10.12.2019 Aufrufe

Die Neue Hochschule Heft 6/2019

Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: Internationalisierung zu Hause

Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: Internationalisierung zu Hause

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

32 Aus Wissenschaft & Politik<br />

Hochschulzugang aus dem Nicht-EU-Ausland<br />

Ausgebremst statt durchgestartet<br />

Zulassung, Visavergabe, Kontoeinrichtung,<br />

Legitimationsnachweise, Geldsperrung:<br />

Komplizierte und langwierige bürokratische<br />

Verfahren konterkarieren oft<br />

die Bemühungen der <strong>Hochschule</strong>n um<br />

schnelle Integration von ausländischen<br />

Studierenden. Eine Auswertung der Daten<br />

von knapp 900 Nicht-EU-Ausländern auf<br />

ihrem Weg nach Deutschland zeigt, dass<br />

mehr als die Hälfte von ihnen die Zulassung<br />

zum Studium weniger als drei Monate<br />

vor Studienbeginn erhält. Kombiniert<br />

mit langen Visa-Wartezeiten führt dies<br />

dazu, dass 38 Prozent nach dem Beginn<br />

des Semesters in Deutschland anreisen.<br />

Der Start ins Studium ist damit häufig ein<br />

Fehlstart. Mit einem besser ausgestalteten<br />

Weg nach Deutschland ließen sich die<br />

hohen Studienabbruchquoten ausländischer<br />

Studierender senken.<br />

<strong>Die</strong> Studie „Ausgebremst statt durchgestartet“<br />

ist unter diesem Link zugreifbar:<br />

https://www.stifterverband.org/download/file/fid/7965<br />

Stifterverband<br />

Grafik: Stifterverband<br />

Bildungsziele<br />

Immer mehr Menschen streben hohe<br />

Qualifikationen an<br />

In Deutschland beginnen immer mehr<br />

Menschen hochqualifizierende Bildungsgänge.<br />

Im Jahr 2017 haben sechs von zehn<br />

Menschen eines Altersjahrgangs ein Hochschulstudium<br />

oder ein hochqualifizierendes<br />

berufsorientiertes Bildungsprogramm<br />

wie eine Meister-, Techniker- oder Erzieherausbildung<br />

aufgenommen. Seit 2006 hat<br />

sich diese Quote bundesweit von 43 auf 60<br />

Prozent erhöht. Das ist ein zentrales Ergebnis<br />

des Berichts „Internationale Bildungsindikatoren<br />

im Ländervergleich <strong>2019</strong>“. Allerdings<br />

zeigen sich regionale Unterschiede:<br />

So übertrafen 2017 die Stadtstaaten Berlin<br />

(92 Prozent), Bremen (82 Prozent) und<br />

Hamburg (80 Prozent) sowie Sachsen (69<br />

Prozent) und das Saarland (65 Prozent) den<br />

OECD-Durchschnitt von 65 Prozent, elf<br />

Bundesländer lagen darunter.<br />

Unter den 36 OECD-Staaten hatte<br />

Deutschland im Jahr 2017 mit einem<br />

Anteil von 39 Prozent die meisten Anfängerinnen<br />

und Anfänger bei hochqualifizierenden<br />

Bildungsgängen im MINT-Bereich,<br />

also den naturwissenschaftlich,<br />

mathematisch und technisch orientierten<br />

Fächern.<br />

Auch beim Anteil der 25- bis 64-jährigen<br />

Bevölkerung mit einem hochqualifizierenden<br />

MINT-Abschluss hatte Deutschland im<br />

Jahr 2018 mit 35 Prozent die höchste Quote<br />

unter den OECD-Staaten. Alle Bundesländer<br />

lagen über dem OECD-Durchschnitt<br />

von 25 Prozent, wobei der Schwerpunkt<br />

innerhalb der MINT-Fächer in der Fächergruppe<br />

Ingenieurwesen, verarbeitendes<br />

Gewerbe und Baugewerbe lag.<br />

Sowohl in der Altersgruppe der 25- bis<br />

34-Jährigen als auch in der Altersgruppe<br />

der 55- bis 64-Jährigen hatten 87 Prozent<br />

der Personen in Deutschland im Jahr 2018<br />

eine mittlere oder hohe Qualifikation. Das<br />

heißt, sie hatten mindestens eine Studienberechtigung<br />

erlangt oder eine Berufsausbildung<br />

abgeschlossen. Während<br />

Deutschland damit bei den Älteren klar<br />

über dem OECD-Durchschnitt von 71<br />

Prozent lag, übertraf der Wert bei den<br />

Jüngeren nur knapp das OECD-Mittel<br />

von 85 Prozent. In beiden Altersgruppen<br />

liegen Thüringen und Sachsen mit Werten<br />

von mehr als 90 Prozent vorn.<br />

Statistisches Bundesamt<br />

06 | <strong>2019</strong> DNH

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!