste zum Meer. Man erreicht sie<br />
bei ruhiger See per Ausflugsboot von<br />
Alghero und im Sommer auch von der<br />
Cala Dragunara an der Ostseite des<br />
Capo Caccia. Die Escala del Cabirol<br />
beginnt am Parkplatz bei GPS N<br />
40°33‘49“, E 8°09‘49“ am Ende der<br />
Stichstraße aufs Capo Caccia. Bei unruhiger<br />
See ist nicht nur die Höhle,<br />
sondern auch die spektakulär in den<br />
Fels gebaute Treppe versperrt.<br />
Anspruch und Charakter: Gut gesicherter<br />
Weg, der jedoch eine stabile<br />
Kondition erfordert. Die Grotta di Nettuno<br />
gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten<br />
Sardiniens. Eine gewisse<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Toleranz gegenüber Menschenmassen<br />
ist in der Hochsaison notwendig, um<br />
den Besuch dieser sehenswerten Höhle<br />
zu genießen.<br />
Highlights: Besuch der Tropfstein höhle<br />
<strong>mit</strong> unterirdischem See. Treppen weg<br />
durch die Steilwand oder Bootsfahrt<br />
an der malerisch zerklüfteten Küste<br />
um Punta del Giglio und Capo Caccia.<br />
Öffnungszeiten und Eintritt: April<br />
bis Mitte September täglich 9 bis 19<br />
Uhr, danach 10 bis 18 Uhr und ab<br />
November bis Februar von 10 bis 15<br />
Uhr, Besichtigung <strong>mit</strong> Führung in italienischer<br />
Sprache.<br />
Eintritt: € 13, Kinder 3 – 12 Jahre € 7.<br />
In der Nähe: Bademöglichkeit an der<br />
kleinen Sandbucht der Cala Dragunara.
DER NORDWESTEN<br />
97<br />
Mit dem Boot zur<br />
Grotta di Nettuno:<br />
ab 4 Jahre<br />
Aus dem Hafen von Alghero<br />
fah ren die Boote der Linien Navisarda<br />
und Linea Grotto in einer<br />
knappen halben Stunde<br />
zum Eingang der Höhle. In der<br />
Sommersaison kann man auch<br />
an der am Capo Caccia gelegenen<br />
Cala Dragunara ablegen.<br />
Die kleine Sandbucht am Anleger<br />
eignet sich auch recht gut<br />
baden.<br />
Bootsfahrt ab Alghero:<br />
Mit Navisarda stündlich zwischen 9 und<br />
17 Uhr oder <strong>mit</strong> der kleineren Linea<br />
Grotto von April bis Oktober zweimal am<br />
Tag (10.45 und 14.45 Uhr). Dauer der<br />
Fahrt inklusive Besichtigung ca. 2,5 h.<br />
Preise: € 15, Kinder 5 – 10 Jahre € 7 und<br />
Eintritt für die Höhle.<br />
Bootsfahrt ab Cala Dragunara: Mit Navisarda<br />
von Juni bis September, Dauer der<br />
Fahrt inklusive Besichtigung der Höhle<br />
1,5 h, die Boote fahren ebenfalls im<br />
Stun den takt, je nach Nachfrage.<br />
Preise: € 16, Kinder 3 – 12 Jahre € 8 zuzüglich<br />
Eintritt für die Höhle.<br />
www.navisarda.it<br />
Grotta di Nettuno: Der Zugang<br />
der Höhle <strong>mit</strong> dem Bootsanleger<br />
liegt nur einen knappen<br />
Meter über dem Meeresspiegel.<br />
Im Inneren der Grotte öffnen<br />
sich um den 120 Meter langen<br />
Salzsee Lamarmora <strong>mit</strong> herrlich<br />
kla rem Wasser verschiedene<br />
Säle <strong>mit</strong> Tropfsteinen in allen<br />
Größen. Die größten sind zehn bis 15 Meter lang. Einige schimmern<br />
in einem äußerst ungewöhnlichen Blaugrün, das durch den<br />
Bewuchs der Steine <strong>mit</strong> Moosen und Flechten entsteht, und<br />
schaffen so eine besondere unterirdische Zauberwelt.
98 Tour 13: Zur Punta del Giglio<br />
Tour 13:<br />
Zur Punta del Giglio<br />
Durch den Naturpark von Porto Conte<br />
Auf einem schönen Küstenpfad geht es<br />
zum Aussichtspunkt auf der Punta del<br />
Giglio. Hier stürzen die Klippen senkrecht<br />
ins Meer. Kreischend schweben die<br />
Möwen über unseren Köpfen und lassen<br />
sich plötzlich zum Wasser fallen. An der<br />
anderen Seite der Bucht von Porto<br />
Conte ragen die Klippen des Capo Caccia<br />
aus dem Meer. Richtung Osten sieht<br />
man das Häusermeer von Alghero hinter<br />
den grünen Hügeln liegen.<br />
150 m<br />
7 km<br />
2 h 30<br />
ab 6<br />
Wanderung: Die kleine Holzhütte am Eingang zum Naturpark<br />
Porto Conte ist nur im Sommer besetzt. Aber die Karte und die<br />
Informationen über Fauna und Flora, die hier hängen, sind auch so<br />
interessant. Auf dem breiten Forstweg, der hier in den Wald aufsteigt,<br />
beginnen wir die Wanderung. Wir laufen kurz auf die Küste<br />
zu und könnten dann direkt in der Linkskurve auf einem Pfad<br />
zum Meer hinuntersteigen. Da aber der erste Teil des Küstenweges<br />
schwer zu verfolgen ist, laufen wir an diesem Abzweig<br />
vorbei und folgen erst dem markierten Weg, der wenige Meter<br />
weiter rechts zum Meer führt. Nach knapp 10 Minuten sieht man<br />
hier rechts unten deutlich das Wasser und kann über Trampelpfade<br />
hinunterlaufen. Ab hier geht es mühelos auf einem deutlich<br />
sichtbaren Pfad direkt am Meer weiter. Kurz hinter einem<br />
alten Bunker kommen wir an eine kleine Sandbucht. Der Weg<br />
bleibt nur noch ein kurzes Stück am Wasser und steigt dann zwischen<br />
Bäumen gleichmäßig hinauf bis zu einer beschilderten<br />
Wegkreuzung. Links geht es zurück zum Parkplatz. Wir laufen<br />
rechts an einer verlassenen Kaserne vorbei in weiteren 15 Minuten<br />
bis zur Punta del Giglio. Der Weg führt bis vorne zur<br />
Spitze, wo die Mauerreste eines Gebäudes einen schö
DER NORDWESTEN<br />
99<br />
Porto Conte<br />
1000m<br />
Monte Pedrosu<br />
s 164<br />
Sandbucht<br />
Monte Rudedu<br />
s 173<br />
s 107<br />
Punta del Giglio<br />
Parkplatz<br />
100<br />
Kiesbucht<br />
Punta del Giglio<br />
Kreuzung Kreuzung<br />
Parkplatz<br />
0<br />
0.30 1.05 1.15 1.30 2.30<br />
Start 1 2 3 4 5 6 7 km<br />
nen Aussichtspunkt bilden, von dem man wunderbar<br />
die kreischenden Möwen an den senkrecht<br />
abfallenden Klippen beobachten kann.<br />
Zurück an der Wegkreuzung wählen wir für den<br />
Rückweg den Forstweg, der uns zügig wieder<br />
zum Parkplatz bringt.<br />
Anfahrt: Von der SS127 zwischen Alghero<br />
und dem Capo Caccia der Stichstraße<br />
nach Porto Conte folgen. Die Straße<br />
endet hinter einem großen Hotel und<br />
am spanischen Wachtturm von Porto<br />
Conte. Etwa 150 m vor dem Straßenende<br />
befindet sich neben dem roten Haus<br />
der Cantoniera zwischen den Bäumen<br />
bei GPS N 40°35‘34“, E 8°12‘44“<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
ein Parkplatz <strong>mit</strong> Picknick tischen. Hier<br />
beginnt der Weg.<br />
Anspruch und Charakter: Wanderung<br />
an einer Felsküste auf einfachen Fußwegen.<br />
Highlights: Einsame Felsbuchten zum<br />
Picknicken, Kletterbäume am Wegrand,<br />
toller Aussichtspunkt <strong>mit</strong> Kletterfelsen<br />
als Ziel der Wanderung.
100 Tour 14: Delfine und ein fliegender Fisch<br />
34 h<br />
ab 4<br />
Tour 14:<br />
Delfine und ein fliegender Fisch<br />
Mit den Meeresbiologen auf Forschertour<br />
Die Bucht von Alghero gehört zum Lebensraum mehrerer Delfingruppen,<br />
so dass die Chance, den Tieren zu begegnen, ziemlich gut ist.<br />
Die Meeresbiologen Fabio Ronchetti, Gabriella La Manna und<br />
Francesco Perretti von der Organisation Terra Mare beobachten im<br />
Rahmen eines Forschungsprojektes, das unter anderem von der Universität<br />
Cagliari unterstützt wird, das Verhalten und die Lebensgewohnheiten<br />
der Delfine in der Bucht. Die täglichen Beobachtungsfahrten<br />
sind Teil ihrer Arbeit und sie nehmen dabei Touristen <strong>mit</strong> an<br />
Bord. Unterwegs ver<strong>mit</strong>telt Fabio auf englisch und italienisch sehr<br />
engagiert Wissenswertes über Delfine und über die Art und Weise,<br />
wie die Forscher arbeiten. Bei einem kleinen Schnorchelausflug, der<br />
ebenfalls ein Teil der Fahrt ist, zeigt er außerdem, welche Fische<br />
noch in den Buchten an der Steilküste des Capo Caccia zu Hause<br />
sind.
DER NORDWESTEN<br />
101<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Die Fahrten beginnen im Hafen<br />
von Alghero, wo Sie auch ihr Auto parken<br />
können.<br />
Ausrüstung: Eine Schwimmweste für<br />
die Kids wird gestellt. Handtuch und,<br />
wenn vor handen, Neo pren shorty fürs<br />
Schnorcheln, ansonsten Badekleidung.<br />
Auf dem offenen Boot <strong>mit</strong> Sonnensegel<br />
ist Platz für 12 Personen. Es gibt kein<br />
WC und auch keinen besonderen Platz,<br />
um sich umzuziehen. Es empfiehlt sich<br />
daher die Bade sachen schon vor dem<br />
Start anzuziehen. Für die Fahrt quer<br />
über die Bucht, bei der das Boot ordentlich<br />
Tempo kriegt, am besten auch eine<br />
Jacke einpacken. Wenn man schon bei<br />
der Ankunft in der Bucht friert, ist die<br />
Überwindung zum Schnorcheln groß.<br />
Die Schnorchelaus rüstung wird gestellt.<br />
Hat man eine eigene, passt die aber sicher<br />
besser.<br />
Anmeldung: Die Fahrten finden ganzjährig<br />
statt und kosten €40 für Erwachsene<br />
und €25 für Kinder. Erklärungen<br />
gibt es auf englisch, italienisch oder<br />
französisch. Tel +39 392 1404069 (englisch),<br />
www.progettonaturasardegna.com<br />
Anspruch und Charakter: Flotte Fahrt<br />
auf einem kleinen Boot, das bei Wind<br />
ganz ordentlich schaukelt. Schnorchelausflug<br />
bei dem es direkt vom Boot ins<br />
tiefe Wasser geht. Die Kinder müssen<br />
also sicher schwimmen können.<br />
Highlights: Delfine gucken und schnorcheln<br />
<strong>mit</strong> den Meeresbiologen.<br />
Einkehr: Kleiner Snack auf dem Boot inklusive<br />
Die Fahrt beginnt im Hafen von Alghero und führt meistens zuerst<br />
die Küste hinunter und dann quer durch die Bucht in Richtung<br />
Capo Caccia. Gabriella, Fabio und Francesco fahren diese<br />
Route jeden Tag zweimal, wenn das Wetter es zulässt, und kennen<br />
die Lieblingsplätze der Delfine recht gut. Auf mehr als 80<br />
Prozent ihrer Fahrten werden Delfine gesichtet. Dazu stehen ein<br />
oder zwei Mitglieder der Crew vorne an Deck und scannen <strong>mit</strong><br />
geübtem Blick die Wasseroberfläche – <strong>mit</strong> bloßem Auge oder <strong>mit</strong><br />
einem Fernglas. Haben sie etwas entdeckt, ändert das Boot seinen<br />
Kurs. Um die beobachteten Tiere so wenig wie möglich zu<br />
beeinträchtigen, muss man dann ihr Verhalten richtig interpretieren.<br />
Jagende Delfine sollten zum Beispiel nicht gestört werden,<br />
um den Erfolg des Beutezuges nicht zu gefährden. Eine Familiengruppe,<br />
in der im Sommer Jungtiere geboren wurden, bleibt
138 Spuren der Nuraghenkultur<br />
Feenhäuser und steinerne Türme –<br />
Spuren der Nuraghenkultur<br />
Die Menschen, die sie gebaut<br />
haben, nennen Forscher heute<br />
die Nuragher. Wie diese Menschen<br />
sich selbst nannten,<br />
weiß man nicht. Es gibt keine<br />
überlieferten Schriftstücke, weshalb<br />
man davon ausgeht, dass<br />
man hier zu dieser Zeit keine<br />
Schrift kannte.<br />
Wenn man eine Karte der Insel<br />
Sardinien betrachtet, sieht<br />
man, dass sie übersät ist von<br />
Nura ghen. Manchmal lässt<br />
sich am bezeichneten Platz<br />
nur noch ein überwucherter<br />
Steinhaufen erkennen, andere<br />
Nuraghen sind noch in sehr<br />
gutem Zustand und ragen<br />
massiv und klar sichtbar aus<br />
der Landschaft hervor. Etwa<br />
6500 dieser massigen Türme<br />
gibt es auf Sardinien. Sie bilden<br />
ein gleichmäßiges Netz,<br />
das die ganze Insel überzieht.<br />
Der nächste Turm ist selten<br />
mehr als einen Kilometer entfernt.<br />
Ähnliche Bauwerke, die<br />
in einer solchen Häufung vorkommen,<br />
gibt es nirgendwo<br />
anders im Mittelmeerraum und<br />
auch sonst nirgendwo auf der<br />
Welt.<br />
Die Türme sind alt. Sie stammen<br />
aus der Bronzezeit und<br />
sind alle zwischen 1500 und<br />
500 vor Christus entstanden.<br />
Da es so viele Türme sind, vermuten<br />
die Archäologen, dass<br />
die Bewohner Sardiniens damals<br />
in Clans lebten, die jeweils<br />
ein recht kleines Gebiet<br />
beherrschten. Vor allem die<br />
großen Türme sind eindeutig<br />
auch Wehrbauten, deren Aufgabe<br />
es war, ihre Bewohner zu<br />
schützen. Sie sind sehr aufwändig<br />
konstruiert. Durch eine<br />
mächtige Steinmauer, die nur<br />
aus großen geschichteten Steinen<br />
besteht, kommt man in<br />
einen Innenraum. Die großen<br />
Türme haben einen Durchmesser<br />
von fünf bis sechs Metern.<br />
Rundherum befinden sich Nischen,<br />
in denen Dinge verstaut<br />
werden konnten. Der<br />
Raum schließt sich nach oben<br />
durch immer weiter in den Innenraum<br />
ragende Steine, bis<br />
die Restlücke im Dach <strong>mit</strong><br />
einem einzigen Stein zu füllen<br />
war. Für diese Konstruktion<br />
haben die Nuragher keinerlei<br />
bindende Materialien eingesetzt.<br />
Die Steine halten nur<br />
durch die geschickte Schichtung<br />
und ihr eigenes Gewicht – und<br />
das seit über 3000 Jahren!
DER WESTEN<br />
139<br />
Türöffnung <strong>mit</strong> Architrav<br />
Grundriss der dreieckigen Nuraghenfestung<br />
von Losa. Auch Santu Antine<br />
hat eine Mauer <strong>mit</strong> drei Türmen. Bei<br />
der Anlage von Su Nuraxi sind es vier.<br />
Der Aufbau eines Nuraghen<br />
Die unteren Steinblöcke eines<br />
Nuraghen sind groß und wenig<br />
bearbeitet. Lücken wurden<br />
teilweise <strong>mit</strong> kleineren Steinen<br />
und Lehm gefüllt. Im oberen<br />
Bereich werden die Steinblöcke<br />
kleiner und feiner, so<br />
dass sich das Gewölbe lückenlos<br />
schließt. Türen und Durchlässe<br />
sind oben <strong>mit</strong> einem großen<br />
waagrecht liegenden Stein<br />
abgedeckt, man nennt diesen<br />
auch Architrav. Über dem Architrav<br />
findet sich meist eine<br />
Öffnung, die man als Entlastungs<br />
öffnung bezeichnet. Außer<br />
zur Entlastung des Quersteines<br />
diente sie wohl auch<br />
als Auslass für Rauch, da<strong>mit</strong><br />
dieser nicht nach oben in die<br />
Gänge zog.<br />
Am Anfang baute man nur einfache<br />
Türme, die man heute<br />
Proto nuraghen nennt. Später<br />
entstand um den Hauptturm<br />
herum ein Anbau, Bastion genannt,<br />
<strong>mit</strong> drei oder vier niedrigeren<br />
Eck tür men. Diesen Typ<br />
Nuraghenfestung bezeichnen die<br />
Forscher als Tholosnura ghen.<br />
Der Hauptturm konnte bis zu<br />
drei Stockwerke haben, die<br />
durch eine spiralförmige Treppe<br />
im Innern des Turmes verbunden<br />
waren. In den Wänden<br />
Nuraghe Ardasai (Foresta Montarbu)
140 Spuren der Nuraghenkultur<br />
Der Nuraghe Santu Antine in<br />
seinem heutigen Zustand und<br />
als gezeichnete Rekonstruktion<br />
befinden sich häufig schmale,<br />
nach außen enger werdende<br />
Öffnun gen, die Licht und Luft<br />
in den Treppengang lassen.<br />
Ganz oben kam man auf eine<br />
Plattform, von der aus man<br />
weit in die Umgebung schauen<br />
konnte. Die größten Nuraghen<br />
waren 16 bis 20 Meter hoch.<br />
Bei keiner der Festungen ist<br />
der obere Teil eines Turmes erhalten,<br />
trotzdem weiß man, wie<br />
sie früher aussahen. Man hat<br />
kleine Steinmodelle von Nuraghen<br />
gefunden, die die herausragen<br />
de Brüstung zur Aussichtsterrasse<br />
am oberen Ende zei gen.<br />
Die dazu passen den Steine fand<br />
man teil weise am Boden zu Füßen<br />
der Gebäude.<br />
Eine frühe Hochkultur<br />
Da Nuraghentürme wirklich nur<br />
auf Sardinien zu finden sind,<br />
geht man davon aus, dass sie<br />
eine Entwicklung des hier heimischen<br />
Volkes waren und<br />
nicht von außen eingeführt<br />
wurden. Dazu muss es in der<br />
Bronzezeit eine hoch entwickelte<br />
Kultur auf Sardinien gegeben<br />
haben. Nur so konnten<br />
so viele so aufwändige Bauwerke<br />
entstehen. Weitere Spuren<br />
der Nuraghenkultur finden<br />
wir in den handwerklich erstaunlich<br />
präzise gebauten Brunnenheiligtümern<br />
und den großen<br />
Gemeinschaftsgräbern – Gigan
DER WESTEN<br />
141<br />
tengräber genannt – die aus<br />
derselben Epoche stam men. Im<br />
archäologischen Museum in<br />
Cagliari kann man außerdem<br />
die nuraghischen Bronzetti anschauen.<br />
Die ausdrucks starken,<br />
äußerst kunstvoll gearbeiteten<br />
Bronze skulp turen wur den bei<br />
Ausgrabun gen in Heiligtümern<br />
und Grabstätten gefunden.<br />
Museo Archeologico nazionale<br />
in der Citadella dei Musei an<br />
der Piazza Arsenale in Cagliari.<br />
Geöffnet April bis Septem ber<br />
Di – So von 9 – 20 Uhr, Oktober bis<br />
März 9 – 19 Uhr, Montag geschlossen,<br />
€ 5, Kinder kostenlos.<br />
museoarcheocagliari.beniculturali.it<br />
Museo Giovanni Marongiu<br />
Das Museum in Cabras ist den<br />
Funden in der Römerstadt Tharros<br />
und den Skulpturen vom<br />
Monte Prama gewidmet.<br />
Geöffnet April bis Oktober täglich<br />
9 – 13 und 16 – 20 Uhr, im Winter<br />
Di bis So 9 – 13 und 15 – 19 Uhr,<br />
Eintritt € 5, Kinder 6 – 17 Jahre<br />
€ 3,50. www.museocabras.it<br />
Museo Giovanni Antonio Sanna<br />
Das archäologische Museum von<br />
Sassari hat eine große Abteilung<br />
über die Nuraghenkultur.<br />
Geöffnet Di bis Sa von 9 – 19 Uhr,<br />
sonntags nur von 9 – 13 Uhr.<br />
Eintritt: € 3, Kinder kostenlos.<br />
Die steinernen Krieger vom Monte Prama<br />
1974 pflügte der Bauer Sisinnio Poddi<br />
am Monte Prama auf der Halbinsel Sinis<br />
sein Feld und fand dabei einen großen<br />
steinernen Kopf. Erste Grabungen brachten<br />
neben einer Reihe von Gräbern aus<br />
nura ghischer Zeit etliche Bruchstücke<br />
riesiger Sandsteinskulpturen zu Tage. Sie<br />
waren zwischen zwei und zweieinhalb<br />
Meter hoch, stellten Krieger dar und in<br />
Physiognomie und künstlerischem Ausdruck<br />
entsprachen sie ganz genau den<br />
nuraghischen Bronzetti! Die Bögen haben<br />
die gleiche Form, sie tragen gehörnte<br />
Helme, und die Augen sind <strong>mit</strong><br />
konzentrischen Kreisen dargestellt, die<br />
die Figuren ein bisschen wie Aliens aussehen<br />
lassen.<br />
Der sensationelle Fund verstaubte über<br />
Jahre im Lager des Museums von Cagliari.<br />
Erst 2007 war die Finanzierung für die<br />
Restaurierung der Figuren sichergestellt,<br />
die ja in vielen Bruchstücken gefunden<br />
wurden. Man geht deshalb davon aus,<br />
dass sie in der Bronzezeit gewaltsam zerstört<br />
wurden. 2009 wurden erstmals 25<br />
Skulpturen und etliche steinerne Nuraghen<br />
modelle ausgestellt. Seit 2014 wird<br />
am Monte Prama erneut gegraben. Die<br />
restaurierten Steinriesen sind heute in<br />
den archäologischen Museen von Cagliari<br />
und Cabras zu sehen.<br />
Gigantengrab Sa Domu D‘Orcu<br />
auf der Giara di Siddi
142 Tour 21: Zum Nuraghen Santa Barbara<br />
Tour 21:<br />
Zum Nuraghen<br />
Santa Barbara<br />
Eine Expedition in die<br />
Vergangenheit<br />
50 m<br />
2 km<br />
40 min<br />
ab 8<br />
Noch einmal ein ganz anderes<br />
Nuraghenerlebnis bietet der Besuch<br />
von Santa Barbara bei Macomer.<br />
Die Fundstätte wird zwar<br />
von einer Kooperative betreut, die den Zugangsweg frei hält, ist<br />
aber (noch) nicht <strong>mit</strong> Informationszentrum und ähnlichem ausgestattet<br />
und daher auch nicht beleuchtet. Tritt man ein, sind die<br />
Gänge stockdunkel und man kann das uralte Bauwerk im Taschenlampenlicht<br />
erkunden. Da hier aber keine Absturzsicherungen vorhanden<br />
sind, ist das ein Abenteuer, an das man unbedingt <strong>mit</strong><br />
Vorsicht herangehen muss. Mit größeren Kindern ist der Besuch von<br />
Santa Barbara dann aber ein ganz besonderes Erlebnis.<br />
Der Weg zum Turm: Von Parkplatz steigt man auf einem von<br />
Steinmäuerchen gesäumten Feldweg etwa 15 Minuten den Berg<br />
hinauf. Am Wegende geht es links zu einem Holztor. Der Nuraghe<br />
war vor einigen Jahren noch leicht verwildert und halb zugewachsen,<br />
inzwischen ist hier gründlich aufgeräumt und das Gras<br />
rund um das Bauwerk gemäht. Den Bereich hinter dem Tor betreten<br />
Sie auf eigene Gefahr. Der Nuraghe selbst ist vom Durchmesser<br />
nicht so mächtig wie Losa oder Santu Antine, verfügt aber<br />
über zwei voll erhaltene Stockwerke und eine Wendeltreppe, die<br />
beide verbindet. Der Eingang befindet sich an der linken Seite<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: Die Zufahrt zum Nuraghen ist<br />
nicht schwer zu finden, wenn man<br />
weiß, wo man suchen soll. Er thront<br />
gegenüber von Macomer auf einem<br />
Hügel. Die Zufahrt zum Parkplatz am<br />
Fuße des Hügels ist nur von der<br />
Schnell straße <strong>mit</strong> der neuen Nummer<br />
E25 (SS 131) zu erreichen und das auch<br />
nur, wenn man in Richtung Norden<br />
(von Oristano kommend) unterwegs<br />
ist. Die Abfahrt ist von der Schnellstraße<br />
ausgeschildert, liegt aber direkt<br />
hinter einer Kurve. Dem Kilometerschild<br />
<strong>mit</strong> der 144 folgt eine Parkbucht<br />
und dann die Ausfahrt. Man muss sehr<br />
aufmerksam sein, um sie nicht zu verpassen.<br />
Die Abfahrt führt direkt auf<br />
einen geschotterten Park platz neben<br />
der Schnell straße bei GPS N 40°16‘21“,<br />
E 8°47‘17“. Um auf die Schnellstraße<br />
zurückzukommen, hoppelt man am<br />
Parkplatz vorbei über einen Feldweg<br />
zurück zur asphaltier ten Auffahrt.<br />
Anforderungen und Charakter:<br />
Der Weg zum Turm ist je nach Jahreszeit<br />
gemäht oder leicht zugewachsen.<br />
Der Turm selbst wird von einer Kooperative<br />
betreut, ist aber nicht beleuc<br />
htet. Taschenlampe <strong>mit</strong>nehmen!<br />
Highlights: Mit der Taschenlampe den<br />
dunklen Turm erforschen.
DER WESTEN<br />
143<br />
zwischen den beiden Außentürmen.<br />
Betritt man den Innenraum<br />
ohne Taschenlampe,<br />
ist es stockdunkel. Um in das<br />
zweite Stock werk hinaufzusteigen,<br />
braucht man unbedingt<br />
Taschenlampenlicht. Sehr beeindruckend<br />
ist es, <strong>mit</strong>ten im<br />
Treppengang stehen zu bleiben<br />
und die Taschenlampen wieder<br />
auszuschalten. Das ist fast eine<br />
kleine Mutprobe. Auch hier ist<br />
es vollständig dunkel, nur von<br />
oben sickert ein wenig Licht<br />
herein. Es kommt durch eine hoch liegende Türöffnung, die den<br />
Raum im zweiten Stock erleuchtet.<br />
Der Weg weiter hinauf auf das Dach, auf dem sich ursprünglich<br />
noch ein drittes Stockwerk befand, ist ebenfalls nicht gesichert,<br />
so dass man hier nur <strong>mit</strong> äußerster Vorsicht weitergehen sollte.<br />
Der Blick von oben lässt aber leicht verstehen, warum der<br />
Nuraghe hier gebaut wurde. Man sieht weit in die umliegenden<br />
Täler. Gegenüber auf dem nächsten Hügel steht in Sichtweite der<br />
nächste Turm.
150 Tour 23: Paulis und Wildpferde<br />
Tour 23:<br />
Paulis und Wildpferde<br />
Ein Ausflug zur Giara di Gesturi<br />
eben<br />
6,5 km<br />
2 h 15<br />
Wie ein oben abgeschnittener Berg liegt<br />
die Giara di Gesturi in der hügeligen Landschaft<br />
der Marmilla. Auf der ausgedehnten<br />
Hoch ebene des Tafelberges bilden vom<br />
Wind zerzauste Korkeichen kleine Wälder.<br />
Auf den völlig ebenen Flächen dazwischen<br />
liegen wie große Pfützen die Paulis –<br />
flache Seen, die im Sommer fast komplett<br />
austrocknen. Die Paulis und die umliegenden<br />
kargen Weideflächen gehören zu den<br />
Lieblingsplätzen der kleinen Wildpferde,<br />
die hier oben leben. Unser Weg führt uns direkt zum größten der<br />
Seen, dem Pauli Maiori, wo meist Pferde zu sehen sind. Anschließend<br />
geht es auf schmalen Pfaden durch das Gestrüpp der Hochebene.<br />
Da hier nur wenige Anhaltspunkte der Orientierung helfen,<br />
tun für diesen Teil der Strecke GPS-Daten oder ein Kompass gute<br />
Dienste.<br />
Wanderung: Vom Parkplatz laufen wir den Weg, der rechts neben<br />
der Steinhütte der Ranger in den Kork eichenwald hineinführt.<br />
ab 6
DER WESTEN<br />
151<br />
Das große neue Natur stein gebäude<br />
der Information bleibt<br />
rechts liegen. Nach kurzer Zeit<br />
sehen wir links die ersten<br />
Viehtränken neben dem Weg<br />
und erreichen nach etwa zehn<br />
Minuten das Holztor des kleinen<br />
Giardino della Giara, in<br />
dem typische Giara P fl a n z e n<br />
<strong>mit</strong> Infotafeln manche Wissenslücke<br />
schließen. Kurz darauf<br />
verzweigt sich der Weg.<br />
Wir halten uns links und laufen<br />
dann an einem Mäuerchen<br />
<strong>mit</strong> Drahtzaun entlang.<br />
Am Ende des Zaunes führt<br />
nach etwa 20 Minuten Gehzeit<br />
ein kurzer Abzweig zum zerfallenen<br />
Nuraghen Tuturuddu. Hier ist es schön schattig, und im<br />
Sommer findet man um den großen Steinhaufen einen wunderbaren<br />
Rast und PicknickPlatz <strong>mit</strong> Sicht ins Tal. Gegenüber dem<br />
Zugang zum Nuraghen befindet sich der erste Ab zweig zu den<br />
Hirtenhütten, zu denen wir später wollen.<br />
Pferde beobachten am Pauli Maiori
152 Tour 23: Paulis und Wildpferde<br />
Anfahrt: In Tuili im Ortzentrum gegenüber<br />
dem Wohnmobilstellplatz dem<br />
Wegweiser »Altopiano della Giara«<br />
links hinauf auf die Hochebene folgen.<br />
Am Ende der Straße steht man unver<strong>mit</strong>telt<br />
auf einem kleinen Park platz<br />
bei GPS N 39°43‘55“, E 8°58‘29“.<br />
Anforderungen und Charakter:<br />
Ebener guter Weg zum Pauli Maiori, im<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Frühjahr ist der Boden hier oft sehr<br />
nass. Schmale Pfade um die Pineta.<br />
Die Orientierung ist hier nicht ganz so<br />
einfach. GPSNavigation oder ein Kompass<br />
tun hier gute Dienste.<br />
Highlights: Frei lebende Pferde, Ziegen<br />
und Kühe beobachten. Fern glas<br />
nicht vergessen!<br />
In der Nähe: Nuraghe Su Nuraxi<br />
Zurück auf dem Weg geht es immer geradeaus weiter, vorbei am<br />
zweiten Abzweig zur Pinnetta und nach insgesamt etwa 30 Minuten<br />
stößt man direkt auf einen runden Steinpferch. Rechts<br />
geht es in etwa 10 Minuten zum Pauli Maiori, links erreicht man<br />
in der gleichen Zeit den kleineren Pauli Piccia. In diesem ganzen<br />
Gebiet halten sich die Pferde gerne auf. Im Sommer ist die halb<br />
ausgetrocknete Fläche des Pauli Maiori ein beliebter Weideplatz.<br />
Nur wenn es im Frühjahr noch sehr nass ist, ziehen die Pferdchen<br />
Eingang<br />
Tuili<br />
600<br />
Steinpferch<br />
Tutturuddu<br />
Mitza Salamesi<br />
Pauli<br />
Maiori<br />
Pinnetta<br />
Giardino Botanico<br />
Eingang<br />
Tuili<br />
500<br />
0.20<br />
0.45 1.20<br />
2.15 h<br />
Start 1 2 3 4 5 6,5 km<br />
Pauli<br />
Maiori<br />
Quelle Mitza Salamesi<br />
Pauli Piccia<br />
Steinpferch<br />
Pinnetta<br />
Monte s<br />
Zepparedda<br />
Nuraghe Tutturuddu<br />
Giardino<br />
1000 m<br />
Santa Luisa
DER WESTEN<br />
155<br />
Metallpfosten erkennen, der aussieht wie ein leerer Strommast.<br />
Er steht ganz in der Nähe des Parkplatzes und ist auch eine gute<br />
Orientierungshilfe. Unser Weg führt in Richtung Nordosten.<br />
Auch an der nächsten deutlichen Gabelung halten wir uns rechts.<br />
An der dritten Gabelung (etwa 10 Minuten weiter) nehmen wir<br />
den linken Weg, der einen Punkt links des Monte Zepparedda<br />
ansteuert und kurz darauf deutlich breiter wird.<br />
Nochmal 600 bis 700 Meter weiter kommen wir an eine Steinmauer<br />
<strong>mit</strong> Tor. Wir biegen vor der Mauer rechts nach Süden ab,<br />
laufen an einem Steinpfosten <strong>mit</strong> defektem Wasserhahn vorbei<br />
und folgen dem breiten Jeepweg bis zur nächsten Kreuzung,<br />
an der wir geradeaus weiter auf den entfernten Orientierungspfosten<br />
zusteuern. Der Weg wird breiter und ist teilweise <strong>mit</strong><br />
Steinen gepflastert. Er führt<br />
ein gutes Stück über eine offene<br />
Ebene, um dann kurz nach<br />
den ersten Bäumen wieder auf<br />
die Kreuzung hinter dem Giardino<br />
Botanico zu stoßen. Links<br />
geht es dann auf vertrautem<br />
Weg zurück zum Parkplatz.
170<br />
Tour 24: Die Küste am Capo Pecora<br />
50 m<br />
Tour 24:<br />
Die Küste am Capo Pecora<br />
Steinfiguren in stiller Landschaft<br />
5 km<br />
2 h 15<br />
ab 6<br />
Der Pfad, der vom Capo Pecora an der Küste in Richtung Costa Verde<br />
führt, verspricht besonders viel Spielvergnügen. Unser Ziel ist eine<br />
Hoch ebene, auf der eine Sammlung skurriler Steingestalten Wache<br />
steht. Auf dem Weg dahin kommen wir durch eine Bucht voller rund<br />
geschliffener Kiesel, die unsere Kinder zu ihrem ganz persönlichen<br />
Lieblingsspielplatz erkoren haben...<br />
Die Wanderung: Vom Ende der Straße führt ein Fahrweg den<br />
Hügel hinauf. Wir folgen ihm, zweigen dann aber an der ersten<br />
Landzunge auf einen der Pfade in Küstennähe ab. An der Spitze<br />
der Landzunge kann man weit über dem Wasser auf den Felsen<br />
sitzen. Mit kleineren Kindern ist hier allerdings Vorsicht geboten:<br />
Das ist die einzige Stelle, an der Absturzgefahr besteht!<br />
Zurück auf dem breiten Weg erreichen wir nach wenigen Minuten<br />
eine zweite Landzunge. Sie ist nicht ganz so schroff und lässt<br />
sich auf einem Pfad umrunden. Der Weg zwischen Macchia und<br />
Steinen hindurch bietet immer wieder schöne Ausblicke. Von der<br />
Nordseite schaut man hinunter in die Bucht <strong>mit</strong> den kugeligen<br />
Steinen. Rund geschliffene Kiesel in allen Größen bilden den<br />
»Strand« und <strong>mit</strong>tendrin steht – halb in der meist tosenden<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: Vor Buggerru führt eine Stichstraße<br />
hinaus zum Capo Pecora. Sie<br />
endet auf einer zerklüfteten Land zunge.<br />
Die Straße endet an einer asphaltieren<br />
Fläche, an der man auch parken kann<br />
bei GPS N 39°27‘24“, E 8°23‘01“.<br />
Anforderungen und Charakter:<br />
Schöner Küstenpfad durch Macchia<br />
und Felsen <strong>mit</strong> weitem Meerblick. Vorsicht<br />
an den Stichwegen zu Plätzen in<br />
die Klippen. Die Kleinsten hier an die<br />
Hand nehmen! Kein Schatten.<br />
Highlights: Kletterfelsen, toller Meerblick<br />
und das Felsenschiff in der Bucht<br />
<strong>mit</strong> den runden Steinen.<br />
Einkehr: Panini, Eis und Co. am<br />
Imbisswagen am Parkplatz (wenn der<br />
Wagen da ist).
DER SÜDWESTEN<br />
171<br />
Capo<br />
Pecora<br />
50<br />
Start<br />
Kieselbucht<br />
Wendepunkt<br />
0.30 1.15 1.35<br />
Capo<br />
Pecora<br />
Kieselbucht<br />
2.15<br />
1 2 3 4 5<br />
Perfekt geschliffene<br />
Kiesel in allen Größen<br />
bilden den Strand<br />
nördlich des Capo Pecora<br />
Spiaggia Scivu<br />
s 102<br />
1000 m<br />
s 309<br />
Wo der Weg die Küste verlässt,<br />
schlängeln sich sandige Pfade<br />
durch die Macchia.<br />
Kieselbucht<br />
Capo Pecora
198 Tour 31: Vom Hafenviertel zum Castello<br />
Tour 31:<br />
Vom Hafenviertel<br />
zum Castello<br />
Eine Runde durch die Altstadt<br />
von Cagliari<br />
100 m<br />
4,5 km<br />
2 h<br />
ab 8<br />
Cagliari ist Sardiniens Haupt stadt. Mit<br />
gut 400.000 Menschen lebt in und<br />
rund um die Stadt ein Viertel der Inselbevölkerung.<br />
Interessant für Besucher<br />
sind vor allem das Hafen viertel, die Via<br />
Roma <strong>mit</strong> ihren his torischen Patrizier -<br />
häusern und das dahinter aufragende<br />
<strong>mit</strong>telalterliche Castello viertel. Hier befindet<br />
sich auch das archäologische Museum, in dem viele Funde<br />
aus der Nuraghenzeit ausgestellt sind.<br />
Hat man also Lust auf ein wenig Großstadtluft, nähert man sich<br />
Cag liari am besten auf der Küsten straße. Sie führt auf beiden<br />
Seiten der Stadt zwischen dem Meer und den großen Salzseen<br />
hindurch. Fla mingos suchen nur we nige Meter neben der Straße<br />
in aller Ruhe nach Futter. Besonders schön ist die Anfahrt von<br />
der Costa del Sud. Hier liegt links der vierspurigen Straße der<br />
endlose Sandstreifen des Poetto strandes und rechts der Stagno Molentargius.<br />
Erst kurz vor der Stadt wird die Straße schmaler und<br />
man landet fast unweigerlich am 1 Ha fen, wo man das Auto<br />
parken sollte und unser Rundweg beginnt.
DER SÜDWESTEN<br />
199<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: Von Westen kommend der Küsten<br />
straße SS195 bis zum Hafen folgen.<br />
Von Osten auf dem Lungo mare zwischen<br />
dem Stagno di Molentargius und<br />
dem Strand in die Stadt fahren und sich<br />
dann in Richtung Centro / Via Roma halten.<br />
Parkplätze gibt es am Hafen (GPS N<br />
39°12‘51.7“, E 9°06‘37.1“), direkt an<br />
der Via Roma und auf der Ostseite der<br />
Alt stadt zwischen der parallel zur Via<br />
Roma verlaufenden Viale Armando Diaz,<br />
zum Beispiel bei GPS N 39°12‘35.6“, E<br />
9°07‘14.5“.<br />
Anspruch und Charakter: Stadt spa ziergang<br />
auf Straßen und Gassen <strong>mit</strong> nicht<br />
unerheblicher Steigung.<br />
Highlights: Piazza Umberto <strong>mit</strong> Weitblick<br />
und Café. Düstere Gassen im<br />
Castello viertel, Bronzetti im Archäologischen<br />
Museum, Fish and Chips im<br />
Fritto Mania.<br />
Einkehr: Etliche Restaurants, aber auch<br />
Streetfood und mehr als eine Gelateria.<br />
In der Nähe: Poetto Strand <strong>mit</strong> Strandbars,<br />
die auch außerhalb der Sommersaison<br />
geöffnet sind.<br />
An der mehrspurigen 2 Via Roma findet man vor den hoch aufragenden<br />
Fassaden klassi zistischer Prachtbauten unter einem<br />
Arkaden gang einige der beliebtesten Cafés und Bars der Stadt.<br />
An der 3 Piazza Matteotti am Ende der Via Roma sitzt man im<br />
Schatten auf Stein bänken und findet auch gleich noch den Bahnhof,<br />
den Busbahnhof und den Pavillion der Stadt informa tion.<br />
Das kulinarische Zen trum des<br />
Viertels befindet sich in der<br />
4 Via Sardegna, die parallel<br />
zu Via Roma verläuft. Es gibt<br />
hier viele Trattorien, die auch<br />
von Einhei mischen gerne besucht<br />
werden. Wer sich gern<br />
seine eigenen Wege sucht,<br />
schlendert durch das Gassengewirr<br />
des Hafenviertels bergan<br />
bis zur Piazza de Saint<br />
Remy, dem besten Zugang zum<br />
Eine Stadtrundfahrt<br />
<strong>mit</strong> dem Trenino Cagliaritano<br />
Von der Piazza Carmine, die auf der Höhe<br />
der Bahnstation eine Straßen reihe vom<br />
Meer entfernt zu finden ist, fährt jeweils<br />
zur vollen Stunde (ab 10 Uhr <strong>mit</strong> der obligatorischen<br />
Siesta zwischen 13 und 16<br />
Uhr) ein kleiner Touristenzug hinauf ins<br />
Castelloviertel. Die Fahrt dauert je 15<br />
Minuten, dazu kommt eine Pause von 15<br />
Minuten, Fahr preis € 8 pro Person, Kinder<br />
unter drei Jahren fahren kostenlos.<br />
www.trenino.it
200 Tour 31: Vom Hafenviertel zum Castello<br />
Castello. Am einfachsten zu<br />
rdini<br />
finden ist der Weg von<br />
Villader 5<br />
voto<br />
Piazza Francesco am östlichen<br />
Ende der Uferpromenade. Vorbei<br />
an riesigen Mammutbäumen<br />
steigen wir eine Treppe<br />
hinauf und kommen gleich<br />
noch bei 6 Fritto Mania vorbei.<br />
Hier gibt es ganz sicher<br />
die besten Fish and Chips von<br />
Cagliari. Folgen wir dann der<br />
Via Regina Margerita bergan,<br />
landen wir direkt am Treppentor<br />
der 7 Bastione di Saint<br />
Remy und da<strong>mit</strong> am schönsten<br />
Platz der Stadt. Von der Sonnenterrasse<br />
der Bastion schaut<br />
man weit über das Meer. Ein Café gibt es hier oben natürlich<br />
auch. Vom Park am Fuß der Stadtmauer ist die Terrasse auch <strong>mit</strong><br />
einem Aufzug <strong>mit</strong> Glasfront zu erreichen.<br />
Hinter der Terrasse beginnen die düster <strong>mit</strong>tel alterlichen Gassen<br />
des Castelloviertels, das komplett von einer Stadtmauer umgeben<br />
ist. Zwei Türme bewachen den Eingang in den Mauerring: Der<br />
S131<br />
Torre dell’Elefante und der Torre di San Pancrazio. Das Viertel<br />
war früher beliebt und nobel, heute ist es eine einfache Wohngegend<br />
und viele Fas saden hinter den gusseisernen Bal konen<br />
bröckeln beträchtlich. In zwi schen beginnt man an etlichen Stellen,<br />
die alten Häuser zu renovieren.<br />
Wir folgen zuerst der Straße ganz rechts außen, die uns zu einer<br />
weiteren Terrasse und dann zur 8 Kathedrale Santa Maria di<br />
Castello bringt. Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert von<br />
pisanischen Besatzern erbaut und im Laufe der<br />
Jahr hunderte etliche Male umgebaut. 1903<br />
wurde die zu dieser Zeit barocke Fas<br />
is<br />
rello<br />
Carlo forte<br />
o<br />
Via Oslavia<br />
Via Tigellio<br />
Corso Vittorio Emanuele II<br />
Cagliari<br />
Via Tigellio<br />
Via Caprera<br />
Via Oslavia<br />
Via Roma<br />
Via Sassari<br />
Via San Giovanni B<br />
Via Goffredo<br />
Via Malta<br />
Via Ma<br />
Piaz<br />
Piazza del Ca<br />
SS195<br />
Molo Sant'Agostino<br />
Calata Sant'Agost<br />
Cagliari<br />
Cagliari
Viale Luigi Mere<br />
Orto dei<br />
Capuccini<br />
di Scienze<br />
Politiche<br />
Via Fra' Nicola da Gesturi<br />
11<br />
DER SÜDWESTEN Giardini<br />
enzo e Pancrazio<br />
Via Belvedere<br />
Via Belvedere<br />
Pubblici<br />
ega<br />
201<br />
Via Anfiteatro<br />
Via San Saturnino<br />
Via San Saturnino<br />
Viale Buoncammino<br />
osco<br />
Mameli<br />
ddalena<br />
Via Sant' I gnazio da Laconi<br />
za del Carmine<br />
rmine<br />
ino<br />
Via Malta<br />
Clinica<br />
LAY<br />
Via Roma<br />
i<br />
Orto Botanico<br />
dell'Università<br />
degli Studi<br />
di Cagliari<br />
Ospedale<br />
Militare<br />
Amerigo<br />
Demurtas<br />
Via Sassari<br />
Calata Azuni<br />
Calata Azuni<br />
Molo Sanità<br />
Ospedale<br />
San Giovanni<br />
di Dio<br />
Stampace<br />
Via Giovanni Maria Angioy<br />
3<br />
Via Porto Scalas<br />
Largo Carlo Felice<br />
Via Sardegna<br />
Via Ospedale Via Ospedale<br />
Via Giovanni Siotto Pintor<br />
Via Carlo Buragna<br />
Via Lodovico Baylle<br />
Via Santa Restituta<br />
Largo Carlo Felice<br />
Via Francesco Fara<br />
Largo Carlo Felice<br />
Via Lodovico Baylle<br />
Vico Barcellona<br />
Via Santa Margherita<br />
Marina<br />
Via Roma Via Roma<br />
Via Napoli<br />
Lungomare New York 11 Settembre 2001<br />
Via Roma<br />
Calata Via Roma<br />
Via Sicilia<br />
4<br />
Ex Ospedale<br />
pediatrico<br />
Giorgio<br />
Macciotta<br />
Via dei Mille<br />
2<br />
Via Ospedale<br />
Via Sardegna<br />
Calata Via Roma<br />
Via Cammino Nuovo<br />
Via Roma<br />
Via G<br />
12<br />
Via Santa Croce<br />
Via Giovanni Tommaso Porcell<br />
13<br />
Via Stretta<br />
iuseppe Manno<br />
Castello<br />
Via dei Genovesi<br />
Via Principe Amedeo<br />
Via Lepanto<br />
Via dei Pisani<br />
5<br />
Viale<br />
Via Alberto Lamarmora<br />
Via Vittorio P orcile<br />
Porta Cristina<br />
Via Nicolò Canelles<br />
Regina Margherita<br />
6<br />
10<br />
8<br />
Via del Fossario<br />
7<br />
9<br />
Via U baldo Badas<br />
Viale Enrico Endrich<br />
Via Vincenzo Sulis<br />
Viale Regina Elena<br />
V<br />
Via San Saturnino<br />
Via San Giovanni<br />
Via Eleonora<br />
Via Lanusei<br />
ico III Lan<br />
Via XX Settembre<br />
Marina<br />
Portus<br />
Karalis<br />
Passeggiata del porto<br />
1<br />
Calata Darsena<br />
ttilio Deffenu<br />
Piazza Giovanni<br />
Amendola<br />
Viale Arma<br />
Viale Bonaria
224 Tour 34: Torre di Giunco<br />
50 m<br />
3 km<br />
1 h<br />
ab 4<br />
Tour 34:<br />
Torre di Giunco<br />
Wachturm über dem Capo Carbonara<br />
Der Torre di Giunco ist nicht mehr im allerbesten Zustand, aber er<br />
steht an einem wirklich außergewöhnlichen Platz. Das Capo Carbonara<br />
reckt sich als immer schmaler werdender Zipfel ins Mittelmeer,<br />
die Westseite ist schroff und steinig, und auf Ostseite zieht sich ein<br />
echter Traumstrand hinauf bis Villasimius. Der Aufstieg zum Turm<br />
an der Südspitze der Bucht ist nur kurz und der Ausblick wird<br />
Schritt für Schritt besser, bis wir am Fuß des Torre hoch über der<br />
Bucht thronen und in alle Richtungen gucken können.
DER SÜDOSTEN<br />
225<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Anfahrt: Von Villasimius immer in<br />
Richtung Capo Carbonara fahren bis zum<br />
großen Jachtfafen auf der rechten Seite.<br />
Gegenüber führt eine geschotterte Fahrstraße<br />
am Stagno Notteri entlang bis zu<br />
einem großen Parkplatz in der Pineta<br />
hinter der Bucht Cala Giunco bei GPS N<br />
39°06‘46.00“, E 9°30‘59.2“. Parken<br />
ist im Sommer kostenpflichtig.<br />
Anspruch und Charakter: Einfacher,<br />
angenehmer Wanderpfad <strong>mit</strong> moderater<br />
Steigung und genialem Ausblick. Es ist<br />
nicht ganz einfach den Beginn des<br />
Weges am Parkplatz zu finden.<br />
Highlights: Aussichtsplatz am Turm,<br />
langer Sandstrand, in der Nebensaison<br />
häufig Flamingos in der Lagune.<br />
Einkehr: Keine, Picknick oben am Turm.<br />
Wanderung: Der Weg beginnt<br />
in der rechten Ecke des Parkplatzes<br />
bei einer Infotafel, die<br />
bei unserem letzten Besuch am<br />
Boden lag. Durch dicke Steinbrocken<br />
und manns hohe Macchia<br />
geht es es stetig sanft bergauf,<br />
bis vor uns die Ruine<br />
eines Hauses auftaucht. Von<br />
hier aus hat man einen ersten<br />
Blick über die breite weiße<br />
Sandbucht vor dem Strandsee<br />
Stagno Notteri, in dem im Frühjahr<br />
und Herbst oft Fla min gos<br />
beobachtet werden können.<br />
Wir laufen an der Ruine vorbei<br />
und steigen am Rand der Bucht weiter hinauf. Fast oben angekommen,<br />
treffen wir auf eine Kreuzung <strong>mit</strong> Wegweiser. Rechts<br />
geht es zur Cava Usai, zur Cala Burroni und zu einem Aussichtspunkt<br />
auf der anderen Bergseite. Wer mag, läuft den kurzen Abstecher<br />
zum Aussichtspunkt auf dem Rückweg. Jetzt geht es erst
236 Tour 38: Su Stampu e su Turrunu<br />
Tour 38:<br />
Su Stampu e su Turrunu<br />
Fünfzig Stufen zum Wasserfall<br />
185 m<br />
5,8 km<br />
2 h 15<br />
ab 6<br />
Natürlich kann man zur Grotta de is Janas<br />
fahren, um die Höhle anzuschauen, aber auch<br />
ganz ohne Höhle ist das Gebiet besonders<br />
schön. Oben an der Biglietteria stehen unter<br />
dichten Bäumen auf schattigen Terrassen große<br />
massive Holztische. Hier kann man wunderbar<br />
picknicken und Zeit vertrödeln – vor oder nach<br />
einer eindrucksvollen Wanderung. Auf einem<br />
schmalen Pfad geht es am Bach entlang und<br />
über viele Steinstufen hinunter zum Wasserfall<br />
Su Stampu e su Turrunu. Immer knapp über<br />
dem Bachufer kommen wir schließlich in eines<br />
der stillen Täler zwischen den steil aufragenden Felswänden der<br />
Tafelberge. Mit etwas Glück begegnet man unterwegs Ziegen, und<br />
<strong>mit</strong> noch mehr Glück kann man hier Adler sehen. Ein Badebecken,<br />
das der Bach unterhalb eines Wasserfalles in den Fels gegraben<br />
hat, ist das Ziel der Tour.<br />
Wanderung: Von der Biglietteria führen zwei Wege zum Wasserfall,<br />
der überall <strong>mit</strong> Su Stampu e su Turrunu ausgeschildert ist.<br />
Wählt man den breiten Weg rechts an der Bigletteria vorbei,<br />
läuft man auf einem Forstweg in einem großen Bogen bergab.<br />
Der schmalere Pfad, der zwischen den Picknicktischen in Richtung<br />
Höhle verläuft, ist zwar entschieden steiler, aber sehr viel<br />
schöner. Kurz vor dem Bach treffen sie sich wieder: An einem
DER SÜDOSTEN<br />
237<br />
Stall<br />
Fahrt <strong>mit</strong> dem Trenino Verde<br />
Statt <strong>mit</strong> dem Auto kann man<br />
die Grotta de is Janas auch über<br />
eine abenteuerliche Bahnfahrt<br />
<strong>mit</strong>ten durch die Berge <strong>mit</strong> der<br />
Schmalspurbahn Trenino Verde<br />
erreichen. Zwischen Mitte Juni<br />
und Mitte September fährt der<br />
Trenino die Strecke Arbatax-<br />
Sadali täglich. [› Seite 214]<br />
Piscina di Licona<br />
Biglietteria<br />
Grotte<br />
kleinen Platz <strong>mit</strong> einer<br />
genauso kleinen Höhle<br />
stoßen Fahrweg und<br />
Wald pfad zusammen. Es<br />
geht dann ein paar Stufen<br />
hinunter, über eine<br />
Brücke etwas oberhalb des Bach entlang kommen wir in eines<br />
der Täler zwischen den Tafelbergen. Viele Stufen führen hinunter<br />
zum sprudelnden Wasserfall. Ob es wirklich 50 sind? Ist man<br />
im Hochsommer unter wegs, tropft das Wasser meist eher spärlich<br />
aus dem Fels, was aber der Schönheit der Umgebung keinen Abbruch<br />
tut.<br />
Anfahrt: Das Wandergebiet um die<br />
Grotta de is Janas liegt im Herzen der<br />
Barbagia de Seulo im Landesinneren.<br />
Man erreicht es von der Ostküste von<br />
Arbatax auf der SS 198 Richtung Lanusai,<br />
dann über Seui nach Sadali. Kurz<br />
vor Sadali geht es rechts Richtung<br />
Seúlo. Die Grotta de is Janas ist hier<br />
schon ausgeschildert. Vom großen<br />
Park platz bei GPS N 39°50‘42“, E<br />
9°15‘58“ läuft man vorbei an der<br />
Pizzeria zur Biglietteria der Höhle.<br />
Anforderungen und Charakter:<br />
Markierte Pfade <strong>mit</strong> vielen Felsstufen,<br />
Biglietteria<br />
Grotte<br />
800 Su Stampu<br />
Piscina di Licona<br />
700<br />
600<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Su Stampu<br />
Biglietteria<br />
1.05 1.35 2.15<br />
Start 1 2 3 4 5 5,8 km<br />
teilweise recht steil. Schuhe <strong>mit</strong> gutem<br />
Profil notwendig.<br />
Highlights: Wasserfall und große Badegumpe,<br />
tolle Berglandschaft, Tiere beobachten<br />
(Fernglas <strong>mit</strong>nehmen!), Besuch<br />
der Tropfsteinhöhle.<br />
In der Nähe: Grotta de is Janas. Die<br />
Tropfsteinhöhle kann <strong>mit</strong> Führung besichtigt<br />
werden. Geöffnet Mai bis<br />
September 10 bis 13 und 15 – 18 Uhr,<br />
Eintritt € 6, Kinder 4 – 11 Jahre € 4.<br />
Unterkunft: Zeltmöglichkeit im Wald<br />
oben am Restaurant. Toiletten sind<br />
vorhanden, sonst nichts.
250 Tour 43: Eseltrekking in der Ogliastra<br />
Tour 43:<br />
Eseltrekking in<br />
der Ogliastra<br />
Küstenwanderung von Santa<br />
Maria Navarrese<br />
143 m<br />
4 km<br />
1 h 30<br />
ab 4<br />
Auf dieser Tour dürfen die Kinder<br />
reiten – und zwar auf den<br />
Eseln der Associazione »Trekking<br />
Someggiato Santa Maria<br />
Navarrese«. Für unsere Rundwanderung<br />
verlassen wir gleich<br />
am Startpunkt den bekannten<br />
Küstenweg zur Pedra Longa und<br />
gehen abseits dieser Route auf alten Hirtenpfaden am Hang Genna<br />
Candela entlang Richtung Monte Tuvariai. In der Ferne können wir<br />
immer wieder die imposant aus dem Meer aufragende Felsnadel<br />
Pedra Longa erkennen. Am Rastplatz Ardalafè bekommen die Esel<br />
ihre verdiente Pause, und wir stärken uns bei einem Picknick <strong>mit</strong><br />
lokalen sardischen Spezialitäten. Zurück zum Startpunkt geht’s danach<br />
im Schein der Taschenlampen.<br />
»Benvenuti« – am Holzgatter <strong>mit</strong> der einladenden Aufschrift<br />
steht Michele und begrüßt seine großen und kleinen Wandergäste.<br />
Aber wo sind die Esel?! Keine Sorge: Die warten<br />
ein Stück weiter oben auf uns, denn das erste<br />
Wegstück ist etwas steil für kleine Eselreiter.<br />
Im Nu sind die Kinder bergauf<br />
geklettert und bestaunen –
DER SÜDOSTEN<br />
251<br />
Anfahrt: In Santa Maria Navarrese<br />
bergauf am alten weiß gekalkten<br />
Kirchlein an der Uferpromenade vorbei<br />
und die nächste Straße links abbiegen.<br />
Der Einbahnstraße weiter bergauf<br />
durch das Dorf hindurch folgen bis<br />
zum kleinen Kreisverkehr an der Bar Il<br />
Pozzo. Dort die Abzweigung zur Via<br />
Pedra Longa halb rechts bergauf<br />
Richtung »Ostello Bellavista« nehmen.<br />
Parkplatz direkt hinter dem Ostello<br />
und Startpunkt am Holzgatter bei GPS<br />
N 39°59‘41“, E 9°41‘37“.<br />
Anforderungen und Charakter: Geführte<br />
Wanderung auf schmalen Bergpfaden,<br />
die Kinder reiten auf Eseln, die<br />
Erwachsenen gehen zu Fuß.<br />
Anmeldung: Die beschriebene Rundtour<br />
kann <strong>mit</strong> oder ohne Picknick gebucht<br />
werden. Sie kostet € 20 pro Kind<br />
und € 10 für Erwachsene. Mit sardischem<br />
Imbiss am Ende erhöht sich<br />
der Preis auf € 30 pro Kind und € 25 für<br />
Erwachsene. Anmeldung notwendig!<br />
Start zwischen 18 und 19 Uhr (je nach<br />
Jahreszeit und Temperatur). Neben der<br />
beschriebenen Tour werden auch kürzere<br />
Spaziergänge, Halbtages- oder Tageswan<br />
derungen angeboten.<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Hinweis: Die Eselführer haben zwar<br />
etwas Trinkwasser für unterwegs dabei,<br />
man sollte aber auch selbst welches<br />
<strong>mit</strong>nehmen. Außerdem auf lange<br />
Hosen und festes Schuhwerk achten.<br />
Für den Rückweg eigene Stirn-/Taschenlampen<br />
einstecken.<br />
Kontakt: Anmeldung auf Deutsch über<br />
Christine von www.inseltraumleben.de<br />
per Mail an post@inseltraumleben.de<br />
oder telefonisch/WhatsApp unter (0039)<br />
331 7513758. Kontakt direkt über den<br />
Anbieter »Trekking someggiato Santa<br />
Maria Navarrese« auf Italie nisch unter<br />
(0039) 345 8817474.<br />
Highlights: Zeit zum Esel streicheln<br />
und putzen am Rastplatz, z.T. frei <strong>mit</strong>laufende<br />
Eselfohlen, Spiel- und Klettermöglichkeiten<br />
am Rast platz im Wald,<br />
Rückkehr zum Parkplatz in der Dämmerung<br />
<strong>mit</strong> Taschenlampen.<br />
Einkehr: In Santa Maria Navarrese<br />
gibt es zahlreiche Bars, Restaurants<br />
und Pizzerien. Nach Fertigstellung der<br />
Renovierungsarbeiten ist die Bar »Sa<br />
Cadrea« direkt am Parkplatz <strong>mit</strong> ihrer<br />
herrlichen Aussicht die schönste Einkehr<br />
möglichkeit nach der Wanderung.<br />
zunächst noch etwas zurückhaltend und aus sicherem Abstand – die<br />
vier original sardischen Langohren Muschitta, Faccialba, Ziguli<br />
und Stella, die sich ihrerseits nicht aus der Ruhe bringen lassen.<br />
Die Eltern genießen derweil den herrlichen Ausblick übers Meer<br />
auf Dorf und Hafen von Santa Maria Navarrese.<br />
Bald ist das Eis gebrochen, Kinderhände graben sich ins flauschige<br />
Eselfell und erste Vorlieben fürs künftige Reittier werden<br />
geäußert. Michele, Antonio und Nicoletta machen sich daran,<br />
die <strong>mit</strong>gebrachten Reithelme anzupassen und gemeinsam <strong>mit</strong><br />
den Kindern die Esel zuzuteilen. Bis circa 40 Kilo dürfen die etwas<br />
kleineren sardischen Esel tragen. Mehr kann ihnen auf den<br />
oftmals felsigen und steilen Wegen nicht zugemutet werden. Die<br />
Tiere haben einen traditionellen Holzpacksattel auf dem Rücken,<br />
der für die kleinen Reiter <strong>mit</strong> einer dicken Lederpolsterung<br />
versehen wurde. In den handgewebten Satteltaschen sind Trinkwasser<br />
für unterwegs und sonstige Ausrüstung untergebracht.<br />
Strahlende Kindergesichter geben das Signal zum Start. Davor<br />
gibt es noch eine kurze Einführung ins Eselreiten: Geht es berg-
252 Tour 43: Eseltrekking in der Ogliastra<br />
auf, wird der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt, bergab lehnt<br />
man sich etwas zurück. Und los geht’s! Auf schmalen Hirtenpfaden<br />
schlängelt sich die Karawane durch die Macchia. Mit sicheren<br />
Tritten tragen die Eselchen ihre kostbare Last in gemächlichem<br />
Tempo bergauf und bergab immer am Hang entlang.<br />
Meditative Stille kehrt ein. Die Kinder genießen das Getragenwerden,<br />
die Eltern lassen die Blicke über das imposante Felsmassiv<br />
zur Linken und das weite Blau zur Rechten schweifen.<br />
Wir wandern über eine Art Geröllfeld, auf dem früher Steine für<br />
Behausungen und Tierpferche geschlagen wurden. Wer Glück<br />
hat, kann hier sogar Versteinerungen aus einer Zeit finden, als<br />
dieser Ort noch unterhalb des Meeresspiegels lag. Etwas später<br />
erblicken wir in der Ferne zum ersten Mal die Felsnadel »Pedra<br />
Longa«, einen Kalkmonolith aus der Dino-Zeit, der steil direkt<br />
aus dem Meer aufragt. Der Weg wird immer felsiger und die Esel<br />
erklimmen <strong>mit</strong> den Kindern auf dem Rücken erstaunlich hohe<br />
Steinstufen. Hier heißt es gut festhalten an den gekreuzten<br />
Holzstangen des Sattels! Nach circa 45 Minuten Gehzeit ist der<br />
Monte Tuvariai erreicht, der höchste Punkt unserer Tour. Die Kinder<br />
steigen ab, und wir legen eine kurze Trink- und Aussichtspause<br />
ein. Vorsichtig klettern wir über die skuril geformten Steinbrocken<br />
zur steil abbrechenden Felskante vor und genießen ein<br />
weiteres Mal den atemberaubenden Blick.<br />
Den nun folgenden steilen Abstieg legen alle Zweibeiner zu Fuß<br />
zurück. Unten angekommen wird wieder aufgestiegen.<br />
Das letzte Wegstück laufen wir auf<br />
dem Wanderweg, der von Santa Maria<br />
Navarrese zur Pedra Longa führt,<br />
bis zum Picknickplatz Ardalafè.<br />
Im Schatten
DER SÜDOSTEN<br />
253<br />
der alten Steineichen bekommt<br />
jeder Esel seinen Platz, wird abgesattelt,<br />
und natürlich gibt es<br />
nun auch etwas zu naschen für<br />
die vier. Wir staunen derweil über<br />
die vielen leckeren Köstlichkeiten,<br />
die Antonio aus seinem Rucksack<br />
und den Satteltaschen zaubert.<br />
Die Kinder können sich kaum entscheiden,<br />
ob sie zuerst die Esel<br />
striegeln oder sich sofort an die<br />
Erkundung des Geländes machen<br />
sollen: Der terrassenartig angelegte<br />
Rastplatz ist voller Felsbrocken,<br />
kleiner Wege und knorriger<br />
Bäume – ein wahres Kinderspielparadies.<br />
Eseltrekking <strong>mit</strong> Übernachtung<br />
In den weniger heißen Monaten gibt<br />
es ganzjährig die Möglichkeit, zweiund<br />
mehrtägige Touren für Familien<br />
oder Wanderungen für Erwachsene zu<br />
organisieren. Die Esel tragen dann einen<br />
Teil des Gepäcks und alle Teilnehmer<br />
gehen zu Fuß. Ein Abenteuer<br />
für die ganze Familie ist sicherlich<br />
der 2-Tages-Trek <strong>mit</strong> Übernachtung im<br />
Zelt auf einem einsamen Hochplateau<br />
unterhalb des Monte Oro. Gestartet<br />
wird gegen 17 Uhr am Nach<strong>mit</strong>tag.<br />
Die Rückkehr ist für 11 Uhr am folgeden<br />
Morgen eingeplant. Auf Wunsch<br />
<strong>mit</strong> sardischem Abendessen. € 70 pro<br />
Reiter und € 50 pro Fußgänger, inkl.<br />
Esel, Führer und Zelte.<br />
Als der Tisch fertig gedeckt ist, überwiegt aber doch der Hunger,<br />
und wir genießen einmal querbeet alles, was die sardische Picknick-Küche<br />
zu bieten hat. Sogar an einen Becher Rotwein für die<br />
Großen und himmlische selbst gebackene Kekse zum Abschluss<br />
haben die drei Eselführer gedacht. Längst sind die Kinder wieder<br />
zum Versteckenspielen entschwunden. Aber als alles wieder auf<br />
den Eseln verstaut ist und die Taschenlampen für den Rückweg<br />
verteilt werden, stehen sie da wie eine Eins – bereit zum circa<br />
15-minütigen Rückweg durch die einbrechende Nacht. Zurück<br />
am Ausgangspunkt unserer Rundwanderung heißt es für die Kinder<br />
Abschied nehmen von ihren langohrigen Wegbegleitern:<br />
Buonanotte asinelli!<br />
Text und Tour: Christine Wolfangel
290 Tour 49: Berg und Meer<br />
Tour 49:<br />
Berg und Meer<br />
Zu Fuß durch den Parco Biderosa<br />
100 m<br />
7,5 km<br />
2 h 30<br />
ab 6<br />
Ein endloser Streifen weißer Sand säumt<br />
die Küste im Naturpark Biderosa, der<br />
nur von einer li<strong>mit</strong>ieren Anzahl PKW<br />
pro Tag befahren werden darf. Und<br />
obwohl in der Hochsaison ein zusätzlicher<br />
Bus Badegäste an den Strand<br />
transportiert, bleibt es hier doch mäßig<br />
voll. Zu aufwändig ist die Anreise.<br />
Außerhalb der Bade saison erwarten<br />
Sie im Parco Biderosa einsame Strände<br />
am türkisblauen Wasser und der<br />
richtige Ort für traumhaft schöne<br />
Strand spaziergänge. Und wenn Sie dann<br />
der kurze Aufstieg auf den Monte Urcato nicht schreckt, können Sie<br />
das kleine Paradies auch noch von oben betrachten.<br />
Wanderung: Der weite Strand von Berchida steht den Stränden<br />
im Parco Biderosa an Schönheit kaum nach. Wenn Sie sich also<br />
von der weiten Sandfläche an der Mündung des Riu Berchida<br />
trennen können, laufen Sie von hier aus nach Süden – immer am<br />
Strand entlang. Nach gut 700 Meter betreten Sie unbemerkt das<br />
Parkgelände. Der Parkplatz 5, der oberhalb des Strandes an der<br />
Parkgrenze liegt, ist von unten leicht zu übersehen. Ein landeinwärts<br />
tief eingeschnittener Strandbereich markiert die richtige<br />
Stelle. Dahinter liegen einige Gruppen dicker Steine im Sand und<br />
im Wasser. Dann wird der Sandstreifen wieder schmaler, und nach<br />
Spiaggia<br />
Berchida<br />
Monte<br />
Spiaggia<br />
Parkplatz 5 Parkplatz 2 Urcato Parkplatz 2 Parkplatz 5 Berchida<br />
100<br />
0<br />
0.45 1.20 1.45 2.30<br />
Start 1 2 3 4 5 6 7 7,5 km
DER NORDOSTEN 291<br />
Spiaggia Berchida<br />
1000 m<br />
Parco Bidderosa<br />
Monte Urcato<br />
Stagno<br />
Sa Curcurica<br />
einem knappen Kilometer wird der Strand von einem kurzen<br />
Stück Felsküste unterbrochen. Cala Liberotto Entweder Sie klettern am Meer<br />
über die Steine oder sie laufen oben auf dem Plateau, das einmal<br />
Parkplatz 3 war. Der Parkplatz wurde leicht nach hinten versetzt<br />
und ist jetzt kleiner als früher. Direkt hinter dieser Stelle beginnt<br />
der breiteste Teil des Strandes vor dem Stagno Biderosa. Wir<br />
durchqueren die Bucht, steigen an derem südlichen Ende hinauf<br />
und laufen durch einen angeneh men Pinienwald an Parkplatz 2<br />
Anfahrt: Direkt nördlich des Parco<br />
Biderosa und gut 5 km vom Eingangshäuschen<br />
des Parkes entfernt führt bei<br />
GPS N 40°30‘1“, E 9°46‘52“ eine Piste<br />
von der SS 125 zum Meer. Ausge schildert<br />
ist die Spiaggia Ber chida. Ab hier<br />
erwarten Sie gut 4 km, je nach der<br />
Ergiebigkeit der vergangenen Regenfälle,<br />
mehr oder weniger holperige Piste<br />
bis zum großen gebührenpflichtigen<br />
Park platz hinter dem Meer.<br />
Anforderungen und Charakter:<br />
Langer Strandspaziergang <strong>mit</strong> Aufstieg<br />
auf einem Fahrweg und später auf<br />
schmalem Bergpfad zur Aussichtsplattform<br />
auf dem Monte Urcato.<br />
Highlights: In der Nebensaison laufen<br />
Sie im Parco Biderosa über beinahe<br />
menschenleere Strände. Toller Blick vom<br />
Berg. Kleine Kletterfelsen rund um das<br />
Häuschen auf der Bergspitze.<br />
TOURENSTECKBRIEF<br />
Parco Biderosa: Unsere Wanderung<br />
beginnt außerhalb des Parco Biderosa.<br />
Eines der li<strong>mit</strong>ierten Tickets für den<br />
PKW ist daher nicht notwendig. Sie<br />
betreten den Park als Fußgänger. Der<br />
Vorteil liegt dabei weniger im geringeren<br />
Preis (die Parkgebühr in Berchida<br />
ist auch nicht schlecht), sondern<br />
einfach nur in der Möglichkeit, den<br />
Park auch <strong>mit</strong> Kindern zu erreichen,<br />
wenn in der Sommersaison die zugelassenen<br />
140 PKW im Park sind und es<br />
am Eingangshäuschen keine Tickets<br />
mehr gibt. Im Winter funktioniert der<br />
Zugang von Berchida meist nicht, da<br />
der Rio Berchida zu viel Wasser führt<br />
und den Durchgang versperrt.<br />
Ausrüstung: Wer am Strand gerne barfuß<br />
läuft, spart sich die festen Schuhe<br />
und kommt auch <strong>mit</strong> Trekkingsandalen<br />
auf den Berg.
292 Tour 49: Berg und Meer<br />
Strandspaziergang oder Gipfelglück?<br />
Die Variante für die Jüngsten<br />
Gehzeit: 1 h, 100 m, ab 4 Jahre<br />
Mit kleineren Kindern fährt man <strong>mit</strong> dem<br />
Auto in den Parco Biderosa und beginnt<br />
die Wanderung erst am Park platz 2. Den<br />
Gipfel des Monte Urcato erobert man von<br />
hier aus problemlos. Danach locken der<br />
Aufenthalt an der breiten Sandbucht vor<br />
dem Parkplatz 2 und ein Picknick an den<br />
Holztischen in der schattigen Pineta hinter<br />
dem Strand. Natürlich kann man sich,<br />
statt auf den Berg zu steigen, auch einfach<br />
für einen schönen Strandspaziergang<br />
entscheiden.<br />
vorbei, bis unser Weg auf den<br />
Hauptfahrweg trifft. Direkt<br />
gegenüber markiert ein Schild<br />
den Aufstieg zum Monte Urcato.<br />
Auf einem gleichmäßig ansteigenden<br />
Fahrweg laufen wir am<br />
Berg entlang, bis nach drei<br />
Kurven rechts der Pfad zum<br />
Aussichtspunkt abzweigt. Durch<br />
ein dekoratives Felsgewirr geht<br />
es hinauf zum Häuschen <strong>mit</strong><br />
Schattendach und Sitzbänken.<br />
Der Platz ist traumhaft und<br />
rund um die Hütte ist auch genug<br />
Raum zum Spielen. Auf<br />
dem gleichen Weg geht es zurück<br />
zum Strand und <strong>mit</strong> den<br />
Füßen im Wasser am Strand<br />
entlang.
DER NORDOSTEN<br />
293<br />
Der Parco Biderosa <strong>mit</strong> dem PKW<br />
Anfahrt: Die Zufahrt zum Parco<br />
Biderosa finden Sie auf der Meerseite<br />
der Küstenstraße SS125, wenige Kilometer<br />
nördlich des Küstenortes Cala<br />
Liberotto bei km 236,5 oder GPS N<br />
40°27‘12“, E 9°46‘16“. Ein guter<br />
Schot terweg führt zur Biglietteria in<br />
einer Holzhütte.<br />
Öffnungszeiten und Eintritt:<br />
Die Zufahrt in den Parco ist auf 140<br />
PKW (keine Wohnmobile!) und 30<br />
Motoräder pro Tag begrenzt. Im Hochsommer<br />
fährt zusätzlich ein Shuttlebus.<br />
Der Zugang für Fußgänger und<br />
Radfahrer ist dagegen nicht li<strong>mit</strong>iert.<br />
Für die Zufahrt <strong>mit</strong> dem PKW zahlt man<br />
€ 12 pro Fahrzeug und € 1 pro Person.<br />
Fußgänger und Rad fahrer zahlen nur<br />
die Personen gebühr. Die Tickets bekommt<br />
man an der Zufahrt zum Park.<br />
Im Hochsommer kann zwischen 8 und<br />
20 Uhr unter (0039) 3331798335 oder<br />
in wechselnden Gaststätten in Orosei<br />
vorbestellt werden. Informa tionen im<br />
ProLoco in Orosei (Piazza del Popolo 12).<br />
www.oasibiderosa.it<br />
Von der Eingangshütte führt eine geschotterte<br />
Fahrstraße in großem<br />
Bogen um den Stagno di Sa Curcurica,<br />
vorbei am Monte Arcatu zu den Parkplätzen<br />
1 bis 5, die alle einen kurzen<br />
Fußmarsch hinter dem Strand liegen.<br />
Die Spiaggia Berchida und der Parkplatz,<br />
an dem unsere Wande rung beginnt,<br />
befinden sich 500 m nördlich<br />
des P 5 außerhalb der Parkgrenzen.
Wildpferde beobachten und auf einem Fluss paddeln,<br />
eine Höhle erforschen oder die dunklen Gänge einer<br />
4000 Jahre alten Nuraghenfestung. Über Felsen klettern,<br />
vom Berg hinunter schauen und zur Erfrischung ins Wasser<br />
springen – ob nun bei einer Wanderpause am kühl dahinplätschernden<br />
Bach oder an einem der vielen Bilderbuchstrände.<br />
Sardinien bietet unzählige Möglichkeiten für<br />
entspannte und spannende Familienferien.<br />
DAS GIBT‘S HIER ZU ENTDECKEN:<br />
› die schönsten Badeplätze<br />
› 50 Wanderungen und Ausflüge <strong>mit</strong> Kindern:<br />
von der Erforschung uralter Feenhäuser über<br />
einfache, beinahe ebene Küstenwanderungen<br />
bis zur richtigen kleinen Bergtour<br />
› Kinder-Infos zu Geschichte und Natur<br />
› praktische Reiseinformationen <strong>mit</strong> Campingführer<br />
ISBN 978-3-944378-18-3<br />
€ 19,90 [D]