hallo-greven_11-12-2019
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Reiselust<br />
Mittwoch, <strong>11</strong>. Dezember <strong>2019</strong><br />
Zu spät am Gate<br />
Kein Schadenersatz bei verpasstem Flug<br />
Reisende müssen am Flughafen<br />
ausreichend Zeit für<br />
die Kontrollen einplanen.<br />
Verpassen sie ihren Flug,<br />
weil sie nicht früh genug erschienen<br />
sind, haben sie keinen<br />
Anspruch auf Schadenersatz.<br />
Das geht aus einem<br />
Urteil des Landgerichts<br />
Koblenz<br />
hervor.<br />
Wie das Gericht<br />
am Freitag mitteilte, hatte ein<br />
Paar im vergangenen Jahr<br />
einen Flug nach Bali verpasst,<br />
weil es erst fünf Minuten vor<br />
Abflug den Flugsteig erreichte.<br />
Den Angaben zufolge war das<br />
Ehepaar gut 90 Minuten vor<br />
Abflug an der Passkontrolle,<br />
wo bereits weitere rund 400<br />
Flugpassagiere warteten, die<br />
nur von zwei Bundespolizisten<br />
kontrolliert worden seien.<br />
Das Reiseunternehmen<br />
zahlte dem Kläger zwar rund<br />
560 Euro zurück, der Mann<br />
verlangte jedoch auch den<br />
Restbetrag der Reisekosten<br />
von insgesamt rund 2800<br />
Euro.<br />
Das Amtsgericht Westerburg<br />
hatte zuvor entschieden, dass<br />
der Anspruch auf Schaden-<br />
ersatz gerechtfertigt sei. Die<br />
Reise sei mangelhaft, weil der<br />
Flug nicht stattgefunden habe.<br />
Der Reiseveranstalter hatte<br />
dagegen Berufung eingelegt.<br />
Das Landgericht schloss sich<br />
dem Reiseunternehmen an<br />
und wies die Klage ab. Dem<br />
Kläger sei in den Reiseunterlagen<br />
empfohlen worden, spätestens<br />
zwei Stunden vor Abflug<br />
am Check-in-Schalter zu<br />
sein, erklärte das Gericht in<br />
seiner Urteilsbegründung.<br />
Der Kläger hatte bestritten,<br />
diese Unterlagen erhalten zu<br />
haben. Nach Ansicht des Ge-<br />
richts entlastete ihn das jedoch<br />
nicht. Er hätte demnach<br />
die Verpflichtung gehabt, sich<br />
beim Flughafenbetreiber zu<br />
erkundigen. Er habe das Risiko<br />
in Kauf genommen, nicht<br />
genug Zeit zu haben. Die Entscheidung<br />
ist bereits rechtskräftig.<br />
(dpa)<br />
Nicht zu knapp kalkulieren: Am Flughafen müssen Reisende genug<br />
Puffer für die Sicherheitskontrollen einplanen. Foto: dpa<br />
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Spielwarengiganten!<br />
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Es gibt Bahnfahrer, die<br />
reservieren keinen<br />
Sitzplatz. Sie wollen<br />
aber trotzdem während<br />
der Fahrt sitzen. Gerade<br />
lange Zugreisen im Fernverkehr<br />
sind sonst sehr mühsam.<br />
Mit geschickter Reiseplanung<br />
erhöhen sich die<br />
Chancen auf einen kostenlosen<br />
Sitz.<br />
Vor der Fahr flexibel sein<br />
lohnt sich: Wer zeitlich flexibel<br />
ist, sollte Stoßzeiten meiden.<br />
Meist sind die Züge von<br />
Montag bis Donnerstag leerer,<br />
weil die Wochenendpendler<br />
an diesen Tagen nicht unterwegs<br />
sind. Die Bahn informiert<br />
auf ihrer Website über<br />
die erwartete Auslastung. Ist<br />
der gewünschte Zug orange<br />
markiert, dann besser auf<br />
eine andere Verbindung ausweichen,<br />
empfiehlt Karl Peter<br />
Naumann vom Fahrgastverband<br />
Pro Bahn.<br />
Auf manchen Strecken bietet<br />
sich zudem ein Wechsel auf<br />
regionale Züge an. Beispiel:<br />
Zwischen Kassel und Frankfurt<br />
ist die Fahrtzeit im Regionalverkehr<br />
nur etwas kürzer<br />
als mit einem Intercity. „Ich<br />
bin lieber eine halbe Stunde<br />
länger unterwegs, aber dafür<br />
kann ich gemütlich sitzen“,<br />
sagt Naumann.<br />
Zeit und Ort für Einsteigen<br />
sind entscheidend: Vor den<br />
anderen Fahrgästen in den<br />
Zug einzusteigen, kann<br />
durchaus helfen. Also früher<br />
am Bahnsteig sein, falls der<br />
Zug dort wartet. Manchmal<br />
wird man aber trotzdem noch<br />
vom Platz vertrieben: Die Reservierungen<br />
werden nämlich<br />
nicht immer sofort angezeigt,<br />
erklärt Zugreise-Blogger<br />
David Scheibler. Die Alternative:<br />
An einem früheren Bahnhof<br />
in der gleichen Stadt einsteigen,<br />
sofern das Ticket dafür<br />
gültig ist - wobei das für<br />
viele nicht möglich sein dürfte.<br />
Gut zu wissen: Die Bahn verteilt<br />
die reservierten Sitzplätze<br />
nicht gleichmäßig auf alle<br />
Wagen, sondern beginnt in<br />
der Nähe des Bordbistros. Wer<br />
schon am Bahnsteig möglichst<br />
weit weg vom Speisewagen<br />
wartet, also in der Regel<br />
ganz vorne oder ganz hinten,<br />
der hat bessere Chancen auf<br />
einen freien Sitzplatz.<br />
Im Zug mutig sein - und<br />
warten: Oft ist der Zug nach<br />
dem Einsteigen sehr voll.<br />
Dann kann es helfen, aufmerksam<br />
auf die Durchsagen<br />
zu hören, empfiehlt Naumann.<br />
Denn die Zugbegleiter<br />
haben einen guten Überblick<br />
über den gesamten Zug. Sie<br />
sagen manchmal durch, wo<br />
es noch freie Plätze gibt.<br />
Mutige können sich auch<br />
auf einen bereits reservierten<br />
Platz setzen: Kommt innerhalb<br />
von 15 Minuten niemand,<br />
gilt die Reservierung nicht<br />
mehr. Auch Plätze für Bahn-<br />
Comfort-Kunden, Express-Reservierungen<br />
und Plätze im<br />
Kinderabteil sind frei, bis eine<br />
berechtigte Person den Platz<br />
beansprucht. Die private Website<br />
www.fernbahn.de zeigt,<br />
wo diese Plätze im Zug zu finden<br />
sind.<br />
Bahnblogger Scheibler rät<br />
außerdem zu Geduld. Viele Züge<br />
sind nur auf bestimmten<br />
Streckenabschnitten stark<br />
ausgelastet. Züge zwischen<br />
München und Nürnberg beispielsweise<br />
sind meist sehr<br />
voll, doch ab Nürnberg gibt es<br />
wieder viele freie Plätze. (dpa)<br />
„<br />
Ich bin lieber eine<br />
halbe Stunde länger<br />
unterwegs,<br />
aber dafür kann<br />
ich gemütlich sitzen<br />
„<br />
Karl Peter Naumann, Fahrgastverband<br />
Pro Bahn
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