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WOSM – Weltkonferenz'08 - Pfadfinder und Pfadfinderinnen ...

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8<br />

BuWiWöLeiLa’08 / WBK’08 ppö brief 3/08<br />

Echt Greil! -<br />

von Helden, Schlossherren<br />

<strong>und</strong> Strumpfhosen …<br />

28. BuWiWöLeiLa 2008 | Ein Rückblick.<br />

Cecilia Bischofberger<br />

Bevor ihr, liebe LeserInnen, jetzt den<br />

Kopf über die PPÖ-Brief-Redaktion<br />

schüttelt, die in der Überschrift wohl<br />

ganz offensichtlich einen Tippfehler<br />

übersehen hat: Es heißt wirklich<br />

„greil“ (Was ihr da schon wieder<br />

denkt, also wirklich ;-) Aber das Wi-<br />

Wö-B<strong>und</strong>esleiterInnen-Lager, das<br />

heuer vom 28. bis 31. August in<br />

Südtirol bei Schloss Matschatsch<br />

(Nähe Bozen) stattfand, verdient<br />

dieses Prädikat auch tatsächlich: Es<br />

war ECHT GREIL! Aber lest selbst …<br />

Es waren einmal über 50 junge <strong>und</strong><br />

dynamische WiWö-Heldinnen <strong>und</strong><br />

Helden aus ganz Österreich, die ins<br />

ferne Südtirol auszogen, um den<br />

verloren geglaubten Greil wiederzufinden.<br />

Dabei wussten sie zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht einmal, was<br />

der, die, das Greil überhaupt sein<br />

sollte. Aber wer ein echter Held sein<br />

will, der lässt sich von solch Nichtigkeiten<br />

natürlich nicht von einer<br />

großen Heldentat abhalten.<br />

TeilnehmerInnen<br />

aus dem Ländle mit ersten<br />

Greil-Erfahrungen …<br />

Und so schmissen sich alle ohne zu<br />

zögern in ihre sexy Strumpfhöschen,<br />

stiegen wagemutig in den erstbesten<br />

Zug <strong>und</strong> machten sich auf den abenteuerlichen<br />

Weg. Die Vorarlberger<br />

Mannschaft musste in Innsbruck<br />

dabei gleich ein erstes Hindernis bewältigen,<br />

da ein böswilliger Schaffner<br />

einfach den Anschlusszug davonfahren<br />

ließ. Doch das forderte unsere<br />

Helden aus dem Ländle nur noch<br />

mehr heraus. Und so stellten sie<br />

sofort erste Erk<strong>und</strong>igungen zum<br />

Thema „Was ist ein Greil?“ <strong>und</strong><br />

„Wie beschwert man sich richtig bei<br />

der ÖBB?“ an. War „Greil“ etwa<br />

eine Rechtsanwaltskanzlei in Innsbruck?<br />

Lange Zeit zum Überlegen<br />

blieb nicht, denn die Reise sollte bald<br />

weitergehen.<br />

In Südtirol angekommen, wurden<br />

die österreichischen Helden dann<br />

auch sogleich vom Schlossherren,<br />

seiner Gemahlin <strong>und</strong> vor versammelter<br />

Südtiroler-Hofschar auf Schloss<br />

Matschatsch begrüßt. Der Schlossherr<br />

war leider in sehr schlechter Verfassung:<br />

Nicht nur, dass er an starkem<br />

Durchfall litt, nein, auch noch<br />

sein ganzes Hab <strong>und</strong> Gut war wegen<br />

des Greils bzw. wegen der Abwesenheit<br />

desselben in Gefahr.<br />

Der Heldensong<br />

war genial …<br />

Essenz <strong>–</strong><br />

eine wertvolle Mischung<br />

Leider aber konnte selbst der Schlossherr<br />

nicht sagen, wer oder was der,<br />

die, das Greil wirklich ist. Doch das<br />

Ein Laborbericht: Woodbadgekurs’08<br />

Biggi Stockinger-Hofer<br />

Gerald Stockingr<br />

Essenz <strong>–</strong> eine wertvolle Mischung <strong>–</strong><br />

Laborbericht vom Woodbadgekurs ’08.<br />

57 TeilnehmerInnen aus 8 B<strong>und</strong>esländern<br />

<strong>und</strong> ein Teilnehmer aus Luxemburg<br />

erlebten im B<strong>und</strong>eszentrum<br />

Wassergspreng eine gemeinsame<br />

Woche zum Thema Leitbild.<br />

Das Thema Leitbild<br />

Am ersten Tag wurde von Professor<br />

Klaus der Prototyp einer Maschine<br />

getestet, um die Essenz der <strong>Pfadfinder</strong>ei<br />

herzustellen <strong>–</strong> die Anwendungsmöglichkeiten<br />

erschienen vielversprechend.<br />

Viele der anwesenden<br />

Labormitglieder fütterten die Maschine<br />

mit persönlichen oder traditionellen<br />

Utensilien der eigenen<br />

<strong>Pfadfinder</strong>geschichte. Die Spannung<br />

stieg, die Maschine rauchte <strong>und</strong><br />

brodelte. Alle warteten gespannt auf<br />

das Resultat. Schließlich kam tatsächlich<br />

das fertige Produkt heraus:<br />

Das Leitbild der PPÖ!<br />

Was sollten nun der Professor <strong>und</strong><br />

das Laborteam mit diesem Ergebnis<br />

anfangen? Zum Glück waren viele<br />

SpezialistInnen der PPÖ anwesend<br />

<strong>und</strong> so wurde das Leitbild während<br />

der Woche einer genauen Analyse<br />

unterzogen. Seine einzelnen Bausteine<br />

<strong>und</strong> Hintergründe wurden geprüft,<br />

seine Verwendungsmöglichkeiten<br />

bearbeitet.<br />

Die Laborteams<br />

Die Stufen <strong>und</strong> GLs beschäftigten<br />

sich mit ihren persönlichen Bedürfnissen,<br />

übten sich in zielorientierter<br />

Planung <strong>und</strong> befassten sich mit<br />

Stufenmethoden. Dabei lernten sie<br />

viel über Gruppenprozesse <strong>und</strong> die<br />

eigene Rolle in der Gruppe <strong>und</strong> es<br />

wurden Erfahrungen ausgetauscht,<br />

um neue Ideen für die Arbeit mit<br />

den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit<br />

nach Hause zu nehmen.<br />

Der spezielle Seminarrahmen ermöglichte<br />

Schritte zur ganz persönlichen<br />

Weiterentwicklung, die auch über<br />

die Seminarwoche hinaus reichen.<br />

Die Laboreinheiten<br />

Die R<strong>und</strong>en waren zusammengewürfelt<br />

aus ganz Österreich, Luxemburg<br />

<strong>und</strong> über alle Stufen bzw. GruppenleiterInnen<br />

hinweg. Gemeinsam<br />

lagern <strong>und</strong> kochen am Holy Gro<strong>und</strong>,<br />

dem traditionellen Lagerplatz der<br />

R<strong>und</strong>en, aber auch die Themenbearbeitung<br />

am Abend brachten<br />

Ausgleich zur „Arbeit“ des Tages.<br />

Leider zeigte sich das Wetter nicht<br />

gerade von seiner besten Seite <strong>und</strong><br />

mehrere Regentage verwandelten die<br />

schönen Wiesen im Wassergspreng<br />

in Sümpfe. Doch das Wetter tat der<br />

guten Stimmung keinen Abbruch<br />

<strong>und</strong> gegen die zunehmende Kälte<br />

<strong>und</strong> Feuchtigkeit rückte das Quartermaster-Team<br />

mit Heizkanonen für<br />

die Stufenhangar an.<br />

Die R<strong>und</strong>en fanden sich an den<br />

Abenden bei ihren R<strong>und</strong>enplätzen,<br />

in der Gemeinschaftsjurte oder beim<br />

Lagerfeuer in der Schatzl-Hall ein.<br />

Sie schnitzten gemeinsam ihre Woodbadge-Holzperlen,<br />

verlebten einen<br />

Nachmittag in der R<strong>und</strong>e außerhalb<br />

des Lagergeländes <strong>und</strong> verbrachten<br />

störte die hochmotivierten Strumpfhosenträger<br />

nicht wirklich. Und so<br />

versprachen unsere tapferen Helden,<br />

bei der Wiederbeschaffung des Greils<br />

zu helfen. Vor lauter Dankbarkeit<br />

ließ der Schlossherr die letzten Reste<br />

aus der Küche auftragen <strong>und</strong> so<br />

setzten sich alle zu einem wahren<br />

Festschmaus nieder. Zur Einstimmung<br />

erklang dann zum ersten Mal<br />

der Heldensong, der an diesem<br />

Wochenende noch des Öfteren<br />

über den Lagerplatz erklingen sollte:<br />

„Das Leben als Held ist bittersüß,<br />

denn alle woll´n dich endlos an<br />

sich halten. Doch jeder echte Held<br />

findet das mies, denn keiner von<br />

uns will zuhause altern. Und so zieh<br />

ich aus, auf der Suche nach meinem<br />

Glück. Ja ich muss hier raus, denn<br />

sonst werde ich noch verrückt! Und<br />

wer weiß, vielleicht komm ich nie<br />

mehr zurück. Und ich reite in den<br />

Sonnenuntergang, ja ich reit, soweit<br />

mein Pferd mich tragen kann. Und<br />

ich pfeife diesen fröhlichen Sooooong<br />

<strong>–</strong> denn ich reite in den Sonnenuntergang.“<br />

Gestärkt <strong>und</strong> gut gelaunt zogen<br />

die wackeren Helden somit am nächsten<br />

Tag ins greile Abenteuer. Wo<br />

konnte der, die oder das Greil denn<br />

zu finden sein? Nach einer Weinverkostung,<br />

einer Stadtbesichtigung,<br />

einer Tour im Ötzi- <strong>und</strong> im Messner-<br />

Mountain-Museum trafen sich alle<br />

ausgeschwärmten Todesmutigen<br />

schließlich auf dem Waltherplatz in<br />

Bozen. Nach einem Fotoshooting<br />

waren sich alle einig, dass dringend<br />

noch mehr Informationen über<br />

„Greil“ benötigt wurden.<br />

Der Dusselschal tauschte zum<br />

ersten Mal die Besitzer <strong>und</strong> schließlich<br />

wurde sogar Zug gefahren! Kurz<br />

gesagt: In schier endlosen Taten errangen<br />

unsere Helden mehr Weisheit<br />

über das Geheimnis des Greils,<br />

die leider gleich wieder verloren ging.<br />

Zu lange saß man dafür am Abend<br />

am Lagerfeuer <strong>und</strong> erfreute sich an<br />

so manche lange Nacht mit Gesprächen<br />

<strong>und</strong> Diskussionen.<br />

Das Wiedersehen erfolgte im<br />

Herbst am Nachbereitungswochenende<br />

in der Bauakademie Linz. An<br />

diesem Wochenende ging es um den<br />

Rückblick auf die Seminarwoche<br />

<strong>und</strong> die Umsetzung der Teilziele, die<br />

sich die TeilnehmerInnen des Woodbadgekurses<br />

selbst gesetzt haben.<br />

Nach dem persönlichen Transfer,<br />

der innerhalb von fünf Jahren in<br />

schriftlicher oder mündlicher Form<br />

belegt werden muss, werden die<br />

selbst gefertigten Woodbadges feierlich<br />

verliehen.<br />

„Der Woodbadgekurs hat ein ganz<br />

eigenes Flair. Dort hinterfragt man<br />

Altes, lässt sich auf Neues ein <strong>und</strong><br />

unbekannte Menschen werden zu<br />

guten Fre<strong>und</strong>en. Aktive Tage mit<br />

interessanten Diskussionen, lange<br />

Gitarre, Geige <strong>und</strong> Gesang. So stürzten<br />

sich am letzten Tag nochmals<br />

alle ins Zeug (<strong>und</strong> in ihre Strumpfhosen).<br />

In zahllosen Workshops<br />

wurde dem „Greil-Mysterium“ bis<br />

ins Detail nachgegangen.<br />

Erholung bot dann am Nachmittag<br />

ein kühles Bad im Montiggler<br />

See. Am letzten Abend präsentierten<br />

die Heldinnen <strong>und</strong> Helden schließlich<br />

ihre Lösung: Greil war nicht<br />

nur ein Südtiroler Dialektwort oder<br />

eine süß-saure chinesische Spezialität<br />

mit viel Reis, nein, Greil war vielmehr<br />

ein Lebensgefühl!<br />

Und darum darf man mit Fug <strong>und</strong><br />

Recht behaupten, dass das WiWö-<br />

Buleila in Südtirol heuer besonders<br />

greil war. Denn „Greil“ steht für all<br />

das: Glück, Spaß, Fre<strong>und</strong>schaft,<br />

Motivation, ausgezeichnetes Essen,<br />

verrückte Hofnarren, <strong>Pfadfinder</strong><br />

von kernigem Schliff, sexy Strumpfhosen,<br />

Sonnenschein, geniale Gastgeber,<br />

bella Italia <strong>–</strong> echt GREIL eben!<br />

Wer nicht dabei war, der hat<br />

definitiv etwas verpasst <strong>und</strong> sollte<br />

nächstes Jahr in Salzburg (letztes<br />

Augustwochenende) unbedingt mit<br />

von der Partie sein!<br />

Ein besonderer Dank ergeht an<br />

dieser Stelle an unsere Gastgeber<br />

von der Südtiroler <strong>Pfadfinder</strong>schaft,<br />

die sich relativ kurzfristig dazu<br />

bereit erklärt haben, das Buleila<br />

durchzuführen. Es war nicht nur<br />

greil <strong>–</strong> es war genialst! Liebe Helden<br />

von Matschatsch: Ihr habt unsere<br />

kühnsten Erwartungen bei weitem<br />

übertroffen! Wir hoffen sehr, dass<br />

die neu geknüpften Kontakte ins<br />

Südtirol noch lange bestehen bleiben<br />

(Gerüchten zufolge sollen sich<br />

die Südtiroler ja bereit erklärt haben,<br />

spätestens in 10 Jahren wieder ein<br />

Buleila durchzuführen <strong>–</strong> wir freuen<br />

uns jetzt schon!). Dank an Hans<br />

„Pepe“ Lun von der Südtiroler <strong>Pfadfinder</strong>schaft<br />

für den „Heldensong“<br />

<strong>und</strong> seine kreativen Inputs … ;-)<br />

Abende mit Musik <strong>und</strong> intensiven<br />

Gesprächen <strong>und</strong> eine Fülle an<br />

Erlebnissen, von denen man noch<br />

lange zehren kann. Abgesehen davon<br />

erlebt man im Sommer richtiges<br />

„Pfadi-Feeling“, mit Kochstelle bauen,<br />

Patrullenleben <strong>und</strong> in unserem Falle<br />

jeder Menge Gatsch! Ich bin sehr<br />

froh, dass ich dabei sein durfte, <strong>und</strong><br />

wünsche jedem, dass er sich diese<br />

Gelegenheit nicht entgehen lässt,<br />

denn es ist wirklich „eine wertvolle<br />

Mischung“! Silke<br />

„Für mich war der Woodbadge-Kurs<br />

eine intensive Erfahrung.<br />

Auseinandersetzung mit meiner<br />

Psyche <strong>und</strong> meinem Verhalten als<br />

Einzelperson in zwei (Stufe, R<strong>und</strong>e)<br />

Gruppen, welche auch Nachwirkungen<br />

in Beruf <strong>und</strong> Privatleben<br />

hatten. Durchwegs schön aber auch<br />

anstrengend.“ Sybille

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